12-Stunden-Rennen von Sebring 2006

12-Stunden-Rennen

Das 54. 12-Stunden-Rennen von Sebring, auch The 54th Annual Mobil 1 Twelve Hours of Sebring, Sebring International Raceway, fand am 18. März 2006 auf dem Sebring International Raceway statt und war der erste Wertungslauf der ALMS-Saison 2006.

Gab 2006 in Sebring sein Renndebüt; der Audi R10 TDI
Allen Timpany im Lola B05/40 bei Einbruch der Nacht
Die beiden Penske-Racing-Porsche RS Spyder

Vor dem Rennen Bearbeiten

Wie im Vorjahr sicherte sich 2005 ein Champion-Racing-Audi R8 die Gesamtwertung der American Le Mans Series. Die Fahrerwertung gewannen Frank Biela und Emanuele Pirro.

Das Rennen Bearbeiten

2006 wurde der erfolgreiche Audi R8 durch den Audi R10 TDI ersetzt. Der Ende 2005 in Paris vorgestellte Rennwagen wurde von einem neu entwickelten 5,5-Liter-Zwölfzylinder-TDI-Motor mit Biturbo-Aufladung angetrieben. Mit über 475 kW und 1200 Newtonmetern übertraf der Le-Mans-Prototyp die Leistungsdaten seines Vorgängermodells. Das mit zwei Partikelfiltern ausgestattete V12-Triebwerk des R10 war durch seine Laufruhe von außen kaum als Dieselaggregat wahrzunehmen. Das maximale Drehmoment von 1,2 Kilonewtonmeter stellt besondere Anforderungen an die Kraftübertragung des R10. Selbst die Motorenprüfstände von Audi Sport mussten auf andere Getriebe umgerüstet werden, um diese hohen Drehmomentbelastungen zu verkraften.

Auch das Fahrgestell des Wagens musste angepasst werden: der R10 TDI hat einen deutlich längeren Radstand als der R8. Bisher einzigartig für einen Le-Mans-Prototyp waren die besonders breiten Vorderreifen. Neue Techniken wurden auch bei der Entwicklung des Monocoques aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff angewandt. Chassis, Motor und Getriebe bilden eine verwindungssteife, voll tragende Einheit. In Sebring gab der R10 TDI sein Renndebüt.

Der zweite Rennwagen, der in Sebring sein Debüt gab, war der Porsche RS Spyder. Der RS Spyder wurde bei Porsche intern als Typ 9R6 bezeichnet und stellte die erste ausschließlich für den Motorsport konzipierte komplette Neuentwicklung seit dem 911 GT1 dar. Das Chassis war ein zweisitziges Monocoque, das zusammen mit der angeflanschten Motor- und Getriebeeinheit als tragendes Teil des Fahrzeugs fungierte. Der RS Spyder hatte einen ca. 3,4 Liter (3397 cm³) großen 90-Grad-V8-Saugmotor, der gemäß dem LMP2-Reglement von einem 44 mm Durchmesser messenden Luftmengenbegrenzer auf eine Maximalleistung von 353 kW (480 PS) bei 10.300/min eingebremst wurde. Seine Literleistung lag damit bei 103,62 kW (140,88 PS). Der Porsche-intern als Typ MR6 bezeichnete Hochleistungsmotor erreichte sein maximales Drehmoment von 370 Nm bei einer Drehzahl von 7500/min. Die Ansauganlage war mit Einzeldrosselklappen ausgestattet. Die Öffnungszeiten der 4 Ventile je Zylinder wurden von je 2 obenliegenden Nockenwellen (dohc) gesteuert. Die Ölversorgung wurde über eine Trockensumpfschmierung mitsamt Öl-Wasser-Wärmetauscher sichergestellt. Die Abgase entwichen über einen offenen Fächerkrümmer.

Das Debüt der beiden neuen LMP-Prototypen war nicht durchgehend. Der Audi R10 TDI von Frank Biels, Marco Werner und Emanuele Prior fiel schon früh auf Grund eines überhitzten Motors aus. Der zweite Werkswagen, gefahren von Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish gewann das Rennen. Allerdings war die Konkurrenz in der LMP1-Klasse und damit um den Gesamtsieg äußerst dünn und bestand aus den beiden Dyson-Racing-Lola B06/10 und dem Highcrof-Racing-bzw. Autocon Motorsports-MG-Lola EX257, die den R10 TDI klar unterlegen waren. Auch die beiden RS Spyder sahen nach technischen Defekten keine Zielflagge.

Mit Liz Halliday, Pilotin im Gesamtzweiten Lola B05/40 von Intersport Racing, stand zum ersten Mal in der Geschichte von Sebring eine Frau auf dem Siegerpodest der ersten Drei.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMP1 2 Vereinigte Staaten  Audi Sport North America Italien  Rinaldo Capello
Danemark  Tom Kristensen
Vereinigtes Konigreich  Allan McNish
Audi R10 TDI 349
2 LMP2 37 Vereinigte Staaten  Intersport Racing Vereinigte Staaten  Jon Field
Vereinigte Staaten  Clint Field
Vereinigte Staaten  Liz Halliday
Lola B05/40 345
3 GT1 4 Vereinigte Staaten  Corvette Racing Vereinigtes Konigreich  Oliver Gavin
Monaco  Olivier Beretta
Danemark  Jan Magnussen
Chevrolet Corvette C6.R 338
4 GT1 009 Vereinigtes Konigreich  Aston Martin Racing Frankreich  Stéphane Sarrazin
Portugal  Pedro Lamy
Australien  Jason Bright
Aston Martin DBR9 337
5 LMP1 16 Vereinigte Staaten  Dyson Racing Team Vereinigtes Konigreich  James Weaver
Vereinigte Staaten  Butch Leitzinger
Vereinigtes Konigreich  Andy Wallace
Lola B06/10 336
6 GT1 007 Vereinigtes Konigreich  Aston Martin Racing Vereinigtes Konigreich  Darren Turner
Tschechien  Tomáš Enge
Danemark  Nicolas Kiesa
Aston Martin DBR9 324
7 GT1 3 Vereinigte Staaten  Corvette Racing Kanada  Ron Fellows
Vereinigte Staaten  Johnny O’Connell
Italien  Massimiliano Papis
Chevrolet Corvette C6.R 324
8 GT2 50 Vereinigte Staaten  Multimatic Motorsports Team Panoz Australien  David Brabham
Kanada  Scott Maxwell
Frankreich  Sébastien Bourdais
Panoz Esperante GT-LM 320
9 GT2 45 Vereinigte Staaten  Flying Lizard Motorsports Deutschland  Marc Lieb
Vereinigte Staaten  Johannes van Overbeek
Vereinigte Staaten  Jon Fogarty
Porsche 996 GT3-RSR 320
10 GT2 62 Vereinigte Staaten  Risi Competizione Deutschland  Ralf Kelleners
Portugal  Jaime Melo
Vereinigte Staaten  Anthony Lazzaro
Ferrari F430 GT Berlinetta 320
11 LMP2 41 Vereinigte Staaten  Binnie Motorsports Vereinigte Staaten  William Binnie
Vereinigtes Konigreich  Allen Timpany
Vereinigte Staaten  Rick Sutherland
Lola B05/40 317
12 GT2 44 Vereinigte Staaten  Flying Lizard Motorsports Vereinigte Staaten  Darren Law
Vereinigte Staaten  Seth Neiman
Vereinigte Staaten  Lonnie Pechnik
Porsche 996 GT3-RSR 315
13 GT2 80 Vereinigtes Konigreich  Team LNT Vereinigtes Konigreich  Richard Dean
Vereinigtes Konigreich  Lawrence Tomlinson
Vereinigtes Konigreich  Tom Kimber-Smith
Panoz Esperante GT-LM 312
14 GT2 23 Vereinigte Staaten  Alex Job Racing Deutschland  Mike Rockenfeller
Deutschland  Klaus Graf
Vereinigte Staaten  Graham Rahal
Porsche 996 GT3-RSR 311
15 LMP2 33 Frankreich  Barazi Epsilon Niederlande  Michael Vergers
Danemark  Juan Barazi
Vereinigte Staaten  Elton Julian
Courage C65 293
16 GT2 31 Vereinigte Staaten  Petersen White Lightning Deutschland  Jörg Bergmeister
Deutschland  Tim Bergmeister
Schweden  Niclas Jönsson
Porsche 996 GT3-RSR 292
17 GT2 86 Niederlande  Spyker Squadron Niederlande  Jeroen Bleekemolen
Niederlande  Mike Hezemans
Spyker C8 Spyder 281
18 GT1 25 Deutschland  Konrad Motorsports Vereinigte Staaten  Terry Borcheller
Frankreich  Jean-Philippe Belloc
Vereinigte Staaten  Tom Weickardt
Saleen S7-R 275
19 GT2 85 Niederlande  Spyker Squadron Niederlande  Donny Crevels
Niederlande  Peter Kox
Spyker C8 Spyder 248
20 GT2 56 Tschechien  Vonka Racing Tschechien  Jan Vonka
Italien  Mauro Casadei
Danemark  Bo McCormick
Porsche 996 GT3-RS 130
Ausgefallen
21 LMP2 6 Vereinigte Staaten  Penske Motorsports Deutschland  Lucas Luhr
Deutschland  Sascha Maassen
Frankreich  Emmanuel Collard
Porsche RS Spyder 323
22 GT2 79 Vereinigte Staaten  J3 Racing Vereinigtes Konigreich  Tim Sugden
Deutschland  Wolf Henzler
Vereinigte Staaten  Jim Matthews
Porsche 996 GT3-RS 267
23 GT2 78 Vereinigte Staaten  J3 Racing Vereinigte Staaten  Spencer Pumpelly
Vereinigte Staaten  Jep Thornton
Vereinigte Staaten  Mark Patterson
Porsche 996 GT3-RS 267
24 LMP2 8 Vereinigte Staaten  B-K Motorsports Vereinigte Staaten  Guy Cosmo
Vereinigte Staaten  James Bach
Brasilien  Raphael Matos
Courage C65 262
25 GT2 55 Deutschland  Farnbacher Loles Racing Deutschland  Dominik Farnbacher
Deutschland  Pierre Ehret
Danemark  Lars-Erik Nielsen
Porsche 996 GT3-RSR 198
26 GT2 21 Vereinigte Staaten  BMW Team PTG Vereinigte Staaten  Bill Auberlen
Vereinigte Staaten  Joey Hand
Vereinigtes Konigreich  Ian James
BMW M3 E46 197
27 LMP2 7 Vereinigte Staaten  Penske Motorsports Deutschland  Timo Bernhard
Frankreich  Romain Dumas
Vereinigte Staaten  Patrick Long
Porsche RS Spyder 193
28 LMP1 20 Vereinigte Staaten  Dyson Racing Team Vereinigtes Konigreich  Guy Smith
Vereinigte Staaten  Chris Dyson
Lola B06/10 173
29 LMP1 9 Vereinigte Staaten  Highcroft Racing Vereinigte Staaten  Duncan Dayton
Vereinigtes Konigreich  Gregor Fisken
Vereinigte Staaten  Rick Knoop
MG-Lola EX257 128
30 GT2 22 Vereinigte Staaten  BMW Team PTG Vereinigte Staaten  Justin Marks
Vereinigte Staaten  Bryan Sellers
Danemark  Martin Jensen
BMW M3 E46 124
31 LMP1 12 Vereinigte Staaten  Autocon Motorsports Vereinigte Staaten  Michael Lewis
Vereinigte Staaten  Chris McMurry
Vereinigte Staaten  Bryan Willman
MG-Lola EX257 121
32 LMP1 1 Vereinigte Staaten  Audi Sport North America Deutschland  Frank Biela
Deutschland  Marco Werner
Italien  Emanuele Pirro
Audi R10 TDI 117
33 GT2 51 Vereinigte Staaten  Multimatic Motorsports Team Panoz Vereinigte Staaten  Gunnar Jeannette
Vereinigte Staaten  Tommy Milner
Brasilien  Bruno Junqueira
Panoz Esperante GT-LM 71
34 GT1 26 Deutschland  Konrad Motorsports Italien  Fabio Babini
Italien  Paolo Ruberti
Vereinigtes Konigreich  Jamie Davies
Saleen S7-R 66
35 LMP2 10 Vereinigte Staaten  Miracle Motorsports Vereinigte Staaten  Andy Lally
Vereinigte Staaten  James Gue
Vereinigte Staaten  Andrew Davis
Courage C65 62

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
36 LMP2 18 Frankreich  Rachel Welter Frankreich  Frédéric Hauchard
Frankreich  Olivier Porta
WR LMP2
37 LMP1 32 Vereinigtes Konigreich  Group Bio Finnland  Harri Toivonen
Vereinigtes Konigreich  Adam Sharpe
Lola B2K/10

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMP1 Italien  Rinaldo Capello Danemark  Tom Kristensen Vereinigtes Konigreich  Allan McNish Audi R10 TDI Gesamtsieg
LMP2 Vereinigte Staaten  Jon Field Vereinigte Staaten  Clint Field Vereinigte Staaten  Liz Halliday Lola B05/40 Rang 2
GT1 Vereinigtes Konigreich  Oliver Gavin Monaco  Olivier Beretta Danemark  Jan Magnussen Chevrolet Corvette C6.R Rang 3
GT2 Australien  David Brabham Kanada  Scott Maxwell Frankreich  Sébastien Bourdais Panoz Esperante GT-LM Rang 8

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 37
  • Gestartet: 35
  • Gewertet: 20
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: unbekannt
  • Streckenlänge: 5,955 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 12:01:56,561 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 349
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2078,146 km
  • Siegerschnitt: 172,713 km/h
  • Pole Position: Allan McNish – Audi R10 TDI (#2) – 1:45,828 – 202,560 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Allan McNish – Audi R10 TDI (#2) – 1:48,373 – 197,803 km/h
  • Rennserie: 1. Lauf zur ALMS-Saison 2006

Weblinks Bearbeiten

Vorgängerrennen
4-Stunden-Rennen von Laguna Seca 2005
American Le Mans Series Nachfolgerennen
2,45-Stunden-Rennen von Houston 2006