Eurovision Song Contest 1984

29. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs

Der 29. Concours Eurovision de la Chanson, so der offizielle Titel in diesem Jahr, fand am 5. Mai 1984 im Théâtre Municipal (Städtisches Theater) in Luxemburg statt. Nachdem die Länder Israel und Griechenland ihre Teilnahme abgesagt hatten, waren nur 19 Nationen am Start.

29. Eurovision Song Contest
Datum 5. Mai 1984
Austragungsland Luxemburg Luxemburg
Austragungsort Théâtre Municipal
Théâtre Municipal, Luxemburg
Austragender Fernsehsender RTL
Moderation Désirée Nosbusch
Pausenfüller The Prague Theatre of Illuminated Drawings
Teilnehmende Länder 19
Gewinner Schweden Schweden
Siegertitel Herrey’s: Diggi-loo Diggi-ley
Zurückkehrende Teilnehmer Irland Irland
Zurückgezogene Teilnahme Griechenland Griechenland,
Israel Israel
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
Deutschland Bundesrepublik ESC 1983Schweden ESC 1985

Gewinner wurden die Brüder Herrey mit Diggi-loo Diggi-ley. Das schwedische Lied über goldene Schuhe landete vor dem irischen Beitrag Terminal 3, den Johnny Logan für Linda Martin schrieb.

Besonderheiten Bearbeiten

Die deutschsprachigen Titel hatten 1984 wenig Erfolg: Mary Roos mit dem Titel Aufrecht geh’n von Michael Reinecke und Michael Kunze für Deutschland erreichte den 13. Platz, Welche Farbe hat der Sonnenschein? von der Gruppe Rainy Day belegte für die Schweiz Platz 16, Anita mit dem Lied Einfach weg für Österreich landete auf dem letzten Platz.

Die damals 19-jährige Désirée Nosbusch ist bis heute die jüngste Moderatorin des Wettbewerbs.

Diggi-loo Diggi-ley war ursprünglich nur der Arbeitstitel des späteren Siegerliedes, als noch kein Text zur Komposition existierte. Als lautmalerischer Ausdruck guter Laune sollte diese Wortfolge dann zwar im Refrain erhalten bleiben, der Titel selbst jedoch „In goldenen Schuhen“ heißen (deutsche Entsprechung: ‚Auf Wolke sieben‘). Versehentlich wurde das Lied aber unter seinem Arbeitstitel zum Wettbewerb eingereicht, was besonders Texterin Britt Lindeborg immer wieder bedauert hat, die für den an sich unsinnigen Titel heftige Kritik einstecken musste.

Teilnehmer Bearbeiten

 
  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1984
  • Irland nahm nach einem Jahr Pause wieder am Wettbewerb teil. Da Griechenland und Israel verzichteten, sank die Teilnehmerzahl wieder auf 19 Länder.

    Wiederkehrende Interpreten Bearbeiten

    Land Interpreten Vorherige(s)
    Teilnahmejahr(e)
    Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Mary Roos 1972
    Jugoslawien  Jugoslawien Izolda (Duett mit Vlado) 1982 (als Mitglied von Aska)
    Begleitung: 1983
    Osterreich  Österreich Gary Lux (Begleitung) 1983 (als Mitglied von Westend)
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Kit Rolfe (als Mitglied von Belle and the Devotions) Begleitung: 1983

    Dirigenten Bearbeiten

    Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren Bearbeiten

    In jedem Land gab es eine elfköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.

