Europapokal der Pokalsieger 1985/86

26. Ausspielung des Europapokals

Der Europapokal der Pokalsieger 1985/86 war die 26. Ausspielung des Wettbewerbs der europäischen Fußball-Pokalsieger. 31 Klubmannschaften nahmen teil, darunter 26 nationale Pokalsieger und 5 unterlegene Pokalfinalisten (Galway United, Fram Reykjavík, CS Universitatea Craiova, Tatabányai Bányász SC und Bangor City). Bulgarien meldete keine Mannschaft, da es nach der Annullierung des Pokalendspieles keinen Pokalsieger gab. Vereine aus England wurden nach der Katastrophe von Heysel für unbestimmte Zeit von der Teilnahme ausgeschlossen, so dass der FC Everton seinen Titel nicht verteidigen konnte.

Europapokal der Pokalsieger 1985/86
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Pokalsieger Sowjetunion Dynamo Kiew (2. Titel)
Beginn 18. September 1985
Finale 2. Mai 1986
Finalstadion Stade Municipal de Gerland, Lyon
Mannschaften 31
Spiele 59
Tore 191  (ø 3,24 pro Spiel)
Torschützenkönig Sowjetunion Ihor Bjelanow
Sowjetunion Oleh Blochin
Deutschland Demokratische Republik 1949 Frank Lippmann
Sowjetunion Oleksandr Sawarow (je 5)
Europapokal der Pokalsieger 1984/85

Aus Deutschland waren DFB-Pokalsieger Bayer 05 Uerdingen, aus der DDR FDGB-Pokalsieger Dynamo Dresden, aus Österreich ÖFB-Cupsieger SK Rapid Wien und aus der Schweiz Cupsieger FC Aarau am Start.

Das Finale im Stade Municipal de Gerland von Lyon gewann Dynamo Kiew mit 3:0 gegen Atlético Madrid. Es war nach dem Gewinn von 1974/75 (auch mit einem 3:0-Finalsieg, dort gegen Ferencváros Budapest) der zweite Titel in diesem Wettbewerb für den Klub aus Kiew.

Torschützenkönige wurden Frank Lippmann von Dynamo Dresden sowie Ihor Bjelanow, Oleh Blochin und Alexander Sawarow vom Titelträger Dynamo Kiew mit jeweils fünf Toren.

Modus Bearbeiten

Die Teilnehmer spielten wie gehabt im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen den Sieger aus. Gab es nach beiden Partien Torgleichstand, entschied die Anzahl der auswärts erzielten Tore (Auswärtstorregel). War auch deren Anzahl gleich, fand im Rückspiel eine Verlängerung statt, in der auch die Auswärtstorregel galt. Herrschte nach Ende der Verlängerung immer noch Gleichstand, wurde ein Elfmeterschießen durchgeführt. Das Finale wurde in einem Spiel auf neutralem Platz entschieden. Bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung wäre der Sieger ebenfalls in einem Elfmeterschießen ermittelt worden.

1. Runde Bearbeiten

Freilos: Portugal  Benfica Lissabon

Die Hinspiele fanden am 17./18./21. September, die Rückspiele am 2. Oktober 1985 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
FC Żurrieq  Malta  00:12 Deutschland Bundesrepublik  Bayer 05 Uerdingen 0:3 0:9
Galatasaray Istanbul  Turkei  (a)2:2(a) Polen 1980  Widzew Łódź 1:0 1:2
AE Larisa  Griechenland  1:2 Italien  Sampdoria Genua 1:1 0:1
AS Monaco  Frankreich  2:3 Rumänien 1965  CS Universitatea Craiova 2:0 0:3
SK Rapid Wien  Osterreich  6:1 Ungarn 1957  Tatabányai Bányász SC 5:0 1:1
HJK Helsinki  Finnland  5:3 Albanien 1946  Flamurtari Vlora 3:2 2:1
Atlético Madrid  Spanien  3:2 Schottland  Celtic Glasgow 1:1 2:1
FC Utrecht  Niederlande  3:5 Sowjetunion  Dynamo Kiew 2:1 1:4
AIK Solna  Schweden  13:00 Luxemburg  Red Boys Differdingen 8:0 5:0
AEL Limassol  Zypern 1960  2:6 Tschechoslowakei  Dukla Prag 2:2 0:4
Fredrikstad FK  Norwegen  (a)1:1(a) Wales  Bangor City 1:1 0:0
Roter Stern Belgrad  Jugoslawien  4:2 Schweiz  FC Aarau 2:0 12:21
Lyngby BK  Danemark  4:2 Irland  Galway United 1:0 3:2
Cercle Brügge  Belgien  (a)4:4(a) Deutschland Demokratische Republik 1949  Dynamo Dresden 3:2 1:2
Fram Reykjavík  Island  3:2 Nordirland  Glentoran FC 3:1 0:1
1 
Das Rückspiel fand in Zürich statt.

