Eurovision Song Contest
Der Eurovision Song Contest (ESC, deutsch „Eurovision-Liederwettbewerb“; bis 2001 in Deutschland unter dem französischen Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson,[1] in Österreich „Songcontest“ genannt) ist ein Musikwettbewerb für Komponisten, Textdichter und Songwriter. Vorgetragen werden die Beiträge von Gesangsinterpreten und Tänzern. Seit 1956 wird dieser jährlich von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet. Die Anregung dazu kam vom Sanremo-Festival, das bereits 1951 ins Leben gerufen wurde. Beim ESC sind die Rundfunkanstalten aller Staaten der EBU teilnahmeberechtigt. Dieser Rundfunkunion gehören mehrheitlich europäische und einige Radio- und Fernsehstationen benachbarter westasiatischer und nordafrikanischer Staaten an. Der ESC erreicht dabei jedes Jahr über 180 Millionen Zuschauer.
Fernsehsendung | |
Originaltitel | Grand Prix Eurovision de la Chanson |
Produktionsland | verschiedene |
Originalsprache | Englisch, marginal Französisch |
Genre | Musik |
Erscheinungsjahre | seit 1956 |
Länge | 120 und 240 Minuten |
Ausstrahlungs- turnus |
jährlich |
Produktions- unternehmen |
verschiedene |
Idee | ![]() |
Erstausstrahlung | 24. Mai 1956 |
Moderation | verschiedene |
VeranstaltungsmodusBearbeiten
Seit dem Grand Prix Eurovision de la Chanson 1957 entsenden die Rundfunkanstalten jedes teilnehmenden Landes ein Lied zum Eurovision Song Contest. Der Wettbewerb findet seit 1958 regelmäßig im Land des Vorjahressiegers statt; nur wenige Male wurde hiervon abgewichen, zuletzt 1980. Da die Zahl der Teilnehmerländer durch den Beitritt vieler osteuropäischer Länder zur EBU stieg, fand von 2004 bis 2007 eine Vorausscheidung statt. Seit 2008 werden zwei als Halbfinale bezeichnete Vorausscheidungen ausgetragen.
Halbfinale und Finale bestehen dabei aus zwei Teilen: Im etwa zweistündigen ersten Teil präsentieren die Teilnehmer ihren Song, im zweiten Teil vergeben die Teilnehmerländer ihre Punkte. Im Halbfinale dauert dieser Teil nur etwa 15 Minuten, da die Finalisten dort in zufälliger Reihenfolge und ohne die Verlesung aller einzelnen Punktevergaben bekannt gegeben werden. Im Finale dauert dieser zweite Teil eine gute Stunde. Die Überleitung von Teil eins zu Teil zwei, somit der Zeitraum, in dem die Zuschauer ihre Stimmen abgeben können, beträgt ungefähr 15 Minuten und wird auf der Bühne durch ein Showprogramm, den sogenannten interval act, überbrückt.
Übersicht der VeranstaltungenBearbeiten
Der Eurovision Song Contest hat seit 1956 insgesamt 66-mal stattgefunden. Die erste Ausgabe fand 1956 in Lugano in der Schweiz statt; die bislang letzte Ausgabe 2022 in Italien.
Lediglich einmal seit der ersten Veranstaltung 1956 fand kein Wettbewerb statt. So zwang die COVID-19-Pandemie die Veranstalter, den ESC 2020, der planmäßig in den Niederlanden stattfinden sollte, abzusagen.
Eine detaillierte Übersicht aller Veranstaltungen seit 1956 findet sich in der Liste der Sieger und Veranstaltungen des Eurovision Song Contests.
GeschichteBearbeiten
IdeeBearbeiten
Die Idee zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne hatte 1955 der Schweizer Marcel Bezençon. Zu dieser Zeit war er Generaldirektor der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft SRG und Vorsitzender der Programmkommission der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Während einer Konferenz der Programmkommission Ende Januar 1955 in Monaco trug er die Idee zu einem europäischen Schlagerwettstreit nach dem Vorbild des Sanremo-Festivals vor.[2] Am 19. Oktober 1955 beschloss daraufhin die Generalversammlung der EBU die Veranstaltung eines Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, des späteren Eurovision Song Contest durchzuführen. Die erste Ausgabe fand 1956 in Lugano statt. Zu Ehren des Erfinders wird seit 2002 jährlich während des Eurovision Song Contest der Marcel-Bezençon-Preis für das beste Lied, die beste künstlerische Darstellung und die beste Komposition (jeweils gewählt von akkreditierten Journalisten, den Kommentatoren und den teilnehmenden Komponisten) verliehen.
Teilnehmende LänderBearbeiten
Teilnahmeberechtigt am Eurovision Song Contest sind alle Länder, die Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU) sind. Mitglieder der EBU sind neben den meisten europäischen (seit 1990 auch den osteuropäischen) Ländern auch einige nichteuropäische Länder im Mittelmeerraum. Von den ausschließlich außerhalb Europas liegenden EBU-Mitgliedern haben lange nur Israel und Zypern regelmäßig am ESC teilgenommen, seit den 2000er Jahren zudem die Südkaukasusrepubliken Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Wegen der Beliebtheit der Show in Australien darf das Land seit 2015 am ESC teilnehmen, als assoziiertes EBU-Mitglied.[3]
Jedes EBU-Mitglied hat das Recht auf die Teilnahme am Eurovision Song Contest, jedoch besteht keine Pflicht. Dadurch kann sich die Anzahl der tatsächlichen Teilnehmer ändern. Am ersten Wettbewerb 1956 im schweizerischen Lugano nahmen sieben Länder mit je zwei Beiträgen teil, der Gastgeber Schweiz sowie die Niederlande, Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Italien. In den folgenden Jahren zeigten zunehmend mehr Länder Interesse am Wettbewerb. Jugoslawien war EBU-Mitglied und nahm von 1961 bis 1991 als einziges sozialistisches Land regelmäßig am Eurovision Song Contest teil.
Seit der EBU-Erweiterung ab 1990 konnten auch die mittel- und osteuropäischen Länder teilnehmen, von denen sich immer mehr auch für eine Teilnahme entschieden. Um die Dauer der Veranstaltung nicht ausufern zu lassen, musste die EBU die Zahl der Teilnehmer begrenzen, es konnten also nicht mehr alle Länder jedes Jahr teilnehmen. 1993 gab es einen separaten osteuropäischen Vorentscheid, bei dem sieben osteuropäische Länder um drei Startplätze konkurrierten. Ab 1994 wurde die Teilnehmerzahl auf 25 (im Jahr 1995 nur 23) begrenzt. Die besten 19 Länder qualifizierten sich für das kommende Jahr, die übrigen mussten ein Jahr aussetzen.
1996 schließlich wurde aufgrund weiter gestiegener Anmeldezahlen ein neues Verfahren eingeführt. Alle Angemeldeten mit Ausnahme des norwegischen Heimbeitrages mussten sich einer internen Audio-Vorauswahl durch eine Jury stellen. Da der deutsche Beitrag bei dieser Vorauswahl ausschied und Deutschland daraufhin androhte, die Mitfinanzierung weiterer Veranstaltungen zu verweigern, wenn es als größter Beitragszahler nicht teilnehmen dürfe, wurde beschlossen, dass die vier (seit 2011 die fünf) Mitglieder mit dem größten Anteil am EBU-Etat ab 1999 für die Teilnahme an der Veranstaltung gesetzt sind.[4] Damit waren Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien sowie – seit seiner Rückkehr zum Song Contest 2011 – auch Italien unabhängig von ihrer Platzierung im Vorjahr automatisch teilnahmeberechtigt. Diese Länder werden als Die großen Fünf (englisch The Big Five; vor 2011 The Big Four) bezeichnet. Seit der Einführung von Vorausscheidungen 2004 bedeutet diese Regelung, dass diese Länder sich nicht einer Vorausscheidung stellen müssen und direkt für das Finale qualifiziert sind. Dieses Sonderrecht wird von einigen Ländern als „Erkaufen der Finalteilnahme“ kritisiert.[5] Seit 2013 ist diese Regelung ein Grund für die Nicht-Teilnahme der Türkei.[6]
Um wieder jedem Land jedes Jahr eine Chance auf Teilnahme zu eröffnen, werden seit 2004 Vorausscheidungen ausgetragen, an denen alle aktiven Mitglieder der EBU (bis auf die Big Five) teilnehmen können. 2004 bis 2007 wurde eine Vorausscheidung ausgetragen, aus der die zehn Bestplatzierten ins Finale kamen, zusammen mit den vier Gesetzten, dem Ausrichter und den Plätzen zwei bis zehn des Vorjahres. Seit 2008 finden zwei Vorausscheidungen („Halbfinale“) statt, aus denen sich die jeweils zehn Bestplatzierten neben den vier (seit 2011 fünf) Gesetzten und dem Ausrichter für das Finale qualifizieren. Durch die Aufteilung kulturell, geografisch und sprachlich verwandter Länder auf verschiedene Halbfinale sollen Vorteile innerhalb der Punktevergabe durch Nähe reduziert werden.
Mittlerweile haben fast alle europäischen Länder teilgenommen. Liechtenstein und der Vatikan sind die einzigen unumstritten unabhängigen Staaten Europas, die noch nie am ESC teilgenommen haben. Während Liechtenstein bislang keinen Rundfunkanbieter hat, der auch EBU-Mitglied ist, ist Radio Vatikan in diesem Verband vertreten. In Liechtenstein existiert seit 2008 mit 1 FL TV ein Fernsehsender, der eine Mitgliedschaft in der EBU und Teilnahme am ESC anstrebt.
Marokko ist mit seiner Teilnahme am Wettbewerb 1980 das einzige arabische Land, das bisher beteiligt war. Mit Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordanien und Libanon gibt es zwar weitere Staaten im arabischen Kulturkreis, die Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion sind, aber wegen der Teilnahme Israels am ESC haben sie aus Solidarität mit den Palästinensern bislang abgelehnt, selbst daran teilzunehmen.
Australien trat 2015 laut Aussage der EBU als einmaliger Jubiläumsgast an und war direkt für das Finale qualifiziert. Seit 2016 nimmt Australien nun als assoziiertes Mitglied der EBU – entgegen vorherigen Aussagen – weiter am Wettbewerb teil. Allerdings muss sich der australische Beitrag seither im Semifinale für die Finalshow qualifizieren.[7][8][9] Sollte Australien gewinnen, wird der ESC aber nicht dort, sondern in einem europäischen Partnerland ausgetragen, das der verantwortliche Sender SBS frei wählen kann.
