Europapokal der Pokalsieger 1971/72

12. Wettbewerbsaustragung der europäischen Fußball-Pokalsieger

Der Europapokal der Pokalsieger 1971/72 war die 12. Ausspielung des Wettbewerbs der europäischen Fußball-Pokalsieger. 34 Klubmannschaften aus 33 Ländern nahmen teil, darunter Titelverteidiger FC Chelsea, 25 nationale Pokalsieger und 8 unterlegene Pokalfinalisten (BFC Dynamo, FC Liverpool, Komlói Bányász, Sparta Rotterdam, Lyn Oslo, Glasgow Rangers, Škoda Pilsen und Zagłębie Sosnowiec).

Europapokal der Pokalsieger 1971/72
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Pokalsieger Schottland Glasgow Rangers (1. Titel)
Beginn 18. August 1971
Finale 24. Mai 1972
Finalstadion Camp Nou, Barcelona
Mannschaften 34
Spiele 65
Tore 192  (ø 2,95 pro Spiel)
Torschützenkönig England Peter Osgood (8)
Europapokal der Pokalsieger 1970/71

Aus Deutschland waren DFB-Pokalsieger FC Bayern München, aus der DDR FDGB-Pokalfinalist BFC Dynamo, aus Österreich ÖFB-Cupsieger FK Austria Wien und aus der Schweiz Servette Genf am Start.

Torschützenkönig wurde mit 8 Toren Peter Osgood vom FC Chelsea.

Modus Bearbeiten

Die Teilnehmer spielten wie gehabt im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen den Sieger aus. Gab es nach beiden Partien Torgleichstand, entschied die Anzahl der auswärts erzielten Tore (Auswärtstorregel). War auch deren Anzahl gleich fand im Rückspiel eine Verlängerung statt, in der auch die Auswärtstorregel galt. Herrschte nach Ende der Verlängerung immer noch Gleichstand, wurde ein Elfmeterschießen durchgeführt. Das Finale wurde in einem Spiel auf neutralem Platz entschieden. Bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung wäre der Sieger erstmals auch im Finale in einem Elfmeterschießen ermittelt worden.

Vorrunde Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 18./28. August, die Rückspiele am 28. August/1. September 1971 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Boldklubben 1909  Danemark  (a)4:4(a) Osterreich  FK Austria Wien 4:2 0:2
Fram Reykjavík Island  12:31 Malta  Hibernians Football Club 0:3 2:0
1 
Beide Spiele im Empire Stadium Gzira

1. Runde Bearbeiten

Die Hinspiele fanden vom 14. bis 16. September, die Rückspiele am 29./30. September 1971 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Hibernians Football Club  Malta  0:1 Rumänien 1965  Steaua Bukarest 0:0 0:1
Olympiakos Piräus Griechenland 1970  2:3 Sowjetunion 1955  Dynamo Moskau 0:2 2:1
Stade Rennes  Frankreich  1:2 Schottland  Glasgow Rangers 1:1 0:1
Zagłębie Sosnowiec  Polen 1944  4:5 Schweden  Åtvidabergs FF 3:4 1:1
Komlói Bányász  Ungarn 1957  4:8 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Roter Stern Belgrad 2:7 2:1
KS Dinamo Tirana  Albanien 1946  1:2 Osterreich  FK Austria Wien 1:1 0:1
Škoda Pilsen  Tschechoslowakei  1:7 Deutschland Bundesrepublik  FC Bayern München 0:1 1:6
Lisburn Distillery  Nordirland  1:7 Spanien 1945  CF Barcelona 1:3 0:4
BFC Dynamo  Deutschland Demokratische Republik 1949  2:2
(5:4 i. E.)
Wales  Cardiff City 1:1 1:1 n. V.
Limerick FC  Irland  0:5 Italien  AC Turin 0:1 0:4
Servette Genf  Schweiz  2:3 England  FC Liverpool 2:1 0:2
Jeunesse Hautcharage  Luxemburg  00:21 England  FC Chelsea 0:8 00:13
Sporting Lissabon  Portugal  7:0 Norwegen  Lyn Oslo 4:0 3:0
Mikkelin Palloilijat  Finnland  0:4 Turkei  Eskişehirspor 0:0 0:4
DFS Lewski-Spartak Sofia  Bulgarien 1971  1:3 Niederlande  Sparta Rotterdam 1:1 0:2
Anorthosis Famagusta  Zypern 1960  0:8 Belgien  K.Beerschot VAC 0:7 0:1

2. Runde Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 20. Oktober, die Rückspiele am 3. November 1971 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
FC Liverpool  England  1:3 Deutschland Bundesrepublik  FC Bayern München 0:0 1:3
AC Turin  Italien  1:0 Osterreich  FK Austria Wien 1:0 0:0
CF Barcelona  Spanien 1945  1:3 Rumänien 1965  Steaua Bukarest 0:1 1:2
Sparta Rotterdam  Niederlande  2:3 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Roter Stern Belgrad 1:1 1:2
Åtvidabergs FF  Schweden  (a)1:1(a) England  FC Chelsea 0:0 1:1
K. Beerschot VAC  Belgien  2:6 Deutschland Demokratische Republik 1949  BFC Dynamo 1:3 1:3
Glasgow Rangers  Schottland  (a)6:6111 Portugal  Sporting Lissabon 3:2 3:4 n. V.
Eskişehirspor  Turkei  0:2 Sowjetunion 1955  Dynamo Moskau 0:1 0:1
1 
Der Schiedsrichter ließ nach der Verlängerung irrtümlich ein Elfmeterschießen austragen, obwohl sich Glasgow auf Grund der Auswärtstorregel für das Viertelfinale qualifiziert hätte. Sporting gewann das Elfmeterschießen mit 3:0, aber die Rangers legten bei der UEFA Protest ein. Diesem wurde stattgegeben, und Glasgow durfte somit aufsteigen.

Viertelfinale Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 8. März, die Rückspiele am 22. März 1972 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
AC Turin  Italien  1:2 Schottland  Glasgow Rangers 1:1 0:1
Åtvidabergs FF  Schweden  2:4 Deutschland Demokratische Republik 1949  BFC Dynamo 0:2 2:2
Steaua Bukarest  Rumänien 1965  (a)1:1(a) Deutschland Bundesrepublik  FC Bayern München 1:1 0:0
Roter Stern Belgrad  Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  2:3 Sowjetunion 1955  Dynamo Moskau 1:2 1:1

Halbfinale Bearbeiten

Die Hinspiele fanden am 5. April, die Rückspiele am 19. April 1972 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
FC Bayern München  Deutschland Bundesrepublik  1:3 Schottland  Glasgow Rangers 1:1 0:2
BFC Dynamo  Deutschland Demokratische Republik 1949  2:2
(1:4 i. E.)
Sowjetunion 1955  Dynamo Moskau 1:1 1:1 n. V.

Finale Bearbeiten

Nachdem Glasgow Rangers fünf Jahre zuvor noch im Endspiel gescheitert war, holten sich die Schotten in dieser Saison nach dem Finalsieg in Barcelona über Dynamo Moskau den Titel. Maßgeblichen Anteil daran hatten die schottischen Nationalspieler John Greig, Willie Johnston und Torjäger Colin Stein.

Glasgow Rangers Dynamo Moskau
 
24. Mai 1972 in Barcelona (Camp Nou)
Ergebnis: 3:2 (2:0)
Zuschauer: 24.701
Schiedsrichter: José María Ortiz de Mendíbil (Spanien 1945  Spanien)
 


Peter McCloy, Sandy Jardine, John Greig (C) , Derek Johnstone, Willie Mathieson, Dave Smith, Alfred Conn, Alex MacDonald, Tommy McLean, Colin Stein, Willie Johnston
Cheftrainer: William Waddell
Wolodymyr Pilhuj, Wladimir Basalew, József Szabó (C) , Waleri Sykow, Wladimir Dolbonosow (69. Michail Gerschkowitsch), Jewgeni Schukow, Oleg Dolmatow, Alexander Machowikow, Anatoli Baidatschny, Andrei Jakubik (56. Wladimir Estrekow), Gennadi Jewrjuschichin
Cheftrainer: Konstantin Beskow
  1:0 Colin Stein (23.)
  2:0 Willie Johnston (40.)
  3:0 Willie Johnston (49.)



  3:1 Wladimir Estrekow (60.)
  3:2 Alexandr Machowikow (87.)

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten