Paris–Roubaix

Radsportveranstaltung

Paris–Roubaix ist eines der berühmtesten klassischen Eintagesrennen im Straßenradsport und zählt zu den fünf Monumenten des Radsports. Prägend für das etwa 250 Kilometer lange Rennen sind die Abschnitte auf Kopfsteinpflaster (Pavé-Sektoren).

Im Vélodrome in Roubaix endet das Rennen.

Das erstmals 1896 ausgetragene Rennen findet jährlich an einem Sonntag Mitte April in Nordfrankreich statt und wird als Die Königin der Klassiker (La Reine des Classiques), oder auch als Hölle des Nordens (L’Enfer du Nord) bezeichnet. Die Bezeichnung Hölle des Nordens bekam das Rennen nach dem Ersten Weltkrieg, der die Region, in welcher das Rennen stattfindet, verwüstet hatte.[1]

Seit 1977 wird der Frühjahrsklassiker nicht mehr in Paris, sondern rund 80 km nördlich, vor dem Schloss in Compiègne, gestartet. Das Ziel befindet sich im Vélodrome von Roubaix.

Veranstalter des Rennens ist die Amaury Sport Organisation (ASO), die auch die Tour de France organisiert.[2]

GeschichteBearbeiten

 
Aktie über 100 Francs der SA du Vélodrome de Roubaix vom 3. März 1899

Eine Vorläuferin der heutigen Radrennbahn von Roubaix, das „Vélodrome roubaisien“, wurde 1895 im Parc Barbieux errichtet und war in den folgenden Jahren Ort zahlreicher Bahnrennen wie der französischen Steher-Meisterschaften und des Bol d’Or. Zwei Unternehmer aus Roubaix, Theo Vienne und Maurice Pérez, hatten den Bau der 333,33 Meter langen Piste initiiert und schließlich auch die Idee, ein Rennen zu organisieren, das auf dieser Radrennbahn enden sollte: Paris—Roubaix. Sie wandten sich an den Chefredakteur der französischen Radsportzeitschrift Le Vélo, Paul Rousseau. Dieser schickte seinen Mitarbeiter Victor Breyer aus, die Strecke zu erkunden. Bis Amiens fuhr Breyer mit einem Kollegen im Auto, am kommenden Tag weiter mit dem Fahrrad. Als er in Roubaix ankam, war er derartig schmutzig und durchgefroren, dass er daran dachte, das Rennen abzusagen. Doch nach einem Bad und einem guten Abendessen habe er seine Meinung geändert, so wird berichtet, und die erste Ausgabe von Paris–Roubaix wurde 1896 ausgetragen.[3]

Die erste Ausgabe des Rennens 1896 fand am 19. April 1896 mit 48 Teilnehmern statt;[4] es gewann der Deutsche Josef Fischer,[5] und er blieb bis zum Sieg von John Degenkolb 2015 der einzige deutsche Paris–Roubaix-Sieger. Die meisten Siege in der Hölle des Nordens gelangen mit jeweils vier Siegen den beiden Belgiern Roger De Vlaeminck, der zwischen 1972 und 1977 seine vier Triumphe auf der Radrennbahn von Roubaix feiern (und einen Pokal in der Form eines Pflastersteins entgegennehmen) konnte, und Tom Boonen im Zeitraum von 2005 bis 2012. Mit fünf Siegen in sechs Jahren dominierte in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre das Team Mapei den Kopfsteinpflaster-Klassiker. Zweimal (1996 und 1998) konnte die Mannschaft sogar alle drei Podiumsplätze besetzen.

Bis 1923 fand das Rennen jährlich an Ostersonntag statt, weshalb es den Beinamen La Pascale erhielt. In den ersten Jahren fand es hinter Schrittmachern (Fahrräder oder Motorräder) statt, von 1898 bis 1900 waren diese Automobile. 1908 und 1909 waren Schrittmacher nur noch bis Beauvais zulässig und ab 1910 gänzlich untersagt.[6]

Paris–Roubaix war von 1989 bis zu dessen Ende nach der Saison 2004 Teil des zehn Rennen umfassenden Rad-Weltcups und gehörte ab 2005 für drei Saisons zur neu eingeführten UCI ProTour, einer Serie der wichtigsten Radrennen des Jahres. Seit 2011 gehört das Rennen zur Nachfolgeserie UCI WorldTour. Die Streckenführung von ParisRoubaix ändert sich von Jahr zu Jahr nur unwesentlich.

Der Vélo Club Roubaix veranstaltet alle zwei Jahre eine Jedermannausgabe, bei der auf dem Originalkurs Strecken von 70, 120 oder 210 Kilometern absolviert werden, jeweils mit dem Ziel im Vélodrome von Roubaix. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen Tag vor den Profis im Rahmen der Paris-Roubaix Challenge Teilstrecken von 70, 145 und 170 km als Rennen zu fahren. Ebenfalls mit dem Ziel im Vélodrome von Roubaix.

Der französische Sportjournalist Jacques Goddet betrachtete das Profi-Rennen Paris–Roubaix als „ein letztes Überbleibsel aus der heroischen Vergangenheit, das letzte Bindeglied zur Tradition, welcher der Radsport seine Größe verdankt“.[7]

Im Februar 2019 wurde bekannt, dass die Junioren-Austragung des Rennens Le Pavé de Roubaix, die nicht von der ASO, sondern vom VC Roubaix organisiert wird, aus finanziellen Gründen eventuell nicht stattfinden könne. John Degenkolb, Gewinner des Elite-Rennens im Jahr 2015, rief daraufhin eine Spendenaktion aus und steuerte selbst 2500 Euro bei. Dank seiner Initiative konnte die Austragung gesichert werden.[8]

Im Jahr 2020 wurde das Rennen wegen der COVID-19-Pandemie zunächst abgesagt.[9] Anfang Mai wurde bekannt gegeben, dass das Rennen auf den 25. Oktober verschoben wird und zudem erstmals auch ein Rennen für Frauen (Paris–Roubaix Femmes) ausgetragen werden soll.[10] Aufgrund steigender Infektionszahlen in der Metropolregion Lille, zu der auch Roubaix gehört, wurde das Rennen im Oktober 2020 endgültig abgesagt und die nächste Auflage für den 11. April 2021 geplant.[11] Am 1. April 2021 wurde die Erstaustragung des Frauenrennens auf den 2. Oktober und das Männerrennen auf den 3. Oktober 2021 verlegt.[12]

2022 fand das Rennen der Frauen am 16., das der Männer am 17. April statt.[13]

Pavé-SektorenBearbeiten

Charakteristisch für den auf völlig flachem Terrain stattfindenden Klassiker sind die berühmten Pavés, Kopfsteinpflasterpassagen: Wege – teils noch aus dem 19. Jahrhundert stammend – mit grobem Kopfsteinpflaster, die das Rennen besonders bei Nässe und diffuser Beleuchtung zu einer außerordentlichen Tortur werden lassen. Ursprünglich war das Kopfsteinpflaster der übliche Straßenbelag im Norden Frankreichs; nachdem aber zunehmend diese Straßen asphaltiert wurden, entschieden sich die Organisatoren im Jahr 1967 Kopfsteinpflasterpassagen auf Feld- und Waldwegen in das Rennen zu integrieren.[1] Heute werden viele Pavés von der französischen Regierung eigens für den Radklassiker erhalten. Der Verein Les Amis de Paris–Roubaix ist seit 1977 darum bemüht, Passagen mit Kopfsteinpflaster zu erhalten, zu restaurieren, neue Abschnitte zu erschließen und für das Rennen zu sichern.

Bei der Planung der Strecke für das erste Rennen im Jahre 1896 versuchte Victor Breyer, Passagen mit Kopfsteinpflaster, belgische Blöcke genannt, zu vermeiden, da man ein „leichtes“ Rennen durchführen wollte – „leicht“ im Gegensatz zu den bisherigen „Monsterrennen“ über mehrere hundert Kilometer, wie etwa Bordeaux–Paris. So waren die pavés nur auf den letzten 30 Kilometern zu finden, wo die Rennfahrer, um diesen auszuweichen, über Bürgersteige fuhren. „Die Kopfsteinpflaster, die heute in die Strecke aufgenommen sind, sind grimmiger und primitiver als die Straßen, auf denen vor 100 Jahren gefahren wurde. Der heutige Klassiker Paris–Roubaix ist die Rekonstruktion einer Vergangenheit, die es nie gegeben hat.“[14]

Der wohl berüchtigtste Pavéabschnitt ist der durch den Wald von Wallers-Arenberg, die Trouée d’Arenberg, der nach zwei Dritteln des rund 250 km langen Rennens bereits oft eine Vorentscheidung bewirkte. 2005 wurde ein Teil des Pflasters aufwendig restauriert, der Abschnitt insgesamt etwas entschärft; er hat dennoch seine Bewertung als 5-Sterne-Abschnitt (höchste Schwierigkeitsstufe) behalten. In den ähnlich schwierigen, im letzten Rennviertel folgenden Pavéabschnitten von Mons-en-Pévèle und Carrefour de l’Arbre fällt ebenfalls häufig eine Vorentscheidung.

Während der 111. Ausgabe im Jahr 2013 mussten die Fahrer insgesamt 27 Kopfsteinpflaster-Passagen überwinden. Die Sektoren sind in die Kategorien 1 bis 5 eingeteilt, wobei 5 die höchste Schwierigkeitsstufe ist. Ausschlaggebend für die Kategorisierung ist der Zustand des Kopfsteinpflasters, die Länge des Abschnitts und auch die Lage im Rennen. 2013 waren der Wald von Arenberg, Mons-en-Pévèle und der Carrefour de l’Arbre in die Kategorie 5 eingeteilt. Insgesamt mussten 52,6 Kilometer Kopfsteinpflaster bewältigt werden.[15]

Sektor-Nr. Name Rennkilometer Länge (in m) Kategorie
27 Troisvilles – Inchy 98,5 2200 3
26 Viesly – Quiévy 105 1800 3
25 Quiévy – Saint-Python 107,5 3700 4
24 Saint-Python 112,5 1500 2
23 Vertain – Saint-Martin-sur-Écaillon 120 2300 3
22 Verchain-Maugré – Quérénaing 130 1600 3
21 Quérénaing – Maing 133 2500 3
20 Maing – Monchaux-sur-Écaillon 136,5 1600 3
19 Haveluy – Wallers 149,5 2500 4
18 Trouée d’Arenberg 158 2400 5
17 Wallers – Hélesmes 164 1600 3
16 Hornaing – Wandignies-Hamage 170,5 3700 4
15 Warlaing – Brillon 178 2400 3
14 Tilloy – Sars-et-Rosières 181,5 2400 4
13 Beuvry-la-Forêt – Orchies 188 1400 3
12 Orchies 193 1700 3
11 Auchy-lez-Orchies – Bersée 199 2600 4
10 Mons-en-Pévèle 205 3000 5
9 Mérignies – Avelin 211 700 2
8 Pont-Thibaut – Ennevelin 214,5 1400 3
7 Templeuve (Moulin-de-Vertain) 220,5 500 2
6 Cysoing – Bourghelles
Bourghelles – Wannehain
227
229,5
1300
1100
3
3
5 Camphin-en-Pévèle 234 1800 4
4 Carrefour de l’Arbre 236,5 2100 5
3 Gruson 239 1100 2
2 Willems – Hem 246 1400 2
1 Roubaix, Allée Charles Crupelandt 253 300 1

Im Rennen am 8. April 2018 kam der 23-jährige Belgier Michael Goolaerts durch Herzstillstand am linken Streckenrand zu Sturz, dies geschah etwa bei Rennkilometer 100 auf der in Fahrtabfolge zweiten Pavé-Passage Nr. 28 von Viesly nach Briastre mit leichtem Gefälle. Goolaerts konnte zwar nach mehreren Minuten durch Sanitäter wiederbelebt werden, doch starb er noch am selben Abend in einem Krankenhaus in Lille.[16][17]

Allée Charles CrupelandtBearbeiten

 
Stele für die Sieger an der Allée Charles Crupelandt

Die letzten 300 Meter vor dem Vélodrome von Roubaix sind nach dem einzigen Paris–Roubaix-Sieger aus Roubaix, Charles Crupelandt, Allée Charles Crupelandt benannt. Anlässlich des 100. Jahrestages von Crupelandts Sieg im Jahre 1912 wurden 2012 zwischen den dortigen Pflastersteinen kleine Steintafeln aus Granit mit den Namen der bisherigen Sieger eingelassen.[18]

