Manfred Winkelhock

deutscher Automobilrennfahrer

Manfred Günther Winkelhock (* 6. Oktober 1951 in Waiblingen; † 12. August 1985 in Toronto) war ein deutscher Automobilrennfahrer. Er startete in den frühen 1980er Jahren in der Formel 1 und der Sportwagen-Weltmeisterschaft, bei der er 1985 verunglückte und an den Folgen starb.

Manfred Winkelhock
Winkelhock im RAM Hart 1985
Nation: Deutschland Deutschland
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Südafrika 1982
Letzter Start: Großer Preis von Deutschland 1985
Konstrukteure
1982–1984 ATS • 1984 Brabham • 1985 RAM
Statistik
WM-Bilanz: WM-24. (1982)
Starts Siege Poles SR
47
WM-Punkte: 2
Podestplätze:
Führungsrunden:

Karriere

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Der Sohn eines Kran- und Abschleppunternehmers lebte in Berglen-Steinach (Baden-Württemberg). Seine Motorsport-Karriere begann 1976 im neu gegründeten VW Junior Cup mit einem Sieg im ersten Rennen.

 
Winkelhock im ATS 1984

Bekannt wurde Winkelhock 1977 durch Einsätze mit Marc Surer und Eddie Cheever im BMW Junior Team in BMW-Tourenwagen. In der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) fuhr er mit Erfolg hochkarätige Rennwagen von Porsche und Ford. 1980 überlebte er auf der Nürburgring-Nordschleife einen spektakulären Unfall unverletzt, als sein Formel-2-Rennwagen auf einer Kuppe vor dem Streckenabschnitt Flugplatz aufgrund eines beschädigten Frontflügels abhob und sich in der Luft einmal rückwärts und nach der Landung mehrfach seitwärts überschlug.

Im selben Jahr versuchte er vergeblich, sich im Arrows beim Großen Preis von Italien in Imola für den Formel-1-Grand-Prix zu qualifizieren. 1982 und 1983 ging er die komplette Saison für das deutsche Team ATS an den Start, wo er bei einigen Rennen mit guten Trainingsleistungen aufhorchen ließ, als er die provisorische Pole-Position innehatte. Nachdem sich ATS-Teamchef Günter Schmid 1984 nach Differenzen beim Grand Prix von Italien in Monza von ihm getrennt hatte, um Fahrer mit Sponsorengeldern zu bekommen, startete Winkelhock bei einem Rennen für Brabham. 1985 fuhr er für das englische RAM-Formel-1-Team und startete außerdem in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Insgesamt bestritt Manfred Winkelhock 47 Formel-1-Rennen, bei denen er zwei WM-Punkte (Großer Preis von Brasilien 1982: 5. Platz) gewinnen konnte.

Unfalltod 1985

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Das Grab von Manfred Winkelhock auf dem Waiblinger Friedhof

Manfred Winkelhock starb am 12. August 1985 an schweren Kopfverletzungen, die er bei einem Unfall tags zuvor beim 1000-km-Rennen von Mosport im kanadischen Mosport Park erlitten hatte. Mit seinem Kremer-Porsche 962 war Winkelhock – wahrscheinlich wegen eines technischen Defekts – mit etwa 230 km/h gegen eine Betonmauer geprallt. Erst nach 25 Minuten konnte er bewusstlos aus dem Wrack befreit werden.[1]

Sein jüngerer Bruder Joachim Winkelhock war kurze Zeit Formel-1-Fahrer für AGS, scheiterte jedoch stets an der Vorqualifikation. Er war bis 1996 in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft bzw. bis 2003 in der Nachfolgeserie DTM als Rennfahrer aktiv.

Thomas Winkelhock, der jüngste der vier Brüder, war zum Beispiel in der DMSB-Produktionswagen-Meisterschaft aktiv.

Manfred Winkelhocks Sohn Markus fuhr u. a. in der Formel 3, der DTM sowie der FIA-GT1-Weltmeisterschaft und bestritt 2007 beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring für Spyker sein einziges Formel-1-Rennen.

Statistik

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Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1979 Frankreich  Hervé Poulain BMW M1 Frankreich  Marcel Mignot Frankreich  Hervé Poulain Rang 6
1980 Vereinigtes Konigreich  March Racing Team BMW M1 Belgien  Patrick Nève Deutschland Bundesrepublik  Michael Korten Ausfall Unfall
1982 Deutschland Bundesrepublik  Fordwerke AG Ford C100 Deutschland Bundesrepublik  Klaus Niedzwiedz Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1977 BMW
Faltz Racing
BMW 320 Vereinigte Staaten  DAY Italien  MUG Frankreich  DIJ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Italien  VAL Italien  PER Vereinigte Staaten  WAT Portugal  EST Frankreich  LEC Kanada  MOS Italien  IMO Osterreich  SAL Vereinigtes Konigreich  BRH Deutschland  HOK Italien  VAL
3 8 DNF
1979 McLaren Racing
Hervé Poulain
March Engineering
BMW 320
BMW M1
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Vereinigte Staaten  TAL Frankreich  DIJ Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL El Salvador  ELS
DNF 6 DNF DNF
1980 March Engineering BMW M1 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL Frankreich  DIJ
DNF
1981 Ford-Werke Ford C100 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MUG Italien  MON Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Kanada  MOS Vereinigte Staaten  ROA Vereinigtes Konigreich  BRH
DNF
1982 Ford-Werke Ford C100 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Belgien  SPA Italien  MUG Japan  FUJ Vereinigtes Konigreich  BRH
DNF 8 20 DNF 18 5
1984 Kremer Racing Porsche 956 Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  BRH Kanada  MOS Belgien  SPA Italien  IMO Japan  FUJ Sudafrika  KYA Australien  SAN
5 5 5
1985 Kremer Racing Porsche 962 Italien  MUG Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  HOK Kanada  MOS Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Japan  FUJ Malaysia  SEL
2 1 4 DNF DNF

Siehe auch

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Commons: Manfred Winkelhock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. "Winkelhock - Leben am Limit" (Memento vom 23. Juni 2015 im Internet Archive) (ARD-Dokumentation, Sendung vom 20. Juni 2015)