Ungarische Fußballnationalmannschaft
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Verband | Magyar Labdarúgó Szövetség | ||||||||||||||||||
Konföderation | UEFA | ||||||||||||||||||
Technischer Sponsor | Adidas | ||||||||||||||||||
Cheftrainer | ![]() | ||||||||||||||||||
Kapitän | Balázs Dzsudzsák | ||||||||||||||||||
Rekordtorschütze | Ferenc Puskás (84) | ||||||||||||||||||
Rekordspieler | Gábor Király (108) | ||||||||||||||||||
Heimstadion | Groupama Aréna | ||||||||||||||||||
FIFA-Code | HUN | ||||||||||||||||||
FIFA-Rang | 50. (1429 Punkte) (Stand: 24. Oktober 2019)[1] | ||||||||||||||||||
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Bilanz | |||||||||||||||||||
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964 Spiele 449 Siege 207 Unentschieden 307 Niederlagen | |||||||||||||||||||
Statistik | |||||||||||||||||||
Erstes Länderspiel![]() ![]() (Wien, Österreich; 12. Oktober 1902) | |||||||||||||||||||
Höchste Siege![]() ![]() (Moskau, Russland; 14. Juli 1912) ![]() ![]() (Budapest, Ungarn; 12. Juni 1926) ![]() ![]() (Tirana, Albanien; 24. September 1950) | |||||||||||||||||||
Höchste Niederlage![]() ![]() (Amsterdam, Niederlande; 11. Oktober 2013) | |||||||||||||||||||
Erfolge bei Turnieren | |||||||||||||||||||
Weltmeisterschaft | |||||||||||||||||||
Endrundenteilnahmen | 9 (Erste: 1934) | ||||||||||||||||||
Beste Ergebnisse | Zweiter Platz 1938, 1954 | ||||||||||||||||||
Europameisterschaft | |||||||||||||||||||
Endrundenteilnahmen | 3 (Erste: 1964) | ||||||||||||||||||
Beste Ergebnisse | Dritter Platz 1964 | ||||||||||||||||||
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(Stand: 19. November 2019) |
Die ungarische Fußballnationalmannschaft wird organisatorisch vom ungarischen Fußballverband (ungarisch Magyar Labdarúgó Szövetség) betreut. Sie stand 1938 und 1954 im Weltmeisterschafts-Finale.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Aktueller Kader
- 3 Erfolge
- 4 Teilnahme Ungarns an der Fußball-Weltmeisterschaft
- 5 Teilnahme Ungarns am Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften
- 6 Teilnahme Ungarns an der Fußball-Europameisterschaft
- 7 Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen
- 8 Rekorde und berühmte Spiele
- 9 Bekannte Spieler
- 10 Trainer (Auswahl)
- 11 Siehe auch
- 12 Weblinks
- 13 Einzelnachweise
GeschichteBearbeiten
AnfängeBearbeiten
Das Spiel gegen Österreich in Wien am 12. Oktober 1902 war das erste Länderspiel, das zwischen zwei nicht-britischen europäischen Gegnern ausgetragen wurde. Dieses Duell fand bisher über 100 Neuauflagen, lediglich das Duell Argentinien-Uruguay fand öfter statt.
Durch eine sehr frühe Professionalisierung der ungarischen Fußballliga bereits in den 1920er Jahren als eines der ersten Länder Kontinentaleuropas errang der ungarische Fußball in Europa eine führende Stellung in der Zeit zwischen den 30er und 60er Jahren. Dies zeigte sich bereits bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich, als man sich unter dem Trainer Károly Dietz spielerisch leicht mit 5:1 Toren ins Finale spielte, dort jedoch dem amtierenden Weltmeister Italien mit 2:4 unterlag.[2]
Goldene ElfBearbeiten
Nach dem Zweiten Weltkrieg dominierte die ungarische Elf, die sogenannte goldene Elf (Aranycsapat) den Weltfußball. 1949 war Gusztáv Sebes zum Nationaltrainer Ungarns ernannt worden. Um Kapitän Ferenc Puskás formte er die Nationalmannschaft zur besten ungarischen Mannschaft, die es je gab. Die Aufstellung des Teams war in Fach- und Fankreisen ganz Europas bekannt: Grosics, Buzánszky, Lóránt, Lantos, Bozsik, Zakariás, Budai, Kocsis, Hidegkuti, Puskás, Czibor. Ungarn war so u. a. auch die erste nicht-britische Nationalmannschaft, die England auf englischem Boden bezwang. Dies geschah am 25. November 1953 in Wembley mit einem so nicht erwarteten 6:3. Dieses Spiel wird in Ungarn auch heute noch als „Jahrhundertspiel“ angesehen. Im Folgejahr wurde England erneut bezwungen, diesmal 7:1 in Budapest. Dies ist bis dato Englands höchste Niederlage. Vom 14. Mai 1950 bis 4. Juli 1954 blieb die ungarische Nationalmannschaft in 31 offiziellen Länderspielen in Folge ungeschlagen, bis sie im WM-Endspiel Deutschland unterlag. Dieser Rekord wurde erst fast vierzig Jahre später von Argentinien eingestellt, dem 1991 bis 1993 auch eine Serie von 31 ungeschlagenen Länderspielen gelang. Auch nach der Niederlage 1954 blieb Ungarn zwei Jahre lang ungeschlagen.
Ausgelöst durch den Volksaufstand von 1956 gegen die sowjetische Dominanz in Ungarn und die sich anschließende Flucht vieler Stars des ungarischen Fußballs ins Ausland wurde ein spürbarer Verfall ausgelöst. Der ungarische Fußball erholte sich nie wieder von diesem Ereignis.
Nach 1956Bearbeiten
Bei den Weltmeisterschaften 1962 in Chile und 1966 in England konnte eine den Stars der Goldenen Mannschaft der 50er Jahre nacheifernde junge ungarische Fußballergeneration mit teilweise herausragenden Leistungen noch zweimal das Viertelfinale der WM und einen dritten Platz bei den Europameisterschaften 1964 erreichen. So schaltete man beispielsweise 1966 bei der WM in England den ansonsten zwischen 1958 und 1970 mit drei WM-Titeln dominierenden Gegner Brasilien trotz so herausragender gegnerischer Spieler wie Garrincha, Tostão, Gilmar, Djalma Santos oder Jairzinho mit einem 3:1-Sieg aus. Ungarn gewann in dieser Zeit bei den in den kommunistischen Ländern sehr bedeutsamen olympischen Fußballturnieren 1952, 1964, und 1968 olympisches Gold. Ein letzter größerer Erfolg konnte mit einem vierten Platz bei der Europameisterschaft 1972 gefeiert werden. Seither versucht die ungarische Fußballnationalmannschaft jedoch vergeblich, an die vergangenen Erfolge anzuknüpfen.
Heute ist Ungarn ein weniger gefürchteter Gegner, der seit 1986 keine WM-Endrunde mehr erreichen konnte, sowie von 1972 bis 2012 keine EM-Endrunde. So verloren sie 2006 beispielsweise während der Qualifikation zur EM 2008 1:2 gegen Malta. Am 22. August 2007 besiegte die Mannschaft jedoch überraschend Weltmeister Italien 3:1 in einem Freundschaftsspiel im Ferenc-Puskas-Stadion in Budapest.
Das Ziel Ungarns bei den Qualifikationsspielen zur WM 2010 war, sich erstmals seit der WM 1986 in Mexiko wieder für eine WM zu qualifizieren. Um dieses Ziel auch zu erreichen, hatte Ungarn Erwin Koeman als Nationaltrainer verpflichtet. Ungarn wurden jedoch mit Portugal, Schweden und Dänemark drei starke Gegner zugelost, gegen die sie sich letztlich nicht durchsetzen konnten.
Nach der verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 unter Sándor Egervári wurde Attila Pintér im Dezember 2013 neuer Nationaltrainer. Er sollte die Mannschaft in die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 führen.[3] Nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Nordirland wurde Pintér aber bereits entlassen. Interimsnachfolger war Pál Dárdai.[4] Im Dezember 2014 wurde bekannt, dass Dárdai – neben seiner Tätigkeit als Cheftrainer der U-15 von Hertha BSC – sein Engagement als ungarischer Nationaltrainer bis November 2015 ausweitet und somit die komplette restliche EM-Qualifikation die ungarische Fußballnationalmannschaft betreuen wird.[5] Indes wurde er auch zum Trainer der Profimannschaft der Berliner Hertha bestellt und arbeitete damit in Doppelfunktion. Im Sommer 2015 gab er seinen Posten als Nationaltrainer auf. Sein Nachfolger wurde der deutsche Verbandssportdirektor des ungarischen Fußballverbandes, Bernd Storck, der ebenfalls eine Doppelfunktion ausübte (Sportdirektor und Nationaltrainer). Unter Storck belegte Ungarn den dritten Tabellenplatz hinter Nordirland und dem Erzrivalen Rumänien. Die ungarische Nationalelf blieb zunächst der beste Gruppendritte, ehe die Türkei durch ein 1:0-Sieg gegen Island und der zeitgleichen Niederlage Lettlands gegen den Tabellenletzten Kasachstan den direkten Startplatz streitig machte.
Im April 2016 erreichte Ungarn mit Platz 18 die bisher beste Platzierung in der FIFA-Weltrangliste.[6]
Aktueller KaderBearbeiten
Folgende Spieler standen im Kader für das Freundschaftsspiel gegen Uruguay am 15. und das EM-2020-Qualifikationsspiel gegen Wales am 19. November 2019.[7]
Nr. | Name | Verein | Geburtsdatum | Einsätze[8] | Tore[8] | Debüt | Letzter Einsatz |
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Torhüter | |||||||
12 | Dénes Dibusz | Ferencváros Budapest | 16. Nov. 1990 | 8 | 0 | gg. Russland, 18. November 2014 | gg. Montenegro, 5. September 2019 |
1 | Péter Gulácsi | RB Leipzig | 6. Mai 1990 | 31 | 0 | gg. Dänemark, 22. Mai 2014 | gg. Wales, 19. November 2019 |
22 | Ádám Kovácsik | MOL Fehérvár FC | 4. Apr. 1991 | 1 | 0 | gg. Luxemburg, 9. November 2017 | gg. Luxemburg, 9. November 2017 |
Abwehr | |||||||
5 | Botond Baráth | Sporting Kansas City | 21. Apr. 1992 | 10 | 0 | gg. Estland, 15. Oktober 2018 | gg. Wales, 19. November 2019 |
21 | Barnabás Bese | AC Le Havre | 6. Mai 1994 | 19 | 0 | gg. Deutschland, 4. Juni 2016 | gg. Slowakei, 9. September 2019 |
3 | Mihály Korhut | Aris Thessaloniki | 1. Dez. 1988 | 20 | 1 | gg. Dänemark, 22. Mai 2014 | gg. Aserbaidschan, 13. Oktober 2019 |
2 | Ádám Lang | Omonia Nikosia | 17. Jan. 1993 | 28 | 1 | gg. Dänemark, 22. Mai 2014 | gg. Wales, 19. November 2019 |
14 | Gergő Lovrencsics | Ferencváros Budapest | 1. Sep. 1988 | 36 | 1 | gg. Kuwait, 6. Juni 2013 | gg. Wales, 19. November 2019 |
6 | Willi Orban | RB Leipzig | 3. Nov. 1992 | 12 | 3 | gg. Griechenland, 12. Oktober 2018 | gg. Aserbaidschan, 13. Oktober 2019 |
Zsolt Nagy | Puskás Akadémia FC | 25. Mai 1993 | 1 | 0 | gg. Wales, 19. November 2019 | gg. Wales, 19. November 2019 | |
Bence Pávkovics | Debreceni Vasutas SC | 27. Mär. 1997 | 0 | 0 | |||
Attila Szalai | Apollon Limassol | 20. Jan. 1998 | 0 | 0 | |||
Mittelfeld | |||||||
7 | Balázs Dzsudzsák | al-Ittihad | 22. Dez. 1986 | 107 | 21 | gg. Italien, 22. August 2007 | gg. Wales, 19. November 2019 |
Dániel Gazdag | Honvéd Budapest | 2. Mär. 1996 | 1 | 0 | gg. Montenegro, 5. September 2019 | gg. Montenegro, 5. September 2019 | |
19 | Dávid Holman | ŠK Slovan Bratislava | 17. Mär. 1993 | 4 | 1 | gg. Aserbaidschan, 8. Juni 2019 | gg. Aserbaidschan, 13. Oktober 2019 |
Zsolt Kalmár | DAC Dunajská Streda | 9. Juni 1995 | 15 | 0 | gg. Dänemark, 22. Mai 2014 | gg. Kroatien, 24. März 2019 | |
