Coco Gauff

US-amerikanische Tennisspielerin

Cori Dionne „Coco“ Gauff [ˈkoʊɹi dɪˈɔn ˈkoʊkoʊ gɑːf] (* 13. März 2004 in Delray Beach, Florida) ist eine US-amerikanische Tennisspielerin. Ihr bislang größter Erfolg ist der Titelgewinn der US Open 2023.

Coco Gauff Tennisspieler
Coco Gauff
Cori Gauff bei den US Open 2022
Spitzname: Coco[1]
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 13. März 2004
(20 Jahre)
Größe: 175 cm
1. Profisaison: 2018
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 12.999.102 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 187:85
Karrieretitel: 7 WTA, 0 ITF
Höchste Platzierung: 3 (11. September 2023)
Aktuelle Platzierung: 3
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 122:57
Karrieretitel: 8 WTA, 1 ITF
Höchste Platzierung: 1 (15. August 2022)
Aktuelle Platzierung: 14
Wochen als Nr. 1: 7
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
4. März 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere Bearbeiten

Gauff, die am liebsten auf Hartplätzen spielt, begann im Alter von sechs Jahren mit dem Tennis. Bis 2018 spielte sie hauptsächlich auf dem ITF Junior Circuit. Ihr erstes Turnier auf dem ITF Women’s Circuit spielte sie im Mai 2018 in Osprey.

Am 10. September 2017 verlor sie das Finale des Juniorinneneinzels der US Open gegen Amanda Anisimova mit 0:6, 2:6.[2] Sie war die jüngste Spielerin, die seit der Einführung der Juniorinnenwettbewerbe 1974 das Finale erreichte.[3] Neun Monate später, am 9. Juni 2018, gewann sie den Titel im Juniorinneneinzel bei den French Open gegen Catherine McNally mit 1:6, 6:3, 7:61. In der Woche vor den French Open spielte sie ihr erstes Profi-Turnier in Osprey, Florida. Über die Qualifikation erreichte sie das Hauptfeld, wo sie im Achtelfinale ausschied. Am 9. September 2018 gewann sie zusammen mit Catherine McNally das Juniorinnen-Doppel bei den US Open. Im Dezember gewann sie noch den Orange Bowl, das nach den vier Grand Slams bedeutendste Juniorinnenturnier. Im Finale setzte sie sich gegen Zheng Qinwen mit 6:1, 3:6, 6:4 durch.

Am 27. Juni 2019 qualifizierte sie sich für die Wimbledon Championships 2019, somit ist sie mit 15 Jahren und 106 Tagen die jüngste Spielerin der Open Era, die sich regulär für Wimbledon qualifizierte.[4] Bei den Championships gewann sie in der ersten Runde gegen die 39-jährige Venus Williams mit 6:4 und 6:4. Es folgten zwei weitere Siege gegen Magdaléna Rybáriková (6:3, 6:3) und Polona Hercog (3:6, 7:67, 7:5). Im Achtelfinale traf sie auf die spätere Turniersiegerin, die Rumänin Simona Halep, der sie mit 3:6 und 3:6 unterlag.

Im Oktober 2019 konnte Gauff im Alter von 15 Jahren bei den Upper Austria Ladies Linz 2019 als „Lucky Loser“ das Turnier gewinnen und somit ihren ersten Titel auf der WTA-Tour feiern. Sie ist damit die jüngste Toursiegerin, die seit Nicole Vaidišová 2004 in Vancouver gewann. Auf dem Weg zum Titel schlug Gauff unter anderem Kiki Bertens (gleichzeitig Gauffs erster Sieg über eine Top-Ten-Spielerin), Andrea Petković sowie im Finale Jeļena Ostapenko.[5]

Im Januar 2020 besiegte die 15-Jährige in ihrem Auftaktmatch bei den Australian Open wie schon zuvor 2019 in Wimbledon ihr Vorbild Venus Williams.[6] In der dritten Runde besiegte sie die damalige Titelverteidigerin Naomi Ōsaka. Im Achtelfinale scheiterte sie an der späteren Siegerin Sofia Kenin. Im Doppel trat sie wieder mit Catherine McNally an.[7]

Im Juli 2021 trat Gauff wie auch 2019 erneut bei den Wimbledon Championships an und erreichte das Achtelfinale, wo sie allerdings gegen die Deutsche Angelique Kerber ausschied.