Zeitleiste der Teilnehmerländer am Eurovision Song ContestBearbeiten
Teilnehmer | Summen | 50er | 60er | 70er | 80er | 90er | 00er | 10er | 20er | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | ||||||||
Belgien | 1 | 52 | 1 | 10 | 3 | 0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutschland | 2 | 63 | 1 | 1 | 0 | 0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Frankreich | 5 | 59 | 1 | 0 | 0 | 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Italien | 3 | 44 | 1 | 0 | 0 | 19 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Luxemburg | 5 | 32 | 0 | 0 | 0 | 30 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Niederlande | 5 | 48 | 1 | 9 | 2 | 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schweiz | 2 | 49 | 1 | 11 | 4 | 0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dänemark | 3 | 41 | 1 | 7 | 3 | 12 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Österreich | 2 | 45 | 1 | 7 | 2 | 10 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vereinigtes Königreich | 5 | 59 | 1 | 0 | 0 | 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schweden | 6 | 54 | 1 | 1 | 0 | 5 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Monaco | 1 | 20 | 0 | 3 | 0 | 43 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Norwegen | 3 | 54 | 1 | 3 | 1 | 5 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Finnland | 1 | 46 | 1 | 8 | 5 | 6 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jugoslawien | 1 | 26 | 0 | 0 | 11 | 29 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spanien | 2 | 59 | 1 | 0 | 0 | 5 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Portugal | 1 | 43 | 1 | 9 | 1 | 12 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Irland | 7 | 38 | 1 | 10 | 1 | 10 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Malta | 0 | 26 | 1 | 6 | 0 | 34 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Israel | 4 | 33 | 1 | 8 | 1 | 20 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Griechenland | 1 | 39 | 1 | 2 | 1 | 23 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Türkei | 1 | 32 | 0 | 1 | 1 | 32 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Marokko | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 66 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zypern | 0 | 31 | 1 | 7 | 1 | 27 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Island | 0 | 27 | 1 | 7 | 2 | 30 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bosnien und Herzegowina | 0 | 18 | 0 | 1 | 2 | 46 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kroatien | 0 | 18 | 1 | 9 | 0 | 39 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Slowenien | 0 | 15 | 1 | 12 | 2 | 37 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Estland | 1 | 16 | 1 | 11 | 1 | 37 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rumänien | 0 | 19 | 1 | 5 | 4 | 38 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Slowakei | 0 | 3 | 0 | 5 | 3 | 56 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ungarn | 0 | 14 | 0 | 5 | 1 | 47 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Litauen | 0 | 15 | 1 | 7 | 3 | 41 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Polen | 0 | 15 | 1 | 9 | 2 | 40 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Russland | 1 | 21 | 1 | 2 | 2 | 40 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nordmazedonien | 0 | 9 | 1 | 12 | 3 | 42 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lettland | 1 | 9 | 1 | 12 | 0 | 44 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ukraine | 3 | 14 | 1 | 0 | 0 | 49 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Albanien | 0 | 10 | 1 | 8 | 0 | 48 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Andorra | 0 | 0 | 0 | 6 | 0 | 61 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Belarus | 0 | 6 | 1 | 10 | 1 | 49 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Serbien und Montenegro | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 65 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bulgarien | 0 | 5 | 1 | 9 | 0 | 52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Moldau | 0 | 12 | 1 | 5 | 0 | 49 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Armenien | 0 | 11 | 1 | 3 | 0 | 52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Georgien | 0 | 7 | 1 | 7 | 0 | 52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Montenegro | 0 | 2 | 0 | 10 | 0 | 55 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Serbien | 1 | 10 | 1 | 3 | 0 | 52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tschechien | 0 | 4 | 1 | 6 | 0 | 56 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aserbaidschan | 1 | 12 | 1 | 1 | 0 | 52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
San Marino | 0 | 3 | 1 | 9 | 0 | 54 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Australien | 0 | 6 | 1 | 1 | 0 | 59 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Teilnehmer | Summen | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | ||||||
50er | 60er | 70er | 80er | 90er | 00er | 10er | 20er | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Rückzüge vom ESCBearbeiten
Im Laufe der Zeit haben sich immer wieder einzelne Länder gegen die Teilnahme am Eurovision Song Contest entschieden, teils aus Protest, teils aus Desinteresse oder wegen kurzfristiger Probleme. Einzelne EBU-Mitglieder strebten bereits eine Teilnahme an, nahmen aber noch nie am Wettbewerb teil. Andere Länder existieren nicht mehr, weshalb sie auch keine EBU-Mitglieder mehr sind.
1969 blieb Österreich dem Wettbewerb in Madrid aus Protest gegen die in Spanien herrschende Franco-Diktatur fern. Ein Jahr später nahmen Finnland, Norwegen, Portugal, Schweden und Österreich nicht teil, da sie mit den Gegebenheiten und Abstimmungsmechanismen unzufrieden waren, die im Vorjahr zu gleich vier punktgleichen Siegern geführt hatten. Für den Eurovision Song Contest 2006 zog Serbien und Montenegro seinen Beitrag kurzfristig zurück, da es Indizien für Abstimmungsunregelmäßigkeiten beim nationalen Vorentscheid gegeben hatte. Beim ESC 2009 in Moskau zog Georgien die Teilnahme kurzfristig zurück, nachdem der Teilnehmertitel We Don’t Wanna Put In als Kritik an Russlands Ministerpräsidenten Putin beanstandet worden war.[10] Armenien meldete sich für den Eurovision Song Contest 2012 im verfeindeten Nachbarland Aserbaidschan an, zog aber nach der Anmeldefrist die Teilnahme aufgrund fehlender Sicherheit für etwaige Teilnehmer zurück. 2016 sollte Rumänien ursprünglich teilnehmen und wählte über eine nationale Vorentscheidung bereits einen Interpreten und ein Lied aus. Aufgrund offener Schulden bei der EBU gab diese erst einige Tage vor dem Wettbewerb in Stockholm bekannt, dass Rumänien 2016 vom Song Contest disqualifiziert wird. Somit nahm das Land 2016 nicht teil. Für den ESC 2017 in Kiew hatte Russland bereits Teilnehmerin und Beitrag ermittelt, nahm schließlich aber doch nicht teil, da die Teilnehmerin aus Sicht der Ukraine zuvor illegal auf die Halbinsel Krim eingereist war und daher nicht in das Gastgeberland einreisen durfte. Ein anderer Interpret wurde nicht ausgewählt und Russland zog sich zurück.
Mit Tunesien (1977) und dem Libanon (2005) standen zwei weitere arabische Länder jeweils kurz vor der Teilnahme, zogen diese jedoch wieder zurück. In beiden Fällen war die gleichzeitige Teilnahme Israels ein Grund für die Absage.[11]
Andere ehemalige Teilnehmerländer wie Jugoslawien und Serbien und Montenegro existieren nicht mehr und können somit nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen.
Diese zehn Länder haben auf weitere Teilnahmen verzichtet (Stand: März 2022):
Land | bisherige Teilnahmen | Grund und Anmerkung | letztmalige Teilnahme |
---|---|---|---|
Andorra | 6 | Andorra nahm von 2004 bis 2009 teil und blieb seitdem aus finanziellen Gründen fern. | 2009 |
Belarus | 16 | Am 28. Mai 2021 beschloss die EBU, die Mitgliedschaft des belarussischen Staatssenders BTRC in der EBU im Zusammenhang mit der politischen Lage im Land auszusetzen; eine Mitgliedschaft ist jedoch Voraussetzung für eine Teilnahme am Eurovision Song Contest. Die EBU hatte BTRC bis zum 10. Juni 2021 das Recht zur Beschwerde gegen die Entscheidung eingeräumt. Das Land war bereits 2021 disqualifiziert worden.[12] Bis zum Verstreichen des Ultimatums reichte das BTRC keine Beschwerde ein. Zum 1. Juli 2021 wurde die Mitgliedschaft in der EBU offiziell aufgelöst.[13] | 2019 |
Bosnien und Herzegowina | 19 | Bosnien und Herzegowina nahm von 1993 bis 2012 regelmäßig teil. 2016 kehrte man dank Sponsorings zum ESC zurück, musste aber im Folgejahr erneut absagen. Wegen der desolaten finanziellen Situation des Senders BHRT hat die EBU Sanktionen verhängt, so dass man derzeit nicht teilnehmen darf. | 2016 |
Luxemburg | 37 | Luxemburg war ab 1956 regelmäßig dabei und siegte insgesamt fünfmal, zuletzt 1983. Durch eine Neuregelung der EBU zu den Teilnehmern wurde 1994 ausgesetzt. 1995 hätte man wieder teilnehmen können, verzichtet aber mangels Interesses seither. | 1993 |
Marokko | 1 | Marokko nahm einmalig 1980 teil und strebt keine Teilnahme mehr an. | 1980 |
Monaco | 24 | Monaco war ab 1959 regelmäßig vertreten, siegte 1971 und verzichtete ab 1980 auf Teilnahmen. 2004 kam das Land für drei Jahre zurück. Seit 2007 sprechen Mängel des Wertungssystems und mangelnde Siegeschancen gegen eine Teilnahme.
Im November 2021 wurde bekannt, dass die monegassische Regierung 100.000 Euro im Budget für eine mögliche Teilnahme am Eurovision Song Contest 2023 reserviert hat.[14] Jedoch besitzt Monaco Stand Mai 2022 keinen Sender der Mitglied der EBU ist. Das bisherige Mitglied TMC scheint nicht mehr als Mitglied auf[15], und der geplante, neue Sender Monte-Carlo Riviera TV kann seinen Sendebetrieb frühestens im dritten Quartal 2023 aufnehmen.[16] |
2006 |
Russland | 24 | Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 wurde Russland vom Eurovision Song Contest 2022 ausgeschlossen. Als Reaktion darauf traten alle russischen Staatsmedien aus der EBU aus. Eine erneute Teilnahme Russlands ist daher bis auf Weiteres nicht möglich. | 2021 |
Slowakei | 8 | Die Slowakei nahm 1993 erstmals teil, zog sich aber im Jahr 2000 vom Wettbewerb zurück. Von 2009 bis 2012 nahm man wieder teil, seitdem bleibt die Slowakei aus finanziellen Gründen fern. | 2012 |
Türkei | 34 | Die Türkei nahm erstmals 1975 teil und war seit 1980 regelmäßig vertreten. Seit 2013 ist sie nicht mehr dabei, da das Land mit dem Status der „Big Five“ und der gleichwertigen Gewichtung von Jury und Televoting bei der Punktewertung nicht mehr einverstanden ist.[17] Die Sendung wird seitdem auch nicht mehr im Fernsehen übertragen. Nach dem Sieg von Conchita Wurst beim 2014 hat sich die ablehnende Haltung der Türkei verstärkt: Auftritte mit sexuellen Anspielungen und in leichter Bekleidung sowie die Triumphe homosexueller Künstler seien den Zuschauern nicht zuzumuten. |
2012 |
Ungarn | 19 | Ungarn verzichtete seit seinem Debüt 1993 bereits mehrmals auf eine Teilnahme: 2000 bis 2004, 2006 sowie 2010. Jedes Mal wurden finanzielle Schwierigkeiten angeführt. Seit 2020 bleibt die Rundfunkanstalt MTVA aus unbekannten Gründen fern. | 2019 |
VeranstaltungsortBearbeiten
Der Eurovision Song Contest wird seit 1958 im Land des Vorjahressiegers ausgetragen. Da die Regelung der Vergabe an das Siegerland 1956 noch nicht bestand, richtete 1957 die Bundesrepublik Deutschland den Großen Preis der Eurovision in Frankfurt am Main aus.
