Claricia war eine Buchmalerin des 13. Jahrhunderts. Sie begegnet uns in einem vermutlichen Selbstporträt in einem Psalter, der um 1200 in Süddeutschland entstand und sich heute als Ms. W.26 im Walters Art Museum in Baltimore befindet. Claricia bildet in der namentlich gekennzeichneten Figur mit ihrem Körper den Unterschwung der Initiale Q am Anfang von Psalm 51 Quid gloriaris in malicia qui potens es in iniquitate (Was rühmst du dich deiner Bosheit, du Mann der Gewalt Psalm 52,3 EU) Der Psalter wurde vielleicht für das Kloster Sankt Ulrich und Afra Augsburg hergestellt, und Claricia ist eine von mehreren Händen, die ihn geschrieben haben.

Claricia

Die Kunsthistorikerin Dorothy Miner vermutete 1972 in ihrem Vortrag Anastaise and her sisters: women artists of the Middle Ages, der 1974 gedruckt wurde und die Erforschung mittelalterlicher Künstlerinnen in Gang brachte, aufgrund der lockeren Haltung und Kleidung Claricias, dass es sich bei ihr nicht um eine Nonne, sondern um eine Laien-Klosterschülerin handelte.[1]

Ganz unumstritten ist diese Identifizierung jedoch nicht, und es gibt mehrere alternative Hypothesen.[2]

Literatur

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  • Katrin Graf: Bildnisse schreibender Frauen im Mittelalter 9. bis Anfang 13. Jahrhundert. Basel : Schwabe 2002 Zugl.: Genève, Univ., Diss., 1999, ISBN 9783796515897, S. 60f
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Commons: Claricia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Digitalisat des gesamten Claricia-Psalters (Walters, MS W.26)

Einzelnachweise

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  1. Dorothy Miner: Anastaise and her sisters: women artists of the Middle Ages. Baltimore: Walters Art Gallery, 1974. Siehe dazu Whitney Chadwick: Woman, Art, and Society. London: Thames and Hudson 1990, ISBN 0-500-20241-9, S. 53
  2. Paerchment and Pixel, abgerufen am 13. Mai 2012