Martin Kližan

slowakischer Tennisspieler

Martin Kližan (* 11. Juli 1989 in Bratislava) ist ein slowakischer Tennisspieler.

Martin Kližan Tennisspieler
Martin Kližan
Martin Kližan 2016 bei den US Open
Spitzname: Kližko
Nation: Slowakei Slowakei
Geburtstag: 11. Juli 1989
Größe: 191 cm
Gewicht: 80 kg
1. Profisaison: 2007
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Trainer: Martin Hromec
Preisgeld: 5.526.459 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 149:153
Karrieretitel: 6
Höchste Platzierung: 24 (27. April 2015)
Aktuelle Platzierung: 1312
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 38:58
Karrieretitel: 4
Höchste Platzierung: 73 (4. Mai 2015)
Aktuelle Platzierung: -
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
25. März 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Leben und Karriere Bearbeiten

Jugend Bearbeiten

Martin Kližan konnte 2005 die U16 Europameisterschaften im Einzel und Doppel (gemeinsam mit Andrej Martin) gewinnen. Ein Jahr später triumphierte er als Junior bei den French Open. Im Jahr 2007 übernahm er die Spitze der Jugendweltrangliste.

2007–2012: Erfolge auf der Challenger Tour und erster ATP-Titel Bearbeiten

Der Juniorensieg bei den French Open sicherte ihm eine Wildcard für die Qualifikation im Jahr 2007 für die French Open. Dort konnte er überraschend als Nummer 729 der Welt den Israeli Noam Okun (damalige Nummer 180 des ATP-Rankings) in der ersten Qualifikationsrunde besiegen und schied in der zweiten Runde gegen Juan Pablo Brzezicki in drei Sätzen aus. Danach spielte Kližan verschiedene Challenger- und Future-Turniere. Zählbare Erfolge ließen aber auf sich warten, sein erster Turniersieg auf Profiebene gelang ihm bei einem Future-Turnier in der Slowakei im August 2009. Im nächsten halben Jahr konnte er noch Future-Turniere in Italien und Marokko gewinnen. Im April 2010 gewann er beim ATP-Turnier in Casablanca mit Oleksandr Dolhopolow erstmals gegen einen aktuellen Top-100-Spieler und schied in der zweiten Runde knapp in drei Sätzen gegen Stan Wawrinka aus. Ende des Jahres sicherte er seinen ersten Challenger-Titel in Bratislava. Im Folgejahr gewann er im Frühjahr gemeinsam mit Alessandro Motti den Doppeltitel in Rom und im Herbst den Einzeltitel in Genua.

Kližan holte im Jahr 2012 vier Einzel- und zwei Doppelsiege bei Challenger-Turnieren. Bei den US Open siegte er überraschend in der zweiten Runde gegen den an fünf gesetzten Jo-Wilfried Tsonga[1]; Kližan hatte vorher noch keine Partie gegen einen Spieler aus den Top 40 gewonnen. Er erreichte schließlich das Achtelfinale, wo er als letzter ungesetzter Spieler gegen Marin Čilić verlor.[2] Das Erreichen des Achtelfinals blieb in seiner Karriere sein bestes Grand-Slam-Resultat. Zunächst sicherte es ihm einen Sprung in die Top 50. Kližan gewann im September 2012 seinen ersten ATP-Titel mit dem Sieg über Fabio Fognini bei den St. Petersburg Open.[3]

2013–2018: Weitere Turniersiege und höchste Weltranglistenposition Bearbeiten

Im Jahr 2013 konnte Kližan nicht an seine Erfolge aus dem Vorjahr anschließen. Sein Halbfinaleinzug in Casablanca, wo er an Kevin Anderson scheiterte, war in dieser Saison sein größter Einzelerfolg. Aus diesem Grund fiel er zum Ende der Saison aus den Top 100 der Welt heraus. Im Doppel gewann er gemeinsam mit David Marrero das Turnier in Umag.

Im März 2014 scheiterte er im Finale des Challengers in Barranquilla an Pablo Cuevas. Im Mai gewann er den zweiten ATP-Titel seiner Karriere in München. Wie beim ersten Turniersieg besiegte er im Endspiel Fabio Fognini. In Peking verlor er seine Halbfinalpartie gegen Tomáš Berdych. Zusammen mit dem Österreicher Philipp Oswald gewann er die Doppelkonkurrenz in Nizza.

Im April 2015 gewann er mit dem Grand Prix Hassan II in Casablanca sein drittes Turnier. Sein Finalgegner war diesmal Daniel Gimeno Traver. In Barcelona schied er im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Kei Nishikori aus. Nach dem Turnier in Barcelona erreichte er mit Platz 24 seine höchsten Weltranglistenposition, eine Woche später seine höchste Position in der Doppelweltrangliste, nachdem er bereits im Frühjahr mit seinem Doppelpartner Philipp Oswald das Doppelturnier in Rio de Janeiro gewonnen hatte.

Anfang 2016 musste Kližan mehrere Erstrundenniederlagen hinnehmen, bis er in Sofia das Halbfinale erreichte, wo er an Viktor Troicki scheiterte. Eine Woche später gewann er das Turnier von Rotterdam und schlug im Finale Gaël Monfils. Im Sommer folgte ein weiterer Turniersieg in Hamburg, der Gegner war Pablo Cuevas. Beide Turniere waren Teil der höher dotierten ATP Tour 500. Im Doppel gewann er wieder an der Seite von David Marrero das Turnier von Umag. Im folgenden Jahr kam er bei keinem Turnier im Einzel weiter als das Viertelfinale. Im Doppel kam er an der Seite von Mariusz Fyrstenberg ins Halbfinale von Sofia. Im Rom gewann er gemeinsam mit Jozef Kovalík den Challenger-Titel.

Nach seinem Challenger-Finalsieg in Indian Wells über Darian King konnte er im August 2018 mit einem Finalsieg über Denis Istomin das Turnier von Kitzbühel für sich entscheiden. Einen Monat später stand er im Finale von St. Petersburg Dominic Thiem gegenüber, dem er sich in zwei Sätzen geschlagen geben musste. Im Doppel stand er mit Jozef Kovalík im Finale von Marbella, das sie gegen Guido Andreozzi und Ariel Behar verloren. In Como und Genua erreichte er jeweils mit Filip Polášek das Finale, welches sie jedoch beide Male verloren.

2019–2021: Letzte Jahre und Rücktritt Bearbeiten

Im Jahr 2019 konnte Kližan weder im Einzel noch im Doppel weiter als das Viertelfinale eines Turniers kommen. Auch das nachfolgende Jahr begann ähnlich. So schied er bei der Qualifikation zu den Australian Open bereits in der ersten Qualifikationsrunde gegen Peđa Krstin aus. Nach der Turnierpause aufgrund der COVID-19-Pandemie erreichte er das Finale von Istanbul, wo er eine Niederlage gegen Ilja Iwaschka einstecken musste.

In Bratislava beim Challenger verlor er gegen den späteren Turniersieger Tallon Griekspoor im Halbfinale. Sein Rücktritt wurde im Juni 2021 vom slowakischen Tennis Verband verkündet. Sein letztes Match spielte er Ende Juni in der Qualifikation von Wimbledon gegen Zdeněk Kolář.[4]

Ende 2023: Überraschendes Comeback Bearbeiten

Klizan hat im Dezember 2023 beim ITF-Turnier in Antalya überraschend sein Comeback nach fast 2½ Jahren gegeben.

Davis Cup Bearbeiten

Ab 2007 spielte Martin Kližan für die slowakische Davis-Cup-Mannschaft. Er spielte bis 2019 in 19 Begegnungen 37 Matches, von denen er 26 für sich entscheiden konnte. Überwiegend wurde er im Einzel eingesetzt.

Erfolge Bearbeiten

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500 (3)
ATP World Tour 250 (7)
ATP Challenger Tour (11)
Titel nach Belag
Hartplatz (2)
Sand (8)
Rasen (0)

Einzel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

ATP World Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 23. September 2012 Russland  St. Petersburg Hartplatz (i) Italien  Fabio Fognini 6:2, 6:3
2. 4. Mai 2014 Deutschland  München Sand Italien  Fabio Fognini 2:6, 6:1, 6:2
3. 12. April 2015 Marokko  Casablanca Sand Spanien  Daniel Gimeno Traver 6:2, 6:2
4. 14. Februar 2016 Niederlande  Rotterdam Hartplatz (i) Frankreich  Gaël Monfils 6:71, 6:3, 6:1
5. 17. Juli 2016 Deutschland  Hamburg Sand Uruguay  Pablo Cuevas 6:1, 6:4
6. 4. August 2018 Osterreich  Kitzbühel Sand Usbekistan  Denis Istomin 6:2, 6:2
ATP Challenger Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 15. November 2010 Slowakei  Bratislava Hartplatz (i) Osterreich  Stefan Koubek 7:64, 6:2
2. 11. September 2011 Italien  Genua Sand Argentinien  Leonardo Mayer 6:3, 6:1
3. 17. März 2012 Marokko  Rabat Sand Italien  Filippo Volandri 6:2, 6:3
4. 24. März 2012 Marokko  Marrakesch Sand Rumänien  Adrian Ungur 3:6, 6:3, 6:0
5. 20. Mai 2012 Frankreich  Bordeaux Sand Russland  Teimuras Gabaschwili 7:5, 6:3
6. 12. August 2012 San Marino  San Marino Sand Italien  Simone Bolelli 6:3, 6:1
7. 4. März 2018 Vereinigte Staaten  Indian Wells Hartplatz Barbados  Darian King 6:3, 6:3

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 23. September 2018 Russland  St. Petersburg Hartplatz (i) Osterreich  Dominic Thiem 3:6, 1:6

Doppel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

ATP World Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 27. Juli 2013 Kroatien  Umag (1) Sand Spanien  David Marrero Vereinigte Staaten  Nicholas Monroe
Deutschland  Simon Stadler
6:1, 5:7, [10:7]
2. 24. Mai 2014 Frankreich  Nizza Sand Osterreich  Philipp Oswald Indien  Rohan Bopanna
Pakistan  Aisam-ul-Haq Qureshi
6:2, 6:0
3. 22. Februar 2015 Brasilien  Rio de Janeiro Sand Osterreich  Philipp Oswald Spanien  Pablo Andújar
Osterreich  Oliver Marach
7:63, 6:4
4. 24. Juli 2016 Kroatien  Umag (2) Sand Spanien  David Marrero Kroatien  Nikola Mektić
Kroatien  Antonio Šančić
6:4, 6:2
ATP Challenger Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 17. April 2011 Italien  Rom (1) Sand Italien  Alessandro Motti Italien  Thomas Fabbiano
Italien  Walter Trusendi
7:63, 6:4
2. 24. März 2012 Marokko  Marrakesch Sand Spanien  Daniel Muñoz de la Nava Spanien  Spanien
Argentinien  Federico Delbonis
6:3, 1:6, [12:10]
3. 20. Mai 2012 Frankreich  Bordeaux Sand Slowakei  Igor Zelenay Frankreich  Olivier Charroin
Vereinigtes Konigreich  Jonathan Marray
7:65, 4:6, [10:4]
4. 30. September 2017 Italien  Rom (2) Sand Slowakei  Jozef Kovalík Belgien  Sander Gillé
Belgien  Joran Vliegen
6:3, 7:65

Weblinks Bearbeiten

Commons: Martin Kližan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Felix Mattis: US Open - Sensation: Tsonga scheitert an Underdog. In: yahoo.com. 31. August 2012, archiviert vom Original am 25. August 2016; abgerufen am 17. Juli 2016.
  2. Cilic beats Klizan and advances into the US Open 2012 quarterfinals. In: stevegtennis.com. Abgerufen am 17. Juli 2016.
  3. ATP St. Petersburg - Slovak Martin Klizan wins first career title. In: tennisworldusa.org. Abgerufen am 17. Juli 2016.
  4. Mochizuki Battles Past Gaston In All-#NextGenATP Wimbledon Showdown. In: atptour.com. 22. Juni 2021, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).