Arena Fonte Nova

Fußballstadion in Brasilien

Die Arena Fonte Nova (offiziell Complexo Esportivo Cultural Professor Octávio Mangabeira[2]) ist ein Fußballstadion im Stadtviertel Nazaré der brasilianischen Stadt Salvador im Bundesstaat Bahia. Es bot zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 Platz für rund 55.000 Zuschauer und steht auf dem Grund des ehemaligen Estádio Fonte Nova (Estádio Octávio Mangabeira), das im Jahr 2010 für den Neubau abgerissen wurde.[5] Heute finden 51.900 Zuschauer Platz in der Arena, davon 2100 auf V.I.P.-Sitzen.[1] Der Namenssponsor ist die Brauereigruppe Grupo Petrópolis mit dem Bier Itaipava. Der Vertrag läuft von 2013 bis 2023. Der Name lautet Itaipava Arena Fonte Nova.[6]

Itaipava Arena Fonte Nova
Fonte Nova
Arena Fonte Nova im März 2013
Arena Fonte Nova im März 2013
Sponsorenname(n)

Itaipava Arena Fonte Nova (seit 2013)

Daten
Ort Ladeira da Fonte das Pedras, s/n
Brasilien Nazaré, 40050-565 Salvador, Bahia, Brasilien
Koordinaten 12° 58′ 43″ S, 38° 30′ 15″ WKoordinaten: 12° 58′ 43″ S, 38° 30′ 15″ W
Eigentümer Bundesstaat Bahia
Betreiber Fonte Nova Negócios e Participações S/A
Baubeginn Juni 2010
Eröffnung 5. April 2013[1]
Erstes Spiel 7. April 2013
EC Bahia – EC Vitória 1:5[1]
Oberfläche Naturrasen
Kosten 592 Mio. BRL (rund 110,4 Mio. )[1]
Architekt Marc Duwe und Claas Schulitz[2] (Schulitz + Partner / Setepla)
Kapazität 51.900 Plätze (aktuell)[1]
50.000 + ca. 5.000 temporäre Plätze (WM 2014)[3][4]
Kapazität (internat.) 48.747 Plätze[5]
Spielfläche 105 m × 68 m
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Arena Fonte Nova (Bahia)
Arena Fonte Nova (Bahia)

Verantwortlich für den Entwurf ist das deutsche Architekturbüro Schulitz + Partner in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Setepla aus São Paulo.[7]

Bauarbeiten und Architektur Bearbeiten

 
Arena Fonte Nova, Blick vom Dique do Tororó, 2013

Der Entwurf verbindet die Tradition des früheren Stadions mit modernen Elementen neuer Stadien und einer neuen Dachkonstruktion. An der Westseite bleibt die Charakteristik des durch die Hanglage geprägten Stadions erhalten, wobei neue Räumlichkeiten den FIFA-Anforderungen entsprechend geschaffen werden. Während im Norden und Osten Teile der vorhandenen Tribüne wiederverwendet werden, dienen neue Flächen für ein Fußballmuseum und ein Kongresszentrum. Im Süden bleibt die charakteristische Öffnung zum südlich gelegenen See erhalten, um eine gute Durchlüftung des Stadions zu gewährleisten.

Bei der Dachkonstruktion wurde wie schon beim WM-Stadion in Hannover 2006 in Zusammenarbeit mit RFR Stuttgart eine geschlossene Ringkonstruktion entwickelt (Speichenradprinzip). Entscheidend für das extrem materialminimierte Dach ist die Geometrie der Dachhaut und der tragenden Seilringe um den unterschiedlichen funktionalen Anforderungen (Sichtlinien, Sonnenschutz, Entwässerung. Windangriffsfläche, statische Höhe) in optimaler Weise gerecht zu werden. Die Besonderheit der Fonte-Nova-Lösung ist die zwischen den Seilringen angeordnete Dachmembran die von relativ hohen Luftstützen durchstoßen wird. Das Gewicht liegt bei 45 kg/m².

Entsprechend der Empfehlung der FIFA wird die Anlage in Salvador nach Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) zertifiziert. Unter anderem wird hierzu Wasserverbrauch durch die Verwendung von Regenwasser reduziert, Beton des abgebrochenen Stadions wiederverwendet, Energieverbrauch des Stadions optimiert, Bauablauf nach Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit organisiert und der Primärenergieverbrauch der einzelnen Materialien bewertet.

Die Hufeisenform des Stadions erlaubt nicht nur eine gute Durchlüftung, sondern ermöglicht eine ganzjährige Nutzung des Stadions für verschiedenste Veranstaltungen: Auch während der Fußballsaison ist auf der freien Fläche der südlichen Öffnung der Auf- und Abbau einer Bühne für Konzerte und Theater möglich, so dass Konzertveranstaltungen unabhängig von der Fußballsaison ständig stattfinden können. Das schwebende Restaurant über der südlichen Öffnung kann täglich genutzt werden.

Geschichte Bearbeiten

Am 5. April 2013 wurde das Stadion von der damaligen Staatspräsidentin Dilma Rousseff mit einem symbolischen Anstoß eingeweiht. Zwei Tage später trafen zum Ba-Vi-Derby die Vereine EC Bahia und EC Vitória zusammen. Vitória gewann mit 1:5.[1]

Im Mai 2013, knapp drei Wochen vor Beginn des Konföderationen-Pokals, riss nach starken Regenfällen ein kleiner Teil der Dachhaut ein und einige Teile fielen aus der Konstruktion herab.[8]

Die Arena Fonte Nova war Spielort des FIFA-Konföderationen-Pokals 2013 sowie der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Sie war außerdem einer der Austragungsorte für die Fußballturniere der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro.

Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 Bearbeiten

 
Innenansicht während des WM-Viertelfinals zwischen den Niederlanden und Costa Rica

Während der Weltmeisterschaft fanden sechs Spiele im Stadion statt.

Fr., 13. Juni 2014, 16:00 Uhr (21:00 Uhr MESZ) – Gruppe B
Spanien  Spanien Niederlande  Niederlande 1:5 (1:1)
Mo., 16. Juni 2014, 13:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) – Gruppe G
Deutschland  Deutschland Portugal  Portugal 4:0 (3:0)
Fr., 20. Juni 2014, 16:00 Uhr (21:00 Uhr MESZ) – Gruppe E
Schweiz  Schweiz Frankreich  Frankreich 2:5 (0:3)
Mi., 25. Juni 2014, 13:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) – Gruppe F
Bosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina Iran  Iran 3:1 (1:0)
Di., 1. Juli 2014, 17:00 Uhr (22:00 Uhr MESZ) – Achtelfinale 8
Belgien  Belgien Vereinigte Staaten  USA 2:1 n. V. (0:0, 0:0)
Sa., 5. Juli 2014, 17:00 Uhr (22:00 Uhr MESZ) – Viertelfinale 3
Niederlande  Niederlande Costa Rica  Costa Rica 0:0 n. V., 4:3 i. E.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Arena Fonte Nova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Arena Fonte Nova. In: stadiumdb.com. Abgerufen am 9. Mai 2022 (englisch).
  2. a b Dennis Franklin: Itaipava Arena Fonte Nova by Marc Duwe and Claas Schulitz. In: architectism.com. 18. Oktober 2013, abgerufen am 28. Oktober 2013 (englisch).
  3. Fonte Nova: infográfico resume principais aspectos da arena (Memento vom 9. April 2013 im Internet Archive) (portugiesisch)
  4. Detalhes da Arena (Memento vom 22. Mai 2014 im Internet Archive) (portugiesisch)
  5. a b Arena Fonte Nova – Salvador (Memento vom 1. Dezember 2004 im Internet Archive)
  6. Itaipava também dará nome à Arena Pernambuco. In: exame.com. 20. Mai 2013, abgerufen am 9. Mai 2022 (portugiesisch).
  7. Arena Fonte Nova (Memento vom 11. August 2013 im Internet Archive) (portugiesisch)
  8. Confed Cup: Arena Fonte Nova in Salvador de Bahia nach Regenfällen beschädigt. In: sportal.de. SID, 27. Mai 2013, abgerufen am 9. Mai 2022.