PalmarèsBearbeiten

Profis / EliteBearbeiten

1896 bis 1980Bearbeiten

Jahr Sieger Zweiter Dritter
1896 Deutsches Reich  Josef Fischer Danemark  Charles Meyer Italien 1861  Maurice Garin
1897 Italien 1861  Maurice Garin Niederlande  Mathieu Cordang Schweiz  Michel Frédérick
1898 Italien 1861  Maurice Garin -2- Dritte Französische Republik  Auguste Stéphane Dritte Französische Republik  Édouard Wattelier
1899 Dritte Französische Republik  Albert Champion Dritte Französische Republik  Paul Bor Italien 1861  Ambroise Garin
1900 Dritte Französische Republik  Émile Bouhours Deutsches Reich  Josef Fischer Italien 1861  Maurice Garin
1901 Dritte Französische Republik  Lucien Lesna Italien 1861  Ambroise Garin Dritte Französische Republik  Lucien Itsweire
1902 Dritte Französische Republik  Lucien Lesna -2- Dritte Französische Republik  Édouard Wattelier Italien 1861  Ambroise Garin
1903 Dritte Französische Republik  Hippolyte Aucouturier Dritte Französische Republik  Claude Chapperon Dritte Französische Republik  Louis Trousselier
1904 Dritte Französische Republik  Hippolyte Aucouturier -2- Italien 1861  César Garin Dritte Französische Republik  Lucien Pothier
1905 Dritte Französische Republik  Louis Trousselier Dritte Französische Republik  René Pottier Dritte Französische Republik  Henri Cornet
1906 Dritte Französische Republik  Henri Cornet Dritte Französische Republik  Marcel Cadolle Dritte Französische Republik  René Pottier
1907 Dritte Französische Republik  Georges Passerieu Belgien  Cyrille Van Hauwaert Dritte Französische Republik  Louis Trousselier
1908 Belgien  Cyrille Van Hauwaert Dritte Französische Republik  Georges Lorgeou Luxemburg  François Faber
1909 Dritte Französische Republik  Octave Lapize Dritte Französische Republik  Louis Trousselier Belgien  Jules Masselis
1910 Dritte Französische Republik  Octave Lapize -2- Belgien  Cyrille Van Hauwaert Dritte Französische Republik  Eugène Christophe
1911 Dritte Französische Republik  Octave Lapize -3- Dritte Französische Republik  André Charpiot Belgien  Cyrille Van Hauwaert
1912 Dritte Französische Republik  Charles Crupelandt Dritte Französische Republik  Gustave Garrigou Dritte Französische Republik  Maurice Leturgie
1913 Luxemburg  François Faber Belgien  Charles Deruyter Dritte Französische Republik  Charles Crupelandt
1914 Dritte Französische Republik  Charles Crupelandt -2- Dritte Französische Republik  Louis Luguet Belgien  Louis Mottiat
1915–18 nicht ausgetragen
1919 Dritte Französische Republik  Henri Pélissier Belgien  Philippe Thys Dritte Französische Republik  Honoré Barthélémy
1920 Belgien  Paul Deman Dritte Französische Republik  Eugène Christophe Belgien  Lucien Buysse
1921 Dritte Französische Republik  Henri Pélissier -2- Dritte Französische Republik  Francis Pélissier Belgien  Léon Scieur
1922 Belgien  Albert Dejonghe Dritte Französische Republik  Jean Rossius Belgien  Émile Masson
1923 Schweiz  Heiri Suter Belgien  René Vermandel Belgien  Félix Sellier
1924 Belgien  Jules Vanhevel Dritte Französische Republik  Maurice Ville Belgien  Félix Sellier
1925 Belgien  Félix Sellier Italien 1861  Pietro Bestetti Belgien  Jules Vanhevel
1926 Belgien  Julien Delbecque Belgien  Gustave Van Slembrouck Belgien  Gaston Rebry
1927 Belgien  Georges Ronsse Dritte Französische Republik  Joseph Curtel Dritte Französische Republik  Charles Pélissier
1928 Dritte Französische Republik  André Leducq Belgien  Georges Ronsse Belgien  Charles Meunier
1929 Belgien  Charles Meunier Belgien  Georges Ronsse Belgien  Aimé Deolet
1930 Belgien  Julien Vervaecke Dritte Französische Republik  Jean Maréchal Dritte Französische Republik  Antonin Magne
1931 Belgien  Gaston Rebry Dritte Französische Republik  Charles Pélissier Belgien  Émile Decroix
1932 Belgien  Romain Gijssels Belgien  Georges Ronsse Deutsches Reich  Herbert Sieronski
1933 Belgien  Sylvère Maes Belgien  Julien Vervaecke Dritte Französische Republik  Léon Le Calvez
1934 Belgien  Gaston Rebry -2- Belgien  Jean Wauters Belgien  Frans Bonduel
1935 Belgien  Gaston Rebry -3- Dritte Französische Republik  André Leducq Belgien  Jean Aerts
1936 Dritte Französische Republik  Georges Speicher Belgien  Romain Maes Belgien  Gaston Rebry
1937 Italien 1861  Jules Rossi Belgien  Albert Hendrickx Belgien  Noël Declercq
1938 Belgien  Lucien Storme Belgien  Louis Hardiquest Belgien  Marcel Van Houtte
1939 Belgien  Émile Masson Belgien  Marcel Kint Dritte Französische Republik  Roger Lapébie
1940–42 nicht ausgetragen
1943 Belgien  Marcel Kint Belgien  Jules Lowie Frankreich Vichy  Louis Thiétard
1944 Belgien  Maurice Desimpelaere Italien 1861  Jules Rossi Frankreich Vichy  Louis Thiétard
1945 Frankreich 1944  Paul Maye Frankreich 1944  Lucien Teisseire Frankreich 1944  Kléber Piot
1946 Belgien  Georges Claes Frankreich 1944  Louis Gauthier Belgien  Lucien Vlaeminck
1947 Belgien  Georges Claes -2- Belgien  Adolph Verschueren Frankreich 1946  Louis Thiétard
1948 Belgien  Rik Van Steenbergen Frankreich 1946  Émile Idée Belgien  Georges Claes
1949 Italien  Serse Coppi und Frankreich 1946  André Mahé Belgien  Frans Leenen
1950 Italien  Fausto Coppi Frankreich 1946  Maurice Diot Italien  Fiorenzo Magni
1951 Italien  Antonio Bevilacqua Frankreich 1946  Louison Bobet Belgien  Rik Van Steenbergen
1952 Belgien  Rik Van Steenbergen -2- Italien  Fausto Coppi Frankreich 1946  André Mahé
1953 Belgien  Germain Derycke Italien  Donato Piazza Niederlande  Wout Wagtmans
1954 Belgien  Raymond Impanis Belgien  Stan Ockers Belgien  Marcel Rijckaert
1955 Frankreich 1946  Jean Forestier Italien  Fausto Coppi Frankreich 1946  Louison Bobet
1956 Frankreich 1946  Louison Bobet Belgien  Fred De Bruyne Frankreich 1946  Jean Forestier
1957 Belgien  Fred De Bruyne Belgien  Rik Van Steenbergen Belgien  Leon Vandaele
1958 Belgien  Leon Van Daele Spanien 1945  Miguel Poblet Belgien  Rik Van Looy
1959 Belgien  Noël Foré Belgien  Gilbert Desmet Belgien  Marcel Janssens
1960 Belgien  Pino Cerami Frankreich  Tino Sabbadini Spanien 1945  Miguel Poblet
1961 Belgien  Rik Van Looy Belgien  Marcel Janssens Belgien  René Vandervecken
1962 Belgien  Rik Van Looy -2- Belgien  Emile Daems Belgien  Frans Schoubben
1963 Belgien  Emile Daems Belgien  Rik Van Looy Niederlande  Jan Janssen
1964 Niederlande  Peter Post Belgien  Benoni Beheyt Belgien  Yvo Molenaers
1965 Belgien  Rik Van Looy -3- Belgien  Edward Sels Belgien  Willy Vannitsen
1966 Italien  Felice Gimondi Niederlande  Jan Janssen Belgien  Gustaaf De Smet
1967 Niederlande  Jan Janssen -2- Belgien  Rik Van Looy Deutschland Bundesrepublik  Rudi Altig
1968 Belgien  Eddy Merckx Belgien  Herman Van Springel Belgien  Walter Godefroot
1969 Belgien  Walter Godefroot Belgien  Eddy Merckx Belgien  Willy Vekemans
1970 Belgien  Eddy Merckx -2- Belgien  Roger De Vlaeminck Belgien  Eric Leman
1971 Belgien  Roger Rosiers Belgien  Herman Van Springel Italien  Marino Basso
1972 Belgien  Roger De Vlaeminck Belgien  André Dierickx Vereinigtes Konigreich  Barry Hoban
1973 Belgien  Eddy Merckx -3- Belgien  Walter Godefroot Belgien  Roger Rosiers
1974 Belgien  Roger De Vlaeminck -2- Italien  Francesco Moser Belgien  Marc Demeyer
1975 Belgien  Roger De Vlaeminck -3- Belgien  Eddy Merckx Belgien  André Dierickx
1976 Belgien  Marc Demeyer Italien  Francesco Moser Belgien  Roger De Vlaeminck
1977 Belgien  Roger De Vlaeminck -4- Belgien  Willy Teirlinck Belgien  Freddy Maertens
1978 Italien  Francesco Moser Belgien  Roger De Vlaeminck Niederlande  Jan Raas
1979 Italien  Francesco Moser -2- Belgien  Roger De Vlaeminck Niederlande  Hennie Kuiper
1980 Italien  Francesco Moser -3- Frankreich  Gilbert Duclos-Lassalle Deutschland Bundesrepublik  Dietrich Thurau

Ab 1981Bearbeiten

Jahr Sieger Vorsprung Zweiter Dritter Bemerkungen
1981 Frankreich  Bernard Hinault gl. Zt. Belgien  Roger De Vlaeminck Italien  Francesco Moser Hinault gewann im Weltmeister-Trikot aus einer enorm prominent besetzten sechsköpfigen Spitzengruppe heraus. Er ist der bis heute letzte Tour-de-France-Sieger, der auch in Roubaix gewonnen hat. Seine legendäre Abneigung gegenüber der Kopfsteinpflaster-Strecke unterstrich er mit der Aussage nach seinem Sieg: „Dieses Rennen ist großer Unsinn.“[19]
1982 Niederlande  Jan Raas 16 s Frankreich  Yvon Bertin Deutschland Bundesrepublik  Gregor Braun
1983 Niederlande  Hennie Kuiper 1:15 min Frankreich  Gilbert Duclos-Lassalle Italien  Francesco Moser
1984 Irland  Sean Kelly gl. Zt. Belgien  Rudy Rogiers Frankreich  Alain Bondue
1985 Frankreich  Marc Madiot 1:51 min Frankreich  Bruno Wojtinek Irland  Sean Kelly
1986 Irland  Sean Kelly 1 s Belgien  Rudy Dhaenens Niederlande  Adrie van der Poel Kelly gewann als zweiter Fahrer im selben Jahr Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix.
1987 Belgien  Eric Vanderaerden gl. Zt. Belgien  Patrick Versluys Belgien  Rudy Dhaenens
1988 Belgien  Dirk Demol 2 s Schweiz  Thomas Wegmüller Frankreich  Laurent Fignon Fignon erreichte fast zwei Minuten nach Demol und Wegmüller das Ziel.
1989 Belgien  Jean-Marie Wampers gl. Zt. Belgien  Dirk De Wolf Belgien  Edwig Van Hooydonck Die zwei Belgier hatten 59 Sekunden Vorsprung auf die vierköpfige nächste Gruppe.
1990 Belgien  Eddy Planckaert gl. Zt. Kanada  Steve Bauer Belgien  Edwig Van Hooydonck
1991 Frankreich  Marc Madiot 1:07 min Frankreich  Jean-Claude Colotti Belgien  Carlo Bomans
1992 Frankreich  Gilbert Duclos-Lassalle 34 s Deutschland  Olaf Ludwig Belgien  Johan Capiot Ludwig erreichte das beste Resultat eines Deutschen seit Josef Fischer 1900.
1993 Frankreich  Gilbert Duclos-Lassalle gl. Zt. Italien  Franco Ballerini Deutschland  Olaf Ludwig Der 38-jährige Duclos-Lassalle gewann mit hauchdünnem Vorsprung von wenigen Zentimetern.[20] Der drittplatzierte Ludwig hatte über 2 Minuten Rückstand.
1994 Moldau Republik  Andrej Tschmil 1:13 min Italien  Fabio Baldato Italien  Franco Ballerini
1995 Italien  Franco Ballerini 1:56 min Ukraine  Andrej Tschmil Belgien  Johan Museeuw
1996 Belgien  Johan Museeuw gl. Zt. Italien  Gianluca Bortolami Italien  Andrea Tafi Das 100-jährige Jubiläum des Rennens. Das berühmte Mapei-Triple: Teamkollegen Museeuw, Bortolami und Tafi gewinnen mit 2:38 min Vorsprung. Mapei-Sportdirektor Patrick Lefevere hatte die Reihenfolge festgelegt. Siehe Paris–Roubaix 1996.
1997 Frankreich  Frédéric Guesdon gl. Zt. Belgien  Jo Planckaert Belgien  Johan Museeuw Frédéric Guesdon gewann im Sprint einer für Roubaix-Verhältnisse ungewöhnlich großen Gruppe von acht Fahrern. Er ist der bisher letzte französische Sieger des Rennens.
1998 Italien  Franco Ballerini 4:16 min Italien  Andrea Tafi Belgien  Wilfried Peeters
1999 Italien  Andrea Tafi 2:14 min Belgien  Wilfried Peeters Belgien  Tom Steels
2000 Belgien  Johan Museeuw 15 s Belgien  Peter Van Petegem Deutschland  Erik Zabel Erik Zabels beste Platzierung in Roubaix.
2001 Niederlande  Servais Knaven 34 s Belgien  Johan Museeuw Lettland  Romāns Vainšteins
2002 Belgien  Johan Museeuw 3:04 min Deutschland  Steffen Wesemann Belgien  Tom Boonen
2003 Belgien  Peter Van Petegem gl. Zt. Italien  Dario Pieri Russland  Wjatscheslaw Jekimow
2004 Schweden  Magnus Bäckstedt gl. Zt. Niederlande  Tristan Hoffman Vereinigtes Konigreich  Roger Hammond
2005 Belgien  Tom Boonen gl. Zt. Vereinigte Staaten  George Hincapie Spanien  Juan Antonio Flecha
2006 Schweiz  Fabian Cancellara 1:23 min Belgien  Tom Boonen Italien  Alessandro Ballan
2007 Australien  Stuart O’Grady 52 s Spanien  Juan Antonio Flecha Schweiz  Steffen Wesemann
2008 Belgien  Tom Boonen gl. Zt. Schweiz  Fabian Cancellara Italien  Alessandro Ballan Einer Attacke von Cancellara 36 km vor dem Ziel konnten nur Boonen und Ballan folgen. Im Ziel hatten die drei Fahrer einen Vorsprung von 3:39 Minuten.
2009 Belgien  Tom Boonen 47 s Italien  Filippo Pozzato Norwegen  Thor Hushovd
2010 Schweiz  Fabian Cancellara 2:00 min Norwegen  Thor Hushovd Spanien  Juan Antonio Flecha Cancellara hatte bereits 45 Kilometer vor dem Ziel attackiert.
2011 Belgien  Johan Vansummeren 19 s Schweiz  Fabian Cancellara Niederlande  Maarten Tjallingii
2012 Belgien  Tom Boonen 1:39 min Frankreich  Sébastien Turgot Italien  Alessandro Ballan
2013 Schweiz  Fabian Cancellara gl. Zt. Belgien  Sep Vanmarcke Niederlande  Niki Terpstra
2014 Niederlande  Niki Terpstra 20 s Deutschland  John Degenkolb Schweiz  Fabian Cancellara
2015 Deutschland  John Degenkolb gl. Zt. Tschechien  Zdeněk Štybar Belgien  Greg Van Avermaet John Degenkolb gewann im Sprint einer für Roubaix-Verhältnisse großen Gruppe von sieben Fahrern, die größte Gruppe seit 1997. Degenkolb siegte als erster Deutscher seit 1896 und holte als dritter Fahrer nach Cyrille Van Hauwaert 1908 und Sean Kelly 1986 im gleichen Jahr das Double von Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix.
2016 Australien  Mathew Hayman gl. Zt. Belgien  Tom Boonen Vereinigtes Konigreich  Ian Stannard Mit Mathew Hayman gewann erst zum zweiten Mal nach Stuart O’Grady 2007 ein Australier, beim Sprint einer 4-köpfigen Fahrergruppe. Tom Boonen verpasste knapp mit Platz 2 Rekordsieger bei Paris–Roubaix mit 5 Siegen zu werden.
2017 Belgien  Greg Van Avermaet gl. Zt. Tschechien  Zdeněk Štybar Niederlande  Sebastian Langeveld Greg Van Avermaet gewann das Rennen aus einer Gruppe von zunächst drei, dann fünf Fahrern heraus. Das Hauptfeld folgte mit zwölf Sekunden Rückstand. Es war Van Avermaets erster Sieg bei einem „Monument des Radsports“.
2018 Slowakei  Peter Sagan gl. Zt. Schweiz  Silvan Dillier Niederlande  Niki Terpstra Peter Sagan gewann das Rennen durch eine Attacke 50 km vor dem Ziel und setzte sich in einem Sprint gegen Silvan Dillier durch.
2019 Belgien  Philippe Gilbert gl. Zt. Deutschland  Nils Politt Belgien  Yves Lampaert
2020 wegen Corona-Pandemie abgesagt
2021 Italien  Sonny Colbrelli gl. Zt. Belgien  Florian Vermeersch Niederlande  Mathieu van der Poel Corona-bedingt fand die Austragung 2021 im Herbst statt.
2022 Niederlande  Dylan van Baarle 1:47 min Belgien  Wout van Aert Schweiz  Stefan Küng Es war das schnellste Paris-Roubaix der Geschichte.

Paris-Roubaix FemmesBearbeiten

Jahr Sieger Vorsprung Zweite Dritte Bemerkungen
2021 Vereinigtes Konigreich  Lizzie Deignan 1:17 Niederlande  Marianne Vos Italien  Elisa Longo Borghini Lizzie Deignan gewann die erste Austragung des Rennens für Frauen nach einer Solofahrt über 80 km.
2022 Italien  Elisa Longo Borghini 23 s Belgien  Lotte Kopecky Niederlande  Lucinda Brand

U23 / AmateureBearbeiten

JuniorenBearbeiten

Die Juniorenaustragung läuft unter dem Namen Le Pavé de Roubaix. Das Rennen ist seit dem Jahr 2007 Teil des UCI Men Juniors Nations’ Cup.

Siehe auchBearbeiten

WeblinksBearbeiten

Commons: Paris–Roubaix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

LiteraturBearbeiten

  • Philippe Bouvet, Pierre Callewaert, Jean-Luc Gatellier: Paris–Roubaix. Die Hölle des Nordens. Delius Klasing, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3268-7.
  • Pascal Sergent: Paris-Roubaix. Chronique d’une Legende. 1896–1991. Editions VC Roubaix, 1990. (französisch)
  • Pascal Sergent: A century of Paris-Roubaix. Bromley Books, England. ISBN 0-9531729-0-2. (englisch)
  • Un siècle de Paris–Roubaix. Editions Eekloonaar, Eeklo, 1996. (französisch)

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. a b Procycling. (Deutsche Ausgabe), April 2013, S. 94 ff: Rennvorschau Paris-Roubaix.
  2. Jessica Bretsch: Frühjahrsklassiker – Geschichte und Vermarktung. In: Lars Nuschke/Christian Becker (Hrsg.): Quo vadis Radsport? Die „Skandalsportart“ zwischen Doping und Sponsoren. Sterke, Göttingen 2008, S. 135.
  3. Les Woodland: The real Hell of the North. In: Cyclingnews. 18. April 2006, abgerufen am 22. Mai 2015.
  4. Distanz-Radwettfahrt Paris-Roubaix. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 20. April 1896, S. 399 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  5. Distanzfahrt und Armbinde.Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1896, S. 399 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/asz
  6. Jessica Bretsch: Frühjahrsklassiker – Geschichte und Vermarktung. In: Lars Nuschke/Christian Becker (Hrsg.): Quo vadis Radsport? Die „Skandalsportart“ zwischen Doping und Sponsoren. Sterke, Göttingen 2008, S. 134.
  7. Zitiert nach: Benjo Maso: Der Schweiß der Götter. Die Geschichte des Radsports. Covadonga Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-936973-60-0, S. 278.
  8. Nico Dick: Organisator Parijs-Roubaix U19: „Degenkolb is een zegen voor onze sport“. In: WielerFlits. Abgerufen am 17. Februar 2019 (niederländisch).
  9. Wegen Corona-Virus: Das Sterben der Radrennen. In: wort.lu. 18. März 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  10. Erstes Paris-Roubaix für Frauen wird mit Freude erwartet. In: classic.rad-net.de. 6. Mai 2020, abgerufen am 6. Mai 2020.
  11. Paris-Roubaix 2020 wegen steigender Corona-Zahlen abgesagt. In: classic.rad-net.de. 9. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  12. Paris-Roubaix in den Herbst verschoben. In: rad-net.de. 1. April 2021, abgerufen am 1. April 2021.
  13. Außenseitersieg bei Paris-Roubaix. In: ORF.st. 17. April 2022, abgerufen am 17. April 2022.
  14. Benjo Maso: Der Schweiß der Götter. Die Geschichte des Radsports. Covadonga Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-936973-60-0, S. 279.
  15. 111. Paris-Roubaix mit 27 Pavé-Sektoren. radsport-news.com, 3. April 2013, abgerufen am 26. April 2015.
  16. Inquiétude pour Michael Goolaerts, victime d'un malaise en course sur Paris-Roubaix lequipe.fr, 8. April 2018, aktualisiert 15:29, abgerufen am 9. April 2018. (französisch)
  17. Paris-Roubaix : Michael Goolaerts est décédé. L’Équipe, 8. April 2018, abgerufen am 9. April 2018 (französisch).
  18. La marbrerie Vandermalière grave les pavés du nom des vainqueurs de Paris-Roubaix. In: lavoixdunord.fr. 11. April 2019, abgerufen am 2. Juni 2020 (französisch).
  19. Follow the Badger. (Nicht mehr online verfügbar.) rouleur.cc, archiviert vom Original am 7. September 2015; abgerufen am 26. April 2015 (englisch).
  20. Paris-Roubaix : cinq arrivées mythiques. europe1.fr, 10. April 2011, abgerufen am 26. April 2015 (französisch).