Fünfmal kam es bisher vor, dass nicht, wie eigentlich vorgesehen, das Siegerland des letztjährigen Wettbewerbs die Veranstaltung ausrichtete, sondern stattdessen ein anderes Land als Veranstalter einsprang. Viermal war dies Großbritannien (1960 für die Niederlande, 1963 für Frankreich, 1972 für Monaco und 1974 für Luxemburg) sowie einmal die Niederlande (1980 für Israel).
Der Eurovision Song Contest wurde bisher achtmal in Großbritannien und siebenmal in Irland ausgetragen. Häufigster Austragungsort ist mit sechs Veranstaltungen die irische Hauptstadt Dublin, gefolgt von London und Luxemburg mit je vier Veranstaltungen.
Seit den 2000er Jahren findet der Wettbewerb häufig in großen Arenen statt. So richtete Dänemark beispielsweise den Eurovision Song Contest 2001 im Parken und Deutschland den Eurovision Song Contest 2011 in der Düsseldorf Arena aus. Vor der Jahrtausendwende fand der Eurovision Song Contest häufig in Theatern oder Fernsehstudios statt. So richtete beispielsweise das Point Theatre in Dublin den Wettbewerb dreimal aus. Andererseits gab es in den letzten Jahren häufig auch Austragungsorte, in denen Sitzplätze vorher nicht installiert waren. So richtete die Ukraine den Eurovision Song Contest 2017 beispielsweise in einem Veranstaltungszentrum aus, dem International Exhibition Centre. Auch Israel richtete den Wettbewerb 2019 in einem Veranstaltungszentrum aus, dem Tel Aviv Convention Center. Dänemark richtete den Wettbewerb 2014 sogar in einer alten Schiffswerft, der B&W Hallerne, aus.
In der folgenden Tabelle sind die häufigsten Austragungsorte des Eurovision Song Contests dargestellt:
BezeichnungBearbeiten
Die offizielle Bezeichnung der Veranstaltung lautet seit 1992 Eurovision Song Contest. Die Bezeichnung wurde erstmals 1960 für den fünften Wettbewerb im Vereinigten Königreich verwendet. Insgesamt trugen 41 der bisherigen 61 Veranstaltungen diesen Namen. Seit 1970 wird diese Bezeichnung auch bei der Austragung in nichtenglischsprachigen Ländern verwendet, zuerst in übertragener Form wie Eurovisie Songfestival (nl.), Concours Eurovision de la Chanson (franz.) oder zuletzt 1991 Concorso Eurovisione della Canzone (ital.).
In der deutschen Öffentlichkeit wird für den Songwettbewerb auch der Begriff Grand Prix[18][19][20] verwendet, da dies einerseits die Kurzform der Benennung von früheren Veranstaltungen ist, mit Titeln wie Grand Prix Eurovision de la Chanson oder deren Übertragungen ins Italienisch-Spanische (Gran Premio […]) und Deutsche (Großer Preis der Eurovision). Andererseits hieß die Auszeichnung, die der Sieger des Wettbewerbs erhielt, bis 2003 Grand Prix (zuletzt: Grand Prix of the 2003 Eurovision Song Contest).[21] Seit 2004 ist der Begriff Grand Prix gänzlich aus dem Regelwerk verschwunden.
MottoBearbeiten
Seit 2002 wird der Song Contest jedes Jahr durch ein Motto untermalt. Es wird ein begleitendes Logo entworfen, das aus wenigen sowie prägnanten Worten auf Englisch besteht und teilweise auch Schriftzeichen enthält, wie beispielsweise das Hashtag 2014. Einzig 2009 verzichtete Russland ohne Angabe von Gründen auf ein Motto. Folgende Mottos wurden seit 2002 verwendet:
Jahr | Gastgeber | Motto | Übersetzung (inoffiziell) |
---|---|---|---|
2002 | Estland | A Modern Fairytale | Ein modernes Märchen |
2003 | Lettland | Magical Rendezvous | Magisches Rendezvous |
2004 | Türkei | Under the Same Sky | Unter demselben Himmel |
2005 | Ukraine | Awakening | Erwachen |
2006 | Griechenland | Feel the Rhythm! | Fühle den Rhythmus |
2007 | Finnland | True Fantasy | Echte Fantasie |
2008 | Serbien | Confluence of Sound | Zusammenfluss von Klang |
2009 | Russland | – | – |
2010 | Norwegen | Share the Moment | Teile den Moment |
2011 | Deutschland | Feel Your Heart Beat! | Fühl' dein/euer Herz schlagen |
2012 | Aserbaidschan | Light Your Fire! | Entzünde(t) dein/euer Feuer |
2013 | Schweden | We Are One | Wir sind eins |
2014 | Dänemark | #JoinUs | #Schließe dich uns an |
2015 | Österreich | Building Bridges | Brücken bauen |
2016 | Schweden | Come Together | Kommt zusammen |
2017 | Ukraine | Celebrate Diversity | Vielfalt feiern |
2018 | Portugal | All Aboard! | Alle an Bord! |
2019 | Israel | Dare To Dream! | Trau dich zu träumen! |
2021 | Niederlande | Open Up | Öffne Dich |
2022 | Italien | The Sound of Beauty | Der Klang der Schönheit |
LogoBearbeiten
Das Eurovision-Song-Contest-Logo mit herzförmigem "V" in der Mitte, wo stets die Flagge des Gastgeberlandes eingefügt wird, existiert seit dem Jahr 2004, als eine Corporate Identity für den Eurovision Song Contest eingeführt wurde. Zuvor hatte jedes Gastgeberland ein individuelles Logo für die Veranstaltung entworfen. Von 2004 bis 2014 war das Logo in Pinselstrich Design gehalten. 2015 entschied sich die EBU zum 60-jährigen Jubiläum das Logo leicht anzupassen. Seither ist das Logo klarer gestaltet und von glatten Konturen geprägt.
ModeratorenBearbeiten
Der Wettbewerb 1956 war der bislang einzige, bei dem ein einzelner Mann durch den Abend führte. In den Folgejahren waren es immer Moderatorinnen, bis 1978 in Paris erstmals ein Mann und eine Frau gemeinsam Gastgeber waren. Diesem Beispiel folgte Israel 1979. Von 1980 bis 1987, 1993 und 1995 waren es dann wieder einzelne Frauen; von 1988 bis 1992, 1994 sowie von 1996 bis 2009 wurde, mit der Ausnahme von 1999, wieder ein Zweiergespann aus einem Mann und einer Frau eingesetzt. 2009 gab es allerdings die Besonderheit, dass es ein unterschiedliches Gespann aus Moderatoren für die beiden Halbfinale und für das Finale gab. 1999, 2010, 2011 und 2012 führten zwei Moderatorinnen und ein Moderator durch die Veranstaltung. 2013 wurde die Veranstaltung wieder von einer einzelnen Moderatorin präsentiert. 2014 wurde der Wettbewerb erstmals und zum einzigen Mal gemeinsam von einer Moderatorin und zwei Moderatoren präsentiert. 2015 führten erstmals drei Moderatorinnen durch die Veranstaltung, während 2016 wieder ein Zweiergespann aus Mann und Frau eingesetzt wurde. 2017 präsentierten dann zum ersten und bisher einzigen Mal drei Moderatoren den Wettbewerb. 2018 hingegen moderierten erstmals vier Moderatorinnen den Wettbewerb. 2019 entschied man sich für zwei Moderatoren und zwei Moderatorinnen.
Gelegentlich haben auch ehemalige Wettbewerbsteilnehmer durch den Abend geführt: 1976 Corry Brokken, 1979 Jardena Arasi, 1985 Lill Lindfors, 1986 Åse Kleveland, 1991 Gigliola Cinquetti und Toto Cutugno, 1999 Dafna Dekel, 2003 Marie N und Renārs Kaupers, 2006 Sakis Rouvas, 2008 Željko Joksimović, 2009 Alsou, 2011 Stefan Raab, 2012 Eldar Qasımov, 2013 Eric Saade (Green Room), 2015 Conchita Wurst (Green Room), 2016 Måns Zelmerlöw, 2020 und 2021 Edsilia Rombley.
Teilnahmebedingungen für Interpret und LiedBearbeiten
Von 1966 bis 1972 und von 1977 bis 1998 galt die Regel, dass jeder Interpret in der jeweiligen Landessprache singen muss. Seit 1999 ist den Interpreten die Sprache, in der ihr Beitrag gesungen wird, wieder freigestellt.
Neuregelung ab 2011Bearbeiten
Ende August 2010 trat die Reference Group der Europäischen Rundfunkunion in Belgrad zusammen. Das Gremium zog dabei das Datum der Veröffentlichung der Lieder eines Jahrganges vom 1. Oktober auf den 1. September des Vorjahres vor.[22][23]
Aktuelle Regeln seit 2012Bearbeiten
Nach der aktuellen Fassung der Regeln gilt:[24]
- Die Interpreten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
- Jeder Interpret darf in einem Jahr nur für ein Land antreten.
- Es dürfen höchstens sechs Personen auf der Bühne mitwirken.
- Das Lied muss live gesungen werden, ausgenommen der Begleitgesang.
- Lied oder Auftritt dürfen keine politische Botschaft enthalten oder dem Image des Liederwettbewerbs schaden.
- Lied oder Auftritt dürfen kein Fluchen und keine Werbung enthalten.
- Beim Auftritt dürfen keine Tiere mitwirken.
- Die Lieder dürfen frühestens am 1. September des Vorjahres veröffentlicht werden (diese Regel gilt seit dem 1. September 2010).
- Es muss sich um einen Originalsong handeln, darf also keine Coverversion eines älteren Liedes sein.
- Die Länge des Beitrags darf maximal drei Minuten betragen.
- Die Instrumental-Musik wird als Playback eingespielt. Zum letzten Mal wurde den Interpreten 1998 die Möglichkeit geboten, sich durch ein Orchester live begleiten zu lassen.
- Die Zahl der teilnehmenden Länder ist auf 44 begrenzt, im Finale auf 26.[25] (Ausnahme beim ESC 2015, dort traten 27 Länder an, einschließlich des Jubiläums-Ehrengasts Australien.)
Nationale VorentscheideBearbeiten
Jedem Land steht es frei, wie es seinen Vertreter für den Eurovision Song Contest auswählt. Meist geschieht dies in Form von nationalen Vorentscheiden, bei denen mehrere Sänger gegeneinander antreten. Während in früheren Jahren meist eine Jury den Teilnehmer wählte, geschieht dies zunehmend über eine Telefonabstimmung (engl.: Televoting). Viele Länder nutzen dazu auch das Abstimmungssystem, das beim Contest selbst benutzt wird: zu 50 % wählt die Jury und zu 50 % wählt das Televoting den Beitrag aus. Andere Länder verzichten auf eine Vorentscheidung und wählen ihren Beitrag intern aus.
Bisher hat fast jedes Land, das je am Song Contest teilgenommen hat, einen nationalen Vorentscheid veranstaltet. Lediglich Marokko und Monaco hielten nie einen Vorentscheid ab.
BelgienBearbeiten
Der Großteil der belgischen Beiträge wurde über die Vorentscheidung Eurosong ausgewählt. Dabei ist anzumerken, dass RTBF zuletzt 2013 eine Vorentscheidung veranstaltete, während VRT zuletzt 2016 eine Vorentscheidung abhielt. In den Jahren 1956, 1964, 1985, 1990, 2003, 2007, 2009, 2015 und seit 2017 wählt das Land seine Beiträge intern aus.
DeutschlandBearbeiten
Deutschland wählte den Großteil seiner Beiträge über eine nationale Vorentscheidung aus. Der deutsche Vorentscheid hieß in den Jahren 2010-2019 „Unser Lied/Star/Song für …“ (ergänzt durch die jeweilige Stadt, in der der Song Contest im betreffenden Jahr stattfand). 2004 und 2005 trug er den Titel „Germany 12 Points!“, was auch 2022 wieder der Fall war; im Jahr 2006 den Titel „Deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2006“. Außerdem gab es 2014 und 2015 ein Clubkonzert, bei dem der Gewinner eine Wildcard für den Vorentscheid erhielt. In den Jahren 1959, von 1966 bis 1968, 1974, 1977, 1993 bis 1995, 2009, 2020 und 2021 wurde der Beitrag intern ausgewählt.
ÖsterreichBearbeiten
Österreich wählte den Großteil seiner Beiträge intern aus. In den Jahren von 1981 bis 1984, 1990 bis 1991, 1993 bis 1994, 2002 bis 2005, 2011 bis 2013 sowie 2015 und 2016 fand eine nationale Vorentscheidung statt.
SchweizBearbeiten
Der Großteil der Schweizer Beiträge wurde über die Vorentscheidung Concours Eurovision ermittelt. Diese fand allerdings zuletzt 2004 statt und wurde 2011 von der Sendung Die Grosse Entscheidungsshow abgelöst. Diese Vorentscheidung fand bis 2018 statt, in den Jahren 1969 bis 1971, 1980, 1994 bis 1997 sowie von 2005 bis 2010 wurde auf eine Vorentscheidung verzichtet. Seit 2019 wählt das Land seinen Beitrag intern aus.
Andere LänderBearbeiten
Folgende Formen der Auswahl nutzen die anderen teilnehmenden Länder (Stand: 17. Mai 2022):
Mit einer oder mehreren Vorrunden und einem Finale verlaufen die Shows in Albanien, Estland, Italien, Litauen, Norwegen, Portugal und Schweden. Das Festivali i Këngës in Albanien und das Sanremo-Festival in Italien wurden nicht extra für den ESC konzipiert, in diesen beiden Formaten wird dem Sieger die ESC-Teilnahme angeboten, lediglich in Italien hat der Sanremo-Sieger die Möglichkeit, im Falle eines Sieges nicht teilnehmen zu wollen. Die Niederlande hatten früher immer einen Vorentscheid zur Bestimmung des Beitrags benutzt. Lediglich 1961, 1980 und 2008 wurde der Beitrag bis dahin intern bestimmt. Seit 2013 wählen die Niederlande allerdings alle Beiträge intern aus. In Russland fand bis zum Ausschluss des Landes wegen des Überfalls auf die Ukraine 2022 die Auswahl jährlich abwechselnd von den Sendern Perwy kanal und Rossija 1 statt.
Punktevergabe und AbstimmungsverfahrenBearbeiten
Im Jahr 1975 wurde das aktuelle und mittlerweile zum Kult gewordene, allgemein „douze points“-System genannte, Verfahren der Punktevergabe eingeführt. Seit 1980 werden die Punkte, um die Spannungskurve zu erhöhen, aufsteigend vergeben. 2016 wurde das Verfahren dahingehend erweitert, dass jedes Land zweimal bis zu zwölf Punkte vergibt, mit getrennten Ergebnissen aus Televoting und Jurybewertungen.
Bisherige WertungsmodiBearbeiten
Bis 1997 wurde die Punktevergabe ausschließlich durch eine Jury bestimmt. Beim ersten ESC mit veröffentlichtem Abstimmungsergebnis (1957) kam folgender Modus zum Einsatz: In jeder Landesjury saßen zehn Mitglieder, jedes Mitglied konnte für seinen Favoriten einen Punkt abgeben. Dieser Modus wurde von 1957 bis 1961, 1967 bis 1970 sowie im Jahr 1974 genutzt.
1962 vergaben die Landesjurys drei Punkte an den besten Titel, zwei Punkte an den zweitbesten und einen Punkt an den drittbesten Titel. Dieser Modus wurde 1963 auf fünf Punkte für den erstplatzierten und folgend erweitert. 1964 wurde ein neuer Modus eingeführt: Jeder Juror bewertet jedes Land, daraus entsteht eine Liste. An den besten Titel wurden fünf Punkte, an den zweitplatzierten drei und an den drittplatzierten ein Punkt vergeben. Sollte nur ein Titel nominiert sein, bekommt dieser alle neun Punkte, sollten es zwei sein, bekommt der erste sechs und der zweitplatzierte Titel drei Punkte.
Da es seit 1962 regelmäßig null Punkte, 1962 bis 1965 sogar vier pro Jahr, gab und wegen der Unzufriedenheit mit dem Wertungssystem von 1957, das 1969 für vier Sieger gesorgt hatte, wurde 1971 ein neuer Modus eingeführt. Jedes Land entsendet zwei Juroren, die für jedes Lied zwischen einen und fünf Punkte geben konnten, sodass die erreichten Punktzahlen erstmals über 100 Punkte steigen konnten.
1975 wurde schließlich der Wertungsmodus eingeführt, der bis heute in seinen Grundzügen zur Anwendung kommt. Jedes Teilnehmerland vergibt Punkte an die zehn besten Titel. Das beste Lied erhält 12, für das zweitbeste werden 10 und für die verbliebenen acht besten Titel absteigend 8 bis 1 Punkte vergeben. Von 1975 bis 1979 wurden die Punkte nach Startreihenfolge verlesen, in den Folgejahren dann aufsteigend.
Bis 1996 bestand die Jury pro Land aus 16 Personen – acht Experten und acht musikinteressierten Laien, die zudem aus verschiedenen Generationen und Geschlechtern sein mussten, um ein objektives Ergebnis zu gewährleisten. Von 1975 bis einschließlich 1993 wurde die Wertung per Telefonschaltung durchgegeben. Seit 1994 gibt es eine Videoschaltung, in der die Punktesprecher zu sehen sind.
1997 wurde in Deutschland, Schweden, Österreich, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zum ersten Mal das Televoting getestet, das beim Publikum auf große Begeisterung stieß. Schon 1998 wurde die Jury durch das neue Wertungssystem abgelöst. Nur wenige Länder, wie Russland und Ungarn, wo es aus technischen Gründen nicht möglich war, führten das Televoting erst etwas später ein. Die Publikumsstimmen wurden ins „douze points“-System übertragen und so vergeben.
2006 wurde die Bekanntgabe der Punkte angepasst. Um die Prozedur, aufgrund der seit 2004 deutlich höheren Teilnehmerzahl, zu straffen, wird die Wertung seitdem teilweise automatisch eingeblendet. Bis 2013 wurden die Punkte von eins bis sieben auf Ansage eingeblendet und nur noch die Titel mit 8, 10 und 12 Punkten von den nationalen Fernsehsprechern offiziell angesagt. Die Vergabeprozedur konnte so beschleunigt werden. 2014 wurde sie nochmals gestrafft, indem die Punkte eins bis sieben nicht mehr auf Ansage, sondern bereits bei der Begrüßung des verbundenen Landes eingeblendet wurden. Seit 2016 wird lediglich noch die Höchstwertung der Juries von 12 Punkten angesagt.
Zwischen 2009 und 2015 wurden die Punktzahlen, die jedes Land vergibt, zu 50 % durch Telefonabstimmung und zu 50 % durch eine fünfköpfige Jury bestimmt.
Aktuelles AbstimmungsverfahrenBearbeiten
Im Finale dürfen alle Länder abstimmen, die in den Halbfinalen angetreten sind. Somit sind auch die im Halbfinale ausgeschiedenen Länder stimmberechtigt.
Für den Beitrag des eigenen Landes dürfen keine Punkte vergeben werden. Gewonnen hat der Beitrag mit den insgesamt meisten Punkten.
Seit 2016 vergibt jedes Land zwei getrennte Punktesätze, einer aus den Ergebnissen der Jury, der andere aus den Ergebnissen der Telefonabstimmung. Jeder Punktesatz besteht aus den Punkten 1 bis 8, 10 und 12, die an die besten zehn Lieder vergeben werden. Zuerst werden die Ergebnisse der Jurys verkündet, wobei die Ergebnisse pro Land vorgestellt werden. Der zugeschaltete nationale Fernsehsprecher liest die Nation mit der höchsten Punktzahl vor, die anderen Punkte werden vorher eingeblendet. Die Punkte der Telefonabstimmung aus den Ländern werden addiert und diese Gesamtpunktzahl von den Moderatoren der Sendung verkündet. Dabei erfolgte bis 2018 das Vorlesen in der Reihenfolge der erhaltenen Punkte, sodass das Land mit den meisten Zuschauerstimmen seine Punktzahl erst zum Schluss erfuhr. Seit 2019 basiert die vorgelesene Reihenfolge auf der Platzierung nach Ende des Juryvotings. So erhielt die norwegische Band KEiiNO vom Publikum die Höchstpunktzahl im Jahr von 291 Punkten inmitten der Abstimmung, weil die Jury nur 40 Punkte an den Beitrag vergab und er damit im Mittelfeld platziert war.
Tritt kurzfristig ein Problem auf, das die Ermittlung per Telefonabstimmung verhindert, so werden die Punkte durch einen Schnitt von Ländern, die in den vergangenen Jahren ähnlich abgestimmt haben, vergeben. Dies gilt auch für eine Disqualifikation des Juryergebnisses. Seit 2013 können Fernsehzuschauer auch mit einer Mobile App abstimmen. Die Anwendung zeigt Informationen zum aktuellen Geschehen beim Eurovision Song Contest an, die Stimmabgabe erfolgt direkt aus der Mobile App per SMS.
Regelungen bei PunktgleichheitBearbeiten
Wenn zwei oder mehr Teilnehmer am Ende die gleiche Punktanzahl haben, gelten weitere Unterscheidungskriterien, um eine eindeutige Platzierung zu gewährleisten. Ausschlaggebend ist zunächst die Anzahl der Länder, von denen die jeweiligen Teilnehmer Punkte erhalten haben. Lässt sich dadurch keine eindeutige Rangfolge erstellen, wird die Anzahl der an die entsprechenden Teilnehmer vergebenen Höchstwertungen berücksichtigt. Dabei wird zuerst die Anzahl der 12-Punkte-Wertungen, bei Gleichheit die Anzahl der 10-Punkte-Wertungen und so folgend bewertet. Erst für den Fall, dass sich durch den Vergleich sämtlicher Einzelwertungen kein Unterschied ergibt, werden die betroffenen Länder nach der Reihenfolge der Startnummern platziert.[26]
Dieser Katalog von Regelungen fand bisher einmal zur Bestimmung des Siegers Anwendung, nämlich beim ESC 1991, als die Schwedin Carola („Fångad av en stormvind“) mehr 10-Punkte-Wertungen erhalten hatte als die punktgleiche Französin Amina („Le dernier qui a parlé“) und zur Siegerin erklärt wurde. Damals gab es die erste Regel (das Lied gewinnt, das aus mehr Ländern Punkte bekommen hat) noch nicht, nach der Frankreich gewonnen hätte. Mittlerweile ist dieser Punkt eingeführt worden, so dass 2004 trotz jeweils 50 erreichten Punkten der Beitrag aus Malta einen sicheren Platz im Finale 2005 bekam, während jener aus Kroatien durchs Semifinale musste.
Vor 1975 kamen verschiedene andere Punktevergabesysteme zum Einsatz. Beim ESC 1969 führte ein Wertungsmodus, der für niedrige Punktzahlen pro Teilnehmer sorgte, dazu, dass vier Länder (Spanien, Vereinigtes Königreich, Niederlande, Frankreich) punktgleich an der Spitze lagen und zu gleichberechtigten Siegern ernannt wurden.
Kritik am Wertungssystem, Reformdiskussion und NeuregelungBearbeiten
In der öffentlichen Debatte wurde des Öfteren angemerkt, dass einige Länder innerhalb desselben Kulturraums sich während der Abstimmung gegenseitig begünstigten.[27][28] Unmut über als ungerecht empfundene Punkteverteilungen wird seit Beginn der Veranstaltung geäußert, die erst im 43. Jahr zur mehrheitlichen Telefonabstimmung überging. Vor allem politische Tendenzen und Boykotts wurden bemängelt, die nur noch einen untergeordneten Punkt in der Kritik einnehmen.
Neuregelung ab 2008Bearbeiten
Die verantwortliche Europäische Rundfunkunion (European Broadcasting Union, EBU) stellte am 2. Oktober 2007 Regeländerungen vor:[29] Ab 2008 wurden zwei getrennte Halbfinale veranstaltet, deren Zusammenstellungen per Losentscheid bestimmt wurden. Alle Länder waren in dem Semifinale stimmberechtigt, in dem sie selbst teilnahmen. Die für das Finale Qualifizierten wurden je einer Sendung zugeteilt. In das Finale zogen die neun Bestplatzierten nebst dem Bestbewerteten der Back-Up-Jurys ein, der ohne diese den Finaleinzug nicht erreicht hätte.
Neuregelung ab 2009Bearbeiten
2009 kam es zu weitreichenden Veränderungen hinsichtlich des Abstimmverfahrens im Finale. Nachdem in den Jahren 2004 bis 2008 einzig das Publikum über die Punktergebnisse entschieden hatte, wurde wieder die ursprüngliche Idee der Jury aufgegriffen. Fortan erhielt pro Teilnehmerland diese Jury, deren Mitglieder eine Verbindung zur Musik aufweisen sollten, gleichgewichtetes Mitspracherecht. Für die Vorrunden hielten die Verantwortlichen noch am Konzept des Vorjahres fest.[30]
Die Europäische Rundfunkunion begründete ihre Entscheidung damit, dass sich die Resultate von Ersatzjurys, die im Falle technischer Pannen eine reibungslose Punktevergabe gewährleisten sollten, in den letzten Jahren zunehmend vom offiziellen Ergebnis unterschieden. Der NDR-Verantwortliche Ralph Quibeldey betonte außerdem den Aspekt, dass sich die Juroren im Gegensatz zum Großteil der Fernsehzuschauer die Beiträge mehrmals anhörten und zu einem differenzierteren Urteil in der Lage wären. In der Öffentlichkeit hingegen wurden die Reformen überwiegend als Reaktionen auf die hinteren Platzierungen vieler westlicher Staaten, insbesondere der der finanzstärksten Big-5, gedeutet.[31][32][33] Beobachter sahen den Versuch, kulturell bedingte Geschmacksverschiedenheiten osteuropäischer und zentralasiatischer Zuschauer gezielt zu unterdrücken und warfen den Befürwortern des neuen Modus Blockbildung und Nichtbeachtung der individuellen Qualität der Beiträge vor.[34] Der Stern betitelte die deutschen Juroren aufgrund ihrer Zusammenstellung als „Spaß-Jury“.[35] Tatsächlich erzielten zehn der elf östlich orientierten Teilnehmer durch das Mischvoting schlechtere Platzierungen; eines konnte trotz niedrigerer Jury-Wertung seine Gesamtplatzierung halten.[36][37]
Neuregelung ab 2010Bearbeiten
Im September 2009 gab die Europäische Rundfunkunion bekannt, dass sowohl in den beiden getrennten Semi-Finalrunden als auch im Finale die Jurys zu 50 % mit abstimmen. Außerdem durfte vom Anfang des ersten Liedes bis 15 Minuten nach dem Ende des letzten Liedes abgestimmt werden.[38][39]
Neuregelung ab 2012Bearbeiten
2012 wurden die Leitungen erst wieder nach der Präsentation des letzten Liedes geöffnet, weil die Möglichkeit des Abstimmens während der Liedpräsentationen nur sehr wenig genutzt wurde.[40]
Neuregelung ab 2013Bearbeiten
Im Jahr 2013 wurde der Modus der Ermittlung der Gesamtwertung eines Landes aus Publikums- und Jurywertung geändert. Während die beiden Wertungen aus einem Land bisher erst in das bekannte Punkteschema von 12 bis 1 (und 16-mal „0“ bei 26 Beiträgen im Finale) umgerechnet und diese Punkte dann addiert wurden, werden nun die Positionen in der Reihenfolge von 1 bis 26 addiert, um die Gesamtrangfolge zu bestimmen. Dies führt dazu, dass ein Beitrag, der bei der Jury oder dem Publikum sehr weit hinten liegt, auch durch eine Topwertung der anderen Abstimmenden nicht mehr zu Punkten kommt.[41] Beim Finale 2014 bekam beispielsweise Russland die meisten Stimmen der Zuschauer aus Montenegro; da die Jury Russland aber nur auf Platz 23 bewertete, bekam Russland keine Punkte aus Montenegro. Andererseits wurde der Beitrag aus Armenien von der Jury fast einheitlich auf Platz 1 gesetzt, vom Televoting aber auf Platz 10, im Mittel ergab das Platz 2 und 10 Punkte.[42]
Neuregelung ab 2014Bearbeiten
Um 2013 aufgekommenen kritischen Meinungen bezüglich des Stimmenkaufs entgegenzutreten, werden seit 2014 die genauen Rankings aller Jurymitglieder, des gesamten Jury-Votums sowie die Platzierungen im Televoting eines jeden Landes auf der offiziellen Webseite direkt im Anschluss an das Finale veröffentlicht.[43] Dabei wurden auch alle detaillierten Ergebnisse der beiden Semi-Finalrunden angegeben. Da die georgischen Jurymitglieder einstimmig dieselben Länder auf Platz 1–8 in den jeweiligen Rankings des Finales gelistet hatten, wurden diese Wertungen annulliert und allein das Televoting gezählt. Es ergaben sich jedoch keinerlei Strafen bezüglich der Teilnahme Georgiens beim ESC 2015.
