Das ATP Turnier in St. Petersburg (offiziell St. Petersburg Open) ist ein Tennisturnier, das in der russischen Stadt Sankt Petersburg ausgetragen wird. Das Turnier gehört zur ATP Tour 250, der niedrigsten Kategorie innerhalb der ATP Tour und findet in der Halle auf Hartplatz statt.

St. Petersburg Open
ATP Tour
Austragungsort Sankt Petersburg
Russland Russland
Erste Austragung 1995
Kategorie Tour 250
Turnierart Hallenturnier
Spieloberfläche Hartplatz
Auslosung 28E/16Q/16D
Preisgeld 863.705 US$
Center Court 12.000 Zuschauer
Stand: 8. September 2021
Der ehemalige Veranstaltungsort des Turniers, das SKK Peterburgski
Center Court, 2010

Geschichte Bearbeiten

1995 wurde das Turnier als Nachfolger des Turniers in Saragossa in den Kalender aufgenommen. Seitdem fand es jährlich statt. Einzige Ausnahme war die Saison 2014, als bekannt wurde, dass das Turnier von einem ATP-Turnier in Tel Aviv abgelöst werden sollte, das aber wegen Sicherheitsbedenken nicht abgehalten wurde; deswegen blieben die St. Petersburg Teil der ATP Tour.

Sowohl der Termin des Turniers als auch der Bodenbelag wechselten im Laufe der Jahre. Zunächst wurde im Frühjahr (meist Anfang März) gespielt, zuletzt im Herbst (Oktober oder November), zu Beginn auf Teppich; ab 2008 spielte man wie schon zwischen 2000 und 2003 auf Hartplätzen. Einzig 2020 fand das Turnier einmal im Rahmen der ATP Tour 500 statt, einer höheren Turnierkategorie. Die Ausgabe 2022 wurde wegen des Russischen Überfalls auf die Ukraine nach Nur-Sultan verlegt.

Veranstaltungsort war bis 2015 das SKK Peterburgski. Danach wurde das Turnier in der Sibur Arena ausgetragen.

Erfolg deutschsprachiger Spieler Bearbeiten

Deutschland Bearbeiten

Die beste Leistung eines Deutschen gelang Alexander Zverev mit seinem Sieg 2016 im Finale gegen Stan Wawrinka. Das Finale erreichten David Prinosil (1999), Rainer Schüttler (2001) und Nicolas Kiefer (2005). Im Doppel verlor das deutsche Duo Michael Kohlmann und Rainer Schüttler 2003 im Finale.

Österreich Bearbeiten

Die beste Leistung eines österreichischen Spielers im Einzelbewerb stellt der Sieg von Dominic Thiem im Jahr 2018 dar. Das österreichische Duo Jürgen Melzer und Julian Knowle gewann das Turnier im Jahr 2005 und erreichte im Jahr darauf das Finale. Für Knowle war es nach 2003 (mit Nenad Zimonjić) bereits der zweite Triumph in St. Petersburg. Zudem erreichte Jürgen Melzer (mit Todd Perry) 2007 das Finale.

Schweiz Bearbeiten

Marc Rosset erreichte 1998 das Finale und gewann das Turnier im Jahr darauf. Im Doppel erreichte Jakob Hlasek 1995 das Finale.

Siegerliste Bearbeiten

Rekordsieger im Einzel mit je zwei Siegen sind Thomas Johansson, Marat Safin, Andy Murray und Marin Čilić. Im Doppel ist Nenad Zimonjić mit drei Turniersiegen der erfolgreichste Spieler.

