Max-Morlock-Stadion

Fußballstadion in Nürnberg, Bayern

Das Max-Morlock-Stadion (seit dem 1. Juli 2017; ursprünglich Städtisches Stadion; später u. a. auch Frankenstadion) ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der fränkischen Metropole Nürnberg. Die Sportstätte ist eines der wenigen großen Stadien in Deutschland, die noch über Anlagen für die Leichtathletik verfügen. Benannt ist es nach dem Fußballspieler Max Morlock.

Max-Morlock-Stadion
Das Stadion von oben gesehen (2008)
Das Stadion von oben gesehen (2008)
Frühere Namen
  • Städtisches Stadion (1928–1945)
  • Victory Stadium (1945–1961)
  • Städtisches Stadion (1961–1991)
  • Frankenstadion (1991–2006)
  • Stadion Nürnberg (2012–2013, 2016–2017)
Sponsorenname(n)
  • easyCredit-Stadion (2006–2012)
  • Grundig Stadion (2013–2016)
Daten
Ort Max-Morlock-Platz 1
Deutschland 90480 Nürnberg, Deutschland
Koordinaten 49° 25′ 34,5″ N, 11° 7′ 32,5″ OKoordinaten: 49° 25′ 34,5″ N, 11° 7′ 32,5″ O
Eigentümer Stadt Nürnberg
Betreiber Stadion Nürnberg Betriebs-GmbH
Eröffnung 1928
Renovierungen 1987–1991
Erweiterungen 2003–2005
Oberfläche Naturrasen
Kosten 56,2 Mio.
(Umbau 2003–2005)[1]
Architekt Otto Ernst Schweizer
Kapazität 50.000 Plätze[2]
Kapazität (internat.) 44.308 Plätze
Spielfläche 105 m × 68 m
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Max-Morlock-Stadion (Bayern)
Max-Morlock-Stadion (Bayern)

Das Stadion wurde von 1925 bis 1928 nach Plänen von Otto Ernst Schweizer erbaut und gehört mit 50.000 Plätzen zu den größten Fußballstadien Deutschlands.[2] Das Stadion ist Heimstadion des ersten Männer- wie Frauenteams des 1. FC Nürnberg. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Arena Nürnberger Versicherung, eine Multifunktionsarena. Das Stadion liegt auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Es ist über den Bahnhof Nürnberg Frankenstadion an die S-Bahn angebunden.

Geschichte Bearbeiten

Nürnberg erlebte in der Weimarer Republik eine kulturelle und städtebauliche Blüte, trotz der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen nach dem Ersten Weltkrieg. Dabei setzten Bauprojekte wie das neue Stadion, die Sternwarte und das Planetarium architektonische Akzente in der Stadt. Diese waren zugleich Ausdruck des gesellschaftlichen und politischen Aufbruchs. Nürnbergs Renommee als „Sporthochburg“ wirkte weit über die Stadtgrenzen.[3]

Zwischen 1925 und 1928 wurde das Stadion in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern, unweit des Dutzendteiches als Städtisches Stadion, errichtet. Seinen achteckigen Grundriss hat es seitdem. Adolf Hensel (Planung der Gesamtanlage) erhielt für seinen Entwurf 1928 eine Goldmedaille beim Kunstwettbewerb Architektur/Städtebau anlässlich der Olympischen Spiele in Amsterdam. Auch international bekam er viel Anerkennung – es wurde als die größte und modernste Anlage der Welt angesehen. Bereits 1929 fand hier das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29 statt.[4][5] Die Sitzplatz-Tribüne entstand im Bauhaus-Stil nach Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer für 2.600 Zuschauer.[4]

Das Stadion wurde mit einem Spiel der Städteauswahl von Nürnberg und Fürth eröffnet, die Nachbarstadt gewann 1:0 durch einen Treffer von Leonhard Seiderer.[6]

 
Tag der Hitlerjugend 1937

Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet. Während der Reichsparteitage wurde im Stadion der „Tag der Hitlerjugend“ abgehalten und das Stadion entsprechend zu dieser Zeit auch Stadion der Hitlerjugend genannt. Während des Reichsparteitages 1935 hielt Adolf Hitler hier die Rede, in der er von der deutschen Jugend forderte, „flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“ zu sein.[7] Da das Stadion nicht zu den ringsum geplanten und zum Teil errichteten Monumentalbauwerken passte, wurden auf der Gegengerade zwei Holztürme und eine Arkadenreihe errichtet, die als Kulisse für Trommler, Chöre und Bläser diente, um dem Stadion etwas von dem modernen Charakter zu nehmen. In Bezug auf das in der Nähe geplante Deutsche Stadion wurde es nun aber häufig „Altes Stadion“ genannt.

Ab 1945 wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab diesem Zeitpunkt hieß das Stadion Victory Stadium und wurde von den Besatzungstruppen für Baseball-Spiele verwendet. Bis 1961 fanden nur gelegentlich Fußballspiele statt.[8]

Ab 1963 spielte dort der 1. FC Nürnberg, nachdem dieser das eigene, Zabo genannte Stadion in Zerzabelshof verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand.[9]

Während der Olympischen Spiele 1972 in München fanden sechs Spiele des Fußballturniers im Stadion statt. Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der Katastrophe von Heysel vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen Frankenstadion mit einer Kapazität von 31.000 Sitz- und 22.462 Stehplätzen (gesamt: 53.462) wiedereröffnet.[4] Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.

Im Achtelfinale des DFB-Pokals 2022/23 absolvierten die Clubfrauen gegen den VfL Wolfsburg erstmals ein Heimspiel im Max-Morlock-Stadion mit 17.302 Besuchenden. Dies stellte sowohl einen Besucherrekord für Heimspiele der Damen des 1. FC Nürnberg, als auch generell für ein DFB-Pokalspiel der Frauen, abgesehen von Finalspielen auf.[10] Durch den gleichzeitigen Aufstieg in die Frauen-Bundesliga in der gleichen Saison tragen die Frauen des Clubs ab der Saison 2023/24 ihre Heimspiele ebenfalls im Stadion, statt wie bisher auf dem Max-Morlock-Platz aus.

Umbaumaßnahmen Bearbeiten

Ab 2003 wurde das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gerüstet zu sein. Dafür wurde u. a. das Spielfeld um 1,50 m tiefergelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von Gelb auf Rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max-Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. April 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügte das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Mitte Juli 2009 kündigte der FCN dann an, die Stehplatzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen.

In der Winterpause 2009/10 wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Blocks 8 als Stehblock durch die Ultras Nürnberg untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb.[11] Durch in der Sommerpause 2012/13 vorgenommene Umbaumaßnahmen in der Südkurve wurde das Fassungsvermögen der Spielstätte um knapp 1500 Plätze auf 50.000 Zuschauer erweitert. Zudem wurde der Übergang von Süd- zur Nordkurve durch eine Brückenkonstruktion über dem Gästeblock ermöglicht.[12]

Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der Umweltschutz. So sammelt man z. B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000 m³ großen Zisterne und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes (EMAS). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.

Im Februar 2013 gab FCN-Manager Martin Bader bekannt, demnächst eine Machbarkeitsstudie für ein neues Stadion in Auftrag zu geben. Das Problem am aktuellen Stadion seien die geringen Einnahmen. Beispielsweise erhält nicht der Verein selbst die Einnahmen aus dem Verkauf der Namensrechte, sondern die Nürnberg Betriebs GmbH. Bader kann sich zwei Optionen vorstellen: einen Umbau des Stadions Nürnberg oder einen Neubau.[13]

Namensgebung Bearbeiten

Stadion Bearbeiten

 
Eine von Fans finanzierte Statue Max Morlocks in Lebensgröße steht seit 2008 vor dem Stadion.

