Eurovision Song Contest 2001

46. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs

Der 46. Eurovision Song Contest fand am 12. Mai 2001 in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen statt. Austragungsort war das Parken Stadion. Moderiert wurde das Spektakel von Natasja Crone und Søren Pilmark, die ihre Ansagen und Zwischentexte teilweise in Reimform vortrugen.

46. Eurovision Song Contest
Datum 12. Mai 2001
Austragungsland Danemark Dänemark
Austragungsort Parken
Parken Stadion, Kopenhagen
Austragender Fernsehsender
Moderation Natasja Crone und Søren Pilmark
Pausenfüller Aqua feat. Safri Duo: Medley
Teilnehmende Länder 23
Gewinner Estland Estland
Siegertitel Tanel Padar, Dave Benton und 2XL: Everybody
Zurückkehrende Teilnehmer Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina,
Griechenland Griechenland,
Litauen 1989 Litauen,
Polen Polen,
Portugal Portugal,
Slowenien Slowenien
Mussten aussetzen Belgien Belgien,
Finnland Finnland,
Mazedonien 1995 Mazedonien,
Osterreich Österreich,
Rumänien Rumänien,
Schweiz Schweiz,
Zypern Republik Zypern
Abstimmungsregel Die Zuschauer bestimmten per TED, wie das Land 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und einen Punkt an die zehn besten Lieder vergibt. In einigen Ländern kamen wegen des schlechten Telefonnetzes auch Jurys zum Einsatz.
Schweden ESC 2000Estland ESC 2002

Besonderheiten Bearbeiten

 
Ein Interpret des Siegertitels, Tanel Padar, im Jahre 2006
 
Ein Interpret des Siegertitels, Dave Benton, im Jahre 2009

Als Favoriten galten im Vorfeld die Lieder aus Spanien, Schweden, Frankreich, Slowenien und Griechenland. Letztendlich gewann der estnische Beitrag Everybody, der von Tanel Padar und dem aus Aruba stammenden Dave Benton und ihrer Backgroundgruppe 2XL vorgetragen wurde. Den zweiten Platz belegte der Gastgeber Dänemark; mit dem von Rollo & King in Country-Style gesungenen Lied Never Ever Let You Go war man zum Beispiel auch in Deutschland Favorit. Die Türkei, vertreten durch Sevgiliye son von Sedat Yüce (11. Platz), erhielt bei dieser Wertung nur sieben Punkte.

Als einziges deutschsprachiges Land nahm Deutschland teil, vertreten durch Michelle, die mit dem Titel Wer Liebe lebt Achte wurde. Auch die Niederlande traten mit einer Künstlerin namens Michelle an, ihr voller Name lautete Michelle Courtens. Out on My Own wurde aber nur 19.

In diesem Jahr wurde der von einer Fanseite initiierte Barbara Dex Award zum fünften Mal vergeben. Mit diesen nicht ganz ernst zu nehmenden Preis soll das „schlechteste“ Outfit des Wettbewerbes ausgezeichnet werden. Der diesjährig Gewinner war Piasek aus Polen.

Teilnehmer Bearbeiten

 
Länder, die im Jahr 2001
  • nicht teilnahmen, aber mal teilgenommen hatten
  • teilnahmen
  • Griechenland nahm wieder am Wettbewerb teil. Mazedonien, Zypern, die Schweiz, Österreich und Rumänien, Belgien und Finnland mussten wegen ihres schlechten Abschneidens in den Jahren zuvor aussetzen, wieder dabei nach einer einjährigen Zwangspause waren Polen, Litauen, Slowenien, Portugal und Bosnien-Herzegowina. Somit nahmen insgesamt 23 Länder teil.

    Wiederkehrende Interpreten Bearbeiten

    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Estland  Estland Tanel Padar (zusammen mit Dave Benton & 2XL) Begleitung: 2000

    Abstimmungsverfahren Bearbeiten

    Dieses Jahr führte die EBU zum ersten Mal einen Mix der Abstimmung ein (50 % Televoting und 50 % Jury). Für die Länder, die das nicht wollten, konnte auch zu 100 % ein Televoting durchgeführt werden. Nach Angaben der EBU-Regeln (veröffentlicht am 5. Oktober 2000) war es jedem Teilnehmerland frei zur Wahl gestanden, welches Abstimmungssystem durchgeführt wird. In Ausnahmefällen, in denen Televoting nicht möglich war, wurde nur eine Jury eingesetzt: Bosnien und Herzegowina, Türkei und Russland. Nur wenige Länder entschieden sich für das gemischte Abstimmungsverfahren: Kroatien, Griechenland und Malta. Die zehn besten Lieder erhielten 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und einen Punkt.

    Nationale Vorentscheidungen Bearbeiten

    Nationale Vorentscheidungen in deutschsprachigen Ländern Bearbeiten

    Deutschland Bearbeiten

    Am 2. März 2001 fand der deutsche Vorentscheid mit insgesamt zwölf Teilnehmer statt. In zwei Abstimmungsrunden setzte sich die Sängerin Michelle mit ihrem Lied Wer Liebe lebt durch.

    Andere Länder Bearbeiten

    Land Nationaler Vorentscheid
    Bosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina BH Eurosong 2001
    Danemark  Dänemark Dansk Melodi Grand Prix 2001
    Estland  Estland Eurolaul 2001
    Frankreich  Frankreich interne Auswahl
    Griechenland  Griechenland Ellinikós Telikós 2001
    Irland  Irland Eurosong 2001
    Island  Island Söngvakeppni Sjónvarpsins 2001
    Israel  Israel Kdam Eurovision 2001
    Kroatien  Kroatien Dora 2001
    Lettland  Lettland Eirodziesma 2001
    Litauen  Litauen Nationaler Vorentscheid
    Malta  Malta Malta Song for Europe 2001
    Niederlande  Niederlande Nationaal Songfestival 2001
    Norwegen  Norwegen Melodi Grand Prix 2001
    Polen  Polen interne Auswahl
    Portugal  Portugal Festival da Canção 2001
    Russland  Russland interne Auswahl
    Schweden  Schweden Melodifestivalen 2001
    Slowenien  Slowenien Evrovizijska Melodija (EMA) 2001
    Spanien  Spanien Operación Triunfo 2001
    Turkei  Türkei Eurovision Şarkı Seçmeleri
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich A Song for Europe 2001

    Platzierungen Bearbeiten

    Platz Startnr. Land Interpret Lied
    Musik (M) und Text (T)
    Sprache Übersetzung
    (inoffiziell)
    Punkte
    01. 20 Estland  Estland Tanel Padar, Dave Benton & 2XL Everybody
    M: Ivar Must; T: Maian-Anna Kärmas
    Englisch Jedermann 198
    02. 23 Danemark  Dänemark Rollo & King Never Ever Let You Go
    M: Søren Poppe; T: Thomas Brekling, Stefan Teilmann Laub Nielsen
    Englisch Dich niemals gehen lassen 177
    03. 22 Griechenland  Griechenland Antique I Would Die for You
    M: Nikos Terzis; T: Antonis Pappas
    Englisch, Griechisch Ich würde für dich sterben 147
    04. 14 Frankreich  Frankreich Natasha Saint-Pier Je n’ai que mon âme
    M: Jill Kapler; T: Jill Kapler, M. Jones
    Französisch, Englisch Ich habe nur meine Seele 142
    05. 07 Schweden  Schweden Friends Listen to Your Heartbeat
    M/T: Thomas G:son, Henrik Sethsson
    Englisch Hör auf deinen Herzschlag 100
    06. 13 Spanien  Spanien David Civera Dile que la quiero
    M/T: Alejandro Abad
    Spanisch Sag ihr, dass ich sie liebe 076
    07. 17 Slowenien  Slowenien Nuša Derenda Energy
    M: Matjaž Vlašič; T: Urša Vlašič, Lucienne Lonchina
    Englisch Energie 070
    08. 19 Deutschland  Deutschland Michelle Wer Liebe lebt
    M: Gino Trovatello, Matthias Stingl; T: Eva Richter, Mary Applegate
    Deutsch, Englisch 066
    09. 21 Malta  Malta Fabrizio Faniello Another Summer Night
    M: Paul Abela; T: Georgina Abela
    Englisch Noch eine Sommernacht 048
    10. 10 Kroatien  Kroatien Vanna Strings of My Heart
    M: Tonči Huljić; T: Vjekoslava Huljić
    Englisch Die Saiten meines Herzens 042
    11. 15 Turkei  Türkei Sedat Yüce Sevgiliye son
    M: Semih Güneri; T: Nurdan Güneri, Figen Çakmak
    Türkisch, Englisch Das Ende der Liebe 041
    12. 06 Russland  Russland Mumiy Troll
    Мумий Тролль
    Lady Alpine Blue
    M/T: Ilja Lagutenko
    Englisch 037
    13. 08 Litauen 1989  Litauen Skamp You Got Style
    M: Viktoras Diawara; T: Viktoras Diawara, Erica Quinn Jennings, Vilius Alesius
    Englisch, Litauischa. Du hast Stil 035
    14. 03 Bosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina Nino Hano
    M/T: Nino Pršeš
    Bosnisch, Englisch Hannah 029
    15. 16 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Lindsay D. No Dream Impossible
    M/T: Russ Ballard, Chris Winter
    Englisch Kein Traum ist unmöglich 028
    16. 05 Israel  Israel Tal Sondak
    טל סונדק
    Ein davar
    (אין דבר)
    M: Yair Klinger; T: Shimrit Orr
    Hebräisch Macht nichts 025
    17. 11 Portugal  Portugal MTM Eu só sei ser feliz assim
    M/T: Marco Quelhas
    Portugiesisch Ich kann nur so glücklich sein 018
    18. 09 Lettland  Lettland Arnis Mednis Too Much
    M: Arnis Mednis; T: Arnis Mednis, Gustavs Terzens
    Englisch Zu viel 016
    18. 01 Niederlande  Niederlande Michelle Out on My Own
    M: Dirk-Jan Vermeij, André Remkes; T: André Remkes
    Englisch Alleine draußen 016
    20. 18 Polen  Polen Piasek 2 Long
    M: Robert Chojnacki; T: Andrzej Piaseczny
    Englisch Zu lange 011
    21. 12 Irland  Irland Gary O’Shaughnessy Without Your Love
    M/T: Pat Sheridan
    Englisch Ohne deine Liebe 006
    22. 02 Island  Island Two Tricky Angel
    M: Einar Bárðarson, Magnús Þór Sigmundsson; T: Einar Bárðarson
    Englisch Engel 003
    22. 04 Norwegen  Norwegen Haldor Lægreid On My Own
    M: Tom-Steinar Hanssen, Ole Henrik Antonsen; T: Tom-Steinar Hanssen, Ole Henrik Antonsen, Ole Jørgen Olsen
    Englisch Alleine 003
    a. 
    mit einigen Worten in Deutsch und Französisch

    Ab diesem Jahr qualifizierten sich die Länder wieder nach dem Modus von 1993. Die rot markierten Länder mussten im nächsten Jahr pausieren. Lettland durfte 2002 nur teilnehmen, weil Portugal sich entschloss, 2002 nicht teilzunehmen.