Aufgrund eines positiven COVID-19-Tests musste sie ihre Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2020 absagen.[8]

Am 15. August 2022 wurde Gauff mit 18 Jahren und 5 Monaten die Nummer 1 der Doppel-Weltrangliste.

Bei den US Open 2023 erreichte sie das Finale und besiegte in drei Sätzen die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka (2:6, 6:3, 6:2). Sie war der erste amerikanische Teenager seit Serena Williams im Jahr 1999, der die US Open gewinnen konnte.[9][10] Mit dem Sieg stieg sie von Platz 6 auf Platz 3 der Weltrangliste.

Persönliches Bearbeiten

Gauff wuchs in Atlanta auf, zog dann aber wegen der besseren Trainingsmöglichkeiten nach Florida.[11] Ihr Vater Corey war Basketballspieler an der Georgia State University und ihre Mutter Candi war Leichtathletin an der Florida State University.[12]

Gauff lebt in Delray Beach und wird zuhause von ihren Eltern unterrichtet.[13] Sie hat zwei Brüder.[14]

Turniersiege Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 13. Oktober 2019 Osterreich  Linz WTA International Hartplatz (Halle) Lettland  Jeļena Ostapenko 6:3, 1:6, 6:2
2. 22. Mai 2021 Italien  Parma WTA 250 Sand China Volksrepublik  Wang Qiang 6:1, 6:3
3. 8. Januar 2023 Neuseeland  Auckland WTA 250 Hartplatz Spanien  Rebeka Masarova 6:1, 6:1
4. 6. August 2023 Vereinigte Staaten  Washington WTA 500 Hartplatz Griechenland  Maria Sakkari 6:2, 6:3
5. 20. August 2023 Vereinigte Staaten  Cincinnati WTA 1000 Hartplatz Tschechien  Karolína Muchová 6:3, 6:4
6. 9. September 2023 Vereinigte Staaten  US Open Grand Slam Hartplatz ~Niemandsland  Aryna Sabalenka 2:6, 6:3, 6:2
7. 7. Januar 2024 Neuseeland  Auckland WTA 250 Hartplatz Ukraine  Elina Switolina 6:74, 6:3, 6:3

Doppel Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 16. Februar 2019 Vereinigte Staaten  Surprise ITF W25 Hartplatz Neuseeland  Paige Hourigan Vereinigte Staaten  Usue Meitane Arconada
Vereinigte Staaten  Emina Bektas
6:3, 4:6, [14:12]
2. 4. August 2019 Vereinigte Staaten  Washington WTA International Hartplatz Vereinigte Staaten  Catherine McNally Vereinigte Staaten  Maria Sanchez
Ungarn  Fanny Stollar
6:2, 6:2
3. 19. Oktober 2019 Luxemburg  Luxemburg WTA International Hartplatz (Halle) Vereinigte Staaten  Catherine McNally Vereinigte Staaten  Kaitlyn Christian
Chile  Alexa Guarachi
6:2, 6:2
4. 22. Mai 2021 Italien  Parma WTA 250 Sand Vereinigte Staaten  Catherine McNally Kroatien  Darija Jurak
Slowenien  Andreja Klepač
6:3, 6:2
5. 25. Februar 2022 Katar  Doha WTA 1000 Hartplatz Vereinigte Staaten  Jessica Pegula Russland  Weronika Kudermetowa
Belgien  Elise Mertens
3:6, 7:5, [10:5]
6. 14. August 2022 Kanada  Toronto WTA 1000 Hartplatz Vereinigte Staaten  Jessica Pegula Vereinigte Staaten  Nicole Melichar-Martinez
Australien  Ellen Perez
6:4, 6:75, [10:5]
7. 16. Oktober 2022 Vereinigte Staaten  San Diego WTA 500 Hartplatz Vereinigte Staaten  Jessica Pegula Kanada  Gabriela Dabrowski
Mexiko  Giuliana Olmos
1:6, 7:5, [10:4]
8. 17. Februar 2023 Katar  Doha WTA 500 Hartplatz Vereinigte Staaten  Jessica Pegula Ukraine  Ljudmyla Kitschenok
Lettland  Jeļena Ostapenko
6:4, 2:6, [10:7]
9. 2. April 2023 Vereinigte Staaten  Miami WTA 1000 Hartplatz Vereinigte Staaten  Jessica Pegula Kanada  Leylah Fernandez
Vereinigte Staaten  Taylor Townsend
7:66, 6:2

Karrierestatistik und Turnierbilanz Bearbeiten

Dameneinzel Bearbeiten

Die letzte Aktualisierung erfolgte nach dem WTA-Turnier in Dubai 2024.

Turnier 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 T / T S/N Sieg%
Australian Open AF 2 1 AF HF 0 / 5 12:5 71 %
French Open Q2 2 VF F VF   0 / 4 15:4 79 %
Wimbledon AF n. a. AF 3 1   0 / 4 8:4 67 %
US Open Q1 3 1 2 VF S   1 / 5 14:4 78 %
WTA Finals n. a. RR HF   0 / 2 2:5 29 %
Doha a. K. a. K. VF a. K. 2 0 / 2 3:2 60 %
Dubai a. K. a. K. VF a. K. HF VF 0 / 3 7:3 70 %
Indian Wells n. a. 3 3 VF   0 / 3 5:3 63 %
Miami 2 n. a. 2 AF 3   0 / 4 4:4 50 %
Madrid n. a. 1 AF 3   0 / 3 3:3 50 %
Rom 2 HF AF 3   0 / 4 8:4 67 %
Kanada n. a. VF VF VF   0 / 3 7:3 70 %
Cincinnati 1 2 1 S   1 / 4 6:3 67 %
Guadalajara n. a. bzw. a. K. VF a. K. 0 / 1 2:1 67 %
Peking nicht ausgetragen HF   0 / 1 4:1 80 %
Wuhan nicht ausgetragen   0 / 0 0:0
Olympische Spiele nicht ausgetragen n. a.   0 / 0 0:0
Billie Jean King Cup RR RR   0 / 2 1:1 50 %
Statistik S/N Sieg%
Turnierteilnahmen 4 15 8 17 21 20 4 Gesamt: 89
Erreichte Finals 0 2 0 1 0 4 1 Gesamt: 8
Gewonnene Titel 0 1 0 1 0 4 1 Gesamt: 7
Hartplatz-Siege/-Niederlagen 4:2 16:9 10:6 20:11 23:17 40:9 12:3 125:57 69 %
Sand-Siege/-Niederlagen 5:2 7:5 2:2 12:3 10:4 7:4 0:0 43:20 68 %
Rasen-Siege/-Niederlagen 0:0 6:1 0:0 4:2 5:2 4:3 0:0 19:8 70 %
Gesamt-Siege/-Niederlagen 9:4 29:15 12:8 36:16 38:23 51:16 12:3 187:85 69 %
Sieg% 69 % 66 % 60 % 69 % 62 % 76 % 80 % Gesamt:
Jahresendposition 875 68 48 22 7 3   N/A

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; RR = Round Robin (Gruppenphase); n. a. = nicht ausgetragen; a. K. = andere Kategorie; PO (Playoff) = Auf- und Abstiegsrunde im Billie Jean King Cup; K1, K2, K3 = Teilnahme in der Kontinentalgruppe I, II, III im Billie Jean King Cup.

Anmerkung: Diese Statistik berücksichtigt alle Ergebnisse im Einzel bei ITF- und WTA-Turnieren. Als Quelle dient die WTA-Seite der Spielerin. Dargestellt sind nur WTA-Turniere der Kategorien Premier Mandatory und Premier 5 (2009–2020) bzw. die WTA-Turniere der Kategorie 1000 (seit 2021).

Damendoppel Bearbeiten

Die letzte Aktualisierung erfolgte am Saisonende 2023.

Turnier 2019 2020 2021 2022 2023 2024 T / T S/N Sieg%
Australian Open VF VF 1 HF 0 / 4 10:4 71 %
French Open 1 AF 1 F HF   0 / 5 11:5 69 %
Wimbledon n. a. AF AF   0 / 2 4:2 67 %
US Open AF AF F 1 VF   0 / 5 11:5 69 %
WTA Finals n. a. RR RR   0 / 2 0:6 0 %
Doha a. K. a. K. S a. K.   1 / 1 4:0 100 %
Dubai a. K. 1 a. K. VF   0 / 2 2:2 50 %
Indian Wells n. a. VF VF AF   0 / 3 5:3 63 %
Miami n. a. VF HF S   1 / 3 10:2 83 %
Madrid n. a. 1 VF F   0 / 3 5:3 63 %
Rom AF VF 1 F   0 / 4 7:4 64 %
Kanada n. a. 1 S VF   1 / 3 4:1 80 %
Cincinnati AF AF   0 / 2 2:2 50 %
Guadalajara n. a. bzw. a. K. VF a. K. 0 / 1 1:1 50 %
Peking nicht ausgetragen AF   0 / 1 0:1 0 %
Wuhan nicht ausgetragen   0 / 0 0:0
Olympische Spiele n. a. n. a.   0 / 0 0:0
Billie Jean King Cup RR RR   0 / 2 2:0 100 %
Statistik S/N Sieg%
Turnierteilnahmen 11 8 17 15 14 0 Gesamt: 65
Erreichte Finals 4 0 2 5 4 0 Gesamt: 15
Gewonnene Titel 3 0 1 3 2 0 Gesamt: 9
Hartplatz-Siege/-Niederlagen 19:3 7:5 15:10 19:10 20:8 0:0 80:36 69 %
Sand-Siege/-Niederlagen 5:5 3:3 7:3 8:4 12:3 0:0 35:18 66 %
Rasen-Siege/-Niederlagen 0:0 0:0 3:2 0:0 4:1 0:0 7:3 70 %
Gesamt-Siege/-Niederlagen 24:8 10:8 25:15 27:14 36:12 0:0 122:57 68 %
Sieg% 75 % 56 % 63 % 66 % 75 % Gesamt:
Jahresendposition 78 45 21 4 3   N/A

Mixed Bearbeiten

Turnier20182019202020212022Karriere
Australian Open
French Open 
Wimbledon1 HFHF
US OpenAF AF

Juniorinneneinzel Bearbeiten

Turnier20172018Karriere
Australian Open11
French OpenSS
WimbledonVFVF
US OpenFVFF

Juniorinnendoppel Bearbeiten

Turnier20172018Karriere
Australian Open11
French OpenVFVF
WimbledonHFHF
US Open1SS

Weblinks Bearbeiten

Commons: Coco Gauff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gauff edges McNally in all-American girls' final in Paris. In: wtatennis. 9. Juni 2018, abgerufen am 10. Juni 2018 (englisch).
  2. Anisimova wins all-American girls' singles final at US Open. In: wtatennis.com. 10. September 2017, abgerufen am 10. Juni 2018 (englisch).
  3. The Latest: Gauff, 13, can be youngest US Open girls’ champ. In: wtop.com. 9. September 2017, archiviert vom Original am 13. Juni 2018; abgerufen am 10. Juni 2018.
  4. Youngest female tennis player to make the main singles draw at Wimbledon after qualifying (open era). Abgerufen am 22. April 2021.
  5. Lisa Sonnabend: Cori Gauff:"Ich bin überwältigt und schockiert". Sueddeutsche Zeitung, 14. Oktober 2019, abgerufen am 14. Oktober 2019.
  6. 15-jährige Gauff besiegt erneut Venus Williams (20. Januar 2020)
  7. VIDEO - Australian Open 2020 | Gauff und McNally feiern Sieg mit Tanzeinlage
  8. Tennis-Stars Berrettini und Gauff sagen Olympia-Start ab. In: sportschau.de. 18. Juli 2021, abgerufen am 18. Juli 2021.
  9. Tennis: Coco Gauff gewinnt die US Open. 10. September 2023, abgerufen am 10. September 2023.
  10. US OPEN 2023: NEW YORK STEHT KOPF! COCO GAUFF ERFÜLLT SICH TRAUM VOM HEIMSIEG UND GEWINNT ERSTEN GRAND-SLAM-TITEL. Abgerufen am 10. September 2023.
  11. Cori Gauff, 13, Has Great Potential And A Greater Goal (tennis.com vom 24 September 2017, abgerufen am 11. Juni 2018)
  12. Why 12-year-old Cori Gauff hopes she'll be the greatest of all time (espn.com vom 11. September 2017, abgerufen am 11. Juni 2018)
  13. Cori “Coco” Gauff's promising run at Roland Garros is worth watching. In: tennis.com. 7. Juni 2018, abgerufen am 10. Juni 2018 (englisch).
  14. Delray teen on upswing with strong play on the tennis court. In: sun-sentinel.com. 22. April 2018, abgerufen am 13. Juni 2018 (englisch).