Ursprünglich hieß die Sportstätte Städtisches Stadion, von 1945 bis 1961 Victory Stadium, von 1961 bis 1991 wieder Städtisches Stadion und zwischen 1991 und 2006 Frankenstadion. Am 15. März 2006 folgte man in Nürnberg dem Beispiel anderer Fußballstadien und vergab die Namensrechte an einen Sponsor. Die in Nürnberg ansässige Teambank (ehemals Norisbank) erwarb für zunächst fünf Jahre diese Rechte und das Stadion wurde nach einem Produkt des Kreditinstituts in Easycredit-Stadion umbenannt. Ausgenommen davon war die Fußballweltmeisterschaft 2006, bei der das Stadion als Frankenstadion geführt wurde. Die Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs trugen weiterhin den alten Namen Frankenstadion.[14]

Große Teile der Fanszene des 1. FC Nürnberg unter Führung der „Ultras Nürnberg“ führten am 1. April 2006 eine Demonstration gegen den Namen sowie eine symbolische Umbenennung in Max-Morlock-Stadion durch – in Anerkennung der Verdienste von Max Morlock um den Verein. Die Umbenennung sorgte auch in der Nürnberger Bevölkerung für großen Protest: Die Nürnberger Tageszeitungen versuchten, das Wort Easycredit-Stadion zu vermeiden, genauso wie die meisten Nürnberger. Es gingen auch mehrere tausend Leserbriefe ein, die sich über den neuen Namen beschwerten.[15] Sowohl die Fans des Hamburger SV, als auch von Werder Bremen hielten bei ihren Gastspielen in Nürnberg in der Saison 2010/11 Banner mit den Botschaften Pro Max-Morlock-Stadion und Zu Gast im Max-Morlock-Stadion empor. In der Saison 2011/12 wurde die von den Ultras gewünschte Umbenennung auch von den Fans vom VfL Wolfsburg, Hannover 96, FC Augsburg, Werder Bremen, VfB Stuttgart und FC Schalke 04[16] mit Bannern mit der Aufschrift Max Morlock Stadion Jetzt! unterstützt.

Mit Auslaufen des Sponsorenvertrages am 30. Juni 2012 erhielt das Stadion ab dem 1. Juli übergangsweise den Namen Stadion Nürnberg.[17] Zwischen dem 14. Februar 2013 und dem 30. Juni 2016 hieß das Stadion Grundig Stadion, benannt nach dem Elektronik-Konzern Grundig Intermedia. Ab dem 1. Juli 2016 trug es wiederum den Namen Stadion Nürnberg.[18]

Zur Saison 2017/18 sicherte sich die Consorsbank die Namensrechte am Stadion für drei Jahre, verzichtete jedoch auf ein klassisches Namens-Sponsoring, sondern rief zu einem Crowdfunding auf der Plattform Startnext auf, um die Umbenennung in Max-Morlock-Stadion zu ermöglichen. Dabei konnten Unterstützer verschiedene Produkte erwerben, darunter diverse exklusive Fanartikel oder Namensschilder am Stadionplatz. Obwohl das Ziel von 800.000 € deutlich verfehlt wurde und insgesamt nur 330.000 € zusammen kamen, übernahm die Bank die restlichen 2,4 Millionen €.[19][20] Seither trägt das Stadion am Max-Morlock-Platz[21], wo zu Ehren des Weltmeisters von 1954 schon eine Statue steht[22], den Namen von Max Morlock. Fans und Presse sehen darin eine Würdigung der Bedeutung Morlocks für den 1. FC Nürnberg sowie der Persönlichkeit des bodenständigen und bescheidenen Club-Idols.[23] Der Name war bis zum Jahr 2020 gesichert.[24] Inzwischen liegen die Gespräche zu einer Verlängerung oder einem neuen Sponsor auch wegen der COVID-19-Pandemie auf Eis.[25]

Blöcke Bearbeiten

 
Der Blockplan des Stadions zur Saison 2018/19
 
Der Aufbau des Stadions vor dem leichten Umbau der Nordkurve 2010

Zur Bundesliga-Saison 2006/07 wurde ein Teil der Blöcke des Stadions nach ehemaligen Spielern des 1. FC Nürnberg benannt. Zur Auswahl standen dabei Spieler, die von den drei Kriterien „mindestens 400 Spiele für den 1. FC Nürnberg“, „Meisterspieler des 1. FC Nürnberg“ oder „Nationalspieler während der Zeit beim 1. FC Nürnberg“ mindestens zwei Kriterien erfüllt hatten.[26]

Beim Stadionumbau im Frühjahr 2010, bei dem der gesamte Unterrang der Nordkurve zu Stehplätzen umgebaut wurde, fiel zudem der Block 13 weg.

Block Name Spiele für FCN Länderspiele Meisterschaften
1 Gustav Bark 438 / 1920, 1921, 1924
2 Richard Oehm 417 3 1936
3 Willi Billmann 623 11 1936
4 Andreas Munkert 297 8 1936
5 Helmut Herbolsheimer 552 / 1948
6 Luggi Müller 226 5 1968
7 Schorsch Hochgesang 259 6 1924, 1925, 1927
8 Max Morlock 900 26 1948, 1961
9 Hans Kalb 681 15 1920, 1921, 1924, 1925, 1927
10 Horst Leupold 402 / 1968
11 Georg Köhl 490 1 1936
12 Willi Kund 408 2 /
14 Heiner Träg 455 6 1920, 1921, 1924, 1925, 1927
15a Kurt Ucko 509 / 1961
15b Hans Uebelein (I) 487 / 1936, 1948
16 Hans Sutor 204 12 1921, 1924, 1925
17a Schorsch Volkert 232 6 1968
17b Roland Wabra 523 / 1961, 1968
17c Ferdinand Wenauer 706 4 1961, 1968
18 Heiner Stuhlfauth 606 21 1920, 1921, 1924, 1925, 1927
19a Ludwig Wieder 437 6 1924, 1925, 1927
19b Conny Winterstein 409 / 1948
20 Gerhard Bergner 416 / 1948
26 Karl Gußner 411 / 1936
28 Toni Kugler 668 7 1920, 1921, 1924, 1925
31 Javier Pinola[27] 416 2 /
34 Wolfgang Strobel 421 4 1920, 1921, 1924, 1925
35 Carl Riegel 370 7 1920, 1921, 1924, 1925
36 Heinz Strehl 534 4 1961, 1968
37 Steff Reisch 277 9 1961
38 Seppl Schmitt 605 2 1927, 1936
39 Baptist Reinmann 281 4 1927
40 Bumbes Schmidt 297 16 1924, 1925, 1927
41 Luitpold Popp 870 5 1920, 1921, 1925, 1927
42 Edi Schaffer 413 / 1948
43 Fritz Popp 424 / 1968

Veranstaltungen Bearbeiten

Olympisches Fußballturnier 1972 Bearbeiten

Zum olympischen Fußballturnier 1972 wurden in Nürnberg die folgenden sechs Spiele ausgetragen:

So, 27. August 1972, Vorrunde, Gruppe 3
Ungarn 1957  Ungarn Iran 1964  Iran 5:0 (1:0)
Mo, 28. August 1972, Vorrunde, Gruppe 2
Mexiko  Mexiko Sudan  Sudan 1:0 (1:0)
Mi, 30. August 1972, Vorrunde, Gruppe 2
Mexiko  Mexiko Birma 1948  Birma 1:0 (1:0)
Fr, 1. September 1972, Vorrunde, Gruppe 4
Polen  Polen Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 2:1 (1:0)
So, 3. September 1972, Zwischenrunde, Gruppe 1
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Mexiko  Mexiko 1:1 (1:0)
Fr, 8. September 1972, Zwischenrunde, Gruppe 2
Polen  Polen Marokko  Marokko 5:0 (3:0)

Rock im Park / Monsters of Rock Bearbeiten

Das Frankenstadion diente seit 1997 als Hauptbühne für das Musikfestival Rock im Park. Lediglich nach Beginn der Umbauarbeiten bzw. während der Aufbauphase für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war diese Nutzung nicht möglich und die Konzertbetreiber wichen 2004 auf das nahegelegene Zeppelinfeld und 2006 in den Luitpoldhain aus. Auch 2007 musste man wegen des gleichzeitig stattfindenden Länderspiels Deutschland gegen San Marino auf das Zeppelinfeld ausweichen, nachdem Unstimmigkeiten im Vorfeld beinahe zum Verlust von Rock im Park geführt hatten. Mittlerweile (Stand 2017) findet das Festival auf dem Zeppelinfeld statt.

