Jan Ullrich
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Jan Ullrich beim Giro d’Italia 2006. | ||
Zur Person | ||
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Spitzname | Ulle | |
Geburtsdatum | 2. Dezember 1973 | |
Nation | ![]() | |
Disziplin | Straße | |
Fahrertyp | Rundfahrer, Zeitfahrer | |
Zum Team | ||
Aktuelles Team | Karriereende | |
Doping | ||
2002 2006 |
6-monatige Sperre, Amphetamine in Dopingskandal Fuentes verwickelt | |
Verein(e) | ||
bis 1987 1987–1989 1991 1992–1995 |
SG Dynamo Rostock SC Dynamo Berlin SC Berlin RG Hamburg | |
Team(s) | ||
1995–2002 2003 2004–2006 |
Telekom Coast/Bianchi T-Mobile | |
Wichtigste Erfolge | ||
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Letzte Aktualisierung: 15. August 2008 |
Jan Ullrich (* 2. Dezember 1973 in Rostock) ist ein ehemaliger deutscher Profi-Radrennfahrer.
Als erster und bisher einziger Deutscher gewann Ullrich 1997 die Tour de France. Darüber hinaus war er fünfmal Zweiter und einmal Vierter der Tour, Amateurweltmeister im Straßenrennen, zweimal Weltmeister im Einzelzeitfahren sowie Sieger im Olympischen Straßenrennen 2000.
Aufgrund seiner Verwicklung in den spanischen Dopingskandal „Fuentes“ wurde er von der Tour de France 2006 ausgeschlossen und sein Vertrag fristlos gekündigt. Nach jahrelangen Verfahren sprach der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ullrich 2012 in letzter Instanz des Dopings schuldig und annullierte seine Erfolge seit dem 1. Mai 2005.[1]
Am 26. Februar 2007 erklärte Ullrich seine aktive Radsportkarriere für beendet.
Inhaltsverzeichnis
Sportliche LaufbahnBearbeiten
Frühe JahreBearbeiten
Ullrich kam bereits in seiner frühen Kindheit mit dem Radsport in Berührung. Als Neunjähriger gewann er sein erstes Schulrennen und 1983 sein erstes Rennen für die SG Dynamo Rostock auf einem geliehenen Rad in Turnschuhen. 1985 siegte er in einem Radrennen in Warnemünde und bei einem Querfeldeinrennen durch den Wald am „Sonnenberg“ in Parchim. Ullrich wurde durch das DDR-Leistungssportsystem gefördert und kam nach Spartakiade-Siegen 1986 mit 13 Jahren auf die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) des SC Dynamo Berlin. 1987 wurde Ullrich DDR-Schülermeister im Bahnvierer und 1988 DDR-Jugendmeister im Straßenradfahren, 1990 DDR-Jugendmeister im Punktefahren.
Nach der Wende nahm ihn sein Trainer Peter Becker mit nach Hamburg zum neu gegründeten Team Panasonic Hamburg. 1992 siegte Ullrich u. a. bei den Norddeutschen Straßen-Meisterschaften der Amateure.
Im Jahr darauf gewann der 19-jährige Ullrich die Straßen-Weltmeisterschaft der Amateure in Oslo. Er wurde zum deutschen Radsportler des Jahres 1993 gewählt, gewann in diesem Jahr den Gesamt-Weltcup der Amateure und die Rad-Bundesliga. Rundfahrtsiege erzielte Ullrich 1993 bei der tschechischen Bohemia-Tour und der dem Pazific Power Commonwealth Bank Cycle Classic (Australien).
Ullrich belegte den dritten Platz bei der erstmals ausgetragenen, sowohl für Amateure wie Profis offenen Zeitfahrweltmeisterschaft 1994 und gewann erneut die Rad-Bundesliga. Er siegte u. a. bei Etappen der Rapport Toer, wo er auch die Sprintwertung gewann, der Niedersachsen-Rundfahrt, der Pazific Power Commonwealth Bank Cycle Classic (Australien) und der Tour o’Hawaii.
Nach diesen Erfolgen wurde er vom Team Telekom unter Vertrag genommen und zog zu seiner Freundin nach Merdingen in Südbaden, wo er bis 2002 lebte. Dort wurde eine Straße nach ihm benannt.
1996–1999Bearbeiten
Bei seiner ersten Tour de France im Jahr 1996 erreichte Ullrich, neben seinem ersten Sieg bei einer Tour-Etappe im letzten Zeitfahren, den zweiten Platz hinter seinem dänischen Teamkollegen Bjarne Riis, der im Mai 2007 bekannt gab, „mit unerlaubten Mitteln zum Toursieg 1996“ gekommen zu sein. Ullrich wird ebenso vorgeworfen, zu dieser Zeit gedopt zu haben, was dieser allerdings bestreitet. Kritiker werfen Ullrich aber aufgrund der inzwischen belegten Lügen im Zusammenhang mit dem Fuentes-Skandal Unglaubwürdigkeit vor.
1997 startete er ebenfalls als Helfer seines Kapitäns Riis in die Frankreich-Rundfahrt. Als er sich nach einem Etappensieg in den Pyrenäen bei einer Bergankunft in Arcalis (Andorra) erstmals das Gelbe Trikot des Führenden überstreifen konnte, kam in Deutschland eine Art „Tourfieber“ auf, und die französische Sportzeitung L’Équipe reihte ihn mit der Schlagzeile „Voilà le Patron“ in die Größen der Radsportwelt ein, während die italienische Gazzetta dello Sport am nächsten Tag „Ullrich il Kaiser“ auf dem Titelblatt schrieb und ihm damit seinen bis heute in Italien verwendeten Spitznamen gab. Ullrich gewann noch eine weitere Etappe und schließlich, als erster Deutscher und mit 23 Jahren als einer der jüngsten Fahrer überhaupt, die Gesamtwertung der Tour.
Sein Sieg machte Ullrich in Deutschland innerhalb kürzester Zeit zum populärsten aktiven Sportler; er wurde 1997 zum Sportler des Jahres gewählt. Allerdings konnte der neue Radstar die hohen Erwartungen der Öffentlichkeit (die eine Serie von Toursiegen erhoffte) in den nächsten Jahren nicht erfüllen.
Seit 1998 erlebte Ullrich regelmäßig ein schwaches Frühjahr, geprägt von schlechter Fitness, Übergewicht, Krankheiten und Verletzungen. Trotzdem erreichte er bei der Tour 1998 den zweiten Rang hinter Marco Pantani und holte sich drei Etappensiege. Am 24. Juli 2013 gab der französische Senat bekannt, dass er dabei mit EPO gedopt war.[2] Ein Jahr später verhinderte ein Sturz bei der Deutschland Tour 1999 seinen Start bei der Tour de France. Ullrich gewann dafür am Saisonende die Vuelta a España und die Zeitfahr-WM.
2000–2003Bearbeiten
Im Jahr 2000 traf der Telekom-Fahrer erstmals bei der Tour auf Lance Armstrong und wurde von diesem auf den zweiten Platz verwiesen. Wenige Wochen nach dem Ende der Tour gewann Ullrich das Straßenrennen der Olympischen Sommerspiele in Sydney und zudem Silber im Zeitfahren – vor Armstrong. Nach diesen Erfolgen übernahm Ullrich als erster Deutscher die Führung der UCI-Radsport-Weltrangliste.
Im Jahre 2001 landete Ullrich bei der Tour de France erneut auf Platz zwei hinter Armstrong. Im Herbst desselben Jahres gewann Ullrich zum zweiten Mal die Zeitfahr-WM.
Im Frühjahr 2002 verursachte Ullrich in Freiburg unter Alkoholeinfluss einen nächtlichen Autounfall. Nur wenige Wochen später wurde er, während eines Aufenthalts in einer Rehabilitationsklinik, positiv auf Amphetamine getestet. Ullrich erklärte, von Unbekannten „Pillen“ in einer Diskothek angenommen zu haben. Er wurde für sechs Monate gesperrt.[3] Nach späteren NADA/WADA Codes wäre dies nicht der Fall gewesen, da Amphetamine als soziale Drogen nur noch im Wettkampf verboten sind.[4]
Im selben Jahr wechselte Ullrich gemeinsam mit seinem Mentor Rudy Pevenage vom Team Telekom zur Mannschaft Coast. Das von einem mittelständischen Textilunternehmer gesponserte Team geriet im Frühjahr 2003 allerdings in Finanzschwierigkeiten und wurde vom Radsportweltverband UCI zweimal suspendiert. Schließlich konnte Teammanager Pevenage den bisherigen Co-Sponsor Bianchi überzeugen, das Radsportteam zu übernehmen.
Nach einigen guten Platzierungen bei der Deutschland Tour und der Tour de Suisse ging Ullrich schließlich im Trikot des Team Bianchi in seine sechste Tour de France, bei der er zunächst von einer Lebensmittelvergiftung geplagt wurde, seinen Rückstand in den Alpen aber begrenzen konnte. Am 18. Juli 2003 gewann Ullrich die 12. Etappe der Tour, das Einzelzeitfahren von Gaillac nach Cap’Découverte, mit über eineinhalb Minuten Vorsprung vor Lance Armstrong. Es war Ullrichs erster Etappensieg bei der Tour seit 1998. Obwohl Ullrich den Kampf um das Gelbe Trikot bis zum letzten Zeitfahren offen gestalten konnte, setzte sich Armstrong schließlich durch und feierte seinen fünften Toursieg in Folge. Ullrich belegte trotz Sturzes im Zeitfahren mit 1:01 Minuten Rückstand ein fünftes Mal den zweiten Platz.
Nach der Tour de France 2003 wurde Ullrich von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) mit der Fair-Play-Plakette des deutschen Sports ausgezeichnet, weil er einen Doppelsturz Armstrongs nicht zum Angriff ausgenutzt hatte, sondern mit verlangsamtem Tempo weiterfuhr, bis sein Kontrahent wieder aufgeschlossen hatte.
Im Dezember 2003 wurde Ullrich von den deutschen Sportjournalisten zum zweiten Mal zum Sportler des Jahres gewählt.
2004Bearbeiten
Wieder bei Telekom unter Vertrag, stieg Ullrich im Jahr 2004 zunächst bei dem Ardennenklassiker La Flèche Wallonne vorzeitig aus. Vier Wochen später kehrte er bei der Deutschland Tour ins Renngeschehen zurück und wurde Zweiter der ersten Etappe, einem Einzelzeitfahren. Die Bergetappen beendete er in vorderen Rängen. Mitte Juni 2004 gewann Ullrich bei seiner achten Teilnahme schließlich erstmals die Tour de Suisse, bei der er auch die erste Etappe und das abschließende Zeitfahren für sich entscheiden konnte.
Am 3. Juli 2004 ging Ullrich im belgischen Lüttich als einer der Anwärter auf den Gesamtsieg an den Start der Tour de France 2004, verlor jedoch schon im Prolog 15 Sekunden auf den Titelverteidiger Lance Armstrong. Durch eine Erkältung verlor Ullrich auf den beiden Pyrenäen-Bergetappen weitere fünf Minuten und damit jede Chance auf den Gesamtsieg. Nach seinem Einsatz in der letzten Tourwoche in den Alpen und bei den beiden verbliebenen Zeitfahren, in denen er sich jeweils nur Armstrong geschlagen geben musste, erreichte er in der Gesamtwertung noch einen vierten Platz.
Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen trat Ullrich beim Straßenrennen als Gewinner von 2000 mit dem Ziel an, seine zweite Goldmedaille zu gewinnen. Der Kurs in der Innenstadt von Athen endete mit dem Sieg von Paolo Bettini. Beim Einzelzeitfahren wurde Ullrich nur Siebter.
2005Bearbeiten
Bei der Tour de Suisse 2005 wurde Ullrich Dritter der Gesamteinzelwertung, hinter Aitor González Jiménez und Michael Rogers. Diese Platzierung wurde ihm Anfang Februar 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof Cas wegen seiner Doping-Affäre aberkannt.[5]
Die Tour de France 2005 war für Ullrich die letzte Gelegenheit, gegen Lance Armstrong anzutreten, da dieser bereits vor Beginn der Tour seinen Rücktritt vom Radrennsport angekündigt hatte. Dennoch verfehlte er mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung hinter Armstrong und Basso den Tour-Sieg. Der dritte Platz wurde ihm 2012 aberkannt.[6]
Das Abschneiden im 55-km-Einzelzeitfahren am vorletzten Tag der Tour (20. Etappe), bei dem Ullrich nur 23 Sekunden mehr als Armstrong benötigte, und der Podiumsplatz ließen ihn dann doch noch eine positive Bilanz ziehen.
2006Bearbeiten
Am 1. November 2005 begann Ullrich die Vorbereitung für die Saison 2006 mit dem Ziel, die Tour de France zum zweiten Mal zu gewinnen. Seine Rennsaison wollte er, wie bereits 2003 und 2005, bei der viertägigen Sarthe-Rundfahrt (4.–7. April) beginnen. Nach erneuten Knieproblemen griff er aber erst bei der Tour de Romandie (25.–30. April) ins Renngeschehen ein.
Nach der Tour de Romandie ging Ullrich beim Giro d’Italia an den Start. Bei der elften Etappe, einem Einzelzeitfahren über 50 Kilometer, konnte Ullrich zum ersten Mal in dieser Saison anerkennende Aufmerksamkeit erzeugen, als er dieses Rennen gegen die Uhr gewann. Wegen Rückenschmerzen gab er den Giro während der 19. Etappe auf. Als letztes Rennen vor der Tour de France bestritt Ullrich die Tour de Suisse. Im abschließenden Einzelzeitfahren nach Bern konnte er den Spanier Koldo Gil noch auf den zweiten Platz verdrängen und somit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2004 erringen. Dieser Sieg wurde aufgrund von Ullrichs Verwicklung in den Doping-Skandal Fuentes im Jahr 2012 durch das CAS annulliert.
Am 26. Juni 2006, fünf Tage vor Beginn der Tour de France, tauchten erneut Doping-Gerüchte im Zusammenhang mit der Dopingaffäre um das Liberty-Seguros-Team in den Medien auf, wobei es der spanischen Zeitung El País zufolge Hinweise auf eine mögliche Verstrickung von Ullrich gegeben haben soll. Nachdem die Tour-Organisatoren eine Stellungnahme zu den Vorwürfen vom Team T-Mobile gefordert hatten, kam es zu Gesprächen zwischen der Tour-Organisation A.S.O. und T-Mobile, woraufhin die A.S.O. verlauten ließ, dass es keine triftigen Gründe gäbe, die Teilnahme von Ullrich bei der Tour in Frage zu stellen. Am Morgen des 30. Juni wurde Ullrich nach der nun erfolgten Akteneinsicht durch die Teamleitung zusammen mit seinem Betreuer Rudy Pevenage und Óscar Sevilla von der Teilnahme an der Tour de France ausgeschlossen.
2007Bearbeiten
Auf einer Pressekonferenz am 26. Februar 2007 gab Ullrich das Ende seiner Laufbahn als aktiver Radsportprofi bekannt. Fortan wolle er als Berater, Repräsentant und Werbeträger für das österreichische Team Volksbank tätig werden. Das Team Volksbank setzte den Beginn von Ullrichs Tätigkeit jedoch bis auf weiteres aus, nachdem sich der Dopingverdacht durch die eindeutige Zuordnung der in Spanien sichergestellten Blutkonserven zu Ullrich erhärtet hatte.[7]
Ullrich und der Dopingskandal FuentesBearbeiten
→ Hauptartikel: Dopingskandal Fuentes
Zur Suspendierung kam es aufgrund neuer Indizien im Dopingskandal um Eufemiano Fuentes. Ullrich und Sevilla hatten eine Verstrickung stets bestritten. Die spanische Justiz hatte jedoch Dokumente übergeben, die nach Auskunft der T-Mobile-Leitung ernste Zweifel am Wahrheitsgehalt der Unschuldsbeteuerungen der beiden Fahrer aufkommen ließen. Es gäbe aber keine Hinweise, dass es zu einem persönlichen Treffen von Ullrich und Fuentes gekommen sei, so der Kommunikationschef Christian Frommert. Zusätzlich sind laut spanischer Ermittlungsbehörden Indizien für den illegalen Gebrauch von Wachstumshormonen aufgetaucht, die aber genauso wie alle weiteren Vorwürfe bisher weder gerichtlich angeklagt noch sonst offiziell und damit überprüfbar veröffentlicht worden sind.
Die Olaf Ludwig Cycling GmbH als Betreiber der T-Mobile-Mannschaft erklärte am 20. Juli 2006 die außerordentliche Kündigung des Fahrervertrags mit Ullrich, da trotz gegenteiliger Ankündigung ihrer Ansicht nach Ullrich keinen Beweis seiner Unschuld gegenüber seinem Arbeitgeber dargelegt habe. Ullrichs Rechtsbeistand hatte stattdessen auf das Fehlen einer entsprechenden vertraglichen Verpflichtung hingewiesen.
Zu dieser Zeit verkündete Ullrich auf seiner Homepage, dass er seine Karriere fortsetzen und 2007 zur Tour de France erneut antreten wolle. In diesem Zusammenhang äußerte er auch, bei einem Toursieg dann vom aktiven Leistungssport zurücktreten zu wollen. Der Veranstalter der Spanien-Rundfahrt Vuelta schloss Ullrich für 2006 von der Teilnahme aus.
Ullrich akzeptierte Ende August die Kündigung durch T-Mobile. Grund dafür war eine Äußerung seines Managers, die Ullrich die Grundlage für seine finanziellen Forderungen gegen das Team entzog. Sein Manager erklärte, dass Ullrich nicht mehr für T-Mobile fahren werde, selbst wenn die Kündigung zurückgenommen werde, doch Ullrich hätte sich weiter für Renneinsätze anbieten müssen, damit er Anspruch auf Gehalt oder eine Abfindung gehabt hätte.
Im Oktober 2006 trat Ullrich aus dem Schweizer Radsportverband aus, was juristische Folgen in der Schweiz für ihn jedoch nicht verhindern kann.[8] Seine Absicht, darauf in Österreich eine Lizenz zu lösen, beantwortete der Österreichische Radsportverband (ÖRV) allerdings in einer Presseerklärung mit den Worten, der Verband „benötigt keine zusätzlichen Herausforderungen oder Aufgaben im Zusammenhang mit dem Fall Ullrich“ und es habe außerdem „keinerlei Einladungen oder Angebote seitens des ÖRV an Herrn Ullrich gegeben, sich in Österreich um einen Wohnsitz und eine Lizenz zu bewerben“.[9]
Am 3. April 2007 wurde bekannt gegeben, dass die gefundenen Blutkonserven nach einem DNA-Vergleich eindeutig Ullrich zugeordnet werden konnten. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelte daher gegen Ullrich wegen „Betruges zum Nachteil seines früheren Arbeitgebers“ und gegen seinen Berater Rudy Pevenage wegen „Beihilfe und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz“. Das Internationale Olympische Komitee (IOK) reagierte auf die Geständnis-Lawine von ehemaligen Radprofis des früheren Team Telekom und berief im Mai 2007 eine Disziplinar-Kommission. Das Gremium unter dem Vorsitz des Schweizers Denis Oswald soll mögliche Doping-Verstöße bei zurückliegenden Olympischen Spielen untersuchen. Damit drohte Ullrich die Aberkennung seiner Goldmedaille von den Spielen 2000 in Sydney.
Am 14. April 2008 stellte die Staatsanwaltschaft Bonn ihre Ermittlungen gegen Ullrich wegen der Betrugsvorwürfe seines ehemaligen Arbeitgebers Team T-Mobile ein. Ullrich müsse eine Zahlung „in sechsstelliger Höhe an gemeinnützige Institutionen und die Staatskasse“ leisten, dafür werde auf eine Klageerhebung verzichtet. Oberstaatsanwalt Fred Apostel sagte: „Unsere Ermittlungen über 21 Monate haben ergeben: Ullrich hat gedopt.“[10] Nicht zuletzt beruhte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft auf Ullrichs subjektiver Einstellung, nichts Unrechtes getan zu haben, da „zu Ullrichs aktiver Zeit eine weithin verbreitete Doping-Mentalität vorherrschte“. Juristisch gilt Ullrich nun als unschuldig im Sinne des Betrugsvorwurfs, die Entscheidung hat aber keine Auswirkung auf weiter laufende zivilrechtliche Verfahren, etwa zwischen Ullrich und dem Molekularbiologen Werner Franke oder zwischen Ullrich und seinem früheren Teammanager Günther Dahms. Ullrich kommentierte die Einstellung auf seiner Homepage: „Die Zahlung ist kein Schuldeingeständnis. […] Ein Geständnis konnte es auch deshalb nicht geben, weil es keinen Betrogenen gibt.“[11]
Im Vorfeld der Tour de France 2008 wiederholte Ullrich erneut, er habe in seiner Karriere „nie jemanden betrogen“. Zudem beklagte Ullrich mangelnde Unterstützung durch den BDR-Präsidenten Rudolf Scharping nach dem Auftauchen des Dopingverdachts.[12]
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die „spanische Doping-Affäre“ sah Anfang Februar 2012 der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ullrichs Schuld als erwiesen an und verurteilte ihn. Einher ging dies mit einer Annullierung aller Erfolge Ullrichs seit dem 1. Mai 2005, darunter der dritte Platz bei der Tour de France 2005 und der Sieg bei der Tour de Suisse 2006. Einen Antrag des Rad-Weltverbands UCI, Ullrich lebenslang für alle Aktivitäten im Radsport zu sperren, lehnte der CAS ab.[1] Nach dem Urteil räumte Ullrich öffentlich ein, Kontakt zu Fuentes gehabt zu haben, was er bis dahin abgestritten hatte.[13]
Im Juni 2013 räumte Ullrich in einem Interview mit der Zeitschrift Focus[14] erstmals explizit ein, mit Hilfe von Fuentes gedopt zu haben. Er habe keine anderen Dopingmittel als sein eigenes Blut verwendet. Betrugsvorwürfe wies er zurück, da er nichts genommen habe, „was die anderen nicht auch genommen haben.“ „Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte für Chancengleichheit sorgen.“[15]
Exklusiv-Vertrag mit der ARDBearbeiten
Wie am 5. September 2006 die Süddeutsche Zeitung berichtete, bestand ein Exklusiv-Vertrag zwischen Ullrich und der ARD. Der Vertrag existierte seit 1999 und hatte Ullrich Gelder für das Auftreten in ARD-Sendungen und das Bereitstehen für Interviews garantiert. Ullrich erhielt zuletzt 195.000 Euro pro Jahr und hätte dies durch weitere Prämien aufstocken können. So hätte es für einen Tour-Etappensieg 20.000 Euro, für den Gesamtsieg sogar 65.000 Euro zusätzlich gegeben.
Aufgrund der Dopingsperre, die aus dem positiven Dopingtest 2002 resultierte, löste die ARD den Vertrag auf, doch bereits zum 1. Januar 2003 wurde ein neuer Vertrag geschlossen. Dieser Vertrag wurde wegen Ullrichs Verwicklungen in den Dopingskandal Fuentes zum Jahresende 2006 gekündigt.[16]
Jan Ullrich im Spiegel der öffentlichen MeinungBearbeiten
Ullrichs Chancen, seine Fähigkeiten und sein Trainingszustand waren in den Jahren seiner aktiven Radsportkarriere regelmäßig Gegenstand lebhafter Diskussionen unter Journalisten, Radsportexperten und Fans. So schrieb beispielsweise der Sportjournalist Oskar Beck: „Kurzzeitig musste ganz Fahrraddeutschland ja befürchten, er würde sich mit diesen Eskapaden – zu viel Torte im Winter, ominöse Pillen in der Disco, umgefahrene Radständer und ähnliche Mißgeschicke – zugrunde richten.“[17]
Ullrich wurde von Kritikern ebenfalls häufig vorgeworfen, nicht über die Härte, den unbedingten Siegeswillen oder die akribische Saisonvorbereitung zu verfügen, wie sie in ihren Augen Lance Armstrong demonstrierte. Diesem wurde allerdings Jahre später systematisches Doping nachgewiesen. So sagt zum Beispiel Eddy Merckx dazu: „Wenn Ullrich in Belgien aufgewachsen wäre, hätte er schon dreimal die Tour gewonnen. Es liegt alles nicht am Körper, sondern am Kopf.“[18]
Bedeutende ErfolgeBearbeiten
Nachträglich aberkannte Siege sind getrennt aufgeführt.
- Eintagesrennen
- Olympisches Straßenrennen 2000
- Silber Olympisches Einzelzeitfahren Straße 2000
- Amateur-Straßenweltmeister 1993
- Bronze UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1994 im Einzelzeitfahren
- Weltmeister im Einzelzeitfahren 1999 und 2001
- Deutscher Meister im Einzelzeitfahren 1995
- Deutscher Straßenmeister 1997 und 2001
- HEW Cyclassics 1997
- Coppa Agostoni 2000
- Giro dell’Emilia 2001
- Rund um Köln 2003
- Coppa Sabatini 2004
- Rundfahrten
- Tour de France 1997
- Nachwuchswertung Tour de France 1996, 1997 und 1998
- Vuelta a España 1999
- Tour de Suisse 2004
- Etappensiege bei Rundfahrten (Anzahl der Etappen/Jahr)
- 7 Etappen Tour de France: 1/1996, 2/1997, 3/1998, 1/2003
- 2 Etappen Vuelta a España: 2/1999
- 3 Etappen Tour de Suisse: 1/1997, 2/2004,
- Ehrungen
- Deutschlands Sportler des Jahres 1997 (Einzelwertung und Mannschaft des Jahres) und 2003 (Einzelwertung)
Vom CAS aberkannte SiegeBearbeiten
- Rundfahrten
- Tour de Suisse 2006
- Etappensiege bei Rundfahrten
- Giro d’Italia: 2006
- Tour de Suisse: 2005, 2006
- Deutschland Tour: 2005
PersönlichesBearbeiten
Ullrich lebt seit August 2016 auf Mallorca, zuvor in Scherzingen in der Schweiz. Seit September 2006 ist er mit Sara Steinhauser verheiratet, der Schwester seines ehemaligen Trainingskollegen Tobias Steinhauser. Der erste gemeinsame Sohn wurde 2007 geboren. 2011 kam ihr zweiter Sohn zur Welt,[19] am 31. Oktober 2012 der dritte.[20][21] Bereits 2003 wurde Ullrich mit seiner früheren Lebensgefährtin Vater einer Tochter.
Im August 2010 erklärte Ullrich, dass er am Burnout-Syndrom erkrankt sei,[22] kurz vor Weihnachten 2010 gab er an, davon wieder genesen zu sein.[23] Seit August 2011 nahm er wieder, unter großem Zuspruch der Zuschauer, an Jedermannrennen teil, unter anderem für einen gemeinnützigen Zweck[24] – so auch im August 2014, als er den Ötztaler Radmarathon in Sölden als 33. der Gesamtwertung beendete.[25]
Am Abend des 19. Mai 2014 verursachte Ullrich unter Alkoholeinfluss in Mattwil im Schweizer Kanton Thurgau einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Verletzten.[26] Zudem entstand ein Sachschaden von mehreren zehntausend Schweizer Franken. Nachdem ein polizeilich durchgeführter Atemtest einen Wert von 1,4 Promille ergeben hatte, wurde eine Blut- und Urinuntersuchung bei Ullrich veranlasst.[27] Zudem wurde ihm der Führerschein entzogen.[28][29] Die Staatsanwältin verlangte in Abstimmung mit der Verteidigung eine Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung, eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Franken und die Übernahme der Untersuchungskosten von 15.000 Franken.[30] Das Gericht lehnte die Anklageschrift und die Vereinbarung zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung ab. Nach einem unberücksichtigten Gutachten sei Ullrich mit 143 km/h statt 139 km/h unterwegs gewesen. Damit wäre er mehr als 60 km/h über dem erlaubten Tempo 80 gewesen, was nach Schweizer Recht mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe bedeutet.[31] Weiter wurde bekannt, dass Ullrich bei seiner Alkoholfahrt zusätzlich eine Konzentration von 700 Mikrogramm Valium im Blut hatte.[32] Später stellte sich jedoch heraus, dass er lediglich mit 132 km/h unterwegs gewesen war und damit unter der 60 km/h-Grenze. Auch habe das Valium keinen wesentlichen Einfluss auf seine Fahrfähigkeit gehabt.[33] Am 14. September 2017 wurde Ullrich vom Bezirksgericht Weinfelden zu 21 Monaten Haft auf Bewährung sowie 10.000 Franken Geldstrafe verurteilt.[34]
Ein ähnlicher Vorfall hatte sich 2002 ereignet: In der Nacht zum 1. Mai 2002 fuhr Ullrich in Freiburg im Breisgau mit einer nachgewiesenen Blutalkoholkonzentration von 1,41 Promille mit seinem Sportwagen einen Radständer um, beschädigte dabei mehrere Fahrräder und beging anschließend Unfallflucht. Für dieses Vergehen erhielt er eine Strafe von 70 Tagessätzen.[35]
Im April 2017 kündigte Ullrich an, mit seiner Familie von der Schweiz auf die spanische Mittelmeerinsel Mallorca umzusiedeln.[36]
LiteraturBearbeiten
- Hagen Boßdorf (Hrsg.): Jan Ullrich – Meine Lieblingsradtouren, Schwarzwald. Artbeer Creation, Freiburg 2001, ISBN 3-00-007288-8.
- Andreas Burkart: Jan Ullrich – Wieder im Rennen. Goldmann, München 2003, ISBN 3-442-15295-X.
- Jan Ullrich, Hagen Boßdorf: Ganz oder gar nicht – meine Geschichte. 1. Auflage, aktualisierte und erweiterte Ausgabe, Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-548-36783-6
- Volker Kluge: Ullrich, Jan. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
WeblinksBearbeiten
- Literatur von und über Jan Ullrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jan Ullrich in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Jan Ullrich in der Datenbank der Tour de France (französisch/englisch)
- Jan Ullrich in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
- Offizielle Website
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b Jan Ullrich wegen Dopings schuldig gesprochen, nzz.ch vom 9. Februar 2012
- ↑ Ullrich und Zabel bei Tour 98 gedopt (Memento vom 10. Februar 2014 im Internet Archive), sportschau.de.
- ↑ Ullrich gesteht Einnahme von Amphetamin, berlinonline.de vom 8. Juli 2002, abgerufen am 8. August 2008.
- ↑ NADA (Hrsg.): The 2014 Prohibited List International Standard. PDF
- ↑ Cas spricht Jan Ullrich wegen Dopings schuldig, sueddeutsche.de, 9. Februar 2012
- ↑ Sportgericht spricht Jan Ullrich schuldig, spiegel.de vom 9. Februar 2012
- ↑ Stellungnahme des Team Volksbank zur Entwicklung um Jan Ullrich auf team-volksbank.com vom 3. April 2007 (Memento vom 8. Juli 2007 im Internet Archive)
- ↑ radsportnews.net, 22. Oktober 2006: Österreichischer Verband buhlt um Jan Ullrich (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ ÖRV-Stellungnahme zur Causa Jan Ullrich auf sportpress.at, 25. Oktober 2006 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive). Vgl. sport.ard.de vom 26. Oktober 2006: Österreich erteilt Ullrich Absage (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Betrugs-Verfahren gegen Ex-Radprofi eingestellt (Memento vom 21. April 2008 im Internet Archive) auf: sport.ard.de vom 14. April 2008.
- ↑ Staatsanwaltschaft Bonn stellt Ermittlungen ein. Auf: janullrich.de, 14. April 2008. Vgl. Betrugs-Verfahren gegen Ex-Radprofi eingestellt. Staatsanwalt: „Jan Ullrich hat gedopt“ (Memento vom 21. April 2008 im Internet Archive). Auf: sport.ard.de, 14. April 2008.
- ↑ Medien: Jan Ullrich holt zum Rundumschlag aus, rad-net.de vom 2. Juli 2008.
- ↑ Ullrich gibt Kontakt zu Skandalarzt Fuentes zu, spiegel.de vom 10. Februar 2012
- ↑ Doping-Geständnis des Ex-Radprofis Jan Ullrich: „Ich wollte für Chancengleichheit sorgen“, Focus Online vom 23. Juni 2013
- ↑ Jan Ullrich gesteht Blutdoping, n-tv, 22. Juni 2013.
- ↑ Hans Leyendecker: Jan Ullrich und die Medien. Das goldene Lenkrad. Auf: sueddeutsche.de, 5. September 2006; ebenso Süddeutsche Zeitung, 6. September 2008.
- ↑ Stuttgarter Zeitung, 11. März 2004.
- ↑ dpa-Meldung, 21. April 2000.
- ↑ janullrich.de, Website-Eintrag vom 24. Januar 2011
- ↑ Jan Ullrich ist zum vierten Mal Papa geworden, Hamburger Abendblatt vom 2. November 2012
- ↑ Jan Ullrich ist zum vierten Mal Papa geworden. Hamburger Abendblatt, 2. November 2012, abgerufen am 2. November 2012.
- ↑ Burnout-Syndrom bei Ullrich. Eurosport, 13. August 2010
- ↑ janullrich.de, Website-Eintrag vom 20. Dezember 2010
- ↑ Jan Ullrich erfährt enormen Zuspruch beim „Ötzi“, zeit.de vom 29. August 2011
- ↑ http://services.datasport.com/2014/velo/oetztaler/Rang019.pdf
- ↑ Jan Ullrich gibt Alkoholfahrt zu. In Spiegel Online vom 21. Mai 2014, abgerufen am 21. Mai 2014
- ↑ Jan Ullrich verursacht schweren Autounfall im Thurgau. In: Neue Zürcher Zeitung vom 21. Mai 2014, abgerufen am 22. Mai 2014
- ↑ Jan Ullrich gesteht Fahrt unter Alkoholeinfluss. In: Süddeutsche Zeitung vom 21. Mai 2014 (abgerufen am gleichen Tag)
- ↑ Alkoholfahrt in der Schweiz: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Jan Ullrich, spiegel.de, 29. Mai 2015
- ↑ Jan Ullrich akzeptiert Strafe für schweren Unfall. In: Der Tagesanzeiger vom 9. April 2015, abgerufen am gleichen Tag
- ↑ Thomas Burmeister: Ullrich schämt sich, Gericht lehnt Deal ab, morgenweb.de, 22. Juli 2015
- ↑ Gericht lehnt Deal ab – Jan Ullrich droht Gefängnis. In: sueddeutsche.de. 21. Juli 2015, abgerufen am 9. März 2018.
- ↑ 8 km/h und ein Schmerzmittel bewahren Ullrich vor Haft. Welt.de am 11. November 2016.
- ↑ 21 Monate Haft auf Bewährung für Jan Ullrich. Welt.de, 14. September 2017, abgerufen am 14. September 2017.
- ↑ Fahrverbot und hohe Geldstrafe. In Spiegel Online vom 11. Juni 2002, abgerufen am 21. Mai 2014.
- ↑ Jan Ullrich verkauft Bodensee-Villa für 3 Millionen Euro Bericht der deutschen Tageszeitung Bild vom 27. April 2017; abgerufen am 27. April 2017.
1896: Aristidis Konstantinidis | 1936: Robert Charpentier | 1948: José Beyaert | 1952: André Noyelle | 1956: Ercole Baldini | 1960: Wiktor Kapitonow | 1964: Mario Zanin | 1968: Pierfranco Vianelli | 1972: Hennie Kuiper | 1976: Bernt Johansson | 1980: Sergei Suchorutschenkow | 1984: Alexi Grewal | 1988: Olaf Ludwig | 1992: Fabio Casartelli | 1996: Pascal Richard | 2000: Jan Ullrich | 2004: Paolo Bettini | 2008: Samuel Sánchez | 2012: Alexander Winokurow | 2016: Greg Van Avermaet |
1994 Chris Boardman | 1995 Miguel Indurain | 1996 Alex Zülle | 1997 Laurent Jalabert | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000 Serhij Hontschar | 2001 Jan Ullrich | 2002 Santiago Botero | 2003–2005 Michael Rogers | 2006, 2007 Fabian Cancellara | 2008 Bert Grabsch | 2009, 2010 Fabian Cancellara | 2011–2013 Tony Martin | 2014 Bradley Wiggins | 2015 Wassil Kiryjenka | 2016 Tony Martin | 2017 Tom Dumoulin |
1975 Francesco Moser | 1976 Enrique Martínez-Heredia | 1977 Dietrich Thurau | 1978 Henk Lubberding | 1979 Jean-René Bernaudeau | 1980 Johan van der Velde | 1981 Peter Winnen | 1982 Phil Anderson | 1983 Laurent Fignon | 1984 Greg LeMond | 1985 Fabio Parra | 1986 Andy Hampsten | 1987 Raúl Alcalá | 1988 Erik Breukink | 1989 Fabrice Philipot | 1990 Gilles Delion | 1991 Álvaro Mejía | 1992 Eddy Bouwmans | 1993 Antonio Martin | 1994, 1995 Marco Pantani | 1996–1998 Jan Ullrich | 1999 Benoît Salmon | 2000 Francisco Mancebo | 2001 Óscar Sevilla | 2002 Ivan Basso | 2003 Denis Menschow | 2004 Wladimir Karpez | 2005 Jaroslaw Popowytsch | 2006 Damiano Cunego | 2007 Alberto Contador | 2008–2010 Andy Schleck | 2011 Pierre Rolland | 2012 Tejay van Garderen | 2013, 2015 Nairo Quintana | 2014 Thibaut Pinot | 2016 Adam Yates | 2017 Simon Yates |
1933 Max Bulla | 1934 Ludwig Geyer | 1935 Gaspard Rinaldi | 1936 Henri Garnier | 1937 Karl Litschi | 1938 Giovanni Valetti | 1939 Robert Zimmermann | 1941 Josef Wagner | 1942, 1948, 1951 Ferdy Kübler | 1946, 1947 Gino Bartali | 1949 Gottfried Weilenmann | 1950, 1953, 1955 Hugo Koblet | 1952, 1954, 1957, 1958 Pasquale Fornara | 1956 Rolf Graf | 1959, 1962 Hennes Junkermann | 1960 Fredy Rüegg | 1961 Attilio Moresi | 1963 Giuseppe Fezzardi | 1964 Rolf Maurer | 1965 Franco Bitossi | 1966 Ambrogio Portalupi | 1967 Gianni Motta | 1968, 1972 Louis Pfenninger | 1969 Vittorio Adorni | 1970 Roberto Poggiali | 1971 Georges Pintens | 1973 José Manuel Fuente | 1974 Eddy Merckx | 1975 Roger De Vlaeminck | 1976 Hennie Kuiper | 1977 Michel Pollentier | 1978 Paul Wellens | 1979 Wilfried Wesemael | 1980 Mario Beccia | 1981, 1989 Beat Breu | 1982 Giuseppe Saronni | 1983, 1990 Sean Kelly | 1984 Urs Zimmermann | 1985 Phil Anderson | 1986, 1987 Andy Hampsten | 1988 Helmut Wechselberger | 1991 Luc Roosen | 1992 Giorgio Furlan | 1993 Marco Saligari | 1994 Pascal Richard | 1995 Pawel Tonkow | 1996 Peter Luttenberger | 1997 Christophe Agnolutto | 1998 Stefano Garzelli | 1999 Francesco Casagrande | 2000 Oscar Camenzind | 2002 Alex Zülle | 2003 Alexander Winokurow | 2004 Jan Ullrich | 2005 Aitor González | 2007 Wladimir Karpez | 2008 Roman Kreuziger | 2009 Fabian Cancellara | 2010 Fränk Schleck | 2011 Levi Leipheimer | 2012, 2013, 2014 Rui Costa | 2015, 2017 Simon Špilak | 2016 Miguel Ángel López
1995 Jan Ullrich | 1996, 1998, 2002 Uwe Peschel | 1997, 1999 Andreas Walzer | 2000, 2003–2005 Michael Rich | 2001 Thomas Liese | 2006 Sebastian Lang | 2007–2009, 2011 Bert Grabsch | 2010, 2012–2017 Tony Martin |
1996 Rossano Brasi | 1997 Jan Ullrich | 1998 Léon van Bon | 1999 Mirko Celestino | 2000 Gabriele Missaglia | 2001 Erik Zabel | 2002 Johan Museeuw | 2003 Paolo Bettini | 2004 Stuart O’Grady | 2005 Filippo Pozzato | 2006 Óscar Freire | 2007 Alessandro Ballan | 2008 Robbie McEwen | 2009, 2010 Tyler Farrar | 2011 Edvald Boasson Hagen | 2012 Arnaud Démare | 2013 John Degenkolb | 2014 Alexander Kristoff | 2015 André Greipel | 2016 Caleb Ewan | 2017 Elia Viviani
Bis einschließlich 2005 hieß das Rennen „HEW Cyclassics“.
Personendaten | |
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NAME | Ullrich, Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Ulle (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1973 |
GEBURTSORT | Rostock |