Neuregelung ab 2016Bearbeiten
Am 18. Februar 2016 kündigte die EBU eine Änderung der Punktevergabe an. Die Punkte der Jurys und der Telefonabstimmung wurden von nun an nicht mehr pro Land einzeln kombiniert, sondern separat vergeben. Im klassischen Format trugen nun alle Länder nacheinander die Punkte der Jury vor. Dabei bekommen die zehn am besten bewerteten Länder Punkte, wie gewohnt von 1 bis 12. Nachdem alle Punkte der Jury vergeben wurden, werden alle Punkte aus dem Televoting aller Länder kombiniert. Die Moderatoren der Show tragen dann diese kombinierten Punkte vor, beginnend mit dem Land, das die wenigsten Punkte bekommen hat. Damit vergibt jedes Land doppelt so viele Punkte wie gewohnt mit der maximalen Punktzahl 24 für ein Land. Ziel ist es, mit der neuen Regelung die Spannung zu erhöhen und außerdem zu verhindern, dass sich Jury- und Telefonwertung gegenseitig aufheben.[44]
Neuregelung ab 2018Bearbeiten
Am 27. April 2018 gab die EBU bekannt, dass die Regeln für das Juryvoting 2018 leicht abgewandelt werden. Nach dem bisherigen Verfahren erstellten alle fünf Juroren eines Landes je ein Ranking. Das Gesamtergebnis der Jury wurde ermittelt, indem für jeden Beitrag das durchschnittliche Ranking aller Jury-Mitglieder bestimmt und für die zehn bestplatzierten Beiträge anschließend die entsprechenden Punkte vergeben wurden. Hierbei hatte jede Stimme die gleiche Gewichtung. An diesem linearen Bewertungssystem wurde in der Vergangenheit allerdings oft der hohe Einfluss einer stark abweichenden Bewertung eines Jurors auf die Gesamtbewertung der Jury kritisiert. So konnte ein Land zum Beispiel kaum mehr 12 Punkte erreichen, wenn vier Jurymitglieder ein Land auf Platz 1 setzten, während der verbleibende fünfte Juror das Land auf Platz 26 setzte. Das neue System sieht ein exponentielles Bewertungsmodell vor. Danach erstellen die Juroren zwar weiterhin je ein Ranking. Allerdings wird jedem Platz ein exponentiell absteigender (nicht zwangsläufig ganzzahliger) Score-Wert zugeordnet, beginnend bei 12 Punkten für den ersten Platz und einem Punkt für den letzten Platz. Die oberen Rankingsplätze (insbesondere Plätze 1 bis 3) erfahren hierdurch nun eine höhere Gewichtung als untere Rankingplätze. Anschließend werden die durchschnittlichen Score-Werte über alle Jury-Mitglieder bestimmt und für die zehn bestplatzierten Beiträge die Punkte 1–8, 10 oder 12 vergeben. Mit diesem neuen System soll vermieden werden, dass eine stark negativ abweichende Bewertung eines Jurors im Vergleich zu den anderen Juroren zu viel Einfluss auf das Gesamtergebnis hat.[45][46]
Null PunkteBearbeiten
Einige Länder, die auf dem letzten Platz landeten, erhielten für ihren Beitrag keinen Punkt. Diese Beiträge erhielten also null Punkte, was häufig als großes Desaster für die teilnehmenden Länder gilt. Die null Punkte traten erstmals beim Eurovision Song Contest 1962 auf, als gleich vier Länder (Belgien, die Niederlande, Österreich und Spanien) keinen Punkt erhielten. Durch die verschiedenen Abstimmungssysteme in der Geschichte des Wettbewerbs war es, je nach Abstimmungssystem, nicht immer möglich, null Punkte zu erhalten. Von 1957 bis 1970 gab es häufig null Punkte, da teilweise nur drei Punktesätze vergeben wurden oder gar nur ein Beitrag alle Punkte erhalten konnte. Von 1971 bis 1973 wurde jeder Beitrag mit mindestens einem Punkt bewertet, womit kein Beitrag null Punkte erreichen konnte. Erst ab 1975 bis 2015 war es wieder möglich, keine Punkte zu erhalten. Seit 2004, durch die Einführung eines Halbfinales, war es auch möglich, dass ein Land im Halbfinale null Punkte erhielt. Ein weiteres Land hätte im Finale dann ebenso null Punkte erhalten können. Da seit 2008 zwei Halbfinale stattfinden, können seither also je Halbfinale, aber auch im Finale null Punkte auftreten. Seit 2016 werden die Jury- und Televoting-Punkte getrennt vergeben; dadurch ist es unwahrscheinlich geworden, weder vom Jury- noch vom Televoting auch nur einen Punkt zu erhalten. 2021 bekam mit Großbritannien erstmals ein Land weder vom Jury- noch vom Televoting Punkte.
Null Punkte von 1957 bis 1970Bearbeiten
Von 1962 bis 1965 gab es jedes Jahr vier Länder, die keinen Punkt erhielten. Danach kam es im Zeitraum von 1966 bis 1970 nur noch viermal vor, dass ein Land null Punkte erhielt.
Null Punkte von 1975 bis 2003Bearbeiten
Von 1975 bis 2003 kam es nur noch ab und zu vor, dass ein Land null Punkte erhielt. Auffällig ist auch, dass in diesem Zeitraum häufig nur ein Land pro Jahr null Punkte erhielt. Lediglich 1983 und 1997 erhielten zwei Länder null Punkte. Nicht berücksichtigt werden in diesem Zeitraum der osteuropäische Vorentscheid 1993 sowie die Vorrunde 1996.
Jahr | Land | Interpret | Lied | Platz |
---|---|---|---|---|
1978 | Norwegen | Jahn Teigen | Mil etter mil | 20. (von 20.) |
1981 | Norwegen | Finn Kalvik | Aldri i livet | 20. (von 20.) |
1982 | Finnland | Kojo | Nuku pommiin | 18. (von 18.) |
1983 | Türkei | Çetin Alp and the Short Waves | Opera | 19. (von 20.) |
Spanien | Remedios Amaya | ¿Quién maneja mi barca? | ||
1987 | Türkei | Seyyal Taner und Grup Lokomotif | Şarkım sevgi üstüne | 22. (von 22.) |
1988 | Österreich | Wilfried | Lisa Mona Lisa | 21. (von 21.) |
1989 | Island | Daníel Ágúst Haraldsson | Það sem enginn sér | 22. (von 22.) |
1991 | Österreich | Thomas Forstner | Venedig im Regen | 22. (von 22.) |
1994 | Litauen | Ovidijus Vyšniauskas | Lopšinė mylimai | 25. (von 25.) |
1997 | Norwegen | Tor Endresen | San Francisco | 24. (von 25.) |
Portugal | Célia Lawson | Antes do adeus | ||
1998 | Schweiz | Gunvor | Lass ihn | 25. (von 25.) |
2003 | Vereinigtes Königreich | Jemini | Cry Baby | 26. (von 26.) |
Null Punkte von 2004 bis 2015Bearbeiten
Von 2004 bis 2015 kam es bisher am wenigsten vor, dass ein Land null Punkte erhielt. Die Schweiz war 2004 – als das Halbfinale eingeführt wurde – das erste Land, das null Punkte im Halbfinale erhielt. Als Deutschland und Österreich 2015 je null Punkte erhielten, war es das erste Mal seit 1997, dass zwei Länder null Punkte erhielten sowie das erste Mal seit der Einführung der Halbfinale, dass im Finale ein Land null Punkte erhielt.
Jahr | Land | Interpret | Lied | Platz |
---|---|---|---|---|
2004 | Schweiz | Piero Esteriore & the MusicStars | Celebrate | 22. (SF) (von 22.) |
2009 | Tschechien | Gipsy.cz | Aven Romale | 18. (SF1) (von 18.) |
2015 | Deutschland | Ann Sophie | Black Smoke | 27. (von 27.) |
Österreich | The Makemakes | I Am Yours | 26. (von 27.) |
Null Punkte seit 2016Bearbeiten
Seit 2016, und damit seit der Umstellung des Wertungssystems auf eine getrennte Vergabe der Jury- und Televotingergebnisse, erhielt bisher ein Land in der Gesamtwertung null Punkte. Es kam jedoch schon häufiger vor, dass ein Land im Tele- oder Juryvoting keinen Punkt erhielt. Dabei vergaben die Zuschauer häufiger null Punkte als die Jury. Während fünf Beiträge bei der Jury keine Punkte erhielten, waren es bei den Zuschauern dreizehn.
Jahr | Land | Interpret | Lied | Juryvoting | Televoting | Gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | ||||
2016 | Tschechien | Gabriela Gunčíková | I Stand | 21. (von 26.) | 41 | 26. (von 26.) | 0 | 25. (von 26.) | 41 |
2017 | Malta | Claudia Faniello | Breathlessly | 8. (SF2) (von 18.) | 55 | 18. (SF2) (von 18.) | 0 | 16. (SF2) (von 18.) | 55 |
San Marino | Valentina Monetta & Jimmie Wilson | Spirit of the Night | 18. (SF2) (von 18.) | 0 | 17. (SF2) (von 18.) | 1 | 18. (SF2) (von 18.) | 1 | |
Österreich | Nathan Trent | Running on Air | 11. (von 26.) | 93 | 26. (von 26.) | 0 | 16. (von 26.) | 93 | |
Spanien | Manel Navarro | Do It for Your Lover | 26. (von 26.) | 0 | 22. (von 26.) | 5 | 26. (von 26.) | 5 | |
2018 | Island | Ari Ólafsson | Our Choice | 18. (SF1) (von 18.) | 15 | 18. (SF1) (von 18.) | 0 | 18. (SF1) (von 18.) | 15 |
2019 | Österreich | Pænda | Limits | 16. (SF2) (von 18.) | 21 | 18. (SF2) (von 18.) | 0 | 17. (SF2) (von 18.) | 21 |
Israel | Kobi Marimi | Home | 26. (von 26.) | 0 | 19. (von 26.) | 35 | 23. (von 26.) | 35 | |
Deutschland | S!sters | Sister | 21. (von 26.) | 24 | 26. (von 26.) | 0 | 25. (von 26.) | 24 | |
2021 | Tschechien | Benny Cristo | omaga | 13. (SF2) (von 17.) | 23 | 17. (SF2) (von 17.) | 0 | 15. (SF2) (von 17.) | 23 |
Niederlande | Jeangu Macrooy | Birth of a New Age | 23. (von 26.) | 11 | 23. (von 26.) | 0 | 23. (von 26.) | 11 | |
Spanien | Blas Cantó | Voy a quedarme | 24. (von 26.) | 6 | 23. (von 26.) | 0 | 24. (von 26.) | 6 | |
Deutschland | Jendrik | I Don’t Feel Hate | 25. (von 26.) | 3 | 23. (von 26.) | 0 | 25. (von 26.) | 3 | |
Vereinigtes Königreich | James Newman | Embers | 26. (von 26.) | 0 | 23. (von 26.) | 0 | 26. (von 26.) | 0 | |
2022 | Aserbaidschan | Nadir Rüstəmli | Fade to Black | 6. (SF2) (von 18.) | 96 | 18. (SF2) (von 18.) | 0 | 10. (SF2) (von 18.) | 96 |
10. (von 25.) | 103 | 23. (von 25.) | 3 | 16. (von 25.) | 106 | ||||
Schweiz | Marius Bear | Boys Do Cry | 11. (von 25.) | 78 | 25. (von 25.) | 0 | 17. (von 25.) | 78 | |
Deutschland | Malik Harris | Rockstars | 25. (von 25.) | 0 | 20. (von 25.) | 6 | 25. (von 25.) | 6 |
Preisvergabe und -zuerkennungBearbeiten
Der dem Interpreten des siegreichen Titels überreichte Preis (Trophäe) wird an den Songschreiber des Songs weitergereicht, in dessen Besitz er letztendlich auch verbleibt, da der Eurovision Song Contest von der Grundidee her ein reiner Komponisten- und Textdichter-Wettbewerb ist. Der Interpret selbst wird nicht bedacht. Ihm bleibt lediglich der gesteigerte Bekanntheitsgrad, den er für den Aufbau der eigenen Karriere nutzen kann.
Ewige BestenlisteBearbeiten
ErfolgeBearbeiten
LänderstatistikBearbeiten
Bisher erfolgreichstes Teilnehmerland ist Irland mit sieben Siegen, in den Jahren 1992 bis 1994 sogar drei in Folge. Bisher haben 27 Länder gewonnen, wobei Jugoslawien, das 1989 gewann, nicht mehr existiert. Während Salvador Sobral (Portugal) den Rekord mit 758 Punkten für Amar pelos dois aus dem Jahr 2017 hält, konnte Anne-Marie David (für Luxemburg) im Jahr 1973 mit Tu te reconnaîtras mit 80,6 % der Punkte die höchste relative Punktzahl erreichen.
Erfolgreichste Länder beim Eurovision Song ContestBearbeiten
Die folgende Liste zeigt die erfolgreichsten Länder beim Eurovision Song Contest gemessen an ihren Platzierungen (Stand: 2022). Dazu werden die Gesamtpunktzahlen, die Gesamtteilnahmen und der Punkteschnitt angegeben.
Platz | Land | 1. | 2. | 3. | Nächstbeste Platzierung (Anzahl) |
Gesamtpunkte[47] ohne SF |
Gesamtteilnahmen[48] | Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System (ab 2016: für Vergleichbarkeit Punktzahl halbiert) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Irland | 7 | 4 | 1 | 4. (dreimal) | 3.428 | 55 (davon 10 × SF) | 3,03 |
2. | Schweden | 6 | 1 | 6 | 4. (dreimal) | 5.888 | 61 (davon 1 × SF) | 3,65 |
3. | Vereinigtes Königreich | 5 | 16 | 3 | 4. (fünfmal) | 4.547 | 64 | 2,97 |
4. | Frankreich | 5 | 5 | 7 | 4. (siebenmal) | 4.269 | 64 | 2,49 |
5. | Niederlande | 5 | 1 | 1 | 4. (zweimal) | 3.254 | 62 (davon 9 × SF) | 2,07 |
6. | Luxemburg | 5 | 2 | 4. (fünfmal) | 1.423 | 37 | 2,55 | |
7. | Israel | 4 | 2 | 1 | 4. (zweimal) | 3.166 | 44 (davon 7 × SF) + 1 Qfkr. | 2,51 |
8. | Italien | 3 | 3 | 5 | 4. (zweimal) | 4.509 | 47 | 3,72 |
9. | Ukraine | 3 | 2 | 1 | 4. (einmal) | 3.380 | 17 | 3,92 |
10. | Dänemark | 3 | 1 | 3 | 4. (zweimal) | 2.846 | 50 (davon 6 × SF) + 1 Qfkr. | 2,62 |
11. | Norwegen | 3 | 1 | 1 | 4. (dreimal) | 3.706 | 60 (davon 3 × SF) | 2,46 |
12. | Deutschland | 2 | 4 | 5 | 4. (viermal) | 3.454 | 65 + 1 Qfkr. | 2,51 |
13. | Spanien | 2 | 4 | 2 | 4. (zweimal) | 3.257 | 61 | 2,01 |
14. | Schweiz | 2 | 3 | 4 | 4. (sechsmal) | 3.065 | 62 (davon 11 × SF) | 2,01 |
15. | Österreich | 2 | 1 | 4. (einmal) | 2.246 | 54 (davon 7 × SF) | 1,72 | |
16. | Russland | 1 | 4 | 4 | 5. (einmal) | 3.530 | 23 (davon 1 × SF) + 1 Qfkr. | 4,01 |
17. | Belgien | 1 | 2 | 4. (viermal) | 2.641 | 63 (davon 10 × SF) | 1,93 | |
18. | Monaco | 1 | 1 | 3 | 4. (dreimal) | 738 | 24 (davon 3 × SF) | 1,89 |
19. | Türkei | 1 | 1 | 1 | 4. (dreimal) | 1.996 | 34 (davon 1 × SF) | 2,33 |
20. | Aserbaidschan | 1 | 1 | 1 | 4. (einmal) | 1.881 | 14 (davon 1 × SF) | 3,44 |
21. | Griechenland | 1 | 3 | 5. (zweimal) | 3.276 | 42 (davon 2 × SF) | 2,83 | |
22. | Estland | 1 | 1 | 4. (einmal) | 1.605 | 27 (davon 10 × SF) + 1 Qfkr. | 1,97 | |
23. | Serbien | 1 | 1 | [A 1] | 5. (einmal)1.583 | 14 (davon 3 × SF) | 2,80 | |
24. | Lettland | 1 | 1 | 5. (einmal) | 971 | 22 (davon 12 × SF) | 1,72 | |
25. | Portugal | 1 | 6. (einmal) | 2.413 | 53 (davon 9 × SF) | 1,33 | ||
26. | Finnland | 1 | 6. (zweimal) | 1.865 | 55 (davon 8 × SF) | 1,45 | ||
27. | Jugoslawien | 1 | 4. (dreimal) | 1.013 | 27 | 2,89 | ||
28. | Malta | 2 | 2 | 5. (einmal) | 2.205 | 34 (davon 8 × SF) | 2,26 | |
29. | Island | 2 | 4. (zweimal) | 1.944 | 34 (davon 7 × SF) | 1,83 | ||
30. | Zypern | 1 | 5. (dreimal) | 2.100 | 38 (davon 7 × SF) | 1,70 | ||
31. | Bulgarien | 1 | 4. (einmal) | 1.415 | 14 (davon 9 × SF) | 1,53 | ||
32. | Australien | 1 | 5. (einmal) | 1.388 | 7 (davon 1 × SF) | 5,62 | ||
33. | Polen | 1 | [A 2] | 7. (einmal)960 | 24 (davon 9 × SF) | 1,55 | ||
34. | Serbien und Montenegro | 1 | 7. (einmal) | 400 | 2 | 5,48 | ||
35. | Rumänien | 2 | 4. (einmal) | 1.535 | 22 (davon 3 × SF) + 2 Qfkr. | 2,01 | ||
36. | Moldau | 1 | 6. (einmal) | 1.575 | 17 (davon 5 × SF) | 1,58 | ||
37. | Bosnien und Herzegowina | 1 | [A 3] | 6. (einmal)1.242 | 19 (davon 1 × SF) | 2,23 | ||
38. | Armenien | 4. (zweimal) | 1.337 | 14 (davon 3 × SF) | 2,85 | |||
39. | Kroatien | [A 4] | 4. (zweimal)1.216 | 27 (davon 9 × SF) | 1,84 | |||
40. | Litauen | [A 5] | 6. (einmal)1.182 | 22 (davon 7 × SF) | 1,16 | |||
41. | Ungarn | 4. (einmal) | 1.112 | 17 (davon 3 × SF) + 2 Qfkr. | 1,61 | |||
42. | Albanien | 5. (einmal) | 835 | 18 (davon 8 × SF) | 1,49 | |||
43. | Slowenien | 7. (zweimal) | 725 | 27 (davon 12 × SF) | 1,15 | |||
44. | Nordmazedonien | 7. (einmal) | 674 | 21 (davon 12 × SF) + 1 Qfkr. | 1,25 | |||
45. | Georgien | 9. (zweimal) | 631 | 14 (davon 7 × SF) | 1,76 | |||
46. | Tschechien | [A 6] | 6. (einmal)517 | 10 (davon 6 × SF) | 0,31 | |||
47. | Belarus | [A 7] | 6. (einmal)368 | 16 (davon 10 × SF) | 1,17 | |||
48. | San Marino | 19. (einmal) | 141 | 12 (davon 9 × SF) | 0,39 | |||
49. | Montenegro | 13. (einmal) | 81 | 12 (davon 10 × SF) | 0,95 | |||
50. | Slowakei | 18. (einmal)[A 8] | 42 | 7 (davon 4 × SF) +1 Qfkr. | 0,76 | |||
51. | Marokko | 18. (einmal) | 7 | 1 | 0,76 | |||
52. | Andorra | SF 12. (einmal) | – | 6 (nur SF) | – | |||
Gesamt | 84.560 | 1.614 (davon 225 × SF) + 11 × Qfkr. |
- ↑ Serbiens nächstbestes Ergebnis ist, wie bei Lettland, ein sechster Platz. Die weiteren besten Plätze sind bei Serbien Platz 10, bei Lettland jedoch Platz 12.
- ↑ Serbien und Montenegro nahmen nur zwei Mal teil, so dass Polen automatisch durch seine vermehrten Teilnahmen eine bessere Platzierung vorweisen kann.
- ↑ Bosnien und Herzegowinas drittbestes Ergebnis ist einmal Platz 7 (1999). Moldau hingegen erreichte als drittbestes Ergebnis zweimal Platz 10 (2007, 2018).
- ↑ Kroatiens zweitbestes Ergebnis ist einmal Platz 5 (1998). Armeniens zweitbestes Ergebnis dagegen ist zweimal Platz 7 (2010, 2016)
- ↑ Litauens zweitbestes Ergebnis ist Platz 8, der einmal (2021) erreicht wurde.
- ↑ Tschechiens zweitbestes Ergebnis ist Platz 11, der einmal (2019) erreicht wurde.
- ↑ Weißrusslands zweitbestes Ergebnis ist Platz 16, der zweimal (2013, 2014) erreicht wurde.
- ↑ Da Marokko nur einmal teilnahm, hat die Slowakei automatisch durch ihre weitere Teilnahmen ein besseres zweitbestes Ergebnis erzielt.
- SF = Semifinale=Halbfinale, Qfkr. = Qualifikationsrunde
Platz | Anzahl der Siege[B 1] |
Land[B 2] | Siege |
---|---|---|---|
1. | 7 | Irland | 1970, 1980, 1987, 1992, 1993, 1994, 1996 |
2. | 6 | Schweden | 1974, 1984, 1991, 1999, 2012, 2015 |
3. | 5 | Frankreich | 1958, 1960, 1962, 1969, 1977 |
Luxemburg | 1961, 1965, 1972, 1973, 1983 | ||
Vereinigtes Königreich | 1967, 1969, 1976, 1981, 1997 | ||
Niederlande | 1957, 1959, 1969, 1975, 2019 | ||
4. | 4 | Israel | 1978, 1979, 1998, 2018 |
5. | 3 | Norwegen | 1985, 1995, 2009 |
Dänemark | 1963, 2000, 2013 | ||
Italien | 1964, 1990, 2021 | ||
Ukraine | 2004, 2016, 2022 | ||
6. | 2 | Spanien | 1968, 1969 |
Schweiz | 1956, 1988 | ||
Deutschland | 1982, 2010 | ||
Österreich | 1966, 2014 | ||
7. | 1 | Monaco | 1971 |
Belgien | 1986 | ||
Jugoslawien | 1989 | ||
Estland | 2001 | ||
Lettland | 2002 | ||
Türkei | 2003 | ||
Griechenland | 2005 | ||
Finnland | 2006 | ||
Serbien | 2007 | ||
Russland | 2008 | ||
Aserbaidschan | 2011 | ||
Portugal | 2017 |
Anmerkungen:
- ↑ Bei gleicher Anzahl von Siegen erfolgt die Sortierung chronologisch.
- ↑ Das fett geschriebene Land hat den bisher letzten Eurovision Song Contest gewonnen.
Erfolgreichste Länder bei der Qualifikation für das FinaleBearbeiten
Als 2004 das Halbfinale eingeführt wurde, mussten nicht alle Länder an diesem teilnehmen. Die zehn besten Länder des Vorjahres sowie die Großen Vier (Deutschland, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich) waren bereits für das Finale qualifiziert. Als 2007 jedoch 28 Länder am Halbfinale teilnahmen, wovon sich lediglich zehn für das Finale qualifizierten, wurde 2008 ein zweites Halbfinale eingeführt. Von nun an waren lediglich die Großen Vier (ab 2011 Großen Fünf, da Italien wieder teilnahm) sowie das Gastgeberland für das Finale qualifiziert. Alle restlichen Länder wurden auf zwei Halbfinale aufgeteilt. Davon qualifizierten sich jeweils die besten Zehn pro Halbfinale. Dieses System wird weiterhin angewendet, so dass jedes Land einen bestimmten Erfolg bei der Qualifikation für das Finale hat.
In der folgenden Tabelle sind alle Länder dargestellt, die bisher an einem Halbfinale seit 2004 teilnahmen. Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich sind daher hier nicht aufgeführt. Die 43 aufgeführten Länder sind nach ihrer Qualifikation in Prozent sortiert. Die Quote errechnet sich dabei aus der Anzahl der Halbfinalteilnahmen sowie der Anzahl der Qualifikationen. Hat ein Land die gleiche Prozentzahl an Qualifikationen, entscheiden Halbfinalteilnahmen sowie die Anzahl der Qualifikation über die Platzierung.
Stand 2022 hat lediglich die Ukraine bei jeder Teilnahme das Finale erreicht. Alle anderen Länder scheiterten bereits einmal an der Qualifikation für das Finale.
Platz | Land | Halbfinalteilnahmen | Anzahl der Qualifikationen |
Letzte Finalqualifikation |
Qualifikation in Prozent |
---|---|---|---|---|---|
1. | Ukraine | 13 | 13 | 2022 | 100 % |
2. | Aserbaidschan | 12 | 92 % | ||
Schweden | |||||
4. | Russland | 12 | 11 | 2021 | 91 % |
5. | Bosnien und Herzegowina | 8 | 7 | 2012 | 88 % |
6. | Türkei | 7 | 6 | 86 % | |
Griechenland | 15 | 13 | 2022 | ||
8. | Australien | 6 | 5 | 83 % | |
9. | Norwegen | 15 | 12 | 2021 | 80 % |
10. | Rumänien | 14 | 11 | 2022 | 78 % |
11. | Serbien | 13 | 10 | 77 % | |
12. | Armenien | 12 | 9 | 2017 | 75 % |
Ungarn | 2018 | ||||
14. | Moldau | 16 | 11 | 2022 | 69 % |
15. | Dänemark | 15 | 10 | 2019 | 63 % |
Island | 16 | 2022 | |||
Litauen | |||||
18. | Israel | 15 | 9 | 2021 | 56 % |
Albanien | 16 | ||||
Zypern | |||||
21. | Finnland | 17 | 2022 | 53 % | |
22. | Georgien | 14 | 7 | 2016 | 50 % |
Malta | 16 | 8 | 2021 | ||
24. | Niederlande | 17 | 2022 | 47 % | |
25. | Estland | 18 | 44 % | ||
26. | Österreich | 12 | 5 | 2018 | 42 % |
27. | Belgien | 17 | 7 | 2022 | 41 % |
28. | Kroatien | 15 | 6 | 2017 | 40 % |
Polen | 2022 | ||||
Portugal | |||||
Tschechien | 10 | 4 | |||
32. | Irland | 16 | 6 | 2018 | 38 % |
Belarus | 2019 | ||||
34. | Bulgarien | 14 | 5 | 2021 | 36 % |
35. | Schweiz | 17 | 6 | 2022 | 35 % |
36. | Nordmazedonien | 18 | 6 | 2019 | 33 % |
Slowenien | |||||
38. | Lettland | 17 | 5 | 2016 | 29 % |
39. | San Marino | 12 | 3 | 2021 | 25 % |
40. | Montenegro | 2 | 2015 | 16 % | |
41. | Monaco | 3 | 0 | – | 0 % |
42. | Slowakei | 4 | 0 | – | 0 % |
43. | Andorra | 6 | 0 | – | 0 % |
Erfolgreichste SprachenBearbeiten
1 Die Lieder sind zum Großteil in der jeweiligen Sprache gesungen worden. Teilweise wurden die Beiträge auch auf Englisch gesungen.
Das Warten auf den SiegBearbeiten
Viele verschiedene Länder haben bereits am Eurovision Song Contest teilgenommen. Einige Länder gewannen den Wettbewerb direkt beim Debüt, wie beispielsweise Serbien 2007, andere Länder wie zum Beispiel Zypern nehmen schon seit 40 Jahren am Wettbewerb teil und konnten bisher noch keinen Sieg erringen. Andererseits gibt es auch Länder wie Frankreich, die zuletzt 1977 den Wettbewerb gewinnen konnten und seither auf den nächsten Sieg warten. In den folgenden drei Tabellen sind diese Länder dargestellt. Die erste Tabelle handelt dabei von Ländern und die verbundenen Jahre auf den ersten Sieg. Die zweite Tabelle zeigt Länder, die weiterhin auf ihren Sieg warten. Abschließend zeigt die dritte Tabelle die Länder, die am längsten auf den ersten oder nächsten Sieg warten.[49]
Platz | Land | Anzahl der Teilnahmen |
Anzahl der Jahre |
Siegesjahr |
---|---|---|---|---|
1. | Portugal | 49 | 53 | 2017 |
2. | Finnland | 40 | 45 | 2006 |
3. | Belgien | 31 | 30 | 1986 |
4. | Deutschland | 27 | 26 | 1982 |
5. | Griechenland | 26 | 31 | 2005 |
6. | Türkei | 25 | 28 | 2003 |
7. | Norwegen | 25 | 25 | 1985 |
8. | Jugoslawien | 24 | 28 | 1989 |
9. | Schweden | 15 | 16 | 1974 |
10. | Monaco | 13 | 12 | 1971 |
10. | Russland | 12 | 14 | 2008 |
11. | Vereinigtes Königreich | 10 | 10 | 1967 |
12. | Österreich | 10 | 9 | 1966 |
13. | Italien | 9 | 8 | 1964 |
14. | Spanien | 8 | 7 | 1968 |
15. | Estland | 7 | 7 | 2001 |
16. | Dänemark | 7 | 6 | 1963 |
17. | Irland | 6 | 5 | 1970 |
Israel | 1978 | |||
19. | Luxemburg | 5 | 5 | 1961 |
20. | Aserbaidschan | 4 | 3 | 2011 |
21. | Frankreich | 3 | 2 | 1958 |
Lettland | 2002 | |||
23. | Niederlande | 2 | 1 | 1957 |
Ukraine | 2004 | |||
25. | Schweiz | 1 | 0 | 1956 |
Serbien | 2007 |
Platz | Land | Anzahl der Teilnahmen |
Anzahl der Jahre bis zur letzten Teilnahme |
Erste Teilnahme | Letzte Teilnahme |
---|---|---|---|---|---|
1. | Zypern | 37 | 40 | 1981 | 2021 |
2. | Malta | 33 | 50 | 1971 | 2021 |
3. | Island | 33 | 35 | 1986 | 2021 |
4. | Kroatien | 26 | 28 | 1993 | 2021 |
Slowenien | 1993 | 2021 | |||
6. | Polen | 23 | 27 | 1994 | 2021 |
7. | Litauen | 21 | 27 | 1994 | 2021 |
Rumänien | 1993 | 2021 | |||
9. | Nordmazedonien | 20 | 23 | 1998 | 2021 |
10. | Bosnien und Herzegowina | 19 | 23 | 1993 | 2016 |
11. | Ungarn | 17 | 25 | 1993 | 2019 |
12. | Albanien | 17 | 17 | 2004 | 2021 |
13. | Moldau | 16 | 16 | 2005 | 2021 |
14. | Belarus | 16 | 15 | 2004 | 2019 |
15. | Bulgarien | 13 | 16 | 2005 | 2021 |
16. | Georgien | 13 | 14 | 2007 | 2021 |
17. | Armenien | 13 | 13 | 2006 | 2019 |
18. | San Marino | 11 | 13 | 2008 | 2021 |
19. | Montenegro | 11 | 12 | 2007 | 2019 |
20. | Tschechien | 9 | 14 | 2007 | 2021 |
21. | Slowakei | 7 | 18 | 1993 | 2012 |
22. | Australien | 6 | 6 | 2015 | 2021 |
23. | Andorra | 6 | 5 | 2004 | 2009 |
24. | Serbien und Montenegro | 2 | 1 | 2004 | 2005 |
25. | Marokko | 1 | 0 | 1980 | 1980 |
Häufigster letzter PlatzBearbeiten
Neben den vielen erfolgreichen Ländern gibt es einige Länder im Wettbewerb, die häufig auf dem letzten Platz landen. Bis 2003 war es lediglich möglich, dass es nur im Finale einen letzten Platz zu belegen gibt. Von 2004 bis 2007 gab es ebenfalls einen letzten Platz im Halbfinale (SF). Da seit 2008 allerdings zwei Halbfinale stattfinden, gibt es nun einen letzten Platz für je ein Halbfinale und am Ende einen für das Finale. Die letzten Plätze bei jeweils Jury- und Televoting durch das 50/50-System seit 2009, dem osteuropäischen Vorentscheid 1993 sowie die Qualifikationsrunde 1996 werden hier allerdings nicht berücksichtigt.