    Platzierungen Bearbeiten

    Platz Startnr. Land Interpret Lied
    Musik (M) und Text (T)
    Sprache Übersetzung
    (Inoffiziell)
    Punkte
    01. 01 Schweden  Schweden Herrey’s Diggi-loo Diggi-ley
    M: Torgny Söderberg; T: Britt Lindeborg
    Schwedisch 145
    02. 09 Irland  Irland Linda Martin Terminal 3
    M/T: Johnny Logan
    Englisch 137
    03. 04 Spanien  Spanien Bravo Lady, Lady
    M: Miguel Blasco; T: Amaya Saizar
    Spanisch 106
    04. 10 Danemark  Dänemark Hot Eyes Det’ lige det
    M: Søren Bundgaard; T: Keld Heick
    Dänisch Genau das ist es! 101
    05. 08 Belgien  Belgien Jacques Zegers Avanti la vie
    M: Henri Seroka; T: Jacques Zegers
    Französisch Komm im Leben vorwärts 070
    18 Italien  Italien Alice and Battiato I treni di Tozeur
    M: Franco Battiato; T: Rosario Consentino, Giusto Pio
    Italienisch Die Züge von Tozeur 070
    07. 06 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Belle and the Devotions Love Games
    M/T: Paul Curtis, Graham Sacher
    Englisch Liebesspiele 063
    08. 03 Frankreich  Frankreich Annick Thoumazeau Autant d’amoureux que d’étoiles
    M: Vladimir Cosma; T: Charles Level
    Französisch So viele Verliebte wie Sterne 061
    09. 16 Finnland  Finnland Kirka Hengaillaan
    M: Jukka Siikavire; T: Jussi Tuominen
    Finnisch Lasst uns abhängen 046
    10. 02 Luxemburg  Luxemburg Sophie Carle 100 % d’amour
    M: Jean-Pierre Goussaud; T: Jean Beriat, Patrick James
    Französisch 100 % Liebe 039
    11. 19 Portugal  Portugal Maria Guinot Silêncio e tanta gente
    M/T: Maria Guinot
    Portugiesisch Stille und so viele Leute 038
    12. 15 Turkei  Türkei Beş Yıl Önce, On Yıl Sonra Halay
    M: Selçuk Başar; T: Ülkü Aker
    Türkisch 037
    13. 11 Niederlande  Niederlande Maribelle Ik hou van jou
    M/T: Peter van Asten, Richard Debois
    Niederländisch Ich liebe dich 034
    14 Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Mary Roos Aufrecht geh’n
    M: Michael Reinecke; T: Michael Kunze
    Deutsch 034
    15. 07 Zypern 1960  Zypern Andy Paul Anna Maria Lena
    (Άννα Μαρία Λένα)
    M/T: Andy Paul
    Griechisch 031
    16. 17 Schweiz  Schweiz Rainy Day Welche Farbe hat der Sonnenschein?
    M/T: Günter Loose
    Deutsch 030
    17. 05 Norwegen  Norwegen Dollie de Luxe Lenge leve livet
    M/T: Benedicte Adrian, Ingrid Bjørnov
    Norwegisch Lang lebe das Leben 029
    18. 12 Jugoslawien  Jugoslawien Vlado and Izolda Ćao amore
    M: Slobodan Bucevac; T: Milan Perić
    Kroatisch Tschüss, meine Liebe 026
    19. 13 Osterreich  Österreich Anita Einfach weg
    M: Brigitte Seuberth; T: Walter Müller
    Deutsch 005

    Punktetafel Bearbeiten

    Land Punkte Schweden 
    SE
    Luxemburg 
    LU
    Frankreich 
    FR
    Spanien 
    ES
    Norwegen 
    NO
    Vereinigtes Konigreich 
    UK
    Zypern 1960 
    CY
    Belgien 
    BE
    Irland 
    IE
    Danemark 
    DK
    Niederlande 
    NL
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik 
    YU
    Osterreich 
    AT
    Deutschland 
    DE
    Turkei 
    TR
    Finnland 
    FI
    Schweiz 
    CH
    Italien 
    IT
    Portugal 
    PT
    Votings
    Schweden  Schweden 145 6 6 4 10 7 12 7 12 12 10 4 12 12 3 8 10 6 4 18
    Luxemburg  Luxemburg 039 7 7 5 5 8 4 3 07
    Frankreich  Frankreich 061 2 2 6 3 10 12 8 4 7 7 10
    Spanien  Spanien 106 10 8 10 6 4 6 3 7 7 2 2 6 12 3 8 12 16
    Norwegen  Norwegen 029 8 7 1 3 2 6 2 07
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 063 3 1 3 8 2 2 8 1 4 1 2 7 1 4 10 6 16
    Zypern 1960  Zypern 031 4 1 4 10 12 05
    Belgien  Belgien 070 12 12 2 3 8 3 4 5 10 1 10 11
    Irland  Irland 137 12 5 3 10 4 8 10 12 3 7 10 10 10 7 12 12 2 17
    Danemark  Dänemark 101 5 3 8 6 12 12 5 8 10 3 6 4 5 2 5 1 5 1 18
    Niederlande  Niederlande 034 2 7 8 1 6 5 5 07
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 026 2 3 8 3 8 2 06
    Osterreich  Österreich 005 1 4 02
    Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 034 4 7 2 6 2 5 1 2 5 09
    Turkei  Türkei 037 6 5 4 2 1 10 3 6 08
    Finnland  Finnland 046 7 5 1 5 4 6 3 5 1 6 3 11
    Schweiz  Schweiz 030 1 10 1 5 8 1 4 07
    Italien  Italien 070 10 12 1 7 6 7 12 7 8 09
    Portugal  Portugal 038 4 5 6 7 8 8 06

    * Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe Bearbeiten

    Anzahl Land erhalten von
    5 Schweden  Schweden Dänemark, Deutschland, Irland, Österreich, Zypern
    4 Irland  Irland Belgien, Italien, Schweden, Schweiz
    2 Belgien  Belgien Frankreich, Luxemburg
    Danemark  Dänemark Norwegen, Vereinigtes Königreich
    Italien  Italien Finnland, Spanien
    Spanien  Spanien Portugal, Türkei
    1 Frankreich  Frankreich Niederlande
    Zypern 1960  Zypern Jugoslawien

    Siehe auch Bearbeiten

    Weblinks Bearbeiten