Am 2. September 1984 wichen die Konzertbetreiber vom Zeppelinfeld in das Städtisches Stadion aus. Neue Eintrittskarten wurden nicht gedruckt, so dass die sich bereits im Umlauf befindenden, mit dem Aufdruck Nürnberg/Zeppelinfeld ihre Gültigkeit behielten.

Konföderationen-Pokal 2005 Bearbeiten

Zum Konföderationen-Pokal 2005 wurden in Nürnberg die folgenden drei Spiele ausgetragen:

Sa, 18. Juni 2005, 20:45 Uhr, Gruppe A
Australien  Australien Argentinien  Argentinien 2:4 (0:2)
Di, 21. Juni 2005, 20:45 Uhr, Gruppe A
Deutschland  Deutschland Argentinien  Argentinien 2:2 (1:1)
Sa, 25. Juni 2005, 18:00 Uhr, Halbfinale
Deutschland  Deutschland Brasilien  Brasilien 2:3 (2:2)

Fußballweltmeisterschaft 2006 Bearbeiten

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden in Nürnberg die folgenden Spiele ausgetragen:

So, 11. Juni 2006, 18 Uhr, Gruppe D
Mexiko  Mexiko Iran  Iran 3:1 (1:1)
Do, 15. Juni 2006, 18 Uhr, Gruppe B
England  England Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 2:0 (0:0)
So, 18. Juni 2006, 15 Uhr, Gruppe F
Japan  Japan Kroatien  Kroatien 0:0
Do, 22. Juni 2006, 16 Uhr, Gruppe E
Ghana  Ghana Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2:1 (2:1)
So, 25. Juni 2006, 21 Uhr, Achtelfinale
Portugal  Portugal Niederlande  Niederlande 1:0 (1:0)

Das Achtelfinalspiel zwischen Portugal und den Niederlanden erreichte Bekanntheit als Schlacht von Nürnberg.

Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften Bearbeiten

Am 5. und 6. Juli 2008 vom 24. bis 26. Juli 2015 und vom 20. bis 22. Juli 2018 fanden die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg statt.

DEL Winter Game 2013 Bearbeiten

Am 5. Januar 2013 fand das DEL Winter Game statt.[28] Die 50.000 Zuschauer beim DEL-Spiel zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Eisbären Berlin bedeuteten einen neuen europäischen Zuschauerrekord für ein Eishockeyspiel unter freiem Himmel.[29] Die bisherige Rekordmarke mit 36.644 Zuschauern war am 5. Februar 2011 in der finnischen SM-liiga beim Spiel zwischen Jokerit Helsinki und dem IFK Helsinki aufgestellt worden.[30]

Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft der Männer Bearbeiten

Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer trat bisher zu folgenden Begegnungen im Stadion an.

16. September 1928, Freundschaftsspiel
Deutsches Reich  Deutsches Reich Danemark  Dänemark 2:1
25. September 1932, Freundschaftsspiel
Deutsches Reich  Deutsches Reich Schweden  Schweden 4:3
20. März 1938, Freundschaftsspiel
Deutsches Reich NS  Deutsches Reich Ungarn 1918  Ungarn 1:1
12. Mai 1965, Freundschaftsspiel
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland England  England 0:1
10. Mai 1969, WM-Qualifikation
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Osterreich  Österreich 1:0
9. September 1970, Freundschaftsspiel
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Ungarn 1957  Ungarn 3:1
16. Oktober 1991, EM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Wales  Wales 4:1
18. November 1992, Freundschaftsspiel
Deutschland  Deutschland Osterreich  Österreich 0:0
6. September 1995, EM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Georgien 1990  Georgien 4:1
9. November 1996, WM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Nordirland  Nordirland 1:1
31. März 1999, EM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Finnland  Finnland 2:0
3. Juni 2000, Freundschaftsspiel
Deutschland  Deutschland Tschechien  Tschechien 3:2
29. März 2003, EM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Litauen  Litauen 1:1
21. Juni 2005, FIFA-Konföderationen-Pokal 2005
Argentinien  Argentinien Deutschland  Deutschland 2:2
25. Juni 2005, FIFA-Konföderationen-Pokal 2005
Deutschland  Deutschland Brasilien  Brasilien 2:3
2. Juni 2007, EM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland San Marino  San Marino 6:0
20. August 2008, Freundschaftsspiel
Deutschland  Deutschland Belgien  Belgien 2:0
26. März 2013, WM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Kasachstan  Kasachstan 4:1
14. November 2014, EM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland Gibraltar  Gibraltar 4:0
10. Juni 2017, WM-Qualifikation
Deutschland  Deutschland San Marino  San Marino 7:0

Das am 31. März 2020 geplante Freundschaftsspiel gegen Italien wurde von den Nürnberger Behörden wegen der COVID-19-Pandemie untersagt.

Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen Bearbeiten

Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen trat bisher zu folgenden Begegnungen im Stadion an.

11. April 2023, Freundschaftsspiel
Deutschland  Deutschland Brasilien  Brasilien 1:2

Galerie Bearbeiten

Panoramabilder Bearbeiten

Innenansicht mit Blick auf die Nordkurve (September 2011)
Panoramablick aus dem Gästeblock auf Südkurve, Haupttribüne, Nordkurve und Gegengerade (v. l. n. r.). (April 2012)

Trivia Bearbeiten

Im Ferrero-Sammelheft zur Fußball-Europameisterschaft 1988 ist die Fankurve des 1. FC Nürnberg im damaligen Städtischen Stadion zu sehen, obwohl Nürnberg keiner der Austragungsorte der EM 1988 war.[31]

Das Max-Morlock-Stadion ist auf dem Cover von Fußballheimat Franken, des 2017 erschienenen ersten Bandes der deutschlandweiten Fußballheimat-Buchreihe zu sehen.[32]

Der Film Wochenendrebellen von Marc Rothemund und mit Florian David Fitz sowie Cecilio Andresen wurde 2021 unter anderem im Max-Morlock-Stadion gedreht.[33]