    Punktevergabe Bearbeiten

    Erhaltendes Land Vergebendes Land
    Land Insg. Niederlande  NED Island  ISL Bosnien und Herzegowina  BIH Norwegen  NOR Israel  ISR Russland  RUS Schweden  SWE Litauen 1989  LTU Lettland  LVA Kroatien  CRO Portugal  POR Irland  IRL Spanien  ESP Frankreich  FRA Turkei  TUR Vereinigtes Konigreich  GBR Slowenien  SVN Polen  POL Deutschland  DEU Estland  EST Malta  MLT Griechenland  GRE Danemark  DEN
    Niederlande  Niederlande 016 5 1 6 4
    Island  Island 003 1 2
    Bosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina 029 4 10 7 1 7
    Norwegen  Norwegen 003 3
    Israel  Israel 025 6 10 7 2
    Russland  Russland 037 5 3 10 8 4 2 5
    Schweden  Schweden 100 7 3 2 8 2 2 6 4 5 8 5 2 8 8 5 7 8 10
    Litauen 1989  Litauen 035 5 1 2 4 10 1 5 1 4 2
    Lettland  Lettland 016 8 8
    Kroatien  Kroatien 042 7 10 5 3 10 7
    Portugal  Portugal 018 6 12
    Irland  Irland 006 1 5
    Spanien  Spanien 076 7 2 5 4 12 5 4 7 3 5 6 3 1 1 3 8
    Frankreich  Frankreich 142 8 4 12 7 2 12 6 7 7 6 12 7 3 1 6 6 10 6 10 4 6
    Turkei  Türkei 041 3 7 7 7 4 10 3
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 028 2 3 3 3 3 2 4 1 2 2 3
    Slowenien  Slowenien 070 4 6 10 6 1 4 7 4 8 2 2 1 6 4 5
    Polen  Polen 011 2 3 5 1
    Deutschland  Deutschland 066 1 3 8 1 1 10 6 10 6 3 2 4 1 5 1 4
    Estland  Estland 198 12 10 4 10 6 6 8 12 12 2 10 8 8 12 12 12 12 10 12 12 8
    Malta  Malta 048 3 1 5 7 3 1 4 2 1 3 1 2 3 12
    Griechenland  Griechenland 147 6 8 8 8 10 5 12 5 2 5 4 5 12 3 5 7 8 8 8 6 7 5
    Danemark  Dänemark 177 10 12 12 7 10 6 10 12 8 12 7 4 4 10 10 7 12 12 6 6

    Anm.: Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

     
    Karte der Punktevergabe für den Siegertitel aus Estland nach Ländern

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe Bearbeiten

    Anzahl Land erhalten von
    9 Estland  Estland Griechenland, Lettland, Litauen, Malta, Niederlande, Polen, Slowenien, Türkei, Vereinigtes Königreich
    6 Danemark  Dänemark Deutschland, Estland, Island, Irland, Kroatien, Norwegen
    3 Frankreich  Frankreich Bosnien und Herzegowina, Portugal, Russland
    2 Griechenland  Griechenland Schweden, Spanien
    1 Malta  Malta Dänemark
    Spanien  Spanien Israel
    Portugal  Portugal Frankreich

    Punktesprecher Bearbeiten

    Nr. Land Punktesprecher
    01 Niederlande  Niederlande Marlayne
    02 Island  Island Eva María Jónsdóttir
    0 3 Bosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina Segmedina Srna
    0 4 Norwegen  Norwegen Roald Øyen
    0 5 Israel  Israel Yoav Ginai
    0 6 Russland  Russland Larisa Verbitskaya
    0 7 Schweden  Schweden Josefine Sundström
    0 8 Litauen 1989  Litauen Loreta Tarozaitė
    0 9 Lettland  Lettland Renārs Kaupers
    0 10 Kroatien  Kroatien Daniela Trbović
    0 11 Portugal  Portugal Margarida Mercês de Mello
    0 12 Irland  Irland Bláthnaid Ní Chofaigh
    0 13 Spanien  Spanien Jennifer Rope
    0 14 Frankreich  Frankreich Corinne Hermès
    0 15 Turkei  Türkei Meltem Ersan Yazgan
    0 16 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Colin Berry
    0 17 Slowenien  Slowenien Mojca Mavec
    0 18 Polen  Polen Maciej Orłoś
    0 19 Deutschland  Deutschland Axel Bulthaupt
    0 20 Estland  Estland Ilomai Küttim „Elektra“
    0 21 Malta  Malta Marbeck Spiteri
    0 22 Griechenland  Griechenland Alexis Kostalas
    0 23 Danemark  Dänemark Gry Johansen

    Siehe auch Bearbeiten

    Weblinks Bearbeiten