Einzel Bearbeiten

Jahr Sieger Finalist Ergebnis
2022 abgesagt
2021 Kroatien  Marin Čilić (2) Vereinigte Staaten  Taylor Fritz 7:63, 4:6, 6:4
2020 Russland  Andrei Rubljow Kroatien  Borna Ćorić 7:65, 6:4
2019 Russland  Daniil Medwedew Kroatien  Borna Ćorić 6:3, 6:1
2018 Osterreich  Dominic Thiem Slowakei  Martin Kližan 6:3, 6:1
2017 Bosnien und Herzegowina  Damir Džumhur Italien  Fabio Fognini 3:6, 6:4, 6:2
2016 Deutschland  Alexander Zverev Schweiz  Stan Wawrinka 6:2, 3:6, 7:5
2015 Kanada  Milos Raonic Portugal  João Sousa 6:3, 3:6, 6:3
2014 nicht ausgetragen
2013 Lettland  Ernests Gulbis Spanien  Guillermo García López 3:6, 6:4, 6:0
2012 Slowakei  Martin Kližan Italien  Fabio Fognini 6:2, 6:3
2011 Kroatien  Marin Čilić (1) Serbien  Janko Tipsarević 6:3, 3:6, 6:2
2010 Kasachstan  Michail Kukuschkin Russland  Michail Juschny 6:3, 7:62
2009 Ukraine  Serhij Stachowskyj Argentinien  Horacio Zeballos 2:6, 7:68, 7:67
2008 Vereinigtes Konigreich  Andy Murray (2) Kasachstan  Andrei Golubew 6:1, 6:1
2007 Vereinigtes Konigreich  Andy Murray (1) Spanien  Fernando Verdasco 6:2, 6:3
2006 Kroatien  Mario Ančić Schweden  Thomas Johansson 7:5, 7:62
2005 Schweden  Thomas Johansson (2) Deutschland  Nicolas Kiefer 6:4, 6:2
2004 Russland  Michail Juschny Slowakei  Karol Beck 6:2, 6:2
2003 Brasilien  Gustavo Kuerten Armenien  Sargis Sargsian 6:4, 6:3
2002 Frankreich  Sébastien Grosjean Russland  Michail Juschny 7:5, 6:4
2001 Russland  Marat Safin (2) Deutschland  Rainer Schüttler 3:6, 6:3, 6:3
2000 Russland  Marat Safin (1) Slowakei  Dominik Hrbatý 2:6, 6:4, 6:4
1999 Schweiz  Marc Rosset Deutschland  David Prinosil 6:3, 6:4
1998 Niederlande  Richard Krajicek Schweiz  Marc Rosset 6:4, 7:65
1997 Schweden  Thomas Johansson (1) Italien  Renzo Furlan 6:3, 6:4
1996 Schweden  Magnus Gustafsson Russland  Jewgeni Kafelnikow 6:2, 7:64
1995 Russland  Jewgeni Kafelnikow Frankreich  Guillaume Raoux 6:2, 6:2

Doppel Bearbeiten

Jahr Sieger Finalisten Ergebnis
2022 abgesagt
2021 Vereinigtes Konigreich  Jamie Murray
Brasilien  Bruno Soares
Kasachstan  Andrei Golubew
Monaco  Hugo Nys
6:3, 6:4
2020 Osterreich  Jürgen Melzer (2)
Frankreich  Édouard Roger-Vasselin
Brasilien  Marcelo Demoliner
Niederlande  Matwé Middelkoop
6:2, 7:64
2019 Indien  Divij Sharan
Slowakei  Igor Zelenay
Italien  Matteo Berrettini
Italien  Simone Bolelli
6:3, 3:6, [10:8]
2018 Italien  Matteo Berrettini
Italien  Fabio Fognini
Tschechien  Roman Jebavý
Niederlande  Matwé Middelkoop
7:66, 7:64
2017 Tschechien  Roman Jebavý
Niederlande  Matwé Middelkoop
Chile  Julio Peralta
Argentinien  Horacio Zeballos
6:4, 6:4
2016 Vereinigtes Konigreich  Dominic Inglot
Finnland  Henri Kontinen (2)
Deutschland  Andre Begemann
Indien  Leander Paes
4:6, 6:3, [12:10]
2015 Philippinen  Treat Huey
Finnland  Henri Kontinen (1)
Osterreich  Julian Knowle
Osterreich  Alexander Peya
7:5, 6:3
2014 nicht ausgetragen
2013 Spanien  David Marrero
Spanien  Fernando Verdasco
Vereinigtes Konigreich  Dominic Inglot
Usbekistan  Denis Istomin
7:66, 6:3
2012 Vereinigte Staaten  Rajeev Ram
Serbien  Nenad Zimonjić (3)
Slowakei  Lukáš Lacko
Slowakei  Igor Zelenay
6:2, 4:6, [10:6]
2011 Vereinigtes Konigreich  Colin Fleming (2)
Vereinigtes Konigreich  Ross Hutchins
Russland  Michail Jelgin
Russland  Alexander Kudrjawzew
6:3, 6:75, [10:8]
2010 Italien  Daniele Bracciali
Italien  Potito Starace
Indien  Rohan Bopanna
Pakistan  Aisam-ul-Haq Qureshi
7:66, 7:65
2009 Vereinigtes Konigreich  Colin Fleming (1)
Vereinigtes Konigreich  Ken Skupski
Frankreich  Jérémy Chardy
Frankreich  Richard Gasquet
2:6, 7:5, [10:4]
2008 Vereinigte Staaten  Travis Parrott
Slowakei  Filip Polášek
Belarus  Maks Mirny
Indien  Rohan Bopanna
3:6, 7:64, [10:8]
2007 Kanada  Daniel Nestor (2)
Serbien  Nenad Zimonjić (2)
Osterreich  Jürgen Melzer
Australien  Todd Perry
6:1, 7:63
2006 Schweden  Simon Aspelin
Australien  Todd Perry
Osterreich  Julian Knowle
Osterreich  Jürgen Melzer
6:1, 7:63
2005 Osterreich  Julian Knowle (2)
Osterreich  Jürgen Melzer (1)
Schweden  Jonas Björkman
Belarus  Maks Mirny
4:6, 7:5, 7:5
2004 Frankreich  Arnaud Clément
Frankreich  Michaël Llodra
Slowakei  Dominik Hrbatý
Tschechien  Jaroslav Levinský
6:3, 6:2
2003 Osterreich  Julian Knowle (1)
Serbien und Montenegro  Nenad Zimonjić (1)
Deutschland  Michael Kohlmann
Deutschland  Rainer Schüttler
7:61, 6:3
2002 Sudafrika  David Adams
Vereinigte Staaten  Jared Palmer
Georgien 1990  Irakli Labadse
Russland  Marat Safin
7:68, 6:3
2001 Russland  Denis Golowanow
Russland  Jewgeni Kafelnikow (2)
Georgien 1990  Irakli Labadse
Russland  Marat Safin
7:5, 6:4
2000 Kanada  Daniel Nestor (1)
Simbabwe  Kevin Ullyett
Japan  Thomas Shimada
Sudafrika  Myles Wakefield
7:65, 7:5
1999 Vereinigte Staaten  Jeff Tarango
Tschechien  Daniel Vacek
Niederlande  Menno Oosting
Rumänien  Andrei Pavel
3:6, 6:3, 7:5
1998 Schweden  Nicklas Kulti
Schweden  Mikael Tillström
Sudafrika  Marius Barnard
Sudafrika  Brent Haygarth
3:6, 6:3, 7:6
1997 Russland  Andrei Olchowski (2)
Neuseeland  Brett Steven
Deutschland  David Prinosil
Tschechien  Daniel Vacek
6:4, 6:3
1996 Russland  Jewgeni Kafelnikow (1)
Russland  Andrei Olchowski (1)
Schweden  Nicklas Kulti
Schweden  Peter Nyborg
6:3, 6:4
1995 Tschechien  Martin Damm
Schweden  Anders Järryd
Schweiz  Jakob Hlasek
Russland  Jewgeni Kafelnikow
6:4, 6:2

Weblinks Bearbeiten