María de Zozaya

baskisches Opfer der Hexenverfolgung

María de Zozaya y Arramendi, auch Zozoya (ca. 1530 in Oyeregui; † 1609 oder 1610) wurde 1609 während der baskischen Hexenprozesse durch die Spanische Inquisition als Hexe verurteilt.[1]

María de Zozaya war eine unverheiratete Frau aus Oyeregui, im Königreich Navarra, Spanien.[2] Sie war Einwohnerin der Stadt Errenteria, in der Provinz Gipuzkoa, und angeblich Teilnehmerin des Hexensabbats in dieser Stadt.[2] Im Jahr 1609 wurde die damals 79-jährige María de Zozaya der spanischen Inquisition übergeben.[1] Sie wurde zusammen mit einer Gruppe von Frauen, die sie angeführt haben soll, vor Gericht gestellt.[3]

Das von ihr erpresste Geständnis beinhaltete unter anderem ein Lob auf sexuelle Lust.[4] Ausgeschmückt wurde es mit der Behauptung, dass sie durch eine Erscheinung in ihrem Bett ersetzt würde, wenn sie zum Hexensabbat ginge.[5] Eine weitere Geschichte nennt einen jungen Priester auf Hasenjagd, die aber einen ganzen Tag erfolglos blieb. Die Schuld wurde María de Zozaya zugeschrieben. Die „gestand“ dann auch, dass sie sich in einen Hasen verwandelt hätte und den Tag vor dem Priester und seinen Hunden hergelaufen wäre, um sie zu verwirren. Sie sagte aus, dass sie so etwas während des Jahres 1609 acht Mal getan hätte.[1]

Sie starb im Alter von 80 Jahren aus unbekannter Ursache im Gefängnis, neun Monate nachdem sie festgesetzt wurde.[1] Nach ihrem Tod wurden ihre sterblichen Überreste als Teil eines öffentlichen Autodafés verbrannt.[2]

Nachleben Bearbeiten

Judy Chicago widmete ihr eine Inschrift auf den dreieckigen Bodenfliesen des Heritage Floor ihrer 1974 bis 1979 entstandenen Installation The Dinner Party. Die mit dem Namen Maria de Zozoya beschrifteten Porzellanfliesen sind dem Platz mit dem Gedeck für Petronilla de Meath zugeordnet.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Germaine Greer: The change : women, aging, and the menopause. Knopf, New York 1992, ISBN 0-394-58269-1, S. 355 (archive.org).
  2. a b c Gustav Henningsen (Hrsg.): The Salazar documents Inquisitor Alonso de Salazar Frías and others on the Basque witch persecution. Brill, Leiden 2004, ISBN 978-1-4294-2687-9, S. 136.
  3. Herbert C. Corben: The struggle to understand : a history of human wonder & discovery. Prometheus Books, Buffalo, N.Y. 1991, ISBN 0-87975-683-7, S. 218 (archive.org).
  4. Godly zeal and furious rage : The Witch in Early Modern Europe. Routledge, London, ISBN 978-0-203-81902-9.
  5. Alan C. Kors und Edward Peters (Hrsg.): Witchcraft in Europe, 1100-1700; a documentary history. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1972, ISBN 978-0-8122-7645-9, S. 409 (archive.org).
  6. Brooklyn Museum: Maria de Zozoya. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 13. Januar 2021.