20 | István Kovács | MOL Fehérvár FC | 27. Mär. 1992 | 14 | 0 | gg. Tschechien, 14. August 2013 | gg. Wales, 19. November 2019 |
8 | Ádám Nagy | Bristol City | 17. Juni 1995 | 35 | 1 | gg. Kroatien, 26. März 2016 | gg. Wales, 19. November 2019 |
18 | Dominik Nagy | Legia Warschau | 8. Mai 1995 | 9 | 1 | gg. Schweden, 15. November 2016 | gg. Aserbaidschan, 13. Oktober 2019 |
16 | Máté Pátkai | MOL Fehérvár FC | 6. Mär. 1988 | 22 | 2 | gg. Norwegen, 14. November 2012 | gg. Wales, 19. November 2019 |
10 | Dominik Szoboszlai | FC Red Bull Salzburg | 25. Okt. 2000 | 7 | 1 | gg. Kroatien, 24. März 2019 | gg. Wales, 19. November 2019 |
27 | Maté Vida | DAC Dunajská Streda | 8. Mär. 1996 | 5 | 0 | gg. Elfenbeinküste, 20. Mai 2016 | gg. Aserbaidschan, 13. Oktober 2019 |
Angriff | |||||||
26 | Róbert Feczesin | Újpest Budapest | 22. Feb. 1986 | 11 | 4 | gg. Mexiko, 14. Dezember 2005 | gg. Polen, 15. November 2011 |
23 | Filip Holender | FC Lugano | 27. Juli 1994 | 6 | 1 | gg. Finnland, 18. November 2018 | gg. Wales, 19. November 2019 |
24 | Roland Sallai | SC Freiburg | 22. Mai 1997 | 16 | 1 | gg. Elfenbeinküste, 20. Mai 2016 | gg. Wales, 19. November 2019 |
9 | Ádám Szalai | 1. FSV Mainz 05 | 9. Nov. 1987 | 60 | 20 | gg. Russland, 3. März 2010 | gg. Wales, 19. November 2019 |
17 | Roland Varga | Ferencváros Budapest | 23. Jan. 1990 | 18 | 3 | gg. Dänemark, 22. Mai 2014 | gg. Wales, 19. November 2019 |
Donát Zsótér | Újpest Budapest | 6. Jan. 1996 | 0 | 0 |
ErfolgeBearbeiten
- Olympische Goldmedaille (3): 1952, 1964, 1968
- Olympische Silbermedaille (1): 1972
- Olympische Bronzemedaille (1): 1960
- Vize-Weltmeister (2): 1938, 1954
- Europapokal (1): 1948–1953
- Zweiter beim Europapokal (2): 1955 bis 1960
- Kirin Cup (1): 1993
Teilnahme Ungarns an der Fußball-WeltmeisterschaftBearbeiten
Jahr | Gastgeberland | Teilnahme bis … | Letzte(r) Gegner | Ergebnis[9] | Trainer | Bemerkungen und Besonderheiten |
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1930 | Uruguay | nicht teilgenommen | ||||
1934 | Italien | Viertelfinale | Österreich | 6. | Ödön Nádas | |
1938 | Frankreich | Finale | Italien | Vizeweltmeister | Alfréd Schaffer | |
1950 | Brasilien | nicht teilgenommen | ||||
1954 | Schweiz | Finale | Deutschland | Vizeweltmeister | Gusztáv Sebes | Wunder von Bern Sándor Kocsis Torschützenkönig |
1958 | Schweden | Vorrunde | Schweden, Wales, Mexiko | 10 | Lajos Baróti | Im Entscheidungsspiel an Wales gescheitert |
1962 | Chile | Viertelfinale | Tschechoslowakei | 5 | Lajos Baróti | Flórián Albert erzielt ebenso wie 5 andere Spieler die meisten Tore (je 4) |
1966 | England | Viertelfinale | UdSSR | 6 | Lajos Baróti | |
1970 | Mexiko | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an der Tschechoslowakei gescheitert | |||
1974 | BR Deutschland | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Schweden gescheitert | |||
1978 | Argentinien | Vorrunde | Argentinien, Italien, Frankreich | 15 | Lajos Baróti | |
1982 | Spanien | Vorrunde | El Salvador, Argentinien, Belgien | 14 | Kálmán Mészöly | Das 10:1 gegen El Salvador ist der höchste Sieg bei einer Männer-WM |
1986 | Mexiko | Vorrunde | UdSSR, Kanada, Frankreich | 18 | György Mezey | |
1990 | Italien | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Spanien und Irland gescheitert | |||
1994 | USA | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Griechenland und Russland gescheitert | |||
1998 | Frankreich | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Norwegen und in der Relegation an Jugoslawien gescheitert | |||
2002 | Südkorea/Japan | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Italien und Rumänien gescheitert | |||
2006 | Deutschland | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Schweden und Kroatien gescheitert | |||
2010 | Südafrika | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Dänemark und Portugal gescheitert | |||
2014 | Brasilien | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an den Niederlanden und Rumänien gescheitert. | |||
2018 | Russland | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Portugal und der Schweiz gescheitert. |
Teilnahme Ungarns am Europapokal der Fußball-NationalmannschaftenBearbeiten
Teilnahme Ungarns an der Fußball-EuropameisterschaftBearbeiten
Ungarn erreichte zweimal die Endrunde mit vier Teilnehmern, konnte sich nie für eine Endrunde mit acht oder 16 Teilnehmern qualifizieren. 2015 gelang dann die Qualifikation für die 2016 mit 24 Teilnehmern stattfindende Endrunde.
Jahr | Gastgeberland | Teilnahme bis … | Letzte(r) Gegner | Ergebnis | Bemerkungen und Besonderheiten |
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1960 | Frankreich | nicht qualifiziert | Im Achtelfinale am späteren Europameister UdSSR gescheitert. | ||
1964 | Spanien | Spiel um Platz 3 | Dänemark | Dritter | Im Halbfinale verlor Ungarn erst in der Verlängerung gegen den Gastgeber und späteren Europameister Spanien |
1968 | Italien | nicht qualifiziert | Im Viertelfinale am späteren Vierten UdSSR gescheitert. | ||
1972 | Belgien | Spiel um Platz 3 | Belgien | Vierter | Im Halbfinale scheiterte Ungarn erneut an der UdSSR |
1976 | Jugoslawien | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Wales gescheitert, das sich auch nicht für die Endrunde qualifizieren konnte. | ||
1980 | Italien | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Griechenland gescheitert | ||
1984 | Frankreich | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Dänemark gescheitert | ||
1988 | BR Deutschland | nicht qualifiziert | In der Qualifikation am späteren Europameister Niederlande gescheitert | ||
1992 | Schweden | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an der UdSSR gescheitert. | ||
1996 | England | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an der Schweiz und der Türkei gescheitert. | ||
2000 | Niederlande und Belgien | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Rumänien und Portugal gescheitert. | ||
2004 | Portugal | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Schweden und Lettland gescheitert. | ||
2008 | Österreich und Schweiz | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an Griechenland und der Türkei gescheitert. | ||
2012 | Polen und Ukraine | nicht qualifiziert | In der Qualifikation an den Niederlanden und Schweden gescheitert. | ||
2016 | Frankreich | Achtelfinale | Belgien | 0:4 | In der Qualifikation Sieg in den Playoffs der Gruppendritten gegen Norwegen. Gruppenphase der Endrunde als Gruppensieger abgeschlossen. |
2020 | Europa | Gegner in der Qualifikation waren Aserbaidschan, Kroatien, die Slowakei und Wales. |
Teilnahme an den Olympischen SommerspielenBearbeiten
1908 in London | zurückgezogen |
1912 in Stockholm | Viertelfinale, Sieger der Trostrunde |
1920 in Antwerpen | nicht teilgenommen |
1924 in Paris | Achtelfinale |
1928 in Amsterdam | nicht teilgenommen |
1936 in Berlin | Achtelfinale |
1948 in London | nicht teilgenommen |
1952 in Helsinki | Olympiasieger |
1956 in Melbourne | nach Qualifikation abgesagt |
1960 in Rom | Dritter |
1964 in Tokio | Olympiasieger |
1968 in Mexiko-Stadt | Olympiasieger |
1972 in München | Zweiter |
1976 in Montreal | nicht qualifiziert |
1980 in Moskau | nicht qualifiziert |
Rekorde und berühmte SpieleBearbeiten
- 4 Jahre ungeschlagen (1950–1954). Beim „Wunder von Bern“ (WM-Finale 1954) war Deutschland die erste Mannschaft, die Ungarn seit 1950 schlagen konnte.
- Höchster WM-Sieg aller Zeiten beim 10:1 gegen El Salvador bei der WM 1982 (höchste Niederlage für El Salvador)
- Ferner haben folgende Länder ihre höchste WM-Niederlage gegen Ungarn erlitten:
- Ägypten (2:4 am 27. Mai 1934, zudem ein 1:3 gegen Russland 2018)
- Bulgarien (1:6 am 3. Juni 1962, zudem ein 1:6 gegen Spanien 1998)
- Deutschland (3:8 am 20. Juni 1954)
- Kanada (0:2 am 6. Juni 1986, sowie ein 0:2 gegen die UdSSR drei Tage später)
- Niederländisch-Indien (0:6 am 5. Juni 1938)
- Südkorea (0:9 am 17. Juni 1954)
- Ferner haben folgende Länder ihre höchste WM-Niederlage gegen Ungarn erlitten:
- 25. November 1953: Ungarn gelingt als erster nichtbritischen Mannschaft in England ein Sieg gegen England (6:3).
- 23. Mai 1954: Mit 1:7 verliert England in Budapest gegen Ungarn, bis dato die höchste Niederlage Englands.
- Ferner haben folgende Länder ihre höchsten Niederlagen gegen Ungarn erlitten:
- Albanien (0:12 am 24. September 1950)
- Griechenland (1:11 am 25. März 1938)
- Italien (1:7 am 6. April 1924)
- Rumänien (0:9 am 6. Juni 1948)
- Schweiz (0:9 am 29. Oktober 1911)
- Tschechoslowakei (3:8 am 19. September 1937, 0:5 am 30. April 1950 und 19. Oktober 1952)
RekordspielerBearbeiten
Ferenc Puskás und sein Vorgänger Imre Schlosser waren mit 81 bis 85 bzw. 42 bis 68 Länderspielen nicht nur ungarische Rekordnationalspieler, sondern auch Weltrekordhalter.
- Stand: 13. Oktober 2019
Rang | Name | Einsätze | Tore | Position | Zeitraum | WM-Spiele | OL-Spiele | EM-Spiele | Rekord- nationalspieler |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Gábor Király | 108 | 0 | Tor | 1998–2016 | 4 | seit 20. Mai 2016 | ||
2. | Balázs Dzsudzsák | 107 | 21 | Mittelfeld | 2007– | 4 | |||
3. | József Bozsik † | 101[10] | 11 | Mittelfeld | 1947–1962 | 8 | 5 | 22. Dezember 1957 bis 20. Mai 2016 | |
4. | Zoltán Gera | 97 | 26 | Mittelfeld | 2002–2017 | 4 | |||
5. | Roland Juhász | 95 | 6 | Abwehr | 2004–2016 | 3 | |||
6. | László Fazekas | 92 | 24 | Angriff | 1968–1983 | 4 | |||
7 | Gyula Grosics † | 86[10] | 0 | Tor | 1947–1962 | 11 | 5 | ||
8. | Ferenc Puskás † | 85[10] | 84 | Angriff | 1945–1956 | 3 | 5 | 29. Mai 1955 bis 22. Dezember 1957 | |
9. | Imre Garaba | 82 | 3 | Abwehr | 1980–1991 | 6 | |||
10. | Sándor Mátrai † | 81 | 0 | Abwehr | 1956–1967 | 12 | 1 |
RekordtorschützenBearbeiten
Ungarn besitzt zusammen mit Brasilien die meisten Spieler, die mindestens 50 Länderspieltore erzielt haben. Nur Ali Daei (109) und Cristiano Ronaldo (85) erzielten mehr Länderspieltore als Ferenc Puskás, der am 25. November 1953 beim 6:3-Sieg der Goldenen Elf gegen England Imre Schlosser als ungarischer Rekordtorschütze und damit bester Torschütze der Welt ablöste. Erst am 28. November 2003 überbot Ali Daei Puskás' Rekord. Beste aktive Torschützen sind Zoltán Gera mit 26 sowie Balázs Dzsudzsák mit 20 Toren.
Rang | Name | Tore | Einsätze | Quote | Zeitraum | WM-Tore | OL-Tore |
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1. | Ferenc Puskás † | 84 | 85[10] | 0,98 | 1945–1956 | 4 | 4 |
2. | Sándor Kocsis † | 75 | 68[10] | 1,10 | 1948–1956 | 11 | 6 |
3. | Imre Schlosser † | 59 | 68 | 0,87 | 1906–1927 | 4 | |
4. | Lajos Tichy † | 51 | 72 | 0,71 | 1955–1971 | 7 | |
5. | György Sárosi † | 42 | 62 | 0,68 | 1931–1943 | 6 | |
6. | Nándor Hidegkuti † | 39 | 69[11] | 0,57 | 1945–1958 | 4 | 1 |
7. | Ferenc Bene † | 36 | 76 | 0,47 | 1962–1979 | 4 | |
8. | Gyula Zsengellér † | 32 | 39 | 0,82 | 1936–1947 | 5 | |
Tibor Nyilasi | 32 | 70 | 0,46 | 1975–1985 | 2 | ||
10. | Flórián Albert † | 31 | 75 | 0,41 | 1966–1972 | 4 |
Bekannte SpielerBearbeiten
Trainer (Auswahl)Bearbeiten
- Károly Dietz (1934–1939)[12]
- Gusztáv Sebes (1949–1957)
- Lajos Baróti (1957–1966, 1975–1978)
- Kálmán Mészöly (1980–1983, 1990–1991, 1994–1995)
- Emerich Jenei (1992–1993)
- Lothar Matthäus (2004–2005)
- Pál Dárdai (2014–2015)
- Bernd Storck (2015–2017)
- Georges Leekens (2017–2018)
- Marco Rossi (2018–)
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
- Homepage des ungarischen Fußballverbandes (ungar./engl.)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 24. Oktober 2019, abgerufen am 28. Oktober 2019.
- ↑ Dietz, Károly. In: Tom Dunmore, Andrew Donaldson: Encyclopedia of the FIFA World Cup. Rowman & Littlefield, Lanham 2015, S. 199 (Digitalisat).
- ↑ EM 2016: Pinter übernimmt das Ruder in Ungarn, Pankratjevas in Litauen. em2016-frankreich.net, 3. Januar 2014. Abgerufen am 3. Januar 2014.
- ↑ kicker.de: Pinter entlassen – Dardai wird Ungarns Interimstrainer (18. September 2014)
- ↑ Pal Dardai bleibt Trainer der ungarischen Nationalelf, Offizielle Internetpräsenz von Hertha BSC, abgerufen und veröffentlicht am 9. Dezember 2014
- ↑ Die Entwicklung von Ungarn in der FIFA-Weltrangliste
- ↑ Újonc és visszatérő is a férfi A-válogatott Uruguay és Wales elleni keretében, valogatott.mlsz.hu, abgerufen am 9. November 2019 (ungarisch)
- ↑ a b Stand: 19. November 2019
- ↑ Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (PDF; 200 kB)
- ↑ a b c d e Von der FIFA werden die fünf Spiele bei den Olympischen Spielen 1952 nicht als A-Länderspiele gezählt, der ungarische Verband zählt sie dagegen als A-Länderspiele. Drei davon fanden gegen A-Nationalmannschaften (Jugoslawien, Rumänien und Schweden) statt, die beiden anderen gegen Amateurmannschaften (Italien und Türkei)
- ↑ Von der FIFA werden die vier Spiele bei den Olympischen Spielen 1952 nicht als A-Länderspiele gezählt, der ungarische Verband zählt sie dagegen als A-Länderspiele. Drei davon fanden gegen A-Nationalmannschaften (Jugoslawien, Rumänien und Schweden) statt, das andere gegen eine Amateurmannschaft (Italien)
- ↑ Dietz, Károly. In: Tom Dunmore, Andrew Donaldson: Encyclopedia of the FIFA World Cup. Rowman & Littlefield, Lanham 2015, S. 199.