Grammy Award for Best Chamber Music Performance

Auszeichnung für die beste Kammermusik-Darbietung

Der Grammy Award for Best Chamber Music Performance, auf deutsch „Grammy-Auszeichnung für die beste Kammermusik-Darbietung“, ist ein Musikpreis, der von 1959 bis 2011 von der amerikanischen Recording Academy im Bereich der klassischen Musik verliehen wurde.[1]

Anne-Sophie Mutter hat den Grammy Award for Best Chamber Music Performance im Jahr 2000 gemeinsam mit Lambert Orkis gewonnen

Geschichte und Hintergrund Bearbeiten

Die seit 1959 verliehenen Grammy Awards werden jährlich in zahlreichen Kategorien von der Recording Academy in den Vereinigten Staaten vergeben, um künstlerische Leistung, technische Kompetenz und hervorragende Gesamtleistung ohne Rücksicht auf die Album-Verkäufe oder Chart-Position zu würdigen.[2]

Eine dieser Kategorien war der Grammy Award for Best Chamber Music Performance.[3] Der Preis wurde von 1959 bis 2011 vergeben und verzeichnete im Laufe des Bestehens mehrere kleinere Namensänderungen:

  • Von 1959 bis 1960 hieß die Auszeichnung Grammy Award for Best Classical Performance - Chamber Music (including chamber orchestra)
  • 1961 wurde er in Grammy Award for Best Classical Performance - Vocal or Instrumental - Chamber Music umbenannt
  • Von 1962 bis 1964 nannte er sich Grammy Award for Best Classical Performance - Chamber Music
  • 1965 war die Bezeichnung Grammy Award for Best Chamber Music Performance - Vocal and Best Chamber Music Performance - Instrumental
  • Von 1966 bis 1967 hieß die Kategorie Grammy Award for Best Classical Chamber Music Performance - Instrumental or Vocal
  • Von 1968 bis 1990 nannte sie sich Grammy Award for Best Chamber Music Performance
  • 1991 wurde die Auszeichnung Grammy Award for Best Chamber Music or Other Small Ensemble Performance vergeben
  • Von 1992 bis 2011 nannte sie sich Grammy Award for Best Chamber Music Performance.

Die Auszeichnung wurde im Jahr 2011 im Rahmen einer umfassenden Überarbeitung der Grammy-Kategorien eingestellt. Seit 2012 werden Aufnahmen aus dem Bereich der Kammermusik in der Kategorie Grammy Award for Best Small Ensemble Performance ausgezeichnet.

Gewinner und Nominierte Bearbeiten

Jahr Gewinner Nationalität Werk Nominierte Bild des/der Gewinner(s)
1959 Hollywood String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beethoven: „Streichquartett Nr. 13 op. 130 in B-Dur“
1960 Arthur Rubinstein Polen  Polen

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Beethoven: Klaviersonate Nr. 21 in C-Dur (Waldstein) und Nr. 18 Es-Dur  
1961 Laurindo Almeida Brasilien  Brasilien Conversations With the Guitar
1962 Jascha Heifetz, Gregor Piatigorsky und William Primrose Russland  Russland

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Ukraine  Ukraine

Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich

Beethoven: Serenade, Op. 8/

Kodály: Duo für Violine und Cello, Op. 7

 
1963 Jascha Heifetz, Gregor Piatigorsky und William Primrose Russland  Russland

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Ukraine  Ukraine

Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich

The Heifetz-Piatigorsky Concerts With Primrose, Pennario and Guests  
1964 Julian Bream Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Evening of Elizabethan Music  
1965 Noah Greenberg (Dirigent) und New York Pro Musica Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten It Was a Lover and His Lass (Gesangspreis)
Jascha Heifetz, Jacob Lateiner und Gregor Piatigorsky Russland  Russland

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Ukraine  Ukraine

Beethoven: Trio Nr. 1 in e-Moll, Op.1 #1 (Instrumentalpreis)
1966 The Juilliard String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Bartók: Die sechs Streichquartette
1967 Boston Symphony Chamber Players Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Boston Symphony Chamber Players - Werke von Mozart, Brahms, Beethoven, Fine, Copland, Carter, Piston
1968 Ravi Shankar und Yehudi Menuhin Indien  Indien

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

West Meets East  

 

1969 Vittorio Negri (Dirigent), E. Power Biggs und das Edward Tarr Ensemble Italien  Italien

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Glory of Gabrieli Vol. II - Canzonas for Brass, Winds, Strings and Organ
1970 Chicago Brass Ensemble, Cleveland Brass Ensemble und Philadelphia Brass Ensemble Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Gabrieli: Antiphonal Music of Gabrieli
1971 Eugene Istomin, Leonard Rose & Isaac Stern Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beethoven: The Complete Piano Trios  
1972 The Juilliard String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Debussy: Quartett in G-Moll / Ravel: Quartett in F-Dur
1973 Julian Bream & John Christopher Williams Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich

Australien  Australien

Julian and John (Werke von Lawes, Carulli, Albeniz, Granados)  
1974 Gunther Schuller (Dirigent) und das New England Conservatory Ragtime Ensemble Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Joplin: The Red Back Book
1975 Pierre Fournier, Arthur Rubinstein und Henryk Szeryng Frankreich  Frankreich

Polen  Polen

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Mexiko  Mexiko

Brahms: Trios (Gesamtaufnahme) / Schumann: Trio Nr. 1 in D-Moll  

 

1976 Pierre Fournier, Arthur Rubinstein und Henryk Szeryng Frankreich  Frankreich

Polen  Polen

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Mexiko  Mexiko

Schubert: Trios Nr. 1 in B-Dur, Op. 99, und Nr. 2 in Es-Dur, Op. 100 (Klaviertrios)  

 

1977 David Munrow (Dirigent) und das Early Music Consort of London Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich The Art of Courtly Love
1978 The Juilliard String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Schönberg: Streichquartette (Gesamtaufnahme)
1979 Itzhak Perlman und Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi Israel  Israel

Russland  Russland

Beethoven: Sonaten für Violine und Klavier  

 

1980 Dennis Russell Davies (Dirigent) und das Saint Paul Chamber Orchestra Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Copland: Appalachian Spring  
1981 Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman Israel  Israel Music for Two Violins (Moszkowski: Suite For Two Violins/Shostakovich: Duets/Prokofiev: Sonata for Two Violins)


Music For Two Violins (Moszkowski: Suite für zwei Violinen) / Schostakowitsch: Duette / Prokofjew: Sonate für zwei Violinen

 


1982 Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi, Lynn Harrell und Itzhak Perlman Russland  Russland

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Israel  Israel

Tchaikovsky: Klaviertrio in A-Moll  

 

1983 Richard Goode und Richard Stoltzman Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Brahms: Die Sonaten für Klarinette und Klavier, Op. 120
1984 Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch und Rudolf Serkin Russland  Russland

Osterreich  Österreich

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Brahms: Sonate für Cello und Klavier in E-Moll, Op. 38 und Sonate in F-Dur, Op. 99  

 

1985 The Juilliard String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beethoven: Die späten Streichquartette
1986 Emanuel Ax und Yo-Yo Ma Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Brahms: Cello- und Klaviersonaten in E-Moll und F  

 

1987 Emanuel Ax und Yo-Yo Ma Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beethoven: Cello- und Klaviersonate Nr. 4 in C mit Variationen  

 

1988 Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi, Lynn Harrell und Itzhak Perlman Russland  Russland

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Israel  Israel

Beethoven: Die gesamten Klaviertrios  

 

1989 David Corkhill, Evelyn Glennie, Murray Perahia und Georg Solti Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Ungarn  Ungarn

Bartók: Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug  

 

 

1990 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Bartók: 6 Streichquartette  
1991 Daniel Barenboim und Itzhak Perlman Argentinien  Argentinien

Israel  Israel

Brahms: Die drei Violinsonaten  

 

1992 Emanuel Ax, Jaime Laredo, Yo-Yo Ma und Isaac Stern Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Brahms: Pianoquartette (Op. 25 und 26)  

     

1993 Emanuel Ax und Yo-Yo Ma Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Brahms: Sonaten für Cello & Klavier  

 

1994 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Ives: Streichquartette Nr. 1, 2 / Barber: Streichquartett Op. 11 (American Originals)  
1995 Daniel Barenboim, Dale Clevenger, Larry Combs, Daniele Damiano, Hansjorg Schellenberger und die Berliner Philharmoniker Argentinien  Argentinien

Israel  Israel

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Deutschland  Deutschland

Beethoven / Mozart: Quintette (Chicago-Berlin)  


1996 Emanuel Ax, Yo-Yo Ma und Richard Stoltzman Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Brahms / Beethoven / Mozart: Klarinettentrios  

 

1997 The Cleveland Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Corigliano: Streichquartett
1998 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beethoven: Die Streichquartette  
1999 André Previn und Gil Shaham Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten American Scenes (Werke von Copland, Previn, Barber, Gershwin)  


2000 Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis Deutschland  Deutschland

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Beethoven: Violinsonaten (Nr. 1-3, Op. 12; Nr. 1-3, Op. 30; Frühlingssonate)  
2001 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Schostakowitsch: Die Streichquartette  
2002 The Angeles String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Joseph Haydn: Sämtliche Streichquartette
2003 Takács Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beethoven: Streichquartette (Razumovsky Op. 59, 1-3; Harp Op. 74)
2004 Kronos Quartet und Dawn Upshaw Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Berg: Lyrische Suite  


2005 Martha Argerich und Michail Wassiljewitsch Pletnjowv Argentinien  Argentinien

Russland  Russland

Prokofjew: Cinderella – Suite For Two Pianos / Ravel: Ma mère l'oye  

 

2006 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Mendelssohn: Sämtliche Streichquartette  
2007 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Intimate Voices
  • Chamber Works For Winds And Strings By Mozart von den Chicago Chamber Musicians
  • Corigliano: Violin Sonata, Etude Fantasy von Andrew Russo mit Corey Cerovsek und Steven Heyman
  • Martha Argerich And Friends: Live From The Lugano Festival 2005 von Martha Argerich und Freunden
  • Shostakovich: Piano Trios 1 & 2, Seven Romances On Verses By Alexander Blok vom Beaux Arts Trio
 
2008 Eighth Blackbird Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Strange Imaginary Animals
  • On The Threshold Of Hope von Künstler des Royal Conservatory Ensemble
  • Saint-Saëns / Poulenc / Devienne / Milhaud von Oleg Maisenberg und Sabine Meyer
  • Tchaikovsky: Three String Quartets vom Souvenir de Florence Ying Quartet
  • 30 Songs Of The Russian People von Joseph Banowetz und Alton Chung Ming Chan
2009 Pacifica Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Elliott Carter: Streichquartette Nr. 1 und 5
  • Brahms: Streichquartett op. 51, Nr. 2, Klavierquintett op. 34 von Stephen Hough und dem Takács Quartet
  • Folk Songs vom Trio Mediaeval
  • Right Through the Bone – Julius Röntgen Chamber Music vom ARC Ensemble
  • String Poetic von Jennifer Koh und Reiko Uchida
2010 The Emerson String Quartet Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Intimate Letters  
2011 Parker Quartet Ligeti: Streichquartette Nr. 1 & 2
  • Beethoven: Complete Sonatas for Violin & Piano von Isabelle Faust und Alexander Melnikow
  • Gnattali: Solo & Chamber Works for Guitar von Marc Regnier (Tacy Edwards, Natalia Khoma, Marco Sartor)
  • Porter, Quincy: Complete Viola Works von Eliesha Nelson & John McLaughlin Williams (Douglas Rioth; Northwest Sinfonia)
  • Schoenberg: String Quartets Nos. 3 & 4 vom Fred Sherry String Quartet (Christopher Oldfather, Rolf Schulte)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Grammy Awards. Abgerufen am 7. Juli 2019 (englisch).
  2. The Official Site of the Grammy Awards – Overview. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2011; abgerufen am 7. Juli 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.grammy.com
  3. GRAMMY Awards Winners for Best Chamber Music Performance. Abgerufen am 7. Juli 2019 (englisch).