Marie Zakrzewska

US-amerikanische Ärztin für Gynäkologie und Frauenrechtlerin

Maria Elizabeth Zakrzewska (* 6. September 1829 in Berlin; † 12. Mai 1902 in Jamaica Plain, Massachusetts) war eine US-amerikanische Ärztin und Frauenrechtlerin.

Maria Zakrzewska, um 1860

Leben Bearbeiten

Maria Elizabeth Zakrzewska war die älteste Tochter von sechs Kindern des polnischen Aristokraten Ludwig Martin Zakrzewski und dessen deutschstämmiger Ehefrau Caroline Fredericke Wilhelmina Urban. Ihre Großmutter war eine bekannte Tierärztin und ihre Mutter eine renommierte Hebamme.

Maria Zakrzewska absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Hebamme. Schon im Alter von 22 Jahren war Maria Zakrzewska die Direktorin an der Charité-Klinik für Hebammen, einem traditionsreichen Krankenhaus in Berlin. Wegen ihrer Jugend und ihres Geschlechts wurde sie jedoch immer häufiger Ressentiments ihrer männlichen Kollegen ausgesetzt, so dass sie schließlich in die Vereinigten Staaten emigrierte – auf der Suche nach mehr Chancengleichheit.

Kurz darauf begann sie ihr Medizinstudium an den Hobart and William Smith Colleges in Geneva und bestand als beste Studentin ihres Jahrgangs (1856) das Doktorexamen. Schon während des Studiums arbeitete Zakrzewska in einer Ambulanz in einem der ärmeren Viertel von New York City, in Lower Manhattan, gemeinsam mit der Ärztin Elizabeth Blackwell.[1] Im Jahr darauf fand „Dr. Zak“ eine Anstellung am New Yorker Frauen- und Kinderkrankenhaus Women's Medical College, gegründet von der ersten amerikanischen Ärztin Elizabeth Blackwell, das ausschließlich von Frauen geleitet wurde. Später wurde ein medizinisches College angegliedert, um Frauen die Ausbildung zur Ärztin zu erleichtern. Die Ausbildung war rigoros. Zu den angehenden Ärztinnen gehörten etwa Sophia Jex-Blake (1840–1912) und Elizabeth Garrett Anderson (1836–1917).

Im Jahr 1862 gründete Maria Zakrzewska in Boston das Schul-Krankenhaus New England Hospital for Women and Children für Geburtshilfe, Gynäkologie und Kinderheilkunde sowie eine Schule für Krankenschwestern. In der Gründungsurkunde dieses Frauen- und Kinderkrankenhauses ließ sie ausdrücklich vermerken, dass die Ausbildung von Krankenschwestern eines der fundamentalsten Ziele der Anstalt sein sollte. Die Ausbildung dauerte damals sechs Monate, denen sich ein Probemonat anschloss, bis die Schwestern ein kleines Gehalt, freie Unterkunft und freien Wäschedienst erhielten.[2] Im Jahre 1879 absolvierte die erste afro-amerikanische Frau, Mary Eliza Mahoney, als Jahrgangsbeste das Examen zur staatlichen Krankenschwester.

Literatur Bearbeiten

  • Constantin von Wurzbach: Zakrzewska, Maria E.. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 105 (Digitalisat).
  • Martha Schad: Frauen, die die Welt bewegten. Geniale Frauen, der Vergangenheit entrissen ... Pattloch, München 2000 ISBN 3-629-01625-1
  • Adele Glimm: Elizabeth Blackwell. First Woman Doctor to Modern Times. McGraw-Hill Education, New York NY 2000 ISBN 0-07-134335-0 (A Bank Street Biography).
  • Marie E. Zakrzewska: A Practical Illustration of „Woman's Right to Labor“. Or, a Letter from Marie E. Zakrzewska, M.D. Late of Berlin, Prussia. Hg. Caroline H. Dall. Walker, Wise & Co, Boston MA 1860 (Nachdruck: Dodo Press, Gloucester 2007 ISBN 978-1-4065-6805-9)
  • Arleen Marcia Tuchman: ’Only in a Republic Can it be Proved that Science has no Sex’. Marie Elizabeth Zakrzewska and the Multiple Meanings of Science in the Nineteenth-Century United States. Journal of Women’s History, 11.1, 1999, S. 121–142

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stefanie Schröder: Entwicklung der Berufstätigkeit von Frauen im Rettungsdienst am Beispiel Hessens. Geschichte, Gegenwart und Zukunft dargestellt anhand einer empirischen Untersuchung in DRK Rettungswachen in Mittelhessen, Bachelor-Thesis SRH Gesundheitshochschule Gera 2015, akademische Betreuerin Christine R. Auer, S. 14–16.
  2. Maria Mischo-Kelling und Karin Wittneben: Pflegebildung und Pflegetheorien, Urban&Schwarzenberg München, Wien, Baltimore 1. Aufl. 1995, S. 11.