Literatur Bearbeiten

  • G.L.: Das Stadion in Nürnberg. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Jahrgang 48, Heft 50 (12. Dezember 1928), urn:nbn:de:kobv:109-opus-59710, S. 807–812. (Mit 15 Abbildungen)
  • Herbert Liedel, Klaus Schamberger: Das Nürnberger Fußball-Volksfest: die Weltmeisterschaft 2006 zwischen Altstadt und Stadion. Tümmels, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-921590-57-7.
  • IAKS (Hrsg.): Stadien der FIFA WM 2006: Nürnberg, easyCredit-Stadion. In: sb – Sportstättenbau + Bäderanlagen. Heft 02/2006, ZDB-ID 1109757-7.
  • Claus W. Schäfer: Zwischen „Volkserholungsstätte“ und Reichsparteitagsgelände. Anmerkungen zur Geschichte des Nürnberger Stadions. In: Dietmar Hüser, Paul Dietschy, Philipp Didion (Hrsg.): Sport-Arenen – Sport-Kulturen. Deutsch-französisch-europäische Perspektiven im 'langen' 20. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-515-13206-0, S. 111–130.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Max-Morlock-Stadion – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Beckenbauer eröffnet renoviertes Frankenstadion. rp-online.de, 24. April 2005.
  2. a b Stadion-Nürnberg.de: Daten und Fakten
  3. Nürnberg: Stadt Geschichte erleben. (PDF; 1,4 MB) Abgerufen am 29. November 2017.
  4. a b c Stadion Nürnberg – ursprünglich Städtisches Stadion, ehem. Frankenstadion, vormals easyCredit-Stadion. nuernberginfos.de, abgerufen am 20. November 2017.
  5. Dietzfelbinger, Eckart / Liedke, Gerhard: Nürnberg – Ort der Massen – Das Reichsparteitagsgelände, Vorgeschichte und schwieriges Erbe, Berlin 2004, S. 20.
  6. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon, S. 455.
  7. Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongreßreden, München 1935, S. 180.
  8. Als das Nürnberger Stadion einmal „Victory Stadium“ hieß, Nürnberger Nachrichten, 22. Februar 2013.
  9. Städtisches Stadion. In: Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S. 131f.
  10. Parallel zum WM-Start Mega-Ansturm: Nürnberger Fußball-Frauen sorgen für Ticket-Rekord auf express.de, vom 18. November 2022, abgerufen am 22. November 2022
  11. Nürnbergs neue Nordkurve ist fertig, Nürnberger Nachrichten vom 19. Januar 2010.
  12. Stadion Nürnberg vorerst ohne Namensgeber (Memento des Originals vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadionwelt.de
  13. Trotz Kritik: Bader hält an Stadionidee fest, Nürnberger Nachrichten vom 22. Februar 2013.
  14. Kein Kredit für neuen Namen. In: focus.de, 21. März 2006. Abgerufen am 8. Dezember 2017.
  15. Alles für den Max. In: 11freunde.de, 15. Februar 2013. Abgerufen am 8. Dezember 2017.
  16. Choreografie am 30. Spieltag
  17. Der Name Frankenstadion ist passe, Nürnberger Nachrichten vom 30. Juni 2012
  18. Grundig ade: Der FCN spielt im "Stadion Nürnberg". In: nordbayern.de. 1. Juli 2016, abgerufen am 1. Juli 2016.
  19. max-morlock-stadion-2017.de (Memento des Originals vom 30. Juni 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/max-morlock-stadion-2017.de. Abgerufen am 5. Juli 2017.
  20. 1. FC Nürnberg spielt künftig im Max-Morlock-Stadion. In: kicker.de, 14. Mai 2017. Abgerufen am 5. Juli 2017.
  21. Matthias Hunger: Fußballheimat Franken. Arete Verlag, Hildesheim 2017, ISBN 978-3-942468-91-6, hier S. 145.
  22. Max-Morlock-Denkmal feierlich enthüllt. In: fcn.de, 23. August 2008. Abgerufen am 8. Dezember 2017.
  23. Geist von Max Morlock beseelt die Fans. In: mittelbayerische.de, 15. Mai 2017. Abgerufen am 8. Dezember 2017.
  24. Max-Morlock-Stadion: Bleibt der Name nach 2020 bestehen?, nordbayern.de, 27. März 2019. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  25. Namenspatron auf Abruf? Max Morlock und das Stadion, nordbayern.de, 21. Juli 2020. Abgerufen am 6. Januar 2021.
  26. Club ehrt verdiente Spieler mit Nennung in den Stadionblöcken, 25. Juni 2006, www.fcn.de (26. Juni 2006)
  27. Einweihung des Javier Pinola Block auf FCN.de.
  28. DEL Winter Game 2013
  29. „Winter Game“: in der DEL Das gekaufte Rekordspektakel
  30. Nürnberg siegt im „Winter Game“, Spiegel online, 5. Januar 2013.
  31. Matthias Hunger: Im Bann der Legende. Verlag Schmidt, Neustadt 2010, S. 80, ISBN 978-3-87707-799-3.
  32. Matthias Hunger: Fußballheimat Franken. Arete Verlag, Hildesheim 2017, ISBN 978-3-942468-91-6
  33. Für Auftritt in Kinofilm: Der Club sucht Schauspieler. In: nordbayern.de. nordbayern.de, 15. November 2021, abgerufen am 27. Januar 2023.

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