2. Runde Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 23. Oktober, die Rückspiele am 6. November (Roter Stern gegen Lyngby am 22.) 1985 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Bayer 05 Uerdingen  Deutschland Bundesrepublik  3:1 Turkei  Galatasaray Istanbul 2:0 1:1
CS Universitatea Craiova  Rumänien 1965  2:5 Sowjetunion  Dynamo Kiew 2:2 0:3
Bangor City  Wales  0:3 Spanien  Atlético Madrid 0:2 0:1
HJK Helsinki  Finnland  3:7 Deutschland Demokratische Republik 1949  Dynamo Dresden 1:0 2:7
Dukla Prag  Tschechoslowakei  3:2 Schweden  AIK Solna 1:0 2:2
SK Rapid Wien  Osterreich  4:2 Island  Fram Reykjavík 3:0 1:2
Benfica Lissabon  Portugal  2:1 Italien  Sampdoria Genua 2:0 0:1
Lyngby BK  Danemark  3:5 Jugoslawien  Roter Stern Belgrad 2:2 1:3

Viertelfinale Bearbeiten

 
Jubel nach dem 1:0 durch Frank Lippmann (r.) in der 50. Minute. Mit ihm freuen sich Jörg Stübner (Nr. 7), Matthias Döschner (2. v. l.) und Andreas Trautmann. Die Dresdner gewannen das Spiel mit 2:0.

Die Hinspiele fanden am 5. März, die Rückspiele am 19. März 1986 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Roter Stern Belgrad  Jugoslawien  1:3 Spanien  Atlético Madrid 0:2 1:1
Dukla Prag  Tschechoslowakei  (a)2:2(a) Portugal  Benfica Lissabon 1:0 1:2
Dynamo Dresden  Deutschland Demokratische Republik 1949  5:7 Deutschland Bundesrepublik  Bayer 05 Uerdingen 2:0 3:7
SK Rapid Wien  Osterreich  2:9 Sowjetunion  Dynamo Kiew 1:4 1:5

Das Rückspiel zwischen Bayer 05 Uerdingen und Dynamo Dresden ging als Wunder von der Grotenburg in die Fußballgeschichte ein. Nach dem 0:2 im Hinspiel und einem 1:3-Rückstand zur Halbzeitpause benötigte Uerdingen noch fünf Tore, um in die nächste Runde einzuziehen. Nachdem der Dresdener Torhüter Bernd Jakubowski nach einem Foul von Wolfgang Funkel nicht mehr weiterspielen konnte und zur zweiten Halbzeit ausgewechselt wurde, gelang es den Krefeldern noch, sechs Tore zu erzielen, woran Ersatztorwart Jens Ramme größtenteils schuldlos war.

Halbfinale Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 2. April, die Rückspiele am 16. April 1986 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Dynamo Kiew  Sowjetunion  4:1 Tschechoslowakei  Dukla Prag 3:0 1:1
Atlético Madrid  Spanien  4:2 Deutschland Bundesrepublik  Bayer 05 Uerdingen 1:0 3:2

Finale Bearbeiten

Dynamo Kiew Atlético Madrid
 
2. Mai 1986 in Lyon (Stade Municipal de Gerland)
Ergebnis: 3:0 (1:0)
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Franz Wöhrer (Osterreich  Österreich)
 


Wiktor TschanowWolodymyr BessonowSerhij Baltatscha (38. Andrij Bal), Oleh KusnezowAnatolij Demjanenko (C) , Iwan Jaremtschuk, Wassili Raz, Pawlo Jakowenko, Oleksandr Sawarow (70. Wadym Jewtuschenko) – Ihor Bjelanow, Oleh Blochin
Cheftrainer: Walerij Lobanowskyj
Ubaldo FillolArtecheTomás (C) , Ruiz GarcíaClemente, Julio Prieto, Roberto Marina, Quique Ramos, Jesús Landáburu (61. Quique Setién) – Jorge da Silva, Mario Cabrera
Cheftrainer: Luis Aragonés
  1:0 Oleksandr Sawarow (4.)
  2:0 Oleh Blochin (85.)
  3:0 Wadym Jewtuschenko (87.)
  Tomás

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten