Harlem Renaissance

Kunstströmung

Die Harlem-Renaissance (auch ''New Negro Movement'' genannt) war eine literarische und künstlerische Bewegung afroamerikanischer Schriftsteller und Künstler zwischen 1919 und 1934. Obwohl sich die Bewegung vornehmlich auf New York City und das Stadtviertel Harlem beschränkte, war ihr Einfluss weltweit bedeutend.

Führende Akteure der Harlem Renaissance

Geschichte

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Study of Negro Artists, ein Stummfilm von Jules V. D. Bucher aus den 1930er Jahren über die Harlem Renaissance, mit Richmond Barthe, James Latimer Allen, Aaron Douglas, Palmer Hayden und Augusta Savage

Die Harlem Renaissance war die erste Blüte afroamerikanischer Kunst, die über vereinzelte Werke hinausging. Ausgelöst wurde sie, ähnlich dem Jazz-Zeitalter, durch die massenhafte Abwanderung schwarzer US-Amerikaner aus den ländlichen Südstaaten in den urbanen Norden (Great Migration) und die Entstehung einer schwarzen Mittelschicht im New Yorker Stadtviertel Harlem.[1]

Grundlegend für die Bewegung war die von Alain LeRoy Locke herausgegebene Anthologie The New Negro (1925), mit literarischen Beiträgen von 34 Autoren, davon 4 Weißen. In seinem Vorwort bezeichnete Locke das Werk als „unsere geistige Unabhängigkeitserklärung“. In der Kunst der Harlem Renaissance spielen afrikanische Überlieferungen, afroamerikanische Traditionen sowie Blues und Jazz eine große Rolle. Auch weiße Autoren, allen voran der Journalist und Fotograf Carl Van Vechten, förderten die Bewegung und wurden von ihr beeinflusst. Die Mäzenin Charlotte Mason beschäftigte und förderte eine Reihe von Künstlern, hatte aber auch ein eigenes Verständnis der indianischen und afroamerikanischen Kultur. Im November 1926 verlieh die junge Generation der Schriftsteller mit der einzigen Ausgabe des Magazins Fire!! ihrer Stimme Gehör.

Obwohl die Bewegung grundsätzlich unpolitisch war, fällt sie mit den Anfängen der Bürgerrechtsbewegung zusammen und bildete einen Kontrast zu den vorherrschenden Jim-Crow-Gesetzen. Viele Künstler waren von Marcus Garveys Schwarzem Nationalismus beeinflusst. Mit der Zeit kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen W. E. B. Du Bois und Walter White auf der einen Seite, für die es keine unpolitische Kunst geben konnte, und Künstlern wie Langston Hughes auf der anderen, die den Ansatz „Kunst um der Kunst Willen“ vertraten. Locke vertrat eine Art Meliorismus und war der Ansicht, dass Kunst das Leben verbessern könne. Für den Historiker David Levering Lewis war die Harlem Renaissance ein Versuch, „Bürgerrechte mit Urheberrechten“ zu erreichen.[2]

Die Harlem Renaissance beeinflusste die Negritude-Bewegung der 1940er und 1950er Jahre sowie das Black Arts Movement in den 1960ern.

Künstler

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Langston Hughes (van Vechten, 1936)
 
Zora Neale Hurston (van Vechten, 1938)
 
Nella Larsen (1928)

Schriftsteller

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Bildende Künstler

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Veranstaltungsorte

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Einzelnachweise

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  1. Robert C. Smith: Encyclopedia of African-American Politics. 2003, Harlem Renaissance, S. 169–170.
  2. Leslie M. Alexander, Walter C. Rucker (Hrsg.): Encyclopedia of African American History. 2010, Harlem Renaissance, S. 795–799.

Literatur

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  • Patricia Stella Edema: Bilder des Wandels in Schwarz und Weiß: afro-amerikanische Identität im Medium der frühen Fotografie (1880-1930). Transcript, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2203-4 (Zugleich überarbeitete Dissertation an der Freien Universität Berlin 2011).
  • James Haskins: The Cotton Club: A Pictorial and Social History of the most famous symbol of the Jazz Era. Random House 1977, Hippocrene Books, New York 1994, ISBN 0-7818-0248-2.
  • Susie Hodge: 50 Schlüsselideen Kunst (Originaltitel: 50 Art Ideas You Really Need to Know, übersetzt von Katharina Neuser-von Oettingen). Springer Spektrum, Berlin 2014, ISBN 978-3-642-39327-3. (S. 140–143)
  • George Hutchinson (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Harlem Renaissance. Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-67368-6.
  • Sharon L. Jones: Rereading the Harlem Renaissance: Race, Class, and Gender in the Fiction of Jessie Fauset, Zora Neale Hurston, and Dorothy West. Greenwood Press, Westport, CT 2002, ISBN 978-0-313-32326-3.
  • Hanna Meuter, Paul Therstappen (Hrsg. und Übers.): „Amerika singe auch ich.“ Dichtungen amerikanischer Neger (Reihe: Der neue Neger. Die Stimme des erwachenden Afro-Amerika). 1. Auflage. Jess, Dresden 1932; Neuaufl. ebd. 1959.
  • Jeffrey O. G. Ogbar (Hrsg.): The Harlem Renaissance Revisited. Politics, Arts, and Letters. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2010, ISBN 978-0-8018-9461-9.
  • Cherene Sherrard-Johnson (Hrsg.): A Companion to the Harlem Renaissance. Wiley-Blackwell, Chichester 2015, ISBN 978-1-118-49406-6.
  • Amritjit Singh u. a. (Hrsg.): The Harlem renaissance: revaluations. Garland, New York 1989, ISBN 0-8240-5739-2.
  • Bernhard Wenzl: Schwarzes Selbstbewusstsein. In: Wiener Zeitung, 2./3. Januar 2016.
  • Cheryl A. Wall: The Harlem Renaissance. A Very Short Introduction. Oxford University Press, New York 2016, ISBN 978-0-19-933555-8.
  • Cary D. Wintz, Paul Finkelman: Encyclopedia of the Harlem Renaissance. Routledge, New York 2004, ISBN 978-1-57958-389-7.
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Commons: Harlem Renaissance – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien