1000-km-Rennen von Mosport 1985

Sportwagenrennen

Das 1000-km-Rennen von Mosport 1985, auch Budweiser GT, Mosport Park, fand am 11. August auf dem Canadian Tire Motorsport Park statt und war der sechste Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Der zweitplatzierte Porsche 962C von Jacky Ickx und Jochen Mass

Das Rennen Bearbeiten

1985 verunglückten innerhalb von drei Wochen die beiden deutschen Formel-1-Fahrer Manfred Winkelhock und Stefan Bellof tödlich. Winkelhock fuhr 1985 neben seinen Formel-1-Einsätzen für RAM Racing, Sportwagenrennen für Porsche Kremer Racing. In Mosport war der Schweizer Marc Surer Teamkollege im Porsche 962C. Surer bestritt den ersten Stint (Rennabschnitt zwischen zwei Boxenstopps) und kollidierte in der zweiten Runde mit dem Chevrolet Camaro von Jerry Thompson. Die Kollision beschädigte die linke hintere Radaufhängung, die bei einem unplanmäßigen Stopp repariert wurde. Dabei verlor das Team einige Runden. Nach zwei Rennstunden übernahm Winkelhock das Steuer des Porsche von Surer. Bei der Anfahrt zum Clayton Corner, einer langgezogenen Linkskurve in einer Senke, fuhr der Wagen nicht nach links, sondern mit ca. 230 km/h geradeaus und prallte ungebremst in eine Sicherheitsbarriere. Der heftige Einschlag zerstörte die gesamte rechte Fahrzeugseite. Die Rettungsmannschaften fanden Winkelhock bewusstlos eingeklemmt unter der Lenksäule und benötigten 40 Minuten, um ihn aus dem Wrack zu befreien. Ein Hubschrauber brachte den Schwerverletzten (mehrere Beinbrüche und schweren Kopfverletzungen) in das Sonnybrook Hospital nach Toronto, wo er notoperiert wurde. Er starb in der folgenden Nacht, noch bevor seine von Marc Surer informierte Ehefrau und seine Eltern in Toronto eintrafen. Die genaue Unfallursache konnte nie geklärt werden.[1][2]

Der weitere Rennverlauf geriet durch den fatalen Unfall in den Hintergrund. Das Rennen endete mit einem Doppelsieg der Werks-Porsche 962. Hans-Joachim Stuck und Derek Bell gewannen vor ihren Teamkollegen Jacky Ickx und Jochen Mass.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 C1 2 Deutschland  Rothmans Porsche Deutschland  Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Porsche 962C 253
2 C1 1 Deutschland  Rothmans Porsche Belgien  Jacky Ickx
Deutschland  Jochen Mass
Porsche 962C 253
3 C1 52 Vereinigtes Konigreich  TWR Jaguar Frankreich  Jean-Louis Schlesser
Vereinigtes Konigreich  Martin Brundle
Neuseeland  Mike Thackwell
Jaguar XJR-6 234
4 C1 11 Deutschland  Porsche Kremer Racing Kanada  Ludwig Heimrath junior
Kanada  Ludwig Heimrath senior
Niederlande  Kees Kroesemeijer
Porsche 956 234
5 C2 70 Vereinigtes Konigreich  Spice Engineering Vereinigtes Konigreich  Gordon Spice
Vereinigtes Konigreich  Ray Bellm
Spice-Tiga GC85 231
6 C2 74 Deutschland  Gebhardt Motorsport Kanada  John Graham
Deutschland  Frank Jelinski
Gebhardt JC853 225
7 GTP 18 Kanada  Bieri Racing El Salvador  Francisco Miguel
Kanada  Uli Bieri
Kanada  Matt Gysler
Sauber C7 211
8 C2 88 Vereinigtes Konigreich  Art Racing Vereinigtes Konigreich  David Andrews
Vereinigtes Konigreich  Max Payne
Ceekar 83J-1 203
9 GTO 165 Vereinigte Staaten  Gary English Vereinigte Staaten  Jerry Thompson
Vereinigte Staaten  Gary English
Chevrolet Camaro 199
10 GTU 154 Vereinigte Staaten  Zwiren Racing Vereinigte Staaten  Steve Zwiren
Kanada  Robert Peters
Vereinigte Staaten  Peter Dawe
Mazda RX-7 184
Nicht klassiert
11 C2 80 Italien  Carma FF Italien  Carlo Facetti
Italien  Martino Finotto
Schweiz  Jean-Pierre Frey
Alba AR6 218
12 C2 82 Italien  Grifo Autoracing Italien  Maurizio Gellini
Italien  Pasquale Barberio
Alba AR3 157
13 C1 34 Vereinigtes Konigreich  Cosmik Racing Deutschland  Christian Danner
Griechenland  Costas Los
Schweden  Mikael Nabrink
March 84G 148
14 C2 98 Vereinigtes Konigreich  Roy Baker Promotions Kanada  Joe DeMarco
Vereinigte Staaten  Chuck Grantham
Tiga GC285 146
Ausfall
15 GTO 153 Kanada  Rudy Bartling Kanada  Rudy Bartling
Kanada  Fritz Hochreuter
Porsche Carrera RSR 125
16 GTO 139 Kanada  R & H Racing Kanada  Rainer Brezinka
Kanada  Jack Burnett
Kanada  John Centano
Porsche Carrera RSR 103
17 C1 10 Deutschland  Porsche Kremer Racing Schweiz  Marc Surer
Deutschland  Manfred Winkelhock
Porsche 962C 69
18 C2 100 Vereinigtes Konigreich  John Bartlett Racing Vereinigtes Konigreich  Robin Smith
Schweden  Stanley Dickens
Marokko  Max Cohen-Olivar
Chevron B62 27
19 C1 51 Vereinigtes Konigreich  TWR Jaguar Vereinigtes Konigreich  Martin Brundle
Neuseeland  Mike Thackwell
Jaguar XJR-6 12
Nicht gestartet
20 C1 1T Deutschland  Rothmans Porsche Deutschland  Hans-Joachim Stuck Porsche 962C 1

1 Trainingswagen

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
21 C1 19 Vereinigte Staaten  Performance Motorcar Vereinigte Staaten  Jack Miller Nimrod NRA/C2
22 C2 96 Vereinigte Staaten  Thomas Hessert Vereinigte Staaten  Steve Durst
Vereinigte Staaten  Thomas Hessert
Harrier RX83C
23 B 151 Deutschland  Helmut Gall Deutschland  Helmut Gall
Deutschland  Edgar Dören
BMW M1
24 GTO 165 Vereinigte Staaten  Jack Roush Kanada  John Jones
Vereinigte Staaten  Wally Dallenbach
Ford Mustang

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
C1 Deutschland  Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich  Derek Bell Porsche 962C Gesamtsieg
C2 Vereinigtes Konigreich  Gordon Spice Vereinigtes Konigreich  Ray Bellm Spice-Tiga GC85 Rang 5
GTP El Salvador  Francisco Miguel Kanada  Uli Bieri Kanada  Matt Gysler Sauber C7 Rang 7
GTO Vereinigte Staaten  Jerry Thompson Vereinigte Staaten  Gary English Chevrolet Camaro Rang 9
GTU Vereinigte Staaten  Steve Zwiren Kanada  Robert Peters Vereinigte Staaten  Peter Dawe Mazda RX-7 Rang 10

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 24
  • Gestartet: 19
  • Gewertet: 10
  • Rennklassen: 5
  • Zuschauer: 12.000
  • Wetter am Renntag: warm und trocken
  • Streckenlänge: 3,957 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 5:55:41,988 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 253
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1001,216 km
  • Siegerschnitt: 168,886 km/h
  • Pole Position: Hans-Joachim Stuck – Porsche 962C (#2) – 1:09,775 = 204,179 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Hans-Joachim Stuck – Porsche 962C (#2) – 1:12,915 = 195,386 km/h
  • Rennserie: 6. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1985

Literatur Bearbeiten

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zum Tod von Manfred Winkelhock
  2. Nachruf auf Manfred Winkelhock
Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Hockenheim 1985
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps 1985