Liste der 999 Frauen des Heritage Floor

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Die Liste der 999 Frauen des Heritage Floor führt die 999 Frauen auf, denen im Kunstwerk The Dinner Party von Judy Chicago eine goldene Inschrift auf den 2304 dreieckigen weißen handgefertigten Porzellanbodenfliesen des Heritage Floor gewidmet wurde. Der Boden unter der Tafel wird von Chicago als symbol of our heritage (deutsch: Symbol unseres Kulturerbes) beschrieben. Dieser Geschichtsboden sollte das buchstäbliche und symbolische Fundament der Festtafel sein.[1] Die Namenszüge verlaufen zumeist über mehrere nebeneinanderliegende Kacheln. Hergestellt wurden die Fliesen in der China Boutique außerhalb von Los Angeles. Sie wurden mehrfach mit Regenbogen- und Goldglanz gebrannt. Der Herstellungsprozess des Heritage Floor nahm mehr als zwei Jahre in Anspruch. Aus einer Liste von über 3000 zusammengestellten Namen wählte ein Team aus mehr als zwanzig Mitgliedern unter Leitung von Diane Gelon und Ann Isolde 999 Frauen aus, mit deren Namen die Fliesen beschriftet wurden.

The Dinner Party, Kunstinstallation von Judy Chicago, zentral der Heritage Floor

Ihrer Arbeit voraus ging die Überlegung, dass die Leistungen von Frauen in der Geschichte zumeist verschwiegen würden. Frauen müssten ihre Energien im Kampf, an der Kultur teilzuhaben vergeuden, statt sie gleichberechtigt mitzuformen. Das Kunstwerk sollte die Leistungen von Frauen in der Menschheitsgeschichte aufzeigen und gleichzeitig auch die Tragödien, die durch die Unterdrückung von Frauen entstanden waren.[2] Das Kunstwerk und der Heritage Floor dienen als visuelle Darstellung der Beiträge, die Frauen zu allen Aspekten der Geschichte geleistet haben.[3]

Die Dinnertafel Bearbeiten

 
Gedeck auf der Tafel mit zugehörigen beschrifteten Kacheln unter dem Gedeck im Heritage Floor

Aufbau der Tafel Bearbeiten

Die Tafel bildet ein gleichseitiges Dreieck. An jeder dieser drei Seiten befinden sich Gedecke für dreizehn historische oder mythologische Persönlichkeiten. An der ersten Seite sind Gedecke für Persönlichkeiten der Urgeschichte bis zur Römischen Kaiserzeit angeordnet, an der zweiten Seite für Persönlichkeiten der Christianisierung bis zur Reformation und an der dritten Seite für Persönlichkeiten von der Amerikanischen Revolution bis zur Frauenbewegung.

Der Heritage Floor Bearbeiten

Die Dinnertafel steht auf einem Kachelboden, bestehend aus 2304 weißen, dreieckigen handgefertigten Porzellanbodenfliesen. Diese Fliesen wurden mit den Namen von 999 historischen oder mythischen Persönlichkeiten beschriftet.

Judy Chicago hat für die Auswahl der Persönlichkeiten in die Liste der Frauen des Heritage Floor Kriterien definiert, von denen mindestens eines für die Aufnahme erfüllt sein musste:[4]

  1. Sie hat einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft geleistet;
  2. Sie hat versucht, das Los anderer Frauen zu verbessern;
  3. Ihr Leben und ihre Arbeit haben bedeutende Aspekte der Frauengeschichte beleuchtet;
  4. Sie bietet ein Vorbild für eine gleichberechtigtere Zukunft.

Die Namen der 999 Frauen des Heritage Floor sind den „Gedecken“ auf der Tafel zugeordnet. Sie sind räumlich unterhalb des jeweiligen Gedeckes auf den Kacheln geschrieben und fließen von dort in den Raum innerhalb der Tafel.[3]

Zur Installation gehören sieben Wandpaneele, die Heritage Panels, die Informationen zu den im Kunstwerk repräsentierten Frauen enthalten. Diese Wandpaneele sind großformatige, handkolorierte Foto- und Textcollagen.[5] Sie setzen die Frauen, die auf den Bodenkacheln erwähnt sind, in eine Beziehung zu denjenigen, die ein Gedeck erhalten haben.[4] Wie beim Heritage Floor sind die auf den Heritage Panels aufgeführten Namen unter dem entsprechenden Gedeck angeordnet.

Seit 2007 befindet sich die Installation als feste Ausstellung im Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art im Brooklyn Museum, New York.

Anmerkungen Bearbeiten

Fehler in der Liste der 999 Frauen des Heritage Floor Bearbeiten

In das Kunstwerk haben sich einige Fehler eingeschlichen. So gibt es mehrere Frauen, die durch zwei Inschriften mit unterschiedlichen historischen Namen aufgeführt sind. Doppelt in der Liste sind:

Die Frauen wurden teilweise derselben Person mit Gedeck zugeordnet, teilweise auch unterschiedlichen.

Zudem wurde Hatschepsut einerseits ein Gedeck gewidmet, sie wird jedoch zusätzlich unter der Bezeichnung Hashop im Heritage Floor geführt. Dort ist Hashop dem Gedeck der Hatschepsut zugeordnet.

  • Mit Kresilas, bei Chicago Cresilla, befindet sich auch ein Mann in der Liste, bei dem Judy Chicago irrtümlich davon ausging, er sei eine Frau gewesen.[7]
  • Die Königstochter und Herzogin Adelperga wurde durch Missverständnisse als Laienheilerin Adelberger in die Liste aufgenommen.
  • Als schwedische Nonne, die einen Liebesbrief verfasste, wurde Ingrid Persdotter in die Liste aufgenommen. Sie ist dem Gedeck von Christine de Pizan zugeordnet. Der Liebesbrief genießt auch heute hohes Ansehen als literarische Arbeit, jedoch hat es die Nonne Ingrid Persdotter nicht gegeben. Dabei handelte es sich um eine Fälschung.
  • Unter Historikern stark umstritten ist auch, ob es Helena von Alexandria und ihr Schlachtengemälde wirklich gegeben habe. Ihr Name ist dem Tischgedeck Sappho zugeordnet.[8]

Hinweise Bearbeiten

Zusätzlich zu den Namen, wie sie in der deutschen Transkription oder im wissenschaftlichen Sprachgebrauch benutzt werden, wird in der Liste die Schreibweise aufgeführt, die von Judy Chicago auf den Kacheln gewählt wurde.

Die Angaben zu den Frauen, die noch keinen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia haben, sind durch die unter Bemerkungen angeführten Einzelnachweise referenziert. Sollten einzelne Angaben in der Tabelle nicht über die Hauptartikel referenziert sein, so sind an der entsprechenden Stelle zusätzliche Einzelnachweise angegeben. Bei Abweichungen zwischen belegten Angaben in Wikipedia-Artikeln und den Beschreibungen des Kunstwerks auf der Seite des Brooklyn Museums wird darauf zusätzlich unter „Bemerkungen“ hingewiesen.

Wo möglich, sind die Listeneinträge zu den von Chicago ausgewählten Frauen mit bildlichen Darstellungen der betreffenden Personen versehen. In den Fällen, in denen keine mehr oder minder zeitgenössischen Darstellungen vorliegen, handelt es sich bei den verwendeten Abbildungen jedoch um deutlich spätere Illustrationen, die keinen Bezug zum wirklichen Aussehen oder dem ursprünglichen historischen oder kulturellen Hintergrund der Frauengestalten haben müssen, sondern deren spätere Rezeption widerspiegeln.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Judy Chicago, Durch die Blume, Rowohlt, Hamburg, 1984, S. 247
  2. Judy Chicago, Durch die Blume, Rowohlt, Hamburg, 1984, S. 243
  3. a b Brooklyn Museum: Heritage Floor. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 21. September 2019.
  4. a b Judy Chicago: The Dinner Party: From Creation to Preservation. Merrell 2007, London, Heritage panels, ISBN 1-85894-370-1, S. 289.
  5. Brooklyn Museum: Heritage Panels. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 21. September 2019.
  6. Real Academia de la Historia: Maryam bint Abī Ya’qūb al-Fayṣūlī al-Anṣārī.
  7. Brooklyn Museum: Cresilla. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. November 2019.
  8. Helena. Abgerufen am 8. November 2023 (englisch).

Seite I: Urgeschichte bis zur Römischen Kaiserzeit Bearbeiten

An der ersten Seite der Tafel sind Sitzplätze für historische oder mythologische Persönlichkeiten von der Urgeschichte bis zu Entstehung und Niedergang der Klassischen Antike angeordnet. Der Abschnitt beginnt mit Ur-Göttinnen und endet mit Hypatia von Alexandria zur Römischen Kaiserzeit.

Gedeck für die Urgöttin Bearbeiten

 
„Göttin“ auf dem Leopardenthron, Darstellung aus Çatalhöyük (Türkei, 8. Jahrtausend v. Chr.)

Aus mündlichen Überlieferungen und archäologischen Berichten stammen Informationen über die Urgottheiten der Menschen. Zu diesen gehören Geschichten über die „Alte Frau“ der Aborigines in Australien. Sie repräsentiert die ursprüngliche Vorstellung von einer Muttergöttin, die mit einer heiligen weiblichen Kraft für die Erschaffung der Erde und all ihrer Flora und Fauna verantwortlich sei. Die Erdgöttin war die universelle Seele der Fruchtbarkeit, sie nahm pflanzliche, tierische und menschliche Materie in den Tod, um daraus neues Leben zu schaffen.

Die Göttin als göttliche Schöpferin spiegelte sich nach diesen Vorstellungen im Körper jeder Frau wider. Die Zyklen der Natur fänden sich in den Zyklen des weiblichen Körpers und in überlieferten Kunstwerken. In Höhlenzeichnungen oder Figurinen wurden stilisierte Bilder des weiblichen Körpers dargestellt, die meistens nur einen Körperteil betonen, wie die Brüste, Genitalien oder das Gesäß.

Mit Beginn der Sesshaftigkeit und dem Ende des Nomadenlebens in der späten Altsteinzeit ging eine Verschiebung weltanschaulicher Vorstellungen einher. Neben den Urgöttinnen entstanden weitere Gottheiten.

Das Gedeck der Urgöttin auf der Tafel erinnert an die frühe Göttertradition, als Frauen die Schöpferinnen allen Lebens auf der Erde waren. Der Teller der Urgöttin symbolisiert die Verbindung zwischen dem weiblichen Körper und Mutter Erde. Er erinnert an Fleisch und auch an Fels und soll nach Judy Chicago an die „Urvagina“, die ursprüngliche Quelle allen Lebens, erinnern.

Der Tischläufer erinnert an die Bedeutung der Frauenarbeit in der Altsteinzeit. Die Spirale, die um den Initialen-Buchstaben „P“ des Namens „Primordial Goddess“ gewunden ist, soll frühe Körbe und Töpfe darstellen, die unter Verwendung von Spiralformen hergestellt wurden. Als Symbol soll sie für die Göttin und die heilige Weiblichkeit stehen. Auf dem Läufer befinden sich Kalbshäute, die frühe Kleidungsstücke repräsentieren und mit Kaurischnecken geschmückt sind, welche ein altes Symbol der weiblichen Fruchtbarkeit darstellen. Pelz, ein weiches, ansprechend taktiles Material, ist auch mit der Herstellung von Kleidung und mit Frauen und Frauenarbeit verbunden.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Ajyhyt Ajysyt N/A Sibirischer Schamanismus Fruchtbarkeitsgottheit der turkischen Jakuten aus der Lena-Region in Sibirien. Der Name bedeutet „Geburtshelfer“ und kann auch als „Mutter der Wiegen“ bezeichnet werden.[2]

Sie war dafür verantwortlich, die Seele eines neugeborenen Kindes zur Welt zu bringen. Der Legende nach lebte sie auf einem Berg, von dem aus sie das Schicksal der Menschheit kontrollierte. Sie soll ein goldenes Buch geführt haben, in dem sie jede Geburt aufzeichnete.[3]

Atira Atira N/A Nordamerikanische Gottheit der Pawnee Göttin der Erde in der Pawnee-Mythologie.[4]

Atira, ihr Name bedeutet „Himmelsgewölbe“, ist die Mutter Erde und Mitglied des Götterrates in der Mythologie der Pawnee. Ihr Mann ist Tirawa, der Schöpfergott. Für die Pawnee ist Atiras irdische Manifestation der Mais.[5]

 
Eurynome Eurynome N/A Griechische Mythologie Schöpferin aller Dinge, Urgöttin der Pelasger. Als Bestandteil des pelasgischen Ursprungsmythos herrschte sie schon in vorgriechischer Zeit auf dem Olymp. Sie entsprang nackt dem Ur-Chaos und trennte zuallererst den Himmel von den Wassern und schied das Licht von der Dunkelheit.
Gaia Gaea N/A Griechische Mythologie Die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Ihr Name ist indogermanischen Ursprungs und bedeutet möglicherweise die Gebärerin.  
Gefion Gebjon N/A Nordische Mythologie Asenjungfrau, Beschützerin der Jungfrauen, der alle gehören, die unvermählt sterben, sowie Göttin der Familie und des Glücks. Sie gilt als rein wie der Morgentau.  
Ilmatar Ilmatar N/A Finnische Mythologie Jungfräulicher weiblicher Geist der Lüfte, der die Welt aus sieben kosmischen Eiern erschuf und damit die Urmutter der finnischen Mythologie.  
Nammu Nammu N/A Sumerische Mythologie Göttin der Schöpfung. Falls der babylonische Schöpfungsmythos Enûma elîsch, wie vermutet wird, auf einem sumerischen Mythos basiert, ist Nammu die sumerische Gottheit des Urmeers, die die Götter An (Himmel) und Ki (Erde) und die ersten Götter gebar.
Neith Neith N/A Ägyptische Mythologie Sie ist eine der ältesten bezeugten Göttinnen und wurde im Laufe der ägyptischen Geschichte als Kriegsgöttin, Schöpfergöttin, Muttergöttin, Göttin von Unterägypten und Totengöttin verehrt.  
Ninḫursanga Aruru N/A Akkadische Mythologie Gebirgs- und Muttergöttin. Sie ist eine der führenden weiblichen Götter und wird auch mit dem Epitheton „Mutter der Götter“ benannt. In ihrer Funktion als Göttin der Gebärenden wird sie auch als „Mutter aller Kinder“ bezeichnet.

In der Dinnertafel wird Aruru als Schöpfungsgöttin beschrieben, welche in der akkadischen Kultur, die sich um die antike mesopotamische Stadt Akkad bildete, ihren Ursprung hat. Sie hat Parallelen in der sumerischen und der babylonischen Kultur. Im Gilgamesch-Epos wird sie als die Schöpferin von Enkidu benannt, dem mythischen Wilden, der von Tieren großgezogen wurde. Aruru formte ihn aus einem Lehmklumpen nach dem Bilde von Anu, dem Herrn des Himmels und König der Götter.[6]

 
Ninḫursanga Ninhursaga N/A Sumerische Mythologie Gebirgs- und Muttergöttin. Sie ist eine der führenden weiblichen Götter und wird auch mit dem Epitheton „Mutter der Götter“ benannt. In ihrer Funktion als Göttin der Gebärenden wird sie auch als „Mutter aller Kinder“ bezeichnet.

In der Dinnertafel wird Ninhursaga als das sumerische Gegenstück von Aruru beschrieben. Sie wird als Göttin Ki angesehen. Sie war die Frau von Enki, dem Gott der Kultur, und schuf mit ihm das Pflanzenleben, welches durch ihre Tochter Ninsar, der Göttin der Weide, verkörpert wurde. Auch war sie mit Enlil, dem Halbbruder von Enki, verheiratet und hatte viele Kinder.[7]

Nut Nut N/A Ägyptische Mythologie Göttin des Himmels. Sie symbolisiert das Firmament und wurde als die Mutter der Gestirne angesehen.  
Ometeotl Omeciuatl N/A Aztekische Götterwelt Dualer Gott, dem eine höhere Macht als der Mehrzahl der übrigen Götter zugeschrieben wurde. Ometeotl bestand aus einer männlichen Komponente, Ometecutli („Zwei-Herr“), und seinem weiblichen Pendant, Omecihuatl („Zwei-Frau“).
Siva Siva N/A Westslawische Mythologie Hauptgöttin des westslawischen Stammes der Polaben.  
Tefnut Tefnut N/A Ägyptische Mythologie Schöpfergottheit der heliopolitanischen Kosmogonie. Sie symbolisierte das Feuer.

In der Kunstinstallation wird Tefnut als ägyptische Göttin des Wassers und der Fruchtbarkeit beschrieben. Der Sonnengott Ra nieste und Schu wurde geboren, dann räusperte er sich und Tefnut wurde geboren. Mit ihrem Bruder Schu schuf sie Geb und Nut. Tefnut wird oft als Katze dargestellt, ein Symbol des Krieges, in Bezug auf einen Mythos, in dem sie mit Schu kämpfte und aus Ägypten floh.[8]

 
Tiamat Tiamat N/A Babylonische Mythologie Göttin. Sie verkörpert das Salzwasser und bildet den Gegenpart zu ihrem Gemahl Abzu, dem Süßwasser.
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Primordial Goddess. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.
  2. Julie Loar: Goddesses for Every Day: Exploring the Wisdom and Power of the Divine Feminine around the World. New World Library, 2010, ISBN 978-1-57731-951-1, S. 207 (books.google.de).
  3. Brooklyn Museum: Ajysyt. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 22. September 2019.
  4. Patricia Monaghan: Encyclopedia of Goddesses and Heroines [2 volumes]. ABC-CLIO, 2009, ISBN 978-0-313-34990-4, S. 534 (books.google.de).
  5. Brooklyn Museum: Atira. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.
  6. Brooklyn Museum: Aruru. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.
  7. Brooklyn Museum: Ninhursaga. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.
  8. Brooklyn Museum: Tefnut. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.

Gedeck für die Fruchtbarkeitsgöttin Bearbeiten

 
Menschliche Figur aus Ton, vermutlich Fruchtbarkeitsgöttin Tappeh Sarab, Kermanshah 7000–6100 v. Chr., Jungsteinzeit, Nationalmuseum des Iran

In einem Glaubenssystem des Polytheismus mit verschiedenen Göttern ist eine Fruchtbarkeitsgöttin verantwortlich für die Fruchtbarkeit der Felder und der Tiere. In manchen Glaubenssystemen garantiert nicht eine einzelne Fruchtbarkeitsgottheit, sondern eine sogenannte Heilige Hochzeit zwischen einem Gott und einer Göttin die Fruchtbarkeit der Felder.

Fruchtbarkeitsgottheiten wurden oft als Göttin verehrt, archäologische Funde zeigen in Figurinen stilisierte Bilder des weiblichen Körpers, bei denen die sekundären Geschlechtsmerkmale, die die Fruchtbarkeit betonen, übertrieben stark dargestellt werden. Bekannte Figurinen sind die Venus von Lespugue und die Venus von Willendorf. In der Regel werden Venusfigurinen einerseits als Fruchtbarkeitssymbole gedeutet, andererseits auch als die Darstellung einer Göttin. Durch die übertrieben ausgeprägten Körperteile erscheinen diese Figurinen heute entweder hochschwanger oder stark übergewichtig.

In der Kunstinstallation wird zu dem Gedeck der Fruchtbarkeitsgöttin ausgeführt, dass Marija Gimbutas, eine führende Gelehrte in der Erforschung der frühen Göttinnenverehrung, prähistorische Göttinnenfiguren mit Wasser in Verbindung gebracht hat. Im Rahmen ihrer Forschungen habe sie Figuren gefunden, die mit Symbolen versehen sind, die Wasser in verschiedenen Formen darstellen, wie Regen, Bäche mit Muttermilch und Fruchtwasser. In ihrer Schrift The Language of the Goddess stellt sie die These auf, dass diese Figuren und die dazugehörigen Symbole, die auch in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit auf Kreta zu finden waren, einen Göttinnenkult darstellen, der im Laufe der Zeit verloren ging.

Die in der heutigen Türkei ausgegrabene Siedlung Çatalhöyük aus der Jungsteinzeit ist als archäologische Stätte für Forscher der Göttinnenverehrung von Bedeutung. Die Siedlung Çatalhöyük scheint eines der ersten urbanen Zentren gewesen zu sein, in der eine landwirtschaftlich geprägte Gesellschaft lebte, die Handel trieb und so reich war, dass ihre Bürger Luxusgüter wie Spiegel besaßen. Umstritten ist die Vermutung, dass es viele Schreine in der Siedlung gegeben habe, von der Chicago noch ausging, die sich auf die Forschungen von James Mellaart bezog. Diese werden jedoch inzwischen durch Ian Hodder ebenfalls als Wohnhäuser gedeutet. Auch bezieht sich Chicago auf die These von James Mellaart, der Reliefs gefunden hat, auf denen Wesen mit gespreizten, jeweils in Kopfrichtung angewinkelten Armen und Beinen und einem betonten Nabel dargestellt sind, über denen sich mehrere Putzlagen und Bemalungen befanden. Kopf, Hände und Füße waren immer abgeschlagen. Mellaart deutete die Darstellung als gebärende Göttin. Jedoch macht ein Fund eines Stempels aus Çatalhöyük, der einen Bären in exakt dieser Körperhaltung zeigt deutlich, dass die Deutung nicht notwendig zutreffen muss.

Demnach hätten nach Judy Chicago viele Gelehrte und Archäologen die Ausgrabungsstätte genutzt, um Theorien über eine frühe matriarchalische Gesellschaft aufzustellen, in der das primäre göttliche Wesen die Fruchtbare Göttin war, ein Modell für nachfolgende Traditionen der Göttinnenverehrung.

Das Gedeck der Fruchtbarkeitsgöttin beinhaltet prähistorische Elemente, welche auf die gesellschaftliche Rolle der Frau und die Verehrung der Göttin für Geburt und Erschaffung von Nahrung hinweisen. Die Techniken, die bei der Herstellung des Tischläufers benutzt wurden, wurden wahrscheinlich bereits von Frauen der Altsteinzeit bei ähnlichen Objekten verwendet. Knochennadeln wurden von Hand aus den Oberschenkelknochen von Kühen hergestellt, und die Wolle wurde auf einer Fallspindel gesponnen.

Auf dem Tischläufer findet sich die Spirale als vorherrschende Form. Sie bezieht sich auf die frühen Wickelkörbe und Töpferwaren von Frauen. Als Unterlage dient grobes Sackleinen, eine frühe Textilie. Chicago vermutet, dass diese Textilien ausschließlich von Frauen hergestellt wurden. Das Gedeck erinnert an die traditionell geschaffenen Töpfer-, Korb- und Textilgüter der Jungsteinzeit, die von Frauen gefertigt wurden und von denen viele für die Landwirtschaft und den Anbau von Lebensmitteln verwendet wurden. Da die Landwirtschaft den Beginn des Neolithikums markiert und für den Fortschritt der Zivilisation verantwortlich ist, kennzeichnet das Gedeck auch die Rolle der Frau bei der Gestaltung der alten Gesellschaft.

Die für die Produktion von Tischläufer und Teller notwendigen Entscheidungen für Aussehen und Stil fußen auf frühen Darstellungen von Göttinen, wie der Venus von Willendorf. Es wurde dabei vermutet, dass es sich um kultische Gegenstände gehandelt habe, die von Männern und Frauen genutzt wurden. Ihre üppigen Formen spiegeln sich in den fleischigen Qualitäten des Tellers wider. In den Tischläufer wurden Figuren eingewebt, die frühe Reproduktionen des weiblichen Körpers darstellen sollen. Diese Figuren wurden verwendet, um Frauen als Schöpferinnen und Erzieherinnen zu verehren. Muscheln und Seesterne schmücken den Läufer und verweisen auf die Assoziation des Meeres mit Frauen, Fruchtbarkeit und Göttinnen wie der Venus. Der Teller ist mit runden Formen verziert, die Brüste und andere natürliche Elemente wie Samen darstellen sollen, die mit der weiblichen Fruchtbarkeit zusammenhängen.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Bona Dea Bona Dea N/A Römische Mythologie In der römischen Religion die Göttin der Fruchtbarkeit, Heilung, Jungfräulichkeit und der Frauen, Tochter von Faunus, hatte in Rom einen Tempel auf dem Aventin. Ihr Kult bestand in Rom wahrscheinlich seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. Verehrt wurde sie an jedem 4. Dezember in einer Zeremonie, bei der nur Frauen anwesend sein durften.  
Brigid Brigid N/A Irische Mythologie Göttin der keltischen Mythologie Irlands. Sie gilt als Tochter des Dagda und Gattin des Bress sowie als Mutter des Ruadan. Sie soll, verehrt in dreifacher Form, Schutzgöttin der Gesetzgeber, der Heilkunst, der Fruchtbarkeit und der Schmiede gewesen sein.  
Cardea Cardea N/A Römische Mythologie Göttin der Schwellen, der Türscharniere und der Türgriffe. Sie gehört in die Reihe der römischen Sondergottheiten. Verehrt wurde sie als Beschützerin von Kindern, die sie durch die Macht des Weißdorns insbesondere vor Vampiren und Hexen beschützte.
Danu Danu N/A Keltische Mythologie Keltische Göttin der Fruchtbarkeit, Gesundheit und des Wohlstands. Mutter der Túatha Dé Danann, der „Kinder von Danu“, eines Volkes, das im zweiten Jahrtausend v. Chr. In Irland lebte. Danu war ein Symbol des Überflusses, normalerweise verbunden mit fließenden Gewässern, besonders Flüssen und Bächen.
Freya Freya N/A Nordische Mythologie Wanengöttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie Lehrerin des Zaubers.  
Frigg Frija N/A Nordische Mythologie In der Nordischen Mythologie ist Frigg die Frau von Odin und gehört zu den Asen. Nach einigen Autoren ist ein anderer Name für sie Saga. Sie ist die Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft. Sie ist Hüterin des Herdfeuers und des Haushaltes.  
Hera Hera N/A Griechische Mythologie Gattin und gleichzeitig die Schwester von Zeus und somit die Tochter von Kronos und Rhea. Sie gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi.  
Juno Juno N/A Römische Mythologie Sie galt als Göttin der Geburt, der Ehe und Fürsorge. Der Monatsname Juni leitet sich von Juno her.  
Macha Macha N/A Irische Mythologie Im Ulster-Zyklus der keltischen Mythologie Irlands der Name mehrerer Landes-Gottheiten und auch Sagengestalten, wahrscheinlich sind dies Aspekte derselben Göttin.  
Akka Madderakka N/A Samische Mythologie In der samischen Mythologie Göttin der Frauen und Kinder, Stammesmutter, Fruchtbarkeitsgöttin. Sie wurde durch ihre drei Töchter Sarakka, Uksakka und Juksakka unterstützt. Akka war der allgemeine Name für weibliche Geister in der samischen Mythologie, Madderakka war der erste.  
Nerthus Nerthus N/A Germanische Mythologie Gottheit der germanischen Mythologie, die gelegentlich mit dem eddischen Njörd identifiziert wird. Tacitus beschreibt Nerthus als Terra Mater (lat.: Mutter Erde).  
Ninti Ninti N/A Sumerische Mythologie Sumerische Göttin des Lebens. Sie wurde von Ninḫursanga mit sieben weiteren Göttinnen geschaffen, um Enki zu heilen, der zuvor von Ninḫursanga verflucht worden war und verbotene Blumen gegessen hatte. Ninti war dafür zuständig, Enkis Rippe zu heilen. Dieser Mythos wurde später im Buch der Genesis als die Geschichte von Eva adaptiert, die aus Adams Rippe erschaffen wurde.
Tellus Tellus Mater N/A Römische Mythologie Gottheit der mütterlichen Erde, daher auch oft Terra Mater genannt, sie entspricht der griechischen Gaia. Tellus Mater war für Landwirtschaft und Erdbeben sowie für Ehe und Fruchtbarkeit verantwortlich. Ihr Fest, das jährlich am 15. April stattfand, hieß Fordicia und verlangte das Opfer trächtiger Kühe.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Fertile Goddess. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.

Gedeck für Ištar Bearbeiten

 
Statuette von Ischtar aus Alabaster, 3.–2. Jahrhundert v. Chr. Musée du Louvre, Paris

Ištar ist der akkadische Name einer sumerischen, in Mesopotamien verehrten Göttin. Sie war die Kriegsgöttin und Göttin der Liebe und des (sexuellen) Begehrens, zudem hatte sie weitere Attribute. Ihr wurde der Planet Venus, der Morgen- und Abendstern, zugeordnet. Ištar galt als Tochter von Sin und Schwester von Šamaš und war die wichtigste weibliche Gottheit im akkadischen Pantheon. Ein Tor in den Mauern von Babylon, das Ištar-Tor, wurde nach ihr benannt, eine Rekonstruktion des Tores befindet sich im Pergamonmuseum, Berlin.

Sie teilte viele Aspekte mit einer früheren sumerischen Göttin, Inanna, auch Inana. Zudem werden ihr viele Liebhaber zugeschrieben. Der vielleicht bekannteste Mythos von Ištar beschreibt, wie sie sich einen jungen Hirten namens Dumuzi (später Tammuz genannt) als ihren Geliebten auserkoren hat. Sie wurden später durch das Ritual „Heilige Ehe“ verbunden. Kurz danach starb Dumuzi. In anderen Mythen kontrolliert Ištar Gewitter und Regen, führt Krieg in der göttlichen Welt und stiehlt dem Gott Enki das Ich.

Zu den mit der Verehrung von Ištar verbundenen Ritualen gehört die „Heilige Ehe“, in der sich ein männlicher Herrscher mit Dumuzi identifiziert. Da die Praxis nur in der Literatur beschrieben wurde, ist unklar, ob es sich um eine rein symbolische oder eine tatsächliche Wiederholung handelte. Bevorzugte Herrscher soll sie im Kampf unterstützt haben, davon zeugen künstlerische Darstellungen und Texte. Auf diese Hilfe gründeten Könige ihre Herrschaft.

In der Kunstinstallation wird Ištar mit architektonischen Motiven verbunden. Die geometrischen Formen ihres Läufers stammen vom Ištar-Tor und der früheren Zikkurat von Ur, die dem Mondgott Nanna gewidmet ist, der einer Überlieferung nach der göttliche Vater von Ištar war. Die aufsteigenden Stufen neben dem Namen auf dem Tischläufer stellen die aufsteigenden Stufen der Zikkurats nach, die Innenseite des oberen Bogens, gearbeitet im Ziegelstich, ist ein Hinweis auf die Kacheln des Ištar-Tors. Durch die architektonischen Motive soll auf den Fortschritt der Zivilisation und die Beziehung zur Anbetung der Göttin hingewiesen werden, die durch die bessere Organisation eine Stärkung in der Gesellschaft erfuhr. Umrandet ist der Tischläufer mit einem schwarzen Zopf, der an die Technik des Flechtens erinnert.

Die farbliche Gestaltung des Tellers und des Tischläufers mit Goldtönen und grünen Reflexen wurde als Ištar-Farben bezeichnet. Gold soll ihre Größe repräsentieren und an die Farbe der mesopotamischen Architektur und Landschaft erinnern. Grün ist die heilige Farbe der Ištar. Sie ist auf dem Teller als positive Schöpferin mit mehreren brustähnlichen Formen dargestellt, die auf ihre Rolle als Lebensspenderin hinweisen sollen.

Da Ištar normalerweise als spätere Form von Inanna, einer sumerischen Göttin, identifiziert wird, gibt es viele Ähnlichkeiten zwischen ihren Mythen und künstlerischen Darstellungen. Die beiden werden oft als eine Göttin mit einer Tradition gesehen. In weiten Teilen der Literatur werden sie als ein einzelnes Wesen bezeichnet. In der Installation The Dinner Party hat Judy Chicago jedoch beschlossen, sie als zwei getrennte Gottheiten zu betrachten. Inanna ist als einer der Ishtar zugeordneten Namen auf dem Heritage Floor zu finden.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Amat-mamu Amat-Mamu um 1750 v. Chr. Mesopotamien, Altbabylonische Zeit Priesterin und Schreiberin, lebte als Nadītu im Sippar von Babylon und erreichte ein hohes Alter.
Anahita Anahita N/A Persische Mythologie Göttin des Wassers und gleichzeitig der Fruchtbarkeit sowie die Vergöttlichung des den kosmischen Ozean speisenden „Weltflusses“.  
Anath Anath N/A Syrisch-kanaanäische und Ägyptische Mythologie Göttin des Krieges, Schutzgöttin gegen wilde Tiere. Neben ihrer Rolle als Kriegsgöttin fungierte Anat auch als Liebesgöttin.  
Aphrodite Aphrodite N/A Griechische Mythologie Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde und eine der kanonischen zwölf olympischen Gottheiten.  
Arinna Arinitti N/A Hethitische Mythologie Die Sonnengöttin von Arinna ist in der hethitischen Mythologie die Hauptgöttin und Frau des Wettergottes Tarḫunna. Sie leitete das Königtum und galt als „Königin aller Länder“.  
Aschera Asherah N/A Syrisch-kanaanäische Göttin Syrisch-kanaanäische Meeresgöttin. Archäologische Funde lassen vermuten, dass Israeliten Ashera als Ehefrau von JHWH ansahen.

Zu ihr wird im Kunstwerk ausgeführt, dass sie mit Athirat, der Muttergöttin von Ur gleichzusetzen ist. Die Praxis hebräischer Frauen, kleine Kuchen in der Form von Asherah zu backen, diese zu segnen und zu verspeisen, wird im Kunstwerk als Grundlage für die im katholischen Gottesdienst verwendete Hostie bezeichnet.[2]

 
Astarte Ashtoreth N/A Westsemitische Göttin Himmelskönigin und Liebesgöttin mehrerer westsemitischer Völker.

Im Kunstwerk wird sie als Ashtoreth beschrieben, die identisch mit Asherah, Astarte und Ištar ist, die alle die Manifestationen derselben Göttin sind, die jedoch in unterschiedlichen Regionen verehrt wurden. Ashtoreth wäre die höchste weibliche Gottheit der Phönizier gewesen, verbunden mit Baal, zuständig für Liebe und Fruchtbarkeit.[3]

 
Astarte Astarte N/A Westsemitische Göttin Himmelskönigin und Liebesgöttin mehrerer westsemitischer Völker.

Im Kunstwerk wird sie als Astarte beschrieben, die identisch mit Ištar, Ashtoreth und Asherah ist und phönizische Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit ist, sowie Schutzpatronin von Sidon. Sie war die Partnerin von Baal.[4]

Baranamtarra Baranamtarra 24. Jh. v. Chr. Mesopotamien, Sumer Ehefrau des frühdynastischen Königs Lugalanda von Lagaš.  
Blodeuwedd Blodeuwedd N/A Keltische Mythologie Weibliche Sagengestalt der keltischen Mythologie von Wales aus der Erzählung Math fab Mathonwy.  
Ceridwen Cerridwen N/A Keltische Mythologie Gersten- und Mondgöttin, die den kontinuierlichen Kreislauf von Leben und Tod symbolisiert.  
Cybele Cybele N/A Phrygien Göttin, die zusammen mit ihrem Geliebten Attis ursprünglich in Phrygien (Kleinasien) und später in Griechenland, Thrakien und Rom verehrt wurde.  
En-hedu-anna Encheduanna etwa 2250 v. Chr. Mesopotamien, Ur En-hedu-anna war Entu-Priesterin, somit Hohepriesterin des Mondgottes Nanna in der südmesopotamischen Stadt Ur und gleichzeitig auch dessen Gemahlin. Neben ihrer wichtigen Position im Land gilt sie als erste historisch bekannte Autorin, deren Werke schriftlich überliefert wurden.  
Ḫannaḫanna Hannahanna N/A Hethitische Mythologie Ihr Name bedeutet „Urgroßmutter“ (von hethitisch ḫanna- = Großmutter). Sie wurde mit der mesopotamischen Muttergöttin Dingirmaḫ gleichgesetzt.
Hathor Hathor N/A Ägyptische Mythologie Muttergottheit. Sie war auch Totengöttin und Göttin der Liebe, des Friedens, der Schönheit, des Tanzes, der Kunst und der Musik.  
Iltani Iltani um 1750 v. Chr. Altbabylonisches Reich Königin von Karana, Tochter des Sumu-Addu und Schwester von Amat-Šamaš, einer Šamaš-Nadītum.
Inanna Inanna N/A Sumerische Mythologie Eine der großen sumerischen Göttinnen unter An oder nach Besitznahme des Heiligtums Eanna auch neben An.  
Isis Isis N/A Ägyptische Mythologie Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch Totengöttin.  
Kubaba Kubaba N/A Hethitische Mythologie Göttin, die von den Hethitern verehrt wurde. Sie war die Stadtgöttin von Karkemiš und wurde auch „Königin von Karkamiš“ genannt.  
Puabi Shub-Ad of Ur um 2500 v. Chr. Mesopotamien, Sumer Königin oder Hofdame, die auf dem Königsfriedhof von Ur begraben wurde.  
Šibtum Shibtu um 1775 v. Chr. Mesopotamien, Mari Königin von Mari. Viele Korrespondenztafeln zwischen Šibtum und ihrem Ehemann, König Zimri-Lim, überlebten und zeigen, dass sie oft die Angelegenheiten des Königreiches verwaltet hat.
Tanit Tanith N/A Punische Mythologie Göttin der Fruchtbarkeit, weibliche Hauptgottheit Karthagos, löste in dieser Rolle Astarte ab.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Ishtar. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. September 2019.
  2. Brooklyn Museum: Asherah. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 17. November 2019.
  3. Brooklyn Museum: Ashtoreth. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 30. September 2019.
  4. Brooklyn Museum: Astarte. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 30. September 2019.

Gedeck für Kali Bearbeiten

 
Kali, Chola-Bronze, 10. Jahrhundert, Government Museum, Chennai

Im Hinduismus ist Kali die Göttin des Todes und der Zerstörung, aber auch der Erneuerung. Ihre Bedeutung in der indischen Mythologie ist die Verkörperung des Zornes der Durga. Durga ist die Göttin der Vollkommenheit, die auch weitere Formen annehmen kann. Kali ist aus ihrer Stirn entsprungen und soll danach das Weltall mit ihrem schrecklichen Brüllen erfüllt haben. Kali gilt im Volksglauben der Hindu als eine der wenigen Göttinnen, die Wünsche erfüllen können.

In der Kunstinstallation „The Dinner Party“ ist Kali ein Gedeck gewidmet und es wird zu ihr ausgeführt, dass die Wurzeln ihrer Verehrung im ostindischen Glaubenssystem liegen. Erwähnungen reichen zurück bis ins erste Jahrtausend v. Chr. Ihre Entstehung wird auch im Devi Mahatmya beschrieben. Kali ist die bedeutendste Manifestation der hinduistischen Muttergöttin Durga. Sie wird gleichzeitig gefürchtet und verehrt und die gegensätzlichen Kräfte Zerstörung und Tod sowie Schöpfung und Erlösung, die sie repräsentiert, charakterisieren sie sowohl als bösartig als auch als pflegend. Sie steht für die Unvermeidlichkeit des Todes, fördert die Akzeptanz und zerstreut Ängste. Als Göttin steht sie für die Fruchtbarkeit, sie ist auch die Göttin der Zeit und Beschützerin, die bei Katastrophen und Epidemien in Anspruch genommen wird. Sie repräsentiert die Zyklen der Natur und könnte als Schöpferin interpretiert werden, die das Leben nimmt, um neues Leben zu schenken. Gleichzeitig ist sie eine Zerstörerin, die tötet, was der menschlichen Reinheit und dem Frieden in Leben und Tod im Wege steht, wie das Böse, die Unwissenheit und der Egoismus.

Ihr Tischläufer trägt als Umrandung wellenförmige Strukturen aus leuchtenden und schillernden Stoffen, die mit weiß schimmernden Stoffen überzogen wurden, um einen Perlglanzeffekt zu erzielen. Damit soll auf die abgehäutete Haut einer menschlichen Leiche angespielt werden, als direkte Evokation von Kalis Kraft und ihrer Rolle in Bezug auf den Tod. Die im vorderen Teil des Läufers züngelnden Wellen stellen einen Bezug zu der mehrarmigen Manifestation von Kali her. Auf der Rückseite des Läufes münden sie in einer mundähnlichen Öffnung, einem „klaffenden Schlund“, wie Chicago es beschreibt. Durch die abstrakte Darstellung werden Kalis Kräfte eher als regenerierend statt als grauenhaft dargestellt. Kalis Teller ist im Zentrum mit Kernen bemalt, die mit Samenformen gefüllt sind. Sie symbolisieren Fruchtbarkeit und verweisen auf Kalis Verbundenheit mit den Zyklen der Natur. Der Teller ist in tiefen Rot-, Purpur- und Brauntönen bemalt. Vom Bild im Zentrum weisen fingerartige Auswüchse an den Rand des Tellers, diese sind auch im initialen Buchstaben „K“ eingenäht. Die Farben sollen den Betrachter daran erinnern, dass die Göttin das Blut von Dämonen trinkt. Die rippenartigen vertikalen Bänder auf der Platte erinnern an ihre anthropomorphe Form, die typischerweise als mit hervorstehenden Rippen abgemagert dargestellt wird.[1]

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Alukah Alukah N/A Mesopotamien Succubus oder Vampir, vielleicht mit Lilith verwandt. Wird im Buch der Sprichwörter erwähnt.  
Arianrhod Arianrhod N/A Keltische Mythologie Eine Nachfahrin von Don, der Muttergöttin. Sie ist ein Hauptcharakter in dem epischen Gedicht „Der Mabinogion“.
Coatlicue Coatlicue N/A Aztekische Mythologie Aztekische Göttin des Lebens und des Todes. Mythologisch repräsentiert die Göttin eine triadische Vereinigung: Sie wird als Mutter, Schwester und auch als Gemahlin des Sonnengottes gesehen.  
Ereškigal Ereshkigal N/A Sumerische Mythologie Oberste sumerische Schlangengöttin, die ihren Status einer Ur-Gottheit bei der Weltschöpfung später mit der Unterwelt Kurnugia wechselt.  
Erinnyen The Furies N/A Griechische Mythologie Bei den Griechen auch als Maniai, „die Rasenden“, später als Eumeniden, bei den Römern als Furien bezeichnet – sind die Erinnyen in der griechischen Mythologie drei Rachegöttinnen.  
Hekate Hecate N/A Griechische Mythologie In der griechischen Mythologie die Göttin der Magie, der Theurgie, der Nekromantie. Sie ist die Göttin der Wegkreuzungen, Schwellen und Übergänge, die Wächterin der Tore zwischen den Welten.  
Hel Hel N/A Nordische Mythologie Herrscherin der gleichnamigen Unterwelt, auch Helheim genannt.  
Irkalla Irkalla N/A Mesopotamische Religion Beiname und Wohnort der Unterwelts-Göttin Ereškigal und von Namtaru.
Morrígan Morrigan N/A Keltische Mythologie Figur der keltischen Mythologie Irlands, eine anderweltliche Frauengestalt, eng verbunden mit Krieg, Kampf und Sexualität.  
Nephthys Nephthys N/A Ägyptische Mythologie Geburts- und Totengöttin in der ägyptischen Mythologie, die in ihrer Erscheinung auch die Göttin Nut repräsentiert. In den Pyramidentexten galt sie als „Göttin des Südens“.  
Nornen The Norns N/A Nordische Mythologie Schicksalsbestimmende weibliche Wesen, von denen einige von Göttern, andere von Zwergen oder Elfen abstammen sollen.  
Rhiannon Rhiannon N/A Keltische Mythologie Möglicherweise Pferdegöttin. Ihre Geschichte wird im ersten und dritten Zweig des Mabinogion, einer walisischen Sammlung von mittelalterlichen Erzählungen, wiedergegeben.  
Tuchulcha Tuchulcha N/A Etruskische Religion Dämon der Unterwelt meist männlichen Geschlechts. Die Bezeichnung wird in der Überlieferung jedoch auch als Gattungsbezeichnung genutzt, womit Schwankungen der Geschlechtlichkeit des Dämons in der Darstellung einhergehen.  
Walküre The Valkyries N/A Nordische Mythologie Geistwesen aus dem Gefolge des Göttervaters Odin. Die Walküren haben die Möglichkeit der Schicksalsfügung. Sie wählen die auf dem Schlachtfeld verstorbenen Einherjer aus, um sie nach Walhall zu führen.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Kali. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. Oktober 2019.

Gedeck für die Schlangengöttin Bearbeiten

 
Statuetten der Schlangengöttin im Archäologischen Museum von Kreta, Heraklion

Die Schlangengöttin gehört zu den auf Siegeln überlieferten ikonographischen Darstellungen von Gottheiten der Minoer. Eine Gruppe von Statuetten wurde bei minoischen Ausgrabungen vom britischen Archäologen Arthur Evans am Palast von Knossos auf Kreta gefunden. Sie stammen aus der Neupalastzeit der minoischen Zivilisation. Evans wies der größeren der beiden Statuen den Titel Schlangengöttin zu und nannte die kleinere Schlangenpriesterin. Es ist jedoch ungeklärt, ob seine These stimmt, oder ob beide Statuetten die gleiche Göttin oder unterschiedliche Göttinnen darstellen. Die Schlangengöttin steht in der minoischen Mythologie für die Erde und die Unterwelt. Sie ist von Schlangen umwunden oder hält Schlangen empor, zudem stellt sie eine Variation der Herrin der Tiere dar. Ihr Attribut sind Schlangen.

Chicago führt in ihrer Hintergrundbeschreibung zum Gedeck der Schlangengöttin weiter aus, dass frühe Interpretationen der Verehrung der Schlangengöttin, welche auch Evans stützte, besagen, dass sie in einem häuslichen Kult verehrt wurde. Dieser wurde in Häusern und Palästen praktiziert. Spätere Ausgrabungen haben Schreine mit Göttinnenfiguren auch in bestimmten Bereichen von Palästen erbracht, was bedeuten könnte, dass sich der Einflussbereich der Göttin auf offizielle und öffentliche Bereiche ausweitete. Weitere Tonfiguren von Göttinnen und Ritualgeräten, die sich in Schreinen außerhalb des Palastes von Knossos fanden, lassen vermuten, dass die Göttin hauptsächlich mit Schlangen und Vögeln in Verbindung gebracht wurde. Eine Unterscheidung jedoch ist nicht genau und es können auch andere mögliche Assoziationen vorliegen. Entblößte Brüste und die Glockenform einiger Lehmgöttinnen lassen auf einen Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit schließen. Die Assoziation mit Schlangen ruft auch einen unterweltlichen Aspekt hervor.

Die von Evans ausgegrabenen Figuren der „Schlangengöttin“ wurden aus Fayence gefertigt. Göttinnenfiguren, die später an anderen Stellen ausgegraben wurden, sind aus Ton und haben vereinfachte Formen. Weitere Statuetten tauchten auf dem Markt auf, nachdem Evans seine Entdeckungen ausgestellt hatte. Sie wurden aus Elfenbein, Stein und in einem Fall aus Terrakotta gefertigt. Die Echtheit dieser Statuetten wurde durch Kenneth Lapatin in Frage gestellt.

Das Gedeck der Schlangengöttin auf dem Tisch der Dinner Party wurde von Chicago und ihrem Team in den Farben Elfenbein, Gold, Braun und Gelb gestaltet. Auf der hinteren Seite des Tischläufers befinden sich zwei ineinander verschlungene Schlangen, die in Gold gestaltet sind. Der initiale Buchstabe „S“ von Snake Goddess auf der Verderseite des Läufers ist ebenfalls durch eine Schlange gestaltet. An der Vorderseite wurden Volants angesetzt, die an die Bekleidung der Statuetten erinnert, die auf Kreta gefunden wurden. Bandwebstreifen aus Inkle-Loom fassen den Läufer ein und sind mit Mustern bestickt, die denen minoischer Kleidungsstücke ähneln. Auf dem Teller befindet sich zentral eine Darstellung einer Vulva mit vier weiteren ähnlichen, hellgelben Armen, die zum Rand des Tellers verlaufen und aus der zentralen Darstellung herauswachsen. Die eiförmigen Formen sollen die generative Kraft der Göttin darstellen. Die verwendeten Farben sind dem Farbschema der kretischen Schlangengöttinnen entnommen.[1]

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Ariadne Ariadne N/A Griechische Mythologie Sie half Theseus, den Minotauros zu besiegen, wurde als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt.  
Artemis Artemis N/A Griechische Mythologie Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und die Hüterin der Frauen und Kinder. Sie zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie.  
Athene Athene N/A Griechische Mythologie Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes, der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit sowie Schutzgöttin und Namensgeberin der griechischen Stadt Athen. Sie gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi.  
Britomartis Britomartis N/A Griechische Mythologie, Kreta Nymphe in der griechischen Mythologie, Tochter von Zeus und Karme (Tochter des Eubuleus) auf Kreta. Manchmal wurde sie auch Diktynna oder Aphaia genannt.  
Chicomecoatl Chicomecoatl N/A Aztekischen Mythologie Aztekische Göttin der Erde, des Lebensunterhalts und des Maises. Ihr Name bedeutet Sieben Schlangen.  
Demeter Demeter N/A Griechische Mythologie Muttergöttin aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum. Gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi, und ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und die Jahreszeiten.  
Europa Europa N/A Griechische Mythologie, Kreta Geliebte des Zeus, der sie in der Gestalt eines Stieres entführt und nach Kreta bringt. Der Verbindung entstammen drei Kinder: Minos, Rhadamanthys und Sarpedon.  
Fortuna Fortuna N/A Römische Mythologie Glücks- und Schicksalsgöttin der römischen Mythologie, sie entspricht der Tyche in der griechischen Mythologie und dem Heil bei den altnordischen Völkern.  
Pasiphae Pasiphae N/A Griechische Mythologie Tochter des Sonnengottes Helios und der Okeanide Perse, zugleich Schwester von Kirke, Perses, Aietes und Aloeus. Sie war Gemahlin König Minos’ von Kreta.  
Persephone Kore N/A Griechische Mythologie Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin. Tochter des Zeus und seiner Schwester Demeter.  
Python Python N/A Griechische Mythologie Schlange, die das Orakel von Delphi bewachte und von Apollon getötet wurde.  
Rhea Rhea N/A Griechische Mythologie Göttin und Titanin, Gattin von Kronos, zeugte mit ihm die Gottheiten Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon, die von ihrem Vater verschlungen wurden sowie Zeus, der Vater der nächsten Generation von Göttern wurde.  
Wadjet Buto N/A Ägyptische Mythologie Landesgöttin von Unterägypten, altägyptische Schlangengöttin des Deltagebietes, deren Hauptkultstätte Buto war, Schutzgöttin des Pharao.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Snake Goddess. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 3. Oktober 2019.

Gedeck für Sophia Bearbeiten

 
Schloss Rosenau. Fresko „Heilige Weisheit“ mit den Gesichtszügen Maria Theresias.

Es gibt für die Göttin der Weisheit, deren Name auf Griechisch Sophia lautet, in fast jeder Gesellschaft eine Vielzahl unterschiedlicher Erscheinungsformen. So gilt Athene als die griechische Göttin der Weisheit und des militärischen Sieges, Minerva ist die römische Göttin der Weisheit und des Krieges, Tara ist die buddhistische Göttin der erleuchteten Weisheit und Inanna war die sumerische Göttin der Weisheit. Sophia ist mit den verschiedenen Inkarnationen des heiligen weiblichen Wissens und den oben aufgeführten Göttinnen verbunden.

Im Gnostizismus ist Sophia eine zentrale Figur. Der Gnostizismus betont das individuelle Wissen und die Weisheit als den Weg zur Erlösung und zur Einheit mit Gott. Ihre Anhänger verehren Sophia als göttliche Schöpferin und Gegenstück zu Jesus Christus. Nach gnostischen Überzeugungen hatte Christus zwei Aspekte: eine männliche Hälfte, die als Sohn Gottes identifiziert wurde, und eine weibliche Hälfte, die Sophia, die als Mutter des Universums verehrt wurde. Nach dem Apokryphon des Johannes, einem pseudepigraphem Dialogevangelium, verkörperte Sophia die göttliche Weisheit und den weiblichen Geist. Nach der gnostischen Schöpfungsgeschichte wollte auch Sophia, als sie Gottes Schöpfungen sah, etwas erschaffen und sie gebar ihren Sohn Jaldabaoth. Dieser besitzt den Körper einer Schlange und das Gesicht eines Löwen. Durch die Kraft von Sophia erschuf er die Welt und Sophia wird somit als Mutter des Universums verehrt.

Sophia wird in der Bibel als weibliche Personifikation der Weisheit erwähnt, auch in der Kabbala wird sie als weiblicher Ausdruck Gottes beschrieben. Im Laufe der Geschichte verehrten viele religiöse Persönlichkeiten Sophia. Zu ihnen gehörte auch Hildegard von Bingen. Nach dem Aufkommen der modernen feministischen Bewegung in den 1970er Jahren hat Sophia als Figur der Anbetung einer Göttin an Popularität gewonnen. So gab es wissenschaftliche Bemühungen, Sophia als Göttin im Kontext christlicher religiöser Praktiken, Texte und Bilder historisch zu lokalisieren. Eine dieser Theorien bezieht sich auf Michelangelos Gemälde an der Decke der Sixtinischen Kapelle. Einige Gelehrte und Kunsthistoriker glauben, dass die weibliche Figur unter Gottes linkem Arm bei der Erschaffung Adams tatsächlich Sophia ist, die ihre Rolle als weibliches Wesen bei der Erschaffung von Leben und Mann ausübt.[1]

Auf dem Tisch der Kunstinstallation The Dinner Party ist der Sophia ein Gedeck gewidmet. Der Teller des Gedeckes ist mit dem Bild einer Blume gestaltet, mit Blütenblättern im äußeren Kreis und einer weißen Mitte. Diese weiße Fläche steht für die ursprüngliche göttliche Natur der Göttin der Weisheit und ihre Stärke als Schöpfungskraft im Universum. Die florale Gestaltung findet sich auch im Tischläufer. Für Judy Chicago steht Sophias Platz am Tisch für den Niedergang weiblicher Macht, insbesondere der religiösen Macht nach der Entwicklung des Christentums zur neuen Religion. Die Gestaltung des Gedecks soll die Transformation in der Gesellschaft von Sophia von einer Göttin der Weisheit und der weiblichen Stärke zu einem rein spirituellen Bild vermitteln, welches für die männlichen Figuren des Christentums nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.[1]

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Antigone Antigone N/A Griechische Mythologie Tragischer Charakter aus dem griechischen Mythos. Sie war die Tochter des Ödipus und widersetzte sich König Kreon, der sie zum Sterben verurteilte, indem er sie in einer Höhle einschließen ließ.  
Arachne Arachne N/A Griechische Mythologie Erfinder der gewebten Stoff- und Netzherstellung. Verärgerte Athene, die Schutzgöttin des Webens, indem sie prahlte, dass ihre Fähigkeiten größer wären als die der Gottheit. Dafür wurde sie in eine Spinne verwandelt.  
Atalante Atalanta N/A Griechische Mythologie Legendäre jungfräuliche Jägerin, Kriegerin und Sportlerin, die nicht heiraten wollte, wurde vom Helden Meleager geliebt.  
Camilla Camilla N/A Römische Mythologie Amazonenhafte Kriegerin der römischen Mythologie.  
Daphne Daphne N/A Griechische Mythologie Bergnymphe und eine jungfräuliche Jägerin.  
Hekabe Hecuba N/A Griechische Mythologie In Homers Ilias die Königin von Troja und Gattin des Priamos.  
Helena Helen of Troy N/A Griechische Mythologie Die aus einem Ei geborene Tochter Zeus’ und Ledas.  
Hersilia Hersilia N/A Römische Mythologie Gehörte zu den geraubten Sabinerinnen und wurde Gattin des Romulus, des sagenhaften Gründers der Stadt Rom. Vermittelte die Verständigung zwischen den Sabinern und den Römern.  
Kassandra Cassandra N/A Griechische Mythologie Sie gilt in der antiken Mythologie als tragische Heldin, die immer das Unheil voraussah, aber niemals Gehör fand. Derart ungehörte Warnungen werden als Kassandrarufe bezeichnet.  
Kirke Circe N/A Griechische Mythologie Zauberin der griechischen Mythologie. Tochter des Sonnengottes Helios und der Okeanide, Perse und die Schwester des Königs Aietes von Kolchis und der Pasiphae. Medea ist ihre Nichte.  
Klytaimnestra Clytemnestra N/A Griechische Mythologie Tochter des Spartanerkönigs Tyndareos und der Leda, Gemahlin des mykenischen Königs Agamemnon und Schwester der schönen Helena. Tötete ihren Mann.  
Lysistrata Lysistrata N/A Antikes Griechenland Heldin des gleichnamigen Theaterstücks des griechischen Dichters Aristophanes.  
Pandora Pandora N/A Griechische Mythologie Eine von Hephaistos aus Lehm geschaffene Frau. Von Hermes wird sie zu Epimetheus gebracht – einschließlich der unheilvollen Büchse der Pandora.  
Praxagora Praxagora N/A Antikes Griechenland Protagonistin der klassischen griechischen Komödie Die Weibervolksversammlung.
Pythia Pythia N/A Antikes Griechenland Pythia war die Bezeichnung für die amtierende weissagende Priesterin im Orakel von Delphi, die in veränderten Bewusstseinszuständen ihre Prophezeiungen verkündete.  
Rhea Silvia Rhea Silva N/A Römische Mythologie Königstochter und Mutter von Romulus und Remus, die der Legende nach Rom gegründet haben sollen.  
Sibylle von Cumae Sibyl of Cumae 6. Jh. v. Chr. Römisches Reich Sie war der Überlieferung nach eine aus Babylon stammende Priesterin, die im 6. Jahrhundert v. Chr. dem Orakel von Cumae in der Nähe von Neapel vorsaß.  
Vesta Vesta N/A Römische Mythologie Göttin der altitalischen, insbesondere der römischen Religion. Sie war die keusche Hüterin des heiligen Feuers.  
Verginia Virginia N/A Römische Republik Ihr Ehrenmord, begangen durch ihren Vater, der sie schützen wollte, führte zu einer politischen Revolte in Rom, die die Macht der Decemviri legibus scribundis stürzte und die Republik wieder herstellte.  
Einzelnachweise
  1. a b Brooklyn Museum: Sophia. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 3. Oktober 2019.


Gedeck für die Amazonen Bearbeiten

 
Amazone Typus Sciarra, gefunden 1868 im Vicolo di S. Nicolò di Tolentino in Rom (ehemals Gärten des Sallust), Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung

Die Amazonen waren nach der griechischen Mythologie Völker, bei denen Frauen Kriegerinnen und herrschende Königinnen waren. Räumlich sollen sie am Schwarzen Meer, im Gebiet des Kaukasus, in Nordanatolien aber auch in Karien, Lykien und Libyen gelebt haben. Einige Amazonen waren zudem Gründerinnen bedeutender Städte. Erste Erwähnungen finden sich in den Schriften von Homer.

In der Kunstinstallation The Dinner Party repräsentieren die Amazonen die Tradition mächtiger weiblicher Krieger und den Wert von Frauengemeinschaften. Die Amazonen sind im Gedeck symbolisch vertreten. Das Gedeck repräsentiert die Amazonen als Kriegerinnen und als Anbeterinnen der Götter. Die Farbpalette, mit der es gestaltet ist, besteht aus Schwarz, Rot und Weiß, da diese Farben für Amazonen traditionell in der künstlerischen Darstellung verwendet werden.

Der Teller trägt die Abbildung von Brüsten, die mit Gold und Silber wie mit einem Brustpanzer bedeckt sind, welchen Kriegerinnen im Kampf trugen. Weiter befinden sich auf ihm Abbildungen von zwei Doppeläxten, einem weißen Ei, einem roten Halbmond und einem schwarzen Stein, die alle mit den Amazonen assoziiert sind. Doppeläxte waren in der minoischen Zeit ein Element der Anbetung der Götter.

Der Platzläufer greift die auf dem Teller verwendeten Symbole auf. Das weiße Ei, die roten Halbmonde und die Doppeläxte sowie die Brustpanzer sind auf ihm abgebildet. Ein Dreieck als Symbol für das Göttliche und die Weiblichkeit bildet die Basis für das Ei und die Halbmonde. Die vor der Vorderseite des Läufers benutzte Schlangenhaut war ein Material, welches Amazonen im Kampf trugen. Die Schnürungen an den Seiten greifen die Bindungen der Kriegsstiefel auf, die auf dem Pergamonaltar zu sehen sind. Sowohl die Titanblätter der Äxte als auch die Schnürung sind mit französischen Knoten aus Kupferfasern gebunden, die von den Nieten an den Stiefeln der Amazonen stammen. Das Bild der Axt wiederholt sich im leuchtenden Großbuchstaben „A“ auf der Vorderseite des Läufers.[1]

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Aegea Egee N/A Griechische Mythologie

Libyen

In der griechischen Mythologie wird sie als Königin der Amazonen vorgestellt und gilt als eponyme Heroine des Ägäischen Meeres, in dem sie ihren Tod gefunden haben soll.

In der zum Kunstwerk zugehörigen Beschreibung wird sie als Königin der Amazonen beschrieben, die von Libyen nach Kleinasien zog, um bei Troja zu kämpfen.[2]

Antiope Antiope N/A Griechische Mythologie Teil des Theseus- und des Herakles-Mythos.

In die Liste wurde sie als Krieger-Königin der Amazonen aufgenommen, als Schwester der Königin Hippolyte und Tochter von Ares, dem Gott des Krieges.

 
Eurypyle Eurpyle N/A Mesopotamien Nach der Beschreibung im Kunstwerk habe in einer Legende die nubische Amazonenkönigin Eurypyle um 1760 v. Chr. eine rein weibliche Expedition gegen Ninive und Babylon angeführt.
Hiera Hiera N/A Griechische Mythologie Hiera als Frau von Telephos, führte beim Einfall der Hellenen im Trojanischen Krieg die mysischen Frauen zu Pferde an.  
Hippolyte Hippolyte N/A Griechische Mythologie Tochter der Amazonenkönigin Otrere und des olympischen Kriegsgottes Ares. Im Theseus- und im Herakles-Mythos ist sie selbst Königin der Amazonen.  
Lampeto Lampedo N/A Griechische Mythologie Amazonenkönigin, in der römischen Geschichtsschreibung erwähnt, regierte mit ihrer Schwester Marpesia. Die beiden sollen die Töchter des Mars gewesen sein.  
Marpesia Martesia N/A Griechische Mythologie Amazonenkönigin, in der römischen Geschichtsschreibung erwähnt, regierte mit ihren Schwestern Hippo und Lampeto. Durch eine Reihe militärischer Eroberungen erweiterten sie das Reich der Amazonen. Sie wurde in einer Schlacht getötet und von ihren Töchtern Sinope und Orithya abgelöst.  
Medusa Medusa N/A Griechische Mythologie In der griechischen Mythologie eine Gorgone, Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto, Schwester von Stheno und Euryale. Nachdem Athene sie mit Poseidon beim Liebesspiel überraschte, wurde sie in ein Ungeheuer verwandelt, dessen Anblick jeden zu Stein erstarren ließ. Perseus enthauptete sie und ihrem Körper entsprangen Pegasos und Chrysaor.  
Myrina Myrine N/A Griechische Mythologie Nordafrikanische Amazonenkönigin, leitete eine militärische Expedition in Libyen, besiegte die Atlanter, schloss ein Bündnis mit dem Herrscher Ägyptens und eroberte weitere Städte und Inseln, unter ihnen Lesbos. Die ihr nachfolgenden Herrscherinnen nahmen den Titel Myrine als Ehrentitel an, um sie für ihre Bemühungen, das Königreich zu erweitern, zu ehren.
Orithyia Orinthya N/A Griechische Mythologie Königin der Amazonen, Tochter von Marpesia. Regierte mit ihren Schwestern Antiope und Hippolyte. Sie führte die Amazonen in die Schlacht gegen die Athener und schloss ein Bündnis mit den Skythen, um Skythen-Sklaven in Athen für ihre Sache zu nutzen. Der Konflikt wurde durch Herakles ausgelöst, der den magischen Gürtel der Königin Hippolyte gestohlen hatte.  
Penthesilea Penthesilia N/A Griechische Mythologie Tochter der Amazonenkönigin Otrere und des olympischen Kriegsgottes Ares. Sie tötete versehentlich ihre Schwester Hippolyte bei einem Jagdunfall, kam den schwer bedrängten Trojanern mit ihren Kriegerinnen zu Hilfe, wurde von Achilles besiegt.  
Thalestris Thalestris N/A Griechische Mythologie Letzte Amazonenkönigin, die namentlich genannt wird. Sie soll im Jahr 330 v. Chr. den Makedonenkönig Alexander den Großen während dessen Asienfeldzug getroffen haben. Moderne Forscher halten sie für eine erfundene Person.

Im Kunstwerk wird beschrieben, dass ihr Anliegen gewesen sein soll, Kinder mit außergewöhnlichem Mut und Intelligenz zu züchten und so brachte sie 300 Amazonen zu Alexander dem Großen. Das Ergebnis ist unbekannt.[3]

 
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Amazon. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 28. September 2019.
  2. Brooklyn Museum: Egee. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 22. September 2019.
  3. Brooklyn Museum: Thalestris. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 28. September 2019.

Gedeck für Hatschepsut Bearbeiten

 
Hatschepsut, 18. Dynastie, 1475 v. Chr., Roter Granit 87 cm, Theben West / Deir-el-Bahari, Neues Museum Berlin

Hatschepsut war eine altägyptische Königin, die der 18. Dynastie (Neues Reich) zugerechnet wird. Sie regierte etwa von 1479 bis 1458 v. Chr. Der Name Hatschepsut bedeutet „Die erste der vornehmen Frauen“. Ihr Vater war Thutmosis I. und ihre Mutter die Königin Ahmose. Verheiratet war sie mit ihrem Halbbruder Thutmosis II., mit dem sie zwei Töchter hatte, Meritre Hatschepsut und Neferu-Re.

Nach dem Tod Thutmosis II. übernahm Hatschepsut die Regierungsgeschäfte für den neuen Herrscher Thutmosis III., Sohn von Thutmosis II. und seiner Nebenfrau Isis. Thutmosis III. war zu diesem Zeitpunkt etwa drei bis vier Jahre alt. Unter der Herrschaft von Hatschepsut fand eine rege Bautätigkeit statt. Auch führte sie eine Expedition nach Punt durch und mehrere Feldzüge. In Darstellungen wird sie zunächst als Frau, später aber männlich mit Bart, als Pharao, dargestellt.

In der Kunstinstallation The Dinner Party wird Hatschepsut ein als Relief gestaltetes Gedeck auf dem Tisch gewidmet, zudem eine Inschrift im Heritage Floor als Hashop. Ihr Gedeck soll die Autorität spiegeln, die sie als die bekannteste weibliche Pharaonin besaß. Die Gestaltungsform als Relief gibt die wichtigste und beliebteste Schnitzmethode ihrer Dynastie wieder. So ist die Mitte des Tellers nur geringfügig angehoben. Nach Judy Chicago soll dieses Gedeck den Übergang von den flachen zu dreidimensionalen Tellern auf dem Tisch der Dinner Party darstellen. Zur Gestaltung wurden ägyptische Grabmalereien und Reliefs, Frisuren, Kopfbedeckungen, Halsschmuck und die bekannten Teilprofile aus ägyptischen Porträts verwendet. Durch die Herrschaft von Hatschepsut stellte sich in Ägypten ein wirtschaftlicher Wohlstand ein. Dieser wird auf dem zugehörigen Tischläufer gepriesen. Hieroglyphen, die die Herrschaft preisen, wurden auf Streifen von weißem Leinen gestickt, die angelehnt sind an die hochwertigen Stoffe zur Zeit der Herrschaft Hatschepsuts.

Angelehnt an die geometrischen Muster und die Farbpalette der Reliefs im Totentempel der Hatschepsut wurde die Umrandung des Läufers gestaltet. Die Rückseite des Läufers ist mit zwei blaugrünen Halbkreisen bestickt, die an die Pharaonischen Halskragen zur Zeit der Hatschepsut erinnern. Im alten Ägypten war Blaugrün eine wichtige Farbe, da es mit den Göttern in Verbindung gebracht wurde und Herrscher, die die Farbe trugen, sich visuell mit Göttern und Göttinnen verbanden. Der Initialbuschstabe „H“ auf der Vorderseite des Läufers kombiniert die ägyptischen Symbole des Auges, der Gerechtigkeit und das lebenspendende Symbol des Pharaos, das Anch.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Chuit Khuwyt um 1960 v. Ch. Altes Ägypten Eine der ersten namentlich bekannten Musikerinnen. Sie ist nur von der Beischrift eines Wandbildes in der Grabkapelle der Senet, Mutter oder Frau des Antefiqer bekannt. Es zeigt sie als Sängerin und Harfenistin.
Dido Dido N/A Phönizien Nach der Gründungslegende eine phönizische Prinzessin und die Gründerin Karthagos.  
En-nigaldi-Nanna Bel-Shalti-Narrar vor 554 v. Ch. Babylonien Tochter des babylonischen Königs Nabu-na'id und Hohepriesterin.
Hatschepsut Hashop 14. Jh. v. Chr. Neues Reich Altägyptische Königin (Pharaonin). Sie wird der 18. Dynastie (Neues Reich) zugerechnet.  
Königin von Saba Makeda N/A Altes Testament Biblische Gestalt, die im 10. Jahrhundert v. Chr. eine Reise zum Hof König Salomos in Jerusalem unternommen haben soll. Wird im Alten Testament, Koran und äthiopischen Legenden genannt.

In der Installation wird zu Makeda ausgeführt, dass dies der äthiopische Name der Königin von Saba sei und Saba ein Königreich gewesen wäre, welches im Alten Testament und im Koran erwähnt wird und räumlich im Jemen oder in Äthiopien gelegen sei. Als eine angeblich sehr wohlhabende Königin hörte sie von der Weisheit des König Salomos und reiste mit vielen Geschenken an seinen Hof, um ihn zu befragen. Es wird berichtet, Makeda wäre sehr beeindruckt von Salomos Königreich gewesen und Salomo hätte die Geschenke erwidert. Ungeklärt ist, ob Makeda eine Affäre mit König Salomo hatte, doch die königliche Familie von Äthiopien führt ihre Abstammung auf diese Zwei zurück.[2]

 
Königin von Saba Nicaula N/A Altes Testament Biblische Gestalt, die im 10. Jahrhundert v. Chr. eine Reise zum Hof König Salomos in Jerusalem unternommen haben soll. Wird im Alten Testament, Koran und äthiopischen Legenden genannt.

Die Angaben zu Nicaula sind im Projekt dieselben wie zu Makeda.[3]

Lucretia Lucretia N/A Römische Königszeit Römische Frau aus der (halb-)mythischen Frühzeit, Tochter des Spurius Lucretius Tricipitinus und Gattin des Collatinus aus der königlichen Familie der Tarquinier, tötete sich selbst nach einer Vergewaltigung.  
Mama Ocllo Mama Oclo N/A Mythologie der Inka In der Mythologie der Inka eine fortpflanzungsfähige Gottheit und Mutter. Schwester des Inka-Herrschers Manco Cápac, Tochter des Sonnengottes Inti und dessen Frau Mama Killa.  
Mentuhotep Mentuhetop zwischen 1700 und 1550 v. Ch. Zweite Zwischenzeit Gemahlin des ägyptischen Königs Djehuti.  
Naqia Naqi'a um 730 v. Chr. Assyrisches Reich Gemahlin des assyrischen Königs Sanherib, Schwiegertochter Sargons, Mutter des Asarhaddon und Großmutter des Assurbanipal.  
Nitokris Nitocris 6. Jh. v. Chr. Babylonien In den Historien des Herodot erwähnte Königin von Babylon.
Nofret (II.) Nofret um 1900 v. Chr. Mittleres Reich Königliche Dame mit dem Titel „leibliche Königstochter“.  
Nofretete Nefertiti 14. Jh. v. Chr. Neues Reich Hauptgemahlin (Große königliche Gemahlin) des Pharaos Echnaton (Amenophis IV.).  
Phantasia Phantasia N/A Altes Ägypten Eine Legende besagt, dass Phantasia, Tochter von Nikarchos, Lehrerin der Philosophie in Memphis, Ägypten, einen Bericht über den Trojanischen Krieg und die Abenteuer von Odysseus schrieb. Diese soll von Homer bei der Schaffung der Ilias und der Odyssee übernommen worden sein. Es ist wie bei Homer nicht bekannt, ob Phantasia eine echte Persönlichkeit war.
Puduḫepa Puduchepa 13. Jh. v. Chr. Hethiter Hethitische Großkönigin des 13. Jahrhunderts v. Chr.  
Rahonem Rahonem um 2500 v. Chr. Altes Reich Nach den Informationen des Brooklyn Museums war Rahonem laut Grabinschriften eine Priesterin-Musikerin und Leiterin der Sängerinnen und Tabour (Trommel) Spielerinnen in ihrem Tempel.[4]
Semiramis Semiramis N/A Alter Orient Altorientalische Heldin oder Königin.  
Tanaquil Tanaquil um 600 v. Chr. Römische Königszeit Ehrgeizige Frau des Lucius Tarquinius Priscus, des fünften römischen Königs. Sie verheimlichte den Tod ihres Mannes so lange, bis die Thronfolge für Servius Tullius, den Mann ihrer Tochter Tarquinia, gesichert war.  
Teje Tiy 1398 v. Chr. Neues Reich Große königliche Gemahlin und de facto Mitregentin des ägyptischen Pharaos Amenophis III. Auch unter ihrem Sohn Echnaton spielte sie eine politische Rolle, deren Ausmaß allerdings unklar ist.  
Tetischeri Tetisheri 16. Jh. v. Chr. Neues Reich Große königliche Gemahlin und Königsmutter. Sie gilt als „Stammmutter der Ahmosiden“.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Hatshepsut. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
  2. Brooklyn Museum: Makeda. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
  3. Brooklyn Museum: Nicaula. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
  4. Brooklyn Museum: Rahonem. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 6. Oktober 2019.


Gedeck für Judit Bearbeiten

 
Judit enthauptet Holofernes, Artemisia Gentileschi 1614 bis 1620

Das Buch Judit gehört zum Griechischen Alten Testament, es wird von Katholiken und Orthodoxen, nicht aber von evangelischen Christen als Teil der Christlichen Bibel angesehen. Es gehört jedoch nicht zum jüdischen Tanach und ist somit ein deuterokanonisches Buch. Vermutlich wurde es im 1. Jahrhundert v. Chr. auf Griechisch verfasst. Das Buch gilt nicht als geschichtlicher Bericht, sondern als lehrhafter, weisheitlicher Roman. Viele Angaben im Text sind unhistorisch.

Judit ist eine schöne und gottesfürchtige Witwe, geht unbewaffnet, gemeinsam mit ihrer Magd in das Heerlager des assyrischen Generals Holofernes. Sie gewinnt sein Vertrauen und nach einem Festmahl, als sie mit dem berauschten General allein war, enthaupten sie und ihre Magd ihn mit seinem eigenen Schwert, um so das Volk Israel zu retten.

In der Kunstinstallation führt Judy Chicago an, dass die Geschichte von Judit nicht als historisches Geschehen in der Wissenschaft angesehen wird, sondern dass es sich um eine Fiktion oder eine Parabel handelt. Die Geschichte von Judit hatte großen Einfluss auf die Kunst und viele Künstler wie Donatello, Botticelli, Tizian, Michelangelo und Caravaggio griffen sie in ihren Arbeiten auf. Eine der bekanntesten ist die Arbeit von Artemisia Gentileschi, einer der ersten Frauen, die religiöse und heroische Themen behandelten.

Das Gedeck für Judit zeigt Symbole nahöstlicher Tradition ebenso wie Symbole der Weiblichkeit. Die Techniken, mit denen der Tischläufer gestaltet ist, gehen auf die Arbeiten zurück, mit denen der komplizierte Kopfschmuck jeminitischer jüdischer Bräute, der Gargush gearbeitet ist. Die Goldfäden, Kordeln und Münzen im Tischläufer sollen auf den Brauch hinweisen, die Mitgift der Braut zu zeigen, um den Wohlstand ihrer Familie und ihren Wert als Ware zu demonstrieren. Im Mittelpunkt des Tischläufers, auf der Vorderseite, befindet sich das Symbol einer dreieckigen Gürtelschnalle, die denen ähnelt, die als Schmuckstück auf alten hebräischen Kleidungsstücken verwendet werden. Mit diesem Dreiecksymbol sollen die Stärke Judits und ihre Loyalität zu ihrem Geschlecht dargesgtellt werden. Die Seiten sind bestickt mit hebräischen Buchstaben, die Bezug auf Judits Tapferkeit für ihr Volk nehmen und übersetzt bedeuten: „Judit, Heldin ihres Volkes“. Der Initial-Buschstabe „J“ auf der Vorderseite des Läufers wird von einem Schwert zerschnitten, das die Waffe darstellt, mit der Holofernes getötet wurde.

Die Muster auf dem Teller zeigen ein Blumenmuster mit Blättern, deren Kanten gebogene dunkle und helle Dreiecke bilden. Die Farben gehen auf das Gemälde von Artemisia Gentileschi zurück, in dem die Enthauptung Holofernes’ durch Judit und ihre Magd dargestellt ist.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Abigail Abigail N/A Tanach, Nordreich Israel Frau Nabals, die später eine der Frauen Davids wurde (1 Sam 25 EU).  
Atalja Athaliah gest. 837 oder 835 v. Chr. Juda Frau von Joram, dem König von Juda, regierte selbst fünf oder sechs Jahre als Alleinherrscherin.  
Berurja Beruriah 2. Jh. Palästina Tochter von Chanina ben Teradjon, Frau von Rabbi Meir, gilt als einzige in der talmudischen Literatur als Gelehrte bezeichnete Frau.
Debora Deborah N/A Tanach, Altes Testament Prophetin und Richterin des vormonarchischen Israels, Ratgeberin, Kriegerin und die Frau von Lapidoth nach dem Buch der Richter Kapitel 4 und 5. Als einzige in der Bibel erwähnte Richterin führte sie einen erfolgreichen Gegenangriff gegen die Streitkräfte von Jabin, den König von Kanaan und seinen Feldherrn Sisera.  
Eva Eve N/A Bibel, Buch Genesis, Altes Testament Erste Frau auf Erden, Stammmutter aller Menschen, wurde nach der Erzählung aus einer Rippe Adams erschaffen.  
Hexe von Endor Witch of Endor N/A Bibel, 1. Buch Samuel Totenbeschwörerin von Endor. Beschwor für König Saul den Propheten Samuel herauf.  
Hulda Huldah N/A Tanach Eine Prophetin, von der im Tanach berichtet wird.
Isebel Jezebel N/A Nordreich Israel Heiratete König Ahab von Israel, den sie dem biblischen Bericht in 1 Kön 16,29–34 LUT zufolge dazu brachte, sich von JHWH ab- und ihren phönizischen Göttern zuzuwenden.  
Königin Ester Esther N/A Bibel, Altes Testament, Buch Ester Jüdische Waise, die die Frau des persischen Königs Ahasveros (Xerxes I.) wurde.  
Lea Leah N/A Tanach und Altes Testament Im Tanach und dem Alten Testament Schwester von Rachel, gehört zu den Erzmüttern Israels, erste Ehefrau von Jakob, Mutter von Dina und den sechs Stammvätern der Zwölf Stämme Israels.  
Lilith Lilith N/A Sumerische Mythologie Göttin der sumerischen Mythologie, Erwähnung im Gilgamesch-Epos. Wurde zu einer Symbolfigur der Emanzipation, da sie die Selbstständigkeit der Frau darstelle.  
Maacha Maacah N/A Bibel, Altes Testament Tochter Abschaloms, Lieblingsfrau von Rehabeam, Mutter von Abija von Juda, Großmutter von Asa von Juda, der sie ihrer königlichen Stellung enthob, weil sie der Aschera ein Kultbild errichtete.
Mirjam Miriam N/A Bibel, Altes Testament Nach Überlieferung des Alten Testaments die Schwester Moses und Aarons und eine Prophetin.  
Naomi Naomi N/A Bibel, Altes Testament Im Tanach ist Naomi die Schwiegermutter der Ruth und damit die Ururgroßmutter von König David. Naomi gab sich nach ihrer Rückkehr aus Moab den Namen Mara.  
Rachel Rachel N/A Tanach, Altes Testament Tochter des Laban und jüngere Schwester Leas, die die Lieblingsfrau Jakobs wird. Rachel ist die Mutter von Josef und Benjamin, zwei Stammvätern der Zwölf Stämme Israels, und wird daher im Judentum zu den Erzmüttern Israels gezählt.  
Rebekka Rebekah N/A Tora, Altes Testament Sie ist die Frau Isaaks, des Sohnes Abrahams, und Mutter der Zwillinge Esau und Jakob.  
Rut Ruth N/A Tanach, Altes Testament Hauptperson im Buch Rut, ein Buch des jüdischen Tanach und des christlichen Alten Testaments. War die Urgroßmutter Davids.  
Sarah Sarah N/A Bibel, 1. Buch Mose Als Frau des Patriarchen Abraham gilt sie als Erzmutter Israels (Jes 51,1–2 EU), die den verheißenen Sohn Isaak zur Welt bringt.  
Waschti Vashti N/A Tanach, Altes Testament Frau des Perserkönigs Ahasveros.  
Zippora Zipporah N/A Bibel, Altes Testament Tochter des Priesters Jitro (oder Reguel oder Hobab) von Midian und Ehefrau des Mose.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Judith. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 12. Oktober 2019.


Gedeck für Sappho Bearbeiten

 
Tod der Sappho, Miguel Carbonell Selva 1881

Sappho war eine antike griechische Dichterin. Sie wurde zwischen 630 und 612 v. Chr. geboren und starb um 570 v. Chr. Sappho gilt als wichtigste Lyrikerin des klassischen Altertums und hat kanonische Bedeutung. Sie lebte und wirkte auf der Insel Lesbos, dem kulturellen Zentrum des 7. Jahrhunderts v. Chr., in der Hafenstadt Mytilini. In ihren Dichtungen spielt die erotische Liebe eine wichtige Rolle.

Sie wird von Judy Chicago als die von Platon bezeichnete zehnte Muse beschrieben. Zu ihren Leistungen gehörte eine neue Form der Poesie, in der die Ich-Erzählung an die Stelle der Erzählung vom Standpunkt der Götter trat. Da Legenden und Mythen Details des Lebens von Sappho überdecken, bezieht sich Chicago auf die von Suidas herausgebrachte Suda, ein Lexikon, um 970 geschrieben.

Sappho stammte aus einer adeligen Familie von der Insel Lesbos. Für einige Zeit musste ihre Familie in die Verbannung nach Sizilien. Sappho kehrte nach Mytilene zurück und heiratete einen Mann namens Kerkylas, mit dem sie die Tochter Kleïs hatte. Sie versammelte unverheiratete, wohlhabende Frauen als Schülerinnen um sich. Diese wurden von ihr in musischen Fertigkeiten wie Poesie, Musik, Gesang und Tanz unterrichtet und mit ihnen trat sie bei Festen zu Ehren der Götter auf. Auf Lesbos war es zu der Zeit sehr verbreitet, dass sich Frauen trafen, um Gedichte zu lesen, Musik zu spielen, die religiösen Feste der Frauen zu feiern und gemeinsam die erste Menstruation ihrer Töchter zu begrüßen. Sappho selbst war eine kompetente Musikerin und Tänzerin. Auch wurde die Homosexualität in dieser Zeit der griechischen Geschichte akzeptiert und die Beziehungen zwischen Frauen auf der Insel waren weit verbreitet. Aus unerwiderter Liebe soll sie sich von einem Felsen ins Meer gestürzt haben, was jedoch als Legende angesehen wird.

Zur Zeit von Sapphos Schaffen änderte sich der Stil in der Poesie. Heroische Geschichten in epischer Form, die von den Göttern erzählt wurden, wurden von persönlichen Erzählungen abgelöst. Zu den frühesten Dichtern dieser neuen Form gehörte Sappho. Ihre Themen waren Liebe und die damit verbundenen Emotionen wie Leidenschaft, Eifersucht, Zuneigung und Hass. Ihre Gedichte wurden von einer Leier begleitet, was ihre emotionale Wirkung verstärkte. Ihr Sprachgebrauch veränderte die Poesie. Sie schrieb ausschließlich im lokalen Dialekt, wobei sie in ihren Gedichten gebräuchliche Ausdrücke und Wörter verwendete. Sie schrieb in einem anmutigen und eleganten Stil, der sowohl Ovid als auch Catull beeinflusste. Das vielleicht berühmteste Werk von Sappho ist ihre Ode an Aphrodite.

In dem Gedeck für Sappho auf dem Tisch der Dinner Party finden sich Motive der griechischen Kunst und Architektur, die die kulturellen Einflüsse widerspiegeln. Auch findet sich ein Hinweis auf sie als „Blume der Gnaden“, ein Name, den sie von zeitgenössischen Schriftstellern erhielt. Der Teller enthält eine zentrale Darstellung einer Vulva, die in eine Blume übergeht, mit Blütenblättern, die in Purpur, Blau und Grün glasiert sind. Die Farbpalette weist auch auf die Ägäis hin, die die Insel Lesbos umgibt.

Auf der Rückseite des Tischläufers bilden die Farben des Meeres den Hintergrund für einen gestickten dorischen Tempel. Die Seiten des Läufers werden durch viele Wellenlinien begrenzt, die an langes lockiges Haar erinnern sollen, welches oft in griechischen Statuen der Klassik zu finden ist. Ihr Name ist auf der Vorderseite des Tischläufers eingestickt. Den initialen Buchstaben „S“ schmückt eine Leier, mit der oft die Rezitation ihrer Gedichte begleitet wurde, und der Name steht im Zentrum einer Farbexplosion, welche die bunten Farben nach außen trägt.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Anaxandra Anasandra etwa 200 v. Chr. Antikes Griechenland Malerin, Tochter und Schülerin von Nealkes. Mythologische und Genre-Malerei.
Anyte von Tegea Amyte um 300 v. Chr. Antikes Griechenland Dichterin, schrieb Grabinschriften für Menschen und Tiere sowie Gedichte über Landschaften. In der Antike wurde sie gelegentlich als „weiblicher Homer“ bezeichnet.
Carmenta Carmenta N/A Römische Mythologie Göttin der Geburt und Prophezeiung, verbunden mit technologischer Innovation sowie dem Schutz von Müttern und Kindern und der Förderung von Hebammen. Sie soll auch das lateinische Alphabet erfunden haben.  
Kleobuline Cleobuline 6. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Wahrscheinlich fiktive altgriechische Dichterin. Sie schrieb Gedichte in Hexameterversen und war besonders geschickt darin, Rätsel zu schreiben. Aristoteles zitiert sie sowohl in seiner Poetik als auch in der Rhetorik.
Erinna Erinna 4. oder 3. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Ihr bekanntestes Gedicht ist das Distaff (griechisch Ἠλᾰκάτη).  
Helena von Ägypten Helena 4. Jh. v. Chr. Spätzeit Ägypten Malerin der Antike.
Iaia Lalla 2. Jh. v. Chr. Antikes Rom Malerin und Bildhauerin der Antike aus Kyzikos.  
Dibutade Kora N/A Antikes Griechenland, Sikyon Mythische Tochter des Butades, deren Geschichte einen Anfangsmythos der Malerei darstellt. Insbesondere der Name Kora ist eine Fehlinterpretation des Wortes Kore (Mädchen) aus der antiken Überlieferung. Zu Beginn der Moderne war ihre Darstellung als Beispiel einer Liebesgeschichte, die erfinderisch macht, sehr beliebt. Auch bekannt als Callirhoe, Dibutatis, Debutade u. Ä.
Korinna Corinna of Tanagro 5. bis 3. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Dichterin. Sie gilt manchen Kritikern als bedeutendste nach Sappho.  
Kresilas Cresilla um 450 v. Chr. Antikes Griechenland Judy Chicago glaubte, nach der fälschlichen Identifizierung durch Matilda Betham, dass es sich um eine Bildhauerin gehandelt hat, die einen dritten Platz in einem Wettbewerb gewann.[2]

In Folge dieser Verwechselung wurde Kresilas als Cresilla in die Liste aufgenommen.[3]

Manto Manto N/A Griechische Mythologie In der griechischen Mythologie die Tochter des blinden Sehers Teiresias und selbst Prophetin.  
Megalostrata Megalostrata N/A Antikes Griechenland Spartanische Dichterin, die nur aus einem Fragment des Dichters Alcman bekannt ist, der in einer Schrift von Athenaios zitiert wird.
Moiro Moero of Byzantium N/A Antikes Griechenland, Byzantion Dichterin des frühen Hellenismus aus Byzantion, schrieb zahlreiche Epigramme, von denen zwei in der Anthologia Palatina erhalten sind.
Myrtis Myrtis of Anthedon 5. Jh. v. Ch. Antikes Griechenland Lyrikerin, hoch angesehene Dichterin.
Nanno Nanno um 600 v. Chr. Antikes Griechenland Eine Flötenspielerin, in die Mimnermus verliebt war, der ihren Namen Nanno einem seiner beiden Bücher gab.
Neobule Neobule N/A Antikes Griechenland Archilochos behauptet, mit dem Mädchen verlobt gewesen zu sein, bevor ihr Vater Lycambes sie mit jemand anderem verheiratete. Archilochos Verse zu diesem Thema waren so bitter, dass sich Neobule, ihr Vater und ihre Schwestern alle aufgehängt hatten. Diese Gedichte werden allgemein als die Ursprünge der Satire angenommen.
Nossis Nossis um 280 v. Chr. Antike Süditalien Antike griechische Epigrammatikerin.  
Penthelia Penthelia N/A Altes Ägypten Musikerin, die dem Schöpfergott Ptah, dem Gott des Feuers, im Tempel von Memphis im alten Ägypten diente.
Praxilla Praxilla 5. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland, Sikyon Dichterin, schrieb Dithyramben, die zum allergrößten Teil verloren sind.
Timarete Timarete zwischen dem 5. und 1. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Malerin aus Athen.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Sappho. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  2. Matilda Betham: A Biographical Dictionary of the Celebrated Women Or Every Age and Country. By Matilda Betham. B. Crosby and Company Stationers'Court, Ludgate-Hill, Tegg and Castleman, Warwick-Lane; and E. LLoyd, Harley-Street, Cavendish-Square, 1804, S. 297 (books.google.de).
  3. Brooklyn Museum: Cresilla. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 12. Oktober 2019.

Gedeck für Aspasia Bearbeiten

 
Aspasia, Marie-Geneviève Bouliar (1772–1825)

Aspasia wurde um 470 v. Chr. geboren und starb um 420 v. Chr. Sie war eine Philosophin und Rednerin. Aspasia war die zweite Frau des Perikles. Geboren wurde sie als Tochter des Axiochos und stammte aus Milet. In Athen führte sie als Gastgeberin und Rednerin einen philosophischen Salon. Ihre Bildung hatte sie durch ihren Vater erhalten, im Gegensatz zu den Frauen in Athen, denen grundlegende Rechte und Bildung fehlten. Beeinflusst war sie von der ionischen Philosophie. Ihre Werke sind nicht erhalten, jedoch soll Platons Dialog Menexenos eine Rede von Aspasia wiedergeben. Da sie in Aufzeichnungen anderer Philosophen erwähnt wird, verkehrten vermutlich viele bekannte Philosophen in ihrem Salon. So führt Sokrates in dem Dialog Menexenos aus, dass Aspasia seine Lehrerin der Rhetorik gewesen wäre.

Gleichzeitig wird sie jedoch von antiken Komödienverfassern als Hetäre bezeichnet und somit herabgesetzt. Vom Komödiendichter Hermippos wird sie der Asebie und Kuppelei beschuldigt. Nur mit Mühe konnte Perikles einen Freispruch erreichen. Nach Plutarch soll Thargelia von Milet ihr Vorbild gewesen sein. Dies könnte jedoch auch darauf zurückzuführen sein, dass sie als Frau aus Milet nach einem durch Perikles selbst eingebrachten Bürgerrechtsgesetzes von 451/450 v. Chr. keine vollen Bürgerrechte besaß, da nur aus der Verbindung attischer Bürger das volle Bürgerrecht entspringen konnte, somit ihre Ehe mit Perikles rechtlich nicht gültig war. Dies traf zunächst auch auf den gemeinsamen Sohn Perikles der Jüngere zu, der später eine Athener Feldherr war. Hier konnte Perikles erreichen, dass sein Sohn die Bürgerrechte erhielt. Perikles starb 429 an der Attischen Seuche und Aspasia heiratete Lysikles, einen Viehhändler und Anhänger von Perikles, der jedoch bereits 428 v. Chr. ebenfalls starb. Aus dieser Verbindung stammte ebenfalls ein Sohn.

Elemente, die in der Kunst des antiken Griechenlands zu finden sind, zieren das Gedeck der Aspasia am Tisch. Ihr Teller wird durch ein Blumenmuster, welches auf ihre Weiblichkeit hinweist, verziert. Dieses ist in Erdtönen gehalten, die in der Kunst und Architektur des 5. Jahrhunderts v. Chr. verwendet wurden. Der Tischläufer wird geziert, in der Art, in der sich Männer und Frauen zur Zeit von Aspasia kleideten. Vorder- und Rückseite werden durch drapierten Stoff in der Art eines Chitons gestaltet. Zwei gestickte, blattförmige Stifte halten den drapierten Stoff am Läufer fest, ähnlich den Schmuckverschlüssen, mit denen die Griechen ihre Roben befestigten. Die Rückseite ist zusätzlich mit sechs stilisierten schwarzen Palmetten eines Palmwedels bestickt. Die Seitenkanten des Läufers ziert ein florales Rankenmuster, welches in Gold, Silber und Schwarz gestickt ist. Es ahmt die Motive vieler griechischer Vasen und Urnen nach. Dieses Muster findet sich in der Ausschmückung des Initial-Buchstaben „A“ des Namens Aspasia auf der Vorderseite des Läufers.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Aglaonike Aglaonice 3. v. Chr. bis 1. Jh. AD Antikes Griechenland Der Legende nach eine zauberkundige Griechin aus Thessalien, die den Mond „herabzuziehen“ vermochte und dafür von den Göttern bestraft wurde.  
Agnodike Agnodice etwa 3. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Erste Ärztin der griechischen Antike, die als Geburtshelferin gearbeitet haben soll.  
Arete von Kyrene Arete of Cyrene etwa 400 v. Chr Antikes Griechenland, Kyrenaiker Antike griechische Philosophin. Sie gehörte zur Richtung der Kyrenaiker.
Aspasia Aspasia of Athens 4. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Ärztin für Geburtshilfe und Gynäkologie, Lehrerin von Aëtios von Amida, der königliche Arzt des byzantinischen Kaisers Justinian I. Nicht zu verwechseln mit Aspasia von Milet, der dieses Gedeck am Tisch gewidmet ist.
Axiothea von Phleius Axiothea etwa 350 v. Chr. Antikes Griechenland Student von Platon und Speusippus, die als Mann gekleidet an der Akademie studierte.
Damo Damo 6./5. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Vermutlich Tochter des Philosophen Pythagoras und seiner Gattin Theano. Allerdings bestehen starke Zweifel an ihrer Existenz.
Diotima Diotima N/A Antikes Griechenland, Symposion Fiktive Figur in Platons Symposion. Frau aus Mantineia in Arkadien.
Elpinike Elpinice um 510 v. Chr. Antikes Griechenland Adelige, sie gehört zu den bemerkenswertesten Frauen ihrer Epoche in Griechenland.
Euryleonis Euryleon 3. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland, Sparta Olympiasiegerin bei den Olympischen Spielen. Euryleonis durfte wie alle Frauen nicht aktiv an den Spielen teilnehmen, konnte das Verbot jedoch indirekt umgehen, da im Wagenrennen nicht die Wagenlenker, sondern die Besitzer und Besitzerinnen der siegreichen Gespanne als Olympioniken galten.
Hipparchia Hipparchia um 340 v. Chr. Antikes Griechenland Anhängerin der kynischen Philosophie  
Hippo Hippo 1. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Wurde von Valerius Maximus als Beispiel für Keuschheit beschrieben. Sie gehörte auch zu den berühmten Frauen, die im 14. Jahrhundert von Giovanni Boccaccio beschrieben wurden.  
Kyniska Cynisca um 442 v. Chr. Antikes Griechenland Griechische Prinzessin von Sparta, die als erste Frau der Geschichte bei den Olympischen Spielen der Antike siegte.  
Lamia Lamia um 340 v. Chr. Antikes Griechenland Athenische Hetäre, Aulosspielerin und Geliebte des hellenistischen Herrschers und Diadochen Demetrios I. Poliorketes  
Leontion Leontium Ende 4./3. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Athenische Hetäre, Anhängerin, vielleicht auch Geliebte des griechischen Philosophen Epikur.
Nikobule Nicobule N/A Antikes Griechenland Eine Frau, die eine Arbeit über das Leben Alexander des Großen verfasst haben soll.
Periktione Perictyone um 450 v. Chr. Antikes Griechenland Mutter des Philosophen Platon.
Phile Phile um 50 v. Chr. Antikes Griechenland Ein seltenes Beispiel für eine verheiratete und dennoch unabhängige Frau in der griechisch-hellenistischen Welt. Als Stifterin öffentlicher Infrastrukturbauten in der antiken griechischen Stadt Priene mit hohen Ehren der Stadt ausgezeichnet, drunter einer ehrenden Inschrift, die sie zudem als Stadtmagistratin bezeichnet. Anders als viele andere Frauen in dieser Teilliste ist Philes Existenz ebenso zweifelsfrei wie die ihr zugeschriebenen Werke und Ehren.[2][3]
Salpe Salpe vor dem 3. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Hebamme, Ärztin und medizinische Schriftstellerin, die die Verwendung von Körperflüssigkeiten als Heilmittel bevorzugte. In Texten von Plinius dem Älteren beschrieben.
Telesilla Telesilla 5. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Antike griechische Dichterin, von deren Werk nur wenige Fragmente überliefert sind. Sie habe, als die Spartaner 510 v. Chr. in Argos eingefallen und die Männer der Stadt besiegt waren, die Frauen zum Kampf aufgerufen, sie bewaffnet und an deren Spitze die von Kleomenes und Damaratos geführten Spartaner besiegt. Daran soll das Fest der Hybristika, bei dem sich Frauen als Männer kleideten, erinnern, für das jedoch wohl eher fiktive historische Erklärungen um Telesilla geschaffen wurden. Zeitgenössische Quellen erwähnen diese Begebenheit nicht, erst später wurde das von Autoren wie Pausanias und Plutarch erwähnt. Die Fragmente werden in die Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. datiert, was ebenfalls gegen die Historizität der Episode spricht.[4]
Theano Theano 6. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland, Samos Möglicherweise Frau des Philosophen Pythagoras. Ihre Existenz ist zweifelhaft. In der römischen Kaiserzeit galt sie als Muster weiblicher Tugend.
Themistokleia Aristoclea 6. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Wohl fiktive Priesterin in Delphi und Philosophin; lehrte Pythagoras seine moralischen Lehren.[5] Identisch mit Theoclea. Sehr wahrscheinlich fiktive Person, die Teil einer legendären Überlieferung zu Details aus dem Leben des Pythagoras war. Wirklich sichere Details aus Pythagoras’ Leben sind nur wenige bekannt, alle Bezüge nach Delphi dürften spätere Erfindungen sein. Altertumswissenschaftliche Lexika führen keine der Namensformen und auch in der Literatur zu Pythagoras werden die Namen üblicherweise nicht erwähnt.[6]  
Themistokleia Theoclea 6. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Wohl fiktive griechische Priesterin, Lehrerin des Philosophen und Mathematikers Pythagoras.[7] Zu Details siehe Aristoclea.
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Aspasia. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
  2. Brooklyn Museum: Phile. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  3. Ramsay MacMullen: Women in Public in the Roman Empire. In: Historia 29, 1980, S. 208–218.
  4. Emmet Robbins: Telesilla. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 96.
  5. Brooklyn Museum: Aristoclea. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  6. Christoph Riedweg: Pythagoras [2]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 649–653.
  7. Brooklyn Museum: Theoclea. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 12. Oktober 2019.

Gedeck für Boudicca Bearbeiten

 
Boadicea Haranguing The Britons (etwa: Boudicca predigt den Briten), John Opie

Boudicca war Königin der Icener, eines keltischen Stammes. Nach dem Tod ihres Mannes, des Königs Prasutagus, wurde Boudicca durch die römische Regierung nicht als Königin akzeptiert. Durch die römische Okkupationspolitik kam es zunehmend zu Problemen und Boudicca wurde öffentlich ausgepeitscht, zudem wurden ihre jungfräulichen Töchter vergewaltigt. Dieser Frevel führte zum Boudicca-Aufstand im Jahr 60 n. Chr., bei dem Boudicca mit ihrem Heer, welches vermutlich mehr als 50.000 Kämpfer umfasste, nach Süden zog und römische Siedlungen angriff und plünderte. Das heutige Colchester wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt und alle Einwohner getötet. Ebenso erging es London und St Albans.

Zwar konnte sie ein großes Heer um sich versammeln und die anfänglichen Erfolge brachten weitere Kämpfer in ihre Reihen, doch der ausgefeilten Kriegskunst der Römer hatte sie nicht genug entgegenzusetzen. Der römische Feldherr und Statthalter Britanniens Gaius Suetonius Paulinus stellte sich ihr mit zwei Legionen in einer Schlacht auf offenem Feld entgegen und schlug die Briten, die bisher immer nur guerillaartige Angriffe geführt hatten, vernichtend.

Über das weitere Schicksal Boudiccas gibt es zwei Versionen: Tacitus berichtet, dass sich Boudicca das Leben durch Gift genommen habe (Annalen 14,37,3), Cassius Dio hingegen meint, dass Boudicca erkrankt und schließlich gestorben sei (62,12,6).

Ihr Gedeck auf der Dinner Tafel wurde in kraftvollen, durch die keltische Mythologie inspirierten Bildern gestaltet, um sie als Kriegerkönigin darzustellen. Für die Gestaltung auf dem Läufer wurde Filz benutzt, der vermutlich vor den ersten gewebten Textilien bereits genutzt wurde. Nach Chicago stellen die mächtigen, krummlinigen Formen, die den Teller umgeben, sowohl die persönliche Stärke Boudiccas dar, als auch den Eingriff der Römer in ihre Autonomie und Macht.

Der Teller selbst ist mit einer Steinformation gestaltet, die den Formationen in Stonehenge ähnelt und die britischen Inseln darstellen soll, von denen Boudiccas Volk stammte. Ein stilisierter goldener Helm, der ebenfalls mit keltischen Mustern verziert ist, zeigt Boudiccas Status als Kriegerin. Handgefertigte emaillierte Juwelen zieren die wirbelnden Muster des Tischläufers. Sie sollen an den traditionellen keltischen Schmuck erinnern, ebenso die Ausschmückung des initialen Buchstaben „B“.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Aretaphila von Kyrene Aretaphilia of Cyrene etwa 50 v. Chr. Antikes Griechenland, Kyrene Frau aus Kyrene, die sich dem Tyrannen Nikokrates entgegengestellt haben soll.
Arsinoë II. Arsinoe II um 315 v. Chr. Antikes Griechenland Königin von Thrakien, Makedonien und später Mitregentin ihres Bruders und dritten Ehemannes von Ägypten. Sie teilte alle Titel ihres Bruders und gewann Wagenrennen bei den Olympischen Spielen. Ihr Bild war auf Münzen abgebildet, und sie gründete ihren eigenen Kult.  
Artemisia I. Artemisia I 5. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Die Königin von Halikarnassos kämpfte während der zweiten persischen Invasion Griechenlands für Xerxes I. gegen die Griechen.  
Artemisia II. Artemisia II 4. Jh. v. Chr. Antikes Griechenland Schwester und Frau des berühmten Königs Maussolos, sie ließ das Mausoleum, später als eines der sieben Weltwunder der Antike angesehen, in Erinnerung an ihren Ehemann errichten.  
Basileia Basilea N/A Antikes Griechenland Tochter des Uranos und der Titaia, erste Königin des Königreichs Atlantis in der altgriechischen Volkstradition.  
Brünhild Brynhild N/A Germanischer Kulturkreis Figur aus dem nordischen Sagenkreis.  
Cartimandua Cartismandua 43 Britannien Königin der Briganten. Sie kam um die Zeit der römischen Eroberung Britanniens an die Macht und bildete eine große Stammesagglomeration, die Rom gegenüber loyal wurde.  
Chiomara Chiomara 2. Jh. Galatien Prinzessin und Gattin des Ortiagon, eines Führers des Volksstammes der Tolistobogier.  
Eachtach Eachtach N/A Irische Mythologie Eachtach kommt in einer Version der Sage von Diarmuid und Gráinne als Tochter von Diarmuid und Gráinne und Nebenfigur der Geschichte vor.[2]
Kleopatra VII. Cleopatra 69 v. Chr. Altes Ägypten Letzte Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches und zugleich letzter weiblicher Pharao.  
Kynane Cynane 3. Jh. v. Chr. Makedonien Prinzessin aus dem Haus der Argeaden mit einem besonders kriegerischen Charakter.
Macha Mongruadh Macha of the Red Tresses N/A Irische Mythologie Macha Mongruadh, Tochter von Áed Rúad (Dagda), war nach mittelalterlicher Legende/historischer Überlieferung die einzige Königin in der Liste der Hochkönige von Irland.
Medb Meave N/A Irische Mythologie Figur der keltischen Mythologie Irlands, Tochter von Eochaid Fedlech, Schwester Mugains, Königin von Connacht, die im Königssitz Cruachain (siehe auch Echtrae Nerai) wohnte.  
Medb Medb of Connacht N/A Irische Mythologie Figur der keltischen Mythologie Irlands, Tochter von Eochaid Fedlech, Schwester Mugains, Königin von Connacht, die im Königssitz Cruachain (siehe auch Echtrae Nerai) wohnte.
Muirgel Muirgel N/A Irland Irin, die ihrem Land half, einen mächtigen Feind abzuwehren, indem sie 882 einen ihrer Anführer tötete.[3]
Olympias von Epirus Olympias um 375 v. Chr. Makedonien Um 357 v. Chr. heiratete sie den makedonischen König Philipp II. und wurde die Mutter Alexanders des Großen.  
Salome Alexandra Alexandra of Jerusalem 140 v. Chr. (unsicher) Judäa Königin von Judäa, Ehefrau und Nachfolgerin des hasmonäischen Königs Alexander Jannäus.  
Tomyris Tomyris 6. Jh. v. Chr. Massageten Als Witwe die Alleinherrscherin der Massageten. Der Perserkönig Kyros II. wollte ihr Reich erobern, zunächst, indem er ihr die Ehe anbot, danach per Eroberungszug, auf dem er von ihr geschlagen und getötet wurde.  
Veleda Veleda 1. Jh. v. Chr. oder 1. Jh. Germanen Germanische Seherin vom Stamm der Brukterer zur Zeit Vespasians. Historische Bedeutung kommt ihr durch ihre Beteiligung am Bataveraufstand des Iulius Civilis bei, in dem sie den Sieg für die aufständischen Germanen weissagte.  
Zenobia Zenobia um 240 Palmyra Herrscherin Palmyras und des römischen Orients. Sie war die zweite Gemahlin des Exarchen der Oasenstadt Palmyra, Septimius Odaenathus. Ihr aramäischer Name lautete Bat-Zabbai.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Boadaceia. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  2. Patricia Monaghan: Encyclopedia of goddesses and heroines. 2. Auflage. Greenwood, Santa Barbara, CA 2010, ISBN 0-313-34990-8, S. 316 (google.de).
  3. James F. Cassidy: The women of the Gael. Stratford Company, Boston 1922, S. 76.

Gedeck für Hypatia Bearbeiten

 
Hypatia, Charles William Mitchell (1885)

Hypatia wurde 355 in Alexandria als Tochter des Astronomen und Mathematikers Theon von Alexandria geboren. Durch ihren Vater erhielt sie eine mathematische und astronomische Ausbildung; auch in der Philosophie war sie geschult. Sie arbeitete zusammen mit ihm an seinen astronomischen Forschungen und begann nach dem Abschluss ihrer Ausbildung selbst zu unterrichten. Ihr Werk und ihre Lehre wurden nicht überliefert und Einzelheiten sind heute nicht mehr bekannt. Im Suda ist ihr ein Artikel gewidmet, der jedoch aus unterschiedlichen Quellen zusammengesetzt ein uneinheitliches Bild bietet. Eine feste Anstellung, einen aus öffentlichen Mitteln finanzierten Lehrstuhl scheint sie nicht gehabt zu haben; sie unterrichtete öffentlich, vertrat einen vermutlich mit kynischem Gedankengut angereicherten Neuplatonismus und zog in ihrem Gelehrtenmantel durch die Straßen.

Im zunehmend christlich geprägtem Alexandria gehörte sie der nichtchristlichen philosophischen Tradition an und wurde schließlich Opfer eines Machtkampfes, bei dem religiöse Gegensätze instrumentalisiert wurden. Sie wurde durch einen christlichen Mob in eine Kirche gebracht, dort ermordet und zerstückelt. Aus feministischer Sicht erscheint sie als frühe, hochgebildete Vertreterin einer emanzipierten Weiblichkeit und Opfer einer frauenfeindlichen Haltung ihrer Gegner.

Ihr Gedeck auf dem Tisch der Dinner Party ist gekennzeichnet durch Motive im koptischen Stil, des aufkommenden Christentums, ihrer Zeit. Der Tischläufer ist mit gewebten Wollbändern eingefasst, die Seiten sind mit Herzmotiven geschmückt, die der Ornamentik koptischer Tuniken ähneln. Die Rückseite des Läufers zeigt vier weinende Frauengesichter unterschiedlichen Alters, die Hypatia im koptischen Stil darstellen und für Frauen jeden Alters stehen sollen. Ihr Erscheinungsbild ist verschwommen und die umgebenden Gliedmaßen werden in verschiedene Richtungen gezerrt. Diese Darstellung steht für die Brutalität ihrer Ermordung. Die in diesem Teil des Tischläufers dominierenden Farben sind Blutrot und ein bunter Regenbogen von Tönen, die auf die Gewalt und die Schönheit im Leben der Hypatia hinweisen sollen. Die verwendeten Farben im übrigen Teil des Läufers sind orange, rot und grün und sie werden in der Gestaltung des Tellers aufgegriffen. Dieser ist mit einem Blattmotiv gestaltet, welches auf Motiven basiert, die sich auf koptischen Wandteppichen finden. Die Formen erinnern an einen Schmetterling und die unteren Strukturen erzeugen eine Illusion von Bewegung. Der initiale Buchstabe „H“ auf der Vorderseite des Tischläufers wird durch ein Gesicht verziert.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Aemilia Hilaria Aemilia um 300 Römische Kaiserzeit Gallo-römische Ärztin.
Agatha von Catania Agatha um 225 Römische Kaiserzeit Märtyrin und Heilige, die starb, da sie als gottgeweihte Jungfrau den Heiratsantrag des heidnischen Statthalters von Sizilien, Quintinianus, ablehnte.  
Barbara von Nikomedien Barbara 3. Jh. Römische Kaiserzeit, Nikomedia Jungfrau und Märtyrin. Der Überlieferung zufolge wurde sie von ihrem Vater enthauptet, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben.  
Blandina Blandina um 150; † um 177 Römische Kaiserzeit, Lyon Frühchristliche Märtyrin und Heilige. Stadtpatronin von Lyon.  
Clodia Clodia um 90 v. Chr. Römische Republik Eine der umstrittensten Frauen der späten römischen Republik. Ihr galt Marcus Tullius Ciceros Verunglimpfung wegen eines ausschweifenden Lebenswandels in seiner Rede Pro Caelio. Unter anderem sagte er ihr Inzest mit ihrem Bruder Publius Clodius Pulcher nach. Daraus wurde schon in der Antike gefolgert, dass sie die Lesbia genannte Geliebte des Dichters Catull war, der dieser zahlreiche Gedichte gewidmet hat.  
Cornelia Cordelia Gracchi um 190 v. Chr. Römische Republik Sie war eine der bedeutendsten Frauen im Rom des 2. Jahrhunderts v. Chr. Rom verehrte sie als Inbegriff der tugendhaften Matrona, und nachdem sie in hohem Alter gestorben war, wurde ihr als erster Frau in Rom eine Statue errichtet.  
Cornelia Metella Cordelia Scipio 1. Jahrhundert v. Chr. Römische Republik Tochter von Quintus Caecilius Metellus Pius Scipio und fünfte Frau von Gnaeus Pompeius Magnus. War Augenzeugin als Pompeius in Ägypten getötet wurde.  
Epicharis Epicharis 1. Jh. Römische Kaiserzeit Römische Freigelassene und Mitglied der fehlgeschlagenen Pisonischen Verschwörung gegen Kaiser Nero.
Hestiaea Hestiaea N/A Antikes Griechenland Literaturwissenschaftlerin, die eine Abhandlung über Homers Ilias schrieb und sich mit anderen alexandrinischen Gelehrten über die geografische Lage von Troja auseinandersetzte.
Hortensia Hortensia um 95 v. Chr. Römische Republik Die einzige Frau im antiken Rom, von der namentlich bekannt ist, dass sie öffentlich als Rednerin aufgetreten ist.  
Iaia Laya 2. Jh. v. Chr. Römische Republik Malerin und Bildhauerin der Antike aus Kyzikos.  
Ima Shalom Shalom 1. Jh. v. Chr. Römische Republik Eine der wenigen Frauen, die im Talmud genannt und zitiert werden.
Katharina von Alexandrien Catherine 3. oder 4. Jh. Römische Kaiserzeit Christliche Heilige, nach der Überlieferung eine Jungfrau, die im frühen 4. Jahrhundert von dem heidnischen Kaiser Maxentius gemartert wurde. Ihre Legende wurde vermutlich nach der Persönlichkeit und dem Schicksal der von Christen ermordeten Philosophin Hypatia konstruiert.  
Metrodora Metrodora 490 Spätantike Vermeintliche oder reale Ärztin und Autorin des ältesten medizinischen Textes, der bei der Annahme es handele sich bei der Verfasserangabe wirklich um eine Frau, von einer Frau verfasst wurde.
Pamphila Phamphile 1. Jh. n. Chr. Antikes Griechenland Historikerin aus Epidauros, schrieb die Historischen Kommentare, eine umfassende Geschichte Griechenlands mit 33 Büchern. Es sind nur Fragmente des Werks erhalten, aber Pamphila wird von vielen antiken Autoren zitiert, darunter Photios, Diogenes Laertios und Suidas.
Philotis (auch „Tutela Philotis“, „Tutola“ oder „Tutula“) Philotis 4. Jh. v. Chr. Römische Republik Sklavin, ihr Plan führte zum Sieg der Römer über die Latiner. Möglicherweise eine legendarische Person.
Sulpicia die Ältere Sulpicia 1. Jh. v. Chr. Römisches Reich Dichterin zur Zeit des Kaisers Augustus. Sie stand offenbar in engem Kontakt mit dem Dichterkreis um ihren Onkel Messalla, zu dem auch Tibull und Ovid gehörten.
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Hypatia. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 18. Oktober 2019.

Seite II: Christianisierung bis zur Reformation Bearbeiten

Die zweite Seite beginnt mit der Heiligen Marcella und deckt den Aufstieg des Christentums ab. Er schließt mit Anna Maria von Schürmann im siebzehnten Jahrhundert zum Zeitpunkt der Reformation ab.

Gedeck für Marcella Bearbeiten

Marcella wurde um 325 in Rom geboren. Eine für adelige römische Frauen übliche Wiederverheiratung nach dem Tod ihres Mannes lehnte sie ab und wählte stattdessen ein Christus geweihtes, asketisches Leben. Sie führte Gespräche mit Hieronymus und diskutierte mit ihm. In ihrem Haus versammelte sie eine Gruppe weiterer junger Frauen und Witwen um sich, mit denen sie in Askese lebte und betete. Damit gilt sie als erste Nonne der christlichen Kirche und Wegbereiterin klösterlichen Lebens. Als die Goten unter ihrem Anführer Alarich I. 410 in Rom einfielen und plünderten, wurde sie schwer misshandelt. Sie konnte sich in eine Kirche retten, wo sie an ihren Verletzungen starb. Sie gilt als Märtyrin der frühen Kirche.

Das Gedeck für Marcella ist mit christlichen Symbolen und den Symbolen ihrer Heiligkeit gestaltet. Das Hauptgestaltungsmerkmal des Tischläufers ist ein Architekturplan frühchristlicher Basiliken. Ihr Name ist in den Bereich eingestickt, der das Querschiff vor dem Altar darstellt und weist auf ihre Bedeutung für die Entwicklung des Christentums hin. Die Vorderseite des Läufers besteht aus gewebtem Kamelhaar. Aus diesem Material wurden die härenen Hemden hergestellt, die von frühen Christen und Mitgliedern des von ihr gegründeten asketischen Frauenkonvents getragen wurden. Diese Hemden, deren raue Fasern die Haut irritierten, wurden als Buße unter der Kleidung getragen. Der initiale Buchstabe „M“ auf der Vorderseite des Läufers ist mit der Figur einer betenden Frau gestaltet, die in der vorchristlichen Pose einer Göttin mit ausgestreckten Armen und nach oben gewendeten Händen betet. Es soll daran erinnern, wie früh bereits vorchristliche Symbole von der neuen Kirche für die eigene Ikonografie ausgewählt und vereinnahmt wurden.

Auf der Rückseite des Tischläufers finden sich weitere Symbole, die die frühe Kirche und Marcellas Leben prägten. Die Schriftrolle steht für das Lernen in den Klöstern, die oft in der frühen Gesellschaft die einzige Bildungsstätte für Frauen waren. Darunter befinden sich die Symbole eines Fisches, eines Stabes und eines Dreiecks, welche zu einem Bild zusammengesetzt sind. Das Dreieck, ein frühes Symbol weiblicher Genitalien, wurde zunächst zum Symbol der Göttin und der heiligen Weiblichkeit, im Christentum jedoch repräsentiert es auch die Heilige Dreifaltigkeit. Der Stab steht als Symbol für den „Guten Hirten“. Es symbolisiert auch die den Bischöfen übertragene Führung und Autorität. Der Fisch diente den frühen Christen in den Zeiten der Christenverfolgung als Erkennungssymbol ihres Glaubens. Diese Symbole sollen Marcella als „Retterin der Frauen“ in frühchristlicher Zeit darstellen. Das letzte Symbol ist das Schiff, es repräsentiert die christliche Kirche, die durch die „gefährlichen Gewässer“ fährt. Seine Anwesenheit soll Marcellas Leben, einschließlich aller Gefahren, mit der Entwicklung der Kirche und der christlichen Klöster verbinden.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Agrippina die Ältere Agrippina I 14 v. Chr. Römische Kaiserzeit Verheiratet mit Germanicus, begleitete sie diesen während der Kriege in die Schlacht. Nach seinem Tod war sie selbständig politisch in Rom aktiv und wurde gemeinsam mit ihren beiden Söhnen beschuldigt versucht zu haben, Kaiser Tiberius zu stürzen. Anschließend wurde sie verbannt.  
Agrippina die Jüngere Agrippina II 15 oder 16 n. Chr. Römische Kaiserzeit Tochter von Agrippina die Ältere, geboren in Oppidum ubiorum, Mutter Neros und Frau des Kaisers Claudius; sie gilt als die Gründerin von Köln.  
Anastasia Anastasia vor 300 Römische Kaiserzeit Römische Kaiserin.
Caelia Macrina Caelia Macrina 150 v. Chr. Römische Republik Richtete einen Ernährungsfonds für Mädchen ein, der großzügiger war als damals üblich.
Dorkas Dorcas N/A Bibel, Neues Testament Jüngerin Jesu im Neuen Testament, auch bekannt unter dem Namen Tabitha.  
Eustochium Eustochium um 368 Spätantike Geweihte Jungfrau, studierte bei Hieronymus und gründete mit ihrer Mutter Paula Klöster in Bethlehem.  
Fabiola von Rom Fabiola 4. Jh. Spätantike Römische Wohltäterin und Heilige.  
Galla Placidia Galla Placidia 388 Spätantike Mutter des späteren Kaisers Valentinian III. und als solche einige Jahre lang faktische Regentin des Weströmischen Reiches.  
Helena Flavia Julia Helena 248/250 Römische Kaiserzeit Gemahlin des römischen Kaisers Constantius Chlorus und Mutter des Kaisers Konstantin des Großen. Sie ist eine wichtige Figur in der Geschichte des Christentums und der Welt aufgrund ihres Einflusses auf ihren Sohn und ihrer eigenen Beiträge, das Christentum in den Mittelpunkt der westlichen Zivilisation zu rücken.  
Julia Domna Julia Domna 2. Jh. Römische Kaiserzeit Römische Kaiserin, Ehefrau von Septimius Severus und Mutter der Kaiser Caracalla und Geta.  
Julia Maesa Julia Maesa 2. Jh. Römische Kaiserzeit Sie verhalf ihren beiden Enkeln nacheinander zur Kaiserwürde und sorgte damit für den Fortbestand der Dynastie der Severer.  
Julia Mamaea Julia Mamaea 2. Jh. Römische Kaiserzeit Mutter des römischen Kaisers Severus Alexander, der von 222 bis 235 regierte. Anfangs war sie wegen des jugendlichen Alters ihres Sohnes faktisch Regentin.  
Livia Drusilla Livia Drusilla 58 v. Chr. Römische Kaiserzeit Dritte Ehefrau des römischen Kaisers Augustus, trug als erste Römerin den kaiserlichen Titel Augusta, von ihrem Enkel, Kaiser Claudius, posthum zur Göttin erhöht.  
Lydia Lydia 1. Jh. n. Chr. Römische Kaiserzeit Purpurhändlerin, nahm den Apostel Paulus von Tarsus und seinen Begleiter Silas in ihr Haus auf und ließ sich und die Angehörigen ihres Hauses taufen; sie wird in der Apostelgeschichte erwähnt.  
Makrina die Jüngere Macrina um 330 Spätantike Geweihte Jungfrau, ältere Schwester von Basilius dem Großen, Gregor von Nyssa, Peter von Sebaste. Herausragende geistliche Persönlichkeit, die als Heilige in der armenischen, katholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirche verehrt wird.  
Marcellina Marcellina 330 bis 335 Spätantike Frühchristliche geweihte Jungfrau und Märtyrerin. Sie war die ältere Schwester des Kirchenvaters Ambrosius.  
Maria Magdalena Mary Magdalene N/A Bibel, Neues Testament Begleiterin Jesu und Zeugin der Auferstehung.  
Maria von Bethanien Mary of Bethany N/A Bibel, Neues Testament Wird in biblischen Erzählungen im 10. Kapitel des Lukasevangeliums sowie im 11. Kapitel des Johannesevangeliums erwähnt.  
Martha von Bethanien Martha of Bethany N/A Bibel, Neues Testament Gestalt des Neuen Testaments, Schwester von Maria.  
Octavia Minor Octavia um 69 v. Chr. Römische Republik Sie galt durch ihre Tugend, Güte, Loyalität zu ihren Gatten und Nichteinmischung in die Politik als eines der bekanntesten adligen Vorbilder für die traditionellen römischen Vorstellungen von der Rolle von Matronen, die sich auf ihre Aufgabe als Mutter und Hausfrau beschränken sollten.  
Paula von Rom Paula 347 Spätantike Römische Christin, Witwe und Heilige der katholischen Kirche. Sie ist vor allem wegen ihrer freundschaftlichen Verbindung zum Kirchenvater Hieronymus bekannt.  
Phoibe Phoebe 1. Jh. Bibel, Neues Testament Eine Frau, die im Dienst der antiken christlichen Gemeinde von Kenchreä bei Korinth stand. Sie wird vom Apostel Paulus in dessen Brief an die Römer erwähnt (Röm 16,1 EU).
Plotina Plotina vor 70 Römische Kaiserzeit Frau des römischen Kaisers Trajan.  
Porcia Porcia um 73 v. Chr. Römische Republik Tochter des römischen Politikers Marcus Porcius Cato des Jüngeren und Ehefrau des Caesarmörders Marcus Iunius Brutus.  
Priszilla und Aquila Priscilla 1. Jh. Spätantike Ehepaar und bekannte Missionare des Urchristentums im Bereich einiger Gemeinden in Kleinasien und Korinth.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Marcella. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 19. Oktober 2019.

Gedeck für Brigida von Kildare Bearbeiten

 
Glasmalerei der St. Joseph Catholic Church in Macon, Georgia.

Brigida von Kildare wurde um 451 in Faughart bei Dundalk als Tochter von König Dubhthach von Leinster und Brocca, einer christlichen Piktin, geboren. Ihre Mutter war von Patrick von Irland getauft worden. Durch ihre Freigiebigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Armen und Kranken soll Brigida ihren Vater verärgert haben und ist in ein Kloster eingetreten. Das Doppelkloster von Kildare, welches auch zur Gründung der Stadt Kildare führte, wurde von ihr im Jahr 470 gegründet. Sie starb am 1. Februar 523 in Kildare. Der 1. Februar wurde zu ihrem Gedenktag ernannt und Brigida ist zur irischen Heiligen ernannt worden.

Auch wenn frühe Berichte über Brigida legendenhaft geschrieben sind, halten die meisten Historiker sie für eine historische Persönlichkeit. Manche jedoch vermuten hinter ihr die Umwandlung der keltischen Göttin Brigid in eine christliche Heilige.

Auf dem Teller ihres Gedeckes wird Brigida als Flamme dargestellt. Diese Flamme umgibt auch das keltische Kreuz auf der Rückseite des Tischläufers, ebenso wie die Initiale „S“ auf der Vorderseite. In einer frühen Zeichnung für das Gedeck bezeichnete Chicago sie als „Göttin der Milch und des Feuers“. Die Flamme steht für die wörtliche Übersetzung ihres keltischen Namens, welcher „feuriger Pfeil“ bedeutet. Auf dem Teller ist die Flamme in abstrakter Form dargestellt, im Zentrum mit blauen und orangen Zungen, die nach außen in grün-gelbe Formen übergehen. Im unteren Bereich finden sich Zungen in einem kräftigen Orange, was gleichzeitig den Eindruck einer Blume entstehen lässt, die jedoch durch die Flammen nicht angegriffen wird. Die Überlagerung der Bilder soll darauf schließen lassen, dass die christliche Heilige Brigida aus der heidnischen und keltischen Göttin Brigid hervorgegangen ist.

Der Tischläufer trägt auf der Vorderseite eine Bordüre mit einer Holztafel, die mit einem keltischen Knotenmotiv gestaltet ist. Auf der Rückseite befindet sich ein stilisiertes christliches Holzkreuz, das auf einem Muiredach-Kreuz, einem Symbol des irischen Christentums, basiert. Die Holzelemente sind aus Eiche hergestellt. Die Eiche soll an das erste von Brigida gegründete Kloster Kildare oder „die Kirche der Eiche“ erinnern.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Basena von Thüringen Basine vor 466 Spätantike, Fränkisches Reich Als Gattin des merowingischen Königs Childerich I. Königin der Franken.  
Brigh Brigaid Brigh Brigaid 50 Alt Irland Amtierte als Brithem in Irland, wird im Senchus Mór erwähnt.
Cambra Cambra N/A Britannien In der britischen Legende war Cambra die Tochter von Belinus dem Großen, einem legendären König der Briten, und verheiratet mit Antenor, dem zweiten König der Cimmerier. Die Cimmerier änderten den Namen ihres Stammes in Sugambrer zu Ehren von Cambra. Cambras Sohn von Antenor, Priamus der Jüngere, trat die Nachfolge seines Vaters an, als er 26 Jahre alt war.[2]
Eugenia von Rom Eugenia um 180 Römische Kaiserzeit Märtyrin. Sie wird in der katholischen und orthodoxen Kirche als Heilige verehrt. Ihr griechischer Name bedeutet übersetzt „Edelgeborene“.  
Genoveva von Paris Genevieve um 422 Spätantike, Paris Geweihte Jungfrau und Heilige. Sie ist die Schutzpatronin von Paris.  
Lucia von Syrakus Lucy 283 Spätantike Frühchristliche geweihte Jungfrau und Märtyrin.  
Martia Martia Proba 4. Jh. v. Ch. Britannien Der Legende nach Königin der Inselkelten.
Maximilla Maximilla 2. Jh. Römische Kaiserzeit Eine der Gründerinnen und Prophetinnen des Montanismus, einer frühchristlichen Bewegung.
Scholastika von Nursia Scholastica um 480 Spätantike Geweihte Jungfrau und Schwester des heiligen Benedikt von Nursia. Sie wird als erste Benediktinerin betrachtet.  
Sylvia von Aquitanien Sylvia 4. Jh. Spätantike, Aquitanien Beim Auffinden der Quelle im 19. Jahrhundert als Verfasserin eines der ersten Berichte von einer Pilgerreise ins Heilige Land identifiziert, soll sie die Schwester von Rufinus, dem Premierminister des Ostreichs unter Theodosius und Arcadius gewesen sein. 1903 konnte gezeigt werden, dass die Verfasserin eine spätantike Autorin aus Nordspanien oder Gallien gewesen sein muss, so dass Silvia weitestgehend fiktiv ist.
Thekla von Ikonium Thecla 2. Jh. Römische Kaiserzeit, Ikonium Vornehme Jungfrau aus Ikonium, die den Paulusakten zufolge eine Schülerin des Apostels Paulus war.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Saint Bridget. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 19. Oktober 2019.
  2. John Lewis, The history of Great-Britain : from the first inhabitants thereof, 'till the death of Cadwalader, last king of the Britains. Printed for F. Gyles, Mess. Woodman and Lyon, and C. Davis, London, 1729

Gedeck für Theodora I. Bearbeiten

 
Mihail Simonidi Sarah Bernhardt in Teodora Bizantului, 1903

Theodora I. wurde um 500 geboren. Über ihre frühen Jahre ist wenig bekannt, erwähnt wird sie nur von Prokop und dies mehr in der Form einer Schmähschrift. Später entstandene Schriften hingegen verklären Theodora fast zu einer Heiligen, jedoch wird auch in diesen Schriften erwähnt, dass ihre Jugend nicht unbefleckt war. Nach Prokop war ihr Vater Bärenwärter bei der Zirkuspartei die Grünen. Nach dessen Tod habe sie als Schauspielerin gearbeitet, was in der Spätantike als Umschreibung für eine Prostituierte verstanden werden kann.

Theodora kam 520 nach Konstantinopel, zuvor hielt sie sich im Orient und in Nordafrika auf. In Konstantinopel lernte sie Petrus Sabbatius kennen, der später unter dem Namen Justinian oströmischer Kaiser wurde. Nach einer Gesetzesänderung, die die Heirat eines römischen Senators mit einer Schauspielerin gestattete und dem Tod Kaiserin Euphemias, Ehefrau Kaiser Justins, Onkel von Justinian, die sich stark gegen diese Verbindung eingesetzt hatte, heirateten Theodora und Justinian 524/25.

Theodora wurde durch Justinian im Sommer 527 der Titel einer Augusta verliehen und im Rahmen eines Hofzeremoniells derselbe Rang zugesprochen wie dem Kaiser. Sie wird durch die Geschichtsschreibung als Mitregentin von Justinian angesehen. Aktiv unterstützte sie die Glaubensrichtung des „Monophysitismus“, die sie eventuell während ihres Aufenthaltes im Orient kennen gelernt haben könnte. Dadurch konnte sie Konflikte von Justinian fernhalten, die sich aus diesem Richtungsstreit entwickelten. Ihr Einfluss auf Justinian in der Außenpolitik war vermutlich eher gering, jedoch übte sie ihren Einfluss in der Personalpolitik aus.

Die Gesetze von Justinian gegen die Prostitution und den Mädchenhandel gehen möglicherweise auf ihre Initiative zurück, zudem war sie karitativ tätig. Sie hatte durchaus Einfluss auf Justinian, doch ging dieser vermutlich nicht über das hinaus, was auch früher üblich gewesen war. Münzen mit ihrem Abbild wurden nicht geprägt. Sie starb am 28. Juni 548 in Konstantinopel.

Ihr Gedeck auf dem Tisch der Dinner Party weist auf dem Teller und dem Tischläufer byzantinische Ikonen und Mosaike auf. Sie sollen auf die Rolle von Theodora beim Aufbau des byzantinischen Reiches hinweisen. Der Teller ist mit einem Mosaik bemalt, in Anlehnung an das Mosaik der Theodora, mit dem die Apsis der Basilika San Vitale in Ravenna gestaltet ist. Es übernimmt das Farbschema Gold, Grün und Lila und legt dieses auch für den Tischläufer fest. Die Form der Bemalung stellt eine abstrakte Schmetterlingsform dar, mit Flügeln, die bis zum Rand des Tellers reichen. Sie sollen Theodoras Fähigkeit repräsentieren, ihre Rolle im Kaiserhaus in Byzanz zu gestalten und dabei Freiheiten für die Frauen ihrer Zeit zu erwirken. Die Symmetrie der Darstellung erinnert an den Grundriss einer Basilika mit einer Kolonnade römischer Bögen in den oberen Quadranten der Flügel.

Das Zentrum des Tischläufers bildet ein Mosaik, welches wie ein Heiligenschein gearbeitet wurde und aufgestickt ist. In der Mitte dieses Mosaiks wird der Teller platziert. Der stellt den umgebenden Heiligenschein des Ravenna-Mosaiks dar und weist auf die Achtung hin, die Theodora neben ihrer kaiserlichen Herrschaft auch in religiöser Hinsicht genoss. Der initiale Buchstabe „T“ auf der Vorderseite des Läufers weist durch die Kuppel, die ihn ausschmückt, auf die Hagia Sophia hin, welche durch Theodora und Justinian nach ihrem Niederbrand neu errichtet wurde. Die Rückseite wird durch gefächerte Halbkreise verziert, die auf die kaiserlichen Kragen verweisen, welche zur Zeit von Theodoras Herrschaft getragen wurden.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Adelheid von Burgund Adelaide 931 oder 932 Heiliges Römisches Reich Als Gemahlin Lothars von Italien von 947 bis 950 Königin von Italien und als Gemahlin Ottos des Großen von 951 bis 973 ostfränkische Königin und wieder Königin von Italien sowie von 962 bis 973 Kaiserin des ostfränkisch-deutschen Reiches. Heiliggesprochen im Jahr 1097.  
Aelia Eudocia Eudocia um 400 Spätantike, Athen Als Frau des oströmischen Kaisers Theodosius II. war sie maßgeblich am Aufbau der christlichen Universität von Konstantinopel beteiligt, dem sogenannten Athenäum.  
Aelia Eudoxia Eudoxia um 380 Spätantike, Konstantinopel Förderin der nizänischen Kirche durch anti-arianische Prozessionen und die Verehrung der Märtyrer-Reliquien.  
Aelia Pulcheria Pulcheria 399 Spätantike, Konstantinopel Tochter des Kaisers Arcadius und der Aelia Eudoxia, Enkelin des Kaisers Theodosius I., war eine Kaiserin des Oströmischen Reiches.  
Æthelburg Aethelburg um 673 Königreich Wessex Im Jahr 722 zerstörte sie die Festung von Taunton, die ihr Mann Ine errichtet hatte, um den Rebellen Ealdbert zu finden.
Anna Dalassene Anna Dalassena Comnena 1025 Byzantinisches Reich Mutter und tatkräftige Unterstützerin ihres Sohnes, des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos.
Anna Komnena Anna Comnena 1083 Byzantinisches Reich Geschichtsschreiberin und das älteste von sieben Kindern des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos und dessen Frau Irene Dukaina. Schrieb die Alexiade, die die politische und militärische Geschichte des Byzantinischen Reiches unter ihrem Vater, Alexios I. Komnenos, erzählt.
Bathilde Balthilde um 630 Fränkisches Reich Ehefrau des fränkischen Merowingerkönigs Chlodwig II. von Neustrien. Sie wandte sich gegen Sklaverei unter Christen, erließ Gesetze gegen die Versklavung von Kriegsgefangenen, gründete das Nonnenkloster Chelles bei Paris und die Abtei Corbie für Mönche.  
Bertha Bertha of England um 565 Königreich Kent Königin von Kent, Tochter des merowingischen Frankenkönigs Charibert I. und der Ingoberga, Heilige, deren Einfluss mit zur Christianisierung des angelsächsischen England führte.  
Brunichild Brunhilde 543 Fränkisches Reich Frankenkönigin, Tochter des Westgotenkönigs Athanagild und der Königin Goswintha. Nach der Ermordung ihres Mannes Sigibert versuchte sie das Teilreich Austrasien für ihre Kinder zu erhalten.  
Chrodechild Clotilda 475 Fränkisches Reich Frau von Chlodwig I. und durch diese Ehe Königin der Franken. Als heilige Clothilde bzw. Chlothilde wird sie von der Kirche verehrt.  
Danielis Damelis 9. Jh. Byzantinisches Reich Verwitwete, reiche byzantinische Adlige aus Patras.  
Engelberga Engleberga 9. Jh. Fränkisches Reich, Italien Als Frau von Ludwig II., dem römisch-deutschen Kaiser, blieb sie am 12. August 875 nach seinem Tod die Kaiserin, obwohl sie erst nach dem Tod seines Vaters Lothar I. im Jahre 855 eine Rolle im politischen Leben spielte.
Æthelflæd Aethelflaed um 872 Mercia Regierte als Lady von Mercia acht Jahre dieses Königreich.  
Fredegunde Fredegund 6. Jh. Fränkisches Reich Ehefrau des merowingischen Königs Chilperich I. von Neustrien und Mutter des Thronfolgers Chlothar II. Ursprünglich eine Magd, wurde sie die dritte Ehefrau Chilperichs, tötete seine Gegner, seine vorherige Frau und die Söhne aus erster Ehe, um ihren Kindern den Thron zu sichern.  
Irene Irene 752 Byzantinisches Reich Kaiserin des Byzantinischen Reichs von 797 bis 802.  
Leoparda Leoparda 4. Jh. Spätantike, Rom Wird von Theodorus Priscianus als Gynäkologin erwähnt.
Mathilde Maude um 895 Ostfrankenreich, Stift Quedlinburg Gemahlin des ostfränkischen Königs Heinrich I. aus der Familie der Immedinger, Wohltäterin der Armen und Gründerin von geistlichen Stiftungen.  
Olga von Kiew Olga um 920 Kiewer Rus Regentin der Kiewer Rus.  
Olympias von Konstantinopel Olympia um 368 Spätantike, Konstantinopel Diakonin und Äbtissin.  
Radegundis Radegund um 520 Fränkisches Reich Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I. und Tochter König Berthachars von Thüringen. Sie verließ ihren Mann und gründete das erste Kloster für Frauen, das Kloster Sainte-Marie-hors-les-Murs, die spätere Abtei vom Heiligen Kreuz in Poitiers.  
Theodora II. Theodora II um 805/807 Byzantinisches Reich Ehefrau des byzantinischen Kaisers Theophilos und nach dessen Tod Regentin des Byzantinischen Reiches.  
Theodora III. Theodora III um 985 Byzantinisches Reich Kaiserin von Byzanz.  
Theudelinde Theodelinda um 570 Langobarden, Lombardei Langobardische Königin, die als Selige verehrt wird.  
Wanda Wanda N/A Polen-Litauen Sagengestalt, Tochter (oder Enkelin) des Krakauer Herzogs Krak. Sie soll um 700 über die Polen geherrscht haben, stürzte sich aber in die Weichsel, um Polen vor weiteren Kriegen zu bewahren. Die Sage gehört zu den Gründungsmythen der polnischen Adelsrepublik.  
Zoe Zoe um 978 Byzantinisches Reich Byzantinische Kaiserin und Tochter von Kaiser Konstantin VIII.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Theodora. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 20. Oktober 2019.


Gedeck für Hrotsvit Bearbeiten

 
Denkmal für Hrotsvit in Bad Gandersheim, 1978, Hrotsvit überreicht Kaiser Otto dem Großen ihre Gesta Oddonis.

Hrotsvit, auch bekannt als Hrotsvit von Gandersheim, geboren um 935, war eine Kanonisse des Stiftes Gandersheim. Vermutlich noch jung, trat sie in das Stift Gandersheim ein. Sie wurde dort, wie sie berichtete, von Rikkardis und Gerberga, Tochter des Herzogs Heinrich von Bayern und Nichte Ottos des Großen, die ab 949 Äbtissin des Stiftes war, unterrichtet. Ihre Werke entstanden ungefähr zwischen 950 und 970. Ihre Bildung war sehr umfassend, auch die Kenntnis einiger antiker Schriftsteller gehörte dazu. Ihre Werke werden der „Ottonischen Renaissance“ zugerechnet.

Als Sanctimoniale und Autorin des Frühmittelalters gilt sie als erste deutsche Dichterin. Neben geistlichen Schriften verfasste sie historische Dichtungen und es entstanden die ersten Dramen seit der Antike. Zu ihren bekannten Werken gehört Gesta Ottonis (Gesta Oddonis; ‚Die Taten Ottos‘), ein in lateinischen Hexametern verfasstes Werk über Familiengeschichte und politisches Wirken Ottos des Großen, den sie sehr verehrte. Vermutlich verstarb sie nach 973.

Hrotsvit hat ihr Werk selbst in drei Bücher eingeteilt. Das Legendenbuch oder carmina (liber primus), entstanden in den 50er und 60er Jahren des 10. Jahrhunderts, ist ihrer Äbtissin Gerberga gewidmet, das Dramenbuch oder dramatica series (liber secundus), entstanden um 965, wollte eine christliche Alternative zu Terenz bieten und das dritte Buch umfasst zwei historische Schriften in leoninischen Hexametern: die Gesta Ottonis (Gesta Oddonis), eine Geschichte der Ottonen aus den Jahren 919 bis 965, und die Primordia coenobii Gandeshemensis, eine Geschichte des Stiftes Gandersheim aus den Jahren 846 bis 919.

Ihr Gedeck an der Dinner Tafel erzählt anhand von Bildern aus mittelalterlichen Abteien aus ihrem Leben. Der Teller wird durch eine stilisierte Kopfbedeckung und die Hände einer Nonne, die im Gebet gefaltet sind, illustriert. Es befindet sich in einem Relief, das auf Elfenbeinschnitzereien der ottonischen Dynastie verweist und soll auf die gesellschaftliche Herkunft und das religiöse Leben Hrotsvits hinweisen. Der Tischläufer nimmt das Thema auf und würdigt ihren Beitrag zur Literatur. Genäht wurde der Läufer in der Technik Opus Teutonicum. Auf der Vorderseite des Läufers befinden sich Kreise die Münzen ähneln, wie sie von Äbtissinnen hergestellt wurden, die oft auch ein Münzrecht besaßen. Abgebildet in den vier Kreisen sind Szenen der frühen deutschen Geschichte. Eine Haushaltsszene, einmal wird eine Geschichte erzählt, eine Prinzessin vom Stamm der Zimbern mit dem Kopf eines feindlichen Soldaten und eine Walküre. Die Initiale „H“ auf der Vorderseite wird durch ein Porträt von Hrotsvit mit Schreibfeder, als Würdigung ihrer Arbeit als Schriftstellerin, geziert. Auf der Rückseite des Läufers befinden sich drei gestickte Szenen aus dem Leben von Hrotsvit. Sie stellen gleichzeitig die Aktivitäten mittelalterlicher Nonnen dar. Die erste zeigt sie beim Betreten einer Abtei, in der zwei Nonnen singen. Es wird dargestellt, welche Art Bildung Frauen in den Klöstern erhalten haben. Das zweite Bild zeigt Hrotsvit als Schriftstellerin, während ihre Äbtissin zuschaut und im dritten Bild schläft sie an ihrem Schreibtisch und träumt von einem Besuch eines königlichen Boten, der ihr ein Relikt zur Anerkennung ihrer literarischen Arbeit überreichen würde.[1]

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Æbbe Ebba 9. Jh. Schottland Äbtissin von Coldingham Priory im Südosten von Schottland. Um mit ihren Nonnen der Vergewaltigung bei einem Überfall zu entgehen, schnitten sich die Frauen Nase und Oberlippe ab.  
Æthelburg Ethelberga 605 Northumbria Ihre Ehe mit Edwin löste die Anfangsphase der Bekehrung des heidnischen Nordens von England zum Christentum aus.
Æthelwynn Ethylwyn 10. Jh. England Eine Adelige aus dem zehnten Jahrhundert, bekannt für ihre Stickarbeiten und ihre Begegnung mit Saint Dunstan.[2]
Agnes II. von Meißen Agnes vor 1145 Ostfrankenreich, Stift Quedlinburg Äbtissin des Frauenstifts Quedlinburg, bekannt für seine feine Handarbeiten und Webereien sowie handschriftlichen Illustrationen. Agnes förderte das künstlerische Schaffen und unterstützte eine Kunstindustrie mit den Arbeiten ihrer Stiftsdamen.  
ʿĀ'ischa bint Ahmad al-Qurtubiyya Aisha 10. Jh. Kalifat von Córdoba Spanische Dichterin, die ihre Arbeit in der Königlichen Akademie von Córdoba präsentierte.
Athanasia von Ägina Athanarsa etwa 790 Byzantinisches Reich Heilige, bekannt für ihre wundersame Heilung der Kranken und der als Besessenen Gesehenen. Sie war eine Zeitlang Beraterin der Kaiserin Theodora II.
Baudonivia Baudonivia 7. Jh. Fränkisches Reich Nonne der Abtei vom Heiligen Kreuz und Gelehrte, die um 612 die Lebensgeschichte von Radegundis schrieb.
Begga Begga um 620 Fränkisches Reich Heilige von Austrasien, Andenne, Herstal, Landen, Brabant und Metz, gründete 690/691 das Kloster Andenne an der Maas zwischen Namur und Lüttich.  
Bertha Bertha of France 775 Fränkisches Reich Tochter Karls des Großen und Hildegard aus Schwaben, wurde nach dem Tod ihres Vaters 814 von ihrem Bruder, Kaiser Ludwig dem Frommen, wegen ihrer Lebensweise des Hofes verwiesen.
Berthild von Chelles Bertille unbekannt; † 692 Fränkisches Reich Erste Äbtissin der Abtei Chelles ab 658 oder 660. Zu ihrer Zeit als Äbtissin lebten mehrere Königinnen, darunter die Gründerin Königin Bathilde, im Kloster.[3][4]
Bathilde Berthildis um 630 Fränkisches Reich Ehefrau des fränkischen Merowingerkönigs Chlodwig II. von Neustrien  
Bertrada die Jüngere Bertha um 725 Fränkisches Reich Sie wurde 741 die Frau des fränkischen Königs Pippins des Jüngeren († 768), um 747 die Mutter Karls des Großen.  
Claricia Claricia 13. Jh. Heiliges Römisches Reich, Süddeutschland Buchmalerin des 13. Jahrhunderts.  
Dame Carcas Carcas N/A Fränkisches Reich Legendäre Sarazenenprinzessin, die die Armee von Carcas anführte und die Stadt rettete, indem sie die Truppen Karls des Großen in Carcas im Glauben täuschte, die Belagerung der Stadt hätte auf die Versorgungslage keine Wirkung gehabt.  
Dhuoda Dhuoda um 802 Fränkisches Reich Auf Geheiß ihres Mannes Bernhard von Septimanien, der meist in Aachen am karolingischen Hof weilte, residierte sie in Uzès, wo sie die Besitzungen Bernhards in dessen Namen verwaltete und die militärischen Aktionen ihres Mannes finanzierte. Sie schrieb für ihren Sohn Wilhelm ein Handbuch, das liber manualis.
Diemut von Wessobrunn Diemud um 1060 Herzogtum Bayern Geweihte Jungfrau, Reklusin und Buchillustratorin.
Eadburh Eadburga 8. Jh. Königreich Wessex Königin des angelsächsischen Königreichs Wessex mit Ruf als „böse Königin“.
Eanswitha Eanswith um 614 England Angelsächsische Prinzessin. Im Jahr 630 gründete Eanswith das Benediktiner Folkestone Priorat, das erste Nonnenkloster in England.
Elsbeth Stagel Elizabeth Stagel um 1300 Winterthur Nonne und später Priorin des Dominikanerinnenklosters Töss.  
Ende Ende N/A Königreich León Manuskriptilluminatorin, die an einer Handschriftengruppe aus dem 10. Jahrhundert arbeitete, von der es 24 bekannte Kopien mit Illustrationen gibt. Diese Manuskripte enthalten den Kommentar des spanischen Mönchs Beatus von Liébana aus dem Jahre 786. Ihre Unterschrift erscheint im Beatus, der sich heute in der Kathedrale von Girona befindet, bekannt als Girona Beatus.  
Frau Ava Frau Ava um 1060 Wachau Die erste namentlich bekannte deutschsprachige Dichterin.
Gertrud von Nivelles Gertrude of Nivelles 626 Fränkisches Reich, Kloster Nivelles Äbtissin des Augustinerinnen-Klosters Nivelles in Belgien, wird in der römisch-katholischen Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt.  
Gisela, Äbtissin von Chelles Gisela 757 Fränkisches Reich Gisela, Tochter von Pippin dem Jüngeren und Schwester von Karl dem Großen, war von 800 bis 810 Äbtissin der Abtei Chelles.
Gisela von Kerssenbrock Gisela of Kerzenbroeck um 1250 Fränkisches Reich, Kloster Rulle Zisterziensernonne im Kloster Rulle. Sie betätigte sich dort als Buchmalerin, Kalligrafin und Chormeisterin.  
Gormlaith ingen Murchada Gormlaith 960 Irland Gormlaith war die dritte der vier Frauen von Brian Boru. Nachdem dieser Gormlaith gefangen genommen hatte, suchte sie die Unterstützung durch die Dänen und es kam zur Schlacht von Clontarf, bei der Brian Boru starb und das Hochkönigtum von Brian Boru beendet wurde. Gormlaith überlebte die Schlacht und starb 16 Jahre später.
Guda Guda 12. Jh. Heiliges Römisches Reich Nonne und Illuminatorin des 12. Jahrhunderts. Sie signierte ihre Arbeit und fügte ein Selbstporträt ein.  
Herlindis Hardlind 7. Jh. Fränkisches Reich, Maaseik Heilige und benediktinische Äbtissin. Sie schuf mit ihrer Schwester Relindis von Maaseik ein illuminiertes Manuskript der christlichen Evangelien.  
Hilda von Whitby Hilda of Whitby 614 England Klostergründerin. Sie wird als Heilige verehrt.  
Hugeburc Hygeburg um 730 bis 740 Fränkisches Reich Nonne im Gefolge der heiligen Walburga. Sie verfasste die Viten des heiligen Willibald von Eichstätt und des heiligen Wunibald, aus deren Familie sie stammte.  
Johanna zu Lahde Joanna 13. Jh. Heiliges Römisches Reich, Kloster Lahde Priorin im Kloster Lahde, unter deren Leitung ein Bildteppich angefertigt wurde.[5]
Leela von Granada Leela of Granada 13. Jh. Granada Maurische Gelehrte, Gelehrte, bekannt für ihre Gelehrsamkeit.[6] Leela von Granada ist jedoch weiter nicht nachweisbar.[7] Der Roman Edward Bulwer-Lyttons Leila oder Die Belagerung von Granada spielt dagegen im 15. Jahrhundert.[8]
Líadain Liadain 7. Jh. Irland Dichterin, die nach einer Erzählung aus dem 9. Jahrhundert im 7. Jahrhundert gelebt haben und eine unglückliche Romanze mit dem Dichter Cuirithir mac Doborchu gehabt haben soll. Bevor sie zueinander finden konnten, legte Liadain die Gelübde einer Nonne ab und Cuirithir wurde daraufhin zum Mönch. Sie versuchten eine Freundschaft aufzubauen, jedoch floh Cuirithir und Liadain starb an gebrochenem Herzen. Einige Gelehrte glauben, dass die Figuren Liadan und Cuirithir auf historischen Personen des siebten Jahrhunderts beruhen.
Lioba von Tauberbischofsheim Lioba um 700/710 Königreich Wessex, Fränkisches Reich Missionarin und Benediktinerin, wird in der katholischen Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt.  
Lubna von Córdoba Libana 2. Hälfte 10. Jh. Andalusien Intellektuelle, berühmt für ihre Grammatikkenntnisse und die Qualität ihrer Dichtung.  
Mabel von Bury St Edmunds Mabel 13. Jh. Königreich England Stickerin aus Bury St Edmunds von großem Können.
Maryam bint Abī Yaʿqūb asch-Schilbī Maria Alphaizuli 8. Jh. Andalusien Dichterin aus Al-Andalus, einige Exemplare ihrer Arbeit überlebten in der Bibliothek des Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial.[9]
Maryam bint Abī Yaʿqūb asch-Schilbī Maryann 8. Jh. Andalusien Dichterin aus Al-Andalus, einige Exemplare ihrer Arbeit überlebten in der Bibliothek des Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial[10]
Mathilde Mathilda um 955 Fränkisches Reich, Quedlinburg Erste Äbtissin auf dem Stiftsberg in Quedlinburg. Sie wird, besonders im Bistum Magdeburg, als Selige verehrt.
Relindis Reinhild 7. Jh. Fränkisches Reich, Maaseik Heilige und benediktinische Äbtissin. Sie schuf mit ihrer Schwester Herlindis von Maaseik ein illuminiertes Manuskript der christlichen Evangelien.  
Thoma Thoma 11. Jh. Kalifat von Córdoba Rechtswissenschaftlerin und Autorin.
Uallach ingen Muinecháin Lady Uallach unbekannt, † 934 Irland Dichterin von der Dingle-Halbinsel im County Kerry.
Wallada bint al-Mustakfi Valada 1001 Kalifat von Córdoba Dichterin in Córdobas goldenem Zeitalter unter islamischer Herrschaft. Sie führte einen lebhaften literarischen Salon. Ein großes Erbe nach dem Tod ihres Vaters ermöglichte es ihr, unabhängig zu leben und viele der Konventionen zu missachten, die Frauen ihrer Zeit auferlegt wurden. Sie komponierte satirische, oft ätzende Verse, von denen ein großer Teil ihrem Geliebten, dem Dichter Ibn Zaydún, gewidmet war.
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Hrosvitha. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  2. Peter Clemoes, Michael Lapidge: Anglo-Saxon England:. Cambridge University Press, 1986, ISBN 978-0-521-33203-3, S. 89 (books.google.de).
  3. Eugen Ewig: Das Formular von Rebais und die Bischofsprevilegien der Merowingerzeit. In: Hartmut Atsma (Hrsg.): Eugen Ewig, Spätantikes und fränkisches Gallien, Gesammelte Schriften (1952–1973). Band 2. Artemis, München 1979, ISBN 3-7608-4653-X, S. 472 f.
  4. Vita Bertilae Abbatissae Calensis in Bruno Krusch, Wilhelm Levison (Hrsg.): Scriptores rerum Merovingicarum 6: Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici (IV). Hannover 1913, S. 95–109 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat).
  5. Lemgo, Stift St. Marien, Gestickter Bildteppich mit der : Deutsche Inschriften Online. In: inschriften.net. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  6. Judy Chicago: The Dinner Party: Restoring Women to History. The Monacelli Press, LLC, 2014, ISBN 978-1-58093-397-1 (books.google.de).
  7. Brooklyn Museum: Leela of Granada. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 8. März 2021.
  8. Edward Bulwer-Lytton: Leila oder Die Belagerung von Granada. Stuttgart 1838, 1845; Lorch 1934.
  9. Brooklyn Museum: Maria Alphaizuli. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  10. Brooklyn Museum: Maryann. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 20. Oktober 2019.

Gedeck für Trota Bearbeiten

 
Historische Darstellung der Trota, Mittelalterliches Manuskript um 1200

Trota gehörte als praktische Ärztin zur Fakultät von Salerno. Sie schrieb mehrere Abhandlungen über die medizinische Praxis. Es wird vermutet, dass sie möglicherweise die Frau des Arztes Johannes Platearius war. Wenn dies zutrifft, wären die Ärzte Matthaeus Platearius und Johannes Platearius der Jüngere ihre Söhne. Wenn sie die Frau von Platerius war, hat sie gemeinsam mit ihm und den Söhnen an der medizinischen Enzyklopädie Practica brevis gearbeitet. Im Haupttext der Schule von Salerno, De aegritudinum curatione aus dem 12. Jahrhundert, sind medizinische Lehrschriften der sieben Großmeister der Schule enthalten, darunter auch das Trotula-Ensemble und der Traktat Practica brevis des Johannes Platearius dem Jüngeren.

Sicher belegen lässt sich die historische Person Trota durch die Entdeckung einer Sammelhandschrift aus dem 13. Jahrhundert (Collectio Salernitana) von John F. Benton in Madrid im Jahr 1985, welches das um 1150 von Trota verfasste allgemeinmedizinische Werk Practica secundum Trotam enthält.

Trotula ist eine medizinischen Sammelschrift im Bereich der Frauenheilkunde aus dem 12. Jahrhundert, die bis ins 15. Jahrhundert, in Deutschland und England bis ins 16. Jahrhundert, als Standardwerk angesehen wurde. Zum Trotula-Ensemble gehören drei Werke, deren Autoren im ersten und dritten Fall nicht bekannt sind. Zumindest die zweite Schrift geht auf Trota zurück.

Die erste Schrift ist Liber de sinthomatibus mulierum. Sie weist Einflüsse der arabischen Medizin auf und basiert stark auf dem Zād al-musāfir von Ibn al-Dschazzar, welches Konstantin der Afrikaner im späten 11. Jahrhundert übersetzt hatte. Hauptquelle für Ibn al-Jazzar wiederum war Galenos von Pergamon, daneben werden Hippokrates von Kos, Oribasius, Pedanios Dioskorides, Paulus und Justinus zitiert.

Die zweite Schrift trägt den Titel De curis mulierum. Diese Schrift wird Trota zugeschrieben und ist auch als Passionibus mulierum curandorum oder Trotula major bekannt. In ihrem Werk betont sie die Wichtigkeit von Sauberkeit, ausgewogener Ernährung und körperlicher Betätigung. Gleichzeitig warnt sie vor Stress und Unruhe. Sie arbeitet mit unkomplizierten, auch für Mitglieder des einfachen Volkes erschwinglichen, Mitteln und Rezepten.

In der dritten Schrift De ornatu mulierum werden Hautkrankheiten und Kosmetika besprochen, diese Schrift ist auch als Trotula minor bekannt.

Das Gedeck für Trota auf dem Tisch der Dinner Party bringt sie als Ärztin mit Geburt in Beziehung. Der Tischläufer weist als zentrales Element ein Bild des Lebensbaumes auf. Er steht für Trotas Beruf der Gynäkologin. Der Läufer ist in der Trapunto-Technik bestickt. Diese Stepptechnik geht auf das Sizilien des 11. Jahrhunderts zurück. Der weiße Stoff des Läufers erinnert an ein Windeltuch. Gearbeitet ist er wie eine Steppdecke, die eine visuelle Verbindung zu der bekannten Babydecke herstellt. Der Initial-Buchstabe „T“ auf der Vorderseite des Läufers ist mit einem Vogel des Lebensbaumes verziert. Der Teller zeigt ein Geburtsbild sowie geschwungene Formen, die an den Caduceus erinnern, einem Symbol für Medizin und Ärzte. Diese Schlangenformen beziehen sich auch auf die aztekische Fruchtbarkeitsgöttin, die als Patronin der Hebammen diente. Chicago wählte das Schlangenmotiv „wegen seiner historischen Assoziation mit weiblicher Weisheit und Heilkraft“.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Abella Abella of Salerno Mitte 14. Jh. Königreich Neapel, Salerno Unterricht in Allgemeinmedizin an der Schola Medica Salernitana, der ersten medizinischen Schule in Europa. Sie spezialisierte sich auf Embryologie und veröffentlichte zwei Abhandlungen.
Adelberger Adelberger 8. Jh. Lombardei Adelberger wird in der Kunstinstallation als Ärztin, Mitglied der Gilde der Laienheiler vorgestellt.[2][3] Richtig ist jedoch, dass es durch Missverständnisse zu einer Verschiebung der Königstochter und Herzogin Adelperga zur Laienärztin Adelberger gekommen ist.
Æthelthryth Etheldreda um 636 Königreich East Anglia angelsächsische Heilige.  
Ageltrude Ageltrude Benevento 9. Jh. Ostfrankenreich Kaiserin und Königin von Italien, setzte sich gegen den Papst Formosus durch, der zweimal nach seinem Tod unehrenhaft in den Tiber geworfen wurde, um ihrem Sohn die Krone zu sichern.
Aloara Aloara 10. Jh. Ostfrankenreich Nach dem Tod ihres Mannes Pandolf im Jahre 981 regierte sie Capua bis zu ihrem Tod im Jahr 992.
Bertha von Sulzbach Bertha of Sulzbach um 1110 Byzantinisches Reich Als Gemahlin von Manuel I. Komnenos die einzige Deutsche auf dem byzantinischen Kaiserthron.
Bettisia Gozzadini Bettisia Gozzadini 1209 Heiliges Römisches Reich Juristin, die etwa 1239 an der Universität von Bologna lehrte. Sie gilt als die erste Frau, die an einer Universität unterrichtet hat.  
Engelberga Angelberga 9. Jh. Ostfrankenreich Kaiserin als Ehefrau des Kaisers Ludwig II., Äbtissin des von ihr gegründeten Klosters San Sisto in Piacenza.
Francisca de Romana Francesca of Salerno 14. Jh. Königreich Neapel, Salerno Promovierte 1321 in der Chirurgie an der medizinischen Fakultät von Salerno, die im vierzehnten Jahrhundert ein Ausbildungsort für viele weibliche Ärzte war und von Anfang an Frauen angenommen hatte.
Konstanze von Sizilien Constantia 1154 Königreich Sizilien Königin von Sizilien aus eigenem Recht und die letzte Angehörige des Hauses Hauteville auf dem sizilianischen Thron.  
Odilia Odilla um 660 Fränkisches Reich, Elsass oder Burgund Äbtissin, wird als Schutzpatronin des Elsass und des Augenlichtes verehrt.  
Päpstin Johanna Pope Joan N/A Spätmittelalter Fiktive, sich als Mann ausgebende gelehrte Frau, die als Papst amtiert haben soll.  
Rachel Rachel um 1070 Fränkisches Reich, Troyes Rachel war eine der drei Töchter des bekannten Talmud-Gelehrten Schlomo Jizchaki, genannt Raschi. Alle drei Töchter waren selbst gelehrte Frauen und heirateten die begabtesten Schüler Raschis.
Sara de Sancto Aegidio Sarah of St. Gilles 14. Jh. Champagne Eine mittelalterliche Ärztin. Ihre Praxis und medizinisches Wissen ist durch einen Vertrag mit ihrem Schüler bekannt. Dieses Dokument ist das früheste und bekannteste Beispiel für diese Art von Lehrer-Schüler-Vertrag.
Stéphanie de Montaneis Stephanie De Montaneis 13. Jh. Heiliges Römisches Reich, Lyon Ärztin in Lyon zu einer Zeit, in der es für Frauen schwierig war, in den medizinischen Bereich einzutreten. Es wird angenommen, dass sie von ihrem Vater Étienne de Montaneis ausgebildet wurde.[4]
Theodora I. von Tusculum Theodora the Senatrix 8. Jh. Fränkisches Reich, Tusculum Gattin des römischen Senators und Adelsführers Theophylakt I. von Tusculum und mit den Titeln senatrix oder vestaratrix an dessen Herrschaft in Rom beteiligt.
Urraca von Portugal Urraca 1148 Portugal Portugiesische Infantin, Tochter von Afonso I., 1. König von Portugal und seiner Frau Mathilde. Sie heiratete Ferdinand II. Die Ehe hinderte ihren Vater nicht daran, ihrem Ehemann den Krieg zu erklären. Sie wurde 1175 zur Trennung von ihrem Mann gezwunden, da sie Cousins zweiten Grades waren, und ein Dispens nicht gewährt wurde.  
Walburga Walpurgis um 710 Fränkisches Reich Angelsächsische Benediktinerin und Äbtissin des Klosters Heidenheim. Walburga gilt als die Tochter des westsächsischen christlichen Königs Richard von Wessex und wird von den meisten Quellen als eine Nichte des heiligen Bonifatius angesehen. In der katholischen Kirche wird sie als Heilige verehrt.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Trotula. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  2. Judy Chicago: The Dinner Party: From Creation to Preservation. Merrell, London 2007, ISBN 978-1-85894-370-1, S. 116.
  3. Marilyn Ogilvie, Joy Harvey: The Biographical Dictionary of Women in Science: Pioneering Lives From Ancient Times to the Mid-20th Century. Routledge, 2003, ISBN 1-135-96342-8 (books.google.de).
  4. Muriel Joy Hughes: Women healers in medieval life and literature /. New York :, 1943, S. 141.

Gedeck für Eleonore von Aquitanien Bearbeiten

 
Eleonore von Aquitanien

Eleonore von Aquitanien wurde um 1122 in Poitiers im Poitou geboren. Sie entstammte der Dynastie der Herzöge von Aquitanien, Nachfolger karolingischer Könige von Aquitanien und Herrscher über das größte Herzogtum auf französischem Boden. Eleonore heiratete 1137 den französischen Thronfolger Ludwig. Bereits kurze Zeit später starb Ludwig VI. Am 8. August 1137 wurde Ludwig VII. gekrönt und Eleonore wurde Königin von Frankreich. In dieser Ehe wurden zwei Mädchen geboren und im März 1152 wurde sie annulliert. Im Mai 1152 heiratete sie Heinrich Plantagenet, den späteren König von England, mit dem sie acht weitere Kinder hatte. Sie zählt zu den einflussreichsten Frauen des Mittelalters und hat diese Zeit maßgeblich geprägt. Während ihrer Ehe mit Heinrich drängte sie auf eigenständige Machtausübung, was die Ehe konfliktreich gestaltete. Sie schloss sich in den Jahren 1173/1174 der Rebellion dreier ihrer Söhne gegen den Vater an und wurde dafür von Heinrich 15 Jahre lang unter Hausarrest gestellt. Nach seinem Tod im Jahr 1189 während der Herrschaft ihrer beiden überlebenden Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland, nahm sie erneut eine bedeutende politische Rolle ein.

Bereits zu ihren Lebzeiten bildeten sich Mythen und Legenden über sie. So wurde sie des Ehebruchs mit ihrem Onkel beschuldigt. Sie galt als Beispiel einer machthungrigen, intriganten Herrscherin. In den letzten Jahrzehnten hat sich dieses Bild gewandelt, nicht zuletzt durch den Film Der Löwe im Winter. Eleonore wurde zur Hauptfigur zahlreicher belletristischer Werke. In diesen wird ein anderes Bild gezeichnet, sie gilt als Gönnerin von Dichtern und Minnesängern. Für diese Darstellung finden sich jedoch keine historischen Quellen. Die insgesamt dürftige Quellenlage macht es schwer, der historischen Person Eleonore gerecht zu werden. Als Leitmotiv ihres Lebens wird ihr zugeschrieben, ihre Rolle als Königin wahrzunehmen und die Integrität ihres Herzogtums Aquitanien zu wahren.

Die Lilie, auch die heraldische Lilie, dominieren das Gedeck der Eleonore von Aquitanien auf dem Tisch der Dinner Party. Sie wiederholt sich auf Vorder- und Rückseite des Tischläufers und schmückt den Initial-Buchstaben „E“ ihres Namens auf der Vorderseite. Die Lilie ist das heraldische Symbol für Frankreich und findet sich häufig in der Kunst des Mittelalters. Sie ist auch ein Symbol der Jungfrau Maria. Die tiefblaue Farbe der Lilie repräsentiert die Treue, die Form ihrer Blätter, die an Klingen erinnert, deutet an, dass die Seele der Mutter von der Trauer um ihren Sohn durchbohrt wurde. Dies bezieht sich auf Marias Gespräch mit Simeon in Lukas (Lk 2,35 EU). Diese Anspielungen sollen Eleonores Macht als Königin betonen.

Gestaltet wurde der Tischläufer ähnlich wie die Wandteppiche von Adligen. Die Bilder stammen aus dem Unicorn Tapestries, einem der berühmtesten und spektakulärsten, aber auch rätselhaftesten Wandteppichen des Spätmittelalters, in dem es um mystische Einhörner geht. Ein Gatter auf dem Läufer umgibt den Teller von Eleonore. Ähnlich wie im Wandteppich das Einhorn in solch einem Gatter festgesetzt wird, soll er auf dem Tischläufer auf die Inhaftierung Eleonores durch ihren Mann Heinrich hinweisen, gleichzeitig wird ihre Macht als Königin mit der mystischen Macht des Einhorns verglichen. Die Blumenmuster auf dem Läufer leiten sich von den Tapisserien des Mittelalters ab, die mit Millefleurs bedeckt waren, die auch in den Einhorn-Tapisserien zu sehen sind.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Adela von Blois Adela of Blois um 1062 Grafschaft Blois Regentin für ihren Ehemann, während dieser am Ersten Kreuzzug und am Kreuzzug von 1101 teilnahm. Mutter von Stephan von Blois, König von England.  
Adelheid von Susa Adelaide of Susa um 1014 Markgrafschaft Turin Markgräfin von Turin und die letzte aus dem Geschlecht der Arduine.  
Agnes von Poitou Agnes of Poitou 1025 Heiliges Römisches Reich Nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich III. während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Heinrich IV. von 1056 bis 1061 war sie Regentin des römisch-deutschen Reiches. 1061 zog sie sich nach einem von ihr mitverschuldeten Papstschisma aus der Regierungsverantwortung zurück, sicherte aber weiterhin die Thronansprüche ihres Sohnes.  
Almucs de Castelnau Almucs de Castelnau um 1140 Französisches Königreich, Avignon Eine Trobairitz, eines ihrer Werke blieb erhalten.
Barbe de Verrue Barbe De Verrue 13. Jh. Französisches Königreich, Orléanais Trobairitz und Sängerin.  
Beatrix de Vesci Lady Beatrix 11. Jh. England Beatrix de Vesci von Alnwick Castle, adelige Dame des Hauses de Vesci, Tochter und Alleinerbin von Ivo de Vesci.
Beatriz de Dia Beatrice de Die 12. Jh. Französisches Königreich, Die Gräfin von Die, die als Trobairitz bekannt war.  
Berenguela von Kastilien Berenguela 1180 Königreich Kastilien Königin von Kastilien, Königin von León, Schirmherrin religiöser Institutionen, verantwortlich für die Wiedervereinigung von Kastilien und León unter der Autorität ihres Sohnes und Unterstützerin seiner Bemühungen während der Reconquista.  
Blanka von Kastilien Blanche of Castile 1188 Königreich Frankreich Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich.  
Dervorguilla de Balliol Dervorguilla um 1210 Schottland 'Lady of substance' im 13. Jahrhundert in Schottland, Mutter von John I., König von Schottland.  
Edith von Schottland Matilda um 1080 Schottland, England Erste Ehefrau des englischen Königs Heinrich I., Tochter des schottischen Königs Malcolm III. und der heiligen Margareta.  
Edith von Wessex Edith 1029 England Ehefrau des englischen Königs Eduard der Bekenner und gekrönte Königin Englands.  
Hawise Hawisa 12. Jh. England Anglonormannische Adlige aus dem Haus Blois.
Isabel de Redvers Isabella De Forz 1237 England Countess of Devon und Lady of the Isle of Wight aus eigenem Recht. Als Ehefrau trug sie den Namen Isabel de Forz oder Isabella de Fortibus.  
Johanna I. Jeanne of Navarre 1273 Königreich Navarra Aus eigenem Recht von 1274 bis 1305 Gräfin der Champagne und Königin von Navarra sowie durch ihre Ehe mit Philipp IV. dem Schönen von 1285 bis 1305 Königin von Frankreich.  
Lady Godiva Lady Godiva 11. Jh. England Adlige, die der Legende nach nackt (nur mit ihren langen Haaren bedeckt) durch Coventry ritt, um ihren Mann davon zu überzeugen, die Steuerlast zu senken.  
Margaret de Lacy, Countess of Lincoln Margaret of Lincoln um 1206 England Countess of Lincoln.  
Mairgréag Ní Chearbhaill Failge 15. Jh. Irland Eine gälisch-irische Adlige aus dem 15. Jahrhundert, die vor allem wegen ihrer Gastfreundschaft und Frömmigkeit in Erinnerung blieb. Sie erhielt den Spitznamen Mairgréag an Einigh, nachdem sie 1433 zwei unglaubliche Feste gefeiert hatte und 1445 nach Santiago de Compostela pilgerte.
Margareta von Schottland Margaret um 1046/1047 Schottland Als Ehefrau von Malcolm III. schottische Königin und Patronin Schottlands. Gemeinsam mit ihrem Mann begründete sie das Vorgängerkloster der Abtei Dunfermline.  
Maria Virgin Mary 1. Jh. v. Chr. Neues Testament, Galiläa Ist die im Neuen Testament genannte Mutter des Jesus von Nazaret. Sie lebte mit ihrem Mann Josef und weiteren Angehörigen in der Kleinstadt Nazaret in Galiläa. Maria wird im Christentum als Mutter Jesu Christi besonders verehrt und ist auch im Koran als jungfräuliche Mutter Jesu erwähnt.  
Maria de Ventadorn Maria de Ventadorn 12. Jh. Französisches Königreich, Limousin Trobairitz  
Marie de France Marie de France um 1135 Île-de-France, England Mittelalterliche Verfasserin von Versnovellen und Fabeln.  
Marie von Champagne Marie of Champagne um 1174 Französisches Königreich, Flandern, Lateinisches Kaiserreich Gräfin von Flandern und lateinische Kaiserin von Konstantinopel aus dem Haus Blois, Tochter von Heinrich I. von Champagne und Marie de France.  
Mathilde von Flandern Matilda of Flanders um 1030 England, Flandern Tochter von Balduin V. und Adela von Frankreich, Ehefrau von Wilhelm I., Herzogin der Normandie, zwei Jahre nach der Eroberung Englands 1066 als Mathilde I. zur Königin von England gekrönt  
Mathilde von Tuszien Mathilde of Tuscany um 1046 Heiliges Römisches Reich, Toskana Markgräfin der Toskana auf der Burg Canossa im Apennin der Emilia-Romagna, Tochter von Bonifatius von Canossa und Beatrix von Lothringen.  
Melisende (Jerusalem) Melisande 1105 Königreich Jerusalem Königin von Jerusalem von 1131 bis 1153, Tochter des Königs Balduin II. und der armenischen Prinzessin Morphia von Melitene.  
Subh von Cordoba Sobeya um 940 Kalifat von Córdoba Regentin für ihren Sohn Abu l-Walid Hischam II. al-Mu'ayyad bi-llah, dem dritten Kalifen von Córdoba.
Tibors de Sarenom Fibors um 1130 Königreich Frankreich Die früheste Trobairitz, aktiv in der klassischen Zeit der okzitanischen Literatur des Mittelalters auf dem Höhepunkt der Popularität der Troubadoure.
Violante von Bar Violante 1365 Aragón Königin von Aragón. Ihr Ehemann überließ ihr einen Großteil der Regierungsgeschäfte.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Eleanor of Aquitaine. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 21. Oktober 2019.

Gedeck für Hildegard von Bingen Bearbeiten

 
Hildegard von Bingen empfängt eine göttliche Inspiration und gibt sie an ihren Schreiber weiter.

Hildegard von Bingen wurde 1098 geboren. Sie war Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und eine bedeutende Universalgelehrte. Sie gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters und ihre Werke befassen sich unter anderem mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Hildegard von Bingen stand in regem Briefwechsel mit vielen Persönlichkeiten ihrer Zeit und war eine angesehene Beraterin. Ihr umfangreicher Briefwechsel ist bis heute erhalten, in ihm finden sich auch Ermahnungen gegenüber hochgestellten Persönlichkeiten sowie Berichte über ihre Tätigkeit in der Seelsorge und ihre öffentliche Predigertätigkeit. Sie gilt in der römisch-katholischen Kirche als Heilige und seit dem 7. Oktober, nach dem Papst Benedikt XVI. sie erhoben hat, als Kirchenlehrerin. Auch in der anglikanischen, der alt-katholischen und der evangelischen Kirche wird sie mit Gedenktagen geehrt. Sie starb am 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein, ihre Reliquien befinden sich in der Pfarrkirche von Eibingen.

Das Gedeck für Hildegard von Bingen auf dem Tisch der Dinner Party basiert auf der Struktur einer gotischen Kathedrale. Die Schmetterlingsform, die ihren Teller ziert, ist wie ein Buntglasfenster einer Kathedrale gemalt. Die Malerei wandelt sich je nach Blickwinkel auf den Teller und die schillernden Farbtöne spielen mit Licht und Schatten. Der Tischläufer greift die gotischen Elemente auf, beherrschende Struktur auf dem Läufer sind gotische Bögen, die als Stütze für jede Kathedrale dienten. Der Teller ist im Zentrum eines Bogens platziert und wirkt so wie ein Rosettenfenster einer Kathedrale. Die Bögen sind in der Technik des Opus Anglicanum bestickt, ein figürlicher, englisch beeinflusster Stickstil, welcher auch an kirchlichen Gewändern verwendet wurde und aufgrund der Feinheit des Stiches und der beigefügten Goldfäden eine kostspielige Stickerei war. Durch ihren Kontakt mit Bischöfen und Königen kam Hildegard in Berührung mit dieser Form der Stickerei, die sich auf deren Gewändern findet. Im Fundament der Bögen auf dem Tischläufer sind rechts und links neben ihrem Namen zwei weitere Buntglasfenster eingestickt. Aufgenommen wird das Thema auch im Initial-Buchstaben „H“ auf der Vorderseite des Läufers. Auch er wird durch Strukturen geschmückt, die an Buntglasfenster erinnern. Die Rückseite wird durch eine Vision Hildegards geschmückt. Chicago griff hierfür Hildegardis Vision vom Weltall auf. Es ist im Zentrum tiefblau mit eingestreuten Sternen und Gesichtern, die dem Universum Leben einhauchen. Außerhalb befindet sich ein Ring aus abstrahierten Flammen in Burgund und Dunkelorange. Der äußerste Teil ist erhabene Goldstickerei, die in der Technik des Opus Anglicanum ausgeführt wurde.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Agnès d’Harcourt Agnes D’Harcourt 13. Jh. Königreich Frankreich Äbtissin der Abtei Longchamp, Biographin von Isabelle von Frankreich.
Agnes von Böhmen Agnes 1211 Böhmen, Prag Klostergründerin und böhmische Prinzessin. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. Von 1235 bis 1237 war sie Äbtissin des Agnesklosters in der Prager Altstadt.  
Alpais Alpis de Cudot 1155 oder 1157 Heiliges Römisches Reich, Burgund Nach ihrer Heilung von der Lepra lebte sie als Eremitin und Inklusin.  
Anna von Böhmen Anna etwa 1201 Herzogtum Schlesien Von 1241 bis zur Volljährigkeit ihres ältesten Sohnes Boleslaw II. übernahm Anna von Böhmen die Regentschaft über das Herzogtum Schlesien. Sie gründete das Kloster Grüssau.  
Berenguela von Kastilien Berengaria 1180 Königreich Kastilien Königin von Kastilien, Königin von León, Schirmherrin religiöser Institutionen, verantwortlich für die Wiedervereinigung von Kastilien und León unter der Autorität ihres Sohnes. Sie unterstützte seine Bemühungen in der Reconquista.  
Birgitta von Schweden Birgitta 1303 Schweden Ehefrau des Edlen Ulf Gudmarsson, Hofmeisterin am Hofe von Magnus Eriksson, Erzieherin seiner Frau Blanca von Namur, Mystikerin und Gründerin des Erlöserordens, in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.  
Douceline von Digne Douceline um 1214 Französisches Königreich, Vizegrafschaft Marseille Christliche Mystikerin, die als Heilige verehrt wird. Gründerin einer Beginengemeinschaft.
Elisabeth von Schönau Elizabeth of Schonau 1129 Kloster Schönau Benediktinerin. Sie wird als Heilige verehrt.  
Elisabeth von Thüringen Elizabeth 1207 Thüringen Heilige der katholischen Kirche. Als Sinnbild tätiger Nächstenliebe wird die Heilige auch im Protestantismus verehrt.  
Finola O’Donnell Finola O'Donnel 15. Jh. Irland Eine irische Adlige aus dem 15. Jahrhundert, Mitbegründerin des Franziskanerklosters in Donegal.[2]
Gertrud von Hackeborn Gertrude of Hackeborn 1232 Lutherstadt Eisleben Zisterzienserin und von 1251 bis zu ihrem Tod Äbtissin des Klosters Helfta.
Gertrud von Helfta Gertrude the Great 1256 Lutherstadt Eisleben Zisterzienserin und Mystikerin im Kloster Helfta bei Eisleben.  
Hedwig von Andechs Hedwig 1174 Herzogtum Schlesien Herzogin von Schlesien. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.  
Heloisa Heloise um 1095 Grafschaft Champagne Ehefrau des Philosophen und Theologen Peter Abaelard und Äbtissin des nach zisterziensischen und fontevrauldensischen Vorbildern gegründeten Frauenkonvents Le Paraclet.  
Herrad von Landsberg Herrad of Landsberg 1125 Elsass Äbtissin und Schriftstellerin des Hochmittelalters.  
Isabelle de France Isabel of France 1224 Königreich Frankreich Sie stiftete im Jahr 1255 die Klarissenabtei Longchamp Humilité-Notre-Dame in dem westlich von Paris gelegenen Wald von Rouvray (heute: Bois de Boulogne) und gehört gemeinsam mit Klara von Assisi zu den ersten Verfasserinnen einer Ordensregel.  
Juliana von Norwich Juliana of Norwich um 1342 England Mystikerin, wahrscheinlich eine Reklusin bei der Kirche St. Julian in Norwich. Sie erlebte 1373 während einer schweren Erkrankung 16 mystische Eröffnungen über das Leben Jesu Christi und die Heilige Dreifaltigkeit.  
Jutta von Huy Yvette 1158 Provinz Lüttich Wohltäterin, christliche Mystikerin und römisch-katholische Selige, die in der Provinz Lüttich wirkte.
Jutta von Sponheim Jutta 1092 Grafschaft Sponheim Reklusin und Vorsteherin (magistra) einer benediktinischen Frauenklause auf dem Disibodenberg.  
Katharina von Siena Catherine of Siena 1347 Siena Philosophin und Theologin. Sie arbeitete auch daran, das Papsttum von Gregor XI. von seiner Vertreibung in Frankreich nach Rom zurückzubringen und Frieden zwischen den italienischen Stadtstaaten herzustellen. Seit dem 18. Juni 1939 ist sie zusammen mit Franz von Assisi eine der beiden Schutzheiligen Italiens. Am 3. Oktober 1970 wurde sie von Papst Paul VI. zum Kirchenlehrer ernannt.  
Klara von Assisi Clare of Assisi 1193 oder 1194 Assisi Gründerin des kontemplativen Ordens der Klarissen.  
Kunigunde von Luxemburg Cunegund um 980 Heiliges Römisches Reich, Luxemburg Gemahlin Kaiser Heinrichs II. Sie führte nach dessen Tod für kurze Zeit auch die Regierungsgeschäfte des ostfränkisch-deutschen Reichs. Sie gehört wie ihr Mann zu den Heiligen der katholischen Kirche und wird vor allem in Bamberg verehrt.  
Las Huelgas Las Huelgas N/A Spanien Zisterzienserinnen, die in der Zisterzienserinnenabtei 1,5 Kilometer westlich der Stadt Burgos an der Avenida del Monasterio de las Huelgas leben.
Loretta de Briouze Loretta um 1185 England Countess of Leicester, Adlige und Einsiedlerin.
Magistra Hersend Hersend 13. Jh. Königreich Frankreich Chirurgin, die 1249 mit König Ludwig IX. von Frankreich auf den siebten Kreuzzug ging.
Margareta von Ungarn Margaret 1242 Königreich Ungarn Sie trat in den Orden der Dominikanerinnen ein, wo sie ein heiligmäßiges Leben führte. 1943 wurde sie heiliggesprochen.  
Margarete von Burgund Marguerite of Bourgogne 1250 Grafschaft Tonnerre Gräfin von Tonnerre, Königin von Sizilien, Tochter des Odo von Burgund und der Mathilde II. von Bourbon, Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre.  
Mechthild von Hackeborn Mechthild of Hackeborn 1241 Lutherstadt Eisleben Zisterzienserin und christliche Mystikerin.  
Mechthild von Magdeburg Mechthild of Magdeburg um 1207 Lutherstadt Eisleben Christliche Mystikerin  
Phillipe Auguste Phillipe Auguste unbekannt unbekannt Im Begleitband zur Ausstellung in der Kunsthalle Frankfurt vom 1. Mai bis 28. Juni 1987 wird erwähnt, dass Phillipe (sic!) Auguste (1164–1225) eine bekannte Schwester im Augustinerorden in Frankreich gewesen sei.[3] Die Lebensdaten passen jedoch auch zum französischen König Philipp II., dessen Name und Beiname Philippe Auguste war.
Rosalia Rosalia of Palermo um 1130 Königreich Sizilien, Palermo Jungfrau und Eremitin auf dem Monte Pellegrino. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.  
Teresa von Ávila Theresa of Avila 1515 Königreich Kastilien Karmelitin sowie Mystikerin. Schutzpatronin der Schachspieler, Patronin der hispanischen Schriftsteller, Kirchenlehrerin, Ernennungen zur Mitpatronin Spaniens, Ehrendoktor der Universität Salamanca, Ehrendoktor ihrer Heimatuniversität, der Katholischen Universität Ávila.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Hildegarde of Bingen. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
  2. John O’Donovan: Annals of the kingdom of Ireland. Hodges, Smith, and co., Dublin 1856, S. 31.
  3. Judy Chicago, The Dinner Party, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Ausstellung vom 1. Mai bis 28. Juni 1987, altanäum Verlag, Frankfurt, 1987, S. 123.

Gedeck für Petronilla de Meath Bearbeiten

 
Hexenhinrichtung: Jacob Truchsess von der Scheer zu Waldsee ließ am 10. Juni 1587 21 Hexen, am 11. Juni 9 und Tags darauf nochmals 8 Hexen in „einem Brand“ hinrichten.

Petronilla de Meath wurde um 1300 in Irland geboren. Das genau Geburtsdatum ist nicht bekannt, auch ein Nachname ist nicht überliefert. Die Bezeichnung de Meath steht für aus Meath, was bedeutet, dass sie aus dem County Meath stammt. Sie arbeitete für Lady Alice Kyteler als Dienstmagd, die nach dem Tod ihres vierten Ehemannes als Hexe angeklagt wurde. Auch Petronilla wurde der Hexerei beschuldigt, gefoltert und gezwungen zu verkünden, dass sie und Lady Kyteler der Hexerei schuldig wären. Mit Kyteler und Petronilla wurden noch zehn weitere Personen der Hexerei beschuldigt, darunter die Tochter von Petronilla, Sarah (manchmal auch Basilia genannt), und der Sohn von Alice Kyteler, William Outlaw. Die von Bischof Richard de Ledrede von Ossory gegen Lady Kyteler vorgebrachten Beschuldigungen umfassten eine Vielzahl von Verbrechen. Zu diesen gehörten Zauberei und Dämonismus, aber auch die Ermordung ihrer Ehemänner. Dieser Beschuldigung schlossen sich auch die Stiefkinder von Lady Alice aus ihren Ehen mit den verstorbenen Männern an. Es wurde angenommen, dass Lady Alice ihren Reichtum auf magische und teuflische Weise illegal erworben habe.

Unter der Folter erklärte Petronilla, dass sie und ihre Geliebte eine magische Salbe auf einen Holzbalken aufgetragen hätten, der es beiden Frauen ermöglichte zu fliegen. Lady Alice konnte rechtzeitig nach England fliehen, Petronillas Tochter Sarah nahm sie mit. Einige der Mitangeklagten wurden verurteilt und ausgepeitscht, aber andere, einschließlich Petronilla, wurden auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt. So starb Petronilla nach Folter auf dem Scheiterhaufen am 3. November 1324.

Die Gestaltung des Gedeckes für Petronilla weist viele Symbole der Hexerei aus ihrer Zeit bis zur Gegenwart auf. So ist der Initial-Buchstabe „P“ als Besenstiel dekoriert. Kräftige Farben und Formen auf dem Teller stellen das Symbol des Feuers dar, das nach Judy Chicago als schreckliche Umkehrung des heiligen Feuers missbraucht wurde, welches einst zu Ehren der Göttin brannte. Zudem finden sich auf dem Teller auch andere Hexensymbole, darunter ein Kessel, ein Buch und eine Kerze. Der Kessel erinnert an die Große Mutter, der die Hexer Ehre erweisen. Der Tischläufer wird durch keltische Motive angereichert, die ihre Vorlage im Book of Kells finden. Auf der Rückseite des Läufers findet sich als gehörnte Form eine stilisierte Ziege. Die roten Kordeln an der schwarzen Vorderkante erinnern an das Strumpfband der roten Hexe, was einen höheren Rang im Zirkel der Hexen bedeutete.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Agnes Sampson Agnes Sampson 16. Jh. Schottland Heilerin, die eine Hauptzeugin bei den Hexenprozessen in North Berwick war. Sie wurde gefoltert und gezwungen, zu gestehen, sich mit 200 anderen Frauen verschworen zu haben, um mit dem Teufel zusammenzuarbeiten und zu versuchen, König James VI. zu töten. Sie wurde für schuldig befunden und 1591 hingerichtet.  
Agnes Waterhouse Agnes Waterhouse um 1503 England Erste Frau, die in England wegen Hexerei ermordet wurde.  
Alice Kyteler Alice Kyteler 1263 Irland Genannt die Hexe von Kilkenny. Sie war eine der ersten Frauen in Irland, die der Hexerei beschuldigt wurden. Alle ihre Ehemänner starben und hinterließen ihr ein Vermögen. Sie wurde angeklagt, sie ermordet zu haben. Sie konnte sich aufgrund ihrer aristokratischen Verbindungen weiteren Beschuldigungen der Hexerei entziehen und entkam 1325 nach England. Ihre Dienerin Petronilla de Meath wurde nach Folter als Hexe hingerichtet.
Alice Samuel Alice Samuel 16. Jh. England Als ältere Frau wurde sie von den Kindern ihres Arbeitgebers beschuldigt, eine Hexe zu sein. 1593 wurde ihr der Prozess gemacht und sie wurde zusammen mit zwei Verwandten als Ergebnis der Zeugenaussagen der Kinder gehängt.
Angéle de la Barthe Angéle de la Barthe etwa 1230 Königreich Frankreich Edelfrau, sie wurde der Hexerei beschuldigt und unter Folter gestand sie. Sie wurde verurteilt und lebendig verbrannt. Die Stadt Toulouse hat keine Aufzeichnungen über ihren Prozess, und Historiker stellen den Wahrheitsgehalt der Geschichte in Frage.
Ann Glover Goody Glover 17. Jh. Massachusetts Bay Colony Die letzte Person, die in Boston als Hexe aufgehängt wurde, starb 1688, obwohl die Hexenprozesse von Salem im nahe gelegenen Salem, Massachusetts, hauptsächlich 1692 stattfanden.  
Anna Maria Schwegelin Anna Maria Schwagel 1729 Fürststift Kempten Wurde 1775 als letzte „Hexe“ in Deutschland zum Tode verurteilt. 1998 entdeckte ein Historiker, dass das Urteil nicht vollstreckt worden war und die Angeklagte 1781 im Gefängnis des Fürststifts Kempten gestorben ist.  
Anne Redfearne Anne Redfearne 16. Jh. England 1612 als eine der elf Hexen von Pendle im berühmtesten Hexenprozess der englischen Geschichte gehängt. Sie weigerte sich konsequent, ihre Schuld zuzugeben und gab keinen Beweis gegen irgendeinen der anderen Angeklagten.  
Catherine Monvoisin Catherine Deshayes um 1640 Königreich Frankreich, Paris Französische Wahrsagerin, Giftmischerin und angebliche Zauberin, eine der Hauptfiguren in der affaire des poisons, während der Regierungszeit von Ludwig XIV.  
Elizabeth Southern Elizabeth Southern 16. Jh. England Eine der angeklagten Hexen in den Prozessen der Pendle-Hexen im Jahre 1612, die zu den berühmtesten Hexenprozessen in der englischen Geschichte gehören. Sie starb, während sie auf den Prozess wartete.  
Geillis Duncan Geillis Duncan 16. Jh. Schottland Wurde beschuldigt, eine Hexe zu sein.  
Gertrud Svensdotter Gertrude Svensen 1656 Schweden Am Beginn der großen Hexenhysterie in Schweden (1668–1676), genannt Stora oväsendet („Großer Lärm“), instrumentalisiertes Mädchen bzw. junge Frau, deren Aussage im Jahr 1668 mit zur Verurteilung der ersten Opfer beitrug.
Guglielma la Boema Guillemine 12. Jh. Lombardenbund, Mailand Charismatische, religiös lebende Frau in Mailand, deren Anhänger sie als Inkarnation des Heiligen Geistes und Erneuerin der Kirche unter der Leitung einer Frau sahen.
Jacqueline Felice de Almania Jacobe Felicie 13. Jh. Königreich Frankreich, Paris Ärztin, die in Paris praktizierte. Ihr wurde 1322 unter Androhung der Exkommunikation untersagt, weiter zu praktizieren. Grund war, dass sie kein universitäres Medizinstudium, das Frauen bis ins 19. Jahrhundert verwehrt war, absolviert hatte, aber trotzdem Medizinern vorbehaltene Praktiken durchführte. Ihre durch Zeugenaussagen bestätigten Fähigkeiten und Erfolge spielten keine Rolle.
Jane Weir Jane Weir 17. Jh. England 1670 wegen Inzest und Hexerei angeklagt und hingerichtet.
Jeanne d’Arc Joan of Arc 1412 Königreich Frankreich Französische Nationalheldin. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt. Man gedenkt ihrer auch in der Church of England.  
Madeleine de Demandolx de la Palud Madeleine de Demandolx um 1592 Königreich Frankreich Nonne, einer der angeblichen Fälle dämonischer Besessenheit, die 1611 unter den Ursulinen von Aix-en-Provence auftraten.  
Margaret Jones Margaret Jones 1648 Massachusetts Bay Colony Hebamme, als erstes Opfer der Hexenverfolgung von 1648 bis 1663 in der Massachusetts Bay Colony wegen Hexerei exekutiert.
Marguerite Porete Margaret of Porète um 1250/1260 Königreich Frankreich Theologische Schriftstellerin, die der religiösen Bewegung der Beginen angehörte. Als Autorin von Le mi rouer des simples ames wurde sie öffentlich auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Margery Jourdemain Margery Jourdemain um 1400 England Hexe von Eye, Opfer einer politischen Verschwörung, wurde der Zauberei und des Hochverrats gegen den König für schuldig befunden und am 27. Oktober 1441 öffentlich als Hexe verbrannt.
María de Zozaya Maria de Zozoya um 1539 Baskenland Als Hexe 1609 während der baskischen Hexenprozesse, die Teil der spanischen Inquisition waren, verfolgt.
Maria Salvatori Maria Salvatori 17. Jh. Heiliges Römisches Reich, Nogaredo Beim Hexenprozess von Nogaredo angeklagt als Hexe.[2]
Pierronne Pierrone 15. Jh. Königreich Frankreich Bretonische Frau des 15. Jahrhunderts, die eine Vision von „Gott in einem langen weißen Gewand mit einer roten Tunika darunter gekleidet“ hatte. Sie wurde im März 1430 in Corbeil-Essonne festgenommen und am 3. September 1430 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Tituba Tituba um 1650 Massachusetts Bay Colony Sklavin aus Barbados oder Guayana, die Samuel Parris aus Salem gehörte. Tituba war eine der ersten drei Menschen, die während der Hexenprozesse von Salem im Jahre 1692 beschuldigt wurden, Hexerei praktiziert zu haben. Tituba gestand und bezichtigte andere Frauen in der Kolonie, um sich vor der Hinrichtung zu retten. Sie wurde später von Parris verkauft und außerhalb von Salem verbracht.  
Ursula Kemp Ursley Kempe um 1525 England Engländerin, die beschuldigt wurde, den Tod von drei Menschen verursacht zu haben und wegen Hexerei gehenkt wurde.
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Petronilla de Meath. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
  2. Brooklyn Museum: Maria Salvatori. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 23. Oktober 2019.


Gedeck für Christine de Pizan Bearbeiten

 
Christine de Pizan stellt ihr Werk Isabeau de Bavière vor.

Christine de Pizan wurde 1364 in Venedig geboren. Ihr Vater war der Astrologe und Arzt Tommaso da Pizzano. Pizzano wurde an den Hof von Karl V. als Astrologe und Leibarzt berufen und so kam Christine de Pizan als Vierjährige nach Paris. Ihr Vater gab ihr Unterricht in Latein, Geometrie und Arithmetik, Pizan selbst pflegte umfangreiche Lektüre älterer und zeitgenössischer, theologischer und profaner Literatur in französischer und lateinischer Sprache. Sie wurde im Alter von fünfzehn Jahren mit dem königlichen Sekretär Étienne du Castel verheiratet, mit dem sie drei Kinder hatte. Er starb 1390 an einer Seuche, bereits drei Jahre zuvor war ihr Vater gestorben und Christine de Pizan musste um ihr Erbe und um die finanzielle Sicherheit der Familie kämpfen. Neben ihren Kindern sorgte sie für ihre Mutter und zwei jugendliche Brüder. Unter diesen Umständen und ohne Vermögen konnte sie nicht auf eine erneute Heirat hoffen. Sie begann Balladen, Lais und Rondeaus zu verfassen. Für ihre Kinder verfasste sie das Erziehungsbuch Buch der Klugheit, das sie, gegen das übliche Entgelt, Philipp dem Kühnen widmete. Weitere zahlungskräftige Mäzene wurden auf sie aufmerksam und sie widmete weitere Werke der französische Königin Isabeau de Bavière und den Herzögen Johann von Berry, Ludwig von Orléans und Johann Ohnefurcht von Burgund, dem Nachfolger Philipps des Kühnen.

Ihr Werk als Lyrikerin widmete sich anfänglich der Liebe, bei der sie auch den Verlust ihres Gatten beklagte. Später verfasste sie in Versform und in Prosa lehrhaft-philosophische Werke. In politisch motivierten Werken reagierte sie auf den Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons in Frankreich, bei dem auch immer wieder England in die Streitigkeiten gezogen wurde. Im Jahr 1399 kritisierte sie die Misogynie der Männer ihres gesellschaftlichen Umfeldes. Ihr aus heutiger Sicht interessantestes Werk Le Livre de la Cité des Dames stellte sie im Jahr 1405 fertig. In diesem frühen Werk, in dem es um Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ging, welches aus heutiger Sicht als eines der ersten feministischen Werke Europas gilt und Auslöser für die Querelle des Femmes war, weist sie am Beispiel bedeutsamer Frauengestalten aus der biblischen und profanen Geschichte auf die verkannten Fähigkeiten der Frau hin und entwickelt das Bild einer utopischen Gesellschaft, in der den Frauen gleiche Rechte gewährt werden.

Ihr letztes Werk, ein Lobpreis, das Dictié en l’honneur de la Pucelle, Jeanne d’Arc, der „Jungfrau von Orléans“ gewidmet, erschien 1430 in Poissy, wo Christine de Pizan seit 1418 bei ihrer Tochter Marie im Kloster der Dominikanerinnen von Saint-Louis de Poissy lebte. Hiernach ist nichts mehr bekannt über sie. Vermutlich starb sie bald nach 1430 in Poissy.

In dem Gedeck für Christine de Pizan dominieren lebendige Rot- und Grüntöne. Ihr Teller ist mit einer abstrahierten wirbelnden Schmetterlingsform gestaltet. Für Chicago soll diese Form eine Geste der Verteidigung darstellen, die die Bemühungen um Schutz der Frauen symbolisiert. Der Tischläufer ist in den gleichen Farbtönen gehalten, die wie gezackte Flammenzungen zur Mitte des Läufers züngeln. Das wellenförmige, farbenfrohe Muster ist charakteristisch für die Bargello-Nadelspitze, die auch als „Flammenstich“ oder „Florentiner Stich“ bezeichnet wird. Der Initiale-Buchstabe „C“ auf der Vorderseite des Tischläufers zeigt die Szene, in der Pizan der Königin von Frankreich Isabeau de Bavière ihr Werk vorstellt.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Agnes Randolph Agnes of Dunbar etwa 1312 Schottland Bekannt als Schwarze Agnes, verteidigte sie die Familienburg, das Dunbar Castle, während ihr Mann Patrick V., Earl of March, sich im Krieg befand.  
Aliénor de Poitiers Aliénor de Poitiers 15. Jh. Königreich Frankreich Autorin von Les honneurs de la cour, ein Buch über das höfische Ritual und die Etikette für alle sozialen Schichten. Sie wurde als Emily Post des 15. Jahrhunderts beschrieben.
Anastaise Anastasia vor 1400 Königreich Frankreich Anastasia wurde von der Philosophin und Dichterin Christine de Pizan als eine der begabtesten Manuskript–Illuminatorinnen ihrer Generation genannt. Sie war zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Paris tätig.
Angela Merici Angela Merici 1474 Herzogtum Mailand Gründerin der Compagnia di Sant'Orsola, aus der sich die Ordensgemeinschaft der Ursulinen entwickelte.  
Beatriz Galindo Beatrix Galindo 1465 Königreich Kastilien Schriftstellerin, Humanistin und Lehrerin von Königin Isabella I. von Kastilien und ihren Kindern.  
Bourgot Le Noir Bourgot 14. Jh. Königreich Frankreich Buchmalerin, Tochter und Schülerin von Jean Le Noir, von dem sie die Buchmalerei erlernte.
Clara Hätzlerin Clara Hatzerlin 1430 Heiliges Römisches Reich, Augsburg Lohnschreiberin des 15. Jahrhunderts. Sie ist die einzige urkundlich bezeugte Frau, die gegen Bezahlung handschriftliche Kopien deutscher Kodizes herstellte.
Cobhlaith Mhór Ní Chonchobhair Cobhlair Mor 14. Jh. Irland Wohlhabende Irin und Bewahrerin gälischer Sitten zu einer Zeit, als sie von Eduard III. von England unterminiert wurden.
Francisca de Lebrija Francisca de Lebrija 16. Jh. Königreich Kastilien Dozentin an der Universität von Alcalá de Henares in Spanien.
Ingrid Persdotter Ingrida 15. Jh. Schweden Angebliche Nonne im Kloster der Heiligen Birgitta in Vadstena. Bekannt dafür, dass sie 1498 einen leidenschaftlichen Liebesbrief an einen Ritter namens Axel Nilsson geschrieben haben soll.[2] Nach aktuellem Forschungsstand ist der Brief eine Fälschung, die Nonne Ingrid Persdotter ist historisch nicht verbürgt.[3]
Isotta Nogarola Isotta Nogarola 1418 Republik Venedig Humanistin und Autorin.  
Jane Anger Jane Anger 16. Jh. England Autorin und die erste Frau, die eine vollständige Verteidigung ihres Geschlechts in englischer Sprache veröffentlicht hat. Der Titel ihrer Verteidigung, Jane Anger Her Protection For Women, wurde 1589 veröffentlicht.
Juliana Berners Juliana Bernes um 1400 England Schriftstellerin und Priorin des Klosters Sopwell bei St Albans.  
Maddalena Buonsignori Maddalena Buonsignori 14. Jh. Universität Bologna Rechtsprofessorin an der Universität Bologna.
Marfa Borezkaja Martha Baretskaya 15. Jh. Nowgorod Führte angeblich den Kampf um Nowgorod gegen das Großfürstentum Moskau und die Annexion der Stadt durch Iwan III. von Russland 1478.  
Margaret Beaufort Margaret Beaufort 1443 England Renaissancefürstin, Mutter von Heinrich VII. von England, Gründerin des St. John’s College der University of Cambridge.  
Mairgréag Ní Chearbhaill / Margaret O’Carroll / Failge Margaret O’Connor 15. Jh. Irland Adlige, die für ihre Frömmigkeit und Gastfreundschaft bekannt war.
Margaret Paston Margaret Paston 14. Jh. England Schrieb einige der Paston Letters, eine Sammlung von Korrespondenzen zwischen Mitgliedern der Paston-Familie von Norfolk und anderen, die in den Jahren 1422 bis 1509 in England mit ihnen in Verbindung standen. Die Sammlung enthält auch Staatsblätter und andere wichtige Dokumente.
Margaret Roper Margaret Roper 1505 England Übersetzerin und Autorin, älteste Tochter von Sir Thomas More.  
Margareta Karthäuserin Margareta Karthauserin 15. Jh. Heiliges Römisches Reich, Katharinenkloster Nürnberg Nonne im Dominikanerkloster St. Katharina in Nürnberg und eine höchst geschickte Schreibkraft.
Margery Kempe Margery Kempe 1373 England Mystikerin und Visionärin, bekannt für ihre mittelenglische Schrift The Book of Margery Kempe.
Modesta Pozzo Modesta Pozzo 1555 Republik Venedig venezianische Schriftstellerin, Autorin der „protofeministischen Streitschrift“ Das Verdienst der Frauen.  
Rose de Burford Rose de Burford 13. Jh. England Kauffrau und Geschäftsfrau in der City of London.
Teresa de Cartagena Teresa de Cartagena um 1425 Königreich Kastilien Eine Nonne, die die „Admiraçión operum Dey“ (Wunder an den Werken Gottes) verfasste, die als die erste von einer spanischen Frau geschriebene feministische Schrift angesehen wurde.
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Christine de Pisan. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 25. Oktober 2019.
  2. Brooklyn Museum: Ingrida. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 25. Oktober 2019.
  3. SDHK-Nr. 33566, Svenskt Diplomatariums huvudkartotek över medeltidsbreven, Riksarkivet, zuletzt geändert am 5. Juni 2015 (abgerufen am 5. März 2021).

Gedeck für Isabella d’Este Bearbeiten

 
Tizian, Porträt der Isabella d’Este (etwa 1534–1536)

Isabella d’Este wurde am 18. Mai 1474 in Ferrara als Tochter von Ercole I. d’Este, Herzog von Ferrara, und Leonora von Neapel geboren. Gemeinsam mit ihren Geschwistern wurde sie in Latein, Musik, Tanz, griechischer und römischer Geschichte und klassischer Literatur unterrichtet. Ihr großes Interesse galt der Astrologie und sie studierte Landkarten, zudem spielte sie leidenschaftlich Schach und Kartenspiele. Im Februar 1490 heiratete sie Gianfrancesco II. Gonzaga, Markgraf von Mantua, mit dem sie acht Kinder hatte. Mehrfach regierte sie die Markgrafschaft. So von 1489 bis 1498, als Gianfrancesco für die Republik Venedig als Militärkommandeur tätig war, 1509 bis 1510, als er sich in venezianischer Gefangenschaft befand, die sie mit diplomatischen Mitteln beenden konnte und nach seinem Tod im Jahr 1519, bis ihr Sohn Federico II. Gonzaga die Regierungsgeschäfte übernehmen konnte.

Ihrer Begabung ist es zu verdanken, dass sich die politische Position Mantuas verbesserte. Mantua wurde 1530 zum Herzogtum erhoben und die Ernennung ihres jüngeren Sohnes Ercole 1527 zum Kardinal ging ebenfalls auf ihre Bemühungen zurück. Um ihre Söhne zu fördern, schickte sie diese zur Ausbildung an wichtige europäische Königshöfe. Diese Praktik ging auf ihre Erfahrung zurück, als ihr ältester Sohn Federico 1510 als Geisel für den Vater an den Hof von Julius II. nach Rom gegeben werden musste, was sich jedoch positiv auf seine Erziehung auswirkte. Ein weiterer Nebenaspekt waren die Verbindungen, die sich durch den Aufenthalt am Hof entwickelten. Nach Federicos Rückkehr aus Rom schickte sie ihn an den Hof des französischen Königs und ihren Sohn Ferrante an den Hof Karls V. Dadurch konnte sich die Familie Gonzaga mit den wichtigen Machtzentren vernetzen.

Isabella d’Este reiste 1525 nach Rom, um sich dort zugunsten eines Kardinalstitels für ihren Sohn Ercole einzusetzen. Auch nachdem dies geregelt war, blieb Isabella noch in Rom, um das kulturelle und gesellschaftliche Leben zu genießen. So war sie noch in Rom, als die außer Kontrolle geratenen Söldnertruppen Karls V. im Sacco di Roma Rom angriffen, mordeten und plünderten. Isabella organisierte den Palazzo Colonna zu einer Verteidigungsbastei und versammelte dort über 2000 Adelige mit deren Bediensteten. Sie hoffte, dass ihr Sohn Ferrante, der im Heer von Karl V. diente, sie zusammen mit anderen schützen könnte. Durch die Zahlung von Lösegeld konnte sie den Palast von Plünderern frei halten und organisierte die Flucht der Gruppe mit Hilfe von Barken über den Tiber. Über Genua, wo die Gruppe in Sicherheit war, erreichte Isabella schließlich Mantua.

Isabella d’Este gilt als die bedeutendste Kunstmäzenin der Renaissance. Ihre umfangreiche Korrespondenz, etwa 28.000 Briefe an Isabella und Kopien von ca. 12.000 Briefen, die sie geschrieben hat, dokumentieren ihr Wirken. Sie förderte die Malerei, in dem sie berühmte Künstler beauftragte, ebenso wie die Bildhauerei, beschäftigte Baumeister, war in Kontakt mit Geisteswissenschaftlern und unterstützte Komponisten und Musiker. In der Mode galt sie als Vorbild ihrer Zeit. Ihre Mode wurde in Italien und am französischen Hof kopiert.

Das Gedeck für Isabella d’Este greift zwei wesentliche Züge von ihr auf, ihre Rolle als Herrscherin in Mantua und als Kunstmäzenin. Ihr Teller ist in den Farben Gold, Weiß und Königsblau gehalten, im Stil der Urbino-Majolika, die auch von Isabella d’Este gefördert wurde. Die goldenen Elemente sind erhöht gearbeitet und bilden einen strukturellen Rahmen für das Design. In der Mitte des Tellers findet sich ein Kreis, in dem Kolonnaden räumlich dargestellt sind. Die in der Renaissance wiederbelebten Techniken zur Schaffung dreidimensionaler und realistischer Werke mittels Perspektive, Horizontlinien und Fluchtpunkten greift der Teller auf. Der äußere Kranz des Tellers ist durch sechs Bogenelemente getrennt und durch vier Leiterelemente und zwei Blütenelemente gestaltet. Der Tischläufer trägt auf der Vorderseite drei verschiedene Lilienmuster und auf der Rückseite das Wappen der Familie d’Este, verziert mit Quasten. Die Seiten sind mit Schilden gestaltet, als Hintergrundfarbe für die gestalteten Bereiche wählte Chicago Blau, die Zierelemente sind in Gold eingefasst und die Mitte des Läufers ist weiß gehalten. Der initiale Buchstabe „I“ auf der Vorderseite ist mit einer blütenähnlichen Form umgeben, die ebenfalls die Farben des Läufers aufnimmt.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Agnès Sorel Agnès Sorel um 1422 Königreich Frankreich Erste bekannte Mätresse des französischen Königs Karl VII.  
Alessandra Giliani Alessandra Giliani 1307 Universität Bologna Soll die erste Frau gewesen sein, die als Anatomin oder Pathologin gearbeitet hat. Ihre Lebensdaten sind nur sehr rudimentär dokumentiert, so dass es auch sein kann, dass sie eine fiktive Persönlichkeit ist.  
Annabella Drummond Annabella Drummond 1350 Schottland Königin von Schottland.  
Anne de Beaujeu Anne of Beaujeu 1461 Haus Bourbon Anne übernahm nach dem Tod des Vaters am 30. August 1483 bis 1491 die Regentschaft für ihren minderjährigen Bruder Karl VIII. Sie setzte mit Hilfe ihres Mannes und den Beratern ihres Vaters die Königsgewalt gegen Aufstände der großen Lehnsherren durch.  
Anne de Bretagne Anne of Brittany 1477 Französisches Königreich, Bretagne War durch ihre Ehen Erzherzogin von Österreich (1490–1491), Königin von Frankreich (1491–1498), Königin von Sizilien und Jerusalem und erneut Königin von Frankreich (1499–1514) sowie Herzogin von Mailand. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihr Interesse an den von ihr geförderten Künsten.  
Barbara Strozzi Barbara Strozzi 1619 Republik Venedig Sängerin (Sopran) und Komponistin des Barocks.  
Battista Malatesta Baptista Malatesta 1384 Herzogtum Urbino Gelehrte Adlige, Dichterin und Rednerin.
Cassandra Fedele Cassandra Fidelis um 1465 Republik Venedig In den letzten Jahrzehnten des Quattrocento war sie die bekannteste Wissenschaftlerin Italiens.  
Caterina Cornaro Caterina Cornaro 1454 Königreich Zypern Die letzte Königin von Zypern. 1489 erklärte sie, eine „Tochter des Heiligen Markus“ zu sein, damit übergab sie Venedig die Kontrolle über Zypern.  
Caterina Sforza Caterina Sforzia 1463 Herzogtum Mailand Italienische Adelige und Gräfin von Forlì und Herrin von Imola, zuerst mit ihrem Ehemann Girolamo Riario und nach seinem Tod als Regentin ihres Sohnes Ottaviano. Von ihr stammt ein Buch mit Rezepten in Chemie (Alchemie), Medizin und Pharmazie.  
Dorotea Bucca Dorotea Bucca 1360 Universität Bologna Ärztin, übernahm 1390 von ihrem Vater den Lehrstuhl für Medizin und Philosophie an der Universität von Bologna und behielt diesen für 46 Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 1436.
Elisabetta Gonzaga Elisabetta Gonzaga 1471 Herzogtum Urbino Sie zählt zu den bekanntesten Frauen der italienischen Renaissance und zeichnete sich durch ihre Bildung, ihren Kunstsinn, ihr Mäzenatentum und durch ihre unbeirrte Haltung gegenüber Schicksalsschlägen aus.  
Francesca Caccini Francesca Caccini 1587 Florenz Opernsängerin (Sopran), Komponistin und Instrumentalistin. Sie gehört zu den Pionieren der Gattung Oper. Ihre Oper La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina (1625) gilt als früheste erhaltene Oper einer Komponistin.  
Gaspara Stampa Gaspara Stampa 1523 Republik Venedig Sie gilt als die größte Dichterin der italienischen Renaissance und wird von vielen als die größte italienische Dichterin aller Zeiten angesehen.  
Isabella Isabella of Lorraine um 1400 Lothringen Herzogin von Lothringen. Als erste Gattin Renés I. von Anjou war sie außerdem u. a. von 1435 bis 1442 Königin von Neapel.  
Isabella Andreini Isabella Andreini 1562 Republik Venedig Schauspielerin und Schriftstellerin. Ihr Charakter, die Isabella-Rolle der Commedia dell'arte, wurde nach ihr benannt.  
Isabella Cortese Isabella Cortesi 16. Jh. Italien Alchemistin (Chemikerin) des 16. Jahrhunderts.  
Johanna von Flandern Jeanne de Montfort 1295 Bretagne Herzogin von Bretagne durch ihre Ehe mit Herzog Johann IV. Sie übernahm 1342 die Verteidigung der belagerten Stadt Hennebont. Während der Belagerung trug sie Waffen und Rüstung, kommandierte die Verteidiger der Stadt und forderte die Frauen auf, ihre Röcke abzuschneiden und ihre Sicherheit in die eigenen Hände zu nehmen.  
Jolanthe von Aragón Yolanda of Aragon 1379 Herzogtum Anjou Erbin von Bar-Mousson, Lunel, Berre und Martigues; als Gemahlin Ludwigs II. Herzogin von Anjou. Jolanthe wurde Königin der vier Königreiche genannt.  
Katharina von Genua Catherine Adorni 1474 Genua Italienische römisch-katholische Heilige und Mystikerin, bewundert für ihre Arbeit unter den Kranken und Armen und erinnert an verschiedene Schriften, die sowohl diese Handlungen als auch ihre mystischen Erfahrungen beschreiben.  
Laura Battiferri Laura Ammanati 1523 Florenz Dichterin des Cinquecento und Ehefrau des Bildhauers und Architekten Bartolomeo Ammanati.  
Laura Cereta Laura Cereta 1469 Brescia Gelehrte und Schriftstellerin des Humanismus.  
Lucrezia Borgia Lucrezia Borgia 1480 Herzogtum Ferrara Italienisch-spanische Renaissancefürstin, uneheliche Tochter von Papst Alexander VI. und Vanozza de’ Cattanei, Schwester von Cesare, Juan und Jofré Borgia.  
Lucrezia Tornabuoni Lucrezia Tournabuoni 1425 Florenz Dichterin, Ehefrau des Bankiers und florentinischen Politikers Piero di Cosimo de’ Medici.  
Maria de’ Medici Marie de Medici 1575 Königreich Frankreich Frau des französischen Königs Heinrich IV., Mutter Ludwigs XIII. Nach der Ermordung Heinrichs IV. 1610 übernahm sie mehrere Jahre lang die Regentschaft für den noch unmündigen Kronprinzen.  
Mathilde Mahaut of Artois 1268 Grafschaft Artois Gräfin von Artois, Pfalzgräfin von Burgund und Pair von Frankreich.  
Mechthild von der Pfalz Mathilda of Germany 1419 Erzherzogtum Österreich kurpfälzische Prinzessin, Gräfin von Württemberg und Erzherzogin von Österreich, eng mit der Bildungsbewegung des Frühhumanismus verbunden.  
Novella Andreae Novella D’Andrea 1312 Universität Bologna Rechtswissenschaftlerin und Professorin für Rechtswissenschaften an der Universität von Bologna.  
Olympia Fulvia Morata Olympia Morata 1526 Ferrara und Heidelberg Dichterin und humanistische Gelehrte. Ihre „Leistungen führten die Tradition der italienischen Humanistinnen auf die andere Seite der Alpen, wo es bisher wenige solcher Frauen gab“. (Margaret L. King)  
Tarquinia Molza Tarquinia Molza 1542 Modena Musikerin und Dichterin.  
Tullia d’Aragona Tullia D’Aragona um 1510 Rom Kurtisane sowie Dichterin und Philosophin der Renaissance.  
Veronica Gambara Veronica Gambara 1485 Herzogtum Mailand Dichterin. Verheiratet mit Giberto X., Herrn von Correggio. Nach dessen Tod 1518 regierte sie den kleinen Stadtstaat mit Geschick, auch wenn sie eher einem kontemplativen Leben zugeneigt war.  
Vittoria Colonna Vittoria Colonna 1492 Rom Durch ihre Ehe mit dem Markgrafen von Pescara, einem erfolgreichen Heerführer, wurde sie Markgräfin. Nach seinem Tod an den Folgen einer in der Schlacht erlittenen Verwundung blieb sie Witwe und kinderlos und widmete sich kulturellen und religiösen Aufgaben. Mit Michelangelo verband sie eine enge Freundschaft.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Isabella d’Este. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 26. Oktober 2019.

Gedeck für Elisabeth I. Bearbeiten

 
Königin Elizabeth I. von England in ihren Krönungsgewändern

Elisabeth I. wurde am 7. September 1533 in London geboren. Ihr Vater war Heinrich VIII., ihre Mutter Anne Boleyn, zweite Ehefrau Heinrichs, die später enthauptet wurde. Elisabeth bestieg am 17. November 1558 den Thron und war bis an ihr Lebensende Königin von England. In ihrer Regierungszeit, auch das Elisabethanische Zeitalter genannt, blühte England auf. Dies zeigte sich in der Kunst, durch die Werke von Dramatikern wie William Shakespeare, Christopher Marlowe oder Ben Jonson, Lyrik mit Sonetten und Liedgedichten. Die moderne Wissenschaft wurde mit Francis Bacon begründet und die Welt von Francis Drake erstmals komplett umsegelt. Nach der Umgestaltung Englands zu einer Seemacht und der Gründung der ersten englischen Kolonie in Amerika in dieser Zeit wurde auch die Wirtschaft, die zuvor am Boden lag, beflügelt. Auch löste sie die Glaubenskonflikte, sie stärkte die Anglikanische Kirche, drängte den Katholizismus zurück und bestimmte den Herrscher Englands auch zum Oberhaupt der Kirche.

Elisabeth zeichnete sich durch eine umfassende Bildung aus, sie sprach Italienisch und Französisch perfekt, auch Spanisch beherrschte sie, Latein sprach sie fließend und Griechisch befriedigend. Sie galt als Meisterin der Rhetorik und spielte das Clavecin. Sie galt als lebhafte Prinzessin und wird beschrieben mit rotblondem Haar, braunen Augen und fahler Haut. Ihre Regierungszeit galt als sehr erfolgreich, jedoch heiratete sie nie und hatte auch keine Kinder. Nach ihrem Tod am 24. März 1603 im Alter von 69 Jahren in Richmond, wurde Jakob von Schottland, Sohn ihrer Cousine Maria Stuart, König von England und vereinigte dadurch die Königreiche Schottland und England.

Das Gedeck auf der Dinner Tafel für Königin Elisabeth soll auf die Bedeutung von Elisabeth als große Persönlichkeit der Geschichte hinweisen, mit grenzenloser Unabhängigkeit und extravagantem Geschmack. Sie ist angelehnt an die Porträts von Elisabeth, die diese beauftragte und sie in prächtigen Kleidern zeigen. Königliche tiefe Blautöne, Purpur- und Rottöne, die auch auf den Porträts zu sehen sind, dominieren die farbliche Gestaltung des Gedeckes, sie verdeutlichen auch den Wohlstand, den England während ihrer Regierungszeit genoss und erinnern an die Opulenz, die mit der Monarchie verbunden ist. Als Anlehnung an die hohen Kragen, die zur Zeit von Elisabeth in Mode waren, wurde der Teller mit einer gestickten Stoffkrause umgeben. Der Teller selbst ist mit einer Schmetterlingsvulva in Purpur gestaltet, deren vier Elemente sich nach außen ranken. Der Tischläufer ist mit Blumenmustern und schwebenden Federn luftig gestaltet. Diese sind in der aufwendigen Nähtechnik der Schwarzarbeit genäht. Dabei werden die Konturen mit geometrischen Mustern durchsetzt. Diese Form der Stickerei war zur Regierungszeit von Elisabeth sehr beliebt. Eine Feder ist auch im Initial-Buchstaben „E“ eingearbeitet, eine weitere ziert den nachgestellten Buchstaben „R“ in ihrem Namen auf der Vorderseite des Läufers. Dies in Anlehnung an die Unterschrift Elisabeths, die als „Elizabeth R.“ unterschrieb, das „R“ für Regina, lateinisch für Königin. Der Schriftzug der Stickerei ist analog zur Handschrift von Elisabeth gehalten.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Anna von Dänemark Anna Sophia 1532 Kurfürstentum Sachsen Bekannt als „Mutter Anna“ betrieb sie Landwirtschaft im Zwingergarten Dresdens, beschäftigte sich mit Medizin und Pharmazie. Sie erfand ein berühmtes Magenpflaster, legte 1581 die Dresdner Hofapotheke an, erfand Augenwasser, Gegengifte und brannte Aquavit. In dem nach ihr benannten Annaburg ließ sie zwei Labore einrichten und stellte ein „Kunstbuch“ mit Rezepten zusammen.  
Anne Cooke Bacon Anne Bacon 1527 oder 1528 England Autorin sowie die Mutter von Anthony und Francis Bacon. Durch ihre Übersetzungen kirchlicher Schriften war sie unter den Theologen und Literaten ihrer Zeit europaweit bekannt.  
Bess of Hardwick Elizabeth Talbot 1527 England Adlige, die durch drei Ehen Reichtum ansammelte und damit im großen Stil baute, insbesondere Hardwick Hall und Chatsworth House.  
Catherine Tishem Catharine Fisher 16. Jh. England Holländerin, die im 16. Jahrhundert nach England floh, um der religiösen Verfolgung zu entgehen. Venator zufolge war Tishem eine bemerkenswert gebildete Frau, die fließend Latein, Griechisch, Französisch, Italienisch und Englisch beherrschte. Sie überwachte die Erziehung ihres Sohnes, der ein berühmter klassischer Gelehrter wurde.
Christina Christina of Sweden 1626 Schweden 1644 übernahm Christina als Achtzehnjährige die Regierungsgewalt, war von 1632 bis 1654 Königin von Schweden.  
Elisabeth Elizabeth Petrovna 1709 Russisches Kaiserreich Kaiserin von Russland. Unter Elisabeths Herrschaft wurde die Todesstrafe faktisch ausgesetzt. Sie förderte die Barockkünste und die Wissenschaft, betrieb aber auch Günstlingswirtschaft. Während ihrer Herrschaft kämpfte Russland erfolgreich im Siebenjährigen Krieg.  
Elisabeth Johanna von Weston Jane Weston 1582 England, Böhmen Naturforscherin und Dichterin des Späthumanismus.  
Elizabeth Russell Elizabeth Hoby 1528 England Einflussreiches Mitglied des Hofes von Königin Elisabeth I. und zu ihrer Zeit bekannt für ihre raffinierte Poesie sowie ihr musikalisches Talent.  
Elizabeth Danvers Elizabeth Danviers 1545/1550 England Englische Adlige.  
Elizabeth Lucar Elizabeth Lucar 1510 England Kalligraphin. Autorin des Curious Calligraphy (1525), der ersten englischen Abhandlung über Kalligraphie. Sie sprach fließend Latein, Spanisch und Italienisch und war eine versierte Musikerin und Nadelarbeiterin.
Georgiana Cavendish, Duchess of Devonshire Georgiana Cavendish 1757 England Adlige, die zu den einflussreichsten Frauen ihrer Zeit zählte.  
Grace O’Malley Grace O'Malley 1530 Irland Betrieb ein von ihrem Vater geerbtes Schifffahrts- und Handelsgeschäft; manchmal als Piratin aktiv.  
Gracia Nasi Gracia Mendesa 1510 Sephardim Ihr christlicher Taufname lautete: Beatrice de Luna Miques. Sie war eine sephardische Frau der Renaissance, leitete die Bank „House of Mendes/Nasi“, war Diplomatin und Philanthropin, und als solche gilt sie als eine Retterin ihres Volkes.
Hedwig von Anjou Jadwiga 1373 Königreich Polen „König“ von Polen aus eigenem Recht.  
Helene Kottannerin Helene Kottauer 1400 Königreich Ungarn Königliche Kammerfrau und Schriftstellerin.  
Isabel de Josa Isabella de Joya Roseres um 1508 Königreich Kastilien Humanistin, Latinistin, Philosophin und Spezialistin für die Theologie von Dun Scotus.
Isabella I. Isabella of Castile 1451 Königreich Kastilien Königin von Kastilien und León von 1474 bis 1504 und von 1479 bis 1504, als Gattin Ferdinands II., auch Königin von Aragón.  
Isabella Losa Isabella Losa 1491 Krone von Aragonien Doktorin der Theologie. Gründerin eines Krankenhauses in Loreto in Italien.
Jean Gordon Jane of Sutherland 1546 Schottland Reiche, schottische Adlige des Clan Gordon. Sie war die zweite Frau von James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, der nach einer Scheidung von ihr der dritte Ehemann von Königin Maria Stuart wurde. Jean Gordon war insgesamt dreimal verheiratet. Mit der zweiten Ehe wurde sie Countess of Sutherland.  
Johanna III. Jeanne D’Albret 1528 Königreich Navarra Gräfin von Rodez und Königin von Navarra.  
Katharina II. Catherine II 1729 Russisches Kaiserreich Kaiserin von Russland, Herzogin von Holstein-Gottorf und ab 1793 Herrin von Jever. Sie ist die einzige Herrscherin, der in der Geschichtsschreibung der Beiname die Große verliehen wurde. Katharina II. ist eine Repräsentantin des aufgeklärten Absolutismus.  
Katharina Pawlowna Catherine Pavlovna 1788 Königreich Württemberg Königin von Württemberg.  
Katharina von Aragon Catherine of Aragon 1485 England Königin von England als erste Frau von König Heinrich VIII. Vor ihrer Ehe mit Heinrich war sie als Ehefrau dessen älteren Bruders Arthur Prinzessin von Wales.  
Kenau Simonsdochter Hasselaer Kenau Hasselaer 1526 Spanische Niederlande Schiffbauerin, die bei der Belagerung von Haarlem im Achtzigjährigen Krieg die Verteidigung der Stadt durch 300 Frauen anführte.  
Lilliard Lilliard N/A Schottland Lilliard soll 1545 in der Schlacht von Ancrum Moor gekämpft haben. Sie soll den Befehlshaber der Engländer getötet und den Schotten den Sieg gebracht haben. Sie kam in der Schlacht um.
Margaret Butler, Countess of Ormonde Margaret of Desmond 1473 Irland Gräfin von Ormonde, Gräfin von Ossory, Mitglied der Fitzgerald-Dynastie.  
Margarete von Navarra Margaret of Navarre 1492 Königreich Navarra Tochter von Karl von Angoulême, ältere Schwester von König Franz I. von Frankreich, Herzogin von Alençon, Königin von Navarra, förderte Dichter, Künstler, Gelehrte und war selbst Schriftstellerin. Ihr bekanntestes Werk ist das Heptaméron.  
Margarete von Österreich Margaret of Austria 1480 Österreichische Niederlande Fürstin von Asturien, Herzogin von Savoyen, Statthalterin der habsburgischen Niederlande und eine der großen Musikmäzeninnen ihrer Zeit aus dem Geschlecht der Habsburger.  
Margarethe I. Margaret of Scandinavia 1353 Dänemark Herrscherin von Dänemark, Norwegen und Schweden, Begründerin des skandinavischen Reichsverbundes der rechtlich nie etablierten Kalmarer Union.  
Philippe-Christine de Lalaing Maria-Christine de Lalaing 16. Jh. Tournai, Wallonien Tochter von Charles II. de Lalaing und Marie de Montmorency-Nivelle, Frau von Pierre de Melun, dem Gouverneur von Tournai, in dessen Abwesenheit sie 1581 die Stadt gegen Alexander Farnese, Herzog von Parma, verteidigte.  
Marie de Cotteblanche Maria de Coste Blanche um 1520 Königreich Frankreich Adelige, studierte Sprachen, Philosophie, Naturwissenschaften und Mathematik, bekannt für ihre Übersetzungen von Werken aus dem spanischen in das französische.
Maria Theresia Maria Theresa 1717 Erzherzogtum Österreich Fürstin aus dem Hause Habsburg, Erzherzogin von Österreich und Königin u. a. von Ungarn (mit Kroatien) und Böhmen, zählte zu den prägenden Monarchen der Ära des aufgeklärten Absolutismus.  
Maria von Ungarn Mary of Hungary 1505 Erzherzogtum Österreich Prinzessin von Kastilien, Österreich sowie Burgund, Königin von Böhmen und Ungarn, 1531 Statthalterin der Spanischen Niederlande.  
Mary Sidney Mary Sidney 1561 England Als gelehrte adlige englische Schriftstellerin in Elisabethanischer Zeit Mittelpunkt eines Künstlerzirkels.  
Oliva Sabuco Oliva Sabuco 1562 Königreich Toledo Schriftstellerin ganzheitlicher medizinischer Philosophie.  
Pernette du Guillet Penette de Guillet um 1520 Königreich Frankreich Dichterin, die der sogenannten Lyoneser Dichterschule zugerechnet wird.  
Philippa von Hennegau Philippa of Hainault 1311 England Gemahlin König Eduards III. von England.  
Sarah Churchill Sarah Jennings 1660 England Jugendfreundin und enge Vertraute der Königin Anne und die Ehefrau von John Churchill, 1. Duke of Marlborough. Sie gehörte zu den einflussreichsten Frauen ihrer Zeit.  
Sophie von Mecklenburg Sophia of Mechlenberg 1557 Dänemark Königin von Dänemark. An Wissenschaft interessiert, war sie eine der gebildetsten Königinnen ihrer Zeit. Gegen Widerstand arrangierte sie die Ehen ihrer Kinder. Als fähige Verwalterin ihrer Witwengüter wurde sie sehr reich und tätigte Geldgeschäfte.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Elizabeth R. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 27. Oktober 2019.

Gedeck für Artemisia Gentileschi Bearbeiten

 
Artemisia Gentileschi, Selbstporträt

Artemisia Gentileschi wurde am 8. Juli 1593 in Rom geboren. Ihr Vater war der Maler Orazio Gentileschi und ihre Mutter Prudentia Montone, die bereits 1605 verstarb. Unterrichtet in der Malerei wurde sie durch ihren Vater, für den sie auch Modell stand. Dies beeinflusste sie stark in ihrem Stil. Um die Kunst der Perspektive zu erlernen, schickte ihr Vater sie zu seinem Kollegen und Freund Agostino Tassi, der Artemisia vergewaltigte. Danach erpresste er mit einem Heiratsversprechen ihr Schweigen, das er jedoch nicht hielt, was sie gesellschaftlich unmöglich machte. Orazio Gentileschi verklagte ihn im Mai 1612. Im Verlauf des Prozesses musste Artemisia unter Folter mit der Daumenschraube aussagen und wurde in einer entwürdigenden gynäkologischen Untersuchung begutachtet, um zu beweisen, dass sie keine Prostituierte war, wie Tassi behauptet hatte, um sich aus der Affäre zu ziehen. Tassi wurde verurteilt, jedoch konnte auch dies Artemisias Ruf nicht vollkommen wiederherstellen. Selbst ihre kurz darauf stattfindende Hochzeit mit dem Florentiner Maler Pietro Antonio di Vicenzo Stiattesi konnte dies nicht. Artemisia zog nach Florenz, dort wurde ihre Tochter geboren. Im Jahr 1615 erhielt sie von Michelangelo Buonarroti dem Jüngeren, einem Großneffen von Michelangelo, ihren ersten großen Auftrag und im Jahr 1616 wurde ihr die Ehre zuteil, als erste Frau an der Accademia dell’Arte del Disegno aufgenommen zu werden.

Artemisias Bekanntheit steigerte sich und sie arbeitete viel für die Familie Medici, wobei sie vor allem von Cosimo II. gefördert wurde. Ihr Stil entwickelte sich weiter und sie entfernte sich von der Art zu malen, wie ihr Vater. Ihr bekanntestes Werk Judith enthauptet Holofernes entstand um das Jahr 1620. Artemisia setzte sich stark mit der biblischen Legende auseinander und in ihrer Version ist Judith eine kaltblütige Mörderin und das Gemälde zeichnet sich durch eine äußerst realistische Darstellung aus. Nach Rom konnte sie mit ihren zwei Töchtern im Jahr 1623 zurückkehren, dort hatte sie mehrere Auftraggeber, zu denen unter anderem Kardinal Francesco Barberini, Neffe von Papst Urban VIII., und der Commendatore Cassiano dal Pozzo gehörten. Die wichtigste Stadt Europas und dreimal so groß wie Rom war jedoch Neapel und Artemisia zog 1630 dorthin. Ihre Werkstatt in Neapel florierte, sie erzielte höhere Honorare als ihre männlichen Kollegen. Eine Einladung nach London an den Hof König Karls I., an dem ihr Vater inzwischen als Hofmaler tätig war, erhielt sie im Jahr 1635. Vermutlich erst 1637 folgte sie der Einladung und unterstützte ihren Vater Orazio bei der Gestaltung des Deckengemäldes im Queen’s House in Greenwich. Im Jahr darauf verstarb ihr Vater in England und Artemisia kehrte nach Neapel zurück. Große Unterstützung erfuhr sie dort durch den Mäzen Antonio Ruffo von Messina. Jedoch waren ihre letzten Lebensjahre durch gesundheitliche Probleme und finanzielle Schwierigkeiten geprägt und sie starb um 1652/53.

Das Gedeck für Artemisia Gentileschi auf der Dinner Tafel lehnt sich an das Motiv ihres bekanntesten Bildes Judith enthauptet Holofernes an. Die Farben des Bildes bilden die Grundlage für das Gedeck der Dinner Tafel. Die Bemalung des Tellers spielt mit der Hell-Dunkel-Technik, die in der Zeit des Malerei des Barocks beliebt war und spielt auf den Malstil des nach Caravaggio, einem bedeutenden Maler dieses Stils, benannten Caravaggismus. Artemisia wie auch ihr Vater gelten als die bekanntesten Maler, die ihr Werk in diesem Stil schufen. Die gedrehten Formen auf dem Teller sollen auf die Anstrengungen, das „Drehen und Wenden“ hinweisen, die eine Frau zu der Zeit unternehmen musste, um Künstlerin zu werden. Der Teller ist auf einem dunklen Stoff platziert, der mit einem sich wiederholenden Granatapfelmotiv im Barockstil verziert ist und auf ihre Zeit hinweisen soll. Umgeben ist der Teller von einem üppigen, samtigen Goldstoff, der in der Farbe gehalten ist, die Artemisia gerne in ihren Gemälden verwendete und unter dem Namen „Artemisia Gold“ bekannt ist. Nach Chicago umhüllt der Stoff den Teller fast und soll eine sichere, schützende Umgebung darstellt, die Orazio Gentileschi für seine Tochter schaffen wollte. Vorder- und Rückseite des Tischläufers sind nach dem Vorbild von „bizarrer Seide“ hergestellt. Bei diesem Stil wurden mehrere Muster übereinander gelegt, um ein sich wiederholendes Design zu schaffen. Dabei ist die Rückseite auf dunklem Grund und die Vorderseite auf hellem Grund geschaffen. Auf der Vorderseite befindet sich der Namenszug mit dem ausgeschmückten Initial-Buchstaben „A“ Er wird durchbohrt durch ein Schwert, welches auf Judith hinweist und die körperliche und emotionale Stärke jeder Frau anzeigen soll, sowie mit einer Farbpalette und vier Pinseln verziert ist, was für die Künstlerin steht.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Adélaïde Labille-Guiard Adélaïde Labille-Guiard 1749 Königreich Frankreich Malerin des Klassizismus und Gründerin der ersten Pariser Frauenschule für Malerinnen.  
Angelika Kauffmann Angelica Kauffman 1741 Schweiz, Erzherzogtum Österreich Malerin des Klassizismus.  
Catarina van Hemessen Caterina Van Hemessen 1527 oder 1528 Antwerpen Renaissance-Malerin. Sie war Mitglied der Antwerpener Lukasgilde.  
Elisabeth Sophie Chéron Elizabeth Cheron 1648 Königreich Frankreich Porträtistin, Dichterin und Übersetzerin. Später verlegte sie sich auf das Anfertigen von Kupferstichen und unterhielt einen literarischen Salon.  
Élisabeth Vigée-Lebrun Elizabeth Vigeé-Lebrun 1755 Königreich Frankreich Malerin, die zahlreiche Porträts europäischer Adliger anfertigte. Ihre Werke sind dem Klassizismus zuzuordnen.  
Elisabetta Sirani Elisabetta Sirani 1638 Bologna Malerin und Kupferstecherin. Sie gründete in Bologna eine Kunstakademie nur für Mädchen und Frauen und war eine der ersten Frauen überhaupt, die in die renommierte Accademia di San Luca in Rom als Mitglied aufgenommen wurde.  
Elizabeth Farren Elizabeth Farren um 1759 England Englische Schauspielerin.  
Fede Galizia Fede Galizia 1578 Herzogtum Mailand Renaissancemalerin, eine Pionierin des Stilllebens.
Joanna Koerten Joanna Koerton 1650 Niederlande Künstlerin, die sich in Malerei, Zeichnung, Stickerei, Glasätzung und Wachsmodellierung auszeichnete. Sie erlangte Ruhm als Herstellerin von Schattenrissen.  
Judith Leyster Judith Leyster 1609 Niederlande Sie gilt als eine der wenigen Malerinnen des Goldenen Zeitalters, deren Werk bis heute erhalten ist. Ihre Arbeiten werden dem Barock zugeordnet.  
Lavinia Fontana Lavinia Fontana 1552 Bologna Malerin des Manierismus, in den 1570er Jahren eine bedeutende Porträtmalerin Bolognas. Sie wurde in die Akademie Roms gewählt.  
Leonora Baroni Leonora Baroni 1611 Herzogtum Mantua Sängerin, Musikerin und Komponistin.  
Levina Teerlinc Levina Teerling 1510/1520 England Malerin, Tochter des Miniaturisten Simon Bening, wanderte 1545 nach England aus, war dort bis zu ihrem Tod Hofmalerin am englischen Königshof.
Luisa Ignacia Roldán Luisa Roldain 1652 Königreich Spanien Erste in Spanien dokumentierte Bildhauerin.
Luísa Todi Luiza Todi 1753 Königreich Portugal Opernsängerin.  
Marguerite Gérard Marguerite Gerard 1761 Königreich Frankreich Malerin und Radiererin, ihre Werke sind dem Klassizismus zuzuordnen.  
María de Abarca Maria de Abarca † um 1656 Königreich Spanien Malerin, wirkte Mitte des 17. Jahrhunderts in Madrid und betätigte sich auch als Dichterin. Vor allem ihre Miniaturen und Bildnisse fanden große Anerkennung.
Maria Sibylla Merian Maria Sibylla Merian 1647 Heiliges Römisches Reich, Republik der Sieben Vereinigten Provinzen Naturforscherin und Künstlerin, gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der Basler Familie Merian, ihr Werk Metamorphosis insectorum Surinamensium gilt als wichtiger Wegbereiter der modernen Insektenkunde.  
Marie Champmeslé Marie Champmeslé 1642 Königreich Frankreich Schauspielerin, Ehefrau von Charles Chevillet.  
Marie Venier Marie Vernier um 1590 Königreich Frankreich Schauspielerin, Hauptdarstellerin und Ko-Direktorin der Theatergruppe von Valleran-Lecomte, die im Hôtel de Bourgogne auftrat, erste namentlich bekannte Pariser Schauspielerin.
Nell Gwyn Nell Gwyn 1650 England, Schottland Schauspielerin und die im englischen Volk beliebteste der vielen Mätressen des englischen Königs Charles II.  
Onorata Rodiani Honorata Rodiana 1403 Herzogtum Mailand Malerin und Condottiere.
Properzia de’ Rossi Properzia de Rossi um 1490 Bologna Bildhauerin der italienischen Renaissance.  
Rachel Ruysch Rachel Ruysch 1664 Niederlande Stilllebenmalerin des Barocks.  
Rosalba Carriera Rosalba Carriera 1675 Republik Venedig Pastell-Malerin, ihre Werke sind im Geist des Rokoko geschaffen und zeichnen sich durch ihre Weichheit der Farbgebung und große Anmut aus.  
Sabina von Steinbach Sabina Von Steinbach N/A Elsass Der Legende nach eine Steinmetzin der Gotik. Soll am Straßburger Münster gearbeitet haben.  
Sarah Siddons Sarah Siddons 1755 Wales Eine der größten tragischen Schauspielerinnen ihrer Zeit im englischen Theater.  
Sofonisba Anguissola Sophonisba Anguisciola um 1531/1532 Herzogtum Mailand Malerin der Renaissance und die erfolgreichste Künstlerin dieser Epoche.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Artemisia Gentileschi. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 27. Oktober 2019.

Gedeck für Anna Maria von Schürmann Bearbeiten

 
Jan Lievens Portrait of Anna Maria van Schurman

Anna Maria von Schürmann wurde am 5. November 1607 in Köln geboren. Sie war eine niederländische Universalgelehrte und galt zu ihrer Zeit als „der Stern Utrechts“. Für ihre Talente wurde sie weithin bewundert. Ihre Eltern legten großen Wert auf die Bildung nicht nur der Söhne, sondern auch der Tochter Anna Maria. Bereits im Alter von drei Jahren las sie in der Bibel und lernte den Heidelberger Katechismus auswendig. Neben der Ausbildung einer jungen Adligen in der Renaissancezeit wurde sie gemeinsam mit ihren Brüdern vom Vater und Hauslehrern unterrichtet. Nach einem Umzug nach Utrecht und der Bekanntschaft mit bekannten Malern, übte sie sich auch im Malen und wurde in der Kunst des Kupferstechens unterrichtet. Schon als Jugendliche erwarb sie sich den Ruf großer Gelehrsamkeit. Die Familie zog 1623 nach Franeker, kurze Zeit später starb ihr Vater. Ihre Brüder studierten an der Universität. Durch ihren Bruder Johan Gotschalk bekam sie Kontakt zu deren Professoren, da ihr als Frau nicht gestattet war, an den Vorlesungen teilzunehmen. Die Familie kehrte 1626 zurück nach Utrecht und schloss sich der Gemeinde an, deren Presbyter der berühmte Humanist Arnoldus Buchelius war. Mit ihm stand sie in Korrespondenz, zudem bildete sie sich größtenteils autodidaktisch fort. Sie sprach und schrieb mindestens zehn Sprachen, war erfahren in der Stickerei, der Glasmalerei, der Holzschneiderei und Kupferstechkunst, arbeitete als Malerin, besonders als Porträtistin, war eine Virtuosin in der Musik, Dichterin, Geographin, Astronomin, Theologin, Pädagogin, Historikerin, Linguistin und Philosophin.

Die Universität Utrecht wurde im Jahr 1636 gegründet und Schürmann galt zu der Zeit als die gelehrteste Frau Europas. Sie wurde eingeladen, zur Eröffnung Preisgedichte zu verfassen. In diesen prangerte sie an, dass Frauen zu diesen „heiligen Hallen der Gelehrsamkeit“ nicht zugelassen seien. Diese Gedichte wurden zusammen mit den Preisgedichten anderer Gelehrter gedruckt und waren ihre ersten gedruckten Werke. Nach ihren Preisgedichten wurde ihr der Zugang zur Universität ermöglicht, sie durfte an den Vorlesungen und Disputationen aller Fakultäten teilnehmen, musste jedoch hinter einem Vorhang in einem Holzverschlag, unsichtbar für die männlichen Studenten, sitzen. Sie beschäftigte sich mit dem Judentum und dem Islam. Zudem schrieb sie den Koran in Arabisch ab und verfasste eine Grammatik für die Altäthiopische Sprache. Neben den Sprachen galt ihr Interesse der Theologie.

Schürmann begann, Schriften, Briefe und Gedichte zu veröffentlichen. Sie befasste sich mit der Frage der Bildung für Frauen, ihre Schriften fanden weite Verbreitung. Ihre Berühmtheit zog Gelehrte aus ganz Europa an, mit denen sie korrespondierte, die sie besuchten und die Preisgedichte über sie verfassten. Als Künstlerin porträtierte sie mehrere Mitglieder der Universität und wurde 1643 in die Lukasgilde aufgenommen. Von Schürmann motivierte andere Frauen, sich ebenfalls humanistisch zu bilden. Zu den Besuchern gehörte im Jahr 1654 Christina von Schweden, die als Mann verkleidet nach Utrecht gekommen war und sich von Anna Maria von Schürmann als Pallas Athene porträtieren ließ. Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1637 führte sie ihrem Bruder Johan Gotschalk den Haushalt. Dank ihres Reichtums hatten sie ein sorgenfreies Leben und sie konnte an seinen Studien teilhaben, da keine andere Universität ihr den Zugang gestattete. Im Jahr 1653 reiste sie zusammen mit ihrem Bruder nach Köln. Dort unterstützten sie zwei Schwestern ihrer Mutter und mussten als Calvinisten ihre Religion im katholischen Köln im Verborgenen leben.

Da Schürmann aus einem frommen, calvinistischem Haus stammte, bestimmte auch die Theologie einen großen Teil ihrer Studien und sie bedeutete für sie vor allem gelebte Frömmigkeit. Nach ihrem Aufenthalt in Köln verstärkte sich in ihr der Wunsch, das Leben dem Glauben zu opfern. Sie schränkte ihre Kontakte ein und zog mit ihrem Bruder und den Tanten nach Lexmond, wo die Familie Land besaß und lebte dort zwei Jahre lang abgeschieden. Sie kehrte nach dem Tod der Tanten und einer überstandenen lebensgefährlichen Krankheit nach Utrecht zurück. Ihr Bruder Johan Gotschalk vermittelte ihr die Bekanntschaft mit Jean de Labadie, den dieser in Genf kennen gelernt hatte, nachdem er 1662 in Basel promoviert hatte. Nach dem Tod von Johan Gotschalk im Jahr 1664 setzte Anna Maria die Korrespondenz fort und Labadie kam 1666 nach Utrecht. Sie begleitete ihn danach auf seinen Predigtreisen. Ihr Haus in Utrecht verkaufte sie 1669 und schloss sich den Labadisten an. Sie widerrief ihre früheren Schriften und wollte sich nur noch der Aufklärung und Gemeindearbeit widmen. Dies sorgte für großes Aufsehen. Mit den Labadisten zog sie nach Amsterdam und weiter nach Herford in Westfalen. Den ersten Teil ihrer Autobiographie Eukleria oder die Erwählung des besseren Teils gab sie 1673 heraus. Labadie starb 1674 in Altona bei Hamburg, und Schürmann wurde die geistige Führerin der Gruppe. Sie zogen ins westfriesische Wieuwerd und fanden auf Walta-State Zuflucht. Dort starb sie 1678 wenige Tage nach Vollendung des zweiten Teils ihrer Autobiographie Eukleria.

Das Gedeck der Anna Maria von Schurmann ist in Orangetönen gehalten. Der Teller weist eine abstrahierte Schmetterlingsform auf, die zu den Rändern zu fließen scheint. Der Tischläufer ist durch viele Rechtecke geteilt. In diesen werden kleine Szenen der Niederländischen Tradition gezeigt. Junge Mädchen mussten an diesen kleinen Rechtecken die winzigen Stiche üben und ihnen wurden so die weiblichen Tugenden wie Fügsamkeit und Gehorsamkeit beigebracht. Nach Chicago waren Mädchen in dieser Zeit so gezwungen, „klein zu denken“. Auf der Rückseite des Tischläufers ist ein gestickter Blumenkorb dargestellt, ein häufiges Motiv niederländischer Stickerei, welches Erneuerung bedeutet. Windmühle, Schiff, Haus und weitere Motive umgeben den Blumenkorb. Die Vorderseite zeigt in einer unteren Bordüre weitere kleine Stickbilder. Der Name Anna Maria von Schürmann hingegen wird von Engeln umgeben, die auf ihre Rolle als religiöse Führerin hinweisen. Der Initial-Buchstabe „A“ wird mit demselben Motiv dekoriert, das sich auch auf dem Teller findet. In ihrem Werk bekämpfte Anna Maria von Schürmann die Beschränkung von Frauen auf die Häuslichkeit. Eines ihrer bekanntesten Zitate ist auf den Läufer in englischer Sprache aufgestickt: „Die Frau hat das gleiche aufrechte Gesicht wie der Mann, die gleichen Ideale, die gleiche Liebe zur Schönheit, Ehre und Wahrheit, den gleichen Wunsch nach Selbstentwicklung, und doch soll sie in einer leeren Seele gefangen sein, deren Fenster geschlossen sind.“[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Ann Baynard Anne Baynard um 1528 England Britische Naturphilosophin, die als Vorbild der Frömmigkeit hochgehalten wurde. Sie appellierte besonders an ihr eigenes Geschlecht, sich zu bemühen, sich weiterzubilden.
Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel Anna Amalia 1739 Sachsen-Weimar-Eisenach Prinzessin und Komponistin, wurde durch Heirat Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach und war von 1758 bis 1775 Regentin von Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach. Sie verwandelte ihren Hof und ihre Umgebung in das einflussreichste Kulturzentrum Deutschlands.  
Anne Askew Anne Askew 1521 England Protestantische Märtyrerin.  
Anne Dacier Anne Dacier 1647 Königreich Frankreich Übersetzerin und Schriftstellerin hugenottischer Abstammung.  
Aphra Behn Aphra Behn 1640 England Schriftstellerin, Spionin und Feministin. In der englischen Literatur nimmt sie eine einmalige Stellung ein, denn sie war die erste öffentlich auftretende Berufsschriftstellerin Englands und spielte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des neuzeitlichen Romans.  
Barbara Uthmann Barbara Uttman um 1514 Herzogtum Sachsen Unternehmerin im Erzgebirge.  
Bathsua Makin Bathsua Makin 1600 England Frühe Frauenrechtlerin, Lehrerin und Gelehrte, setzte sich für umfassende Bildung von Mädchen und Frauen ein und gründete eine koedukative Schule.  
Bernarda Ferreira de Lacerda Bernarda de la Cerda 1596 Königreich Portugal Gelehrte, Schriftstellerin und Dramatikerin, deren Fähigkeiten in den Versen der Dichter Manuel de Gallegos und Lope de Vega gefeiert wurden.
Birgitte Thott Bridget Tott 1610 Dänemark Schriftstellerin, Gelehrte, übersetzte die römischen Klassiker ins Dänische.  
Caritas Pirckheimer Charitas Pirckheimer 1467 Herzogtum Franken Sie war eine Verfechterin der Religions- und Gewissensfreiheit und wehrte sich gegen die Zwangseinführung der Reformation in ihrem Kloster.  
Elena Lucrezia Cornaro Piscopia Helen Cornaro 1646 Republik Venedig Benediktineroblate und Gelehrte. Sie war weltweit die erste Frau, die einen Doktortitel erhielt.  
Glikl bas Judah Leib Glueckel von Hameln 1645 Hamburg Kauffrau, die als erste Frau Deutschlands eine erhalten gebliebene bedeutende Autobiografie schrieb.  
Hannah Woolley Hannah Woolley 1621 England Kochbuchautorin, deren Werke gedruckt wurden. Ihre Bücher befassen sich auch mit allgemeiner Haushaltsführung.  
Hortensia Gugelberg von Moos Hortensia von Moos 1659 Schweiz Ärztin, Publizistin, Forscherin und Schriftstellerin aus dem Kanton Graubünden.  
Izabela Czartoryska Isabela Czartoryska 1746 Königreich Polen Aristokratin, Kunstsammlerin und Schriftstellerin. Sie gründete Polens erstes Museum, das Czartoryski-Museum in Krakau.  
Jeanne-Marie Bouvier de La Motte Guyon Jeanne Marie Guyon 1648 Königreich Frankreich bedeutende französische Mystikerin.  
Laura Bassi Laura Bassi 1711 Bologna Philosophin, erste Universitätsprofessorin Europas für Physik, hatte eine Professur für Philosophie inne.  
Lucretia Marinelli Lucretia Marinelli 1571 Republik Venedig Schriftstellerin der Renaissance, hinterfragte die zu dieser Zeit üblichen Argumente gegen weibliche Selbstbestimmung, stellte sich gegen das aristotelische Frauenbild und setzte sich kritisch mit der Schöpfungsgeschichte auseinander.
Luisa Carvajal y Mendoza Luisa de Carvajal 1566 England Mitglied des spanischen Adels, religiöse Dichterin und Schriftstellerin, die in England die katholische Lehre missionieren wollte.  
Luise Adelgunde Victorie Gottsched Luise Gottsched 1713 Kurfürstentum Sachsen Schriftstellerin im frühen Zeitalter der Aufklärung.  
Maria Antonia von Bayern Maria Antonia Walpurgis 1724 Kurfürstentum Sachsen Prinzessin aus dem Hause der Wittelsbacher, Ehefrau des Kurfürsten von Sachsen, bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Friedrich August Regentin, darüber hinaus Kunstmäzenin, Komponistin, Opernsängerin, Malerin und Dichterin.  
Maria Gaetana Agnesi Maria Agnesi 1718 Herzogtum Mailand Mathematikerin und Philanthropin im Zeitalter der Aufklärung.  
María von Ágreda Maria de Agreda 1602 Königreich Kastilien Visionärin und Äbtissin des Franziskanerinnenkonvents in Ágreda.  
Marie de Gournay Maria Le Jars de Gournay 1565 Königreich Frankreich Schriftstellerin, Philosophin und Frauenrechtlerin.  
Marie de Miramion Marie de Miramion 1629 Königreich Frankreich Bekannt für ihre Frömmigkeit und die von ihr gegründeten Organisationen.  
Mary Astell Mary Astell 1666 England Schriftstellerin, Rhetorikerin, Philosophin, trat dafür ein, Frauen bei gleichrangigen Fähigkeiten dieselben Bildungschancen wie Männern zu gewähren, forderte die Abschaffung der Ungleichheit in der Ehe, gilt als „erste englische Feministin“.
Soror Mariana Alcoforado Marianna Alcoforado 1640 Königreich Portugal Nonne und Schriftstellerin, ihr werden die fünf schönsten Liebesbriefe der Welt zugeschrieben, die Portugiesischen Briefe.  
Susanna Lorántffy Susanna Lorantffy 1602 Königreich Ungarn Förderin der Reformation und Wohltäterin sowie Ehefrau von Georg I. Rákóczi.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Anna van Schurman. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 27. Oktober 2019.

Seite III: Amerikanische Revolution bis zur Frauenbewegung Bearbeiten

Die dritte Seite repräsentiert das „Zeitalter der Revolution“. Er beginnt mit Anne Hutchinson und führt von der Amerikanischen Revolution durch das zwanzigste Jahrhundert bis zur ersten und zweiten Welle feministischer Umwälzung und endet mit den Plätzen von Virginia Woolf und Georgia O’Keeffe.


Gedeck für Anne Hutchinson Bearbeiten

 
Anne Hutchinson vor dem Tribunal

Anne Hutchinson wurde als Anne Marbury im Juli 1591 geboren. Sie heiratete im Alter von 21 Jahren Wiliam Hutchinson und übersiedelte mit ihm und dem religiösen Führer John Cotton 1634 in die britische Kolonie Massachusetts. In ihrer Gemeinde begann sie, wöchentliche Treffen abzuhalten, an denen Männer und Frauen teilnehmen konnten, um die letzte Predigt zu besprechen. Dies führte dazu, dass zunehmend Kritik an der puritanischen Praxis geübt wurde und sie mit den religiösen Führern der Siedlung in Konflikt kam. Ihr wurde 1637 der Prozess gemacht und sie wurde aus der Gemeinde ausgeschlossen. Gemeinsam mit ihrem Mann siedelte sie nach Rhode Island um. Dort begründete sie mit Roger Williams, der ebenfalls aus der puritanischen Gesellschaft der Massachusetts Bay Colony verbannt worden war, eine religionsliberale Kolonie. Später zog sie mit ihrer Familie in den Bundesstaat New York, dort kam sie mit ihrer gesamten Familie bei einem Indianerüberfall im Jahr 1643 ums Leben.

Durch ihre religiöse Überzeugung, dass jemand, der den Status des „Erwählten“ erreichte, in der Gruppe als gleichberechtigt angesehen wurde, lehnte sie eine Erhöhung des Klerus über die anderen Gläubigen ab. Diese spirituelle Sicherheit der Erwählten machte die Rolle der Priester als Vermittler zwischen Gott und Mensch und als Ausleger von Gottes Wort überflüssig. Die Haltung des passiven Abwartens in der Überzeugung, erwählt zu sein, näherte das Bild eines idealen Christen der sozialen Rolle der Frau an und führte so zur Aufwertung der Frau. Dadurch entstand eine erhebliche Anziehungskraft auf Frauen und dies wird als frühe Form des Feminismus angesehen.

Das Gedeck für Anne Hutchinson auf dem Tisch der Dinner Party greift das Motiv der Trauer auf; Trauer um eine bedeutende Persönlichkeit, ein Familienmitglied oder einen Freund. Auf dem Tischläufer befinden sich mehrere Darstellungen trauernder Frauen. Zudem umspannt eine große Trauerweide den Platz, auf dem der Teller steht. Diese ist ähnlich gestaltet und in Farbe und Formgebung übernimmt die Bemalung des Tellers die Form der Trauerweide. Ein weiteres Element auf der Rückseite des Tischläufers ist eine griechische Urne auf einem Grabsteinsockel. Sie wird flankiert von zwei trauernden Frauen. Eine weitere trauernde Frau befindet sich auf der Vorderseite, neben dem Namenszug. Der Initial-Buchstabe „A“ ist mit der Struktur gefüllt, die auch auf dem Teller zu sehen ist. Tischläufer und Teller sind in dunklen Erdtönen gehalten, die die Symbolik der Trauer unterstreichen. Für Chicago war das 17. Jahrhundert ein besonderer Tiefpunkt in der Geschichte der Frauen. Für sie stellte es ein Symbol für die nachlassende Macht von Frauen dar, dass eine religiöse Frau von der Kirche aus der Gesellschaft verbannt wurde. Dieser Tiefpunkt wird in dem Gedeck durch das Motiv der Trauer ausgedrückt.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Abigail Adams Abigail Adams 1744 Province of Massachusetts Bay, Vereinigte Staaten Ehefrau des zweiten US-Präsidenten John Adams und Mutter des US-Präsidenten John Quincy Adams. Als Beraterin ihres Mannes hatte sie großen Einfluss auf die Politik und setzte sich für Frauenrechte ein.  
Ann Lee Ann Lee 1736 Provinz New York Schloss sich den Shakern an und zog nach Amerika, nachdem sie in einem englischen Gefängnis wegen einer Vision untergebracht war, die das Shaker-Glaubenssystem über den Zölibat beeinflusste. Sie ging erneut in New York wegen Verrats ins Gefängnis, nachdem sie sich geweigert hatte, ihre Treue zu schwören. Sie wurde „Mutter Ann“ genannt und predigte in Neuengland. Ihre Arbeit inspirierte ihre Anhänger, die United Society of Believers in Christ's Second Appearing zu gründen.  
Anne Bradstreet Anne Bradstreet um 1616 Massachusetts Bay Colony Die erste Dichterin in englischer Sprache, deren Werke in den Kolonien der Neuen Welt publiziert wurden.  
Catharine Littlefield Greene Catherine Greene 1755 Vereinigte Staaten Frau des Generals des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, Nathanael Greene, Mutter von fünf Kindern und bekannt dafür, Anhängerin des Erfinders Eli Whitney zu sein.  
Deborah Sampson Deborah Sampson 1760 Vereinigte Staaten Frau, die sich als Mann verkleidete, um während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges in der Kontinentalarmee zu dienen. Sie ist Teil einer kleinen Anzahl von Frauen mit einer dokumentierten Aufzeichnung der militärischen Kampferfahrung in diesem Krieg. Sie diente als „Robert Shurtliff“ von Uxbridge, Massachusetts, 17 Monate in der Armee. Im Jahre 1782 wurde sie verwundet und 1783 in West Point, New York ehrenhaft entlassen.  
Eliza Lucas Pinckney Eliza Lucas Pinckney 1760 Vereinigte Staaten Pflanzerin. Als Sechzehnjährige übernahm sie während der kriegsbedingten Abwesenheit ihres Vaters die Leitung seiner drei Plantagen in South Carolina. Ihr ist die erstmalige Kultivierung und Verbreitung der Indigopflanze in den Vereinigten Staaten zu verdanken. George Washington fungierte als ihr Sargträger.
Hannah Adams Hannah Adams 1755 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und die erste Frau in den USA, die beruflich als Autorin arbeitete und durch Schriftstellerei ihren Lebensunterhalt verdiente.  
Hannah Mather Crocker Hannah Crocker 1752 Vereinigte Staaten Essayistin und eine der ersten Befürworter der Frauenrechte in Amerika.
Helena Petrovna Blavatsky Helen Blavatsky 1831 Russisches Kaiserreich Okkultistin. 1875 gründete Blavatsky mit Henry Steel Olcott die Theosophische Gesellschaft.  
Henrietta Johnston Henrietta Johnston um 1674 Provinz Carolina Pastellmalerin in den englischen Kolonien in Nordamerika von circa 1708 bis zu ihrem Tod.
Judith Sargent Murray Judith Murray 1751 Vereinigte Staaten Frühe Kämpferin für Frauenrechte sowie eine Essayistin, Briefschreiberin, Dramatikerin und Dichterin.  
Margaret Brent Margaret Brent 1601 Neuengland, Province of Maryland Wichtige Siedlerin bei der Gründung von Maryland.  
Margaret Fell Margaret Fell Fox 1614 England Wichtige weibliche Figur des frühen Quäkertums.  
Margaret Hardenbroeck Margaret Philipse 1637 Provinz New York Prominente und reiche Kauffrau in der Kolonialprovinz New York.
Marie de l’Incarnation Marie de l’Incarnation 1599 Kanada Nonne, Mystikerin und Missionarin in Kanada, wurde 1980 von der römisch-katholischen Kirche seliggesprochen  
Mary Alexander Mary Alexander 1693 New York City, Provinz New York Einflussreiche, reiche Kauffrau in New York während der Kolonialzeit.  
Mary Baker Eddy Mary Baker Eddy 1821 Vereinigte Staaten Entwickelte die Christian Science, veröffentlichte 1875 ihr Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und gründete die weltweite Christian-Science-Kirche.  
Mary Bonaventure Browne Mary Bonaventure nach 1610 Irland Klarissin und Historikerin.
Mary Dyer Mary Dyer um 1611 England, Massachusetts Bay Colony Quäkerin, letzte religiöse Märtyrerin Nordamerikas, die in Boston (Massachusetts) gehenkt wurde, weil sie die Stadt wiederholt betreten hatte, obwohl die Quäker aus ihr verbannt waren.  
Mary Katharine Goddard Mary Goddard 1738 Vereinigte Staaten Frühe amerikanische Verlegerin, unter anderem des Goddard broadside, deren zweiten Druckausgabe der Unabhängigkeitserklärung, und von 1775 bis 1789 Postdirektorin des Baltimore Post Office.  
Mercy Otis Warren Mercy Otis Warren 1728 Neuengland, Massachusetts Politische Schriftstellerin und Propagandistin der amerikanischen Revolution.  
Molly Pitcher Molly Pitcher 1754 Vereinigte Staaten Frau, die angeblich in der Schlacht von Monmouth kämpfte, jedoch vermutlich eine Schöpfung aus unterschiedlichen historischen Persönlichkeiten war.  
Penelope Barker Penelope Barker 1728 Vereinigte Staaten Eine Aktivistin der amerikanischen Revolution, die 1774 einen Boykott britischer Waren organisierte, bekannt als die Edenton Tea Party.  
Phillis Wheatley Phillis Wheatley um 1853 Vereinigte Staaten Erste afroamerikanische Dichterin, deren Werke veröffentlicht wurden.  
Sarah Miriam Peale Sarah Peale 1800 Vereinigte Staaten Malerin, die Stillleben, aber vor allem Porträts malte.  
Selina Hastings Selin Hastings 1707 England Sie war eine Schlüsselfigur in der evangelischen Wiederbelebung Englands im 18. Jahrhundert. Sie konvertierte zum Methodismus und gründete dann ihre eigene Kirche kalvinistischer Methodisten, die sie selbst finanzierte.  
Susanna Wesley Susanna Wesley 1669 England Mutter von John und Charles Wesley und die Ehefrau von Samuel Wesley. Sie wird auch als die „Mutter des Methodismus“ bezeichnet, da sie durch ihre Erziehung John und Charles Wesley stark beeinflusste.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Anne Hutchinson. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 28. Oktober 2019.

Gedeck für Sacajawea Bearbeiten

 
Sacajawea mit Jean-Baptiste

Sacajawea wurde um 1788 im Lemhi River Valley, Idaho geboren. Ihr Name bedeutet „Vogelfrau“. Sacajawea war eine Indianerin vom Stamm der nördlichen Shoshone und lebte als Sklavin bei den Hidatsa-Indianern, nachdem sie im Alter von etwa 10 Jahren von diesen entführt worden war. Von diesen wurde sie zusammen mit einer weiteren Sklavin namens „Otterfrau“ an den französisch-kanadischen Pelztierjäger Toussaint Charbonneau verkauft. Als im Jahr 1804 die Lewis-und-Clark-Expedition, die durch Präsident Thomas Jefferson beauftragt war, die im Jahr 1803 gekaufte Kolonie Louisiana und nach Möglichkeit das Gebiet bis zum Pazifischen Ozean zu erkunden, bei den Hidatsa eintraf, wurde Charbonneau als Dolmetscher engagiert. Sacajawea wurde ebenfalls ausgewählt die Expedition zu begleiten, da sie die Sprache der Shoshonen sprach. Auf die Expedition, die im April startete, nahm Sacajawea ihr im Februar geborenes Baby Jean Baptiste mit. William Clark erwähnt das Baby in seinem Journal mehrfach, später wurde er Pflegevater des Kindes und sorgte dafür, dass es eine hervorragende, internationale Ausbildung erhielt.

Sacajawea begleitete die Expedition nicht nur als Dolmetscherin und Kundschafterin, sie war auch in weiterer Hinsicht für das Gelingen der Expedition hilfreich. Zunächst war alleine ihre Anwesenheit mit dem Kind für andere Indianer ein Zeichen, dass die Expedition friedlich wäre, da Indianer niemals Frauen oder Kinder auf einen Kriegszug mitnahmen. Sie konnte bei der Bestimmung von Pflanzen und Tieren helfen, ein Bruder von Sacajawea war Häuptling einer Shoshone-Abteilung und konnte die Gruppe mit Pferden ausstatten. Auch half sie an anderen Stellen.

Nach ihrer Rückkehr blieben Sacajawea und Charbonneau bei den Hidatsa. Auf Einladung von Clark ging Sacajawea etwa drei Jahre später nach St. Louis. Dort sorgte Clark dafür, dass sie ein Stück Land bekam und er übernahm die Kosten für die Ausbildung von Jean Baptiste. 1812 bekam Sacajawea eine Tochter namens Lisette. Sacajawea starb im Dezember 1812 im Fort Manuel Lisa, vermutlich an Fleckfieber. Da Charbonneau auf Handelsreise war und das Gerücht aufkam, er wäre von Indianern getötet worden, übernahm William Clark 1813 die Vormundschaft für beide Kinder. Über Lisette gibt es keine weiteren Informationen, sie starb vermutlich im Kindesalter. Charbonneau kehrte vier Jahre später aus der Wildnis zurück. Dank Clark erhielt Jean Baptiste eine hervorragende Ausbildung. Er lebte jahrelang in Europa und besuchte Afrika. Er starb unter ungeklärten Umständen während des kalifornischen Goldrausches.

Nach der Rückkehr der Expedition wurden die Erkenntnisse begeistert aufgenommen. Lewis und Clark wurden zu Helden, Sacajawea völlig vergessen. Dies änderte sich etwa 100 Jahre später, als Eva Emery Dye, die als Aktivistin für Frauenrechte nach Frauen forschte, die in der Vergangenheit bedeutende Beiträge geleistet hatten.

Das Gedeck für Sacajawea auf dem Tisch der Dinner Party ist geprägt durch die Verwendung der künstlerischen und kulturellen Tradition des Shoshone-Stammes. Abstrakte geometrische Muster wurden durch die Frauen des Stammes verwendet, während Männer piktografische Werke schufen. Der Teller ist in Gelb-, Ocker-, Blau- und Lavendeltönen gestaltet. Diese Farbtöne wurden durch die Shoshone aus Pflanzen hergestellt. Chicago bezieht in das traditionelle indianische Design auch die Formen des Schmetterlings und des Dreiecks, die zudem ebenfalls in den indianischen Mustern vorkommen, ein, um ein authentisches Design zu erzeugen. An dem Teller sind ein Wiegenbrett und ein Tuch angebracht, die auf die Situation von Sacajawea hinweisen, die die Expedition mit ihrem Baby auf dem Rücken geführt hat. Der Tischläufer ist nach der Tradition der Plains-Indianer aus handgegerbtem Hirschleder gefertigt. Fast 40.000 undurchsichtige Rocailles fassen aufgefädelt als Perlenstreifen die Ränder ein. Sie bilden ein traditionelles Shoshonen-Motiv. Der Name Sacajawea wurde auf Stoff unter das Hirschleder gestickt. Ein asymmetrischer Ausschnitt lässt ihn sichtbar werden und der Initiale-Buchstabe „S“ wurde mit einer komplizierten Perleneinfassung umgeben.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Ana Betancourt Ana Betancourt 1832 Kuba Sie war eine Mambísa und gehörte zu den kubanischen Feministinnen der ersten Generation.  
Anacaona Anaconda 1464 Hispaniola Königin des Volkes der Taíno. Komponistin von Balladen und Gedichten.  
Andrea Villarreal Andres Villareal 1881 Mexiko Lehrerin, Dichterin, Arbeitsorganisatorin und Feministin, die gemeinsam mit ihrer Schwester La Mujer Moderna veröffentlichte.  
Awashonks Awashonks 17. Jh. Wampanoag, Neuengland Sachen (Häuptling) des Sakonnet-Stammes in Rhode Island. Historische Figur im Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte der USA.
Candelaria Figueredo Candelaria Figueredo 1852 Kuba Kubanische Patriotin, die im kubanischen Unabhängigkeitskampf gegen Spanien kämpfte.  
Capillana Capillana 16. Jh. Peru Peruanische Herrscherin, die sich mit spanischen Konquistadoren anfreundete.
Carlota Matienzo Carlota Matienzo 1881 Puerto Rico Feministin und Pädagogin. Arbeitete für die Bildungsreform und war eine der Gründerinnen von zwei Frauenrechtsorganisationen.
Ehyophsta Ehyophsta 18. Jh. Vereinigte Staaten Kriegerin vom Stamm der Cheyenne, die 1868 in der Schlacht von Beecher Island und im selben Jahr gegen die Shoshonen kämpfte. Sie war auch Mitglied einer geheimen Gesellschaft, die ausschließlich aus Cheyenne-Frauen bestand.
Etelvina Villanueva y Saavedra Saaredra Villanueva 1897 Bolivien Bolivianische Dichterin und Erzieherin. Gründerin der feministischen Gruppe Legión Femenina de Educación Popular de America.
Isabel de Guevara Isabel de Guevara 16. Jh. Spanische Kolonisation Lateinamerikas Eine der wenigen europäischen Frauen, die das Angebot der spanischen Krone annahmen, sich während der ersten Welle der spanischen Eroberung und Besiedlung der Neuen Welt an Kolonisierungsmissionen zu beteiligen.
Isabel Le Brun de Pinochet Isabel Pinochet 1845 Chile Sie leitete die Reform der Mädchenbildung in Chile.  
Josefa Ortiz de Domínguez Josefa de Dominguez 1773 Mexiko Nationalheldin, die sich im Kampf um die Unabhängigkeit Mexikos von Spanien große Verdienste erworben hat.  
Jovita Idár Jovita Idar 1885 Vereinigte Staaten Journalistin, politische Aktivistin und Bürgerrechtlerin. Sie bemühte sich, die Bürgerrechte der mexikanischen Amerikaner voranzubringen.  
Juana Inés de la Cruz Juana de la Cruz 1648 Mexiko Nonne und Dichterin.  
Kaʻahumanu Kaahumanu 1768 Hawaii Königin Hawaiis, stärkte die Rechte hawaiianischer Frauen.  
Laura Torres Laura Torres 19. Jh. Mexiko Journalistin und Gründerin einer frühen feministischen Organisation.
Luisa Moreno Luisa Moreno 1907 Guatemala, Vereinigte Staaten Führerin der Arbeiterbewegung der Vereinigten Staaten, soziale Aktivistin, organisierte Arbeiter, führte Streiks durch, schrieb Flugblätter in Englisch und Spanisch und berief den Kongreso de Pueblos de Habla Española von 1939 ein, die „erste nationale Latino-Bürgerrechtsversammlung“.
Magda Portal Magda Portal 1900 Peru Dichterin, Feministin, Autorin und politische Aktivistin, war eine der Gründerinnen der Alianza Popular Revolucionaria Americana.  
Malinche La Malinche um 1505 Mexiko Dolmetscherin und spätere Geliebte des Konquistadors Hernán Cortés, spielte eine bedeutende Rolle beim Eroberungsfeldzug.  
María Bartola Maria Bartola 16. Jh. Mexiko Aztekin, wird als die erste Historikerin Mexikos bezeichnet.
María del Refugio García Maria del Refugio Garcia 1898 Mexiko Frauenrechtsaktivistin
María Luisa Bombal Maria Luisa Sanchez 1910 Chile Schriftstellerin, zählt zu den wenigen Autorinnen Lateinamerikas, deren Werk weltweite Beachtung gefunden hat.  
Maria Montoya Martinez Maria Montoya Martinez 1887 Vereinigte Staaten Indianische Künstlerin, international bekannte Töpferin, untersuchte traditionelle Pueblo-Töpferstile und -Techniken, um Stücke zu schaffen, die den Anteil der Pueblo-Kultur an Kunst und Handwerk widerspiegeln.  
Marie Aioe Dorion Marie Iowa um 1786 Vereinigte Staaten Einziges weibliches Mitglied einer Überland-Expedition, die 1810 von der Pacific Fur Company in den pazifischen Nordwesten geschickt wurde.
Mary Musgrove Mary Musgrove um 1700 Neuengland Wichtige Vermittlerin Yamacraw- englischer Abstammung zwischen den Muscogee und den englischen Kolonisten.
Nancy Ward Nancy Ward 1738 Cherokee Eine geliebte Frau der Cherokee, was bedeutet, dass es ihr erlaubt wurde, in Räten zu sitzen und Entscheidungen zu treffen, zusammen mit den Häuptlingen und anderen geliebten Frauen.  
Ofelia Uribe de Acosta Ojelia Uribe de Acosta 1900 Kolumbien Suffragette und Politikerin.
Pocahontas Pocahontas um 1595 Neuengland Vermittlerin zwischen den Stämmen der Virginia-Algonkin und den englischen Kolonisten.  
Rosana Chouteau Rosa Chouteau 19. Jh. Osage Erster weiblicher Häuptling der Osage Beaver Gruppe, der Osage in Oklahoma.
Sarah Winnemucca Sara Winnemucca 1844 Paiute Indianerpolitikerin und Schriftstellerin.  
Teresa Villarreal Teresa Villarreal 1883 Mexiko/Vereinigte Staaten Revolutionäre Führerin in Arbeiter- und feministischen Fragen, die während der mexikanischen Revolution von 1910–1917 den Partido Liberal Mexicano (PLM) unterstützte.  
Weetamoo Wetamoo um 1635 Wampanoag Sie war die Sunksqua, auch Sachem, der Pocasset Wampanoag. Sie hatte fünf Ehemänner, von denen der berühmteste Wamsutta, der älteste Sohn von Massasoit, Sachem der Wampanoag und Teilnehmer des ersten Thanksgiving mit den Pilgervätern war.  
Xochitl Xochitl um 877 Zentralmexiko Toltekische Königin von 990 bis 1040. Sie half, den toltekischen Staat zu schmieden, und die Legende sagt, sie sei im Kampf gestorben.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Sacajawea. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 28. Oktober 2019.

Gedeck für Caroline Herschel Bearbeiten

 
Melchior Gommar Tieleman, Caroline Herschel (1829)

Caroline Herschel wurde am 16. März 1750 in Hannover geboren. Neben einer Schwester, die bereits als Kleinkind verstarb, wuchs sie gemeinsam mit vier Brüdern auf. Ihr Vater war Militärmusiker und zugleich an Philosophie und Astronomie interessiert. Dieses Interesse gab er an seine Kinder, auch an die Tochter, weiter und zwei ihrer Brüder wurden ebenfalls Musiker und Astronomen. Herschel konnte gemeinsam mit ihren Brüdern die Garnisonsschule besuchen und lesen und schreiben lernen, was für ein bürgerliches Mädchen nicht selbstverständlich war. Entgegen der Wünsche ihrer Mutter, die ihr eine Ausbildung zur Weißnäherin angedeihen lassen wollte, folgte sie dem Rat ihres Vaters und machte eine musikalische Ausbildung zur Konzertsängerin.

Sie folgte im Alter von 22 Jahren ihrem Bruder Friedrich Wilhelm Herschel nach England, der in Bath als Organist und Konzertleiter angestellt war, um ihm dort den Haushalt zu führen. Gleichzeitig half ihr Bruder ihr, der Enge des Elternhauses zu entfliehen, sich musikalisch weiterzuentwickeln und sie konnte als Solistin in Konzerten auftreten. Neben ihren Auftritten widmete sich Caroline Herschel der Astronomie. Sie half bei der Fertigung von Spiegelteleskopen. Ihr Anteil bestand in der Aufgabe, die Spiegel zu polieren und zu schleifen. Daneben beschäftigte sie sich mit astronomischer Theorie.

Nachdem ihr Bruder 1781 bei einer Himmelsdurchmusterung den Planeten Uranus entdeckt hatte, bot ihm König Georg III. eine Anstellung als Astronom in der Stadt Slough an, die er annahm. Auch Caroline bekam das Angebot einer Anstellung, als Gehilfin ihres Bruders, sie musste sich entscheiden, diese anzunehmen, oder ihre erfolgreiche Karriere als Sängerin fortzusetzen. Sie entschied sich, ihrem Bruder, den sie sehr verehrte, zu folgen und nahm die Anstellung an. Sie begann, den Sternenhimmel systematisch zu erforschen und suchte nach Kometen. Sie entdeckte astronomische Nebel sowie acht Kometen und erstellte einen Index zu John Flamsteeds Beobachtungen, zusammen mit einem Katalog von 561 Sternen, welche in dessen British Catalogue fehlten sowie zusätzlich eine Liste von Fehlern in dieser Publikation.

Gemeinsam arbeitete sie mit ihrem Bruder, notierte Sternpositionen, die er ihr zurief, wertete die Aufzeichnungen aus, schrieb Abhandlungen für die Philosophical Transactions, entdeckte weitere Nebel und berechnete Hunderte. Ihre Arbeit wurde von den bedeutendsten Mathematikern und Astronomen gewürdigt, unter ihnen Carl Friedrich Gauß und Johann Franz Encke. Nach dem Tod ihres Bruders kehrte sie in ihre Heimatstadt Hannover zurück. In Hannover arbeitete sie weiter als Astronomin und ordnete das Material ihres Bruders, welches ihrem Neffen John Herschel als Grundlage für seine Arbeit diente.

Ihr wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen. Sie bekam 1828 die Goldmedaille der Royal Astronomical Society und wurde 1835 zum Ehrenmitglied der Royal Astronomical Society ernannt. Die Königliche Irische Akademie der Wissenschaften in Dublin ernannte sie im Jahr 1838 zu ihrem Mitglied. Zu der Zeit war sie 88 Jahre alt. Im Auftrag des Königs von Preußen erhielt sie im Jahr 1846 die goldene Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Das Kronprinzenpaar empfing sie, als sie 97 Jahre alt war, einige Stunden unterhielten sie sich lebhaft und Caroline sang ihnen ein Lied vor, welches ihr Bruder komponiert hatte. Sie starb am 9. Januar 1848 und wurde in Hannover beerdigt.

Ihr Gedeck am Tisch der Dinner Tafel ist als Referenz an die Astronomie gestaltet. Ihr Teller wird zentral durch ein Auge gestaltet. Es soll an die Betrachtungen Herschels des Himmels durch ihr Teleskop erinnern, um weitere Komponenten des Universums zu entdecken. Von dem Auge im Zentrum des Tellers verlaufen vier Strahlen in die vier Himmelsrichtungen zum Rand des Tellers. Der Tischläufer ist durch zahlreiche astronomische Symbole gestaltet. Die Hintergrundfarben sind ein tiefes Blau und ein tiefes Schwarz, auf ihnen sind Wolken, Sterne und Kometen gestickt. Im Zentrum befindet sich eine hell strahlende Sonne, auf der der Teller platziert wird. Auf dem Rücken des Läufers sind astronomische Notationen sowie Verweise auf die Flugbahnen von Kometen aufgestickt. Auf der Vorderseite ist in goldener Farbe ihr Name gestickt; Der Initiale-Buchstabe „C“ wird durch ein Teleskop verziert, welches ihr Bruder ihr gegeben hatte und mit dem Caroline Herschel ihre Karriere gestartet hat.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Angélique du Coudray Angélique de Coudray um 1712 Königreich Frankreich Hofhebamme von Ludwig XV. von Frankreich, die etwa 4.000 arme Französinnen zu Hebammen ausgebildet hat. Erfand die erste lebensgroße Puppe, um Geburten zu üben.  
Anna Morandi Manzolini Anna Manzolini 1714 Bologna Als Honorarprofessorin lehrte sie Anatomie an der Universität Bologna und ist bekannt für ihre anatomisch präzisen Wachsnachbildungen menschlicher Organe und Körperteile.  
Anne Halkett Anne Halkett 1623 England Schriftstellerin, die vor allem für ihre Autobiografie und ihre religiösen Schriften bekannt wurde.  
Annie Jump Cannon Annie Jump Cannon 1863 Vereinigte Staaten Astronomin, wurde bekannt durch den Merksatz Oh, Be A Fine Girl – Kiss Me! welcher Generationen von Astronomen die Reihenfolge der Spektralklassen beigebracht hat. Im Jahr 1929 listeten die Wähler der National League of Women sie als eine der zwölf größten lebenden amerikanischen Frauen.  
Catharina Schrader Frau Cramer 1656 Niederlande Hebamme, bekannt für ihre umfangreichen Aufzeichnungen über Geburten in der frühen Neuzeit.  
Dorothea Christiane Erxleben Dorothea Leporin-Erxleben 1715 Königreich Preußen Erste promovierte deutsche Ärztin und eine Pionierin des Frauenstudiums.  
Dorothy Wordsworth Dorothy Wordsworth 1771 England Englische Autorin, Dichterin und Tagebuchschreiberin. Sie hatte keine Ambitionen, Schriftstellerin zu werden, und ihre Schriften bestehen nur aus Briefen, Tagebucheinträgen, Gedichten und Kurzgeschichten.  
Elizabeth Cellier Mrs. Cellier 17. Jh. England Katholische Hebamme im England des 17. Jahrhunderts. Sie wurde 1679 wegen im Nachgang der Papisten-Verschwörung vor Gericht gestellt, aber freigesprochen. Sie wehrte sich energisch mit Hilfe von Pamphleten, ein Mittel, das sie auch für die Verbesserung des Hebammenwesens und gegen den Einfall der Mediziner in dieses Gebiet einsetzte.  
Émilie du Châtelet Emilie du Chatelet 1706 Königreich Frankreich Mathematikerin, Physikerin, Philosophin und Übersetzerin der frühen Aufklärung. Gemeinsam mit Voltaire verfasste sie die Elemente der Philosophie Newtons. Außerdem übersetzte sie Newtons Philosophiae Naturalis Principia Mathematica und verband Newtons mit Leibniz’ Denken. Überdies forderte sie die Teilhabe von Frauen an allen Menschenrechten.  
Giustina Renier Michiel Renier Michiel 1755 Republik Venedig Eine aristokratische Frau, die dem intellektuellen und sozialen venezianischen Leben zur Blüte verholfen hat.  
Jeanne Dumée Jeanne Dumeè um 1680–1685 Königreich Frankreich Astronomin und Autorin. Sie setzte sich für das Recht auf Frauenstudium ein.
Jeanne Mance Jeanne Mance 1606 Königreich Frankreich Laienschwester und Krankenpflegerin. Sie war an der Gründung der Stadt Montreal beteiligt und gründete mit dem Hôtel-Dieu de Montréal das erste Krankenhaus auf kanadischem Boden.  
Josephine Kablik Josephine Kablick 1787 Böhmen Botanikerin und Paläontologin. Kablick studierte unter den besten Botanikern ihrer Zeit. Sie sammelte Pflanzen- und Fossilienproben für Institutionen in ganz Europa.  
Justine Siegemund Justine Dietrich 1636 Mark Brandenburg Hebamme. Sie brachte es als Autodidaktin von einer Dorfhebamme bis zur Hebamme am brandenburgischen Hof und veröffentlichte das erste deutsche Lehrbuch für Hebammen (Erstausgabe 1690).  
Kata Bethlen Katherine Bethlen 1700 Königreich Ungarn Schriftstellerin.  
Louyse Bourgeois Louyse Bourgeois 1563 Königreich Frankreich 26 Jahre lang Hebamme am französischen Königshof, Vorreiterin in der Geburtshilfe, löste mit ihrem Hebammenbuch das im 12. Jahrhundert von Trota („Trotula von Salerno“) verfasste geburtshilfliche Lehrbuch ab.  
Luise von Marillac Louise le Gras 1591 Königreich Frankreich Adlige, Ordensgründerin, gründete mit Vinzenz von Paul die Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom Hl. Vinzenz von Paul, wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.  
Margaret Cavendish Margaret Cavendish 1623 England Adlige, Philosophin, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin.  
Maria Cunitz Maria Cunitz 1610 Herzogtum Wohlau Eine der bedeutendsten Astronominnen der Frühen Neuzeit in Europa.  
Maria Margaretha Kirch Maria Kirch 1670 Königreich Preußen Astronomin, Ehefrau von Gottfried Kirch, entdeckte den Kometen von 1702 und gilt damit als erste Frau, die einen Kometen entdeckte.
Maria Mitchell Maria Mitchell 1818 Vereinigte Staaten Astronomin und Vorkämpferin für die Frauenrechte.  
Marie Colinet Marie Colinet um 1560 Schweiz Hebamme und Wundärztin.
Geneviève Thiroux d’Arconville Genevieve d'Arconville 1720 Königreich Frankreich Schriftstellerin und französische Anatomin.  
Marie Lavoisier Marie Lavoisier 1758 Königreich Frankreich Chemikerin, Illustratorin und Salonnière, arbeitete eng mit ihrem Mann Antoine Laurent de Lavoisier zusammen.  
Martha Mears Martha Mears 18. Jh. England Hebamme und Autorin.
Martine de Bertereau Baroness de Beausaleil um 1590 Königreich Frankreich Alchemistin und Bergbauexpertin.
Mary Ann Lamb Mary Lamb 1764 England Schriftstellerin und Mitarbeiterin ihres ebenfalls schreibenden Bruders Charles Lamb.  
Mary Somerville Mary Somerville 1780 Schottland Astronomin und Mathematikerin, die sich ihr Wissen autodidaktisch aneignete, erlangte als Wissenschaftsautorin große Bekanntheit.  
Mother Hutton Mother Hutton 18. Jh. England legendäre Figur, Apothekerin und Herbalistin, verantwortlich für die Entdeckung von Digitalis und seine essentielle Verwendung bei der Heilung von Herzproblemen.  
Nicole-Reine Lepaute Hortense Lepaut 1723 Königreich Frankreich Astronomin in der Zeit der Aufklärung.  
Sophie Germain Sophie Germain 1776 Königreich Frankreich Mathematikerin. 1805 bewies sie, dass der Fermatsche Satz für eine Gruppe von Primzahlen (Sophie-Germain-Primzahlen) zutrifft.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Caroline Herschel. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 29. Oktober 2019.


Gedeck für Mary Wollstonecraft Bearbeiten

 
Mary Wollstonecraft von John Opie (etwa 1797)

Mary Wollstonecraft wurde am 27. April 1759 in Spitalfields, London geboren. Sie war Engländerin irischer Abstammung, ihr Vater war Weber und Landwirt. Die Familie zog oft um, was ihre Schulbildung durch die häufigen Schulwechsel beeinträchtigte, jedoch war sie sehr an Bildung interessiert, auch an gleichberechtigter Schulbildung für Mädchen. Sie arbeitete im Alter von 19 Jahren für ein Jahr, bis 1779, als Gesellschafterin in Bath, danach gründete sie zusammen mit ihren Schwestern eine private Schule in London. Dort unterrichtete sie bis 1787. Sie reiste im Jahr 1785 nach Lissabon, um ihrer Freundin bei der Geburt ihres ersten Kindes beizustehen. Als sie Ende 1786 zurück an ihre Schule nach London kam, stellte sie fest, dass die Schule bankrottgegangen war. Um die aufgelaufenen Schulden zu bezahlen, arbeitete Wollstonecraft als Gouvernante in Irland. Nachdem sie 1787 die Stelle verloren hatte, kehrte sie nach London zurück, wo sie sich eine kleine Wohnung leisten konnte, da ihr erster Roman Mary veröffentlicht worden war.

Im Herbst 1792 reiste sie nach Frankreich. Dank eines Empfehlungsschreibens ihres Verlegers kam sie in Kontakt mit weiteren Schriftstellern, Politikern und anderen Künstlern. Auch kam sie mit Frauenrechtlerinnen in Kontakt und wurde durch die britische Frauenrechtlerin und Historikerin Catherine Macaulay beeinflusst. Ihr bekanntestes Werk, A vindication of the rights of woman, in dem sie für die Gleichberechtigung eintrat, entstand in Frankreich. In ihrem ersten Winter in Frankreich lernte sie auch den amerikanischen Geschäftsmann Gilbert Imlay kennen. Wollstonecraft und Imlay begannen im April 1793 eine Beziehung, aus der die gemeinsame Tochter Fanny stammte. Um Wollstonecraft und ihre Tochter zu schützen, ließ Imlay sie als amerikanische Staatsbürgerin registrieren, jedoch heiratete er Mary Wollstonecraft nicht. Den Sommer 1794 verbrachte Wollstonecraft mit einer dreimonatigen Reise durch Skandinavien. Ihre Letters Written During a Short Residence in Sweden, Norway, and Denmark wurden 1796 veröffentlicht. Mit ihrer Tochter kehrte sie 1795 nach London zurück. Die Trennung machte sie depressiv und im Oktober unternahm sie auf der Putney Bridge einen Suizidversuch.

Bereits 1791 hatte sie auf einem Empfang den proto-anarchistischen Schriftsteller William Godwin kennen gelernt, den sie 1796 wieder traf und ein Jahr später heiratete. Nach ihrer Heirat führte sie den Doppelnamen Mary Wollstonecraft-Godwin. Die gemeinsame Tochter Mary kam 1797 zur Welt. Mary Shelly wurde später als Autorin des Romans Frankenstein bekannt. Die Geburt ihrer Tochter Mary überlebte sie nur um elf Tage, da der in der Gebärmutter verbliebene Mutterkuchen zu einem Infekt führte und sie am Kindbettfieber starb.

Das Gedeck für Mary Wollstonecraft auf dem Tisch der Dinner Party wurde gestaltet, um den starken Charakter der Autorin zu beleuchten, auch ihren Glauben an die Gleichstellung der Frau. Der Tischläufer ist in unterschiedlichen Handwerkstechniken gestaltet. Es finden sich Nadelspitzen, Petitpoints, Stickereien, Häkelarbeiten und Stumpfarbeiten. In Bildern wird Wollstonecrafts Leben mit Szenen aus dem häuslichen Umfeld dargestellt. Auf der Rückseite ist ihr tragischer Tod dargestellt. Die Bilder mit Vögeln, Blumen und Äpfeln auf der Vorderseite sollen die Trivialität der weiblichen Existenz im 18. Jahrhundert hervorheben. Im Gegensatz zu der schlichten, häuslichen Gestaltung des Tischläufers ist der Teller aufwändig und dreidimensional gestaltet. Die erhabene Oberfläche dient Chicago als Metapher für Wollstonecrafts Willen und Intelligenz. Der Initial-Buchstabe „M“ auf der Vorderseite des Tischläufers wird mit zwei Ikonen, einem Zylinder und einem Handschuh, verziert, die Wollstonecrafts Lebenswerk darstellen. Auf ihrem Sterbebett sagte sie dazu: „Ich habe den Handschuh hingeworfen. Es ist an der Zeit, Frauen wieder zu ihrer verlorenen Würde zu verhelfen und sie zu einem Teil der menschlichen Spezies zu machen .“[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Alcipe Leonor D’Almeida 1750 Königreich Portugal, Lissabon Adlige, Lyrikerin und Übersetzerin, gründete die „Sociedade da Rosa“, eine anti-napoleonische Institution.  
Alison Cockburn Alison Rutherford 1712 Schottland Dichterin, Humoristin und Salonière, die im 18. Jahrhundert in Edinburgh einen Kreis hervorragender Freunde sammelte, darunter Walter Scott, Robert Burns und David Hume.  
Bridget Bevan Bridget Bevan 1698 Wales Pädagogin und Wohltäterin.  
Caroline Pichler Karoline Pichler 1769 Erzherzogtum Österreich Schriftstellerin, Lyrikerin, Kritikerin und Salonière.  
Caroline Schelling Caroline Schlegel 1763 Göttingen Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie zählte zu der als Universitätsmamsellen bekannten Gruppe Göttinger Professorentöchter und gilt als Muse verschiedener Dichter und Denker der Romantik.  
Celia Fiennes Celia Fiennes 1662 England Reiseschriftstellerin, die als erste Frau alle englischen Grafschaften bereiste.
Charlotte Corday Charlotte Corday 1786 Erste Französische Republik Attentäterin des französischen Revolutionärs Jean Paul Marat. Bei ihrem Prozess enthüllte Corday ihren idealistischen Ehrgeiz und verkündete angeblich: „Ich habe einen Mann getötet, um 100.000 zu retten.“  
Delarivier Manley Mary Manley um 1663 England Autorin, gewann durch eine umfangreiche Produktion von Schlüsselromanen und journalistischen Beiträgen internationale Bekanntheit.
Elizabeth Carter Elizabeth Carter 1717 England Englische Dichterin, Klassizistin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Mitglied des Bluestocking Circle.  
Elizabeth Hamilton Elizabeth Hamilton 1756 Schottland Essayistin, Dichterin, Satirikerin und Romancier.  
Elizabeth Montagu Elizabeth Montagu 1718 England Salondame, Schriftstellerin und Mäzenin, die die „Blaustrumpf“-Bewegung im England des 18. Jahrhunderts mitbegründete (Blue Stockings Society).  
Elizabeth Vesey Elizabeth Vesey 1715 Irland Wohlhabende Intellektuelle, verbunden mit der Bluestockings-Gruppe, einem sozialen und pädagogischen Kreis für Frauen.  
Françoise d’Aubigné, marquise de Maintenon Francoise de Maintenon 1635 Frankreich Mätresse und in morganatischer Ehe die zweite Gemahlin von Ludwig XIV. von Frankreich.  
Germaine de Staël Germaine de Staël 1766 Frankreich, Schweiz Vorläuferin der Literatursoziologie und der vergleichenden Literaturwissenschaft. Ihr meistgelesenes Werk war Über Deutschland.  
Hannah More Hannah More 1745 England Religiöse Schriftstellerin und Philanthropin, als Dichterin und Dramatikerin aktiv im Kreis von Johnson, Reynolds und Garrick.  
Hester Stanhope Hester Stanhope 1776 England Abenteurerin. Sie herrschte über ein lokales „Reich“ in den Drusenbergen des Libanon.  
Ida Pfeiffer Ida Pfieffer 1797 Erzherzogtum Österreich Weltreisende und Reiseschriftstellerin, die als erste europäische Frau das Innere der Insel Borneo durchquerte.  
Isabella Bishop Isabella Bishop 1831 England Forscherin, Naturforscherin, Fotografin und Schriftstellerin. Sie gründete zusammen mit Fanny Jane Butler das John Bishop Memorial Hospital und war die erste Frau, die zum Fellow der Royal Geographical Society gewählt wurde.  
Jeanne Louise Henriette Campan Jeanne Campan 1752 Frankreich Sprach fließend Französisch, Englisch und Italienisch und wurde zur Vorleserin der drei Töchter von Ludwig XV. Wenige Jahre später wurde sie die engste Vertraute von Marie Antoinette, als diese nach Versailles kam.  
Jekaterina Romanowna Woronzowa-Daschkowa Yekaterina Dashkova 1743 Russisches Kaiserreich Enge Vertraute der russischen Kaiserin Katharina der Großen und eine bedeutende Persönlichkeit der Aufklärung in Russland, unter anderem als Leiterin der Russischen Akademie der Wissenschaften.  
Josefa Amar y Borbón Josefa Amar 1749 Königreich Spanien Schriftstellerin, die zu einer Gruppe gehörte, die sich über die Dekadenz der spanischen Verhältnisse Sorgen machte und sie durch Erziehung korrigieren wollte.  
Madame de Pompadour Jeanne de Pompodour 1721 Frankreich Mätresse des französischen Königs Ludwig XV.  
Madame Roland Jeanne Manon Roland 1754 Frankreich Politische Figur in der Französischen Revolution, die in Paris einen Salon führte und an der Seite ihres Ehemanns die Politik der Girondisten wesentlich beeinflusste.  
Marie-Madeleine de La Fayette Marie de Lafayette 1634 Frankreich Adelige und Schriftstellerin, ihr Roman La Princesse de Clèves gilt als erster historischer Roman Frankreichs und einer der ersten Romane in der europäischen Literaturgeschichte.  
Marie Tussaud Marie Tussaud 1761 England, Frankreich Wachsbildnerin und Gründerin des nach ihr benannten Museums Madame Tussauds in London.  
Mary Ann Radcliffe Mary Radcliffe um 1746 Königreich Großbritannien Schriftstellerin und wichtige Person in der frühen Frauenbewegung.
Mary Boyle, Countess of Cork and Orrery Mary Monckton 1746 England Salonnière und Blaustrumpf in London.  
Mary Hays Mary Hays 1759 England Autodidaktin, die Essays, Gedichte, Romane und einige Arbeiten über berühmte oder berüchtigte Frauen veröffentlichte, frühe Feministin.
Mary Shelley Mary Shelley 1797 London Schriftstellerin, Autorin von Frankenstein oder Der moderne Prometheus, mehreren Romanen, Essays, Kurzgeschichten, Theaterstücken, Gedichten, Rezensionen, Biografien und Reiseerzählungen. Frau von Percy Bysshe Shelley, Tochter von William Godwin und Mary Wollstonecraft.  
Mary Wortley Montagu Mary Wortley Montagu 1689 England, Türkei Schriftstellerin.  
Olympe de Gouges Olympe de Gouges 1748 Frankreich Revolutionärin, Frauenrechtlerin, Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken im Zeitalter der Aufklärung. Sie ist die Verfasserin der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin von 1791.  
Rahel Varnhagen von Ense Rachel Varnhagen 1771 Königreich Preußen Schriftstellerin und Salonnière jüdischer Abstammung. Rahel Varnhagen gehörte der romantischen Epoche an und vertrat zugleich Positionen der europäischen Aufklärung. Sie trat für die jüdische Emanzipation und die Emanzipation der Frauen ein.  
Suzanne Curchod Suzanne Necker 1737 Schweiz Schriftstellerin und bedeutende Pariser Salonière der Aufklärung.  
Théroigne de Méricourt Théroigne de Mericourt 1762 Frankreich Wird auch „Amazone der Französischen Revolution“ genannt, weil sie für die Bewaffnung der Frauen eintrat. Als eloquente Vortragende hielt sie feurige Reden in Clubs, vor der Nationalversammlung und auf den Straßen. 1793 wurde sie von aufgebrachten Sansculotten angegriffen, schwer misshandelt und am Kopf verletzt.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Mary Wollstonecraft. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 31. Oktober 2019.

Gedeck für Sojourner Truth Bearbeiten

 
Sojourner Truth (etwa 1864)

Sojourner Truth wurde um 1797 in Hurley, New York als Tochter der versklavten Elisabeth (Ma Ma Bett) und James (Bomefree) geboren. Zunächst trug sie den Namen „Isabella“. Für eine Sklavin war ein Nachname unüblich, doch da ihr Vater „Bomefree“ genannt wurde, wurde sie zunächst „Isabella Bomefree“ genannt. Sie gehörte, wie ihre Familie, der aus den Niederlanden eingewanderten Familie Hardenbergh. Nach dem Tod von Johannes Hardenbergh 1799 wurde sie an den Sohn, Carles Hardenbergh, vererbt. Als Carles starb, waren ihre Eltern bereits aufgrund ihres Alters in die Freiheit entlassen worden, die etwa neun Jahre alte Isabella hingegen wurde zur Auktion gegeben. Den Zuschlag für 100 Dollar bekam John Neely, ein Kaufmann aus der Nähe von Kingston. Da Isabella vermutlich mit der niederländischen Sprache aufgewachsen war, fiel es ihr schwer, für die englische Familie Neely zu arbeiten und wenn sie Anweisungen nicht verstand, wurde sie mit der Peitsche bestraft. Im Jahr 1810 kaufte sie John Dumont, ein Farmer im Ulster County, der seine Sklaven nicht schlug.

Isabella verliebte sich um 1815 in Robert, einen Sklaven von einer benachbarten Farm. Dessen Besitzer untersagte die Beziehung und Robert wurde von ihr getrennt, sie sah ihn nie wieder. Ihr Besitzer Dumont zwang sie zu einer Ehe mit einem Sklaven namens Thomas. Aus dieser Beziehung gingen vier Kinder hervor, zudem hatte Isabella einen Sohn, dessen leiblicher Vater Robert war. Dumont hatte ihr die Freiheit versprochen, jedoch ließ er sie nicht gehen. Deshalb floh Isabella 1826 zum Quäker Isaac van Wagenen. Dieser kaufte sie und ihre jüngste Tochter frei.

Nachdem sie frei war, konvertierte Isabella zum Christentum und zog 1829 als Hausdienerin mit ihrem Sohn nach New York City. Dort trat sie 1832 der christlich-utopischen Zion’s-Hill-Gemeinde bei, deren Führer Robert Matthews behauptete, als Prophet von Gott gesandt zu sein. Die Gemeinde wurde 1834 aufgelöst. Im Jahr 1843, nachdem sie eine religiöse Inspiration erfahren hatte, beschloss Isabella als Wanderpredigerin durch das Land zu ziehen. Sie nahm dazu den Namen Sojourner Truth an. Durch die reformistisch eingestellten Mitglieder der „Northampton Association of Massachusetts“ kam sie mit fortschrittlichen abolitionistischen und feministischen Ideen in Kontakt.

Als Frau und ehemalige Sklavin wurde sie schnell bekannt. Ihr Scharfsinn und die Intensität ihrer Reden verbreiteten sich. Legendär wurde ihre Rede „And ain’t I a woman?!“ (Und bin ich denn keine Frau?), die sie im Jahr 1851 in Ohio anlässlich einer Frauenrechtskonvention hielt. Durch die Veröffentlichung ihrer Lebensgeschichte, die ihre Freundin Olive Gilbert aufgeschrieben hatte (Sojourner Truth konnte nicht schreiben) und das von William Lloyd Garrison 1850 veröffentlichte „The Narrative of Sojourner Truth: A Northern Slave“, hatte sie ein wenig Geld verdient und konnte sich davon ein eigenes Haus kaufen. Sie zog nach Washington, D.C. und betreute dort schwarze Soldaten, die aus dem Sezessionskrieg zurückgekehrt waren. Sie lehrte Hauswirtschaft, um freigelassenen Sklavinnen eine Lebensgrundlage zu verschaffen und setzte sich gegen die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Um dieses Ziel zu erreichen, sprach sie sogar mit Präsident Lincoln.

Im Jahr 1867 initiierte Sojourner Truth eine Stellenvermittlung für Afroamerikaner und arbeitete für die Freedman’s Relief Association. In ihren letzten Lebensjahren setzte sie sich für das Wahlrecht für Frauen und für Schwarze ein, sprach sich gegen Tabak, Alkohol und modische Kleidung aus, unterstützte Eigenständigkeit gegen eine zu große Abhängigkeit von staatlichen Institutionen und trat für die Bildung einer neuen Kolonie für befreite Sklaven ein. Sie starb 1883 in Battle Creek, Michigan.

Das Gedeck für Sojourner Truth hebt sich von den anderen Gedecken auf der Dinner Tafel ab. Ihr Teller wurde nicht mit den sonst üblichen Schmetterlingsvulven gestaltet, sondern zeigt drei afrikanisch gestaltete Frauengesichter in Maskenform. Eines ist nach links, eines geradeaus und eines nach rechts gerichtet. Diese drei Gesichter teilen sich einen weiblichen Körper, der durch die abgerundeten Brüste suggeriert wird. Nach Chicago deutet die Träne auf dem Gesicht auf der linken Seite auf das Leiden ihrer Mitsklaven hin. Das hochstilisierte Gesicht auf der rechten Seite, in einem Ausdruck der Empörung mit offenem Mund, repräsentiert den Zorn der schwarzen Frauen in ihrer Versklavung und die erhobene Faust auf der rechten Seite soll als kraftvolle Geste an die Rede von Sojourner Truth auf der Frauenrechtskonvention von 1851 erinnern. Das mittlere Gesicht, eine Maske bestehend aus schwarzweißen Dreiecksmustern, steht für die Unterdrückung der Frauen, egal ob schwarz oder weiß, die ihr wahres Selbst verbergen mussten.

In dem Sojourner Truth gewidmeten Gedeck wird ihr afrikanisches Erbe mit den Fußspuren vereint, die Sojourner Truth in der amerikanischen Geschichte hinterlassen hat. Der Tischläufer verbindet die afrikanischen Ursprünge des Quiltens mit seiner Geschichte in den Vereinigten Staaten. Seine Ränder sind in afrikanischer Streifenwebtechnik, die traditionell von Sklaven verwendet wird, mit einer von europäischen Frauen in die Vereinigten Staaten eingeführten Arbeitstechnik kombiniert. Diese Kombination soll nach Chicago die „Verschmelzung dieser beiden Traditionen bei der Entwicklung amerikanischer Quilts“ darstellen.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Angelina Emily Grimké Angelina Grimké 1805 Vereinigte Staaten Christliche Frauenrechtsaktivistin und Abolitionistin. Schrieb den ersten Traktat in den Vereinigten Staaten über Frauenrechte, Briefe über die Gleichheit der Geschlechter und den Zustand der Frauen im Jahr 1838.  
Anna Carroll Anne Ella Carroll 1815 Vereinigte Staaten Politikerin, Publizistin und Lobbyistin. Sie spielte eine bedeutende Rolle als Beraterin Lincolns während des Amerikanischen Bürgerkriegs.  
Bessie Smith Bessie Smith 1894 Vereinigte Staaten Bluessängerin, vorwiegend aktiv in den 1920er Jahren, spielte mehr als 150 Schallplatten ein und galt als „Kaiserin des Blues“.  
Edmonia Lewis Edmonia Lewis vermutlich 1844 Vereinigte Staaten Bildhauerin. Sie war die erste afroamerikanische Bildhauerin, die in der internationalen Kunstwelt Ruhm und Anerkennung erreichte.  
Frances Harper Frances Harper 1825 Vereinigte Staaten Afroamerikanische Abolitionistin, Dichterin und Autorin. Sie war auch in anderen Arten der Sozialreform aktiv und Mitglied der Woman’s Christian Temperance Union.  
Harriet Beecher Stowe Harriet Beecher Stowe 1811 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und erklärte Gegnerin der Sklaverei. Ihr bekanntestes Werk ist das Buch Onkel Toms Hütte aus dem Jahr 1852.  
Harriet Tubman Harriet Tubman 1820 Vereinigte Staaten Afroamerikanische Fluchthelferin der Hilfsorganisation Underground Railroad.  
Ida B. Wells Ida B. Wells 1862 Vereinigte Staaten Journalistin sowie Bürger- und Frauenrechtlerin. Sie war Mitgründerin zahlreicher Organisationen, darunter der NAACP und der NACW (National Association of Colored Women), und setzte sich prominent gegen die damals weit verbreitete Lynchjustiz an Afroamerikanern ein.  
Josephine Baker Josephine Baker 1906 Vereinigte Staaten, Frankreich Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin. 1937 nahm die gebürtige Amerikanerin die französische Staatsbürgerschaft an, arbeitete während des Zweiten Weltkriegs für die Resistance und den Geheimdienst und wurde nach Kriegsende in die Ehrenlegion aufgenommen.  
Lily Ann Granderson Milla Granson 1816 Vereinigte Staaten Wegweisende Pädagogin.
Margaret Murray Washington Margaret Murray Washington 1865 Vereinigte Staaten Direktorin des Tuskegee Normal and Industrial Institute, das später zur Tuskegee University wurde. Sie war die dritte Frau von Booker T. Washington.  
Maria W. Stewart Maria Stewart 1803 Vereinigte Staaten Lehrerin, Journalistin, Dozentin, Abolitionistin und Frauenrechtlerin, erste afroamerikanische Frau, die öffentliche Vorträge hielt, über Frauenrechte referierte und eine öffentliche Anti-Sklaverei-Rede hielt.  
Marian Anderson Marian Anderson 1897 Vereinigte Staaten Opernsängerin in der Stimmlage Alt, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, Trägerin der Presidential Medal of Freedom.  
Mary Ann Shadd Cary Mary Ann Shadd Cary 1823 Vereinigte Staaten, Kanada Sklavereigegnerin, Journalistin, Verlegerin, Lehrerin, Abolitionistin und Anwältin, erste schwarze Verlegerin in Nordamerika und die erste Verlegerin in Kanada.  
Mary Livermore Mary Livermore 1820 Vereinigte Staaten Journalistin, Abolitionistin und Befürworterin von Frauenrechten.  
Mary McLeod Bethune Mary McLeod Bethune 1875 Vereinigte Staaten Frauen- und Bürgerrechtlerin, Pädagogin, gründete eine Privatschule für afroamerikanische Studenten in Daytona Beach, Florida.  
Prudence Crandall Prudence Crandall 1803 Vereinigte Staaten Lehrerin und Aktivistin gegen die Rassentrennung im Bildungswesen. Sie gründete die erste Schule für afroamerikanische Schülerinnen in Neuengland.  
Sarah Moore Grimké Sarah Grimke 1792 Vereinigte Staaten Amerikanische Abolitionistin, Schriftstellerin und Aktivistin für das Frauenwahlrecht.  
Zora Neale Hurston Zora Neale Hurston 1891 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und Folkloristin. Sie wird zur Harlem Renaissance gerechnet.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Sojourner Truth. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. November 2019.

Gedeck für Susan B. Anthony Bearbeiten

 
Susan B. Anthony

Susan B. Anthony wurde am 15. Februar 1820 in Adams, Massachusetts geboren. Ihr Vater Daniel Anthony gehörte der Glaubensgemeinschaft der Quäker an, ihre Mutter war Methodistin, andere Vorfahren wiederum gehörten weiteren Glaubensgemeinschaften an, so dass in der Familie große Toleranz herrschte. Ihr Vater war ein Befürworter des Abolitionismus und der Temperenzler, auch Susan Anthony schloss sich später diesen Bewegungen an, zudem war sie eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Frauenrechtsbewegung in den USA. Bereits im Alter von 17 Jahren sammelte sie Unterschriften für die „Anti-Sklaverei-Bewegung“ und wurde 1856 Agentin für die American Anti-Slavery Society im Staat New York.

Gemeinsam mit Elizabeth Cady Stanton, die sie 1851 kennen lernte, gründete sie 1852 die „New York Women’s State Temperance Society“, nachdem Anthony als Frau daran gehindert worden war, auf einer Temperenzler-Konferenz zu sprechen. Die Women’s Loyal National League wurde 1863 gegründet und führte zu der bis dahin größten Unterschriftensammlung zu einer Petition in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Es kamen 400.000 Unterschriften zusammen, um die Abschaffung der Sklaverei zu unterstützen. Stanton und Anthony initiierten 1866 die American Equal Rights Association, eine Organisation, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen, aber auch von Afroamerikanern einsetzte.

Ab 1868 brachten die beiden The Revolution, eine Zeitung für Frauenrechte, heraus, und gründeten 1869 die National Woman Suffrage Association. Sie entstand aus einer Spaltung der Frauenbewegung und im Jahr 1890 konnte diese durch den Zusammenschluss mit der Konkurrenzorganisation American Woman Suffrage Association, um die National American Woman Suffrage Association zu gründen, wieder zusammengeführt werden. Ab 1876 begannen Anthony und Stanton zusammen mit Matilda Joslyn Gage an der History of Woman Suffrage (Geschichte des Frauenwahlrechts) zu arbeiten, was sich schließlich zu einem sechsbändigen Werk entwickelte. Anthony wurde 1872 verhaftet, nachdem sie in ihrer Heimatstadt Rochester zur Wahl gegangen war. In einem Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren wurde sie zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt. Sie weigerte sich, diese Strafe zu zahlen und die Behörden verzichteten auf ein weiteres Vorgehen. Im Jahr 1878 erreichten Stone und Anthony, dass dem Kongress durch den Senator Aaron A. Sargent ein „Amendment“ (Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten) vorgelegt wurde, welches Frauen das Wahlrecht geben sollte. Erst 1920 wurde es ratifiziert als 19. Amendment zur Verfassung der Vereinigten Staaten und volkstümlich als Susan-B.-Anthony-Amendment bezeichnet.

Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, unternahm Anthony viele Reisen und hielt 75 bis 100 Reden im Jahr. Sie unterstützte viele Kampagnen der einzelnen Bundesstaaten und arbeitete auch international für die Frauenrechte. Sie gehörte zu den Gründerinnen des International Council of Women. Auf der World’s Columbian Exposition (Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893) half sie mit, den „Weltkongress Repräsentativer Frauen“ abzuhalten.

Zu Beginn ihrer Tätigkeit für Frauenrechte musste sich Anthony gegen viele Widerstände behaupten. So wurde ihr unter anderem unterstellt, einen Versuch zur Zerstörung der Institution Ehe zu unternehmen. Dies änderte sich aber und sie erfuhr zunehmend Unterstützung und Anerkennung. Ihr 70. Geburtstag wurde als ein nationales Ereignis angesehen und in Washington mit prominenten Mitgliedern des Repräsentantenhauses und des Senats als Gästen gefeiert. Ihren 80. Geburtstag richtete Präsident William McKinley im Weißen Haus aus.

Sie erhielt auch nach ihrem Tod zahlreiche Würdigungen, so wurde sie als erste Frau und reale Bürgerin auf einer Münze der Vereinigten Staaten, dem 1979 erschienenen Susan-B.-Anthony-Dollar, abgebildet.

Als Gedeck für Susan B. Anthony auf dem Tisch der Dinner Party wurde ihr Teller in einer ausgeprägten dreidimensionalen Form gestaltet. Er erhebt sich „mit großer Kraft von der Oberfläche, um ihren Grenzen zu entkommen“ über die Tafel und soll, nach Wunsch von Judy Chicago, ihre Position als „Königin des Tisches“ verdeutlichen. Er soll den Freiheitskampf der Suffragette Anthony und den ihrer Mitaktivistinnen repräsentieren und würdigen. Auf dem Tischläufer gehen die Namen von Anführerinnen der Frauenrechtsbewegung, darunter Amelia Bloomer, Mary Sewall und Anna Howard Shaw, in Strahlenform vom Teller aus. Diese Bänder sind nach Stickereien gemustert, die im 19. Jahrhundert zum Gedenken an Angehörige verwendet wurden. Einige sind mit Platten auf der Rückseite befestigt, auf denen der berühmteste Spruch von Anthony, „Failure is Impossible“ („Misserfolg ist unmöglich“), zu lesen ist. Die Rückseite des Tischläufers ist einem „crazy Quilt“ nachempfunden, bei dem zufällige Stoff- und Stickteile ohne Muster zusammengefügt werden, was an frühes amerikanisches Quilten erinnert. An den Quiltbereich grenzt ein Satinband an, auf dem der Schriftzug „Independence is Achieved by Unity“ („Unabhängigkeit wird durch Einheit erreicht“) zu lesen ist. Die drei Initial-Buchstaben auf der Vorderseite: „S“, „B“ und „A“ sind besonders gestaltet und sollen ihr Engagement für die Sache, ihre Beziehung zu Elizabeth Stanton und ihren Platz in der US-amerikanischen Geschichte darstellen.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Aasta Hansteen Hasta Hansteen 1824 Norwegen Malerin, Schriftstellerin und frühe Feministin.  
Adelheid Popp Adelheid Popp 1869 Kaisertum Österreich, Wien Österreichische Frauenrechtlerin und Sozialistin, Begründerin der proletarischen Frauenbewegung in Österreich.  
Aletta Jacobs Aletta Jacobs 1854 Niederlande Ärztin und Frauenrechtlerin. Sie war die erste Frau der Niederlande, die als Ärztin eine Approbation erhielt. 1882 gründete sie die erste Klinik für Geburtenkontrolle der Welt.  
Alexandra Gripenberg Alexandra van Grippenberg 1857 Großfürstentum Finnland Sozialaktivistin, Autorin, Journalistin, Zeitungsverlegerin und Politikerin. Gripenberg war eine führende Stimme der Frauenrechtsbewegung in Finnland um 1900.  
Alice Stone Blackwell Alice Stone Blackwell 1857 Vereinigte Staaten Journalistin, Feministin und Menschenrechtsaktivistin.  
Alice Paul Alice Paul 1885 Vereinigte Staaten Suffragette und Frauenrechtlerin.  
Amalia Holst Amelia Holst 1758 Mecklenburg Pädagogin und Frauenrechtlerin. Sie setzte sich für eine Bildung im Geiste der Aufklärung ein und war Verfechterin der Frauenbildung.
Annie Besant Annie Wood Besant 1847 England Sozialistin, Frauenrechtlerin, Schriftstellerin, Rednerin und Unterstützerin der irischen und indischen Selbstverwaltung. Sie wurde später ein führendes Mitglied der mystischen Theosophischen Gesellschaft und zog nach Indien.  
Annie Kenney Annie Kenney 1879 England Militante Suffragette der Arbeiterklasse, die führende Positionen in der Women’s Social and Political Union bekleidete und sich für das Frauenwahlrecht einsetzte.  
Annie Smith Peck Annie Smith Peck 1850 Vereinigte Staaten Professorin für Latein am Smith College in Massachusetts. Sie begann 1894 mit dem Bergsteigen und wurde zu einer Berühmtheit. 1908 führte sie die Erstbesteigung des Huascarán Norte in Peru durch und hielt damit den Höhenrekord für Frauen.  
Auguste Fickert Augusta Fickert 1855 Kaisertum Österreich, Wien Frauenrechtlerin, Sozialreformerin und Journalistin.  
Auguste Schmidt Augusta Schmidt 1833 Deutsches Kaiserreich, Breslau Sie engagierte sich vor allem für die Mädchenbildung und die Rechte von Frauen.  
Barbara Leigh Smith Bodichon Barbara Bodichon 1827 England Landschaftsmalerin und Frauenrechtsaktivistin, bemühte sich um Frauenbildung, -rechte und -wahlrecht, maßgeblich an der Gründung des Girton College in Cambridge beteiligt.  
Bertha Lutz Bertha Lutz 1894 Brasilien Herpetologin, Frauenrechtsaktivistin, Diplomatin, führende Persönlichkeit in der Panamerikanischen Frauenbewegung und Menschenrechtsbewegung.  
Caroline Norton Caroline Norton 1808 England Schriftstellerin. Aufgrund der Probleme, die sie wegen der Trennung von ihrem Gemahl hatte, setzte sie sich mit einem gewissen Erfolg für die Verbesserung der Rechte von Ehefrauen ein.  
Carrie Chapman Catt Carrie Chapman Catt 1859 Vereinigte Staaten Amerikanische Suffragette, die sich für den Neunzehnten Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten einsetzte, der 1920 den Frauen in den USA das Wahlrecht einräumte.  
Carrie Nation Carrie Nation 1846 Vereinigte Staaten Amerikanerin, radikales Mitglied der Mäßigkeitsbewegung, die bereits vor dem Aufkommen der Prohibition Alkohol ablehnte. Sie ist besonders bemerkenswert, weil sie mit einem Beil alkoholabhängige Einrichtungen (meistens Tavernen) angriff.  
Charlotte Perkins Gilman Charlotte Perkins Gilman 1860 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Ihren literarischen Durchbruch hatte sie 1892 mit der autobiographisch geprägten Erzählung Die gelbe Tapete.  
Christabel Pankhurst Christabel Pankhurst 1880 England Sie setzte sich, teilweise mit radikalen Mitteln, für die Frauenrechte ein.  
Constance Bulwer-Lytton Constance Lytton 1869 England Einflussreiche britische Aktivistin der Suffragetten, Autorin, Rednerin und Aktivistin für Gefängnisreformen, setzte sich für Frauen und Geburtenkontrolle ein. Sie benutzte manchmal den Namen Jane Warton.  
Eliška Krásnohorská Eliška Krásnohorská 1847 Kaisertum Österreich, Prag Schriftstellerin, Übersetzerin und Aktivistin für Frauenrechte in Böhmen.  
Elizabeth Cady Stanton Elizabeth Cady Stanton 1815 Vereinigte Staaten Bürgerrechtlerin, Abolitionistin und eine führende Persönlichkeit der Frauenrechtsbewegung in den USA.  
Emmeline Pankhurst Emmeline Pankhurst 1858 England Aktivistin und Führerin der britischen Suffragettenbewegung.  
Emmeline Pethick-Lawrence Emmeline Pethick-Lawrence 1867 England Frauenrechtlerin.  
Frances Power Cobbe Frances Power Cobbe 1822 Irland Schriftstellerin, Sozialreformerin, Pionierin im Kampf gegen Tierversuche und führende Frauenwahlrechtlerin.  
Frances Willard Frances Willard 1839 Vereinigte Staaten Lehrerin, Suffragette und Sozialreformerin. Sie gehörte zu den Gründerinnen der Woman’s Christian Temperance Union und war von 1879 bis zu ihrem Tod deren Präsidentin.  
Frances Wright Frances Wright 1795 Schottland, Vereinigte Staaten Sozialreformerin und eine der frühesten und unerschrockensten Frauenrechtlerinnen. Bekämpfte die Sklaverei.  
Fredrika Bremer Frederika Bremer 1801 Schweden Schriftstellerin und Initiatorin der schwedischen Frauenbewegung.  
Gunda Beeg Gunda Beeg 1858 Oberfranken, Nürnberg Sie war eine Frauenkleiderreformerin, die mit half, die erste deutsche Frauenreformorganisation zu gründen und eine neue Uniformbluse für den deutschen Telefon- und Postdienst zu entwerfen.
Kalliroi Parren Kallirhoe Parren 1861 Griechenland Journalistin und Schriftstellerin, aktiv in der feministischen Bewegung in Griechenland.  
Kate Sheppard Katherine Sheppard 1847 England, Neuseeland Sozialreformerin, Suffragette und die erste Präsidentin des Nationalen Frauenrats in Neuseeland.  
Käthe Schirmacher Kathe Schirmacher 1865 Deutsches Kaiserreich, Danzig Politikerin (DNVP), Frauenrechtlerin und Autorin.  
Lucretia Mott Lucretia Mott 1793 Vereinigte Staaten Abolitionistin und Frauenrechtlerin.  
Lucy Stone Lucy Stone 1818 Vereinigte Staaten Reformerin, Publizistin, Frauenrechtlerin, Abolitionistin, als erste amerikanische Ehefrau behielt sie ihren Geburtsnamen bei.  
Louise Otto-Peters Luise Otto-Peter 1819 Königreich Sachsen Sozialkritische Schriftstellerin und Mitbegründerin der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung.  
Margarete Forchhammer Margarete Forchhammer 1863 Dänemark Sprachenlehrerin und bekannte Frauenrechtlerin.  
Mary Ann Müller Mary Müller 1820 England, Neuseeland Lehrerin, Suffragette und eine der ersten Feministinnen in Neuseeland.  
Mary Church Terrell Mary Church Terrell 1863 Vereinigte Staaten Bürgerrechtsaktivistin, 1909 Gründungsmitglied der National Association for the Advancement of Colored People, eine der ersten afroamerikanischen Frauen, die einen Universitätsabschluss erwarb, Rektorin einer Hochschule.  
Mary Lee Mary Lee 1821 Irland, Australien Frauenrechtlerin und Sozialreformerin in Südaustralien.  
Millicent Garrett Fawcett Millicent Fawcett 1847 England Britische Frauenrechtlerin, eine Anführerin der Frauenwahlrechtsbewegung.  
Minna Canth Minna Canth 1844 Finnland Schriftstellerin und Frauenrechtlerin.  
Minna Cauer Minna Cauer 1841 Deutsches Kaiserreich Pädagogin, Aktivistin im radikalen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung und Journalistin.  
Sophie Adlersparre Baroness of Adlersparre 1823 Schweden Frauenrechtsaktivistin, Herausgeberin, Autorin und Mitbegründerin der Fredrika Bremer Association.  
Sylvia Pankhurst Sylvia Pankhurst 1882 England Aktivistin in der Suffragettenbewegung.  
Victoria Woodhull Victoria Woodhull 1838 Vereinigte Staaten Journalistin, Zeitungsverlegerin, Finanzmaklerin, Spiritistin und bekannte Frauenrechtlerin.  
Vida Goldstein Vida Goldstein 1869 Australien Eine bahnbrechende australische feministische Politikerin, die sich für das Wahlrecht und die soziale Reform der Frauen einsetzte. Sie trat fünfmal bei Parlamentswahlen an, war eine lautstarke Gegnerin des Kapitalismus und der Politik von White Australia und eine überzeugte Pazifistin, die während des Ersten Weltkrieges für den Frieden eintrat.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Susan B. Anthony. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. November 2019.

Gedeck für Elizabeth Blackwell Bearbeiten

 
Elizabeth Blackwell von Joseph Stanley Kozlowski, 1905

Elizabeth Blackwell wurde am 3. Februar 1821 in Counterslip bei Bristol geboren. Die Familie übersiedelte 1832 in die Vereinigten Staaten. Dort starb 1838 der Vater Samuel Blackwell. Gemeinsam mit ihren drei Töchtern führte Elizabeths Mutter Hannah Lane Blackwell eine Privatschule, um die Familie zu versorgen. Es war der Wunsch von Elizabeth Blackwell, Medizin zu studieren. Da sie jedoch eine Frau war, wurde ihre Bewerbung von zwölf Colleges abgelehnt. Dennoch fand sie Mitte der 1840er Jahre einen Studienplatz am Geneva College in New York. Ihr Studium schloss sie im Jahr 1849 als erste US-amerikanische Ärztin und als Beste ihres Jahrgangs ab.

Die nächste Hürde für Blackwell war, als Ärztin praktizieren zu können. Sie fand niemanden, der ihr Praxisräume vermieten wollte, Patienten waren skeptisch, ob sie als Frau eine gute Ärztin sein könnte und Krankenhäuser wollten sie nicht anstellen. Sie reiste nach Paris, doch dort wurde nicht einmal ihr Diplom anerkannt. Sie konnte sich jedoch zwischen 1849 und 1851 in Paris und in London auf dem Gebiet der Geburtshilfe weiterbilden. Schließlich eröffnete sie in New York eine eigene Praxis, in einem Haus, welches sie kaufte, da ihr noch immer niemand Räume vermieten wollte. Ihre Sammlung von Texten zur Hygiene unter dem Titel The Laws of Life, with Special Reference to the Physical Education of Girls erschien 1854.

Nachdem sie dank zufriedener Patienten und positiver Presse nach einigen Jahren auch finanziellen Erfolg verzeichnete, gründete sie zusammen ihrer Schwester Emily sowie Marie Zakrzewska im Jahr 1857 ein „Universitätsspital“. Hier wollten die drei Ärztinnen jungen Frauen die Möglichkeit geben, sich zur Ärztin ausbilden zu lassen, ohne sich den Schikanen und Unbilden des Studiums an einer „Männeruniversität“ unterziehen zu müssen. Sie nannten es das Women's Medical College of the New York Infirmary. Blackwell bestand auf sehr strengen Examen für die Zulassung und Abschlussprüfungen, zudem mussten die angehenden Ärztinnen eine einwandfreie Moral vorweisen. Damit wollte sie verhindern, dass den von ihr ausgebildeten Ärztinnen die Anerkennung verweigert würde.

Elizabeth Blackwell verließ 1869 die Vereinigten Staaten und ihr Spital, um ins Vereinigte Königreich zurückzukehren. Dort gründete sie 1871 die National Health Society, den Vorläufer des heutigen britischen National Health Service. Gemeinsam mit Florence Nightingale bildete sie an der London School of Medicine for Women Krankenschwestern und Ärztinnen aus. Blackwell zog sich ab 1875 zunehmend aus der ärztlichen Praxis zurück, schrieb Bücher und starb Ende Mai 1910 in Schottland.

Das Gedeck für Elizabeth Blackwell auf dem Tisch der Dinner Party steht für ihre Erfolge, aber auch für ihre Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Medizin. Der Teller ist mit verdrehten bunten Formen verziert, die sich im Zentrum zu einem „schwarzen Brunnen“ verwirbeln, dies ist ein Wortspiel auf ihren Nachnamen. Die neuen Möglichkeiten für Frauen, die aus Blackwells Anstrengungen erwuchsen, sollen sich in der Form der sich windenden Farbbänder vom Teller abheben und aus ihrem Zentrum herauswachsen. Der Tischläufer greift die Struktur und die leuchtenden Farben des Tellers auf. Auch auf ihm starten die bunten Formen aus der schwarzen Mitte zum Rand und stellen eine abstrakte Schmetterlingsform dar. Ein dünnes, graues Chiffon-Tuch verhüllt die leuchtenden Farben des Tischläufers und steht für die Schwierigkeiten, die Blackwell und andere Frauen hatten und bis heute haben, die Karrieren in von Männern dominierten Bereichen anstrebten. Auf der Vorderseite wird der Initiale-Buchstabe „E“ durch ein Stethoskop verziert, welches als medizinisches Symbol auf Elizabeth Blackwell als erste Ärztin in den USA verweist.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Alice Milliat Madame A. Milliat 1884 Frankreich Schwimmerin, Hockeyspielerin und Ruderin sowie Sportfunktionärin und Kämpferin für Frauenrechte.  
Althea Gibson Althea Gibson 1927 Vereinigte Staaten Tennisspielerin und erste afro-amerikanische Profigolferin der Ladies Professional Golf Association Tour.  
Amelia Chopitea Villa Amelia Villa 1900 Bolivien Boliviens erste Ärztin.
Amelia Earhart Amelia Earhart 1897 Vereinigte Staaten Flugpionierin und Frauenrechtlerin.  
Anna Schabanowa Anna Schabanoff 1848 Russisches Kaiserreich Pionierin als Kinderärztin und Frauenrechtlerin in Russland.  
Belva Ann Lockwood Belva Lockwood 1830 Vereinigte Staaten Anwältin, Frauenrechtlerin und die erste Frau, die als Anwältin einen Fall vor dem Obersten Gerichtshof der USA verhandelte sowie 1884 offiziell mit einer eigenen Kampagne als Präsidentschaftskandidatin antrat.  
Betzy Kjelsberg Betsy Kjelsberg 1866 Norwegen Politikerin der Venstre (Partei) und ihr erstes weibliches Vorstandsmitglied, Norwegens erste Fabrikinspektorin von 1910–1936 und Mitglied der feministischen Bewegung.  
Charlotte Guest Charlotte Guest 1812 Vereinigtes Königreich Englische Aristokratin, die als erste Verlegerin im modernen Druckformat von The Mabinogion bekannt ist, welches die früheste Prosa-Literatur von Großbritannien ist.  
Clara Barton Clara Barton 1821 Vereinigte Staaten Krankenschwester, Lehrerin und Philanthropin. Sie gründete das Amerikanische Rote Kreuz und hatte darüber hinaus auch großen Einfluss auf das Selbstverständnis der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.  
Clémence Royer Clemence Royer 1830 Frankreich Autorin, Anthropologin, Philosophin und Feministin. Bekannt wurde sie 1862 durch ihre viel diskutierte Übersetzung von Charles Darwins Über die Entstehung der Arten.  
Dorothea Schlözer Dorothea von Rodde 1770 Königreich Preußen Salonnière. Sie zählt zu der als „Universitätsmamsellen“ bekannten Gruppe Göttinger Gelehrtentöchter des 18. Jahrhunderts.  
Edith Cavell Edith Cavell 1865 Vereinigtes Königreich Eine in Belgien tätige englische Krankenschwester, die während der deutschen Besatzung Belgiens im Ersten Weltkrieg wegen Fluchthilfe für alliierte Soldaten nach einem Kriegsgerichtsurteil durch Erschießen hingerichtet wurde.  
Elin Kallio Elin Kallio 1859 Finnland Gefeierte bahnbrechende finnische Turnerin, gilt als Begründerin der Frauengymnastik in Finnland.  
Elizabeth Garrett Anderson Elizabeth Anderson 1836 Vereinigtes Königreich Erste Ärztin mit Hochschulabschluss im Vereinigten Königreich sowie erstes weibliches Mitglied der British Medical Association (BMA).  
Emily Blackwell Emily Blackwell 1826 Vereinigte Staaten Ärztin für Gynäkologie sowie Frauenrechtlerin.  
Emily Faithfull Emily Faithfull 1835 Vereinigtes Königreich Frauenrechtsaktivistin und Verlegerin.  
Emmy Noether Emmy Noether 1882 Weimarer Republik Mathematikerin, die grundlegende Beiträge zur abstrakten Algebra und zur theoretischen Physik lieferte. Insbesondere hat Noether die Theorie der Ringe, Körper und Algebren revolutioniert.  
Florence Nightingale Florence Nightingale 1820 Vereinigtes Königreich Krankenschwester, Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und Britisch-Indien.  
Irène Joliot-Curie Irène Joliot-Curie 1897 Frankreich Physikerin und Chemikerin. Sie erhielt mit ihrem Ehemann Frédéric Joliot-Curie 1935 den Chemienobelpreis für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität.  
James Barry Miranda Stuart 1795 Vereinigtes Königreich Arzt in der englischen Armee. Es wird weitgehend vermutet, dass Barry eine Frau war, die sich für ein Leben als Mann entschied, um an der Universität aufgenommen zu werden und ihre gewählte Karriere als Arzt und Chirurg verfolgen zu können.  
Jane Ellen Harrison Jane Harrison 1850 Vereinigtes Königreich Altertumswissenschaftlerin, insbesondere Gräzistin, Religionsgeschichtlerin, Linguistin und darüber hinaus eine einflussreiche moderate Feministin.  
Kate Campbell Hurd-Mead Kate Campbell Hurd-Mead 1867 Kanada, Vereinigte Staaten Feministin und Geburtshelferin, förderte Frauen in der Medizin.  
Margaret Alice Murray Margaret Murray 1863 Vereinigtes Königreich Anthropologin und Ägyptologin, Archäologin, erste weibliche Dozentin für Archäologie im Vereinigten Königreich, bekannt für wissenschaftliche Beiträge zu volkskundlichen Studien, die zu einer Theorie über eine paneuropäische, vorchristliche, paganistische Religion um den gehörnten Gott führten.  
Maria Emilie Snethlage Emilie Snethlage 1868 Provinz Brandenburg, Brasilien Naturforscherin und Ornithologin, die an der Vogelfauna des Amazonas gearbeitet hat.  
Marianne Beth Marianne Beth 1890 Österreich, Vereinigte Staaten Rechtswissenschaftlerin, Soziologin und Frauenrechtlerin, studierte Orientalistik an der Universität Wien zum Dr. phil., promovierte 1921 als erste Österreicherin zum Dr. jur., ab 1928 als Rechtsanwältin tätig, 1931 schrieb sie das Handbuch Das Recht der Frau.  
Marie Anne Boivin Marie Bovin 1773 Frankreich Hebamme, 1814 stellvertretende Direktorin des Allgemeinen Krankenhauses (Hôpital général) des Départements Seine-et-Oise, leitete 1815 ein Feldlazarett, in Bordeaux das Mütterhospiz und das Königliche Krankenhaus (Maison Royale de Santé), Verfasserin medizinischer Schriften.  
Marie Curie Marie Curie 1867 Königreich Polen, Frankreich Physikerin und Chemikerin, untersuchte die Strahlung von Uranverbindungen, erhielt 1903 einen anteiligen Nobelpreis für Physik und 1911 den Nobelpreis für Chemie, entdeckte gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie die chemischen Elemente Polonium und Radium.  
Marie Dugès Marie Duges 1730 Frankreich Hebamme im Chatelet Hospital, ab 1775 zur Hebamme des Hôtel-Dieu de Paris befördert.  
Marie Josefina Mathilde Durocher Marie Durocher 1809 Brasilien Hebamme und die erste Ärztin in Lateinamerika.  
Marie Heim-Vögtlin Marie Heim-Vögtlin 1845 Schweiz Erste Schweizer Ärztin, erste Schweizerin, die an der Universität Zürich das Studium der Medizin absolvierte, Mitbegründerin des ersten Schweizer Frauenspitals.  
Marie-Louise Lachapelle Marie la Chapelle 1769 Frankreich Hebamme, Leiterin der Geburtshilfe im Hôtel-Dieu de Paris, dem ältesten Krankenhaus in Paris, veröffentlichte Lehrbücher über Gynäkologie und Geburtshilfe.  
Marie Popelin Marie Popelin 1846 Belgien Feministin, Juristin und politische Aktivistin.  
Mary Edwards Walker Mary Walker 1832 Vereinigte Staaten Feministin, Ärztin, erste Chirurgin der US Army, Teil der Suffragettenbewegung, bisher einzige Frau, die mit der Medal of Honor ausgezeichnet wurde.  
Mary Heath Sophia Heath 1896 Irland Fliegerin und Befürworterin von Frauenveranstaltungen bei den Olympischen Spielen. Sie war Mitte der 1920er Jahre eine der bekanntesten Frauen der Welt.  
Mildred Didrikson Zaharias Babe Didrikson 1911 Vereinigte Staaten Leichtathletin und Golferin, die bei den Olympischen Spielen von 1932 zwei Goldmedaillen gewann.  
Natalia Zylberlast-Zand Nathalie Zand 1883 oder 1884 Königreich Polen Neurologin. Sie forschte und schrieb regelmäßig in französischen medizinischen Zeitschriften. Sie arbeitete eng mit Edward Flatau zusammen, der als Begründer der modernen Neurologie gilt.  
Rebecca Lee Crumpler Rebecca Lee 1831 Vereinigte Staaten Erste afroamerikanische Frau, die in den USA promovierte und Ärztin wurde.
Salomée Halpir Salomée Halpir 1718 Großfürstentum Litauen Eine erfolgreiche Ärztin, die sich auf Augenmedizin spezialisierte und erste Ärztin aus dem Großherzogtum Litauen. Ihre Memoiren aus dem Jahr 1760 sind ein einzigartiges Beispiel für eine Reiseerinnerung und Frauenliteratur.
Sofja Wassiljewna Kowalewskaja Sofia Kovalevskaya 1850 Russisches Kaiserreich Mathematikerin, die 1884 an der Universität Stockholm die weltweit erste Professorin für Mathematik wurde, die selbst Vorlesungen hielt.  
Sonja Henie Sonja Henie 1912 Norwegen Drei Olympiasiege, zehn Weltmeisterschaftstitel und sechs Europameisterschaftstitel machten sie zur mit Abstand erfolgreichsten Einzelläuferin in der Geschichte des Eiskunstlaufes.  
Sophie Blanchard Sophie Blanchard 1778 Frankreich Erste professionelle Ballonfahrerin. Sie war die erste Frau, die bei einem Flugunfall ums Leben kam.  
Susan La Flesche Picotte Susan la Flesche Piccotte 1865 Vereinigte Staaten Die erste amerikanisch-indianische Frau, die in den Vereinigten Staaten Ärztin wurde.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Elizabeth Blackwell. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. November 2019.

Gedeck für Emily Dickinson Bearbeiten

 
Emily Dickinson

Emily Dickinson wurde am 10. Dezember 1830 in Amherst, Massachusetts, als eines von drei Kindern von Edward Dickinson und seiner Frau Emily Norcross geboren. Ihr Vater war Rechtsanwalt, Politiker und Schatzmeister des Amherst Colleges, welches ihr Großvater gegründet hatte. Dickinson entstammte einer alteingesessenen calvinistischen Familie und blieb ihr gesamtes Leben in Amherst. Nach dem Besuch der Amherst Academy, wo sie Unterricht in klassischer Literatur, Latein, Geschichte, Religion, Mathematik und Biologie erhielt, besuchte sie das Mount Holyoke Female Seminary. Sie machte durch ihre Intelligenz auf sich aufmerksam, jedoch brach sie die Schule nach einem Jahr ab, da sie unter Depressionen litt und auch physisch anfällig war. Sie zog sich zunehmend zurück und galt als menschenscheu. Persönliche Kontakte pflegte sie nur mit wenigen Menschen, dazu gehörten ihre Schwester Lavinia und ihr Bruder Austin sowie dessen Frau Susan, eine Jugendfreundin von Emily, auch der Geistliche Charles Wadsworth aus Philadelphia. Zu einer Reihe von Bekannten und Verwandten pflegte sie nur Briefkontakte.

Ihre ersten Gedichte stammten aus dem Jahr 1850. Ab etwa 1858 wurden sie in Heften geordnet und zusammengefasst. Die Phase ihres größten Schaffens hatte sie zwischen 1860 und 1870. Doch wurde diese auch von zunehmender Vereinsamung und Krankheit geprägt. Zu ihren Lebzeiten wurden nur sieben Gedichte veröffentlicht, bekannt sind 1775 Gedichte, die oft in Briefen an Freunde und Verwandte gefunden und von diesen veröffentlicht wurden. Emily Dickinson starb am 15. Mai 1886. Ihre letzten Worte waren: „I must go in, for the fog is rising.“

Das Gedeck für Emily Dickinson auf dem Tisch der Dinner Tafel soll den Kontrast zwischen ihrer zurückgezogenen Lebensweise und ihrem dynamischen Geist darstellen, aber auch die strenge viktorianische Zeit, in der sie lebte. Chicago ließ sich vor allem von folgendem Gedicht inspirieren:

“I HIDE myself within my flower,
That wearing on your breast,
You, unsuspecting, wear me too—
And angels know the rest.”

Emyli Dickinson: Dickinson, Complete Poems, 427

Der Teller des Gedecks wurde verziert mit einem Kragen, wie sie Mitte des neunzehnten Jahrhunderts getragen wurden. Er hat ein zartes Zentrum, welches von mehreren Schichten Spitze gefangen ist. Erläuterte Chicago. Das Zentrum des Tellers erscheint stark und stabil und wird doch durch die umgebenden Spitzenschichten erstickt. Diese gekräuselten Schichten wurden unter Verwendung eines Verfahrens hergestellt, das als „Lace Draping“ bezeichnet wird. Dabei wird Spitze mit Schlicker getränkt und gebrannt. Diese Technik wurde bei der Produktion von Porzellanpuppen verwendet und soll die Einschränkungen verdeutlichen, denen Dickinson zu ihrer Zeit unterworfen war. Der Tischläufer wurde mit Spitzen verziert, die mit Tee und Kaffee befleckt wurden, damit sie älter aussehen. Für die viktorianische Zeit typische Nähtechnik, wie das Arbeiten mit Bändern und Blumenstickereien aus Seide, verzieren den Tischläufer. Die Rückseite ist mit Spitzenvolant verziert und der Initial-Buchstabe „E“ auf der Vorderseite wird durch Blumenstickerei geziert.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Albertine Necker de Saussure Albertine Necker de Saussure 1766 Schweiz Schriftstellerin, Pädagogin und eine frühe Verfechterin der Bildung für Frauen.  
Anna Louisa Karsch Anna Karsch 1722 Königreich Preußen Dichterin. Sie war die Mutter der Dichterin Caroline Louise von Klencke und die Großmutter von Helmina von Chézy.  
Anne Clough Anne Clough 1820 Vereinigtes Königreich Pionierin der Frauenbildung. 1841 eröffnete sie ihre erste Schule im Haus der Familie. Später wurde sie Direktorin des Newnham College in Cambridge, das 1875 eröffnet wurde und eine der ersten Hochschulen für Frauen war.  
Bertha von Suttner Bertha von Suttner 1843 Kaisertum Österreich Pazifistin, Schriftstellerin, Friedensforscherin, die 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.  
Betje Wolff Elizabeth Bekker 1738 Niederlande Schriftstellerin.  
Bettina von Arnim Bettina von Arnim 1785 Königreich Preußen Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Verlegerin, Förderin junger Talente, soziale Aktivistin.  
Charlotte Brontë Charlotte Brontë 1816 Vereinigtes Königreich Autorin des Romans Jane Eyre, der Brontës eigenen Kampf um Integrität und Selbstgenügsamkeit widerspiegelt.  
Christina Rossetti Christina Rossetti 1830 Vereinigtes Königreich Dichterin im viktorianischen Zeitalter.  
Elizabeth Barrett Browning Elizabeth Barrett Browning 1806 Vereinigtes Königreich Eine der prominentesten englischen Dichterinnen der viktorianischen Ära. Ihre Poesie war zu Lebzeiten sowohl in Großbritannien als auch in den Vereinigten Staaten sehr beliebt.  
Elżbieta Drużbacka Elizabeth Druzbacka 1695/1698 Polen-Litauen Dichterin, sie beschrieb in ihrer Poesie die polnische Natur und Landschaft.  
Emily Brontë Emily Brontë 1818 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin, die durch ihren einzigen Roman Wuthering Heights (deutsch: Sturmhöhe) bekannt wurde. Emily Brontë veröffentlichte ausschließlich unter dem Pseudonym Ellis Bell.  
Emma Willard Emma Willard 1787 Vereinigte Staaten Pädagogin und Pionierin auf dem Gebiet der höheren Bildung für Frauen und der Koedukation in den USA.  
Fanny Burney Fanny Burney 1752 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin, Tagebuchautorin und Dramatikerin.  
Frances Brooke Frances Brooke 1724 England Schriftstellerin, Essayistin, Dramatikerin und Übersetzerin.  
George Eliot George Eliot 1819 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin, die zu den erfolgreichsten Autorinnen des viktorianischen Zeitalters zählt.  
George Sand George Sand 1804 Frankreich Schriftstellerin, die neben Romanen auch zahlreiche gesellschaftskritische Beiträge veröffentlichte.  
Harriet Martineau Harriet Martineau 1802 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin, die die reformbewussten politischen und naturwissenschaftlichen Ideen ihrer Zeit in zahlreichen Zeitungsartikeln und Büchern darlegte. Sie gilt als frühe Vorkämpferin für Frauenrechte und wird oft als erste feministische Soziologin bezeichnet.  
Hedvig Charlotta Nordenflycht Hedwig Nordenflycht 1718 Schweden Schriftstellerin in der Zeit der Aufklärung.  
Jane Austen Jane Austen 1775 England Schriftstellerin aus der Zeit des Regency, deren Hauptwerke Stolz und Vorurteil und Emma zu den Klassikern der englischen Literatur gehören.  
Joanna Baillie Joanna Baillie 1762 Schottland Dichterin der Romantik.  
Margaret Fuller Margaret Fuller 1810 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und Journalistin aus dem engsten Kreis der Transzendentalisten, eine der führenden Intellektuellen Neuenglands. Ihr Hauptwerk Frauen im 19. Jahrhundert begründete ihren Ruf als frühe Feministin.  
Maria Edgeworth Maria Edgeworth 1767 England, Irland Schriftstellerin, Tochter von Richard Lovell Edgeworth.  
Mary Lyon Mary Lyon 1797 Vereinigte Staaten Pädagogin und Frauenrechtlerin, Gründerin und erste Präsidentin der Frauenuniversität Mount Holyoke College.  
Nedelja Petkowa Baba Petkova 1826 Bulgarien Pionierin der Frauenbildung, Gründerin der ersten Mädchenschulen in Bulgarien unter osmanischer Herrschaft.  
Pálné Veres Hermine Veres 1815 Österreich-Ungarn Erzieherin und Feministin, gründete die erste weiterführende Schule für Mädchen in Ungarn.  
Susanna Rowson Susanna Rowson 1762 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und Schauspielerin.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Emily Dickinson. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. November 2019.


Gedeck für Ethel Smyth Bearbeiten

 
Ethel Smyth, Zeichnung von John Singer Sargent (1901)

Ethel Smyth wurde am 23. April 1858 in Sidcup geboren. Geprägt wurde sie in ihrer Kindheit von einer deutschen Gouvernante, die am Konservatorium in Leipzig studiert hatte. Sie weckte in Ethel Smyth den Wunsch, Komponistin zu werden. Smyth war ein schwieriges Kind und wurde in ein Internat zur Erziehung gegeben. Erst nachdem zwei Schwestern geheiratet hatten und man sie im Haushalt benötigte, wurde sie nach Hause zurückgeholt. Ihr Wunsch, Musik zu studieren, wurde entschieden abgelehnt, da das für ein junges Mädchen ihrer Zeit und ihres Standes völlig ungewöhnlich war. Durch häuslichen Terror wie Hungerstreik, eisernes Schweigen, Verweigerung der Teilnahme an öffentlichen Aktivitäten wie Kirch-, Dinner- und Ballbesuch setzte sie durch, nach Leipzig reisen und am dortigen Konservatorium studieren zu dürfen.

Auch dort eckte sie an. Das Studium enttäuschte sie, die Lehrer kamen zu spät zum Unterricht und interessierten sich nicht wirklich für die Arbeiten ihrer Studenten. Jedoch bekam sie Zugang zu anderen Leipziger Musikern. Durch Engelbert Röntgen, dem Leiter des Leipziger Gewandhausorchesters, wurde sie zu weiteren Kompositionen ermuntert; in ihrer ersten Klaviersonate fand er stilistische Elemente Mozarts. Sie nahm Privatunterricht bei Heinrich Aloysius von Herzogenberg, dem Präsidenten des Leipziger Bachvereins, der sie förderte, und sie freundete sich mit dessen Frau Elisabeth von Herzogenberg an. Aus dieser Freundschaft entwickelte sich ein Liebesverhältnis. Im Herbst 1882 reiste Smyth nach Florenz, dort lebte die Schwester von Elisabeth von Herzogenberg, Julia Brewster. Nachdem die eher lesbisch orientierte Smyth ein Verhältnis mit deren Mann Henry Brewster angefangen hatte, kam es zum Bruch, bei dem sich auch Elisabeth von Ethel Smyth abwandte. Darunter litt Smyth sehr. Den Kontakt zu Brewster nahm Smyth erst nach Elisabeths Tod wieder auf, es entwickelte sich eine platonische Freundschaft, die bis zum Tod von Brester im Jahr 1908 hielt.

Zunächst hatte Smyth mit ihren Kompositionen Anfang der 1890er Jahre keinen Erfolg. Sie ging zurück nach Leipzig und lernte dort den russischen Komponisten Pjotr I. Tschaikowski kennen, durch dessen Einfluss sie sich weiter entwickelte. Ihr erster großer Erfolg wurde die Messe in D (englisch Mass in D). Deren Uraufführung in der Royal Albert Hall in London ging auch auf ihre guten Beziehungen zur exilierten französischen Kaiserin Eugénie de Montijo zurück, die sich bei Königin Viktoria für Smyth eingesetzt hatte. Ethel Smyth hatte Gelegenheit, auf Schloss Balmoral Teile der Messe zu komponieren und zu spielen. Dieses Vorspiel und die Zusagen einiger Mitglieder des britischen Königshauses überzeugte die Konzertleitung der Royal Albert Hall, das Werk der noch weitgehend unbekannten Komponistin im März 1893 zur Aufführung zu bringen.

Ethel Smyth komponierte insgesamt sechs Opern, hatte es aber in England schwer, für diese ein Opernhaus zu gewinnen. Bei einer ihrer Bewerbungen in Deutschland begegnete sie dem berühmten Dirigenten Bruno Walter, der sich fortan für sie einsetzte:

„als wir uns trennten, stand ich völlig im Bann des Gehörten und ihrer Person.“

Bruno Walter

Lange hatte sich Smyth der Frauenbewegung ferngehalten, da sie als Künstlerin anerkannt sein wollte. Sie verließ sogar England im Jahr 1908, um nicht in die Auseinandersetzungen um das Frauenwahlrecht hineingezogen zu werden. Nach dem Tod von Brewster jedoch, der eine Krise bei Smyth auslöste, und nach vielen Gesprächen mit Freunden schloss sich Smyth 1910 den militanten englischen Frauenrechtlerinnen an und wurde Mitglied der Women’s Social and Political Union. Dennoch vernachlässigte sie ihre Arbeit nicht und komponierte weiterhin. Populär wurde ihr The March of Women, welcher sich als Hymne und Kampflied der Frauenrechtsbewegung etablierte. Smyth beteiligte sich im Jahr 1912 an den Steinwürfen auf die Fensterscheiben des britischen Kolonialsekretariats und wurde mit einer zweimonatigen Gefängnisstrafe belegt, die sie mit weiteren an der Aktion beteiligten Frauen im Holloway Prison verbüßte. Insgesamt unterstützte Smyth zwei Jahre lang die britische Frauenrechtsbewegung bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Während des Krieges wurden alle Aktivitäten eingestellt und Ende des Krieges wurde den Frauen das Wahlrecht gegeben.

Smyth nahm ihre Arbeit als Komponistin wieder auf; wegen Gehörproblemen reiste sie auf Anraten ihrer Ärzte nach Ägypten, wo sie an einer neuen Oper arbeitete, danach nach Frankreich, um in Vichy von 1915 bis 1918 als Röntgenassistentin zu arbeiten. Infolge des Krieges fanden geplante Aufführungen ihrer Werke in Frankfurt und München nicht statt. In Vichy erschienen ihre autobiographischen Schriften, zudem eine Rundfunkproduktion der BBC The Prison, eine Sinfonie für Soli, Chor und Orchester. Dieses Werk entstand trotz der inzwischen fortgeschrittenen Taubheit in Erinnerung an ihren langjährigen Freund Henry Brewster.

Ethel Smyth fühlte sich in ihren späten Jahren zur deutlich jüngeren Virginia Woolf hingezogen. Sie schrieb ihr fast täglich. Woolf spottete oft über die „anstrengende“ Smyth, doch schätzte sie deren literarische Werke. Smyth starb 1944, wenige Tage, nachdem sie anlässlich der Einweihung eines Denkmals für ihre längst verstorbene Freundin Emmeline Pankhurst die Londoner Metropolitan Police Band dirigiert hatte.

Das Gedeck für Ethel Smyth auf dem Tisch der Dinner Party ist neben dem Gedeck für Sojourner Truth das zweite, welches ohne die Schmetterlingsvulva gestaltet ist. In Anerkennung ihrer Rolle als Musikerin wurde der Teller mit einem geöffneten Flügel, mit bemalten Tasten und einem Notenständer mit aufgeschlagenem Notenbuch gestaltet. Dieser steht auf einem Tischläufer, der die Form eines maßgeschneiderten Tweedanzugs zeigt, dem von Smyth bevorzugten Kleidungsstück – in ihrer Zeit ein skandalöser Kleidungsstil. In den Tischläufer sind musikalische Elemente eingearbeitet. Auf der Vorderseite sind ihr Name in ein Notenblatt und der Initial-Buchstabe „E“ in einen Notenschlüssel eingearbeitet. Auf der Rückseite des Tischläufers befindet sich ein Metronom.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Amy Beach Amy Beach 1867 Vereinigte Staaten Komponistin, Pianistin und die erste amerikanische Frau, die eine Sinfonie schrieb.  
Antonia Bembo Antonia Bembo um 1640 Republik Venedig Komponistin und Sängerin.
Antonia Brico Antonia Brico 1902 Niederlande, Vereinigte Staaten Erste Frau, die internationale Anerkennung als Dirigentin professioneller Symphonieorchester gewann.  
Carlotta Ferrari Carlotta Ferrari 1830 Lodi Opernkomponistin.  
Clara Schumann Clara Schumann 1819 Königreich Preußen Pianistin und Komponistin; ab 1840 die Ehefrau Robert Schumanns.  
Elfrida Andrée Elfrida Andrée 1841 Schweden Organistin und Komponistin.  
Élisabeth Jacquet de La Guerre Elisabeth de La Guerre 1665 Frankreich Komponistin und Cembalistin.  
Fanny Hensel Fanny Mendelssohn 1805 Königreich Preußen Komponistin der deutschen Romantik.  
Faustina Bordoni Faustina Bordoni 1697 Republik Venedig Opernsängerin (Mezzosopran).  
Jenny Lind Jenny Lind 1820 Schweden Opernsängerin (Sopran), die wegen ihrer kometenhaften, kontinentübergreifenden Karriere auch als „Die schwedische Nachtigall“ in die Musikgeschichte einging.  
Lili Boulanger Lili Boulanger 1893 Frankreich Komponistin, gewann 1913 den Grand Prix de Rome als erste Frau überhaupt für ihre Komposition Faust et Hélène, eine Kantate für Mezzosopran, Tenor, Bariton und Orchester.  
Louise Farrenc Jeanne Louise Farrenc 1804 Frankreich Komponistin, Pianistin und Musikwissenschaftlerin. Sie war Professorin für Klavier am Conservatoire de Paris.  
Margarete Dessoff Margarethe Dessoff 1874 Deutsches Kaiserreich Chordirigentin und Gesangslehrerin.
Marguerite-Antoinette Couperin Marguerite-Antoinette Couperin 1705 Frankreich Cembalistin, Tochter von François Couperin, erste Hofmusikerin des Königs von Frankreich.
Marguerite-Louise Couperin Marguerite-Louise Couperin um 1675 Frankreich Sopranistin, Sängerin und Cembalistin aus der Musikerfamilie Couperin.
Maria Theresia von Paradis Maria Theresia von Paradis 1759 Österreich, Wien Pianistin, Komponistin, Musikpädagogin, Sängerin, seit früher Kindheit blind.  
Mary Lou Williams Mary Lou Williams 1910 Vereinigte Staaten Jazzmusikerin (Pianistin, Komponistin und Arrangeurin), eine der wichtigsten Wegbereiterinnen der geschlechtlichen Gleichberechtigung im Jazz, war „die einzige Stride-Pianistin, die vergleichbar mit Ellington ihren Stil ständig modernisierte und sich zuletzt auch an moderner Harmonik orientierte“.  
Nadia Boulanger Nadia Boulanger 1887 Frankreich Komponistin, Pianistin, Dirigentin, Musiktheoretikerin und -pädagogin.  
Rose Mooney Rose Mooney 1740 Irland Reisende irische Harfenistin im 18. Jahrhundert, eine Zeit, in der die Reisetradition auslief.
Sophie Drinker Sophie Drinker 1888 Vereinigte Staaten Begründerin der musikwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung.  
Wanda Landowska Wanda Landowska 1879 Russisches Reich Cembalistin und Pianistin.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Ethel Smyth. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 2. November 2019.

Gedeck für Margaret Sanger Bearbeiten

 
Margaret Sanger (1922)

Margaret Sanger wurde am 14. September 1879 in Corning, New York geboren. Sie arbeitete als Krankenschwester und war Frauenrechtlerin, die sich für Geburtenkontrolle und Zwangssterilisation einsetzte. Sie gehörte zu den Gründerinnen der American Birth Control League, aus der 1942 die Organisation Planned Parenthood (dt. Geplante Elternschaft) und später auch die deutsche Pro Familia hervorgingen.

Im Jahr 1902 heiratete sie den aus Berlin stammenden Architekten William Sanger, mit dem sie drei Kinder hatte. Aufgrund von Krankheit und der geplanten Familie brach sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester im dritten Jahr kurz vor der Abschlussprüfung ab. Die Familie zog 1912 nach New York City. Dort arbeitete sie in den Slums von Manhattan und leistete bei Hausbesuchen Schwangerschafts- und Geburtshilfe. Ihr begegnete viel Elend, vor allem bei den Frauen und geprägt durch diese Eindrücke und die Erfahrungen ihrer Mutter, die 18 Schwangerschaften austrug und schließlich an Tuberkulose und Gebärmutterkrebs starb, schrieb sie eine Kolumne für die Zeitung New York Call, in der sie über die Verhütung unerwünschter Schwangerschaften informierte. Sie riskierte zusammen mit ihrem Mann William auch Haftstrafen, da sie zu dem Thema noch eine Broschüre an arme Frauen verteilte. Von ihrem Mann trennte sie sich 1913, um sexuell frei zu sein. Ab 1914 verschickte sie den monatlichen Rundbrief The Woman Rebel. In ihm kämpfte sie für Empfängnisverhütung und das Recht der Frau auf ihren Körper. Ein Haftbefehl wurde im August 1914 wegen der Veröffentlichung „unanständiger Inhalte“ erlassen. Sanger entzog sich dem Haftbefehl durch Flucht unter dem Pseudonym „Bertha Watson“ auf der RMS Virginian über Kanada nach Europa. In London nutzte sie ihren Aufenthalt zur Fortbildung und diskutierte mit anderen Sexualwissenschaftlern. Auch besuchte sie die Niederlande, die zu dieser Zeit die niedrigste Kindersterblichkeitsrate weltweit hatte.

Nachdem ihr Ex-Mann William Sanger im September 1915 30 Tage ins Gefängnis musste, da er Kopien einer ihrer Aufklärungsschriften verteilt hatte, kehrte sie, vorbereitet auf einen Prozess und Haftstrafe, in die Vereinigten Staaten zurück. Das Verfahren sollte im folgenden Januar starten, jedoch starb im November ihre Tochter im Alter von 5 Jahren und die öffentlichen Sympathiebekundungen aus dem ganzen Land und Druck durch prominente Unterstützer bewirkten, dass der Prozess abgesagt wurde. Als Begründung wurde angegeben, die Anklage wäre bereits zwei Jahre alt und sie hätte mit der Verteilung von illegalem Material aufgehört. Margaret Sanger startete zu vielen Reisen durch das Land, um Vorlesungen über Geburtenkontrolle zu halten. Sie erhielt bis 1926 über eine Million Briefe von Frauen mit der Bitte um Informationen zur Geburtenkontrolle. Im Jahr 1921 gehörte sie zu den Gründerinnen der American Birth Control League. 1922 reiste sie nach Japan, um dort gemeinsam mit Shizue Katō für Geburtenkontrolle zu werben. Im September des gleichen Jahres heiratete sie den verwitweten Ölmagnaten James Noah Henry Slee, der aus Südafrika in die Vereinigten Staaten eingewandert war. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod im Jahr 1943.

Die erste legale Klinik für Geburtenkontrolle in den USA, das Clinical Research Bureau, eröffnete sie 1923. Als die erste Weltbevölkerungskonferenz in Genf im Jahr 1927 stattfinden sollte, arbeitete Sanger in der Organisation mit. Sie übernahm die Präsidentschaft des Birth Control International Information Center und wurde 1937 Vorsitzende des Birth Control Council of America. Zu der Zeit begann sie mit der Veröffentlichung von The Birth Control Review und The Birth Control News.

Im Herbst 1937 zog sie mit ihrem kranken Ehemann nach Tucson, Arizona. In Arizona lebte auch ihr Sohn Stuart, dem aufgrund seiner Atemwegserkrankung das trockene Wüstenklima besser bekam. Sie legte einige ihrer Ämter nieder. Nachdem ihr Mann verstorben war und auch viele ihrer Freunde inzwischen gestorben waren, zog sie in ein Haus in Catalina Foothills. Damit lebte sie in direkter Nachbarschaft zu Stuart, seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Ende der 1940er Jahre nahm sie ihre Arbeit in der Öffentlichkeit erneut auf. In den 1950er Jahren war sie Präsidentin der International Planned Parenthood Federation. Sie propagierte in den frühen 1960er Jahren die aufkommende Antibabypille. Am 6. September 1966 starb sie in einem Pflegeheim in Tucson, Arizona. Auf ihrem Grabstein steht ein falsches Geburtsjahr. Sie hatte sich ihr Leben lang 4 Jahre jünger gemacht und wurde nicht 1883, sondern 1879 geboren.

Das Gedeck für Margaret Sanger auf dem Tisch der Dinner Party ist in kräftigen roten Farbtönen gestaltet. Sie sollen an das Blutvergießen von Frauen erinnern, die während der Geburt oder infolge illegaler und unsicherer Abtreibungen gestorben sind. Es steht auch für den Kampf der Aktivisten für die reproduktiven Rechte der Frau, für die diese Aktivisten Verhaftung und Gefängnis riskierten. Der Teller ist dreidimensional gestaltet und die abgebildeten Strukturen der Vulva sind blutrot und erhoben dargestellt. Damit soll aufgezeigt werden, wie Frauen in ihren Kämpfen, um den Grenzen der Weiblichkeit zu entkommen, aktiver wurden. Der Tischläufer wurde aus rosa Satin gefertigt und mit hellrosa, rot und lila Tönen bestickt, die den intensiven Farben des Tellers entsprechen. Der Tischläufer zeigt die Schmetterlingsform, das Symbol für die persönliche Freiheit der Frauen im Kampf um die reproduktive Wahl. Die Rückseite zeigt in medizinischen Zeichnungen das weibliche Fortpflanzungssystem. Sie spiegeln die Tiefe und Textur des Tellers wieder. Auf der Vorderseite des Läufers befindet sich der Initial-Buchstabe „M“, der eine gefesselte Mutter mit ihrem Baby zeigt. Die Gestaltung ist durch ein Zitat von Sanger inspiriert, die sagte, die reproduktive Freiheit würde Frauen von der „Mutterschaft in Ketten“ befreien.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Agustina de Aragón Augustina Saragossa 1786 Saragossa Unabhängigkeitskämpferin während der Napoleonischen Besatzungszeit. Sie focht zuerst als Zivilistin und wurde später in die Spanische Armee aufgenommen.  
Alexandra Michailowna Kollontai Aleksandra Kollantay 1872 Russisches Kaiserreich Revolutionärin, Sexualpolitikerin, Diplomatin und Schriftstellerin.  
Angelica Balabanova Angelica Balabanoff 1878 Russisches Kaiserreich International tätige sozialistische Politikerin und Publizistin.  
Beatrice Webb Beatrice Webb 1858 Vereinigtes Königreich Sozialistin und Sozialreformerin, Mitbegründerin der London School of Economics and Political Science, die Bücher über die Ursachen der Armut schrieb.  
Catharine Beecher Catherine Beecher 1800 Vereinigte Staaten Amerikanische Erzieherin. Für ihre unverblümten Ansichten über die Ausbildung von Frauen bekannt, ebenso wie für ihre vehemente Unterstützung der vielen Vorteile der Eingliederung des Kindergartens in die Erziehung von Kindern.  
Clara Zetkin Clara Zetkin 1857 Weimarer Republik Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin. Während der Weimarer Republik war sie von 1920 bis 1933 Reichstagsabgeordnete für die KPD und 1932 Alterspräsidentin des Parlaments.  
Dolores Ibárruri Dolores Ibarruri 1895 Baskenland Revolutionärin und Politikerin der Arbeiterbewegung.  
Dorothea Lynde Dix Dorothea Dix 1802 Vereinigte Staaten Wohltäterin. Sie stieß Reformen im Gesundheitswesen für psychisch Kranke an, zunächst in den USA, später in Europa. Während des Sezessionskrieges wurde ihr die Leitung über sämtliche Lazarettschwestern der Nordstaaten übertragen.  
Eleanor Roosevelt Eleanor Roosevelt 1884 Vereinigte Staaten Menschenrechtsaktivistin und Diplomatin sowie die Ehefrau des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt.  
Elizabeth Fry Elizabeth Fry 1780 England Reformerin des Gefängniswesens sowie als „Engel der Gefängnisse“ bekannt.  
Elizabeth Gurley Flynn Elizabeth Gurley Flynn 1890 Vereinigte Staaten Aktivistin der Arbeiterbewegung und kommunistische Politikerin.  
Ellen Swallow Richards Ellen Richards 1842 Vereinigte Staaten Chemikerin und Ökologin. Sie war eine der Begründerinnen der „Umwelthygiene“, der Vorstufe der modernen wissenschaftlichen Ökologie.  
Emma Goldman Emma Goldman 1869 Russisches Kaiserreich, Vereinigte Staaten Anarchistin, Friedensaktivistin, Antimilitaristin, Atheistin und feministische Theoretikerin.  
Emma Paterson Emma Paterson 1848 Vereinigtes Königreich Frauenrechtlerin.
Federica Montseny Federica Montseny 1905 Zweite Spanische Republik Anarchistin, Intellektuelle und Gesundheitsministerin während der sozialen Revolution, die in Spanien parallel zum Bürgerkrieg stattfand. Sie ist auch als Romancier und Essayistin bekannt.  
Frances Perkins Frances Perkins 1880 Vereinigte Staaten Politikerin, wurde von Franklin D. Roosevelt zur ersten Ministerin der Vereinigten Staaten ernannt.  
Gabrielle Petit Gabrielle Petit 1893 Belgien Im Ersten Weltkrieg spionierte sie für den britischen Geheimdienst. 1916 wurde sie von den Deutschen hingerichtet. Nach Kriegsende wurde sie belgische Nationalheldin.  
Golda Meir Golda Meir 1898 Israel Politikerin. Sie war von 1956 bis 1965 Außenministerin Israels und vom 17. März 1969 bis 3. Juni 1974 Ministerpräsidentin Israels.  
Hannah Szenes Hannah Senesh 1921 Ungarn Widerstandskämpferin, die mit anderen jüdischen Frauen und Männern mit ihrem Fallschirm hinter der deutschen Front absprang, um zu versuchen, Juden zu retten.  
Helen Keller Helen Keller 1880 Vereinigte Staaten Taubblinde amerikanische Schriftstellerin.  
Henrietta Szold Henrietta Szold 1860 Vereinigte Staaten Aktivistin des frühen Zionismus. Sie war Erzieherin, Autorin, Sozialarbeiterin und 1912 Gründerin der amerikanischen zionistischen Frauenorganisation Hadassah.  
Inessa Armand Inessa Armand 1874 Frankreich, Sowjetunion Russische Revolutionärin französischer Herkunft.  
Jane Addams Jane Addams 1860 Vereinigte Staaten Feministin, Soziologin und engagierte Journalistin der Friedensbewegung. 1931 erhielt sie zusammen mit Nicholas Murray Butler den Friedensnobelpreis.  
Jeannette Rankin Jeannette Rankin 1880 Vereinigte Staaten Politikerin, Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin. Sie war die erste Frau, die in den Kongress der Vereinigten Staaten und dort ins US-Repräsentantenhaus gewählt wurde.  
Jekaterina Konstantinowna Breschko-Breschkowskaja Yekaterina Breshkovskaya 1844 Russisches Kaiserreich Russische sozialistische Revolutionärin.  
Katti Anker Møller Katti Moeler 1868 Norwegen Frauenrechtlerin, setzte sich für die Rechte von unverheirateten Müttern und unehelichen Kindern ein.  
Louise Michel Louise Michel 1830 Frankreich Autorin und Anarchistin.  
Margaret Mead Margaret Mead 1901 Vereinigte Staaten Ethnologin (cultural anthropologist). Sie gilt als eine der entschiedensten Vertreterinnen des Kulturrelativismus im 20. Jahrhundert.  
Maria Montessori Maria Montessori 1870 Italien Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthropin, entwickelte die Montessoripädagogik.  
Marie Stopes Marie Stopes 1880 Schottland Botanikerin, Paläobotanikerin und Autorin, Frauenrechtsaktivistin („Suffragette“) und Pionierin im Bereich der Familienplanung.  
Mary Harris Jones Mary "Mother" Jones um 1835 Vereinigte Staaten Führerin der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung.  
Nadeschda Konstantinowna Krupskaja Nadezhda Krupskaya 1869 Russisches Kaiserreich Politikerin, Revolutionärin, Pädagogin sowie Ehefrau Lenins.  
Rachel Carson Rachel Carson 1907 Vereinigte Staaten Zoologin, Biologin, Wissenschaftsjournalistin und Sachbuchautorin, deren Hauptwerk Silent Spring (Der stumme Frühling) aus dem Jahr 1962 häufig als Ausgangspunkt der US-amerikanischen Umweltbewegung bezeichnet wird.  
Rachel Katznelson-Shazar Rachel Katznelson 1885 Israel Aktive Persönlichkeit in der zionistischen Bewegung. Ihr Ehemann war Zalman Shazar, der dritte Präsident des Staates Israel.  
Rosa Luxemburg Rosa Luxemburg 1871 Königreich Polen, Deutsches Kaiserreich Promovierte einflussreiche Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und „proletarischen Internationalismus“.  
Ruth Benedict Ruth Benedict 1887 Vereinigte Staaten Begründerin einer kulturvergleichenden Anthropologie.  
Sofja Lwowna Perowskaja Sophia Perovskaya 1853 Russisches Kaiserreich Revolutionärin. Als Mitglied der Narodnaja Wolja war sie im März 1881 an dem erfolgreichen Attentat auf Zar Alexander II. beteiligt. Sie wurde kurz darauf verhaftet und hingerichtet.  
Sylvia Ashton-Warner Sylvia Ashton-Warner 1908 Neuseeland Schriftstellerin, Romancier, Pädagogin, Theoretikerin und Malerin.
Wera Iwanowna Sassulitsch Vera Zasulich 1849 Russland Narodniza, später marxistische Autorin und Revolutionärin.  
Wera Nikolajewna Figner Vera Figner 1852 Russland Revolutionärin und Volkstümlerin.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Margaret Sanger. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 2. November 2019.

Gedeck für Natalie Barney Bearbeiten

 
Natalie Barney von Alice Pike Barney (1896)

Natalie Barney wurde am 31. Oktober 1876 in Dayton, Ohio geboren. Ihr Vater war der wohlhabende Eisenbahnbesitzer Albert Clifford Barney und ihre Mutter die Malerin Alice Pike Barney. Ihre Ausbildung erhielt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Laura Clifford Barney im französischen Mädchen-Internat Les Ruches in Fontainebleau von Mademoiselle Marie Souvestre. Finanziell unabhängig übersiedelte sie 1898 von Washington nach Paris und eröffnete dort einen Literarischen Salon. Diesen betrieb sie bis 1968 und jeden Freitag traf sich dort eine exzentrische Gesellschaft, die sich literarischen Gesprächen und der Besprechung von Theaterprojekten widmete, dienten sie auch Selbstdarstellung seiner Besucher. So konnte Mata Hari nur mit Mühe überzeugt werden, statt leichtbekleidet auf einem Elefanten anzureiten, ein Zirkuspferd zu nehmen. Barney war bekannt für ihre mutigen offenen lesbischen Beziehungen zu der Dichterin Renée Vivien, der Tänzerin Liane de Pougy und der Malerin Romaine Brooks. Sie war selbst Autorin und diente als Vorbild einer Reihe literarischer Werke.

Der Teller für Natalie Barney auf dem Tisch der Dinner Party ist in einem Tiffany-Muster in der Form einer Lilie gestaltet. Barney bevorzugte die Lilie, ein traditionelles Symbol für Weiblichkeit, aber auch, weil ihre erste Liebhaberin, Liane de Pougy, die Lilie als ihr Wahrzeichen ansah. Barney hat dieses für sich übernommen. Die Farbpalette, die für die Gestaltung des Tellers genutzt wurde, sind schillernde Blau- und Violetttöne mit goldenen Akzenten. Verziert ist er mit Perlen. Er soll den Glamour und die Opulenz von Barneys Leben widerspiegeln, die als reiche Frau einen Salon in Paris eröffnen und unterhalten konnte. Der Tischläufer greift in seiner Gestaltung diese Opulenz auf. Er ahmt den Jugendstil nach und nutzt die Farbpalette des Tellers. Der Stoff, eine Art-Deco-Seide aus den 1920er oder 1930er Jahren, ist in der Form von Schmetterlingsflügeln gestaltet. Abschnittsränder der Flügel sind mit schwarzen Glasperlen besetzt. Transparenter Stoff überzieht die Flügel, dies ahmt das Schillern des Tellers nach. Die Schmetterlingsflügel auf dem Tischläufer reichen nicht bis an die Ränder des Läufers, sondern entfalten ihre Form frei von einem vorgegebenen Rand. Hiermit wollte Chicago auf das von äußeren Zwängen freie Leben Barneys in sexueller Hinsicht und auch in ihrem Salon hinweisen.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Alice Pike Barney Alice Pike Barney 1857 Vereinigte Staaten Malerin, Mäzenin und Salonnière.  
Anne Bonny Anne Bonney um 1699 Irland Piratin in der Karibik.  
Catherine de Vivonne, Marquise de Rambouillet Catherine de Rambouillet 1588 Frankreich Persönlichkeit der Gesellschaft und eine wichtige Figur in der Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts in Frankreich.  
Claudine Guérin de Tencin Claudine de Tencin 1682 Frankreich Salonnière in Paris im Zeitalter der Aufklärung.  
Cristina Trivulzio Belgiojoso Cristina Trivulzio 1808 Italien Italienische Adlige, die eine wichtige Rolle in Italiens Unabhängigkeitskampf spielte. Sie ist auch als Schriftstellerin und Journalistin bemerkenswert.  
Djuna Barnes Djuna Barnes 1892 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und Illustratorin. Sie zählt zu den wichtigen Autorinnen der literarischen Moderne.  
Eleanor Charlotte Butler (Ladies von Llangollen) Eleanor Butler 1739 Irland, Wales Ließ sich mit Sarah Ponsonby 1778 gegen die Konventionen ihrer Zeit in Wales nieder. Ihr Haus war Ziel zahlreicher Adliger, Politiker und Schriftsteller.  
Félicité de Genlis Stephanie de Genlis 1746 Frankreich Hofdame und Schriftstellerin.  
Gertrude Stein Gertrude Stein 1874 Vereinigte Staaten Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin. Künstlerin der klassischen literarischen Moderne.  
Julie de Lespinasse Julie de Lespinasse 1732 Frankreich Salonnière der Aufklärung.  
Julie Récamier Jeanne Recamier 1777 Frankreich Salonnière. Sie unterhielt seit den frühen Tagen des Konsulats einen Salon in Paris, der ein wichtiger Treffpunkt der oberen Gesellschaft, aber auch der Kritiker und politischen Gegner Napoleons war.  
Lou Andreas-Salomé Lou Andreas Salomé 1861 Deutschland, Russland Schriftstellerin, Erzählerin, Essayistin und Psychoanalytikerin aus russisch-deutscher Familie.  
Louise Labé Louise Labé 1524 Frankreich Autorin, Dichterin.  
Madeleine de Scudéry Madeleine de Scudéry 1607 Frankreich Schriftstellerin des Barock.  
Madeleine de Souvré Madeleine de Sable 1599 Frankreich Adlige und Salonnière.  
Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de Sévigné Marie de Sévigné 1626 Frankreich Angehörige des französischen Hochadels, als Autorin wurde sie durch ihre Briefe bekannt, wird zum Kreis der Klassiker der französischen Literatur gerechnet.  
Marie de Vichy Chamrond Marie du Deffand 1697 Frankreich Salonnière im Zeitalter der Aufklärung.  
Marie Sallé Marie Sallé um 1707 Frankreich Tänzerin, Zeitgenossin und Rivalin der Marie Camargo, wurde an die Pariser Oper engagiert.  
Marie Thérèse Rodet Geoffrin Marie Geoffrin 1699 Frankreich Autorin und Salonnière der Aufklärung.  
Mary Read Mary Read um 1685 England, Jamaika Piratin und Freibeuterin auf dem Schiff von Jack Rackham.  
Mata Hari Mata Hari 1876 Niederlande Vor und während des Ersten Weltkrieges exotische Nackttänzerin, Tänzerin und Spionin für den deutschen Geheimdienst.  
Ninon de Lenclos Ninon de L’Enclos 1620 Frankreich Kurtisane und Salonnière. Sie gilt in Frankreich als eine der herausragendsten Frauen des 17. Jahrhunderts.  
Radclyffe Hall Radclyffe Hall 1880 Vereinigtes Königreich Dichterin und Schriftstellerin. Sie schrieb unter anderem acht Romane, darunter den bekannten, von der lesbischen Stephen Gordon handelnden, Roman The Well of Loneliness.  
Renée Vivien Renee Vivien 1877 Vereinigtes Königreich, Frankreich Dichterin und eine der letzten Vertreterinnen des Symbolismus.  
Romaine Brooks Romaine Brooks 1874 Frankreich, Italien Malerin und Bildhauerin.  
Sarah Ponsonby (Ladies von Llangollen) Sarah Ponsonby 1755 Irland, Wales Ließ sich 1778 mit Eleanor Butler gegen die Konventionen ihrer Zeit in Wales nieder. Ihr Haus war Ziel zahlreicher Adliger, Politiker und Schriftsteller.  
Sophie de Condorcet Sophie de Condorcet 1764 Frankreich Salonnière von 1789 bis zur Schreckensherrschaft, und wieder von 1799 bis zu ihrem Tod im Jahr 1822. Ihre Salons wurden von britischen und französischen Intellektuellen besucht.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Natalie Barney. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 3. November 2019.

Gedeck für Virginia Woolf Bearbeiten

 
Virginia Woolf (1902)

Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 in London als Adeline Virginia Stephen als Tochter des Schriftstellers, Historikers, Essayisten, Biographen und Bergsteigers Sir Leslie Stephen und dessen zweiter Ehefrau Julia Prinsep Jackson geboren. Sie hatte mehrere Geschwister und Halbgeschwister. Ihre psychischen Probleme könnten auf ihre Halbbrüder Gerald und George Duckworth zurückgehen, die Virginia missbraucht oder zumindest öfter unsittlich berührt hätten und damit einen der Auslöser ihrer manisch-depressiven Erkrankung gesetzt haben könnten, die heute unter Bipolare Störung firmiert. Unterrichtet wurde Virginia Stephen durch Hauslehrer und ihren Vater, dessen Arbeit sie so beeindruckte, dass auch sie früh den Wunsch äußerte, Schriftstellerin zu werden. Ihre Mutter starb, als Virginia dreizehn Jahre alt war und dies führte zu ihrem ersten psychischen Zusammenbruch. Ihr Vater starb im Jahr 1904, dies löste bei Virginia ihre zweite psychische Krankheitsepisode aus, jedoch bedeutete es auch eine Erleichterung, da Virginia und ihre Schwester Vanessa nach dem Tod der Mutter und der älteren Schwester Stella für den Vater den Haushalt führen mussten.

Ihren späteren Ehemann Leonard Woolf lernte sie durch ein Abendessen ihres Bruders Thoby kennen, der gerade ein Studium aufgenommen hatte und bei dem Leonard Woolf, der Jura studierte, ebenfalls zu Gast war. Woolf machte ihr im Januar 1912 einen Heiratsantrag. Dieser löste einen weiteren Krankheitsschub aus, doch nach vier Monaten, in denen sie im Krankenhaus war und Woolf sie nicht besuchen durfte, willigte sie ein. Sie bezeichnete ihre Ehe, auch wenn es Schwierigkeiten gab, als glücklich. Leonard Woolf liebte sie und sie hatte einen verständnisvollen und gebildeten Ehemann gefunden, der ihre zärtlichen Beziehungen zu anderen Frauen mit Gelassenheit sah und ihre Frigidität ihm gegenüber ertragen konnte.

Virginia Woolf arbeitete als Schriftstellerin und mit ihrem Mann als Verlegerin. Früh machte sie sich einen Namen als Literaturkritikerin und Essayistin. Einen Namen als Romanautorin machte sie sich mit ihrem Roman The Voyage Out (Die Fahrt hinaus) im Jahr 1915. In den 1970er Jahren wurden ihr Werk und Virginia Woolf wiederentdeckt, als ihr Essay A Room of One’s Own (Ein Zimmer für sich allein) aus dem Jahr 1929 zu einem der wichtigsten Texte der Frauenbewegung wurde. Bereits Ethel Smyth erkannte 1930 die Bedeutung des Werkes, als sie Woolf bat, bei einer BBC-Sendung mit dem Titel Point of Views mitzuwirken, und den Essay als wichtigen Beitrag zur Emanzipationsbewegung ansah.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs veranlasste die Woolfs in ihrem Haus Monk’s House auf dem Land zu wohnen und nur noch wöchentlich den Verlag in London zu besuchen. Durch einen Angriff wurde das Gebäude des Verlags zerstört. Bereits zu Beginn des Krieges beschlossen sie, bei einem Einmarsch der Deutschen freiwillig Selbstmord zu begehen, da Leonard Woolf Jude und Sozialist war. Im Frühjahr des Jahres 1941 fürchtete Virginia eine weitere psychotische Episode und Leonard brachte sie zu einer befreundeten Ärztin nach Brighton, um die Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Am nächsten Tag, dem 28. März 1941, wählte sie den Freitod im Fluss Ouse bei Rodmell. Ihre Leiche wurde erst drei Wochen später gefunden.

Judy Chicago wählte für das Gedeck für Virginia Woolf auf dem Tisch der Dinner Party eine Analogie zu einer blühenden Blume, mit der sie das Eintreten von Woolf für die Befreiung aus den Grenzen der vorwiegend männlich dominierten Literatur beschreibt, aber auch die kraftvolle Fruchtbarkeit der frühen Göttinnenteller der Dinner Party aufgreift, die im Fall von Woolf kreative Fruchtbarkeit ausdrücken soll. Der Teller ist mit einer dreidimensionalen Blüte gestaltet, in deren Zentrum sich Samenformen befinden. Er steht auf einem Tischläufer, aus dem unter dem Teller ein genähter und bemalter Lichtstrahl hervorleuchtet, der auf ihr Buch To the Lighthouse anspielt. Er symbolisiert die Ausstrahlung, die Woolfs literarisches Erbe für andere Frauen hat, um einen Weg zu einer neuen, von Frauen geprägten Literatursprache zu finden. Der Tischläufer besteht aus einem zarten Chiffongewebe, dieser soll als Hinweis auf die mentale Zerbrechlichkeit von Woolf interpretiert werden. Der Initial-Buchstabe „V“ auf der Vorderseite des Läufers befindet sich in einem Wellenmuster, welches sich auf ihren Tod durch Ertrinken, aber auch auf ihr Buch The Waves bezieht.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Adela Zamudio Adela Zamudio-Ribero 1854 Bolivien Lehrerin, Schriftstellerin, Dramatikerin und Malerin, die ihre Werke auch unter dem Pseudonym Soledad (Einsamkeit) veröffentlichte.  
Agnes Smedley Agnes Smedley 1892 Vereinigte Staaten Journalistin und Autorin, die mit ihren Artikeln und Büchern über die chinesische Revolution bekannt wurde. 1920 eröffnete sie in Berlin eine Klinik für Familienplanung.  
Alfonsina Storni Alfonsina Storni 1892 Argentinien Dichterin und Schriftstellerin der argentinischen Avantgarde.  
Anaïs Nin Anaïs Nin 1903 Vereinigte Staaten Schriftstellerin, Autorin von Tagebüchern, Romanen und erotischen Erzählungen mit äußerst explizit beschriebenen sexuellen Handlungen.  
Bertha Eckstein-Diener Helen Diner 1874 Österreich Pseudonym Sir Galahad, war eine österreichische Schriftstellerin und Reisejournalistin. Sie schrieb die erste auf Frauen fokussierte Kulturgeschichte und gilt als Begründerin der Matriarchatsforschung.  
Colette Colette 1873 Frankreich Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Journalistin. Sie bekam als erste Frau in Frankreich ein Staatsbegräbnis.  
Doris Lessing Doris Lessing 1919 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin. Im Jahr 2007 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.  
Dorothy Richardson Dorothy Richardson 1873 Vereinigtes Königreich Sie war die erste englischsprachige Autorin, die einen Roman in der Erzähltechnik des stream of consciousness („Bewusstseinsstrom“) veröffentlichte.
Edith Sitwell Edith Sitwell 1887 Vereinigtes Königreich Dichterin und Kritikerin. Ihr Zuhause war immer offen für den poetischen Kreis Londons, dem sie stets großzügig und hilfsbereit gegenüberstand. Sitwell veröffentlichte fortlaufend ab 1913 Gedichte, die zum Teil abstrakt und vertont waren.  
Edith Wharton Edith Wharton 1862 Vereinigte Staaten Schriftstellerin und Verfasserin sozialkritischer Romane.  
Edna St. Vincent Millay Edna St. Vincent Millay 1892 Vereinigte Staaten Lyrikerin und Dramatikerin sowie die dritte Frau, die den Pulitzer-Preis für lyrische Dichtkunst erhielt. Sie war bekannt für ihren unkonventionellen und bohemienhaften Lebensstil.  
Emilia Pardo Bazán Emilia Pardo-Bazán 1851 Königreich Spanien Galicische Romancier, Journalistin, Essayistin, Kritikerin und Gelehrte.  
Gabriela Mistral Gabriela Mistral 1889 Chile Dichterin und Diplomatin. Im Jahr 1945 wurde sie mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.  
Hannah Arendt Hannah Arendt 1906 Deutsches Reich, Vereinigte Staaten Politische Theoretikerin und Publizistin.  
Karen Blixen Isak Dinesen 1885 Dänemark Schriftstellerin und 17 Jahre lang eine Kaffeefarmerin in Kenia. Zu ihren bekanntesten Werken gehört der autobiografische Roman Jenseits von Afrika.  
Karen Horney Karen Horney 1885 Deutsches Reich, Vereinigte Staaten Psychoanalytikerin und Vertreterin der Neopsychoanalyse.  
Lorraine Hansberry Lorraine Hansberry 1930 Vereinigte Staaten Dramatikerin und politische Aktivistin.  
Mary Esther Harding Mary Esther Karding 1888 Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten Bedeutende Jungianische Psychoanalytikerin in den Vereinigten Staaten.
Nelly Sachs Nelly Sachs 1891 Deutsches Reich, Schweden Jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin. 1966 verlieh das Nobelpreiskomitee ihr – gemeinsam mit Samuel Joseph Agnon – den Nobelpreis für Literatur  
Olive Schreiner Olive Schreiner 1855 Südafrika Schriftstellerin. Sie setzte sich für Unterdrückte ein und wurde vor allem als frühe Vertreterin der Frauenbewegung bekannt.  
Rebecca West Rebecca West 1892 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin und Journalistin.  
Selma Lagerlöf Selma Lagerlof 1858 Schweden Schwedische Schriftstellerin deren Werke zur Weltliteratur zählen. 1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur und wurde 1914 als erste Frau in die Schwedische Akademie aufgenommen.  
Sigrid Undset Sigrid Undset 1882 Norwegen Romanautorin, Novellistin, Laiendominikanerin und Essayistin. Sie erhielt 1928 den Nobelpreis für Literatur.  
Simone de Beauvoir Simone de Beauvoir 1908 Frankreich Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Die politisch engagierte Verfasserin zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays und Memoiren gilt als Vertreterin des Existentialismus.  
Simone Weil Simone Weil 1909 Frankreich Philosophin, Dozentin und Lehrerin sowie Sozialrevolutionärin jüdischer Abstammung  
Susanne K. Langer Susanne Langer 1895 Vereinigte Staaten Philosophin. Sie schrieb eine der ersten Einführungen in die moderne symbolische Logik.  
Vita Sackville-West Vita Sackville-West 1892 Vereinigtes Königreich Schriftstellerin und Gartengestalterin. Sie ist auch durch ihre Beziehung mit der Schriftstellerin Virginia Woolf bekannt geworden. Durch Heirat wurde sie später Lady Nicolson. Sie erhielt 1933 den Hawthornden-Preis.  
Willa Cather Willa Cather 1873 Vereinigte Staaten Schriftstellerin, erhielt 1923 den Pulitzer-Preis für den Roman One of Ours und genoss enormes Ansehen bei Kritik und Publikum.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Virginia Woolf. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 3. November 2019.

Gedeck für Georgia O’Keeffe Bearbeiten

 
Georgia O’Keeffe von Marion H. Beckett, etwa 1923

Georgia O’Keeffe wurde am 15. November 1887 in Sun Prairie, Dane County, Wisconsin als eines von sieben Kindern der Farmer Francis und Ida O’Keeffe geboren. Georgia O’Keeffe zog den Aufenthalt in der Natur der Gesellschaft vor und sie wuchs, trotz der großen Familie, recht isoliert auf. Bereits früh wollte sie Malerin werden. Ihre Mutter unterstützte sie dabei und bereits im Kindesalter erhielt sie Zeichenunterricht. Ihre erste Lehrerin war die Aquarellistin Sara Mann, die in der Nähe wohnte. Nach Abschluss der High School studierte sie von 1905 bis 1906 an der Kunsthochschule am Art Institute of Chicago. Das Studium musste sie aus finanziellen Gründen abbrechen. Doch von 1907 bis 1908 konnte sie ein Jahr lang am Art Students League in New York studieren. Ihren Stil fand sie, als sie 1908 eine Ausstellung in der Galerie 291 besuchte und dort Zeichnungen des französischen Bildhauers Auguste Rodin sah. Neben Rodin konnte sie dort auch Werke von Picasso, Matisse oder Cézanne studieren und wurde dadurch in ihrer Arbeit stark beeinflusst.

Auch die Universität musste sie nach finanziellen Schwierigkeiten verlassen und so arbeitete sie zwischen 1908 und 1910 als Gebrauchsgrafikerin und Kunstlehrerin. In einem Sommerlehrgang im Jahr 1912 bei Alon Bement lernte sie die Arbeit von Arthur Wesley Dow kennen und durch ihn bekam sie einen ersten Zugang zur abstrakten Kunst. Ihren ersten Durchbruch hatte sie, nachdem Alfred Stieglitz in seiner Galerie 291 einige ihrer Werke, die sie während einer Schaffenskrise in schwarz-weiß gemalt hatte, im Spätfrühling 1916 im Rahmen einer Gruppenausstellung ausstellte. Eine Einzelausstellung, die Stieglitz im Jahr 1917 für O’Keeffe organisierte, musste drei Tage nach der Eröffnung geschlossen werden, da die USA in den Ersten Weltkrieg eingetreten waren. O’Keeffe stand für Stieglitz Modell und es entstand in der folgenden Zeit eine intensive Liebesbeziehung zwischen den beiden. Er ließ sich nach 24 Jahren Ehe scheiden und im Jahr 1924 heirateten die beiden. Zwischen 1918 und 1937 fertigte Stieglitz mehr als 300 zumeist erotische Fotografien von O’Keeffe. Durch Stieglitz lernte O’Keeffe viele andere Künstler der frühen amerikanischen Moderne kennen.

Nach 1918 begann O’Keeffe primär in Öl zu arbeiten, nachdem sie zuvor die Aquarelltechnik bevorzugt hatte. Sie begann großformatige Naturformen im Nahbereich zu malen. Ihr erstes großes Blumengemälde, Petunia, No. 2, entstand 1924 und wurde 1925 erstmals ausgestellt. Ihre Bilder wurden mehr gegenständlich, ihre früheren Arbeiten waren eher abstrakt. Bereits Mitte der 1920er Jahre war O’Keeffe eine der bekanntesten amerikanischen Künstlerinnen. Ihre Arbeiten erzielten hohe Preise.

Im Frühjahr 1929 reiste sie einer Einladung folgend nach Taos in New Mexico. Fasziniert von der urwüchsigen Natur kehrte sie 1933, nachdem sie einen Nervenzusammenbruch überstanden hatte, nach New Mexico zurück. Sie hielt sich regelmäßig etwa ein halbes Jahr dort auf und die Gegend inspirierte sie zu einigen ihrer berühmtesten Landschaftsbilder. Ihr Ruf und ihre Popularität wuchsen in den 1930er und 1940er Jahren und ihre Arbeiten wurden in Ausstellungen in und in der Umgebung von New York aufgenommen. Stieglitz starb im Jahr 1946, kurz nachdem O’Keeffe für ihren Sommeraufenthalt in New Mexico eingetroffen war. Die nächsten drei Jahre verbrachte sie zumeist in New York, um seinen Nachlass zu regeln. Dann zog sie 1949 dauerhaft nach New Mexico.

Eine Weltreise, die sie im Alter von über 80 Jahren antrat, inspirierte sie zu ihren Wolkenbildern. Wolkenformationen, aus dem Fenster eines Flugzeugs betrachtet. Da ihre Sehkraft nachließ, arbeitete sie mit Hilfe und Unterstützung durch ihren Lebensgefährten an überdimensionalen Wolkenlandschaften. Im Herbst 1970 organisierte das Whitney Museum of American Art die Ausstellung Georgia O’Keeffe − Retrospective, die erste Retrospektive ihres Werks in New York seit 1946. Von feministischen Kreisen wurde O’Keeffe in den 1970er Jahren als Urheberin der „weiblichen Ikonographie“ gefeiert, dies wies sie zurück und weigerte sich, an irgendeinem ihrer Projekte mitzuwirken. Georgia O’Keeffe starb am 6. März 1986 in Santa Fe, inzwischen vollständig erblindet. Sie zählt zu den bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Motive ihrer Werke sind häufig Blumen, Flammen und später auch Stadtansichten, Wüstenlandschaften oder Knochen. Zugleich wird in ihren Bildlandschaften eine erotische Ausstrahlung wahrgenommen. Sie gehört zu den bekannten Frauen in der Kunst im 20. Jahrhundert.

Das Gedeck für Georgia O’Keeffe ist das letzte Gedeck auf dem Tisch der Dinner Party. Der ihr zugedachte Teller weist die größte Höhe auf, um ihren Erfolg als Künstlerin auszudrücken und ihre künstlerische Befreiung aus den sie umgebenden Zwängen. Die Formgebung des Tellers geht auf die Blumengemälde zurück, die sie selbst geschaffen hat. Durch diese Formgebung würdigt Chicago den Einfluss, den O’Keefe auf spätere feministische Künstler ausübte und sie vertrat die Meinung, dass O’Keefes Arbeit „entscheidend für die Entwicklung einer authentisch weiblichen Ikonographie“ gewesen sei. Der Tischläufer ist in Airbrusch-Technik gestaltet und die Farben entsprechen denen des Tellers. Ein Stück unbehandeltes, belgisches Leinen, welches für Kunstleinwände verwendet wird, ist an Kirschholz-Keilrahmen befestigt. Der Initial-Buchstabe „G“ auf der Vorderseite des Tischläufers ist mit einem Geweih geschmückt, wie es auch in Gemälden von O’Keeffe zu finden ist.[1]

Name Schreibweise auf der Kachel Geburts­datum kulturräumliche Zuordnung Bemerkungen Bild
Anna Pawlowna Pawlowa Anna Pavlova 1881 Russisches Kaiserreich Meistertänzerin des klassischen Balletts.  
Augusta Savage Augusta Savage 1892 Vereinigte Staaten Bildhauerin und Kämpferin gegen Rassismus.  
Barbara Hepworth Barbara Hepworth 1903 Vereinigtes Königreich Bildhauerin.  
Berthe Morisot Berthe Morisot 1841 Frankreich Malerin des Impressionismus  
Dorothea Lange Dorothea Lange 1895 Vereinigte Staaten Dokumentarfotografin. Sie gilt als Mitbegründerin der Dokumentarfotografie.  
Dorothy Arzner Dorothy Arzner 1897 Vereinigte Staaten Filmregisseurin, ihre Karriere reichte von Spielfilmen der stillen Ära der späten 1920er Jahre bis in die frühen 1940er Jahre. Sie war eine der wenigen Frauen, die sich in dieser Zeit als Filmregisseurin einen Namen gemacht hat.  
Edith Evans Edith Evans 1888 Vereinigtes Königreich Englische Schauspielerin, bekannt für ihre Bühnenarbeit, aber auch in Filmen zu Beginn und am Ende ihrer Karriere.  
Eileen Gray Eileen Gray 1878 Irland Innenarchitektin und Designerin. Sie gehört zu den wichtigsten Designerinnen des frühen 20. Jahrhunderts.  
Eleonora Duse Eleonora Duse 1858 Italien Sie zählt zu den großen Theaterschauspielerinnen ihrer Zeit. Ihr Spiel war subtil und wenig theatralisch und gilt als wegweisend für das Moderne Theater. Sie verkörperte zumeist leidende, aber willensstarke Frauencharaktere.  
Elisabet Ney Elizabeth Ney 1833 Deutsches Reich, Vereinigte Staaten Mit 39 Jahren emigrierte sie mit ihrem Ehemann Edmund Montgomery nach Texas und wurde dort Pionierin der Kunstentwicklung.  
Emily Carr Emily Carr 1871 Kanada Kanadische Künstlerin und Schriftstellerin, stark von den indigenen Völkern der pazifischen Nordwestküste inspiriert. Eine der ersten Malerinnen Kanadas, die einen modernistischen und postimpressionistischen Malstil annahm.  
Frida Kahlo Frida Kahlo 1907 Mexiko Malerin. Sie zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, wobei ihr Werk bisweilen Elemente der Neuen Sachlichkeit zeigt.  
Gabriele Münter Gabriele Münter 1877 Deutsches Reich Malerin des Expressionismus, daneben zeichnete sie und betätigte sich auf dem Gebiet der Druckgrafik.  
Gertrude Käsebier Gertrude Kasebier 1852 Vereinigte Staaten Fotografin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des Piktorialismus.  
Hannah Höch Hannah Hoch 1889 Deutsches Reich Malerin, Grafikerin und Collagekünstlerin des Dadaismus.  
Harriet Hosmer Harriet Hosmer 1830 Vereinigte Staaten Bildhauerin.  
Ida Kamińska Ida Kaminska 1899 Königreich Polen Jüdisch-polnische Schauspielerin.  
Imogen Cunningham Imogen Cunningham 1883 Vereinigte Staaten Fotografin, die zu den „Klassikern“ der modernen Fotografie des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Cunningham war ein Gründungsmitglied der Gruppe f/64.  
Isadora Duncan Isadora Duncan 1877 Vereinigte Staaten Tänzerin und Choreografin. Sie war die Wegbereiterin des modernen sinfonischen Ausdruckstanzes, entwickelte ein neues Körper- und Bewegungsempfinden, das sich am griechischen Schönheitsideal orientierte, und setzte als Erste klassische Konzertmusik tänzerisch um.  
Julia Margaret Cameron Julia Cameron 1815 Vereinigtes Königreich Begann im Alter von 48 Jahren zu fotografieren. Mit außergewöhnlichen Porträts und religiös-romantischen Szenen wurde sie zur bedeutendsten britischen Fotografin der viktorianischen Epoche.  
Julia Morgan Julia Morgan 1872 Vereinigte Staaten Architektin, bekannt für ihre Arbeit am Hearst Castle in San Simeon, Kalifornien.  
Katharine Hepburn Katharine Hepburn 1907 Vereinigte Staaten Schauspielerin, viermal mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, vom American Film Institute zur größten amerikanischen Filmschauspielerin des 20. Jahrhunderts gewählt.  
Käthe Kollwitz Kathe Kollwitz 1867 Deutsches Reich Grafikerin, Malerin und Bildhauerin, zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts  
Louise Nevelson Louise Nevelson 1899 Vereinigte Staaten, Russisches Kaiserreich Bildhauerin und Malerin.  
Marie Bashkirtseff Marie Bashkirtsev 1858/1860 Russisches Kaiserreich, Frankreich Malerin, Schriftstellerin, Philosophin.  
Marie Laurencin Marie Laurencin 1883 Frankreich Lyrikerin und Malerin, Muse des Dichters Guillaume Apollinaire.  
Martha Graham Martha Graham 1894 Vereinigte Staaten Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Graham gilt in der Fachwelt als eine Innovatorin des Modern Dance.  
Mary Cassatt Mary Cassatt 1844 Vereinigte Staaten, Frankreich Grafikerin und Malerin des Impressionismus.  
Mary Louise McLaughlin Mary Louise McLaughlin 1847 Vereinigte Staaten Porzellanmalerin und Keramikerin.  
Maya Deren Maya Deren 1917 Ukraine, Vereinigte Staaten Avantgarde-Regisseurin, Tänzerin und Filmtheoretikerin der 1940er und 1950er Jahre.  
Natalija Sergejewna Gontscharowa Natalia Goncharova 1881 Russisches Kaiserreich Malerin, die der russischen Avantgarde zugerechnet wird. Sie trug maßgeblich zum künstlerischen Entwicklungsprozess in Russland bei.  
Paula Modersohn-Becker Paula Modersohn-Becker 1876 Deutsches Reich Malerin und eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus.  
Rosa Bonheur Rosa Bonheur 1822 Frankreich Tiermalerin des Naturalismus bzw. des Realismus.  
Sarah Bernhardt Sarah Bernhardt 1844 Frankreich Schauspielerin, gilt als die berühmteste Darstellerin ihrer Zeit und war einer der ersten Weltstars.  
Sonia Delaunay-Terk Sonia Delaunay 1885 Frankreich, Ukraine Malerin und Designerin. Sie gilt als Vertreterin der geometrischen Abstraktion.  
Sophia Hayden Sophia Haydn 1868 Vereinigte Staaten Nahm als erste Frau am Architekturprogramm des Massachusetts Institute of Technology teil und war Pionierin für Frauen im Beruf des Architekten.  
Sophie Taeuber-Arp Sophie Taeuber-Arp 1889 Schweiz Malerin, Bildhauerin, Textil-Gestalterin, Architektin und Tänzerin der Avantgarde.  
Suzanne Valadon Suzanne Valadon 1865 Frankreich Malerin der Moderne. Sie ist die Mutter des Malers Maurice Utrillo.  
Einzelnachweise
  1. Brooklyn Museum: Georgia O’Keeffe. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 3. November 2019.

Weblinks Bearbeiten

Commons: The Dinner Party – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien