Benutzer:Artikelstube/Liste von Fertigungsverfahren und Handwerkstechniken

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Beschichtungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Achrolyte Achrolyte ist eine 1975 von der amerikanischen Oxy Metal Industries Corporation hinterlegte Handelsmarke für ein elektrochemisches Verfahren
Aluminieren Aluminieren ist eine thermochemische Behandlung von metallischen Werkstoffen, meist jedoch von Stählen. Ziel der Behandlung ist ein Überzug aus Aluminium. Der zugrunde liegende physikalisch-chemische Prozess ist eine Diffusion, der in zwei Varianten realisiert wird. Das Kalorisieren findet bei Temperaturen um 450 °C in einem mit Aluminiumpulver gefüllten Reaktor statt. Ein anschließendes kurzes Glühen bei Temperaturen um 750 °C außerhalb des Reaktors verstärkt die Diffusion. Ergebnis ist eine harte Al2O3-Schicht, unter der sich eine spröde intermetallische Fe-Al-Schicht mit Al-Konzentrationen über 10 % bildet. Beim alternativen Alitieren findet die Glühung bei 800 °C bis 1200 °C in einem Al-Fe-Pulver statt. Die erreichte Schutzschicht ist verformbarer, weniger spröde und ebenfalls zunderbeständig.
Anodische Tauchlackierung Das anodische Tauchlackieren (ATL) ist ein elektrochemisches Lackierverfahren. Dabei wird das Lackiergut in einen elektrisch leitfähigen, wässrigen Elektrotauchlack eingetaucht und ein Gleichspannungsfeld zwischen Lackiergut und einer Gegenelektrode angelegt. Das Lackiergut ist bei der ATL als Anode, die Gegenelektrode(n) als Kathode geschaltet. Das Grundprinzip des Elektrotauchlackierens besteht darin, wasserlösliche Bindemittel an der Oberfläche des als Elektrode geschalteten Lackiergutes auszufällen (Elektrokoagulation) und so einen geschlossenen, haftenden Lackfilm zu erzeugen.
Anodisieren   Das Anodisieren, auch die Anodisierung oder die Anodisation genannt, bezeichnet in der Oberflächentechnik ein elektrolytisches Verfahren zur Herstellung oder Verstärkung von oxidischen Schichten auf Metallen. Das Anodisieren ist ein Spezialfall einer anodischen Oxidation, bei der sich ein festhaftendes Oxid bildet. Die Anodisierung dient insbesondere dazu, Metalle gegen Korrosion zu schützen. Das wichtigste Anodisierungsverfahren ist das Eloxal-Verfahren der Anodisierung von Aluminium.
Anstrich   Der Ausdruck Anstrich bezeichnet im Malerhandwerk das Auftragen von Anstrichmittel, von Farbe auf einer Oberfläche bzw. das Ergebnis des Anstrichs selbst. Der Anstrich kann sowohl eine schmückende als auch eine schützende Funktion haben. Der übergeordnete fachtechnische Begriff ist Beschichten.
Aufchromen Aufchromen bezeichnet ein Verfahren der Oberflächentechnik. Dabei wird auf einem Werkstück über ein elektrogalvanisches Verfahren Chrom abgelagert. Diese Chromschicht dient im Gegensatz zum Verchromen nicht dem Korrosionsschutz, sondern der Erhöhung der Materialstärke des Werkstücks.
Auftragschweißen   Als Auftragschweißen oder Cladding nach DIN 8580 Beschichten durch Schweißen wird das Schweißen bezeichnet, wenn dabei ausschließlich durch den Schweißzusatzwerkstoff (Draht oder Pulver) ein Volumenaufbau, meist in Form einer Deckschicht, stattfindet. Es zählt somit zum Beschichten.

Zum Beispiel wird ein hochlegierter Stahl als Oberflächenschutz auf hochbelastete metallische Bauteile aufgetragen. Neben konventionellen Lichtbogenschweißverfahren werden das Laserauftragschweißen und das Plasma-Pulver-Auftragschweißen eingesetzt.

Brünieren   Brünieren (von französisch brunir ‚bräunen‘[1]) dient der Bildung einer schwachen Schutzschicht (Edelrost) auf meist eisenhaltigen Oberflächen, um Korrosion zu vermindern. Durch Eintauchen der Werkstücke in saure bzw. alkalische Lösungen (z. B. Natronlauge) oder Salzschmelzen bilden sich schwarze Mischoxidschichten aus Eisen(II,III)-oxid (FeO und Fe2O3). Die Brünierung ist keine Beschichtung.
Cellophanierung Durch Cellophanierung (auch Folienkaschieren genannt) werden Drucksachen besonders veredelt. Die Oberfläche der Drucksache wird dabei mit einer hauchdünnen Folie beschichtet. Dieses Verfahren findet insbesondere bei Visitenkarten, Flyern oder Prospekten seine Anwendung.
Chemical Solution Deposition Der englische Begriff chemical solution deposition (CSD, dt. ‚chemische Abscheidung aus der Lösung‘, ‚chemische Lösungsabscheidung‘) bezeichnet eine Gruppe von (chemischen) Beschichtungsverfahren, bei denen ein Substrat zunächst mit einer Lösung benetzt und diese Schicht verfestigt wird.
Chemische Badabscheidung Der englische Begriff chemical solution deposition (CSD, dt. ‚chemische Abscheidung aus der Lösung‘, ‚chemische Lösungsabscheidung‘) bezeichnet eine Gruppe von (chemischen) Beschichtungsverfahren, bei denen ein Substrat zunächst mit einer Lösung benetzt und diese Schicht verfestigt wird.
Die Grundlagen für diese Abscheidungstechnik legte Gerhard Brückmann im Jahr 1933, als er zum ersten Mal Dünnschichten aus Bleisulfid (PbS) aus einer Lösung herstellte, die Bleiacetat, Thioharnstoff und Natriumhydroxid enthielt.
Chemische Gasphasenabscheidung   Unter dem Begriff chemische Gasphasenabscheidung (englisch chemical vapour deposition, CVD), selten auch chemische Dampfphasenabscheidung, versteht man eine Gruppe von Beschichtungsverfahren, welche unter anderem bei der Herstellung von mikroelektronischen Bauelementen und Lichtwellenleitern eingesetzt werden. Der Begriff chemical vapour deposition wurde im Jahr 1960 von John M. Blocher, Jr., geprägt. Mit diesem Begriff sollte die chemische Gasphasenabscheidung von physikalischen Beschichtungsverfahren unterschieden werden, die John Blocher unter dem Begriff PVD (engl.: physical vapour deposition) zusammenfasste.

Die Geschichte des Verfahrens beginnt jedoch sehr viel früher. Bereits 1852 berichtete der deutsche Chemiker Robert Wilhelm Bunsen über die Abscheidung von Fe2O3 aus gasförmigem Eisenchlorid (FeCl3) und Wasserdampf . Je nach Begriffsdefinition lassen sich auch noch deutlich ältere Berichte über CVD-Prozesse finden.

Chromatieren Chromatieren bezeichnet eine Gruppe von Verfahren der Oberflächentechnik. Dabei werden auf metallischen Oberflächen durch die Einwirkung von Chromsäure komplexe Chromsäuresalze (Chromate) gebildet. Bei diesem Vorgang wird der Grundwerkstoff angelöst. Die gelösten Metallionen des Grundwerkstoffs werden in die Chromatschicht eingebaut. Die so erhaltenen Chromatschichten zählen zu den Passivierungsschichten, d. h., sie sind anorganische nichtmetallische Schutzschichten. Großtechnisch wird das Chromatieren hauptsächlich auf Zink und Aluminium angewendet.
Chromieren Chromieren (Inchromieren) ist ein Fertigungsverfahren zur Steigerung der Korrosionsbeständigkeitmetallischer Bauteile. Hierbei handelt es sich um eine thermochemische Diffusionsbehandlung der Werkstückrandzone. Bei Temperaturen zwischen 1000 und 1200 °C diffundiert Chrom in unlegierte Stähle ungefähr 10 µm-20 µm, in niedrig legierte Stähle mehr als 100 µm und in Nickelwerkstoffe 25 µm-75 µm in die Randschicht ein und reichert diese bis auf 35 % Chrom an. Bei erhöhtem Kohlenstoffgehalt im Stahl bildet sich eine Chromcarbidschicht, die eine Zone erschwerter Diffusion bildet. Die daraus resultierende sehr harte Oberfläche bleibt bis 800 °C zunderbeständig. Angewandt wird es bei Bauteilen, die hohen Temperaturen sowie einer aggressiven Umgebung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Turbinenschaufeln.
Coil Coating Coil Coating, auch Bandbeschichtung oder kontinuierliche Metallbandbeschichtung genannt, ist ein Endlos-Verfahren zur ein- oder beidseitigen Beschichtung von Stahl- oder Aluminium-Blechen. Das resultierende Material ist ein Verbundwerkstoff aus einem metallischen Trägermaterial und einer organischen Beschichtung. Übliche Beschichtungsstoffe sind Lacke, Kunststoffpulver und -folien. Die EN 13523-0 nennt Bleche, die mit einem Coil Coating versehen werden, bandbeschichtete Metalle.
Dickschichtpassivierung Dickschichtpassivieren ist eine korrosionsbeständige Oberflächenveredelung durch Beschichten auf der Basis Chrom(III)-haltiger Verbindungen.
Doming (Beschichtung)   Doming ist eine Umschreibung für ein Verfahren zur Herstellung einer gewölbten, dekorativen, dreidimensionalen Oberflächenbeschichtung (Doming-Beschichtung einer Fläche), die in der Regel eine gläserne, hochtransparente Optik besitzt. Diese Doming-Beschichtung kann zur effektvollen Verstärkung der ästhetischen Wirkung von geplotteten Schriften oder Druckmotiven auf Polyester-, PVC- und Metallic-Folien sowie auf Metall- und Kunststoff-Formkörpern eingesetzt werden. Gewöhnlich wird Doming in Kombination mit einem selbstklebenden Substrat auch als Gel-Aufkleber oder 3D-Aufkleber bezeichnet. Zur Herstellung von Doming-Beschichtungen werden Kunstharze auf Basis von Polyurethanen oder isocyanatfreiem Material eingesetzt. Während Doming-Beschichtungen mit Polyurethan lufttrocknend sind, härten isocyanatfreie Doming-Harze unter UV-Licht aus. Isocyanatfreie Materialien unterscheiden sich nochmals in der Komponentenanzahl, welche bei BioDome aus nur noch einer besteht und somit direkt und ohne Wartezeit und Vorarbeit verarbeitet werden kann.
Elektronenstrahlgehärtetes Schichtstoffverfahren Das Elektronenstrahlgehärtete Schichtstoffverfahren ist ein besonderes Verfahren, um Oberflächenstrukturen in eine Kunststofffolie zu integrieren. Es wird unter anderem bei der Laminatproduktion angewendet. Ein Dekorpapier (Kunststofffolie) wird in Acrylharzen getränkt und auf einen Träger aufgebracht. Unter Beschuss mit Elektronen wird das Acrylharz „ausgehärtet“. Die Struktur der Oberfläche ist das Ergebnis aus dem Zusammenspiel der Kunststofffolie (die sogenannte Release-Folie) und der Aushärtung des Harzes. Die Eigenschaften der entstandenen Oberfläche werden im Wesentlichen durch die Rezeptur des Acrylharzes, der Dauer und Intensität des Elektronenbeschussesbestimmt. Erst danach wird das bereits fertige Laminat mit einem duroplastischen Leim auf den Holzträger ohne Anwendung von großem Druck und Temperaturen aufgebracht.
Elektrophoretische Abscheidung Die elektrophoretische Abscheidung (EPD) ist ein weit verbreiteter industrieller Prozess, bei dem kolloidale Partikel unter Einfluss eines elektrischen Feldes auf einer Elektrode abgeschieden werden. Andere Namen, die für den elektrophoretischen Abscheideprozess verwendet werden, sind kathodische Tauchlackierung (KTL) oder anodische Tauchlackierung (ATL).
Elektrostatische Fluidisierbetttechnik Die Elektrostatische Fluidisierbetttechnik (TransApp) ist eine pistolenlose Beschichtungstechnik und bietet in Verbindung mit schnellen Aushärtungsprozessen neue Möglichkeiten zur Herstellung kompakter und wirtschaftlicher Pulverbeschichtungsanlagen vor allem für flächige Substrate, aber auch für geeignete dreidimensionale Teile.
Eloxal-Verfahren   Das Eloxal-Verfahren [elɔˈksaːl] (von Eloxal, Abkürzung für elektrolytische Oxidation von Aluminium) ist eine Methode der Oberflächentechnik zum Erzeugen einer oxidischen Schutzschicht auf Aluminium durch anodische Oxidation. Dabei wird, im Gegensatz zu den galvanischen Überzugsverfahren, die Schutzschicht nicht auf dem Werkstück niedergeschlagen, sondern durch Umwandlung der obersten Metallschicht ein Oxid bzw. Hydroxid gebildet. Es entsteht eine 5 bis 25 Mikrometer dünne Schicht, die tiefere Schichten so lange vor Korrosion schützt, wie keine Lücken, beispielsweise durch mechanische Beschädigung, in dieser Schicht entstehen. Die atmosphärische Oxidschicht des Aluminiums beträgt lediglich wenige Nanometer.
Emaillieren  
Epilamisierung Epilamisierung ist ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung verschiedener Materialien durch Verändern der Oberflächenspannung. Antifriktions-, Antiadhäsions-, wasserabstoßende und einige andere Sondereigenschaften der Oberfläche können erzeugt werden.

Es ist prinzipiell das Gegenteil einer Feinstreinigung, bei der die normale (hohe) Oberflächenspannung des Materials wieder erreicht werden soll. Auf der Oberfläche werden hydrophobe Schichten erzeugt.

Feuerverzinken   Das Feuerverzinken ist ein Verfahren, um Stahl vor Korrosion (Rost) zu schützen. Durch Feuerverzinken wird ein metallischer Zinküberzug auf Eisen oder Stahl durch Eintauchen in geschmolzenes Zink (bei etwa 450 °C) aufgebracht. Dabei bildet sich an der Berührungsfläche eine widerstandsfähige Legierungsschicht aus Eisen und Zink und darüber eine sehr fest haftende reine Zinkschicht. Feuerverzinken ist eine von mehreren Verzinkmethoden.
Filmverzinken Filmverzinken ist das Aufbringen eines metallischen Zinküberzugs auf Eisen oder Stahlohne Wärmeeinwirkung. Ein Zinkfilm mit mindestens 96 % Zinkanteil wird appliziert. Die Filmverzinkung ist ein Verfahren, das die Reaktion von Eisen oder Stahl mit seiner Umgebung mittels kathodischer Schutzfunktion verhindert. Die Oxidation dieser Metalle wird unterbunden.
Galvanostegie Galvanostegie bezeichnet das elektrolytische (mit Strom) Aufbringen von metallischen Überzügen auf Metallen zum Korrosionsschutz/ Verschleißschutz (funktionelle Bedeutung) oder zur ästhetischen Aufwertung (dekorative Bedeutung).
Glasur (Keramik)   Die Glasur dient der Oberflächenveredelung von Keramikprodukten wie Steingut, Steinzeug und Porzellan und ist im Gegensatz zum kristallinen porösen Grundstoff eine glasartige, geschlossene Oberflächenschicht.

Sie diente seit den Anfängen der Töpferei hauptsächlich dazu, die porösen Scherben mit einem wasserundurchlässigen Überzug zu versehen. So konnten auch bei niedriger Brenn-Temperatur Artikel hergestellt werden, die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getränken geeignet sind.

Hammerschlaglackierung   Hammerschlaglackierung oder Hammerschlag ist eine Lackierung mit einem speziellen Lack, der beim Trocknen eine netzartig strukturierte Oberfläche erzeugt. Durch diese Struktur (typischerweise um die 3 mm messend) wird der optische Eindruck einer durch viele Hammerschläge bearbeiteten Oberfläche erweckt.
Hochleistungsimpulsmagnetronsputtern Das Hochenergieimpulsmagnetronsputtern (englisch high power impulse magnetron sputtering, HiPIMS, oder high power pulsed magnetron sputtering, HPPMS) ist ein spezielles Magnetronsputterverfahren zur Abscheidung von Dünnschichten.
Hochvakuum-Metallbedampfung Als Hochvakuum-Metallbedampfung (Englisch: Vacuum metal deposition) wird in der Forensik ein thermisches Beschichtungsverfahren bezeichnet, um Fingerabdrücke auf Oberflächen sichtbar zu machen.
Homogenverbleiung Homogene Verbleiung ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem Werkstücke aus Stahlmit einer mehrere mm dicken Bleischicht versehen werden.
Kalandrieren   Kalander (von frz. calandre „Rolle“) ist ein System aus mehreren aufeinander angeordneten beheizten und polierten Walzenaus Schalenhartguss oder Stahl, durch deren Spalten eine Schmelze oder andere Materialien hindurchgeführt werden. Es dient zur Herstellung von Folien aus Kunststoffen (PVC, PE, PS etc.), Gummi, Metallen (Aluminium, Zinn) und Papier.
Karbonisieren (Metallbearbeitung)   Karbonisieren oder auch Bekohlen bezeichnet die Bedeckung der Oberfläche von Elektroden aus Blechen oder Drahtgeweben von Elektronenröhren mit einem dünnen, schwärzenden Kohleüberzug.
Kunststoffbeschichtung Kunststoffbeschichtung ist ein in der Technik gebräuchlicher aber dennoch nicht eindeutiger Begriff. Darunter kann man verstehen, die Beschichtung von Kunststoffen (z. B. Kunststoffmetallisierung) oder die Beschichtung anderer Materialien (z. B. Kupferkabel) mit Kunststoffen.
Laserauftragschweißen Laserauftragschweißen gehört zum Auftragschweißen (Cladding), bei dem auf ein Werkstück ein Oberflächenauftrag mittels Aufschmelzen und gleichzeitigem Aufbringen eines nahezu beliebigen Materials erfolgt. Dies kann in Pulverform z. B. als Metallpulveroder auch mit einem Schweißdraht bzw. -band geschehen. Beim Laserauftragschweißen dient als Wärmequelle ein Laser hoher Leistung, vornehmlich Diodenlaser oder Faserlaser, früher auch CO2- und Nd:YAG-Laser.
Layer-by-Layer-Verfahren   Der Begriff Layer-by-Layer-Verfahren bzw. Substratschichtung bezeichnet ein Verfahren zur Aufbringung monomolekularer Schichten aus Polyelektrolyten auf ein Substrat. Das Substrat muss eine Oberflächenladung tragen, damit sich ein entgegengesetzt geladener Polyelektrolyt anlagern kann. Durch abwechselndes Aufbringen von kationischerbzw. anionischer Polyelektrolyt-Lösung entsteht ein Schichtsystem, das auf Grund starker Coulomb-Wechselwirkung sehr stabil ist. Nach jeder Schicht ist ein Waschvorgang nötig. Hierbei werden nicht an der Oberfläche haftende Polyelektrolyte entfernt, um die Lösung der Folgeschicht nicht zu neutralisieren. Die Lösungen können durch Aufsprühen oder Rotationsbeschichtung auf das Substrat gebracht werden oder das Substrat wird direkt in die Polyelektrolyt-Lösung getaucht.
Lüstrieren Lüstrieren ist ein in der Textilindustrie eingesetztes Appreturverfahren, welches Garnfäden eine glatte, glänzende Oberfläche verleiht. Das Lüstrieren besteht in einem Überziehen des Fadens mit Paraffin, Dextrinoder einer Gummilösung, der die Fasern niederhält. Durch die Behandlung mit Stahlwalzen und Bürsten wird ein erhöhter Glanz hervorgebracht. Das Lüstrierverfahren wird beispielsweise bei der Produktion von Eisengarn verwendet.
MDF-Pulverbeschichtung MDF-Pulverbeschichtung ist ein Verfahren zur Oberflächenveredelung von MDF-Platten. Der Anteil des Verfahrens ist sowohl im Bereich Pulverbeschichtung (< 3 %), als auch im Bereich MDF (2 %) sehr klein, das Verfahren wird jedoch als einer der Zukunftsmärkte für die Pulverbeschichtung gesehen. Die Lacke werden wie alle Pulverlacke gänzlich ohne Lösungsmittel hergestellt, weshalb keinerlei Beeinträchtigungen der Umwelt oder Nutzer durch Lösungsmittel bestehen. Das Verfahren wurde deshalb vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in ein Förderprogramm aufgenommen und schließlich als beste verfügbare Technik übernommen.
MIL-C-5541 MIL-C-5541 beschreibt ein chromatierendes Verfahren, bei dem ein Schutzfilm auf Aluminiumoberflächen aufgetragen wird, um diese vor Korrosion zu schützen, sowie die Farbauftragung zu erleichtern.
Nitrocarburieren Nitrocarburieren ist ein thermochemisches Verfahren zum Anreichern der Randschicht eines Werkstückes mit Stickstoff und Kohlenstoff. Somit entsteht eine Nitrierschicht, bestehend aus Verbindungsschicht und Diffusionsschicht. Im Gegensatz dazu wird beim Nitrieren lediglich Stickstoff eingelagert.
Phasenkorrekturbeschichtung   Die Phasenkorrekturbeschichtung, auch Phasenkorrekturbelag (kurz: P-Belag) genannt, ist eine dielektrische dünne Schicht, die über Plasmabeschichtung im Vakuum auf beide Dachflächen eines Dachkantprismasaufgebracht wird. Der P-Belag wurde 1988 von A. Weyrauch bei Carl Zeiss entwickelt und seitdem flächendeckend in Dachkantferngläsern mittlerer und gehobener Qualitätsklassen eingesetzt. Er dient der Kompensation eines Auflösungsverlusts, der durch die in unbehandelten Dachkantprismen auftretenden Interferenzeffekte entsteht.
Physikalische Gasphasenabscheidung Der Begriff physikalische Gasphasenabscheidung (englisch physical vapour deposition, kurz PVD), selten auch physikalische Dampfphasenabscheidung, bezeichnet eine Gruppe von vakuumbasierten Beschichtungsverfahren bzw. Dünnschichttechnologien. Anders als bei Verfahren der chemischen Gasphasenabscheidung wird mithilfe physikalischer Verfahren das Ausgangsmaterial in die Gasphase überführt. Das gasförmige Material wird anschließend zum zu beschichtenden Substrat geführt, wo es kondensiert und die Zielschicht bildet.
Plasma-Pulver-Auftragschweißen Das Plasma-Pulver-Auftragschweißen (auch: PTA-Verfahren „Plasma-Transferred-Arc“) ist ein thermisches Beschichtungsverfahren zur Oberflächenbehandlung, welches Anfang des 20. Jahrhunderts vom heutigen JG-Konzern erfunden wurde. Bei diesem Schweißverfahren, das primär zum Auftragschweißen von verschleiß- und korrosionsbeständigen Schichten auf ein Grundmaterial genutzt wird, wird eine Schutzschicht metallurgisch mit dem Grundmaterial (z. B. niedriglegierter Stahl, rostfreier Stahl, Gusseisen, Bronze, Nickelbasissuperlegierungen.) verbunden.
Plasmabeschichtung Unter Plasmabeschichtung bezeichnet man zusammenfassend alle plasmagestütztenProduktionsverfahren, bei denen Werkstücke aller Art mit dünnen Schichten aus unterschiedlichen Materialien überzogen werden. D
Plastifizieren (Beschichten) Unter Plastifizieren versteht man das Beschichten eines Gegenstands mit einer Schutzschicht aus Kunststoff.

Metallgegenstände und Drähte z. B. werden (v. a. aus Kostengründen) plastifiziert, statt sie zu verzinken oder zu lackieren, um sie vor Rost zu schützen.

Plattieren   Mit Plattieren bezeichnet man Verfahren aus der Metallverarbeitung und der Textiltechnik, bei der ein unedleres Material (Metall bzw. Stoff) mechanisch (nicht galvanisch) durch ein anderes edleres Material überdeckt wird.

Von der Verbindung Doublé (Goldplattierung: Gold mechanisch auf Messingaufgebracht, nicht vergoldet) leitet sich auch eine andere Bezeichnung für diese Verfahren ab: Doublieren (auch Dublieren).

Pulverbeschichten   Das Pulverbeschichten oder die Pulverlackierung ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem ein elektrisch leitfähiger Werkstoff mit Pulverlack beschichtet wird. Eine typische Beschichtungsanlage besteht aus Oberflächenvorbehandlung(Reinigung und/oder Aufbringen einer Konversionsschicht), Zwischentrocknung, elektrostatischer Beschichtungszone und Trockner. Die Werkstücke werden dabei durch ein Fördersystemtransportiert.
Rotationsbeschichtung Die Rotationsbeschichtung (engl. spin coatingauch spin-on) ist ein Verfahren zum Auftragen dünner und gleichmäßiger Schichten bzw. Filme auf einem Substrat. Zum Aufschleudern eignen sich alle in Lösung vorliegenden Materialien, wie der in der Mikroelektronik verwendete Fotolack.
Schellackpolitur   Schellackpolitur ist die Oberflächenbehandlung von Holzoberflächen mit in Ethanol gelöstem Schellack. Dabei wird auf dem Holz durch wiederholtes Auftragen und Polieren der Schellacklösung eine spiegelglatte und hochglänzende Oberflächenbeschichtung erzeugt.
Schlitzdüsen-Beschichtung Die Schlitzdüsen-Beschichtung (slot die bzw. Breitschlitzdüse) ist eine Beschichtungstechnik, um dünne Flüssigkeitsschichten auf bahnförmige Substrate (Papier, Folie, Stoffe etc.) oder Stückgüter (Glas, Metallplatten etc.) aufzutragen. Für einige Substrate in der Beschichtungsindustrie, vor allem für solche mit Funktionsschichten (Fotovoltaik, medizinische Produkte, Wafer, Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoffzellen etc.), ist aber gerade die Genauigkeit der aufzutragenden Schichtdicken von essentieller Bedeutung. Unkontrollierbare Schichtdickenvariationen, bedingt durch Änderungen der Produktionsbedingungen oder durch Änderungen der Fluideigenschaften, sind hierbei für eine Vielzahl von Beschichtungen nicht vertretbar.
Schmelztauchen Schmelztauchen ist eine Gruppe von Beschichtungsverfahren, bei denen ein Werkstück aus einem höher schmelzenden Metall oder einer Legierung vollständig in ein schmelzflüssiges Bad eines niedriger schmelzenden Metalls oder einer Legierung eingetaucht wird. Beim Herausheben des Werkstücks aus dem schmelzflüssigen Bad haftet das flüssige Metall an dem Werkstück und bildet bei der Abkühlung einen festen metallischen Überzug. Das Eintauchen eines Metallteils in ein schmelzflüssiges Metallbad ist ein verhältnismäßig einfacher technologischer Vorgang. Daher sind die ersten Schmelztauchverfahren schon vor langer Zeit entwickelt worden. Das ist auch an den archaisch klingenden Verfahrensbezeichnungen (meist mit dem Präfix Feuer-) zu erkennen.
Sherardisieren Sherardisieren, Sherard-Verzinkung oder auch Diffusions-Verzinken, ist ein Verzinkungs-Verfahren, um Zink-Eisen-Schichten auf eisenhaltigen Werkstücken zu bilden. Es dient hauptsächlich dem Korrosionsschutz oder als Haftvermittler. Benannt ist es nach dem Entwickler Sherard Cowper-Coles, welcher dieses Verfahren um 1900 in England erfand, er selbst hat dieses Verfahren „Vapour galvanizing“ (Dampfverzinken) genannt. Einige Hersteller nennen es auch Zink-Thermodiffusion, mit der Thermodiffusion hat das Sherardisieren allerdings nichts zu tun.
Tauchen (Verfahren) Tauchen bezeichnet ein Verfahren zur Bearbeitung von Gegenständen.

Durch Tauchen in einen flüssigen Stoff können Oberflächen versiegelt, veredelt oder sonst verändert werden, oder es wird durch die Temperatur auf den Werkstoff eingewirkt (Abschrecken, Härten).

Thermisches Spritzen   Die Verfahren des Thermischen Spritzens sind Oberflächenbeschichtungsverfahren. Laut der normativen Definition (DIN EN 657) werden dabei Zusatzwerkstoffe, die so genannten Spritzzusätze, innerhalb oder außerhalb eines Spritzbrenners ab-, an- oder aufgeschmolzen, in einem Gasstrom in Form von Spritzpartikeln beschleunigt und auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils geschleudert. Die Bauteiloberfläche wird dabei (im Gegensatz zum Auftragschweißen) nicht angeschmolzen und nur in geringem Maße thermisch belastet. Eine Schichtbildung findet statt, da die Spritzpartikel beim Auftreffen auf die Bauteiloberfläche prozess- und materialabhängig mehr oder minder abflachen, vorrangig durch mechanische Verklammerung haften bleiben und lagenweise die Spritzschicht aufbauen. Qualitätsmerkmale von Spritzschichten sind geringe Porosität, gute Anbindung ans Bauteil, Rissfreiheit und homogene Mikrostruktur. Die erzielten Schichteigenschaften werden maßgeblich beeinflusst von der Temperatur und der Geschwindigkeit der Spritzpartikel zum Zeitpunkt ihres Auftreffens auf die zu beschichtende Oberfläche. Der Oberflächenzustand (Reinheit, Aktivierung, Temperatur) übt ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf Qualitätsmerkmale wie die Haftfestigkeit aus.
Trommelbeschichtung Für viele Massenkleinteile ist die Trommelbeschichtung, auch Trommellackierung, die einzig sinnvolle und wirtschaftliche Beschichtungsmethode. Für diesen Zweck gibt es mehrere Verfahren (Tauchlackierungen, Trommeln, Centrifugieren). Das Trommelbeschichten besteht darin, die zu lackierenden Teile zusammen mit Lackfarben bzw. Beschichtungsmaterial in eine Trommel zu bringen und durch Rotation der Trommel einen gleichmäßigen Lacküberzug zu erhalten. Dies kann entweder über eine Trommel erfolgen, die aus einer inneren, durchlöcherten und drehbaren Trommel, die mit einem geschlossenen Behälter umgeben ist, dessen Unterteil als Mulde für den Lack ausgebildet ist. Durch Hebedruck kann man die Mulde anheben und durch die Löcher der Trommel das Gut mit Lack benetzen oder die Mulde herablassen, damit ein Lacküberschuss abtropfen kann. Nach erfolgter Lackierung werden die noch feuchten Teile auf Drahthorden ausgebreitet, aus diesen geschüttelt und dann im Trockenofen getrocknet. Die Viskosität des Lackes muss so sein, dass ein gleichmäßiger, ganz dünner Überzug entsteht.
Vergolden   Als Vergolden bezeichnet man das Überziehen metallischer und nichtmetallischer Gegenstände mit Gold, Goldlegierungen und anderen dekorativen Metallschichten.

Das traditionelle Handwerk des Vergolders besteht im Aufbringen von Blattmetallen auf Werkstücke, im Unterschied etwa zu deren Beschichtung mit Metalleffektpigment (Muschelgold, „Goldbronze“), die zum Handwerk des Malers gehört. Die chemischen Verfahren mit Ausnahme der Feuervergoldungentwickelten sich erst in der Neuzeit.

Verkupfern Als Verkupfern bezeichnet man das Überziehen metallischer Gegenstände mit Kupfer.
Vermessingen Als Vermessingen bezeichnet man das Überziehen von Metallen mit Messing.
Vernickeln Vernickeln ist der Sammelbegriff für verschiedene Verfahren zum Erzeugen eines Nickelüberzugs auf meist metallischen Gegenständen.
Versilbern   Unter Versilbern versteht man alle technischen Verfahren, die auf Gegenständen einen Überzug aus Silber erzeugen. Beim Versilbern von Glas spricht man auch von Verspiegeln.
Verzinken   Beim Verzinken wird Stahl mit einer dünnen Schicht Zink versehen, um ihn vor Korrosion zu schützen.

Im Gegensatz zu nichtmetallischen Beschichtungen bewirkt die Zinkschicht einen aktiven Korrosionsschutz, indem sie gegenüber dem edleren Eisen als Opferanode wirkt (siehe: Spannungsreihe). Die kathodische Wirkung des Zinküberzuges verhindert die Korrosion des Eisens bis zu einem Abstand von etwa 5 mm, so dass auch Fehlstellen in der Zinkschicht und bloßliegende Schnittkanten geschützt sind. Die resultierende Bimetallkorrosion bewirkt jedoch einen beschleunigten Abtrag der angrenzenden Zinkschicht.

Verzinnen Verzinnen ist ein Sammelbegriff für verschiedene Verfahren der Oberflächenveredelung. Durch das Verzinnen wird ein Zinn­überzug auf meist metallischen Gegenständen erzeugt. Obwohl Zinn eine relativ gute Korrosions­beständigkeit hat, ist der Korrosionsschutz nicht der Hauptgrund, dieses Metall als Überzugswerkstoff zu wählen – die wichtigsten Eigenschaften von Zinnüberzügen bestehen in der Lebensmittelverträglichkeit und der Lötbarkeit.

Gegenstände, die verzinnt werden, bestehen meistens aus Stahl, aus Kupfer oder aus Kupferlegierungen. Seltener werden Zinkdruckguss, andere Metalle oder Legierungen und Kunststoff verzinnt.

Vorhangbeschichtung Vorhangbeschichtung (auch: Vorhanglackierung) ist ein Verfahren zum Aufbringen von Sperrschichtüberzügen und klaren Deckschichten oder pigmentierten Standardbeschichtungen auf Flachfolien, bei der die Beschichtung aufgetragen wird, indem die Platte unter einem fallenden „Vorhang“ des Beschichtungsmaterials durchgeführt wird.
Wassertransferdruck   Der Wassertransferdruck ist ein Oberflächenbeschichtungsverfahren, durch das Objekte vollflächig mit einem Muster oder Dekor überzogen werden können. Das funktioniert mit nahezu allen Oberflächen in fast allen zwei- und dreidimensionalen Formen, selbst wenn die Objekte keine geraden Kanten und Flächen aufweisen. Es lassen sich nahezu alle Materialien wie Kunststoff, Metall, Keramik, Leder oder Glas mit dem Wassertransferdruck-Verfahren beschichten.
Weißsieden Weißsieden ist ein Verfahren zur Verschönerung geringwertiger Silberwaren.

Die Werkstücke werden in glühendes Kohlenfeuer gehalten, bis sie infolge der Oxidation des Kupfers an der Oberfläche mit einem schwarzen Überzug versehen sind. Durch Erhitzen von verdünnter Schwefelsäure oder einer Weinsteinlösung wird dann das Kupfer entfernt und eine dünne Silberschicht freigelegt.

Wirbelsinterung   Wirbelsinterung ist ein weit verbreitetes Pulverbeschichtungsverfahren, um Kunststoffüberzüge auf Metalloberflächen aufzubringen. Dabei wird Kunststoffpulver durch eine Wirbelschicht gleichmäßig auf eine erwärmte Metalloberfläche aufgebracht. Durch das Aufschmelzen des Kunststoffs entsteht ein dichter Überzug.
Wirbelsprühen Wirbelsprühen oder auch Swirlapplikation bezeichnet in der Klebetechnik ein Applikations- oder Beschichtungsverfahren, bei der äußerst materialsparend und stufenlos regulierbar unterschiedliche Applikationsbreiten über einen pneumatisch oder elektronisch (E-Swirl) in Rotation versetzte Applikation realisiert werden können. Hierzu wird der Abstand zwischen dem zu fügenden Bauteil und dem Applikator (der Auftragsdüse) entsprechend vergrößert (größere Applikationsbreite) oder verkleinert (kleinere Applikationsbreite).

Galvanisierungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Bandgalvanisierung Unter Bandgalvanisierung versteht man die Galvanisierung von Drähten, gegurteten oder ausgestanzten Kontakten, sowie Halbzeuge.
Corviniello   Als Corviniello bezeichnet man Metallarbeiten, die mit eingelegtem Perlmutt, Steinen, Schildpatt oder andern Metallen verziert sind. Diese werden nach einem von Otto von Corvin erfundenen und 1876 an die Firma J. P. Kayser Sohn in Krefeld als Patent verkauftem Verfahren auf galvanoplastischem Weg hergestellt .
Gestellgalvanisierung Gestellgalvanisieren ist ein Verfahren zur galvanischen Metallabscheidung auf Waren. Diese steckt man dazu auf ein Gestell. Das Gestell muss dabei den elektrischen Strom gut zum Werkstück leiten. Das Werkstück muss durch die Kontaktdrähte des Gestells in einer für den Beschichtungsprozess günstigen Lage fixiert werden. Die Lage hat Einfluss auf die spätere Schichtdickenverteilung am Werkstück.
Kunststoffmetallisierung Kunststoffmetallisierung ist die Beschichtung eines Werkstoffs aus Kunststoff mit einer Metallschicht.
Tampongalvanisieren   Bei der Tampongalvanik handelt es sich um ein Sonderverfahren der Galvanotechnik.

Partiell vergoldeter Getriebedeckel (Tampongalvanik) mit 24ct Feingold. Hierbei wird das zu beschichtende Bauteil am Minuspol der Galvanikanlage befestigt. Die Anode ist ein Stab oder eine Platte aus nichtlöslichem Material, welche von einem Wattetampon umhüllt ist. Über eine Schlauchleitung wird diesem Werkzeug die Elektrolytlösung zugeführt.

Das Verfahren besitzt den Vorteil, dass es auf Grund der einfachen und kleinen Komponenten räumlich flexibel zur Reparatur von Werkstücken vor Ort eingesetzt werden kann. Zudem ist auch ein gezielt partielles Beschichten großer Werkstücke ohne Abkleben und entsprechend große Bäder möglich.

Textilgalvanik   Die Textilgalvanik ist ein Verfahren zur elektrochemischen Abscheidung von Metallen auf textilen Flächengebilden und Garnen. Sie stellt eine Spezialform der Kunststoffgalvanisierung dar. Um die Flexibilität von Baugruppen der Mikroelektronikund Mikrosystemtechnik weiter zu erhöhen, gelangen zunehmend leitfähige textile Strukturen in den Fokus des Interesses. Neben herkömmlich eingesetzten Metalldrähten, -litzen, -fasergarnen oder Fadenkonstruktionen aus Polymerfäden und Drähten werden dafür metallisierte Fäden eingesetzt. Das Interesse an metallisierten Fadenmaterialien wächst in zunehmendem Maße, nicht zuletzt wegen ihrer Flexibilität, Nachgiebigkeit und mechanischen Belastbarkeit.
Trommelgalvanisierung Trommelgalvanisierung ist ein Begriff aus der Metallbearbeitung.

Sogenannte Massenware wie Schrauben, Muttern, Niete oder überhaupt Kleinteile, die nicht oder nur mit großem Aufwand auf Gestellen befestigt werden können, werden in Trommel-Galvanisier-Apparaten bearbeitet. Die Trommel mit den zu bearbeitenden Teilen wird in automatisch gesteuerten Anlagen von Behandlungsbad (Entfettung, Beizen, Spülen, Galvanisieren, Nachbehandeln wie z. B. Chromatieren) zu Behandlungsbad transportiert. Zum abschließenden Trocknen wird das Behandlungsgut in eine Zentrifuge gegeben oder es wird direkt in der Behandlungsstraße in einem Trockner getrocknet.

Veralisieren Das Veralisieren ist eine vom schweizerischen Unternehmen Veralit AG (Schlieren, Kanton Zürich) begründete Technik der Dickschicht-Vernickelung.

Es handelt sich um eine galvanische (elektro-chemische) Beschichtung mit Nickel, die sich durch eine extrem gute Verankerung im Grundwerkstoff auszeichnet. Die Technik hat sich sowohl im Korrosions- und Oberflächenschutz von stark beanspruchten Bauteilen, wie auch bei der Instandsetzung von partiell fehlbearbeiteten, bzw. verschlissenen Maschinenteilen bestens bewährt.

Thermisches Spritzverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Detonationsspritzen Das Detonationsspritzen oder Flammschockspritzen ist ein thermisches Beschichtungsverfahren. Es unterscheidet sich vom Flammspritzen durch den diskontinuierlichen Verlauf.

In schneller Folge, bis über 10 Hz, werden in einem Kanone genannten Rohr wohldosierte Mengen Sauerstoff, Brenngas, z. B. Acetylen oder Propan, und Beschichtungspulver durch eine Zündvorrichtung zur Explosion gebracht. Das heiße Gas reißt die Pulverteilchen mit und heizt sie auf. Auf der präparierten Werkstoffoberfläche bildet sich eine dichte, fest haftende Schicht aus dem Pulvermaterial, z. B. Wolframcarbid. Nach jeder Explosion erfolgt ein Reinigungsspülen des Rohres mit Stickstoff.

Flammspritzen   Das Flammspritzen gehört zu den thermischen Beschichtungsverfahren. Durch dieses Verfahren können pulver-, draht-, schnur- und stabförmige Zusatzwerkstoffe verarbeitet und auf Bauteiloberflächen aufgespritzt werden. Die notwendige Prozessenergie resultiert aus der Verbrennung eines Brenngas-Sauerstoff-Gemisches. Zusätzliche Inertgase oder Druckluft dienen der Erhöhung der kinetischen Energie der Gasströmung, der Freistrahlfomierung, als Schutzgas, zur Zerstäubung schmelzflüssigen Materials (beim Drahtflammspritzen), zur Pulverförderung (beim Pulverflammspritzen) und der Brennerkühlung. In Abhängigkeit vom verwendeten Brenngas können Flammentemperaturen bis ca. 3160 °C (bei Acetylen-Sauerstoff) erreicht werden. Typische Brenngase sind Acetylen, Propan, Ethen, Methan, Erdgas und Wasserstoff. Das verarbeitbare Materialspektrum umfasst Metalle, Keramiken und Kunststoffe. Hauptanwendungsgebiete sind der Korrosionsschutz (vorrangig Metalle und Kunststoffe) und der Verschleißschutz (vorrangig Metalle und Keramiken). Die Verarbeitung von Zink wird auch als „Spritzverzinken“ bezeichnet. Es entsteht eine glatte Oberfläche mit einer Schichtdicke von 80–150 µm.
Hochgeschwindigkeit-Flammspritzen   Das Hochgeschwindigkeitsflammspritzen (HVOF, abgeleitet von High-Velocity-Oxygen-Fuel) ist ein thermisches Beschichtungsverfahren zur Oberflächenbearbeitung.
Kaltgasspritzen   Das Kaltgasspritzen (englisch: Cold Spray) (CS) ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem der Beschichtungswerkstoff in Pulverform mit sehr hoher Geschwindigkeit auf das Trägermaterial (Substrat) aufgebracht wird. Dazu wird ein auf wenige hundert Grad aufgeheiztes Prozessgas (Stickstoff oder Helium) durch Expansion in einer Lavaldüse auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt und anschließend die Pulverpartikel in den Gasstrahl injiziert. Die injizierten Spritzpartikel werden dabei auf eine so hohe Geschwindigkeit beschleunigt, dass sie im Gegensatz zu anderen thermischen Spritzverfahren auch ohne vorangehendes An- oder Aufschmelzen beim Aufprall auf das Substrat eine dichte und fest haftende Schicht bilden. Die kinetische Energie zum Zeitpunkt des Aufpralls reicht für ein vollständiges Aufschmelzen der Partikel nicht aus. Das Kaltgasspritzen ist hervorgegangen aus dem Hochgeschwindigkeit-Flammspritzen (HVOF).
Laserspritzen Das Laserspritzen (auch Laserstrahlpulverbeschichten) ist ein thermisches Beschichtungsverfahren.

Beim Laserspritzen wird ein pulverförmig vorliegender Zusatzwerkstoff, der sogenannte Spritzzusatz, mit einer Kornverteilung bis unter 100 nm über eine Düse in dem auf das Werkstück fokussierten Laserstrahl eingebracht und mit Hilfe eines Gases auf die Werkstückoberfläche geschleudert. Mittels Laserstrahlung werden sowohl das Pulver wie auch ein minimaler Teil der Bauteiloberfläche aufgeschmolzen und der zugeführte Spritzzusatz metallurgisch mit dem Bauteilwerkstoff verbunden. Nach der Fokussieroptik tritt mit dem Laserstrahl das Gas aus, meist Argon, das zum einen die Oxidation der Schmelze verhindert und zum anderen den Spritzzusatz transportiert. Somit ist es Schutzgas und Trägergas zugleich.

Lichtbogenspritzen   Das Lichtbogenspritzen (auch LDSLichtbogendrahtspritzen oder Drahtlichtbogenspritzen genannt) ist ein leistungsstarkes Drahtspritzverfahren zur Herstellung von Beschichtungen, bei dem elektrisch leitende Werkstoffe verspritzt werden.
Plasmaspritzen   Das Plasmaspritzen (auch: Plasmabeschichtung) ist ein thermisches Beschichtungsverfahren bzw. Spritzverfahren zur Oberflächenbearbeitung.
Pulverflammspritzen   Das Flammspritzen gehört zu den thermischen Beschichtungsverfahren. Durch dieses Verfahren können pulver-, draht-, schnur- und stabförmige Zusatzwerkstoffe verarbeitet und auf Bauteiloberflächen aufgespritzt werden. Die notwendige Prozessenergie resultiert aus der Verbrennung eines Brenngas-Sauerstoff-Gemisches. Zusätzliche Inertgase oder Druckluft dienen der Erhöhung der kinetischen Energie der Gasströmung, der Freistrahlfomierung, als Schutzgas, zur Zerstäubung schmelzflüssigen Materials (beim Drahtflammspritzen), zur Pulverförderung (beim Pulverflammspritzen) und der Brennerkühlung.

Verfahren der chemischen Gasphasenabscheidung Bearbeiten

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Atomlagenabscheidung Die Atomlagenabscheidung (englisch atomic layer deposition, ALD) ist ein Verfahren zur Abscheidung von extrem dünnen Schichten, bis hin zu atomaren Monolagen, auf einem Ausgangsmaterial.

Es handelt sich um ein stark verändertes Chemisches Gasphasenabscheidungs- (CVD-) Verfahren mit zwei oder mehr zyklisch durchgeführten selbstbegrenzenden Oberflächenreaktionen. Das abzuscheidende Material ist in chemischer Form an ein oder mehrere Trägergase, den sogenannten Precursoren gebunden. Diese Precursoren werden alternierend in eine Reaktionskammer geleitet und dort zur Reaktion mit dem Substrat gebracht, woraufhin der im Gas gebundene Stoff sich auf dem Substratmaterial abscheided. Die so entstehenden Schichten haben in der Regel eine polykristalline oder amorphe Struktur. Für einkristalline (epitaktische) Schichten ist das Verfahren auch unter der Bezeichnung Atomlagenepitaxie (engl. atomic layer epitaxy, ALE) bekannt.

Werden nicht einzelne Atome aus den Vorgängermolekülen, sondern Molekülfragmente in einer selbstbegrenzenden Reaktion abgeschieden, spricht man auch von molecular layer deposition (MLD, dt. „Moleküllagenabscheidung“).

Entwickelt wurde ALD bereits Ende der 1970er, damals noch unter dem Namen Atomlagenepitaxie (engl. atomic layer epitaxy, ALE) . Damals wurde nach einer Methode gesucht, um hochwertige Schichten auf großflächigen Substraten herzustellen, beispielsweise für Dünnschichtelektrolumineszenz-Anzeigen (engl. thin-film electroluminescent TFEL).
Chemical vapour deposition   Unter dem Begriff chemische Gasphasenabscheidung (englisch chemical vapour deposition, CVD), selten auch chemische Dampfphasenabscheidung, versteht man eine Gruppe von Beschichtungsverfahren, welche unter anderem bei der Herstellung von mikroelektronischen Bauelementen und Lichtwellenleitern eingesetzt werden. Der Begriff chemical vapour deposition wurde im Jahr 1960 von John M. Blocher, Jr., geprägt. Mit diesem Begriff sollte die chemische Gasphasenabscheidung von physikalischen Beschichtungsverfahrenunterschieden werden, die John Blocher unter dem Begriff PVD (engl.: physical vapour deposition) zusammenfasste.
Chemische Gasphaseninfiltration Der Begriff chemische Gasphaseninfiltration (englisch chemical vapor infiltration, CVI) bezeichnet ein Verfahren, bei dem in Anlehnung an die CVD-Verfahren (CVD = chemical vapor deposition, dt.: chemische Gasphasenabscheidung) ein Bauteil nicht nur oberflächlich beschichtet wird, sondern ein poröses Bauteil, zum Beispiel eine fixierte Faserstruktur oder ein poröser Kohlenstoff, auch auf den inneren Oberflächen beschichtet beziehungsweise infiltriert wird. Eine der ersten Verwendungen der CVI war die Infiltration von Aluminiumoxidfasern mit Chromcarbid.[1]
Flammenbeschichtung Die Flammenbeschichtung, häufig auch Flammenpyrolytische Beschichtung (englisch combustion chemical vapor deposition, CCVD) ist ein Verfahren zur Abscheidung funktioneller dünner Schichten bei Atmosphärendruck. Das Verfahren gehört zur Gruppe der chemischen Gasphasenabscheidung (engl. chemical vapor deposition, CVD).
Hydridgasphasenepitaxie Hydridgasphasenepitaxie (englisch hydride vapor phase epitaxy, HVPE) ist ein epitaktisches Beschichtungsverfahren. Es wird in der Mikroelektronik unter anderem zur Herstellung von Schichten aus III-V-Verbindungshalbleitermaterialien eingesetzt; wobei die Ausgangsstoffe zum einen in metallischer Form vorliegen (Quellmaterial der Komponente aus der III. Hauptgruppe) und zum anderen in Wasserstoffverbindungen von Elementen der V. Hauptgruppe.
Metallorganische Gasphasenepitaxie Die metallorganische Gasphasenepitaxie (engl. metal organic chemical vapor phase epitaxy, MOVPE, auch organo-metallic vapor phase epitaxy, OMVPE) ist ein Epitaxieverfahren zur Herstellung von kristallinen Schichten. Es ist in Bezug auf die verwendeten Anlagen identisch mit der metallorganischen chemischen Gasphasenabscheidung (engl. metal organic chemical vapor deposition, MOCVD), wobei die Begriffe MOVPE, MOCVD und OMVPE im Verbindungshalbleiterbereich in der Regel für dieselben Prozesse verwendet werden. Dabei bezeichnet die MOCVD jede Abscheidung mit dem Verfahren, die MOVPE und OMVPE nur die Epitaxie, also das (ein)kristalline Wachstum auf einer kristallinen Unterlage. Im Gegensatz zu Molekularstrahlepitaxie (MBE) findet das Wachstum der Kristalle nicht im Hochvakuum, sondern im Grobvakuum (20 bis 1000 hPa) statt.
Metallorganische chemische Gasphasenabscheidung   Die metallorganische chemische Gasphasenabscheidung (englisch metal-organic chemical vapour deposition oder metallo-organic chemical vapour deposition, MOCVD) ist ein Beschichtungsverfahren aus der Gruppe der chemischen Gasphasenabscheidung (chemical vapour deposition, CVD), bei dem die Abscheidung einer festen Schicht aus der chemischen Dampfphase eines metallorganischen Präkursors (Vorgängermoleküls) erfolgt.
Plasmapolymerisation Plasmapolymerisation ist eine spezielle plasmaaktivierte Variante der chemischen Gasphasenabscheidung (PE-CVD).

Bei der Plasmapolymerisation werden dampfförmige organische Vorläuferverbindungen (Precursor-Monomere) in der Prozesskammer durch ein Plasma zunächst aktiviert. Durch die Aktivierung entstehen ionisierte Moleküle und es bilden sich bereits in der Gasphase erste Molekülfragmente in Form von Clustern oder Ketten. Die anschließende Kondensation dieser Fragmente auf der Substratoberfläche bewirkt dann unter Einwirkung von Substrattemperatur, Elektronen- und Ionenbeschuß die Polymerisationund somit die Bildung einer geschlossenen Schicht.

Plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung   Die plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung (englisch plasma-enhanced chemical vapour deposition, PECVD; auch engl. plasma-assisted chemical vapour deposition, PACVD, genannt) ist eine Sonderform der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD), bei der die chemische Abscheidung durch ein Plasma unterstützt wird. Das Plasma kann direkt beim zu beschichtenden Substrat (Direktplasma-Methode) oder in einer getrennten Kammer (Remote-Plasma-Methode) brennen.

Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung Bearbeiten

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ICB-Technik Die ICB-Technik (von englisch ionized cluster beam, ICB, auch ionized cluster beam deposition, ICBD) ist ein ionengestütztes physikalisches Gasphasenabscheidungsverfahren zur Herstellung dünner Schichten (Metalle, Dielektrika und Halbleitern) bei niedrigen Substrattemperaturen.
Ionenplattieren Das Ionenplattieren (englisch ion plating) ist eine vakuumbasierte und plasmagestützte Beschichtungstechnik, die zu den Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung (engl. physical vapour deposition, PVD) gehört.
Ionenstrahlgestützte Deposition Die ionenstrahlgestützte Deposition, auch ionenstrahlgestützte Abscheidung, ionenstrahlgestützte Beschichtung oder ionenstrahlgestützte Beschichtungstechnik genannt, (englisch ion beam assisted deposition, IBAD) ist ein Beschichtungsverfahren aus der Gruppe der physikalischen Gasphasenabscheidung. Es wird vorrangig für die Herstellung dünner Schichten eingesetzt. Dies geschieht durch das Abscheiden bei gleichzeitiger Synthese von Metallatomen und Gasen auf Substraten. Dabei werden Metalle über unterschiedliche Methoden verdampft, Gasmoleküle durch Ionenquellen dissoziiert, ionisiert und gleichzeitig einer meist beheizten Substratoberfläche angeboten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Abscheidungsmethoden laufen bei der Ionendeposition mit energetischen Ionen von 10 eV bis hin zu 1000 eV die wesentlichen Wachstums- und Phasenbildungsprozesse wenige nm unterhalb der Oberfläche der wachsenden Schicht ab. Auf diese Weise erlaubt das Verfahren das Gefüge, chemische Eigenschaften sowie Texturierung dünner Filme oder auch Beschichtungen schon während des Herstellungsprozesses gezielt zu beeinflussen.
Laserstrahlverdampfen Laserstrahlverdampfen, auch Laserverdampfen oder Laserdeposition genannt, (englisch pulsed laser deposition, PLD) ist ein Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD-Verfahren) und eng verwandt mit dem thermischen Verdampfen. Man versteht darunter die Abscheidung von Schichten durch Laserablation. Hierzu werden sowohl der abzuscheidende Schichtwerkstoff (Target) als auch die Unterlage, auf der die Schicht abgeschieden werden soll (Substrat) in einem Vakuumbehälter (Rezipient) platziert.
Lichtbogenverdampfen   Lichtbogenverdampfen oder Arc-PVD (auch arc evaporation, von englisch arc ‚Bogen‘) ist ein Beschichtungsverfahren aus der Gruppe der physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD), genauer gesagt ein Verdampfungsverfahren.
Magnetronzerstäubung   Während bei der einfachen Kathodenzerstäubung lediglich ein elektrisches Feld angelegt wird, ist beim Magnetronsputtern hinter der Kathodenplatte ein zusätzliches Magnetfeld angeordnet. Durch die Überlagerung von elektrischem Feld und magnetischem Feld bewegen sich die Ladungsträger nicht mehr parallel zu den elektrischen Feldlinien, sondern werden auf eine Spiralbahn (genauer: Schraubenlinie) abgelenkt (siehe Lorentz-Kraft) – sie kreisen nun über der Target-Oberfläche. Dadurch wird deren Weg verlängert und die Zahl der Stöße pro Elektron erhöht sich. Die Elektronendichte ist dabei an der Stelle am höchsten, wo das Magnetfeld parallel zur Target-Oberfläche liegt. Dies bewirkt eine höhere Ionisation in diesem Bereich. Da die Ionen aufgrund ihrer Masse kaum vom Magnetfeld abgelenkt werden, findet der größte Sputterabtrag auf dem Target unmittelbar im Bereich darunter statt. Auf dem Target bilden sich dort die für das Magnetronsputtern typischen Erosionsgräben.
Molekularstrahlepitaxie Molekularstrahlepitaxie (englisch molecular beam epitaxy, MBE) ist ein Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD), um kristalline dünne Schichten (bzw. Schichtsysteme) herzustellen.

Das Verfahren wird vor allem in der Halbleitertechnik verwendet, unter anderem um einkristallineStrukturen aus Halbleiterverbindungen wie Galliumarsenid (GaAs), Indiumphosphid (InP), GaInNAs, Galliumantimonid (GaSb) auf einem Substrat zu erzeugen.

Sie wurde Ende der 1960er Jahre an den Bell Laboratories durch Alfred Y. Cho und John R. Arthurentwickelt.

Sputtern Das Sputtern (von englisch to sputter = zerstäuben), auch Kathodenzerstäubung genannt, ist ein physikalischer Vorgang, bei dem Atome aus einem Festkörper (Target) durch Beschuss mit energiereichen Ionen (vorwiegend Edelgasionen) herausgelöst werden und in die Gasphase übergehen.

Angewendet wird dieser Effekt beispielsweise in der Oberflächenphysik zur Präparation hochreiner Oberflächen, zur Analyse der chemischen Zusammensetzung von Oberflächen, z. B. Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS), zur Sekundär-Neutralteilchen-Massenspektrometrie (SNMS) oder als Sputter-Ionenquelle für Teilchenbeschleuniger. Große technische Bedeutung hat das Verfahren als Teilschritt bei der Sputterdeposition, einer zur Gruppe der PVD-Verfahrengehörenden feinvakuumbasierten Beschichtungstechnik. Hier dient es zum Zerstäuben eines Materials, das sich anschließend auf einem Substrat niederschlägt und eine feste Schicht bildet. Im Bereich der Beschichtungstechnik wird die Sputterdeposition häufig nur als „Sputtern“ bezeichnet.

Thermisches Verdampfen Thermisches Verdampfen (auch Aufdampfen oder Bedampfen, engl. thermal evaporation) ist ein zu den PVD-Verfahren gehörende hochvakuumbasierte Beschichtungstechnik. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei der das gesamte Ausgangsmaterial durch eine elektrische Heizung (resisitiv oder induktiv) auf Temperaturen in der Nähe des Siedepunkts erhitzt wird, sich ein Materialdampf zu einem Substrat bewegt und dort zu einer Schicht kondensiert. Es stellt damit eines der einfachsten Verdampfungsverfahren in der Beschichtungstechnik dar.

Im erweiterten Sinn wird das thermische Verdampfen als eine Gruppe von PVD-Verfahren verstanden, bei denen das Ausgangsmaterial auf verschiedene Weisen erhitzt wird. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Verdampfungsmethoden mittels Laser, Elektronenstrahlen oder einem Lichtbogen. Auch die Molekularstrahlepitaxiegehört zu dieser Gruppe. Hingegen werden Verfahren bei denen der Materialdampf nachträglich durch ein Plasma modifiziert wird, wie beim Ionenplattieren, nicht zur Gruppe der Verdampfungsverfahren gezählt.

Fügendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

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Abfüllen Abfüllen, auch Befüllen oder Füllen ist das Einbringen von Stoffen in Hohlräume oder Behälter.
An- und Einpressen Anpressen und Einpressen sind Verfahren, bei denen beim Fügen die Fügeteile sowie etwaige Hilfsfügeteile im Wesentlichen nur elastisch verformt werden und ungewolltes Lösen durch Kraftschlussverhindert wird.
Drapieren (Fertigungsverfahren) Das Drapieren ist das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen.

Zum Anpassen an die Kontur müssen die Halbzeuge gestreckt und verzogen werden. Je nach Bindungs- und Vernähungsart der Gewebe und Gelege ändert sich deren Drapierbarkeit.

Einhalten Einhalten bezeichnet in der Textilindustrie und der Kürschnerei das Zusammenfügen zweier ungleich langer Stoffe oder Pelzteile, ohne dass dabei die längere Kante in erkennbare Falten gelegt wird.
Elektronenstrahl-Materialbearbeitung Der Oberbegriff Elektronenstrahl-Materialbearbeitung fasst allgemein Fertigungsverfahren der Materialbearbeitung mithilfe von Elektronenstrahlen zusammen.
Fassen Fassen ist das Befestigen des Edelsteins in einem Schmuckstück, wie zum Beispiel einen Brillanten in einem Ring fassen.
Flämmen   Als Flämmen bezeichnet man das Erwärmen der Unterseite und Verschweißen von Dachpappe oder Bitumen-Schweißbahnen zur dauerhaften Verbindung und homogenen Verschmelzung der Stoßnähte mehrerer Schweiß- oder Dichtungsbahnlagen, und die nachträgliche Korrektur undichter Stellen, wie sie bei der Abdichtung einer Dachkonstruktion oder der horizontalen und vertikalen Abdichtung des Fundamentes notwendig ist. Das Flämmen erfolgt mittels eines Propangasbrenners. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass kein zusätzliches Klebebitumen erforderlich ist und ein schneller Arbeitsfortschritt erreicht wird.
Fügen durch Urformen Das Fügen durch Urformen ist eine Gruppe von Fertigungsverfahren aus der Hauptgruppe Fügen, die Methoden des Urformens nutzt.

Die urformenden Verfahren (insbesondere Gießen und Sintern) können genutzt werden um an einem Werkstück mit geometrisch definierter Form ein Ergänzungswerkstück anzubringen das aus formlosen Stoff (Schmelze, Pulver etc.) gebildet wird oder um zwei Werkstücke miteinander zu verbinden zum Beispiel wenn beide umgossen werden. Außerdem kann der formlose Stoff in Hohlräume eines Werkstückes eingebracht werden um die Festigkeit zu erhöhen.

Fügen von Kunststoffen Die Fügeverfahren nehmen in der Kunststoffverarbeitung eine wichtige Stellung ein.

Grob unterteilen lassen sich diese Verfahren in mechanische, thermische (Schweißen) und klebtechnische Verbindungen.

Galonieren   Das Galonieren oder die Galonage (in Österreich auch Bandeln) ist eine Arbeitstechnik der Kürschnerei, mit der Felle in der Fläche vergrößert werden. Dies geschieht durch das Einnähenartfremden Materials (Galon – frz. Galon, so viel wie Litze oder Borte), wie Leder- oder Textilband in oder zwischen Fellflächen. Das Galonieren lässt sich so anwenden, dass die Galons von den Haaren verdeckt werden, oder aber dass sie sichtbar sind, zur Erzielung besonderer Effekte. Insbesondere beim Polarfuchsfellführt es zudem zu einer erwünschten Auflockerung des verfilzten Haares. Sind die aufzuwendenden Kosten für das Galonieren niedriger als der Wert des eingesparten Fellmaterials, kann das Galonieren zur Kostenverringerung eingesetzt werden.
Heftung Eine Heftung ist eine Befestigung, im engeren Sinne insbesondere eine, die nähend erfolgt. Das zugrundeliegende Verb heften ist im Deutschen bereits im Althochdeutschen des 8. Jahrhunderts belegt. Das Verb ist ein Faktitivum zum ebenfalls seit dem Althochdeutschen verwendeten Adjektiv haft„gefangen, gebunden“. Eine chirurgische Naht wurde im Mittelalter als Haft und das Nähen einer Wunde als Heften bezeichnet.
Hybridfügen Hybridfügen stellt eine Kombination von zwei oder mehr Fügeverfahren dar, bei dem negative Eigenschaften der jeweiligen Fügeverfahren kompensiert und Vorteile miteinander verbunden werden. Bedeutung für die industrielle Fertigung hat vor allem die Kombination der Klebtechnik mit mechanischen Fügeverfahren (z. B. Nieten, Durchsetzfügen, Schrauben oder Bördeln) bzw. mit dem Punktschweißen.
Keilzinkung   Als Keilzinkung oder Keilzinkenverbindung wird eine Methode der Längsverbindung zweier Bauteile aus Vollholz oder Holzwerkstoff bezeichnet.
Kleben   Das Kleben ist ein Fertigungsverfahren aus der Hauptgruppe Fügen. Wie Schweißen und Löten gehört auch das Kleben zu den stoffschlüssigen Fügeverfahren. Durch Kleben werden Fügeteile mittels Klebstoffmiteinander verbunden. Auch wenn das Kleben als Fügeverfahren eng mit der Entwicklung der Kunststoffe verbunden ist – die meisten heute verwendeten Klebstoffe sind von der Natur her Kunststoffe – ist es doch ein sehr altes Fügeverfahren. Erste Nachweise für die Verwendung von Birkenpech zeigen, dass schon vor 220.000 Jahren Birkenpech durch trockene Destillation aus Birkenrinde gewonnen und als Klebstoff zur Herstellung von Werkzeugen verwendet wurde Weitere Beispiele zur Geschichte des Klebens findet man unter Klebstoff.
Löten   Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von Werkstoffen, wobei eine flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den Grenzflächen (Diffusionslöten) entsteht. Dabei wird eine Oberflächenlegierung erzeugt, das Werkstück in der Tiefe aber nicht aufgeschmolzen: Die Liquidustemperatur der Grundwerkstoffe wird nicht erreicht. Nach dem Erstarren des Lotes ist wie beim Schweißen eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt.
Nähen   Als Nähen bezeichnet man das Verbinden von Stoffen durch eine Naht. Es ist eine der ältesten handwerklichen Tätigkeiten, die frühzeitig entwickelt wurde und im Laufe der menschlichen Geschichte eine wichtige Rolle spielte. Bis heute wurde eine Vielzahl verschiedener Nähverfahren entwickelt.

Heute wird in der DIN 61400 Nähen definiert als jener Vorgang, bei dem ein oder mehrere Fäden vielfach wiederholt durch das Nähgut geführt werden, wobei die Fäden miteinander oder mit Nähgut verschlungen werden. Ähnliche Techniken, wie etwa das Einnadeln beim Tufting oder die Kettenwirktechnik (Nähen mit Maschenbildung) bezeichnet man nicht als Nähen.

Pressfügen Unter Pressfügen versteht man eine mechanische Verbindungstechnik.

Die zu verbindenden Teile werden so hergestellt, dass nach dem Fügen an den Verbindungsstellen eine Presspassung entsteht. Somit können Längs- und Querkräfte kraftschlüssig übertragen werden. Negativen Einfluss auf die Tragfähigkeit solcher Verbindungen haben zu hohe Kerbwirkung und Reibdauerbeanspruchung. Um der Kerbwirkung entgegenzuwirken, wird an der Fügestelle die Welle einige Millimeter dicker gearbeitet als der Rest der Welle und der so entstandene Absatz abgerundet.

Schweißen   Das Schweißen ist eine Gruppe von Fügeverfahren zum dauerhaften Fügen (Verbinden) von zwei oder mehr Werkstücken. Das Schweißen gilt als wichtigste Gruppe der Fügeverfahren. Nach DIN 8580 Hauptgruppe 4 Teil 6 wird es als Fügen durch Schweißen definiert. Die meisten Schweißverfahren eignen sich auch zum Beschichten, was in der Praxis und Fachliteratur als Auftragschweißen bezeichnet wird – definiert in der DIN 8580 Hauptgruppe 5 Teil 6 als Beschichten durch Schweißen.
Schäftung (Vor- und Frühgeschichte)   In der ur- und frühgeschichtlichen Archäologie versteht man unter Schäftung verschiedene während der Vor- und Frühgeschichteangewendete Verbindungstechniken. Mehrere (meist zwei) Teile werden durch Schäftung zu einem komplexeren Gerät verbunden. In der Vor- und Frühgeschichte wurden Werkzeuge oder Waffen mit einem Griffteil verbunden. Durch die Schäftung wurde die Handhabung des Geräts ermöglicht oder die Wirksamkeit erhöht. Bei Jagdwaffen wurden Kraftwirkung und Reichweite verbessert.

Der Griffteil des Werkzeugs oder der Waffe wird als Schaftbezeichnet. Ein länglicher Werkzeugschaft wird auch Stielgenannt. In der Steinzeit bestanden Schäfte aus Holz, Geweih, Knochen, Horn oder Elfenbein. Der Schaft ist mit der Klinge oder Spitze verbunden, die ab der Bronzezeit aus Metall bestehen kann.

Spinnen   Spinnen bedeutet zum einen das „Verspinnen“ von Stapelfasernzu Garn (umgangssprachlich auch als Faden bezeichnet) in der Textilindustrie, zum anderen das „Erspinnen“ von Filamenten(Endlosfasern) aus natürlichen und synthetischen Polymerensowie nichtpolymeren Rohstoffen in der Chemiefaserindustrie. Das Erspinnen von Chemiefasern wird auch als Primärspinnen, das Spinnen in der Textilindustrie als Sekundärspinnenbezeichnet.
Textiles Fügen Textiles Fügen umfasst laut einem Entwurf der DIN 8593-9 aus dem Jahr 1984 alle Fertigungsverfahren, die sich mit dem Fügen von oder mit textilen Werkstoffen befassen.
Zapfung   Ein Zapfen ist ein (oft zylindrischer oder quaderförmiger) Fortsatz eines Bauteils, der dazu dient, dieses mit einem anderen Bauteil zu verbinden.
Zinkung Eine Zinkung ist die aufwändigste, aber auch die ansprechendste der traditionellen Holzverbindungen. Da die Summe der geklebten Kontaktflächen groß ist, gehört sie auch zu den festesten Verbindungen. Meist wird sie angewendet zur Eckverbindung von zwei Brettern, deren Hirnholz über die gesamte Brettbreite kammartig ausgeschnitten ist. Jeder Zinken des einen Teils greift in die Lücke des anderen Teils. Anstatt eines durchgehenden Stoßes entsteht ein mit jedem Zinken wechselnder Stoß. Auf beiden Seiten der Eckkante wechseln sich über die Brettbreite Hirn- und Längsholz ab.
Zusammensetzen Das Zusammensetzen ist nach DIN 8593-1 eine Gruppe von Fügeverfahren. Es dient, wie alle Fügeverfahren, dem Verbinden von zwei oder mehr Werkstücken.

Klebverfahren Bearbeiten

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Frischkleben   erfahren beim Tischtennissport, durch das der Tischtennisschlägervor allem schneller, topspinfreudiger und lauter wird. Dabei werden spezielle Kleber, sogenannte Frischkleber (englisch: speed glue) verwendet. Der Gummibelag des Schlägers wird erst kurz vor Spielbeginn auf das Schlägerholz geklebt. Den Kleber lässt man nur kurz „antrocknen“. Der Belag ist also „frisch“ – im Sinne von „gerade eben erst“ – geklebt. Im Tischtennis-Freizeitsport hat das Frischkleben nie eine Rolle gespielt. Im Vereins- und Profisport ist diese Technik seit ihrer Erfindung Ende der 1970er-Jahre gleichermaßen beliebt wie umstritten und nach den Regeln des Welttischtennisverbandes ITTF seit 1. September 2008 nicht mehr erlaubt.
Heißklebetechnik In der Heißklebetechnik (auch Hotmelt) werden bei Raumtemperatur feste, granulierte Ethylenvinylacetat-Copolymere (EVA-Hotmelts) bei ca. 170 °C aufgeschmolzen und müssen während der offenen Zeit (die Zeit, in der sie maschinell verarbeitbar und noch nicht ausgehärtet sind, bis zu 60 Sekunden) auf die Buchrücken aufgebracht werden.
Hybridkleben ombination zweier Klebstoffe miteinander zur Verbesserung oder Erzielung bestimmter gewünschter Eigenschaften, beispielsweise der Verträglichkeit einer Heißhärtung im Zuge der KTL-Beschichtung im Automobilbau. Beispiele für Hybridklebungen sind Hybrid-Polyurethan, einem auf Polyurethane (kurz: PUR) und Epoxidharz (kurz: EP) basierenden Klebstoffsystem, und silanvernetzendePolymerklebstoffe.
Kaltklebetechnik Die Kaltklebetechnik unterscheidet sich von der Heißklebetechnik dadurch, dass sie mithilfe eines speziellen Weißleims kalt durchgeführt werden kann. Das Verfahren der Kaltklebetechnik ist trotzdem sehr dauerhaft, weil während der Trocknung chemische Prozesse in Gang gesetzt werden, die die einzelnen Papierbögen am Buchrücken miteinander verbinden bzw. den Aufschluss der Zellulose begünstigen und diese langfristig verbinden/schweißen.
Lamination   stoffschlüssiges, thermisches Fügeverfahren ohne Hilfsmaterialien. Einerseits ist hiermit das Verbinden einer dünnen, oftmals folienartigen Schicht mit einem Trägermaterial mittels eines Klebers gemeint, als auch das Verbinden mindestens zweier Folienschichten einer Thermoplaste durch Erreichen der Glasübergangstemperatur und entsprechenden Drucks. Der Begriff findet sich auch beispielsweise im Laminat wieder
Möbelfolierung Bekleben eines Möbelstückes mit einer strapazierfähigen Kunststofffolie zu verstehen. Aus der Furniertechnik abgeleitet, ist die Idee der Folierung von Möbelstücken eine nachträgliche Um- oder Neugestaltung der Einrichtung. Privatleute und Geschäftsbetriebe nutzen selbstklebende Möbelfolie zur Umsetzung individueller Vorstellungen oder vorgegebener Corporate-Identity-Merkmale.
Punktschweißkleben Kombination des Strukturklebens, dem Verkleben großer, crashrelevanter Karosserieteile, mit dem Fügeverfahren Punktschweißen dar.
Rembordieren   Verfahren zur fugenlosen Verbindung von Ober- und Futterleder bei Lederarmbändern.

Lötverfahren Bearbeiten

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Dampfphasenlöten Das Dampfphasenlöten, auch Kondensationslöten, nutzt zur Erwärmung der Baugruppe die bei der Phasenänderung eines Wärmeträgermediums vom gasförmigen in den flüssigen Zustand freigesetzte Kondensationswärme. Dabei findet eine Kondensation an der Oberfläche des Lötgutes statt, bis die gesamte Baugruppe die Temperatur des Dampfes erreicht hat. Siedet die Flüssigkeit, bildet sich über ihr eine gesättigte, chemisch inerte Dampfzone, deren Temperatur mit dem Siedepunkt der Flüssigkeit weitgehend identisch ist, so dass sich eine optimale Schutzgasatmosphäre ausbildet und Oxidationen ausgeschlossen werden.
Hartlöten   Hartlöten ist eine spezielle Art des Lötens und gehört zu den Fertigungsverfahren. Es ist ein Fügeverfahren mit Hartlot als Zusatzwerkstoffzur stoffschlüssigen Verbindung metallischer Werkstücke. Die Löttemperatur liegt definitionsgemäß über 450 °C.
Induktives Löten Beim Induktiven Löten wird der elektromagnetische Induktionseffekt zur Wärmeerzeugung genutzt. Es wird ein im Wechselstromkreis befindlicher Induktor so angebracht, dass er die Bauteile umschließt. Der Induktor kann durch eine geschickte Formgebung gezielt nur die Lötstelle erhitzen. Das sich verändernde elektrische Feld erzeugt in den Bauteilen ein wechselndes Magnetfeld, welches wiederum durch ein elektrisches Wirbelfeld in den Bauteilen die zum Löten notwendige Wärme erzeugt.

Induktives Löten wird hauptsächlich eingesetzt, wenn eine schlechte Zugänglichkeit herrscht und eine hohe Reproduzierbarkeit gefordert ist. Induktives Löten ist sehr einfach zu automatisieren und dementsprechend attraktiv für die Serienfertigung.

Lichtlöten Beim Lichtlöten wird kurzwelliges Infrarot im Bereich von 1 µm Wellenlänge auf die Lötstelle fokussiert. Dazu wird die Strahlungsquelle in einem Brennpunkt eines Spiegels in Form eines offenen Rotationsellipsoids angeordnet, sodass die meisten von ihr ausgehenden Strahlen auf der Lötstelle im zweiten Brennpunkt der Ellipse fokussiert werden. Die Strahlungsenergie wird an der Oberfläche der Lotes durch Absorption in Wärme umgewandelt.
Press-Presslöt-Verbindung Als Press-Presslöt-Verbindung (PV-PLV) wird die Kombination aus einer Pressverbindung und einer Presslöt-Verbindung bezeichnet. Man bringt eine dünne Lotschicht zwischen die Fügeflächen der Pressverbindung an, wodurch die Momentenübertragungsfähigkeit der Fügeverbindung steigt.
Reflow-Löten   Der Begriff Reflow-Löten oder Wiederaufschmelzlöten (engl.: reflow soldering) bezeichnet ein in der Elektrotechnikgängiges Weichlötverfahren zum Löten von SMD-Bauteilen. Bei der Herstellung von Dickschicht-Hybridschaltungen ist es das häufigste Lötverfahren.
Schwalllöten Wellenlöten oder Schwalllöten ist ein Lötverfahren, mit dem elektronische Baugruppen (Leiterplatten, Flachbaugruppen) halb- oder vollautomatisch nach dem Bestücken gelötet werden.
Tauchlöten Beim Tauchlöten wird das Werkstück bei einem ersten Verfahren ganz oder teilweise in das flüssige Lot eingetaucht, um die Pins des Bauelements und die Leiterplatte zu erhitzen. Hierzu befindet sich die zu lötende Baugruppe meist in einer Aufnahme. Durch die Aufnahme wird verhindert, dass flüssiges Lot auf die Oberseite der Baugruppe gelangt.

Als weitere Möglichkeit beim Tauchlöten wird zum Löten ein Stempel aus dem Lottopf herausgefahren. Dieser Stempel besitzt an allen Stellen der Baugruppe, die gelötet werden müssen, Aussparungen. In diesen Aussparungen befindet sich beim Anheben flüssiges Lot, welches die Lötverbindung herstellt.

Ultraschalllöten Das Ultraschalllöten ist ein Lötverfahren, das u. a. in der Solarbranche oder Elektroindustrie Anwendung findet. Das Verfahren ermöglicht das flussmittelfreie Löten von nur schwer lötbaren Materialien wie z. B. Glas, Keramik oder Aluminium.
Vakuumlöten Das Vakuumlöten oder auch Wiederaufschmelzlöten (Reflow) unter Vakuum ist ein in der Elektrotechnik eingesetztes Weichlötverfahren zum lunkerfreien Löten von oberflächenmontierten Bauteilen (sog. SMD-Bauteilen) auf DBC-Substraten. Das Zusammenfügen der Materialien aus meist unterschiedlichen Werkstoffen, geschieht im Vakuum unter abgesenktem Druck bei Temperaturen bis 450 °C (Weichlote). Das Vakuum hilft u. a. dabei, die Oxidation der beiden Teile und des Lotes zu minimieren.
Weichlöten Am weitesten verbreitet ist das Löten in der Elektrotechnik und Elektronik. Die Lötungen werden dort fast ausschließlich mit Weichlotausgeführt.
Wellenlöten   Wellenlöten oder Schwalllöten ist ein Lötverfahren, mit dem elektronische Baugruppen(Leiterplatten, Flachbaugruppen) halb- oder vollautomatisch nach dem Bestücken gelötet werden.
Widerstandslöten Beim Widerstandslöten wird Wärme durch elektrischen Strom an einer Lötstelle erzeugt. Ein von Strom durchflossener Leiter erwärmt sich durch seinen Widerstand. Das Widerstandslötverfahren wird vorwiegend zum Löten von Teilen ungleicher Masse verwendet, etwa von kleineren Teilen auf Bleche, die eine hohe Wärmeleitfähigkeitbesitzen. Der elektrische Widerstand wird von der Lötstelle gebildet, die sich direkt erwärmt. Durch eine Lotpaste, die Flussmittel und Lot enthält, wird erreicht, dass der elektrische Widerstand an der Lötstelle am größten ist.

Schweißverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abbrennstumpfschweißverfahren Beim Abbrennstumpfschweißverfahren handelt es sich um ein Pressschweißverfahren das mit dem Pressstumpfschweißen verwandt ist. Die benötigte Schweißwärme wird durch elektrischen Strom erzeugt und unter Nutzung des elektrischen Widerstandes in der Schweißzone infolge des Stromdurchganges in Form eines Lichtbogens erzeugt.
Arcatom-Schweißen   Das Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG-Schweißen Bez. USA: Tungsten Inert-Gaswelding (TIG) oder Gas Tungsten Arc Welding (GTAW), EN ISO 4063: Prozess 141, auch Arcatom-Schweißen) ist ein Schweißverfahren aus der Gruppe des Schutzgasschweißens das zum Lichtbogenschweißen zählt, das wiederum zum Schmelzschweißen zählt. Beim WIG-Schweißen brennt ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer Elektrode aus Wolfram. Im Gegensatz zu anderen Lichtbogenverfahren schmilzt die beim WIG-Schweißen verwendete Elektrode aufgrund des hohen Schmelzpunktes von Wolfram nicht ab. Der Zusatzwerkstoff wird in Form von Drähten oder Stäben in den Lichtbogen gehalten und so geschmolzen. Außerdem schmilzt der Lichtbogen wie bei allen Lichtbogenverfahren den Grundwerkstoff. Damit die Schmelze nicht mit der Umgebungsluft reagiert, werden Schutzgase verwendet, die inert sind, also keine chemischen Reaktionen mit den beteiligten Werkstoffen eingehen. Häufig handelt es sich um Argon oder Helium. Mit dem WIG-Schweißen sind besonders hohe Nahtqualitäten zu erreichen, es ist aber etwas langsamer als das verwandte Metall-Inertgas-Schweißen (mit abschmelzender Drahtelektrode).

Beim WIG-Schweißen kann sowohl mit als auch ohne Zusatzwerkstoff gearbeitet werden. Zum manuellen Schweißen werden wie beim Gasschmelzschweißen meist stabförmige Zusätze verwendet. Verwechselungen mit den Gasschweißstäben müssen allerdings unbedingt vermieden werden, da die chemischen Zusammensetzungen voneinander abweichen.

Bahnschweißen Bahnschweißen ist im Gegensatz zum Punktschweißen eine Art des Schweißens, bei der zwei Teile mit einer kontinuierlich verlaufenden Schweißnaht zusammengefügt werden. Der Begriff Bahnschweißen wird bei Verwendung von Robotern für das automatisierte Schweißen verwendet.
CMT-Schweißen   CMT-Schweißen (von englisch cold metal transfer) ist ein Metallschutzgas-Schweißverfahren.

Einzelne Schritte beim CMT-Schweißen Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des MIG/MAG-Schweißens mit neuer Methode zur Tropfenablösung und wird unter anderem eingesetzt, um Mischverbindungen von verzinktem Stahl und Aluminiumherzustellen. Der Schweißprozess kann auch zum spritzerfreien Löten beschichteter Bleche und bei Dünnstblechverbindungen (≤1 mm) eingesetzt werden.

Das seit 2005 eingesetzte Verfahren wurde von dem österreichischen Schweißtechnik-Unternehmen Froniusentwickelt und zählt zu den Lichtbogenschweißverfahren.
Diffusionsschweißen Das Diffusionsschweißen (EN ISO 4063: Prozess 45) ist eine etwa 50 Jahre alte Schweißtechnik, um vorwiegend metallische Werkstücke miteinander zu verbinden. Die Qualität der Schweißverbindungen ist außerordentlich hoch und kann im Bereich des verwendeten Materials liegen.
Feuerschweißen   Beim Feuerschweißen werden die zu verbindenden Metalle im Feuer unter Luftabschluss in einen teigigen Zustand gebracht und anschließend durch großen Druck, zum Beispiel durch Hammerschläge, miteinander verbunden. Diese dürfen anfangs nicht zu stark sein, da sonst die zu verbindenden Teile wieder auseinandergeprellt werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schweißmethoden wird der Stahl hierbei nicht aufgeschmolzen, sondern bei Schweißtemperatur (1200 bis 1300 °C) gefügt. Zur Vorbereitung des Schweißvorgangs im Schmiedefeuer muss bei den zu verbindenden Werkstücken auf Luftabschluss geachtet werden, damit die Oberflächen nicht oxidieren. Ursprünglich wurde Luftabschluss durch eine stark reduzierende Flamme und feinkörnigen Flusssand erreicht, wobei es schwierig war, einen solchen Sand mit dem richtigen Schmelzpunkt zu finden. Heutzutage benutzt man meist Borax, welches sich ähnlich wie beim Sand als eine flüssige, glasige Haut über die Stahlteile legt und versiegelt. Diese werden dadurch vor Oxidangriff geschützt.
Gasschmelzschweißen   Gasschmelzschweißen (auch Autogenschweißen) ist ein Schweißverfahren aus der Gruppe des Schmelzschweißens. Als Wärmequelle dient dabei die Flamme eines Autogenschweißgerätes, die auch die Schmelze gegen Sauerstoff und somit gegen Oxidation schützt. Es ist eines der einfachsten und ältesten Schweißverfahren, wird aber wegen der relativ hohen Betriebskosten bzw. der geringen Produktivität nur noch selten genutzt. Es ist eng verwandt mit dem Autogenen Brennschneiden, sowohl hinsichtlich des Verfahrensprinzips als auch der Ausrüstung.
Gleichstromschweißen Als Gleichstromschweißen wird der Schweißvorgang unter Verwendung von Gleichstrom (im Gegensatz zum Wechselstromschweißen) bezeichnet. Schweißbare Materialien für dieses Verfahren sind unter anderem Stähle, Edelstähle und Sonderwerkstoffe wie Titan, Zirkonium und Nickel.
Heizelementstumpfschweißen Das Heizelementstumpfschweißen (HS) wird nach Regelwerk DVS 2207 Teil 1 angewandt. Es dient zur Verbindung von Kunststoffrohren aus teilkristallinem Thermoplast (z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylidenfluorid) vorwiegend in großen Dimensionen (z. B. ab 160 mm Durchmesser) und kommt ohne Fittinge und Formteile aus. Die Rohrenden werden auf Schmelztemperatur erhitzt und zur Verbindung stumpf aufeinander gedrückt.
Heizwendelschweißen Das Heizwendelschweißen (HM) dient dem Verbinden von Kunststoffrohren aus teilkristallinem Thermoplast (zum Beispiel Polyethylen, Polypropylen, Polybuten). Es wird nach Regelwerk DVS 2207 Teil 1 angewandt.
Kaltverschweißen Als Kaltverschweißen bezeichnet man das Phänomen, vorwiegend metallische Werkstücke gleichen Materials bereits bei Raumtemperatur so miteinander verbinden zu können, dass die Verbindung dem „normalen“ Verschweißen sehr nahekommt; daher rührt auch die Bezeichnung. Dieses Phänomen wurde in den 1940er Jahren entdeckt.
Langmuir-Fackel Als Langmuir-Fackel (auch Arcatom-Schweißen) wird ein Schweißverfahren bezeichnet, das von Irving Langmuir 1924 entwickelt wurde.

Das Schweißverfahren spaltet Wasserstoffmoleküle in einem Lichtbogen, der mit Wasserstoffgas durchströmt wird, zwischen zwei Wolframelektroden in atomaren Wasserstoff. Das Gas aus atomarem Wasserstoff wird auf die zu schweißende Metalloberfläche geleitet und vereint sich wieder zu Wasserstoffmolekülen. Die dabei freiwerdende Reaktionswärme kann zum Schweißen Temperaturen bis 4000 °C erreichen. Zusätzlich dient der Wasserstoff als Schutzgas, was die Oxidation verhindert. Nur wenige Verbindungen, wie Tantalhafniumcarbid oder unterstöchiometrisches Tantalcarbid können damit nicht geschmolzen werden.

Laserschweißen   Das Laserstrahlschweißen (EN ISO 4063: Prozess 52) ist ein Schweißverfahren. Die Energiezuführung erfolgt über einen Laser. Es wird vor allem zum Verschweißen von Bauteilen eingesetzt, die mit hoher Schweißgeschwindigkeit, schmaler und schlanker Schweißnahtform und mit geringem thermischem Verzug gefügt werden müssen. Das häufig auch Laserschweißen genannte Verfahren wird in der Regel ohne einen Zusatzwerkstoff ausgeführt.
Lichtbogenbolzenschweißen   Lichtbogenbolzenschweißen (Kurzform: Bolzenschweißen, engl.: stud welding, Ordnungsnummer 78 EN ISO 4063 ) gehört zu den Lichtbogenpressschweißverfahren.

Ziel des Bolzenschweißens ist das dauerhafte Verbinden von bolzenförmigen Elementen (z. B. Gewindebolzen, Stifte, Buchsen, Haken, Ösen) mit größeren Bauteilen (z. B. Karosseriebleche, Gehäuse, Heizkörper).

Lichtbogenhandschweißen   Das Lichtbogenhandschweißen (auch Elektrodenschweißen oder E-Handschweißen EN ISO 4063: Prozess 111) ist ein rein manuelles (Handschweißen) Schweißverfahren aus der Gruppe des Metall-Lichtbogenschweißens (zusammen mit dem Schutzgasschweißen und dem UP-Schweißen), die wiederum zum Schmelzschweißen zählt. Beim Lichtbogenhandschweißen brennt der Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer Elektrode, die dabei abschmilzt und somit gleichzeitig als Zusatzwerkstoff dient. Es werden Stabelektroden verwendet, deren Umhüllung zahlreiche Aufgaben im Prozess übernimmt. Vor allem bildet die abbrennende Umhüllung Schutzgase und Schlacke, die die Schmelze vor chemischen Reaktionen mit der Umgebungsluft schützen. Es handelt sich um eines der ältesten und einfachsten Schweißverfahren, das sehr flexibel ist, aber relativ unproduktiv, sodass es eher selten genutzt wird.
MBP-Schweißen   Das MBP-Schweißen (Pressschweißen mit magnetisch bewegtem Lichtbogen) ist ein Lichtbogenpressschweißverfahren nach DIN 1910–100:2008-02 und hat die Ordnungsnummer 185 nach EN ISO 4063 . Das Verfahren wird auch als MBL- oder Magnetarc-Schweißen bezeichnet. In der englischsprachigen Literatur ist es bekannt als MIAB Welding (magnetically impelled arc butt welding).

Mit dem Verfahren werden Hohlprofile unter Schutzgas stumpf verschweißt. Ein Lichtbogen wird zwischen den Fügeteilflächen gezündet und in einem Magnetfeld zur Bewegung entlang der Fügeteilkanten veranlasst. Die Kanten erwärmen sich und schmelzen auf. Anschließendes Zusammenstauchen führt zu einer Pressschweißverbindung mit einer gleichmäßigen Stauchwulst, die in der Regel nicht abgearbeitet wird. Es wird mit Gleichstrom geschweißt. Zusatzwerkstoffe sind nicht erforderlich.

Metallinertgasschweißen/ Metallschutzgasschweißen/ Plasmaschweißen   Das Schutzgasschweißen ist eine Gruppe von Schweißverfahren, die zur Gruppe des Lichtbogenschweißens zählen (zusammen mit dem Lichtbogenhandschweißen), die wiederum zum Schmelzschweißen zählt. Wie bei allen Schmelzschweißverfahren werden dabei die zu verbindenden Bauteile an den Fügestellen aufgeschmolzen, um nach der Erstarrung die Verbindung zu erzeugen. Wie bei allen Lichtbogenverfahren dient als Wärmequelle zum Schmelzen ein elektrischer Lichtbogen, der zwischen dem leitfähigen Werkstück und einer Elektrode brennt. Kennzeichnend für das Schutzgasschweißen ist die Verwendung von Schutzgasen (meist Argon oder Helium), die sowohl die Elektrode als auch die Schmelze vor der Umgebungsluft abschirmen und so vor ungewollten chemischen Reaktionen schützt. Die Elektrode sitzt bei allen Verfahren in der Mitte des Brenners, in dem die Zufuhr des Schutzgases integriert ist. Bei manchen Verfahren schmilzt die Elektrode ab und fungiert somit gleichzeitig als Zusatzwerkstoff. In diesem Falle besteht sie aus demselben oder ähnlichen Werkstoff wie die zu fügenden Werkstücke. Dazu zählt das Metallschutzgasschweißen (MSG) mit seinen beiden Varianten des Metall-Inertgasschweißens (MIG) mit inertenGasen, also solchen, die keine Reaktion mit der Schmelze eingehen, und das Metall-Aktivgasschweißen (MAG) mit reaktionsfreudigen Gasen, die gewünschte, chemische Reaktionen bewirken. Die Elektrode kann auch nicht-abschmelzend sein. Der Zusatzwerkstoff wird dann separat zugeführt und in den Lichtbogen gehalten. Dazu zählen das Wolframinertgasschweißen (WIG) und das verwandte Plasmaschweißen.
Orbitalreibschweißen Orbitalreibschweißen ist ein Reibschweißverfahren.
Orbitalschweißen   Orbitalschweißen ist ein vollmechanisches Schutzgasschweißverfahren, bei dem der Lichtbogen maschinell ohne Unterbrechung 360 Grad um Rohre oder andere Rundkörper herumgeführt wird.
Punktschweißen/ Widerstandsschweißen   Widerstandsschweißen ist ein Schweißverfahren für elektrisch leitfähige Werkstoffe auf Basis der jouleschen Stromwärme eines durch die Verbindungsstelle fließenden elektrischen Stromes.

Die Verbindungspartner werden bis zum Erreichen der Schweißtemperatur erhitzt und an der Berührungsstelle unter der Wirkung einer Kraft durch Erstarren von Schmelze, durch Diffusion oder auch in fester Phase verschweißt.

Punktschweißkleben Punktschweißkleben stellt die Kombination des Strukturklebens, dem Verkleben großer, crashrelevanter Karosserieteile, mit dem Fügeverfahren Punktschweißen dar.

Hierzu war eine neue Generation von crashfesten Klebstoffen notwendig, welche erst seit Ende der 1990er Jahre verfügbar und im Einsatz sind. Diese weisen neben hohen Festigkeiten und hoher Versteifungswirkung auch ausreichend große Bruchdehnungen auch bei schlagartiger Belastung (insbesondere beim Straßenverkehrsunfall) im gesamten, relevanten Temperaturbereich auf. Probleme bereiteten lange Zeit vor allem die tiefen Temperaturbereiche, in denen die Klebstoffe bei schlagartiger Belastung ein sprödes Verhalten aufwiesen. Dieser Nachteil wurde durch die crashstabilen Klebstoffe minimiert.

Reibrührschweissen/Reibschweißen   Das Reibschweißen (EN ISO 4063: Prozess 42) ist ein Schweißverfahren aus der Gruppe des Pressschweißens. Dabei werden zwei Teile unter Druck relativ zueinander bewegt, wobei sich die Teile an den Kontaktflächen berühren. Durch die entstehende Reibung kommt es zur Erwärmung und Plastifizierung des Materials. Am Ende des Reibvorganges ist es von entscheidender Bedeutung, die Teile richtig zueinander zu positionieren und einen hohen Druck auszuüben. Die Vorteile dieses Verfahrens sind, dass die sogenannte Wärmeeinflusszone deutlich kleiner ist als bei anderen Schweißverfahren und dass es nicht zur Bildung von Schmelze in der Fügezone kommt. Es können eine Vielzahl von Werkstoffen, wie beispielsweise Aluminium mit Stahl, miteinander verschweißt werden. Auch die Verbindung von metallischen Werkstoffen, die keine Legierungen miteinander eingehen, ist vielfach möglich.
Rollennahtschweißen   Das Widerstandsrollennahtschweißen (Kurzform: Rollennahtschweißen RR, Ordnungsnummer 22 nach der EN ISO 4063 ) ist ein Widerstandsnahtschweißen, das zu den Widerstandspressschweißverfahren zählt und aus dem Widerstandspunktschweißen abgeleitet wurde. Die zum Schweißen erforderliche Kraft und der Strom werden durch Rollenelektrodenpaare, oder eine Rolle und einen Dorn oder eine Rollen- und eine Flachelektrode übertragen. Die als Rollen ausgebildeten Elektroden pressen die Bleche zusammen und leiten den Schweißstrom konzentriert in die Werkstücke. Dazu werden entsprechend ausgerüstete stationäre Schweißmaschinen verwendet.
Rührreibpunktschweißen   Das Rührreibpunktschweißen (englisch friction stir spot welding, FSSW) ist ein Pressschweißverfahren, das unterhalb des Schmelzpunktes der Werkstücke arbeitet. Es ist eine Variante des Rührreibschweißens.
Sprengschweißen   Mit Hilfe des Sprengschweißverfahrens ist es möglich, zwei nicht schmelzschweißbare Materialien dauerhaft und fest miteinander zu verbinden. Dabei prallen die beiden Schweißflächen unter Zuhilfenahme von Sprengstoff mit mindestens 100 m/s unter einem Winkel von 2° bis 30° aufeinander. Die Kollisionsenergie bringt die Schweißpartner bis zur atomaren Ebene zusammen, so dass auch die Gitterkräfte (bei Metallen) wirken. Da die Schmelztemperatur nicht erreicht wird, können sich keine intermetallischen Phasenbilden. In der industriellen Anwendung werden auf diese Art meist zwei auf konventionelle Weise nicht schweißbare Metallpartner miteinander verbunden, beispielsweise Titan und Kupfer. Als Sprengstoffe kommen vorwiegend hochbrisante plastische PETN-, RDX- und HMX-Sprengstoffe, wie Semtex mit Detonationsgeschwindigkeiten von mehr als 5000 m/s zum Einsatz. Durch den Aufprall der Schweißpartner entstehen an den Grenzflächen wellenartige Verwerfungen, die eine stoffschlüssigeVerbindung herstellen.
TIP TIG   TIPTIG-Schweißen ist ein Wolfram-Inertgasschweißverfahren.

Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des WIG-Schweißens mit einer neuen Methode der Drahtzuführung. Beim herkömmlichen WIG-Schweißen wird der Schweißzusatzwerkstoff in Form von Drähten oder Stäben per Hand oder mechanisch zugeführt. Beim TIPTIG-Schweißen wird die kontinuierliche Drahtförderung durch eine parallele Vor- und Rückwärtsbewegung überlagert. Aus der Überlagerung der beiden Bewegungen resultiert eine kinematische Energie, die die Oberflächenspannung des Schweißbades herabsetzt. Zusätzlich wird der Schweißdraht durch eine Gleichstromquelle erwärmt. Dies geschieht mittels Widerstandserwärmung, die der Zusatzwerkstoff erfährt, wenn dieser das Schmelzbad berührt. Vorteile dadurch sind ein niedrigerer Wärmeeintrag, eine sehr geringe Aufmischung (Mischverbindung aus Grundwerkstoff und zugeführten Schweißzusatzwerkstoff) und eine Steigerung der Schweißgeschwindigkeit gegenüber dem Zuführen des Schweißzusatzes per Hand oder der mechanischen Zuführung.

Das 1999 vom österreichischen Ingenieur Siegfried Plasch entwickelte und patentierte Verfahren zählt zu den Lichtbogenschweißverfahren.
Ultraschallschweißen   Das Ultraschallschweißen (EN ISO 4063: Prozess 41) ist ein Verfahren zum Fügen von thermoplastischen Kunststoffen und metallischen Werkstoffen. Das Verfahren findet in vielen Bereichen der Industrie Verwendung. So werden z. B. in der Verpackungsindustrie Kunststoffverpackungen oder in der Automobilindustrie Kabelbäume mittels Ultraschall geschweißt. Bei den metallischen Werkstoffen kommt es vor allem bei Aluminium, Kupfer und deren Legierungen zum Einsatz. Die Verschweißung wird durch eine hochfrequente mechanische Schwingung im Bereich von i. d. R. 20 bis 35 kHz erreicht, welche zwischen den Bauteilen zu Erwärmung durch Molekular- und Grenzflächenreibung, bei Metallen auch zur Verzahnung und Verhakung der Fügepartner führt. Somit gehört das Ultraschallschweißen zur Gruppe der Reibschweißungen.
Unterpulverschweißen   Das Unterpulverschweißen (UP-Schweißen, EN ISO 4063: Prozess 12) ist ein Lichtbogenschweißverfahren mit abschmelzender Draht- (Prozess 121) oder Bandelektrode (Prozess 122), bei dem hohe Abschmelzleistungen erzielt werden können. Es wird industriell vor allem zum Schweißen langer Nähte eingesetzt und eignet sich nicht zur manuellen Ausführung.
Warmgasziehschweißen Das Warmgasziehschweißen (WZ-Schweißen) bzw. Warmgasfächelschweißen (WF-Schweißen) ist ein Schweißverfahren zum Verbinden von Rohren oder Tafeln aus teilkristallinen (z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylidenfluorid) oder amorphen Thermoplasten (z. B. Polyvinylchlorid). Während Warmgasziehschweißen vorrangig für Kunststofftafeln angewendet wird, nutzt man Warmgasfächelschweißen für Kunststoffrohre. Das Verfahren wird in der DVS 2207 Teil 3 definiert.
Wechselstromschweißen Unter Wechselstromschweißen versteht man den Schweißvorgang unter Verwendung von Wechselstrom (im Gegensatz zum Gleichstromschweißen). Er wird bei Leichtmetallen eingesetzt.
Widerstandsbuckelschweißen   Widerstandsbuckelschweißen (Kurzform: Buckelschweißen) ist eine Variante des Widerstandspressschweißens (Ordnungsnummer 23 nach EN ISO 4063 ). Durch elektrischen Strom und eine Kraft, die den Werkstücken durch meist ebene, großflächige Elektroden zugeführt werden, wird eine Schweißverbindung erzeugt.
Widerstandspunktschweißen   Widerstandspunktschweißen (gebräuchliche Abkürzung RP, EN ISO 4063n: Prozess 21) ist ein Widerstandspressschweißverfahren zum Verschweißen von meist blechförmigen Metallteilen unterschiedlichster Abmessungen und Materialien. Nach DIN 1910-100 gehört das Widerstandspunktschweißen zu
Wolfram-Inertgas-Schweißen   Das Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG-SchweißenBez. USA: Tungsten Inert-Gaswelding (TIG) oder Gas Tungsten Arc Welding (GTAW), EN ISO 4063: Prozess 141, auch Arcatom-Schweißen) ist ein Schweißverfahren aus der Gruppe des Schutzgasschweißens das zum Lichtbogenschweißenzählt, das wiederum zum Schmelzschweißen zählt. Beim WIG-Schweißen brennt ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer Elektrode aus Wolfram. Im Gegensatz zu anderen Lichtbogenverfahren schmilzt die beim WIG-Schweißen verwendete Elektrode aufgrund des hohen Schmelzpunktes von Wolfram nicht ab. Der Zusatzwerkstoffwird in Form von Drähten oder Stäben in den Lichtbogen gehalten und so geschmolzen. Außerdem schmilzt der Lichtbogen wie bei allen Lichtbogenverfahren den Grundwerkstoff. Damit die Schmelze nicht mit der Umgebungsluft reagiert, werden Schutzgase verwendet, die inert sind, also keine chemischen Reaktionen mit den beteiligten Werkstoffen eingehen. Häufig handelt es sich um Argon oder Helium. Mit dem WIG-Schweißen sind besonders hohe Nahtqualitäten zu erreichen, es ist aber etwas langsamer als das verwandte Metall-Inertgas-Schweißen (mit abschmelzender Drahtelektrode).

Fügendes Fertigungsverfahren durch Umformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Aufschrumpfen   Aufschrumpfen ist ein technisches Verfahren zum kraftschlüssigen Verbindenzweier Teile, dem das Prinzip der Wärmeausdehnungzugrunde liegt.
Blindnieten  
Bördeln   Bördeln ist eine Verbindungstechnik in der Blechverarbeitung. Es zählt zur Gruppe Fügen durch Umformen.
Crimpen   Unter Crimpen versteht man ein Fügeverfahren, bei dem zwei Komponenten durch plastische Verformung miteinander verbunden werden, beispielsweise durch Bördeln, Quetschen, Kräuseln oder Falten. Eine Crimpverbindung ist nur bedingt lösbar und kann bei Reparaturen nur mit geeignetem Werkzeug erneuert werden.
Durchsetzfügen   Durchsetzfügen(Synonyme: Druckfügen, Clinchen oder Press Joining, nach einem Patenteinhaber auch Toxen) ist ein Verfahren zum Verbinden von Blechenohne Verwendung eines Zusatzwerkstoffes. Es zählt zur Verfahrensgruppe Fügen durch Umformen, da die Verbindung durch Umformen des Werkstoffs erreicht wird.
Einpresstechnik   Als Einpresstechnik bezeichnet man eine spezielle Verbindungstechnik im Bereich der Leiterplatten, um lötfrei elektrische Verbindungen herzustellen. Hierzu muss ein Einpressstift in das metallisierte Loch (Durchkontaktierung) einer Leiterplatte gepresst werden. Das wesentliche Merkmal ist dabei, dass die Diagonale des Stiftquerschnitts größer ist als der Durchmesser des Lochs in der Leiterplatte.
Kaltdehnen Kaltdehnen oder Eindehnen (ehemals Kaltschrumpfen) ist ein technisches Verfahren zum festen Verbinden zweier Bauteile, bei dem die Eigenschaft der Wärmeausdehnung genutzt wird.
Kaltnieten
Kragenfügen Kragenfügen ist eine Methode, um Kunststoffbauteile und Blechbauteile zu einem Hybridbauteil zu verbinden.
Nietvorgang
Roll-bonding Fügt man zwei Bleche durch Walzen bei großem Druck zusammen, so spricht man vom Roll-Bond-Verfahren. Dabei werden bestimmte Teile des Blechs ausgespart, bzw. mit Trennmitteln behandelt, so dass sie sich dort nicht verbinden können. Anschließend werden diese Bereiche „aufgeblasen“, so dass sich dort feine Kanäle bilden können. Dieses Verfahren wird z. B. zur Herstellung von Absorbern in Flachkollektorenvon thermischen Solaranlagen verwendet. Gut sichtbar sind oft so hergestellte Kühlflächen aus lackiertem Aluminium in Kühlschränken.
Sprengnieten
Stanznieten Ziel des Stanznietens ist das mittelbare, nicht lösbare Verbinden von Blechteilen ohne das beim gewohnten Vollnieten oder Blindnieten notwendige Vorlochen. Zu diesem Zweck kommt ein Nietelement (Hilfsfügeteil) zum Einsatz, das gleichzeitig als Stempel fungiert. Abhängig vom verwendeten Nietelement sind prinzipiell zwei Stanznietverfahren von Bedeutung: Stanznieten mit Vollniet oder Stanznieten mit Halbhohlniet. Gemeinsam ist beiden Verfahren, dass sie eine zweiseitige Zugänglichkeit der Bauteile erfordern und dass die Herstellung der Verbindung in einem einstufigen Setzvorgang geschieht.
Verstemmen (Materialverbindung) Verstemmen (engl: press-fit stem) bezeichnet in der Mechanik das Herstellen einer kraft- und formschlüssigen Verbindung zwischen zwei einzelnen Werkstücken durch plastisches Verformen. Diese Verformung des Randbereiches zumindest eines der Teile erfolgt in einer Weise, dass sie sich unlösbar ineinander verkeilen.
Warmnieten   Im Schiffs-, Brücken-, Kessel- und Hochhausbau werden große Niete von mehr als 6 mm Durchmesser „warm“, das heißt in rotglühendem Zustand, genietet. Die nachfolgende Abkühlung lässt den Niet schrumpfen, wodurch die Blechplatten oder Stahlprofile reibkraftschlüssig und wasserdicht zusammengepresst werden.

Stoffeigenschaften änderndes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Aluminieren Aluminieren ist eine thermochemische Behandlung von metallischen Werkstoffen, meist jedoch von Stählen. Ziel der Behandlung ist ein Überzug aus Aluminium. Der zugrunde liegende physikalisch-chemische Prozess ist eine Diffusion, der in zwei Varianten realisiert wird. Das Kalorisieren findet bei Temperaturen um 450 °C in einem mit Aluminiumpulver gefüllten Reaktor statt. Ein anschließendes kurzes Glühen bei Temperaturen um 750 °C außerhalb des Reaktors verstärkt die Diffusion. Ergebnis ist eine harte Al2O3-Schicht, unter der sich eine spröde intermetallische Fe-Al-Schicht mit Al-Konzentrationen über 10 % bildet. Beim alternativen Alitieren findet die Glühung bei 800 °C bis 1200 °C in einem Al-Fe-Pulver statt. Die erreichte Schutzschicht ist verformbarer, weniger spröde und ebenfalls zunderbeständig.
Belichtung (Druck) Als Belichtung bezeichnet man einen Prozess in der Druckvorstufe, um aus den Steuerdaten nach der Rasterung eine materielle Bildstruktur zu erzeugen.
Bestrahlen (Schmuckstein) Auch das Bestrahlen mit Röntgenstrahlung oder Strahlung radioaktiver Substanzen(Gamma-, Neutronen- oder seltener Alphastrahlen) dient der Farbveränderung, die sehr stark sein kann, aber im Gegensatz zum Brennen nicht immer von Dauer ist. Außerdem entstehen im Stein bei Bestrahlung mit Neutronen Radionuklide, die den Schmuckstein unter Umständen radioaktiv werden lassen. Sie müssen daher bis zum Abklingen der Strahlung in Quarantäne, die teilweise einige Jahre dauern kann. Alle so veränderten Schmucksteine müssen den Zusatz behandelt oder bestrahlt tragen.
Brennen (Keramik) Der Brennprozess (Roh- oder Schrühbrand) überführt den getrockneten Formkörper in ein hartes, wasserbeständiges Produkt. In der technischen Keramik wird dieser Prozess auch als Sintern bezeichnet. Bei niedrigen Temperaturen (< 1000 °C) werden flüchtige Bestandteile ausgetrieben (Wasser, Kohlendioxid, organische Hilfsstoffe). Dabei zersetzen sich die tonigen Bestandteile und bilden neue Minerale. In dem entstehenden „Scherben“ schließen sich Kristalle an den Korngrenzen zusammen (Kristallwachstum) und werden (falls enthalten) durch glasige Anteile verkittet. Anteil und Art (Korngrößenverteilung, Texturen etc.) der Kristall- und Glasphase sowie der Poren bestimmen die Eigenschaften des gebrannten Guts.
Brennen (Verfahren) Brennen nennt man verschiedenste thermische Verfahren bei der Herstellung von Materialien und Fertigung von Halbzeug. Der Begriff wird häufig bei der Herstellung von keramischen Materialien, in der Pulvermetallurgie und bei der Alkoholherstellung verwendet.
Chromieren Chromieren (Inchromieren) ist ein Fertigungsverfahren zur Steigerung der Korrosionsbeständigkeit metallischer Bauteile
Entgasung Entgasung bezeichnet die gesteuerte Entfernung von Gasen und anderer flüchtiger Substanzen wie Lösemittel oder Feuchtigkeit aus Flüssigkeiten und Festkörpern. Sie geschieht meist als Verfahrensschritt in dafür vorgesehenen Entgasungseinrichtungen. Das selbständige Entweichen von Gasen wird dagegen in der Regel meist als Ausgasen bezeichnet. Soll Feuchtigkeit entfernt werden, spricht man von Trocknung.
Glasur (Keramik)   Die Glasur dient der Oberflächenveredelung von Keramikprodukten wie Steingut, Steinzeug und Porzellan und ist im Gegensatz zum kristallinen porösen Grundstoff eine glasartige, geschlossene Oberflächenschicht.

Sie diente seit den Anfängen der Töpferei hauptsächlich dazu, die porösen Scherben mit einem wasserundurchlässigen Überzug zu versehen. So konnten auch bei niedriger Brenn-Temperatur Artikel hergestellt werden, die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getränken geeignet sind.

Heatsetting Heatsetting (auch Thermofixierung) ist ein Begriff aus der Textilindustrie und bezeichnet den thermischen Prozess, der meist in Dampfatmosphäre oder trockener Hitze abläuft, um produzierten Fasern, Garnen und Geweben dimensionale Stabilität und auch andere wünschenswerte Eigenschaften, wie z. B. größeres Volumen, Widerstand gegen Falten oder erhöhte Temperaturbeständigkeit, zu verleihen.
High Frequency Impact Treatment Der englischsprachige Begriff High Frequency Impact Treatment, abgekürzt als HiFIT-Verfahren und im Deutschen Hochfrequentes Hämmerverfahren bzw. Hochfrequenzhämmern genannt, bezeichnet die Nachbehandlung geschweißter Stahlkonstruktionen am Schweißnahtübergang zur Steigerung der Ermüdungsfestigkeit.
Hitzehärtung Heatsetting (auch Thermofixierung) ist ein Begriff aus der Textilindustrie und bezeichnet den thermischen Prozess, der meist in Dampfatmosphäre oder trockener Hitze abläuft, um produzierten Fasern, Garnen und Geweben dimensionale Stabilität und auch andere wünschenswerte Eigenschaften, wie z. B. größeres Volumen, Widerstand gegen Falten oder erhöhte Temperaturbeständigkeit, zu verleihen.
Härten (Eisenwerkstoff) Das Härten von Eisenwerkstoffen (Stahl und Gusseisen) ist ein Verfahren zur Erhöhung ihrer mechanischen Widerstandsfähigkeit durch gezielte Änderung und Umwandlung ihrer Gefüge. Es kann durch Wärmebehandlung mit anschließendem Abschrecken (plötzliches Abkühlen) erfolgen. Wird ein Metall plastisch verformt, so breiten sich im Werkstück Versetzungen aus. Um nun die Festigkeit zu erhöhen, müssen Maßnahmen getroffen werden, die die Bewegung von Versetzungen behindern.
Imprägnierung Imprägnierung (Imprägnieren) (abgeleitet vom spätlateinischen Verb impraegnare für schwängern, durchtränken, füllen mit einer Substanz) ist eine durchtränkende Behandlung von festen porösen Stoffen, wie z. B. Textilien, Papier, Holz, Beton u. ä, mit gelösten, emulgierten oder dispergierten Substanzen, den Imprägnierungsmitteln. Nach dem Verdunsten oder Trocknen des Lösungsmittels bzw. Dispersionsmediums verleihen die aufgebrachten Substanzen den behandelten Materialien veränderte Gebrauchseigenschaften. Dadurch können neue Anwendungsgebiete erschlossen werden.
Kalzinierung Als Kalzinierung, Calcinieren oder Calcination (von lat. calx für Kalkstein) bezeichnet man in der Chemie das Erhitzen (Brennen) von calcium- und magnesiumcarbonathaltigen Mineralien mit dem Ziel, diese zu entwässern oder zu zersetzen.

Die Kalzinierung erfolgt beim Kalkbrennen, als Teil des technischen Kalkkreislaufs. Als Zersetzungsprodukte entstehen Wasser, das Calciumoxid (oder andere Metalloxide) und das entweichende Kohlenstoffdioxid (CO2). Ähnlich verlaufen die Kalzinationsvorgänge bei Magnesit und Dolomit.

Krumpfen Das Krumpfen oder Sanforisieren ist ein Veredelungsverfahren für Stoffe und Textilien aus den meisten Natur- und/oder Chemiefasern. Dabei wird das Tuch vor dem Zuschnitt einer mechanischen Stauchung unterzogen und schrumpft ein. Dieser Zustand wird fixiert und verhindert dadurch ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere – unerwünschte – Dimensionsänderung. Als Monforisieren wird das Krumpfen von Polyestermischgeweben auf Monforisatoren, besonderen Krumpfanlagen, bezeichnet.
Kugelstrahlen   Das Kugelstrahlen oder Kugelstrahlverfestigen ist ein Anwendungsgebiet des Strahlens nach DIN 8200. Die üblichen Anwendungsbereiche sind das Oberflächenveredelungsstrahlen, Strahlspanen, Reinigungs- sowie das Umformstrahlen. Der Name Kugelstrahlen lässt sich auf die Verwendung von kugeligem Strahlmittel zurückführen.
Merzerisation   Die Merzerisation (Mercerisation) ist ein Veredlungsverfahren für Baumwolle, das vom Engländer John Mercer in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Er bemerkte beim Filtrieren von Natronlauge durch ein Baumwolltuch, dass das Gewebe aufquoll und anschließend deutlich andere Eigenschaften aufwies.
Photochemische Verfahren Photochemische Verfahren, auch Belichten, sind eine Gruppe der Fertigungsverfahren (nach DIN 8580), die zur Gruppe Stoffeigenschaften ändern zählen. Sie beruhen auf photochemischen Prozessen, also Wechselwirkungen zwischen Material und Licht.
Sintern   Sintern ist ein Verfahren zur Herstellung oder Veränderung von Werkstoffen. Dabei werden feinkörnige keramische oder metallische Stoffe – oft unter erhöhtem Druck – erhitzt, wobei die Temperaturen jedoch unterhalb der Schmelztemperatur der Hauptkomponenten bleiben, so dass die Gestalt (Form) des Werkstückes erhalten bleibt. Dabei kommt es in der Regel zu einer Schwindung, weil sich die Partikel des Ausgangsmaterials verdichten und Porenräume aufgefüllt werden. Man unterscheidet grundsätzlich das Festphasensintern und das Flüssigphasensintern, bei dem es auch zu einer Schmelze kommt. Sinterprozesse besitzen große Bedeutung bei der Keramikherstellung („Sinterglaskeramik“) und in der Metallurgie(„Sintermetalle“ und „Pulvermetallurgie“). Durch die Temperaturbehandlung des Sinterns wird aus einem fein- oder grobkörnigen Grünkörper, der in einem vorangegangenen Prozessschritt – beispielsweise mittels Extrusion – geformt wurde, ein festes Werkstück. Das Sintererzeugnis erhält erst durch die Temperaturbehandlung seine endgültigen Eigenschaften, wie Härte, Festigkeit oder Temperaturleitfähigkeit, die im jeweiligen Einsatz erforderlich sind.
Strahlenhärtung Strahlenhärtung bezeichnet einen Prozess, bei dem mit Hilfe von energiereicher Strahlung reaktive Materialien von einem niedermolekularen in einen hochmolekularen Zustand überführt werden.
Texturierung   Texturierung ist ein Begriff aus der Textilindustrie und bezeichnet den Vorgang, glatten Filamentgarnen eine Kräuselstruktur zu verleihen (Textur). Ziel ist es dabei, den glatten Kunstfasern aus Polyamid, Polyester oder Polypropylen, eine Charakteristik von Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle zu verleihen.
Thermofixieren Das Thermofixieren ist ein Veredelungsverfahren für Garne, Fasern und Zwirne, sowie für Stoffe und Textilien aus Chemiefasern. Dabei wird die Ware einer Wärmebehandlung unterzogen und schrumpft ein. Dieser Zustand wird fixiert und dadurch ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere, unerwünschte, Dimensionsänderung verhindert.
Thermomechanisches Verfahren Thermomechanische Verfahren (auch thermomechanische Behandlung bzw. TMB genannt) sind Verfahren, bei denen bestimmte Gebrauchseigenschaften eines Werkstoffs (in der Regel Festigkeit und Zähigkeit) durch die Kombination thermischer Einwirkung und plastischer Verformung verbessert werden. Es gibt verschiedene Verfahren, die eine thermische Behandlung und dann eine Umformung enthalten, wobei bei Umformungen bei hoher und bei niedriger Temperatur unterschieden wird. Ebenso gibt es Verfahren, bei denen bei einer bestimmten Temperatur zunächst umgeformt wird, gefolgt von einer weiteren thermischen Behandlung. In thermomechanisch behandelten Stählen werden oft Mikrolegierungselemente zugegeben. Diese sollen während der Warmumformung als Karbide und Nitride ausscheiden, um die Rekristallisation zu hemmen. Dies führt mittels einer Kornfeinung zu besseren mechanischen Eigenschaften. Die Neigung von Titan, hochtemperaturstabile Nitride zu bilden, wird zusätzlich ausgenutzt, um Kornwachstum bei der Austenitisierungsglühung zu verhindern. Schließlich tragen auch noch die später beim Abkühlen gebildeten Ausscheidungen zu einer Teilchenhärtung bei.
Wärmebehandlung   Wärmebehandlung ist ein Verfahren oder Verbindung mehrerer Verfahren zur Behandlung von Werkstücken, die dabei in einem bestimmten Verlauf erwärmt und wieder abgekühlt werden, um Werkstoffeigenschaften zu verändern. Das Verfahren zählt daher zur Hauptgruppe Stoffeigenschaften ändern. Dabei können umgebende Mittel Änderungen der Zusammensetzung, z. B. des Kohlenstoff- oder Stickstoffgehalts oder des Kristallgitters herbeiführen, siehe auch Tempern.
Wölbstrukturieren   Das Wölbstrukturieren ist ein Verfahren der Umformtechnik, mit dem wahlweise viereckige oder sechseckige dreidimensionale Strukturen in dünnwandige Materialien, wie Blech, Kunststofffolie, Pappe und Papier, eingebracht werden. Es hebt sich von den konventionellen Verfahren der Blechumformung (z. B. Einprägen, Sicken, Hydroforming) durch einen energieminimierten Selbstorganisationsprozess ab, der besonders material-, energie- und ressourcenschonend ist. Die wichtigste Eigenschaft einer Wölbstruktur ist eine erhöhte Steifigkeit (Biege- und Beulsteifigkeit).

Wärmebehandelndes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abschrecken (Metallurgie) Abschrecken ist ein Schritt der Wärmebehandlung von Metallen. Dabei wird das metallische Werkstück erhitzt und anschließend in Wasser, Öl oder durch Anblasen mit Luft plötzlich abgekühlt. Je nach Metall und Legierung ist die Wirkung des Abschreckens unterschiedlich.
Anlassen   Das Anlassen oder Bläuen ist eine Wärmebehandlung, in der ein Werkstoff gezielt erwärmt wird, um seine Eigenschaften zu beeinflussen, insbesondere um Spannungenabzubauen, aber auch zu rein dekorativen Zwecken. Großtechnisch wird das Anlassen bei der Verarbeitung von Stählen, Aluminium- und anderen Nichteisenmetallen sowie Legierungen und auch in der Glasherstellung eingesetzt.
Aufkohlen Aufkohlen (auch Carburieren oder Zementation) bezeichnet ein Verfahren aus der Wärmebehandlung, vornehmlich für Stahl, bei dem bei hohen Temperaturen Kohlenstoff in Metalle eindiffundiert. Dazu wird in einer kohlenstoffhaltigen Umgebung Eisen/Stahl auf Temperaturen von 850 bis 950 °C, andere Metalle bis 2000 °C, erhitzt. Das Aufkohlen oder Einsetzen soll Stähle, die wegen ihres geringen Kohlenstoff-Gehaltes nicht oder nur schlecht zu härten sind, so weit mit Kohlenstoff anreichern, dass ein Härtenmöglich wird. Meistens wird nur die Randschicht mit Kohlenstoff angereichert, damit sich dort mehr Martensit bildet als im Kern und eine harte Randschicht entsteht. Der Kern soll dabei meist zäh und weich bleiben. Durch Aufkohlen lassen sich gezielt viele Metallcarbide, wie Wolframcarbid oder Tantalcarbidherstellen.
Ausscheidungshärtung Die Ausscheidungshärtung ist eine Wärmebehandlung zum Erhöhen der Festigkeit von Legierungen. Das Verfahren wird auch als Aushärten bezeichnet. Es beruht auf der Ausscheidung von metastabilenPhasen in fein verteilter Form, so dass diese ein wirksames Hindernis für Versetzungsbewegungendarstellen. Die Dehngrenze von Metallen kann so um bis zu 300 MPa angehoben werden.
Borieren Borieren ist ein thermochemisches Randschichthärteverfahren zur Erzeugung einer verschleißfestenOberfläche auf einem Werkstück. Es kann bei fast allen Stählen, Gusseisensorten und Sintereisenangewendet werden.
Carbonitrieren Das Carbonitrieren ist eine besondere Art des Einsatzhärtens. Es wird meist bei geringen bis mittleren Einhärtungstiefen (CHD = Case Hardened Depthalt, alte Bezeichnung nach DIN 50190-1: Eht) angewandt. Neben Kohlenstoff wird gleichzeitig in geringeren Mengen Ammoniak in die Randschicht eindiffundiert. Ammoniak besteht aus Stickstoff und Wasserstoff. Der Stickstoff wirkt bei diesem Verfahren meist als Legierungselement in den Randbereichen des Werkstückes. Dadurch wird die Randhärtbarkeit verbessert und es ist daher möglich, billigere Stähle (z. B. unlegierte oder niedrig legierte Stähle, Automatenstähle und Tiefziehstähle) für eine Härtung zu verwenden. Bei Automatenstählen und Tiefziehstählen besteht jedoch aufgrund des höheren Mangangehaltes die Gefahr der Bildung von Restaustenit.
Diffusionsglühen Das Diffusionsglühen (oder Homogenisierungsglühen oder Ausgleichsglühen) ist eine Art der Wärmebehandlung (Glühen) von metallischen Werkstoffen. Es dient der Verminderung von Konzentrationsunterschieden in Werkstücken. Durch Diffusionsglühen lassen sich vor allem Gefügeinhomogenitäten in den einzelnen Kristallen (Mikroseigerungen) vermindern. Inhomogenitäten in einem Werkstück (Blockseigerungen/ über Kristallgrenzen hinweg) lassen sich wegen der langen Diffusionswege nicht vollständig beseitigen.
Dispersionshärtung Die Dispersionshärtung ist eine Ausscheidungshärtung mit Teilchen (meist Oxide), die bis zur Schmelze des Werkstoffs stabil sind. Die Härtung erfolgt hierbei dadurch, dass die eingebrachten Teilchen von den Versetzungen umgangen werden müssen. Dispersionshärtung findet heute Anwendung im Bereich der Hochtemperaturwerkstoffe.
Formhärten Formhärten ist ein Verfahren der Warmumformung von Blechen, das speziell im Automobilbau zur Anwendung kommt. In der Literatur wird dieses Produktionsverfahren auch als Presshärten bezeichnet. Beim Formhärten wird ein Blech auf eine Temperatur von ca. 950 °C erwärmt und während der Formgebung abgekühlt. Der Begriff leitet sich aus der Verfahrensweise ab, bei dem in einem Warmformwerkzeug (der Form) das herzustellende Bauteil gehärtet wird.
Glühen   Unter Glühen versteht man in der Werkstoffkunde das Anwärmen, Durchwärmen und Abkühlen von Halbzeugen und Werkstücken zur Erzielung definierter Werkstoffeigenschaften. Glühen ist ein Teilgebiet der Wärmebehandlung und zählt nach DIN 8580 zu den Fertigungsverfahren durch Änderung der Stoffeigenschaft.
Grobkornglühen Das Grobkornglühen (auch Hochglühen genannt) zählt zu den Wärmebehandlungsverfahren für Stahl und dient der besseren Zerspanbarkeit.
Induktionshärten Induktionshärten bringt vor allem kompliziert geformte Werkstücke lediglich in bestimmten Bereichen auf erforderliche Härtetemperatur (partielles Härten), um sie anschließend abzuschrecken. Wenn die Wärmeschnell genug in den Rest des noch kalten Werkstücks abfließen kann, ist kein Abschrecken nötig. Bevorzugt Vergütungsstähle erreichen Härtewerte, die konventionellem Härten nahekommen. In Sachen Genauigkeit, Steuerbarkeit und Zugänglichkeit wird das Induktionshärten nur durch das Laser- und Elektronenstrahlhärten übertroffen.
Kolsterisieren Kolsterisieren ist ein form-, farb- und maßfestes Oberflächenhärteverfahren für austenitische, rostfreie Edelstähle.
Konduktionshärten Beim konduktiven Härten oder Konduktionshärten wird das zu härtende Werkstück bzw. die Härtezone durch hochfrequenten Strom durchflossen und auf Härtetemperatur erwärmt.
Lösungsglühen Lösungsglühen (oder Homogenisieren) [Engl.: Solution Heat Treatment SHT] ist ein Glühen, das meistens bei austenitischen Stählen angewandt wird. Es findet bei Stahl in einem Temperaturbereich zwischen 1020 und 1080 °C statt. Der Temperaturbereich für andere Materialien variiert jedoch. Dieses Glühverfahren wird auch bei Verformung anstelle des Rekristallisationsglühens angewandt , es dient zusätzlich der Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit nichtrostender Stähle durch gleichmäßige Verteilung der Legierungselemente. Auch bei aushärtbaren Aluminiumlegierungen findet das Lösungsglühen häufig Anwendung. Nach DIN 8580 zählt Glühen zu den Fertigungsverfahren, um Stoffeigenschaften zu ändern.
Nitrieren   Das Nitrieren (chemisch korrekt eigentlich Nitridieren) wird fachsprachlich auch als Aufsticken (Zufuhr von Stickstoff analog der Zufuhr von Kohlenstoff bei der Aufkohlung) bezeichnet und stellt ein Verfahren zum Härten von Stahl dar. Es gehört in der Gliederung der Fertigungsverfahren zur Gruppe „Stoffeigenschaften ändern“. Der in der Technik übliche Begriff des Nitrierens oder der Nitrierung führt häufig zu Missverständnissen, da in der Chemie so üblicherweise Verfahren bezeichnet werden, die zu Nitraten oder Nitroverbindungen führen, während beim hier beschriebenen Prozess Nitride in den Werkstoffen entstehen. Deshalb wird für die Verwendung des Begriffes Nitridieren plädiert, der sich jedoch in der Praxis bislang nicht durchsetzen konnte.
Normalglühen Normalglühen, Normalisieren oder Rückfeinen ist ein Wärmebehandlungsverfahren für Stahl. Es erfolgt bei einer Temperatur knapp oberhalb des oberen Umwandlungspunkts (maximal 950 °C) Ac3 (bei übereutektoiden Stählen oberhalb des unteren Umwandlungspunkts Ac1) mit nachfolgendem Abkühlen an ruhender Atmosphäre.
Oberflächenhärtung Die Oberflächenhärtung – auch Randschichthärtung – ist eine Methode, mit der die äußere Schicht metallischer Bauteile gehärtet werden kann.
Patentieren (Wärmebehandlung) Patentieren ist ein Sonderverfahren der Wärmebehandlung. Es wird u. a. auf Band und Draht angewendet. Zweck des Verfahrens ist das Einstellen eines für das anschließende Kaltumformen günstigen Gefüges. Dazu wird der Werkstoff nach erfolgter Austenitisierung auf eine Temperatur abgekühlt, die über der Martensitstarttemperatur liegt. Die Abkühlung kann an Luft oder im Salzbad erfolgen. Bei der Drahtherstellung wird dadurch ein dichtstreifiger Perlit (auch als Sorbitbezeichnet) erzielt, der ein für das Ziehen gut geeignetes Gefüge darstellt.
Plasmanitrieren Beim Plasmanitrieren und -nitrocarburieren wird in einer ionisierten Gasatomsphäre gezielt Stickstoff in die Randzone von Eisenbasislegierungen eindiffundiert. Das Plasmanitrierverfahren wird angewandt, um Funktionsflächen eine höhere Oberflächenhärte zu vermitteln, damit diese einen erhöhten Widerstand gegen abrasiven, adhäsiven und korrosiven Verschleiß bekommen.
Rekristallisationsglühen Unter Rekristallisationsglühen versteht man ein Glühen ohne Phasenänderung bei einer Temperatur im Rekristallisationsbereich (bei Stahlin der Regel von 550 bis 700 °C) nach einer Kaltumformung. Das Rekristallisationsglühen wird hauptsächlich nach (und ggfs. zwischen) den einzelnen Umformungsstufen beim Kaltwalzen bzw. -ziehen von Blechen und Drähten angewandt.
Spannungsarmglühen Das Spannungsarmglühen erfolgt mit dem Zweck, im Werkstück innere Spannungenabzubauen. Es wird bei Stahl meist in einem Temperaturbereich von 550 bis 650 °C durchgeführt, wobei der Werkstoff den Spannungen entsprechend plastisch zu fließen beginnt.
Tempcore-Verfahren Das Tempcore-Verfahren ist eine Methode zum Verbessern der Eigenschaften von Stahl. Dabei wird der Stahl direkt nach dem Walzen an der Oberfläche in einer Wasserkühlstrecke auf ca. 100 °C abgeschreckt. Auf dem Kühlbett wandert die Temperatur wieder vom Kern zum Rand. Diese Methode entspricht in etwa der des Anlassens. Dadurch entsteht ein ferritisch-perlitischer Kern und eine angelassene martensitische Randzone.
Tempern Der Begriff Tempern beschreibt allgemein das Erhitzen eines Materials über einen längeren Zeitraum. Mit einem solchen Verfahren ist es beispielsweise möglich, die Verteilung mechanischer Spannungen in einem Bauteil aus Glas oder Acryl zu kontrollieren. Durch Tempern ist es aber auch möglich, gezielt die Struktur eines Festkörpers zu ändern, beispielsweise das Gefüge bei Bauteilen aus Gusseisen oder die Umwandlung der Kristallstruktur von dünnen Schichten. Tempern ist eine Form der Wärmebehandlung.
Teniferierung Teniferierung ist ein chemisches/physikalisches Verfahren zur Härtesteigerung von Stahlwerkstoffen.
Tiefkühlen   Tiefkühlen ist eine schonende Technik zur Konservierung von Lebensmitteln. Die Begriffe „Tiefgefrieren“ oder „Tiefkühlen“ werden für die industriellen Verfahren benutzt, die Kältekonservierung in der häuslichen Tiefkühltruhe wird als „Einfrieren“ bezeichnet. Durch den Entzug von Wärme durch ein produktspezifisches, schnelles Schockfrosten und das dadurch gestoppte Wachstum von Mikroorganismen können tiefgefrorene Lebensmittel mehrere Wochen, einige sogar über ein Jahr gelagert werden. Der Verlust von Vitaminen und Nährstoffen ist im Vergleich zu anderen Konservierungsverfahren auch nach Monaten sehr gering. Viele Lebensmittel, vor allem Gemüse und Fleisch, werden vor dem Tiefgefrieren blanchiert.
Umwandlungshärtung Das wichtigste Härtungsverfahren ist die Umwandlungshärtung. Hierbei wird das Werkstück soweit erwärmt, dass sich das bei Raumtemperatur vorliegende α-Eisen (Ferrit) in γ-Eisen (Austenit) umwandelt. Im Austenit kann wesentlich mehr Kohlenstoff gelöst werden als im Ferrit (siehe Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). Durch Auflösung des vorhandenen Zementits (Fe3C) geht dessen Kohlenstoff im Austenit in Lösung. Schreckt man diesen kohlenstoffreichen Austenit nun ab, kann durch die kinetische Hemmung (Diffusion braucht Zeit) keine Entmischung in Ferrit und Zementit stattfinden. Das Eisengitter kann aufgrund der „eingeklemmten“ Kohlenstoffatome nicht mehr in das kubisch-raumzentrierte α-Eisen übergehen. Es klappt stattdessen in ein tetragonal-verzerrtes kubisch-raumzentriertes Gitter (Martensit) um, das durch den Kohlenstoff verspannt ist.
Vakuumhärten Das Vakuumhärten ist ein Verfahren in dem Werkzeugstähle (Kalt-/Warmarbeitsstähle und Schnellarbeitsstähle, konventionell oder pulvermetallurgisch hergestellt) nach dem heutigen Stand der Technik industriell wärmebehandelt werden können. In diesen Anlagen können legierte, hochlegierte Werkzeugstähle und martensitische Edelstähle (z. B. 1.4112 X90CrMoV18) bis zu einer maximalen Temperatur von 1300 °C gehärtet und angelassen werden.
Vergüten (Metallbearbeitung) Vergütung beschreibt die kombinierte Wärmebehandlung von Metallen, bestehend aus Härten und anschließendem Anlassen. Im Allgemeinen ist hierbei der Werkstoff Stahl gemeint, jedoch auch bei Nichteisenmetallen wie Titanlegierungen ist diese Art von thermischer Gefügebildung und -änderung üblich. Hier wird der Vergütungsprozess anhand des Beispiels Stahl beschrieben, da er in der Praxis am häufigsten anzutreffen ist.
Wasserstoffarmglühen Wasserstoffarmglühen ist ein Teilverfahren der Wärmebehandlungvon Stählen, das der Verminderung oder Beseitigung der Wasserstoffversprödung in Bauteilen aus Stahl dient.
Weichglühen Weichglühen ist ein Verfahren der Wärmebehandlung von Metallen, bei dem durch Glühen die Zerspanbarkeit sowie die Kaltverformbarkeit verbessert werden. Das Material – beispielsweise Messing oder Stahl – wird dabei erhitzt, bis es glüht (zwischen 650 °C und 750 °C), und dann einige Zeit bei erhöhter Temperatur bis zur vollständigen Gefügeumwandlung gehalten. Dann lässt man es langsam abkühlen. Das Weichglühen verringert die Härte und Festigkeit und erleichtert dadurch weitere Verarbeitungsschritte wie Walzen, Drahtziehen oder Stanzen beträchtlich, gerade auch weil vermieden wird, dass sich dabei Risse bilden.

Trennendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abtragen (Verfahren) Das Abtragen ist eine Gruppe von Fertigungsverfahren, die gemeinsam mit dem Zerspanen, Zerteilen, Zerlegenund Reinigen zur Hauptgruppe Trennen gehört. Ihnen ist gemein, dass sie einzelne Werkstückschichten oder -teile von den Werkstücken abtrennen. Beim Abtragen geschieht dies im Gegensatz zu den anderen auf nicht-mechanischem Weg, also thermisch oder chemisch.
Biologische Heißentfettung Unter biologischer Heißentfettung versteht man die Entfernung von Ölen bzw. Fetten aus den Entfettungs- bzw. Spülbädern oberflächenbearbeitender Betriebe mit Hilfe thermophilerMikroorganismen. Durch die biologische Behandlung soll eine kontinuierliche Aufbereitung der Entfettungs- bzw. Spülbäder vor Ort in den Betrieben stattfinden, wodurch sich für die Unternehmen eine Reihe von Vorteilen ergeben. Im Folgenden werden Fette und Öle synonym als „Fette“ bezeichnet.
Evakuieren (Verfahren) Nach DIN 8580 Fertigungsverfahren – Begriffe, Einteilung gehört das Evakuieren zu den Fertigungsverfahren, womit die Herstellung eines Vakuums in Hohlkörpern oder Hohlräumen eines Werkstücks gemeint ist. Es kann sich dabei um ein dauerhaftes Vakuum handeln, das zur Funktion des Werkstücks erforderlich ist, wie bei Elektronenröhren, oder das Evakuieren ist die Voraussetzung für das Einfüllen eines Schutzgases, wie es in der elektrischen Schalttechnik zur Funkenlöschung Verwendung findet.
Reinigen (Fertigungsverfahren) Mit dem Reinigen als Fertigungsverfahren im Sinn der Norm DIN 8580, Untergruppe 3.6, ist das Trennen unerwünschter Schichten von der Oberfläche von Werkstücken gemeint, wie etwa bei der industriellen Teilereinigung. Es ist nicht zu verwechseln mit der Reinigung von Stoffen und Stoffgemischen, die zu den Trennverfahren in der Verfahrenstechnik gehört. Gleichfalls unterschieden davon ist die Reinigung zur Instandhaltung, die nicht im Hinblick auf einen Fertigungsschritt, sondern zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit geschieht.
Teilereinigung Gewerbliche und industrielle Teilereinigung dient zur Entfernung unerwünschter Schichten oder Partikel von den zu reinigenden Teilen, um die Qualität entweder von Folgeprozessen (wie etwa Farbbeschichten, Galvanisieren, Härten), oder die Reinheit der Endprodukte sicherzustellen.
Zerlegen Zerlegen ist eine Gruppe von Fertigungsverfahren, die der Hauptgruppe des Trennenszugeordnet ist. Es beschreibt das Zerlegen von Teilen mit geometrisch definierter Form.
Zerspanen Zerspanen oder Spanen ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von Fertigungsverfahren, die Werkstückeneine bestimmte geometrische Form geben, indem von Rohteilen überschüssiges Material auf mechanischem Weg in Form von Spänenabgetrennt wird. Die wichtigsten zerspanenden Verfahren sind das Drehen, Bohren, Fräsen und Schleifen. Nach DIN8580 zählt das Zerspanen zur Hauptgruppe Trennen und ist bezüglich der industriellen Bedeutung die wichtigste Gruppe
Zerteilen Zerteilen ist nach DIN-Norm DIN 8588das teilweise oder vollständige Trennen eines Körpers oder Systems in zwei oder mehrere Teile. In der Fertigungstechnikstellt es in den nach DIN 8580ff. genormten Fertigungsverfahren eine Gruppe der Hauptgruppe Trennen dar. Zerteilende Verfahren haben gemeinsam, dass sie den Werkstoff mechanisch ohne Spanbildung bearbeiten.

Abtragendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Autogenes Brennschneiden   Das autogene Brennschneiden oder Autogenschneiden ist ein Trennverfahren, mit dem unter anderem Metallbleche (insbesondere aus Baustahl) getrennt werden, indem eine Flamme den Werkstoff an der Oberfläche auf Zündtemperatur erhitzt und durch die Zufuhr von Sauerstoff verbrennt. Die freiwerdende Verbrennungswärme erhitzt die darunter liegenden Werkstoffschichten wiederum auf Zündtemperatur, sodass der Prozess sich selbsttätig (autogen) in die Tiefe fortsetzt. Die entstehende flüssige Schlacke wird durch den Schneidsauerstoff aus der Fuge geblasen. Das Werkzeug ist ein Brennschneider, die Werkzeugmaschine ist eine Brennschneidemaschine; genormt ist das Verfahren in der DIN 2310-6.
Brennfugen Brennfugen ist ein Sonderverfahren des Brennschneidens und daher ein thermisches Trennverfahren. Das Ziel ist eine Formänderung eines festen Körpers durch Aufheben des örtlichen Zusammenhalts. Dabei wird ein Brennschneider mit einer speziellen Düse verwendet, welche ca. 30° zur Werkstückoberfläche geneigt ist. Der zu trennende Werkstoff wird auf Entzündungstemperatur erwärmt und verbrannt. Der größte Teil wird in Arbeitsrichtung ausgeblasen. Dabei entsteht bei bewegter Energiequelle eine Fuge. Zusätzlich entstehen formlose Nebenprodukte wie Staub, Schmelze und Dämpfe.
Diadur-Verfahren Das Diadur-Verfahren dient zur Herstellung äußerst widerstandsfähiger Präzisionsteilungen (für Längen- und Winkelmessgeräte) auf verschiedenen Oberflächen.

Dabei werden die Teilstriche durch eine fotolithografische Methode auf eine Fläche, welche später die Teilung tragen soll, kopiert und dort anschließend dauerhaft eingeätzt.

Dieses Reproduktionsverfahren wurde um 1950 von der Dr. Johannes Heidenhain GmbHentwickelt und löste das bisherige Bleisulfid-Kopierverfahren (METALLUR) ab, das ab 1928erstmals die exakte Reproduktion einer Originalteilung auf Metall ermöglichte.
Drahterodieren   Das Drahterodieren (auch Drahtschneiden (englisch wirecutting); Drahterosion, funkenerosives Schneiden oder Schneiderodieren) ist ein formgebendes Fertigungsverfahren (Schneidverfahren) hoher Präzision für elektrisch leitende Materialien, welches nach dem Prinzip des Funkenerodierens arbeitet: Eine Folge von elektrischen Spannungspulsen erzeugt Funken, die Material vom Werkstück (Anode) auf einen durchlaufenden dünnen Draht (Kathode) sowie in das trennende Medium, das Dielektrikum übertragen. Der Draht wird anschließend entsorgt. Die Genauigkeit des Verfahrens beruht darauf, dass der Funke stets an der Stelle überspringt, an der der Abstand zwischen Werkstück und Draht minimal ist.
Druckfließen Druckfließen (DFL) ist ein Verfahren zum Entgraten von Bohrungen. Hierbei wird eine abrasive Paste mit hohem Druck durch die zu entgratende Bohrung gepresst. Bestehende Grate werden dabei abrasiv entfernt. Das Verfahren stellt im Grunde den natürlichen Verschleiß durch Flüssigkeitsbewegungen in verkürzter Zeit nach.
ECDM-Verfahren Das ECDM-Verfahren (Electro Chemical Discharge Machining) ist eine Kombination der beiden bekannten Fertigungsverfahren, derFunkenerosion (EDM) und des elektrochemischen Abtragens(ECM). Das ECDM-Verfahren, auch als ein „hybrides“ Fertigungsverfahren bezeichnet, kombiniert in sich die technischen Vorteilen von EDM und ECM und wird heutzutage bei der Herstellung von kleinen Bohrungen in der Einspritztechnik der Automobilindustrie verwendet.
Elektrochemisches Abtragen Elektrochemisches Abtragen (englisch Electro Chemical Machining, ECM) oder Elysieren ist der Oberbegriff für eine Anzahl abtragender Fertigungsverfahren, die sich insbesondere für sehr harte Werkstoffe eignen. Sie werden dem Trennen zugeordnet und sind geeignet für einfache Entgratarbeiten (Elektropolieren) bis hin zur Herstellung kompliziertester räumlicher Formen.
Elektrochemisches Mikrofräsen Als elektrochemisches Mikrofräsen (ECF) wird ein 3D- und 2D-Mikrobearbeitungsverfahren für Metalle bezeichnet. Dem Verfahren liegt das gleiche elektrochemische Abtragsprinzip zugrunde wie den bereits bekannten elektrochemischen Abtragsverfahren wie zum Beispiel dem Elektrochemisches Abtragen (ECM), der präzisen elektrochemischen Metallbearbeitung PEM/PECM und dem Elektropolieren. Beim ECF handelt es sich um ein Werkzeug-verschleißfreies, berührungsloses, gratfreies sowie thermisch stressfreies Mikrobearbeitungsverfahren.
Elektronenstrahl-Materialbearbeitung Der Oberbegriff Elektronenstrahl-Materialbearbeitung fasst allgemein Fertigungsverfahren der Materialbearbeitung mithilfe von Elektronenstrahlen zusammen.
Elektropolitur Die Elektropolitur, auch Elektropolieren genannt, zählt zu den abtragenden Fertigungsverfahren. Genauer wird es den elektrochemischen Abtragverfahren mit Fremdstromquellezugeordnet. Dabei wird in einem speziell auf das Material abgestimmten Elektrolyten Metall anodisch abgetragen, das heißt, das metallische Werkstück bildet die Anode in einer elektrochemischen Zelle.
Funkenerodieren   Das Funkenerodieren (kurz EDM von engl. electrical discharge machining; auch funkenerosives Bearbeiten, funkenerosives Abtragen (DIN 8580) oder elektroerosives Bearbeiten) ist ein thermisches, abtragendes Fertigungsverfahren für leitfähige Materialien, das auf elektrischen Entladevorgängen (Funken) zwischen einer Elektrode (Werkzeug) und einem leitenden Werkstück beruht. Im Jahre 1770 entdeckte der englische Wissenschaftler Joseph Priestley die erodierende Wirkung elektrischer Entladungen.
Gasieren Das Gasieren, Abflämmen oder Sengen ist ein industrielles Veredelungsverfahren zum Beseitigen der aus Garnen und Zwirnen und den daraus hergestellten Geweben, Maschenwaren und Filzen hervorstehenden Faserenden (Härchen). Eine besondere Rollen spielt dieses Trockenausrüstungsverfahren für textile Gebilde aus cellulosischen Spinnfasern, insbesondere Baumwolle, aber auch für solche aus Wolle und Synthesefasern bzw. Fasermischungen. Da das Sengen von Garnen unwirtschaftlich ist, wird es meist nur noch bei speziellen Garnen, wie z. B. Nähgarnen, vorgenommen.
Hydroerosive Bearbeitung Hydroerosive Bearbeitung, auch Hydroerosives Schleifen (HE-Schleifen), engl. Hydro Erosive Grinding (HEG), ist ein abtragendes Fertigungsverfahren, bei dem eine mit Schleifpartikeln versetzte abrasive Flüssigkeit unter hohem Druck von bis zu 120 bar durch das Werkstück gepumpt wird.
ISLE-Verfahren Das ISLE-Verfahren ist ein spezielles Bearbeitungsverfahren für transparente Materialien mittels Laser. Das Akronym ISLE steht hierbei für englisch In-volume Selective Laser-induced Etching, was auf deutsch so viel wie ‚selektives laserinduziertes Ätzen‘ bedeutet.
Ionendünnung Die Ionendünnung ist ein häufig angewandtes physikalisches Verfahren, das zur Strukturierung meist elektrischer Bauelemente, sowie zum Herstellen dünnster Proben angewendet wird. Es handelt sich hierbei um ein Trockenätzverfahren. Andere Bezeichnungen sind Ionenätzen, Ionenstrahlätzen oder englisch ion milling. Bei definiert gebündeltem Ionenstrahl und geeigneten Detektoren wird das Verfahren zur Abbildung oder Materialanalyse eingesetzt, siehe Focused Ion Beam.
LIGA (Fertigungsverfahren)   Das deutsche Akronym LIGA oder LiGA (steht für die Verfahrensschritte: Lithographie, Galvanik und Abformung) bezeichnet ein Verfahren, welches auf einer Kombination von Tiefenfotolithographie, Galvanik und Mikroabformung basiert. Das LIGA-Verfahren wurde Anfang der 1980er Jahre am damaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe von einem Team unter Leitung von Erwin Willy Becker und Wolfgang Ehrfeld im Rahmen der Entwicklung des Trenndüsenverfahrens zur Urananreicherung entwickelt, um extrem kleine Trenndüsen herstellen zu können.

Mit dem LIGA-Verfahren hergestellte Wellenleiter (Dicke ca. 517 µm) Das Verfahren ermöglicht die Herstellung von Mikrostrukturen mit kleinsten Abmessungen bis zu 0,2 µm, Strukturhöhen bis 3 mm, und Aspektverhältnissen bis 50 (für Detailstrukturen bis 500) aus den Materialien Kunststoff, Metall oder Keramik. LIGA wird im Bereich der Mikrosystemtechnik, nicht zuletzt der Mikrooptik, angewandt, und zwar insbesondere dann, wenn Strukturen mit sehr hohen Aspektverhältnissenzu erzeugen sind.

Laserablation Als Laserablation, auch Laserverdampfen genannt, wird das Abtragen von Material von einer Oberfläche durch Beschuss mit gepulster Laserstrahlung bezeichnet. Die hierbei Verwendung findende Laserstrahlung mit hoher Leistungsdichte führt zur rapiden Erhitzung und der Ausbildung eines Plasma an der Oberfläche. Dieses Überschreiten der Plasmaschwelle wird zur Abgrenzung gegenüber der Laser-Desorption, bei der kein Plasma entsteht, herangezogen.
Laserbohren Laserbohren ist ein nicht-spanendes Bearbeitungsverfahren, bei dem mittels Laserstrahlung lokal so viel Energie in das Werkstück eingebracht wird, dass der Werkstoff aufgeschmolzen und teilweise verdampft wird. Der ionisierte Dampf (genauer Plasma) wird durch den unterschiedlichen Druck zwischen Umgebung und dem Ort der Bohrung weggeschleudert. Ein Aufschmelzen des Materials am Rand der Bohrung ist dabei nicht erwünscht.
Laserschneiden   Laserschneiden, auch Laserstrahlschneiden bezeichnet das Durchtrennen von Festkörpern mittels kontinuierlicher oder gepulster Laserstrahlung durch Materialablation. Nahezu jede Art von Werkstoff, beispielsweise Metalle, Dielektrika und organische Materialien können nach dem Stand der Technik mit Laserstrahlung geschnitten werden. Dabei müssen die Parameter der Laserstrahlung, wie Wellenlänge, mittlere Leistung, Pulsenergie und Pulsdauer der Applikation entsprechend angepasst werden. Der mikroskopische Abtragsmechanismus und die thermischen Effekte werden dabei im Wesentlichen von der Pulsdauer und der Bestrahlungsstärke bestimmt.
Plasma-Schmelzschneiden   Das Plasma-Schmelzschneiden oder kurz Plasmaschneiden ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Thermischen Trennens, das zum Schneiden von Blechen eingesetzt wird. Erforderlich sind hierzu eine Plasmastromquelle, ein Plasmabrenner sowie weitere periphere Komponenten (Kühlung, Gassteuerung, Führungssystem etc.).
Plasma-unterstütztes Ätzen Plasma-unterstütztes Ätzen (physikalisch-chemisches Ätzen) bezeichnet eine Gruppe von subtraktiven (abtragenden) Mikrostrukturverfahren in der Halbleitertechnologie. Als Trockenätzverfahren stellen sie alternative Strukturierungsverfahren zum nasschemischen Ätzen dar. Der Materialabtrag z. B. von Siliziumdioxid auf Silizium-Wafern erfolgt dabei mithilfe plasmaaktivierter Gase und beschleunigter Ionen (z. B. Argonionen).
Plasmaätzen Plasmaätzen ist ein materialabtragendes, plasmaunterstütztes, gaschemisches Trockenätz-Verfahren, das besonders in der Halbleiter-, Mikrosystem- und Displaytechnik großtechnisch eingesetzt wird.

Der Begriff Plasmaätzen ist ein eher umgangssprachlicher Begriff, konkret ist damit meist Chemical-dry-etching-Verfahren (CDE) gemeint.

Reaktives Ionentiefenätzen Reaktives Ionentiefenätzen (englisch deep reactive ion etching, DRIE), eine Weiterentwicklung des reaktiven Ionenätzens (RIE), ist ein hoch anisotroperTrockenätzprozess für die Herstellung von Mikrostrukturen in Silicium mit einem Aspektverhältnis (Verhältnis von Tiefe zu Breite) von bis zu 50:1, wobei Strukturtiefen von einigen 100 Mikrometern erreicht werden können. Dies wird beispielsweise für die Herstellung von Silizium-Durchkontaktierungen eingesetzt/benötigt. Es gehört zu den Verfahren des Plasma-unterstützten Ätzens. Das reaktive Ionentiefenätzen wurde ursprünglich Anfang der 1990er Jahre von F. Lärmer und A. Schilp in Form eines Trockenätzprozesses für Silicium entwickelt. Sie waren Angestellte der Robert Bosch GmbH, deren Vermarktung des Prozess-Patents dazu führte, dass sich die Bezeichnung Bosch-Prozess als Synonym für das reaktive Silicium-Ionentiefenätzen einbürgerte.
Senkerodieren   Das Senkerodieren (auch funkenerosives Senken, Senkfunkenerosion oder Senkerosion) ist ein Verfahren des Funkenerodierens.
Thermisches Entgraten Das thermische Entgraten, auch thermische Entgrat-Methode (TEM; engl. Thermal Energy Machining) oder Explosionsentgraten, ist ein abtragendes Fertigungsverfahren, welches das Verbrennungsprinzip nutzt, um dünne überstehende Grate (scharfe, bei einem Bearbeitungs- oder Herstellungsvorgang entstandene Kanten, Auffaserungen oder Splitter) an metallischen und nichtmetallischen Werkstücken durch Zünden eines Gasgemisches bei hohen Temperaturen in einer sogenannten Entgratkammer zu entgraten. Der besondere Nutzen dieses Verfahrens liegt darin, dass auch schwer zugängliche Stellen – bspw. Überschneidungen zweier Bohrungen im Bauteil – entgratet werden können.
Trockenätzen Unter dem Begriff Trockenätzen fasst man in der Halbleitertechnologie und in der Mikrosystemtechnik eine Gruppe von subtraktiven (abtragenden) Mikrostrukturverfahren zusammen, die nicht auf nasschemischen Reaktionen (wie nasschemisches Ätzen, chemisch-mechanisches Polieren) basieren. Der Materialabtrag (z. B. von Siliciumdioxidauf Silizium-Wafern) erfolgt dabei entweder durch beschleunigte Teilchen (z. B. Argonionen) oder mithilfe plasmaaktivierter Gase. Es werden also je nach Verfahren chemische sowie physikalische Effekte ausgenutzt.
Wasserstrahlschneiden   Das Wasserstrahlschneiden ist ein Fertigungsverfahren aus der Hauptgruppe des Trennens. Dort ist es gemeinsam mit dem Laserstrahlschmelzschneiden, dem Brennschneiden und dem Plasma-Schmelzschneiden der Gruppe der abtragendenVerfahren zugeordnet. Es wird unterschieden in Wasserstrahlschneiden mit reinem Wasser und Abrasivschneiden, bei dem dem Wasser ein hartes pulverförmiges Material – das Abrasiv – zugesetzt wird. Die zugehörige Werkzeugmaschine ist die Wasserstrahlschneidemaschine.
Zinkätzung Die Zinkätzung, auch Strich-Cliché bzw. Klischeegenannt, ist ein Verfahren, das zum Hochdruck gezählt wird. Sie ist gleichzeitig eineÄtztechnik.
Ätzen Ätzen bezeichnet die Abtragung von Material in Form von Vertiefungen auf der Oberfläche organischer oder anorganischer Materialien durch Anwendung ätzender Stoffe.

Oberflächenbehandlung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abbeizmittel   Abbeizmittel (auch Abbeizer) sind chemische Verbindungen, mit deren Hilfe alte Farbanstriche und Lacke(z. B. auf Holz) entfernt werden können. Der Prozess wird als „Abbeizen“ oder „Ablaugen“ bezeichnet. (siehe auch Beizen).

Man unterscheidet allgemein zwischen ablaugenden und lösenden Abbeizmitteln.

Sie können in Gelform vorliegen, um ein leichteres Auftragen zu ermöglichen. Das Abbeizmittel muss eine gewisse Zeit einwirken (bei schnellen Abbeizmitteln etwa eine Stunde) bevor der gelöste Lack mit einem Spachtel und Wasser entfernt werden kann.

Assis (Grundierung) Assis (von lat. assis ‚Diele‘; auch axis ‚Diele, Achse‘) ist eine in der Spätgotik angewendete Grundierung von Holzplastiken und Buchseiten.

Eine Assis konnte aus unterschiedlichsten Komponenten bestehen. Der Liber illuministarum zählt an die hundert verschiedene Rezepte. Hauptbestandteil als Füllstoff war meist Kreide oder Gips, aber auch Kalk aus Muschelschalen, Tonerde und Kieselgur finden Verwendung. Fast immer wurde der Füllstoff mit Farbpigmentenoder Bolus angefärbt. Als Bindemittel kamen vorwiegend Eiklar, verschiedene Gummiharze und Glutinleim aus Hausenblase oder Ähnlichem vor. Zusätze konnten Essig, Salmiak und Honig sein.

Beizen Unter Beizen versteht man im technischen Bereich die Behandlung fester Körper zur Veränderung der Oberfläche mit einer Beize. Diese Beizung kann u. a. zum Schutz der Oberfläche gegen Oxidation (bei Metall) oder Schimmel (bei Holz und Geweben) dienen, aber auch zur Färbung der Oberfläche. Zur Herstellung von Beizenfarbstoffen werden Beizmittel eingesetzt.
Biologische Entrostung Unter biologischer Entrostung versteht man die Entfernung von Rost oder Zunder von metallischen Oberflächen mithilfe biologisch gebildeter Rostumwandler. Die wirksamen Substanzen werden von natürlichen Zellen produziert, die in Lösung gelangen und z. B. Eisen in Komplexbindungen überführen. Diese Substanzen sind Säuren aber auch sogenannte Siderophore (Eisenchelatoren).
Biologische Heißentfettung Unter biologischer Heißentfettung versteht man die Entfernung von Ölen bzw. Fettenaus den Entfettungs- bzw. Spülbädern oberflächenbearbeitender Betriebe mit Hilfe thermophiler Mikroorganismen. Durch die biologische Behandlung soll eine kontinuierliche Aufbereitung der Entfettungs- bzw. Spülbäder vor Ort in den Betrieben stattfinden, wodurch sich für die Unternehmen eine Reihe von Vorteilen ergeben. Im Folgenden werden Fette und Öle synonym als „Fette“ bezeichnet.
Biologisches Entfettungsspülbad Biologische Entfettungsspülbäder werden zur Verbesserung des Verzinkungsergebnisses in Feuerverzinkereien eingesetzt. Dies wird durch den mikrobiellen Abbau von Fetten und Ölen erreicht.
Bristle Blasting Bristle Blasting (Verfahrensbezeichnung: Drahtspannstrahlen) ist ein Verfahren zur Bearbeitung metallischer Oberflächen mittels eines speziell entwickelten rotierenden und mit Drähten bestückten Bandes. Es wird angewendet, um Korrosion oder eine eventuell vorhandene Oberflächenbeschichtung zu entfernen und gleichzeitig eine Oberflächenreinheit und -rauheit zu erzeugen. Der Begriff Bristle Blasting deutet darauf hin, dass mit diesem Verfahren eine mit durch Sandstrahlen (blasting) bearbeitete vergleichbare Oberfläche erzielt wird, die jedoch durch das Aufschlagen von Borsten (bristles) anstelle Einsatzes eines Strahlmittels entsteht.
Coronavorbehandlung Die Coronavorbehandlung wird eingesetzt, um die Haftung von Lacken und Farben auf Polyolefinen, wie Polypropylen und Polyethylen, zu gewährleisten beziehungsweise überhaupt erst zu ermöglichen.
Dampfentfettung Die Dampfentfettung ist ein technisches Verfahren zur Reinigung von Bauteilen von Fettrückständen. Als Fettlöser dienen organische Lösungsmittel in der Gasphase.
Dekapierung Die Dekapierung (französisch decapage = abtragen) ist Teil eines Prozesses zur Beschichtung oder Eloxierung von Metallteilen. Wenn Werkstücke aus einem Bad entnommen werden, in dem sie zuvor entfettet wurden, muss anhaftende alkalischeBadlösung abgespült werden, damit nachfolgende Prozesse nicht geschädigt werden. Laugen sind jedoch wesentlich schwieriger zu entfernen als Säuren. Um Lauge einer Entfettung von der Oberfläche zu entfernen, taucht man in eine verdünnte Säurelösung (5–10 % Salzsäure oder Schwefelsäure). Damit erreicht man eine Neutralisation der Oberfläche. Die schwache Säure kann einfach abgespült werden.
Druckluftstrahlen Druckluftstrahlen mit festem Strahlmittel wird zur Behandlung von Oberflächen durch Einwirkung von verschiedensten Strahlmitteln verwendet, die durch Druckluft beim Durchströmen einer Düse beschleunigt werden.
Entfettung Eine Entfettung ist bei Werkstücken notwendig, um sie beschichten zu können. Sie müssen daher von produktionsbedingten fettigen Anhaftungen wie Fetten, Schmierölenoder Korrosionsschutzölen befreit werden.
Grundierung   Die Grundierung (oft auch nach englisch primerPrimer‘genannt) dient dazu, einen Gegenstand durch eine erste Schicht zu schützen und gleichzeitig die Haftbedingungen für eine oder mehrere noch aufzutragende Schutz- und Dekorschichten zu verbessern. Materialien, auf denen Beschichtungen schlecht halten, werden mit Haftvermittler bzw. Haftgrund vorbehandelt. Anwendungen finden sich in vielfältigen Bereichen des künstlerischen, handwerklichen oder industriellen Material- und Farbauftrags.
Oberflächenvorbehandlung Oberflächenvorbehandlung oder metallische Vorbehandlung bezeichnet in der Oberflächentechnik das chemische oder physikalische Bearbeiten von Metallen, bevor diese lackiert, verklebt oder emailliertwerden. Zu den gängigen Verfahren zählen mechanische Vorbehandlungsverfahren (beispielsweise Strahlen), Reinigung und Entfettung, Spülen, sowie der Aufbau anorganischer Konversions- oder Passivierungsschichten. Zu Letzteren beiden zählen etwa die Phosphatierung, die Chromatierung sowie moderne chromatfreie Systeme.
Passivierung Unter Passivierung versteht man in der Oberflächentechnik die spontane Entstehung oder gezielte Erzeugung einer Schutzschicht auf einem metallischen Werkstoff, welche die Korrosion des Grundwerkstoffes verhindert oder stark verlangsamt.
Phosphatierung Die Phosphatierung ist ein weit verbreitetes Verfahren in der Oberflächentechnik, bei dem durch chemische Reaktionen von metallischen Oberflächen mit wässrigen Phosphat-Lösungen eine sogenannte Konversionsschicht aus fest haftenden Metallphosphaten gebildet wird. Die Phosphatierung wird meist bei Stahl angewandt, kann aber auch für verzinkte oder cadmierte Stähle und Aluminium verwendet werden. Hauptanwendungsbereiche sind Korrosionsschutz, Haftvermittlung, Reib- und Verschleißminderung sowie elektrische Isolation. Phosphatieren ist auch unter verschiedenen Markenbezeichnungen wie Bondern, Atramentieren oder Parkerisieren bekannt.
Reinigen (Fertigungsverfahren) Mit dem Reinigen als Fertigungsverfahren im Sinn der Norm DIN 8580, Untergruppe 3.6, ist das Trennenunerwünschter Schichten von der Oberfläche von Werkstücken gemeint, wie etwa bei der industriellen Teilereinigung. Es ist nicht zu verwechseln mit der Reinigung von Stoffen und Stoffgemischen, die zu den Trennverfahren in der Verfahrenstechnik gehört. Gleichfalls unterschieden davon ist die Reinigung zur Instandhaltung, die nicht im Hinblick auf einen Fertigungsschritt, sondern zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit geschieht.
Schneestrahlen Das CO2-Schneestrahlen ist wie das Trockeneisstrahlen ein Druckluftstrahlverfahren, bei dem als Strahlmittel Kohlenstoffdioxid eingesetzt wird. Hinsichtlich der Wirkmechanismen ist das CO2-Schneestrahlen dem Trockeneisstrahlen sehr ähnlich. Ein wesentlicher Unterschied liegt jedoch in der Zuführung des Strahlmittels. Da eine kontinuierliche Strahlmittelversorgung verwendet wird, handelt es sich beim CO2-Schneestrahlen nicht um ein sogenanntes Batch-Verfahren – wie etwa das
Silanisierung Silanisierung wird eine chemische Anbindung einer Silanverbindung an eine Oberfläche genannt. Die Anbindung erfolgt durch Kondensationsreaktionen zwischen hydrolysierbaren Gruppen der verwendeten Silane und chemischen Gruppen an der Oberfläche.
Silicoaterverfahren Das Silicoaterverfahren ist ein Klebeverfahrenaus der Zahntechnik, mit dessen Hilfe eine Haftvermittlung zwischen Metall einerseits und Kunststoff oder Keramik andererseits hergestellt wird. Damit kann eine zahnfarbene Verkleidung (Fachbegriff: Verblendung) aus Kunststoff oder Porzellan an einer Metallrestauration, wie einer Zahnkrone oder eines Brückenglieds aus Edelmetall oder Nichtedelmetall oder an einer Modellgussprothese dauerhaft befestigt werden.
Sodastrahlen Das Sodastrahlen ist ein Verfahren der Strahltechnik, bei dem die Oberfläche eines Werkstückes mit Natriumhydrogencarbonat („Natriumbicarbonat“) mittels Druck- oder Injektorstrahltechnik bearbeitet wird. Das verwendete Natriumhydrogencarbonat, auch „Speisesoda“ genannt, ist nicht identisch mit der eigentlichen Soda, dem Dekahydratdes Natriumcarbonats.
Tauchen (Verfahren) Tauchen bezeichnet ein Verfahren zur Bearbeitung von Gegenständen.
Teilereinigung Gewerbliche und industrielle Teilereinigung dient zur Entfernung unerwünschter Schichten oder Partikel von den zu reinigenden Teilen, um die Qualität entweder von Folgeprozessen (wie etwa Farbbeschichten, Galvanisieren, Härten), oder die Reinheit der Endprodukte sicherzustellen.
Trockeneisstrahlen Das Trockeneisstrahlen ist ein Druckluftstrahlverfahren, bei dem als Strahlmittel festes Kohlenstoffdioxid, sogenanntes Trockeneis, mit einer Temperatur von rund −79 °C eingesetzt wird. Das Verfahren wird in der Oberflächentechnik zum Reinigen sowie zum Entgraten von Guss-, Sinter- oder Duroplasteteilen eingesetzt.
Ultra-high pressure abrasive blasting Der englische Begriff ultra-high pressure abrasive blasting (UHPAB) bezeichnet ein zu den Strahlverfahren gehörendes Oberflächenvorbereitungsverfahren, das heißt, ein Verfahren, das eine Oberfläche zum Beschichten mittels Flammstrahlen vorbereitet (vgl. DIN EN ISO 12944-4).

Spanendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Zerteilendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Ausschneiden   Das Scherschneiden oder Scheren ist das Zerteilen eines Werkstoffes durch zwei sich aneinander vorbeibewegende Schneiden (DIN 8588). Der Werkstoff wird dabei durch Scherkräfte abgeschert.
Brechen (Verfahren)   Brecher sind Maschinen zur Zerkleinerung von stückigem Aufgabematerial zu kleineren Korngrößen im groben bis mittleren Größenbereich. Überwiegend werden sie zur Herstellung gebrochener Mineralstoffe aus Steinen verwendet, sind jedoch auch in der Lebensmittelindustrie z. B. in der Tierkörperverwertung anzutreffen.
Bruchtrennen   Das Bruchtrennen (englisch cracken) ist ein dem Trennen zugeordnetes Fertigungsverfahren vorwiegend für Massenartikel, bei welchem ein Bauteil an einer oder mehreren definierten Sollbruchstellen in zwei oder mehr Teile gebrochen wird. Die Bruchstücke werden im späteren Fertigungsprozess wieder in der ursprünglichen geometrischen Form zusammengefügt.
Feinschneiden   Feinschneiden ist ein Fertigungsverfahren zum spanlosen Trennen und, wahlweise, gleichzeitigem Umformen von Metall. Es erlaubt die Fertigung hochpräziser Teile. Im Gegensatz zum normalen Stanzen wird beim Feinschneiden das Rohmaterial der Schnittkontur folgend mittels einer sogenannten Ringzacke festgehalten. Erst dann schneidet ein Stempel mit der gewünschten Form das Metall. In Verbindung mit einem wesentlich verringerten Schneidspalt (ca. 0,5 % der Blechdicke) erreicht man einen zylindrischen Schnittanteil von bis zu 100 % der Blechdicke. Wahlweise können in weiteren Schritten innerhalb des gleichen Arbeitsganges Umformungen oder Prägungenam Metall vorgenommen werden. Deshalb wird immer mehr von Feinschneiden/Umformen (engl. fineblanking/forming) gesprochen.
Hochleistungsstanzen Hochleistungsstanzen ist eine auf hohe Stückzahlen kleiner Bauteile ausgelegte Form des Stanzens, bei welcher auch eine Reihe weiterer Verarbeitungsschritte (Biegen, Abkanten, Prägen, Bördeln usw.) integriert ist. Verarbeitet werden metallischeWerkstoffe wie Messing, Edelstahl, Bronze oder Berylliumkupfer, aber auch andere Materialien wie Kunststoffe.
Keilschneiden Als Keilschneiden bezeichnet man in der Fertigungstechnik das Zerteilen(Auseinanderdrücken) eines Werkstoffes durch eine oder zwei keilförmige Schneiden. Dieses Verfahren ist in der DIN 8588 genormt.
Nibbeln   Als Nibbeln (auch Stanzen) wird ein Fertigungsverfahren zum Ausschneiden und Bearbeiten von Blech-Werkstücken aus Blechtafeln bezeichnet. Charakteristisch für dieses Verfahren ist die periodische Auf- und Abbewegung eines einfach geformten Werkzeugs bei gleichzeitigem kontinuierlichem Vorschub. Zum Ausschneiden von komplexen Formen dreht sich das Werkzeug und kann in alle Richtungen bewegt werden. Die Werkzeugbewegung kann mit derjenigen einer Stichsägeverglichen werden, wobei der Nibbler jedoch nur über einen einzelnen „Zahn“ verfügt, der sich als bewegliche Schneide an einer feststehenden Schneide entlangbewegt (siehe Scherschneiden).
Papierbohren   Papierbohren ist ein Verfahren, das in industriellen Buchbindereien zum Einsatz kommt und dazu dient, große Mengen von Papier in Form von losen Blättern oder gebundenen und gehefteten Broschüren mit Löchern zu versehen. Die Löcher dienen in der Regel der Aufbewahrung und Befestigung (Abheften), seltener dekorativen Zwecken.
Prickeln Prickeln (von mdal. pricken, (aus)stechen; engl. to prick, stechen) ist eine Basteltechnik, bei der mit einer Nadel Formen ausgestochen werden. Sie gehört zu den Perforationstechniken.
Rotationsstanzen Das Rotationsstanzen ist als konkurrierendes Verfahren des Hubstanzens einzuordnen. Die Materialtrennung erfolgt beim Rotationsstanzen durch Drehung der Werkzeuge und nicht durch eine geradlinige Bewegung der Werkzeuge. Das Verfahren ist ebenfalls in die Gruppe 3 Trennen nach DIN 8580 einzuordnen.
Spalten (Verfahren) Spalten ist ein Fertigungsverfahren zum Zerteilen eines Werkstücks mittels eines keilförmigen Werkzeugs.
Stanzen (Verfahren)   Beim Stanzen werden Flachteile aus verschiedenen Werkstoffen (Bleche, Pappe, Textilien usw.) mit einer Presse oder auf Schlag und einem Schneidwerkzeug gefertigt. Das dabei verwendete Trennverfahren ist das Scherschneiden.
Ultraschall-Schneiden   Ultraschall-Schneiden ist ein technisches Verfahren für das druckfreiere Schneidenvon Material mit ultraschallerregter Klinge. Die Grundlagen für das Schneiden mit ultraschallerregter Klinge wurde in den 1980er-Jahren im Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie in Aachen erforscht.
Zuschneiden

Umformendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
An- und Einpressen Anpressen und Einpressen sind Verfahren, bei denen beim Fügen die Fügeteile sowie etwaige Hilfsfügeteile im Wesentlichen nur elastisch verformt werden und ungewolltes Lösen durch Kraftschluss verhindert wird.
Blindprägung   Blindprägung, Blindpressung oder auch Blinddruck nennt man in der Buchherstellung das Einprägen von Mustern, Motiven oder Schrift auf Leder- und Pergamenteinbände ohne Farbe oder Gold. Blindpressung bezeichnet dabei die Prägung mit großen Stempeln oder Platten unter Einsatz maschineller Hilfsmittel, Blinddruck die rein handwerkliche Arbeit. Der Blinddruck ist die älteste Technik der Einbandverzierung. Schon aus der Spätantike sind blindbedruckte koptische Einbände bekannt. Der Kodex II von Nag Hammadi zählt dabei zu den frühesten bekannten Exemplaren. In Europa trat der Blinddruck erstmals um 700 n. Chr. auf und blieb die bestimmende Art des Einbandschmuckes bis in die Renaissance. Im 19. Jahrhundert wurde die Technik noch einmal wiederbelebt. Heute wird der Blinddruck in der Regel nur noch für Liebhaber in Einzelfertigung hergestellt.
Bombieren Als Bombieren bezeichnet man allgemein eine wölbende Verformung. Bombiert wird überwiegend maschinell, aber auch in handwerklicher Freihandarbeit .
Cobapress   Cobapress ist ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Aluminium.
Dekatieren Das Dekatieren (von frz. décatir „entglänzen, glanzlos machen“) ist ein Veredelungsverfahren für Stoffeund Textilien aus Wolle und Wollmischgeweben. Dabei wird das Tuch vor dem Zuschnitt mit Wasserdampfunter Druck behandelt und schrumpft ein. Dadurch wird ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere, unerwünschte, Dimensionsänderung verhindert.
Drapieren (Fertigungsverfahren) Das Drapieren ist das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen.

Zum Anpassen an die Kontur müssen die Halbzeuge gestreckt und verzogen werden. Je nach Bindungs- und Vernähungsart der Gewebe und Gelege ändert sich deren Drapierbarkeit.

Falten (Schmiedeverfahren) Das Falten ist eine der wichtigsten Schmiedetechniken im Bereich der Messer- und Schwerter-Herstellung. Hierbei wird der Rohling erhitzt, mit dem Schmiedhammer gestreckt, teil gespalten, an der Bruchkante umgeschlagen und wieder mit dem Hammer zusammengeschmiedet.
Falzen (Papiertechnik) Falzen ist in der Papiertechnik das Herstellen einer scharfen Knickkante (Falzlinie, Falzbruch) bei Papier, Karton oder Pappe, die mit Hilfe eines Werkzeugs oder einer Maschine erzeugt wird. Wird die Knickkante ohne Werkzeuge erstellt, spricht man von Falten.
Fließbohren   Fließbohren ist ein Bohrverfahren der Metallbearbeitung, welches Bohrungen spanlos durch Plastifizierung des Materials formt. Dabei entsteht durch die Verdrängung ein Wulst im Blech, in den ein Gewinde geschnitten und darin eine Schraube befestigt werden kann.
Floatforming Floatforming (Fließpressen) ist ein Umformprozess für Bleche mit einer Flüssigkeit als Umformmedium. Der obere und untere Werkzeughalter sind bei diesem Verfahren schwimmend gelagert, so dass sich das Werkzeug nicht durchbiegt.
Formbügeln Der Artikel Formbügeln beschäftigt sich mit der Formung von Schnittteilen und halbfertigen Kleidungsstücken, um passgerechte Maßkleidung anzufertigen. Dieser Arbeitsgang heißt in der Schneiderei Dressur.
Formhärten Formhärten ist ein Verfahren der Warmumformung von Blechen, das speziell im Automobilbau zur Anwendung kommt. In der Literatur wird dieses Produktionsverfahren auch als Presshärten bezeichnet. Beim Formhärten wird ein Blech auf eine Temperatur von ca. 950 °C erwärmt und während der Formgebung abgekühlt. Der Begriff leitet sich aus der Verfahrensweise ab, bei dem in einem Warmformwerkzeug (der Form) das herzustellende Bauteil gehärtet wird.
Guerin-Verfahren Das Guerin-Verfahren wird beim Umformen von Blechen durch Pressen verwendet. Im Gegensatz zu anderen Pressverfahren wird nur ein Halbwerkzeug (Patrize) verwendet. Die Aufgabe des zweiten Halbwerkzeuges übernimmt ein elastisches Wirkmedium, wie eine Fluidzelle oder ein Gummikissen, das unter großem Druck das Werkstück um bzw. in das Halbwerkzeug presst und dabei die Form des Halbwerkzeuges annimmt. Da das Halbwerkzeug in vielen Fällen kostengünstig aus Pressholz hergestellt werden kann, eignet sich dieses Verfahren besonders für die Kleinserien- und Prototypenfertigung. Das Verfahren ist angeblich nach dem französischen Kupferstecher Christophe Guérin(1758–1831) benannt, der es verwendet und verfeinert haben soll.
Gummikissen-Pressen   Gummikissen-Pressen ist eine Umformungstechnik für die Herstellung von doppelt gekrümmten Blechen in kleinen und mittleren Serien.
Gärben Als Gärben (auch Garben oder Raffinerieren) wird ein schmiedetechnisches Verfahren bezeichnet, um aus inhomogenem Rohstahl (Halbzeuge) durch Feuerschweißen und Schmieden ein gleichmäßiges Produkt (z. B. Gärbstahl) zu erzeugen.
Hammerprägung   Hammerprägung ist die von Antike bis zur Neuzeit verbreitetste Form der Münzprägungmittels Münzstempeln. Im engeren Sinne bezeichnet die Hammerprägung eine mittels Hammer, Ober- und Unterstempel (Eisen und Stock) ausgeführte Prägung. Mit Hammerprägung wird auch insgesamt die Münzprägung von Hand (Handprägung) vor Beginn der mechanisierten Prägung bezeichnet.
Heißverstemmen Heißverstemmen, seltener als Warmverstemmen bezeichnet, gehört zu den Fertigungsverfahren, die dauerhafte formschlüssige, kraftschlüssige und teilweise darüber hinaus stoffschlüssige Verbindungen schaffen. In der praktischen Anwendung stellt es eine Alternative zum Kleben, Nageln, Nieten und Schrauben dar.
High Frequency Impact Treatment Der englischsprachige Begriff High Frequency Impact Treatment, abgekürzt als HiFIT-Verfahren und im Deutschen Hochfrequentes Hämmerverfahren bzw. Hochfrequenzhämmern genannt, bezeichnet die Nachbehandlung geschweißter Stahlkonstruktionen am Schweißnahtübergang zur Steigerung der Ermüdungsfestigkeit.
Kaltumformung Kaltumformung ist das plastische Umformen von Metallen unterhalb der Rekristallisationstemperatur. Durch die dabei auftretende Kaltverfestigung steigt die Werkstofffestigkeit kontinuierlich an. Wenn die Festigkeitssteigerung unerwünscht ist, muss sie durch eine anschließende Wärmebehandlung wieder abgebaut werden. Die Kaltumformung wird vor allem dann angewendet, wenn enge Maßtoleranzen und gute Oberflächeneigenschaften gewünscht sind, oder um gezielt die Festigkeit der Werkstoffe zu erhöhen.
Kümpeln   Als Kümpeln wird das Verfahren zur Umformung von Metallteilen bezeichnet, bei dem gewölbte Formteile ohne Änderung der Materialdicke hergestellt werden. Das Verfahren kann sowohl bei Raumtemperatur als auch mit Warmumformung durchgeführt werden.
Magnetumformung   Die Magnetumformung, zutreffender auch als elektromagnetische Umformungbezeichnet, ist ein elektrodynamischesHochenergieumformungsverfahren zur Kaltumformung flacher (z. B. Bleche) und zylindrischer Halbzeuge (z. B. Rohre, Profile) aus elektrisch leitfähigen Materialien mittels gepulster Magnetfelder. Das Verfahren basiert auf dem sogenannten Pinch-Effekt.
Maschinelles Oberflächenhämmern Das maschinelle Oberflächenhämmern (engl. machine hammer peening, MHP, auch: Festklopfen. Klopfen. Schlagverdichten) ist ein Fertigungsverfahren zur mechanischen Oberflächenbehandlung von Metallwerkstoffen. Durch hochfrequente Schläge eines Hammerwerkzeugs kommt es sowohl zu einer Oberflächeneinglättung als auch zu einer Induktion von Kaltverfestigung und Druckeigenspannungen. Das MHP hat seinen industriellen Ursprung im Werkzeug- und Formenbau zur Oberflächenglättung von Ziehwerkzeugen der Automobilindustrie, wird aber mittlerweile sehr vielfältig eingesetzt.
Planieren (Fertigungsverfahren) Planieren ist das Bearbeiten einer Werkstücks, mit dem Ziel, jenes gleichmäßig flach (planar) zu machen, im Speziellen zwischen zwei ebenen Werkzeugflächen, aber auch andere Verfahren. Planieren bezieht sich auf die Werkstückgeometrie, nicht die Oberfläche, plane Werkstücke können, müssen aber nicht glatt sein.
Pneumatic Impact Treatment   Der englischsprachige Begriff Pneumatic Impact Treatment (PIT) bezeichnet ein Nachbehandlungsverfahren, wobei durch höherfrequentes Hämmern der Oberfläche eine Steigerung der Ermüdungsfestigkeit erzielt wird. Im Speziellen wird die Methode bei Schweißverbindungen angewendet, wobei eine wesentliche Erhöhung der Lebensdauer erreicht werden kann. Die Wirkungsweise beruht dabei auf einer Reduktion der geometrischen Kerbwirkung am Nahtübergang, einem Aufbau von Druckeigenspannungen und einer Verfestigung des Materials im nachbehandelten Bereich. Durch die einfache Bedienbarkeit und einer hohen Reproduzierbarkeit zeichnet sich das Verfahren insbesondere für industrielle Anwendungen im Anlagen-, Behälter-, Maschinen- oder Stahlbau aus.
Pressen (Verfahren) Pressen zählen zu Umformmaschinen mit geradliniger Relativbewegung der Werkzeuge.
Punzierung   Eine Punzierung ist eine Prägung in Metall oder Leder, das Motiv ist also in das Material versenkt als Negativ zu sehen. In der Regel versteht man darunter das Eintreiben von Mustern und Formen in das Material in Handarbeit.

Als Werkzeug verwendet man Punzen (auch Punziereisen), dies sind Metallstifte, deren Ende eine einfache geometrische Form besitzt. Häufig werden für kleine Ornamente auch Punziereisen mit vorgefertigten Mustern benutzt, da diese immer gleich aussehen und Arbeit sparen.

Rillen (Papiertechnik) Rillen bezeichnet einen Arbeitsvorgang, bei dem in ein papier- oder kartonhaltiges Material Kerben (Rillungen) mechanisch eingebracht werden, wodurch sich das Material an dieser Stelle definierter und mit geringerem Kraftaufwand falten lässt.
Ringprägung Die Ringprägung oder Prägung im Ring ist ein heute fast ausschließlich verwendetes Verfahren der Münzprägung. Bei der Ringprägung ist der Münzrohling während des Prägevorgangs in einem festen Metallring zentriert.
Rollfalzen Unter dem Rollfalzen versteht man das Fügen zweier Bleche oder Materialien mit Werkzeugen ähnlich einer Falzmaschine oder von Hand. Ähnlich wie beim Falzen, Bördeln werden die zwei Materialien per Formschluss miteinander verbunden. Dabei werden allerdings die Bleche nicht stark geknickt, sondern mittels Werkzeugen ineinander verrollt. Vorteil hierbei ist, dass die Oberflächen nicht beschädigt werden, und keine Kerbspannungen in das Material eingebracht werden. Die Technik kommt ursprünglich von den Spenglern, wird heute z. B. zum Verbinden von Blech mit PVC Folie verwendet, beispielsweise zum Einziehen von Fenstern in Blechdosen, hierbei kommt dann noch Reibung und Klemmen mit dazu.
Rundkneten Rundkneten ist eine Art des Freiformschmiedens durch Krafteinwirkung zum Vermindern des Querschnitts von Massivstäben oder Rohren; es ist ein typischer Arbeitsschritt beim Schmieden, der seit mehr als hundert Jahren angewandt wird. Es wird mit mindestens zwei oder mehr weggebundenen Werkzeugen, die das Werkstück umschließen, durchgeführt. Das Schmiedewerkzeug versetzt dem Werkstück radialeSchläge und gibt dem bearbeiteten Werkstück dadurch einen geringeren Querschnitt. Durch die Dehnung des Materials erreicht man dabei eine höhere Qualität als beim Zerspanen.
Sprengplattieren Sprengplattieren ist ein sprengtechnisches Verfahren, bei dem unter Verwendung brisanter Sprengstoffe ein Abdruck eines Gegenstandes in eine plane Fläche erzeugt wird oder zwei verschiedenartige Metalle miteinander flächig verbunden werden. Dabei sind feine und feinste Strukturen z. B. in Kupferplatten realisierbar bzw. Verbindungen von ansonsten nur schwer darstellbaren Materialkombinationen möglich.
Stauchschmieden Das Stauchschmieden ist ein Enden-Umformverfahren zur Herstellung von metallischen Langprodukten wie Nägeln, Schrauben, Kolbenstangen, Ventilstößeln oder Rundstahlankern.
Stempelschneidekunst Als Stempelschneidekunst bezeichnet man die Kunst, Figuren, Wappen und Buchstaben in Stempel aus Metall je nach Erfordernis des Abdrucks vertieft (Matrize) oder erhaben (Patrize) darzustellen.

Diese Arbeit wird in der heutigen Zeit von Graveuren erledigt. Die Herstellung geschieht meistens mit mechanischen Maschinen mittels Modell, das danach „abkopiert“, das heißt abgetastet, wird. Die staatlichen Münzen haben meist Graveure angestellt, um für die Münzherstellung ihre Werkzeuge zu erstellen. In früherer Zeit wurden die Gravuren mittels Stichel und Meißel in das Metall „eingegraben“ und graviert. Zahlen und sich oft wiederholende kleine Zeichen (Sternchen, Kreuze etc.) werden mit Punzeneingeschlagen.

Taumeln (Fertigungsverfahren) Taumeln (teilweise auch als Radialnieten bezeichnet) ist ein Kaltumformverfahren, bei dem die Umformkraft nur auf eine Teilfläche des Werkstückes wirkt. Durch eine taumelnde Bewegung des oberen Gesenks an einem rotationssymmetrischenWerkstück lässt sich mit relativ geringem Kraftaufwand eine große Umformungverwirklichen.
Texturierung Texturierung ist ein Begriff aus der Textilindustrie und bezeichnet den Vorgang, glatten Filamentgarnen eine Kräuselstruktur zu verleihen (Textur). Ziel ist es dabei, den glatten Kunstfasern aus Polyamid, Polyester oder Polypropylen, eine Charakteristik von Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle zu verleihen.
Thermofixieren Das Thermofixieren ist ein Veredelungsverfahren für Garne, Fasern und Zwirne, sowie für Stoffe und Textilien aus Chemiefasern. Dabei wird die Ware einer Wärmebehandlung unterzogen und schrumpft ein. Dieser Zustand wird fixiert und dadurch ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere, unerwünschte, Dimensionsänderung verhindert.
Thermomechanisches Verfahren Thermomechanische Verfahren (auch thermomechanische Behandlung bzw. TMBgenannt) sind Verfahren, bei denen bestimmte Gebrauchseigenschaften eines Werkstoffs (in der Regel Festigkeit und Zähigkeit) durch die Kombination thermischer Einwirkung und plastischer Verformung verbessert werden. Es gibt verschiedene Verfahren, die eine thermische Behandlung und dann eine Umformung enthalten, wobei bei Umformungen bei hoher und bei niedriger Temperatur unterschieden wird. Ebenso gibt es Verfahren, bei denen bei einer bestimmten Temperatur zunächst umgeformt wird, gefolgt von einer weiteren thermischen Behandlung. In thermomechanisch behandelten Stählen werden oft Mikrolegierungselemente zugegeben. Diese sollen während der Warmumformung als Karbide und Nitride ausscheiden, um die Rekristallisation zu hemmen. Dies führt mittels einer Kornfeinung zu besseren mechanischen Eigenschaften. Die Neigung von Titan, hochtemperaturstabile Nitride zu bilden, wird zusätzlich ausgenutzt, um Kornwachstum bei der Austenitisierungsglühung zu verhindern. Schließlich tragen auch noch die später beim Abkühlen gebildeten Ausscheidungen zu einer Teilchenhärtung bei.
Thixoschmieden Thixoforming, auch bekannt als Thixoverfahren, Thixocasting und Semi-Solid Metal Casting (SSM), ist ein Urformverfahren in der Metallverarbeitung, das die Vorteile des Gießens und Schmiedens vereint.
Treiben   Treiben (auch Treibarbeit) ist – künstlerisch und industriell – ein Arbeitsprozess beim Freiformen von Metallen und zählt zu den Umformverfahren.
Walken Walken ist die Verformung von Werkstoffen durch mechanisches Bearbeiten wie Kneten, Drücken oder Ziehen. Bei Stoffen wird es als gewolltes Fertigungsverfahren eingesetzt. Bei Reifen aus Gummi bewirkt es Energieverluste bei der Kraftübertragung infolge von Erwärmung.
Walzenprägung Die Walzenprägung ist eine Herstellungsart für Münzen.
Warmrichten Warmrichten ist eine Fertigungstechnik aus der Metallverarbeitung.

Bei Stahlkonstruktionen können durch partielles Erwärmen, beispielsweise durch Schweißen, und durch die darauf folgende innere Spannung geometrische Abweichungen der Tragwerksgeometrie von der Sollform entstehen, die mit diesem Verfahren korrigierbar sind.

Warmumformung
Wölbstrukturieren   Das Wölbstrukturieren ist ein Verfahren der Umformtechnik, mit dem wahlweise viereckige oder sechseckige dreidimensionale Strukturen in dünnwandige Materialien, wie Blech, Kunststofffolie, Pappe und Papier, eingebracht werden. Es hebt sich von den konventionellen Verfahren der Blechumformung (z. B. Einprägen, Sicken, Hydroforming) durch einen energieminimierten Selbstorganisationsprozess ab, der besonders material-, energie- und ressourcenschonend ist. Die wichtigste Eigenschaft einer Wölbstruktur ist eine erhöhte Steifigkeit (Biege- und Beulsteifigkeit).

Biegeumformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Freies Biegen Das Freie Biegen (auch Freibiegen) ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe Biegeumformen mit geradliniger Werkzeugbewegung. Es zählt gemeinsam mit dem Gesenkbiegen zu den wichtigsten Biegeverfahren. Kennzeichnend für das freie Biegen ist, dass die zu erzeugende Form, nicht in den Werkzeugen enthalten ist (wie beim Gesenkbiegen), sondern nur über die Bewegung der Werkzeuge gesteuert wird. Der kleinste Biegeradius am Werkstück muss daher größer sein als der Radius an den Spitzen der Werkzeuge und Spannmittel da es sich sonst zumindest teilweise um Gesenkbiegen handeln würde. Genutzt wird das freie Biegen meist zum Biegen von Blechen, teils auch für Rohre oder Stäbe.
Gesenkbiegen   Beim Gesenkbiegen (vielfach auch als Abkanten bezeichnet) wird das un- oder vorgebogene Werkstück (das Blechteil) auf eine Matrize mit V-förmiger Öffnung gelegt. Die dargestellten Hinteranschläge ermöglichen es, das Werkstück schnell und wiederholbar genau auf der Matrize zu positionieren. Bei modernen CNC-Maschinen werden zwei computergesteuerte Hinteranschläge verwendet. Durch die kontrollierte Abwärtsbewegung des Oberwerkzeugs, welches als Stempel oder auch Schwert bezeichnet wird, findet die Blechumformung statt.
Laserstrahlbiegen Laserstrahlbiegen ist das Biegen eines Werkstückes mit Laserlicht. Wird eine dünne Blechplatte an einer abgegrenzten Stelle durch einen Laser erhitzt, so wird sie sich an dieser Stelle ausdehnen wollen, was durch die kalte Oberfläche die nicht erhitzt wurde verhindert wird. Es kommt zu mechanischen Spannungen und die vorher ebene Platte verbiegt sich. Dabei treten plastische Verformungen auf. Auch nach der Abkühlung bleibt diese Platte deformiert.
Laserunterstütztes Biegen Laserunterstütztes Biegen ist ein Verfahren, bei dem durch vorherige Erwärmung mittels Laser die mechanische Biegekraft beim Umformen verringert und die Bruchdehnung erhöht werden kann. Dadurch werden größere Biegewinkel und kleinere Biegeradien ermöglicht, die ohne dieses Verfahren nicht realisierbar wären.
Profilierverfahren   Als Profilierverfahren wird ein technischer Vorgang bezeichnet, bei dem Werkstücke mit einem definierten Querschnitt (Profil) aus Blechmit Hilfe von Profilieranlagen geformt werden. Das wichtigste Verfahren in der industriellen Herstellung insbesondere von Stahlprofilen stellt das Walzprofilieren (auch Rollformenoder Kaltwalzen von Profilen, engl. roll forming) dar. Das Walzprofilieren zählt zur Verfahrensguppe des Walzbiegens, das zum Biegeumformen zählt. Verzweigungen in Blechprofilen können durch das Spaltprofilierenerzeugt werden.
Richten (Fertigungsverfahren) Richten lässt sich zu den Fertigungsverfahren nach DIN 8580 in die Hauptgruppe zwei – Umformen – einordnen.

Richten ist vergleichbar mit Biegen. Der Unterschied besteht darin, dass ein Werkstück etwa nach einem Biegevorgang zur Verbesserung der Maßhaltigkeit in einem separaten Richtarbeitsgang nachbearbeitet wird. Während das Biegen ein eher grobes In-Form-Bringen beschreibt, liegt beim Richten der Schwerpunkt auf dem Exakt-in-Form-Bringen des Werkstücks. Häufig müssen auch Stahlteile, die einer Wärmebehandlung (z. B. Härten, Glühen) unterzogen wurden, gerichtet werden.

Rohrbiegen Rohrbiegen beschreibt als Sammelbegriff verschiedene Umformprozesse (Biegeverfahren), deren Ziel es ist, durch Krafteinwirkung eine plastische Verformung des Rohresherbeizuführen.

Erfolgt die Formänderung des Rohres unterhalb der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffs, so spricht man von Kaltbiegen (Kaltumformung). Beim Warmbiegen dagegen wird die Umformzone vor dem Biegen induktiv erwärmt, um die Verformung des Werkstoffs zu ermöglichen bzw. zu begünstigen.

Rotationszugbiegen Das Rotationszugbiegen ist ein weit verbreitetes und präzises Biegeverfahren für Rohremit kleinem Biegeverhältnis (Biegeradius/Rohrdurchmesser) und hohem Wanddickenfaktor (Rohrdurchmesser/Wanddicke). Gebogen werden überwiegend Rohre aus Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Messing und anderen biegbaren Legierungen. Da die Umformung bei diesem Verfahren unterhalb der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffs stattfindet, spricht man auch von einer Kaltumformung.
Schwenkbiegen   Schwenkbiegen ist ein Fertigungsverfahren. Es zählt in der Hauptgruppe des Umformens zur Gruppe Biegeumformen, wo es gemeinsam mit dem Walzbiegen, Rundbiegen und Umlaufbiegen zur Untergruppe des Biegeformens mit drehendem Werkzeugzugeordnet ist. Es werden schwenkbare Biegewangen als Werkzeug eingesetzt. Das Werkstück ist dabei zwischen Oberwange und Unterwange eingespannt. Durch Schwenkbiegen kann man ähnliche Profile herstellen wie z. B. durch das Gesenkbiegen. Dort führt das Werkzeug jedoch eine geradlinige Bewegung aus. Das Verfahren lässt sich auf einer speziellen Schwenkbiegemaschine ausführen oder in vollautomatischen Biegezentrenverwendet.
Walzbiegen   Das Walzbiegen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe Biegeumformen mit drehender Werkzeugbewegung. Als Werkzeuge werden dabei Walzen genutzt, die auch profiliert sein können. Im Gegensatz zum Walzen das zum Druckumformen zählt und massive Rohteile bearbeitet (Massivumformung), werden beim Walzbiegen Biegespannungen in die Umformzone eingebracht und meist Bleche als Rohteil verwendet (Blechumformung), teils ebenfalls massive Rohteile wie Stangen oder Rohre.
Walzrichten Das Fertigungsverfahren Walzrichten zählt nach DIN 8586 zu den Umformverfahren(Hauptgruppe 2). Das Walzenrichten gehört zum Biegeumformen, genauer gesagt zum Biegeumformen mit drehender Werkzeugbewegung bzw. zum Walzbiegen. Maschinen zum Richten nennt man Walzenrichtmaschinen oder einfach Richtmaschinen. Weitere Unterteilungen sind abhängig von den Eigenschaften der Richtmaschinen.
Walzrunden   Das Rundwalzen (Nach DIN 8586 Walzrunden) ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Walzbiegens das wiederum zum Biegen zählt. Beim Walzrunden wird das Rohteil zwischen meist drei Walzen (teils auch zwei oder mehr als drei) bewegt um es so zu biegen.

Ein einfaches Beispiel: ein rechteckiges Blech wird rundgewalzt, es entsteht ein Zylinder, dessen Nahtkanten anschließend verschweißtwerden.

Blechumformung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Biegen   Das Biegen ist eine Gruppe von Fertigungsverfahren, die zur Hauptgruppe des Umformens zählt. In der DIN 8580 wird es als Biegeumformen bezeichnet. In der Umformzone wirken dabei Biegespannungen. Genutzt wird das Biegen sehr häufig in der Blechumformung, kann aber auch für massive oder hohle Werkstücke angewendet werden; Beispiele hierfür sind das Biegen von Stangen oder Rohren.
Drücken (Umformen)   Das Drücken nach DIN 8584 (in der Praxis auch als Metalldrücken oder Formdrücken bezeichnet) ist ein Fertigungsverfahren der Umformtechnik und gehört zusammen mit dem Projizieren und Drückwalzen zur Gruppe der Drückverfahren, die zum Zugdruckumformen gehört. Die Drückverfahren dienen zur Herstellung zumeist rotationssymmetrischer Hohlkörper mit nahezu beliebiger Mantellinienkontur in kleinen und mittleren Stückzahlen und werden in der Regel in einer Kombination dieser Verfahren eingesetzt.
Hochenergieumformung Hochenergieumformung ist nach DIN 8584 („Zugdruckumformen“) ein Umformverfahren, bei dem ein Werkstück durch schlagartig freiwerdende Energie einem Impuls ausgesetzt ist und dadurch eine plastische Verformung erfährt. Die Erzeugung des Impulses kann auf verschiedene Arten geschehen, die den unterschiedlichen Verfahren ihren Namen geben.
Innenhochdruckumformen   Innenhochdruckumformung (kurz IHU) ist dem Hydroforming (meist synonym verwandt) zuzurechnen und bedeutet das Umformen metallischer Rohre oder Hohlkörper im geschlossenen Formwerkzeug mittels Innendruck. Es ähnelt dem Tiefziehen mit Wirkmedien. Genormt ist es in der DIN 8584 und wird zum Zugdruckumformen gezählt. Das Verfahrensprinzip des Innenhochdruckumformens war bereits im 19. Jahrhundert bekannt. Das Verfahren basierte auf der Tatsache, dass sich beim Nachschieben des Materials von den Bauteilenden her eine Volumenänderung bzw. -reduktion im Innern ergibt, wodurch der Umformdruck aufgebaut wurde. Der Prozess konnte also nicht geregelt werden und war daher nur schwer zu beherrschen. Er gewann erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder an Bedeutung, als die hohen Drücke im Wirkmedium erzeugt werden konnten.
Kragenziehen   Kragenziehen ist ein Umformverfahren, bei dem an Blechen oder Rohren durch Zugdruckbelastung Kragen genannte Blechdurchzüge aufgestellt werden. Nach DIN 8580 gehört Kragenziehen zu dem Umformverfahren Zugdruckumformen
Laserstrahlbiegen Laserstrahlbiegen ist das Biegen eines Werkstückes mit Laserlicht. Wird eine dünne Blechplatte an einer abgegrenzten Stelle durch einen Laser erhitzt, so wird sie sich an dieser Stelle ausdehnen wollen, was durch die kalte Oberfläche die nicht erhitzt wurde verhindert wird. Es kommt zu mechanischen Spannungen und die vorher ebene Platte verbiegt sich. Dabei treten plastische Verformungen auf. Auch nach der Abkühlung bleibt diese Platte deformiert.
Laserunterstütztes Biegen Laserunterstütztes Biegen ist ein Verfahren, bei dem durch vorherige Erwärmung mittels Laser die mechanische Biegekraft beim Umformen verringert und die Bruchdehnung erhöht werden kann. Dadurch werden größere Biegewinkel und kleinere Biegeradien ermöglicht, die ohne dieses Verfahren nicht realisierbar wären.
Streckziehen Das Streckziehen oder Tiefen ist ein Fertigungsverfahren der Hauptgruppe Umformenund gehört nach DIN 8585 zusammen mit dem Längen und Weiten zum Zugumformen.
Tiefziehen   Tiefziehen ist nach DIN 8584 das Zugdruckumformen eines Blechzuschnitts (auch Ronde, Folie, Platte, Tafel oder Platine genannt) in einen einseitig offenen Hohlkörper oder eines vorgezogenen Hohlkörpers in einen solchen mit geringerem Querschnitt ohne gewollte Veränderung der Blechdicke. Ein runder Zuschnitt wird auch Ronde genannt.

Druckumformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Axial-Vorschub-Querwalzen Das Axial-Vorschub-Querwalzen (AVQ) ist eine Variante des Querkeilwalzens zur Herstellung mehrfach abgesetzter, wellenförmiger Bauteile im Bereich kleiner und mittlerer Stückzahlen. Beim Querwalzen wird nach DIN 8583-2 das Walzgut ohne Bewegung in Achsrichtung um die eigene Achse gedreht. „Beim Axial-Vorschub-Querwalzen wird das Werkstück axial bewegt und eine radiale Walzenzustellung vorgenommen.“
Dornen (Verfahren)   Das Dornen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens, die zum Druckumformen zählt. Das Werkzeug ist ein Dorn.
Druckumformen Umformen bei vorherrschender Druckbeanspruchung.
Durchdrücken Das Durchdrücken ist eine Gruppe von Fertigungsverfahren aus der Obergruppe des Druckumformens. Beim Durchdrücken wird das Rohteil durch ein hohles Werkzeug hindurchgedrückt. Im Werkzeug ist die zu erzeugende Form zumindest teilweise enthalten.
Durchlochen Das Durchlochen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens, das zum Druckumformen zählt.

Beim Durchlochen wird in einem Werkstück ein Loch hergestellt, indem es von beiden Seiten bis etwa zur halben Werkstückhöhe durch Dornen bearbeitet wird. Die beim Durchlochen entstehenden Reste sind deutlich kleiner als beispielsweise beim Bohren. Genutzt wird das Durchlochen häufig in Fabriken, in denen auch andere Umformverfahren angewandt werden, insbesondere bei der Herstellung von Ringen für das anschließende Ringwalzen. In diesem Fall wir das Durchlochen wegen der geringereren Bearbeitungskräfte meist als Warmumformen durchgeführt, wobei Werkzeuge zum Einsatz kommen, die aus Warmarbeitsstahl bestehen. Bei der Kaltumformung sind Werkzeuge aus Kaltarbeitsstahl ausreichend.

Eindrücken Eindrücken nach DIN 8583 ist ein Umformen der Oberfläche eines Werkstücks mit einem Formwerkzeug(z. B. Stempel) (häufig mit kleiner Vorschubgeschwindigkeit) und hohem Druck (Druckumformen).
Einprägen   Einprägen ist nach DIN 8580 ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens, das zum Druckumformen zählt.
Einsenken Das Einsenken ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens, das zum Druckumformen zählt.
Festwalzen Das Festwalzen ist ein umformendes Verfahren zur positiven Beeinflussung der Randzoneneigenschaften eines Bauteils. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es als einziges mechanisches Verfahren zur Steigerung der Bauteillebensdauer sowohl eine Glättung der Oberfläche, eine Induzierung von Druckeigenspannungen als auch eine Kaltverfestigung der Randschichten bewirkt. Dieses Verfahren bietet sich insbesondere bei Bauteilen an, die unter Betriebsbedingungen dynamischer Beanspruchung unterliegen und deshalb durch Materialermüdung zerstört werden können. Durch das Zusammenspiel einer Verringerung der Rautiefe und der Kaltverfestigung ergeben sich bei Anwendung des Festwalzens eine bis zu fünffache Erhöhung der Schwingfestigkeit und somit eine spürbare Steigerung der Lebensdauer eines Bauteils.
Fließpressen Fließpressen gehört nach DIN 8583 zum Druckumformen, und somit zur Familie der Umformverfahren. Hierbei handelt es sich um eine Massivumformung, die durch einen einstufigen oder mehrstufigen Fertigungsvorgang sowohl Hohl- als auch Vollkörper erstellt.
Freiformen   Das Freiformen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Druckumformens zu der auch das eng verwandte Gesenkformen zählt. Das Freiformen ist ein Fertigungsverfahren mit freiem Werkstofffluss quer zur Werkzeugbewegung. Die verwendeten Werkzeuge (Sättel) enthalten keine oder nur einige Formelemente des Werkstücks. Die Umformkräfte und Werkzeugbewegung werden von Maschinen (Pressen, Hämmer) aufgebracht. Meistens erfolgt die Werkstückbewegung von Hand.
Freiformschmieden   Das Freiformschmieden ist eine zum Schmieden gehörige spanlose Umformtechnik, die der werkzeugungebundenen Gestaltungserzeugung durch gezielte Werkstückbewegung dient. Sie wird in der Regel nur zur Einzelfertigung angewandt, da diese zur Serienfertigung zu unwirtschaftlich ist. Ziele der Umformung sind die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften sowie die Rohteilherstellung.
Furchen Das Furchen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens, das zum Druckumformen zählt.
Gesenkschmieden   Das Gesenkschmieden oder Gesenkformenist ein Fertigungsverfahren aus der Hauptgruppe des Umformens. Dort wird es gemeinsam mit dem Walzen, Freiformen, Eindrücken und Durchdrücken der Gruppe des Druckumformens zugeordnet. Nach DIN 8583 ist es ein Druckumformen mit gegeneinander bewegten Formwerkzeugen – den Gesenken – definiert. Die zu erzeugende Form ist dabei zumindest teilweise im Gesenk als Negativ enthalten. Als Gesenkschmieden werden dabei alle Schritte bezeichnet, die zur Herstellung von Gesenkschmiedeteilen nötig sind. Dazu gehört auch das Abtrennen der Rohlinge von Halbzeugen, das Erwärmen und Entzundernsowie die Wärme- und Oberflächenbehandlung. Der eigentliche Umformprozess wird als Gesenkformen bezeichnet. Bereits im Altertum wurden um 2500 vor Christus Bronze und Kupfer geschmiedet. Gegen 1500 v. Chr. dienten einseitig hohle Formen zum Gesenkschmieden. Dazu wurde der Rohling in das Gesenk gelegt und mit dem Hammer in die Form geschlagen. Ab 600 v. Chr. nutzte man zweiteilige Bronzewerkzeuge für die Münzprägung. Im Mittelalter wurden auf diese Weise Scheibenfibeln hergestellt. 1848 wurden erstmals Messer im Gesenk geschmiedet. Moderne Gesenkschmiedewerkzeuge gab es gegen Ende des 19. Jahrhunderts in England. Begünstigt wurde dies durch die Entwicklung des Dampfhammers, der auch die Bearbeitung sehr großer Teile erlaubte. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden die mit den Maschinen erreichbaren Genauigkeiten immer besser. In der Wende zum 21. Jahrhundert entstanden das Präzisionsschmieden und das Thixoschmieden, die beide keine spanende Nachbearbeitung mehr erfordern. Moderne Entwicklungen zielen neben einer Erhöhung der Genauigkeit auf einen höheren Automatisierungsgrad.
Gewindefurchen Das Gewindefurchen oder Gewindedrücken ist ein Fertigungsverfahren zur Herstellung von Gewinden. Es zählt zur Gruppe des Eindrückens das zum Druckumformen gehört.
Gewindewalzen   Gewindewalzen, oftmals auch Gewinderollengenannt, ist eine Variante des Walzens und dient zur Fertigung von Gewinden. Hauptsächlich angewandt wird das Verfahren bei der Herstellung von Schrauben.

Die Umformung beruht auf der Erzeugung von Druckspannungen durch sich auf dem Werkstück abbildende Werkzeuge.

Glattdrücken Als Glattdrücken werden zwei eng verwandte Fertigungsverfahren bezeichnet, die zur Gruppe des Eindrückens zählen, die wiederum zum Druckumformen zählt. Sie werden genutzt, um die Oberfläche der Werkstücke zu verbessern. Die Rauheit kann verringert werden, die Dauerfestigkeit und Verschleißfestigkeit werden erhöht durch Verfestigungder Oberfläche und durch das Einbringen von Druckeigenspannungen.
Glattwalzen Das Glattwalzen ist ein Umformverfahren zur Erzeugung spiegelglatter Oberflächen oder solcher mit einer definierten Oberflächenstruktur. Das Verfahren wird angewendet,
Hohldornen Das Hohldornen ist ein dem Dornen und Durchlochen verwandtes Fertigungsverfahren. All diese zählen zum Eindrücken, das wiederum eine Verfahrensgruppe des Druckumformen bildet.
Kalandrieren   Kalander (von frz. calandre „Rolle“) ist ein System aus mehreren aufeinander angeordneten beheizten und polierten Walzen aus Schalenhartguss oder Stahl, durch deren Spalten eine Schmelzeoder andere Materialien hindurchgeführt werden. Es dient zur Herstellung von Folien aus Kunststoffen (PVC, PE, PS etc.), Gummi, Metallen (Aluminium, Zinn) und Papier.
Kaltwalzen   Kaltwalzen ist das Walzen von Metallen, dem Walzgut, unterhalb seiner Rekristallisationstemperatur zwischen zwei oder mehr rotierenden Werkzeugen, den Walzen. Das Kaltwalzen findet meist bei Raumtemperatur statt, also ohne vorheriges Anwärmen. Es zählt zum Gebiet der Kaltumformung.
Kerben (Technik) Als Kerben ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens. Dabei wird ein keil­förmiges Werkzeug (Kerbstempel) in die Oberfläche des Werkstückes hineingedrückt, sodass eine Kerbe entsteht. Das Werkzeug bewegt sich dabei geradlinig in die Werkstückoberfläche hinein, ein Gleiten über die Oberfläche hinweg findet nicht statt. Die Kerbstempel müssen sowohl sehr hart sein, um in den Werkstoff eindringen zu können, andererseits auch eine hohe Festigkeit aufweisen, um nicht zu brechen. Genutzt wird häufig vergüteter Kaltarbeitsstahl (Werkzeugstahl).
Körnen Das Körnen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens, das zum Druckumformen zählt. Beim Körnen wird ein Werkzeug, das eine kleine harte Spitze hat (Körner), in die Oberfläche des Werkstückes gedrückt. Dadurch entsteht eine kleine, kreisförmige Vertiefung, die als Markierung dienen kann und besonders hilfreich ist, um anschließend an der markierten Stelle zu bohren, da die Spitze des Bohrersnicht mehr verläuft wie bei ebenen Oberflächen. Das Körnen wird vor allem im Handwerk genutzt, teilweise auch in der industriellen Fertigung auf CNC-Maschinen zur Beschriftung oder Markierung von Werkstücken.
Längswalzen Beim Längswalzen wird das Walzgut senkrecht zu den Walzenachsen ohne Drehung um die eigene Achse durch den Walzspalt bewegt. Es tritt als Strang aus den gegensinnig umlaufenden Walzen aus. Der Strang mit gleich bleibendem Querschnitt ist meist Halbzeug, das weiter verarbeitet wird. Die Erzeugnisse können nach ihrer Geometrie in Flach- und Profilprodukte unterteilt werden. Die Werkzeuge heißen dementsprechend Flach- beziehungsweise Profilwalzen.
Prägerichten Das Prägerichten ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens das zum Druckumformenzählt.
Präzisionsschmieden Das Genauschmieden und Präzisionsschmieden sind Varianten des Gesenkschmiedens ohne Grat mit erhöhter Genauigkeit der gefertigten Bauteile. Sie zielen darauf ab, nachfolgende Prozessschritte wie das Spanen auszulassen, um so den erhöhten Aufwand für die Schmiedeprozesse zu rechtfertigen. Vom Genauschmieden spricht man, wenn die Genauigkeit der Werkstücke zwei ISO-Toleranzklassen besser ist als beim konventionellen Gesenkschmieden, also etwa IT10 oder 11. Einzelne Funktionsflächen bedürfen dann oft keiner Nachbearbeitung und sind einbaufertig. Vom Präzisionsschmieden spricht man ab Qualitäten von IT8 bis 9, in Sonderfällen ist auch IT6 erreichbar.
Querwalzen Das Querwalzen, auch Querkeilwalzen genannt, ist die Umformung eines rotationssymmetrischen Rohlings zwischen zwei sich gegenläufig bewegenden Flachbacken oder Rundwalzen. Es lässt sich unterscheiden in Rundquerwalzen und Flachbackenquerwalzen. Querwalzen wird primär zur Herstellung großer Stückzahlen eingesetzt. Durch Querwalzen kann eine Materialausnutzung von bis zu 100 Prozent erreicht werden und damit eine nahezu gratlose Massivumformung, welche vor allem für Langteile oder Mehrfachteile ideal geeignet ist. Mittels Querwalzen können rotationssymmetische Bauteile mit Massenanhäufungen entlang der Rotationsachse realisiert werden.
Ringwalzen   Ein Ringwalzwerk ist ein spezielles Walzwerk, in dem Ring-Rohlinge auf ihre Endabmessungen ausgewalzt werden. Ring-Rohlinge erhält man z. B. durch Schmieden und Lochen eines Stahlblocks in einer Presse.
Rändeln   Rändeln und Kordeln sind zwei verwandte Fertigungsverfahrenaus der Gruppe des Einprägens das zum Druckumformen zählt. Bei beiden Verfahren wird ein rundes Werkstück gegen ein rundes Werkzeug gepresst und abgewälzt sodass sich beide drehen. Dabei wird das Profil des Werkzeuges auf das Werkstück übertragen. Die Erhebungen des Werkezeuges werden in die Oberfläche des Werkstückes eingedrückt. Je nachdem ob dabei Rändel oder Kordel (Links-Rechts-Rändel, Kreuzrändel) entstehen spricht man vom Rändeln oder Kordeln.
Satinieren (Papierherstellung) Satinierung ist ein Verfahren bei der Papierherstellung.

Papiere, die für ihren Verwendungszweck (z. B. Kunstdruck) eine zu geringe Oberflächenqualität besitzen, bekommen in einem Kalander durch eine große Anzahl von beheizten Stahlgusswalzen (Glättwalzen) eine glatte Oberfläche (siehe hierzu: Satinagemulde). Papiere, die mehrmals den Kalander durchlaufen und dadurch eine sehr glatte Oberfläche erhalten, nennt man hochsatinierte Papiere. Siehe auch: Satinage.

Schmieden   Schmieden ist das Druckumformen von Metallen oder Legierungen zwischen zwei Werkzeugen unter örtlicher Änderung der Querschnittsform. Beim handwerklichen Schmieden werden vom Schmied als Werkzeuge vor allem Hammer und Ambossverwendet. In der Industrie werden auch Gesenke verwendet. Es gibt zahlreiche Definitionen zum Schmieden. Teilweise wird die erhöhte Temperatur der Werkstücke genannt, teils nicht. Kaltgeschmiedete Werkstücke weisen höhere Festigkeiten auf. In der industriellen Fertigungstechnik wird unter Schmieden meist das Freiformen (Freiformschmieden mit Werkzeugen, die die Form der Werkstücke nicht enthalten) sowie das Gesenkschmieden (mit Werkzeugen, die die Form der Werkstücke enthalten) verstanden, teils wird auch noch das Fließpressen dazugezählt. Teilweise wird Schmieden synonym zum Umformen verwendet. Im handwerklichen Bereich wird unter Schmieden auch die Wärmebehandlung, das Spalten, Lochen und Feuerschweißenverstanden, also alles, was ein Schmied tut um fertige Werkstücke herzustellen.
Schrägwalzen   Beim Schrägwalzen sind die Walzenachsen gekreuzt. Dadurch entsteht ein Längsvorschub in dem um seine Längsachse rotierenden Werkstück. Das Werkstück wird im Walzspalt durch Stützlineale oder Führungswalzen gehalten. Das Walzenkaliber ist so gestaltet, dass sich der Walzspalt verengt. Schrägwalzen wird als Verfahren zum Herstellen von Rohrluppen oder als Hochreduzierwalzwerk für Langprodukte angewendet. Das Schrägwalzen findet vor allem bei Herstellungen von Röhren (Stahlrohren) statt.
Stopfenwalzverfahren Das Stopfenwalzverfahren ist ein Walzverfahren für die Herstellung nahtloser Stahlrohre.

Stopfenwalzanlagen sind maßgeblich auf Stiefel zurückzuführen. Stiefelwalzwerke bestanden ursprünglich aus Lochschrägwalzanlage, Streckschrägwalzanlage, Stiefelscher Stopfenwälzanlage und mindestens einer Glättwalzanlage vor einer nachgeschalteten Reduzierwalzstraße als Fertigstufe. Weil nach den vielen Verfahrensstufen vom Loch- bis zur Reduzierwalzstraße am Rohr ein hoher Temperaturverlust auftrat, wurden in der Regel die Rohre nach dem Glättwalzen noch einmal in einem eigens dafür vorgesehenen Ofen auf Reduzierwalztemperatur nacherwärmt.

Strangpressen   Das Strangpressen ist ein Umformverfahren zum Herstellen von Stäben, Drähten, Rohren und unregelmäßig geformten prismatischen Profilen. In der Kunststoffverarbeitung wird das entsprechende Verfahren als Extrusion bezeichnet. Das Strangpressen wird nach DIN 8582 zum Druckumformen gezählt, gemeinsam mit dem Fließpressen in der Untergruppe des Durchdrückens, und in DIN 8583 näher beschrieben. Beim Strangpressen wird ein auf Umformtemperatur erwärmter Pressling (Block) mit einem Stempel durch eine Matrizegedrückt. Dabei wird der Block durch einen Rezipienten – ein sehr dickwandiges Rohr – umschlossen. Die äußere Form des Pressstrangs wird durch die Matrize bestimmt. Durch verschieden geformte Dorne können Hohlräume erzeugt werden. Strangpressprofile erreichen bis zu 60 m Länge; größere Längen sind zwar möglich, aber im Allgemeinen nicht wirtschaftlich. Das Strangpressen dient zur Herstellung von Endlosmaterial, das in der gewünschten Länge abgetrennt wird. Beim verwandten Fließpressen werden dagegen Einzelstücke hergestellt.
Verjüngen   Das Verjüngen ist ein Fertigungsverfahren zur Verringerung von Querschnitten von massiven oder hohlen Werkstücken. Es hat vergleichsweise geringe Bedeutung und wird mit den wesentlich wichtigeren Verfahren des Fließpressens und Strangpressenszum Durchdrücken gezählt, das wiederum zum Druckumformenzählt. Angewendet wird das Verjüngen für die Herstellung von Stückgütern, insbesondere für Wellen von Getrieben oder für Radbefestigungsschrauben.
Walzen   Walzen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Druckumformens, bei dem der (meist metallische) Werkstoffzwischen zwei oder mehreren rotierenden Werkzeugenumgeformt und dabei dessen Querschnitt verringert wird. Findet die Umformung oberhalb der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffs statt, wird sie Warmwalzen genannt, sonst Kaltwalzen. Die Arbeit des Walzers ist heute überwiegend automatisiert.

Bezogen auf die Materialverformung ist das Walzen ein Massivumformverfahren und eng verwandt mit dem Hämmern oder Schmieden.

Walzrichten Das Fertigungsverfahren Walzrichten zählt nach DIN 8586 zu den Umformverfahren(Hauptgruppe 2). Das Walzenrichten gehört zum Biegeumformen, genauer gesagt zum Biegeumformen mit drehender Werkzeugbewegung bzw. zum Walzbiegen. Maschinen zum Richten nennt man Walzenrichtmaschinen oder einfach Richtmaschinen. Weitere Unterteilungen sind abhängig von den Eigenschaften der Richtmaschinen.
Warmwalzen Als Warmwalzen bezeichnet man den Walzprozess eines Walzguts (Brammen, Knüppel, Draht etc.) bei einer Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur des zu verarbeitenden Metalls. Bei Stahl ist das in der Regel 720–1260 Grad Celsius, bei anderen Metallen liegen die Temperaturbereiche in
Wälzprägen Das Wälzprägen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Eindrückens das zum Druckumformen zählt.

Beim Wälzprägen werden runde, umlaufende Werkzeuge (Prägewalzen) verwendet um die darin enthaltene Gravur auf einem Werkstück abzubilden. Die Erhöhungen auf der Prägewalze werden dabei in die Oberfläche des Werkstückes eingedrückt. Zu einem Gleiten des Werkzeuges über die Oberfläche kommt es nicht.

Zylinderdrückwalzen Das Zylinderdrückwalzen (Zylinderabstreckwalzen, Flow Forming, Tube-spinning, Tube-turning) ist ein Druckumformverfahren für Werkstücke aus Metall. Es findet in der Massivumformung, bis hin zur Fertigung von Präzisionsteilen Anwendung.

Massivumformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Festwalzen Das Festwalzen ist ein umformendes Verfahren zur positiven Beeinflussung der Randzoneneigenschaften eines Bauteils. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es als einziges mechanisches Verfahren zur Steigerung der Bauteillebensdauer sowohl eine Glättung der Oberfläche, eine Induzierung von Druckeigenspannungen als auch eine Kaltverfestigung der Randschichten bewirkt. Dieses Verfahren bietet sich insbesondere bei Bauteilen an, die unter Betriebsbedingungen dynamischer Beanspruchung unterliegen und deshalb durch Materialermüdung zerstört werden können. Durch das Zusammenspiel einer Verringerung der Rautiefe und der Kaltverfestigung ergeben sich bei Anwendung des Festwalzens eine bis zu fünffache Erhöhung der Schwingfestigkeit und somit eine spürbare Steigerung der Lebensdauer eines Bauteils.
Fließpressen Fließpressen gehört nach DIN 8583 zum Druckumformen, und somit zur Familie der Umformverfahren. Hierbei handelt es sich um eine Massivumformung, die durch einen einstufigen oder mehrstufigen Fertigungsvorgang sowohl Hohl- als auch Vollkörper erstellt.
Freiformschmieden   Das Freiformschmieden ist eine zum Schmieden gehörige spanlose Umformtechnik, die der werkzeugungebundenen Gestaltungserzeugung durch gezielte Werkstückbewegung dient. Sie wird in der Regel nur zur Einzelfertigung angewandt, da diese zur Serienfertigung zu unwirtschaftlich ist. Ziele der Umformung sind die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften sowie die Rohteilherstellung.
Kaltmassivumformung Kaltmassivumformung ist eine Bezeichnung für Umformverfahren, die im Allgemeinen dem Druckumformen und hier im Speziellen der Untergruppe Durchdrücken (DIN 8583) zuzuordnen sind, also Verfahren der Massivumformung. Das Besondere bei der Kaltmassivumformung ist, dass die Rohteile für das zu erzeugende Werkstück vor der Umformung nicht erwärmt, sondern bei Raumtemperatur in das Werkzeug eingelegt werden. Während der Umformung können die Bauteile aber durchaus Temperaturen von mehreren 100 °C erreichen. Die Umformung selbst wird in einer oder mehreren Prozessstufen durchgeführt. Im Allgemeinen wird aber unter Kaltmassivumformung das Kaltfließpressen verstanden (siehe Fließpressen).
Kaltwalzen   Kaltwalzen ist das Walzen von Metallen, dem Walzgut, unterhalb seiner Rekristallisationstemperatur zwischen zwei oder mehr rotierenden Werkzeugen, den Walzen. Das Kaltwalzen findet meist bei Raumtemperatur statt, also ohne vorheriges Anwärmen. Es zählt zum Gebiet der Kaltumformung.
Massivumformung Der Begriff Massivumformung ist ein Sammelbegriff für Verfahren bei denen ein näherungsweise dreidimensionaler Körper umgeformt wird. Dazu zählt das Gesenkschmieden, Fließpressen, Freiformschmieden, Strangpressen, Rundkneten und Thixoschmieden. Das Gegenstück zur Massivumformung ist die Blechumformung bei der näherungsweise zweidimensionale Werkstücke verarbeitet werden, insbesondere Bleche.
Recken (Materialtechnik) Als Recken bezeichnet man die definierte Verformung von Materialien zur Erzielung anisotroper mechanischer Eigenschaften. Setzt man beispielsweise Kunststoffe beim Verformen unter Zugspannung, so richten sich die ungeordneten Polymere und die teilkristallinen Bereiche etwa parallel zur Zugrichtung aus. Durch diese Maßnahme werden die Berührungsflächen zwischen den Makromolekülen größer, der Abstand geringer. Demzufolge werden die Sekundärbindungen stärker. Der gereckte Kunststoff hat seine mechanische Festigkeit in Streckrichtung deutlich erhöht. Hier wirken neben den Sekundärbindungen auch die festen Primärbindungen, während quer dazu nur noch Sekundärbindungen wirksam sind.
Rundkneten Rundkneten ist eine Art des Freiformschmiedens durch Krafteinwirkung zum Vermindern des Querschnitts von Massivstäben oder Rohren; es ist ein typischer Arbeitsschritt beim Schmieden, der seit mehr als hundert Jahren angewandt wird. Es wird mit mindestens zwei oder mehr weggebundenen Werkzeugen, die das Werkstück umschließen, durchgeführt. Das Schmiedewerkzeug versetzt dem Werkstück radiale Schläge und gibt dem bearbeiteten Werkstück dadurch einen geringeren Querschnitt. Durch die Dehnungdes Materials erreicht man dabei eine höhere Qualität als beim Zerspanen.
Thixoschmieden Thixoforming, auch bekannt als Thixoverfahren, Thixocasting und Semi-Solid Metal Casting (SSM), ist ein Urformverfahren in der Metallverarbeitung, das die Vorteile des Gießens und Schmiedens vereint.
Warmwalzen Als Warmwalzen bezeichnet man den Walzprozess eines Walzguts (Brammen, Knüppel, Draht etc.) bei einer Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur des zu verarbeitenden Metalls. Bei Stahl ist das in der Regel 720–1260 Grad Celsius, bei anderen Metallen liegen die Temperaturbereiche in anderen Größenordnungen (Aluminium z. B. 250 bis 500 Grad Celsius).
Zylinderdrückwalzen Das Zylinderdrückwalzen (Zylinderabstreckwalzen, Flow Forming, Tube-spinning, Tube-turning) ist ein Druckumformverfahren für Werkstücke aus Metall. Es findet in der Massivumformung, bis hin zur Fertigung von Präzisionsteilen Anwendung.

Schubumformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Verdrehen   Das Verdrehen ist ein Fertigungsverfahren und wird gemeinsam mit dem Verschieben dem Schubumformen zugeordnet, das zur Hauptgruppe des Umformens zählt. Beim Verdrehen wird ein Torsionsmoment in das Werkstück eingeleitet, sodass es zu einer Torsion kommt. Beim Verdrehen muss das Torsionsmoment so groß sein, dass die Fließspannung überschritten wird und es wie bei allen Umformverfahren zu einer plastischen (dauerhaften) Formänderung kommt. Benachbarte Querschnitte des Werkstückes werden dabei um eine gemeinsame Drehachse gegeneinander verdreht.
Verschieben   Das Verschieben ist ein Fertigungsverfahrendas gemeinsam mit dem Verdrehen zur Gruppe des Schubumformens zählt, die wiederum zur Hauptgruppe des Umformens zählt. Beim Verschieben werden parallele benachbarte Querschnitte des Werkstückes in der Umformzone gegeneinander verschoben, wobei sie parallel bleiben, während sie beim Biegennicht mehr parallel sind. Die Bewegung des Werkzeuges ist geradlinig.

Zugdruckumformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Drahtziehen   Drahtziehen ist ein seit dem Mittelalter genutztes Verfahren, bei dem grober Draht durch eine kleine Öffnung eines Werkzeuges gezogen wird und so dünner und länger wird. In der Fertigungstechnik ist das Drahtziehen der wichtigste Anwendungsfall des Durchziehens. Als eigenständigen Beruf gab es den Drahtzieher.
Drücken (Umformen)   Das Drücken nach DIN 8584 (in der Praxis auch als Metalldrücken oder Formdrücken bezeichnet) ist ein Fertigungsverfahren der Umformtechnik und gehört zusammen mit dem Projizieren und Drückwalzen zur Gruppe der Drückverfahren, die zum Zugdruckumformen gehört. Die Drückverfahren dienen zur Herstellung zumeist rotationssymmetrischer Hohlkörper mit nahezu beliebiger Mantellinienkontur in kleinen und mittleren Stückzahlen und werden in der Regel in einer Kombination dieser Verfahren eingesetzt.
Durchziehen   Durchziehen ist ein Fertigungsverfahren und gehört nach DIN 8584 zum Zugdruckumformen.

Häufigste Anwendung dieses Verfahrens ist das Drahtziehen. Dabei wird der durch ein Stranggießverfahren und anschließendes Walzenhergestellte Ausgangsdraht mit üblicherweise etwa 8 mm Durchmesser durch eine Ziehdüse – auch Ziehhol, Ziehstein oder Matrize genannt – in mehreren Schritten auf den reduzierten Drahtenddurchmesser gebracht. Beim Werkzeuglosen Drahtziehen entfällt das Ziehhol.

Fließdrückverfahren Das Fließdrückverfahren (auch Drückwalzverfahren oder Projizier-Streckdrücken) ist ein Fertigungsverfahren zur Verarbeitung von Metallen. Es handelt sich um ein spezielles Umformverfahren. Das Werkstück wird dabei durch die Verwendung von Walzen mit hohem Druck, aber niedriger Temperatur (unterhalb der Rekristallisationstemperatur, daher auch Kaltwalzen) geformt, wobei es zu einer hohen Kaltverfestigung kommt. Bei diesem Verfahren wird der Rohstoff so gut verwertet, dass wenig Abfall anfällt. Daher ist es wirtschaftlicher als andere Verfahren. Ein Nachteil ist, dass nur Produkte geringen Durchmessers hergestellt werden können. Zweck des Verfahrens ist die Herstellung von nahtlosen Hohlkörpern, z. B. Rohren. Hohlkörper ohne Naht sind besonders stabil.
Innenhochdruckumformen   Innenhochdruckumformung (kurz IHU) ist dem Hydroforming (meist synonym verwandt) zuzurechnen und bedeutet das Umformen metallischer Rohre oder Hohlkörper im geschlossenen Formwerkzeug mittels Innendruck. Es ähnelt dem Tiefziehen mit Wirkmedien. Genormt ist es in der DIN 8584 und wird zum Zugdruckumformen gezählt. Das Verfahrensprinzip des Innenhochdruckumformens war bereits im 19. Jahrhundert bekannt. Das Verfahren basierte auf der Tatsache, dass sich beim Nachschieben des Materials von den Bauteilenden her eine Volumenänderung bzw. -reduktion im Innern ergibt, wodurch der Umformdruck aufgebaut wurde. Der Prozess konnte also nicht geregelt werden und war daher nur schwer zu beherrschen. Er gewann erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder an Bedeutung, als die hohen Drücke im Wirkmedium erzeugt werden konnten.
Knickbauchen Das Knickbauchen ist ein Zugdruckumformen nach DIN 8584, bei dem längliche Hohlkörper geringer Wanddicke auf einem Längenabschnitt durch in der Längsachse angewendete Druckkräfte an ihrem tangentialen Umfang in Form einer konvexen (Ausbauchen) oder konkaven (Einhalsen) Bauchform aufgeweitet bzw. eingeschnürt werden.
Kragenziehen   Kragenziehen ist ein Umformverfahren, bei dem an Blechen oder Rohren durch Zugdruckbelastung Kragen genannte Blechdurchzüge aufgestellt werden. Nach DIN 8580 gehört Kragenziehen zu dem Umformverfahren Zugdruckumformen.
Tiefziehen   Tiefziehen ist nach DIN 8584 das Zugdruckumformen eines Blechzuschnitts (auch Ronde, Folie, Platte, Tafel oder Platine genannt) in einen einseitig offenen Hohlkörper oder eines vorgezogenen Hohlkörpers in einen solchen mit geringerem Querschnitt ohne gewollte Veränderung der Blechdicke. Ein runder Zuschnitt wird auch Ronde genannt.

Zugumformen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Dieless drawing   Dieless Drawing (DLD), deutsch auch freiesLängen oder formloses oder werkzeugloses[Draht- oder Stab-]Ziehen, unterscheidet sich vom konventionellen Ziehen dadurch, dass das Werkzeug entfällt und an Stelle des Ziehhols(Ziehsteins) eine Heizeinrichtung tritt, die das Material erwärmt und damit unter der äußeren Last zum Fließen bringt. Dieses kontaktlose Halbwarm- oder Warmverfahren ist hauptsächlich im Drahtziehen für Spezialprodukte interessant und gehört zur Verfahrensgruppe Zugumformen.
Hohlprägen   Hohlprägen stellt das partielle Tiefen eines ebenen Werkstücks zwischen einem Stempel und einem Gegenwerkzeug dar. Das Werkzeug dringt nicht überall in das Werkstück ein, und das Gegenwerkzeug hat eine Negativform des Prägestempels. Dadurch wird auf der Rückseite eine Erhebung erzeugt. Die Hohlprägung kann nur bei dünnen und weichen Werkstücken angewendet werden. Typische Anwendungsbeispiele sind die Herstellung von geprägtem Papier, Kassettendecken oder Wandverkleidungen aus Blech, Lincrusta oder auch Leder, von Nummernschildern oder Sicken zur Versteifung von Rohren.
Längen Längen ist ein Fertigungsverfahren der Hauptgruppe Umformen und zählt zusammen mit dem Weiten und Streckziehen (Tiefen) zur Gruppe des Zugumformens. Das Werkstück wird also während der Fertigung auf Zug in Längsrichtung beansprucht. Es wird zwischen den beiden Varianten des Streckens und des Streckrichtens unterschieden.
Streckziehen Das Streckziehen oder Tiefen ist ein Fertigungsverfahren der Hauptgruppe Umformen und gehört nach DIN 8585 zusammen mit dem Längen und Weiten zum Zugumformen
Tiefen (Umformverfahren)

Das Streckziehen oder Tiefen ist ein Fertigungsverfahren der Hauptgruppe Umformenund gehört nach DIN 8585 zusammen mit dem Längen und Weiten zum Zugumformenund kann grob in zwei Verfahrensvarianten unterteilt werden:

  1. Beim einfachen Streckziehen wird das Blech in axial drehbare Klemmvorrichtungen eingespannt und dann mit einem Stempel umgeformt, der als Außenform die Innenform des Blechbauteils aufweist. Das Verfahren kann auch mit zwei- oder vierseitiger Einspannung angewendet werden.
  2. Eine andere Variante ist das Tangentialstreckziehen. Hier wird zuerst das Werkstück bis zur Fließgrenze gestreckt. Anschließend wird das Blech mit einer Kreisbewegung der Einspannung an den Stempel angelegt. Das Verfahren teilt sich so in eine Zug- und Biegeumformung auf. Der Ablauf der Bewegung zum Strecken und Biegen kann so kombiniert werden, dass Biegen und Ziehen gleichzeitig abläuft. Durch den in mindestens zwei Richtungen geführten Weg der Einspannung ist das Ausformen von Hinterschneidungen möglich.
Weiten (Umformverfahren) Weiten ist ein Fertigungsverfahren der Hauptgruppe Umformen und nach DIN 8585 zusammen mit dem Längen und Streckziehen (Tiefen) der Gruppe des Zugumformenszugeordnet. Dabei wird ein hohles Werkstück durch eine radial nach außen wirkende Kraft aufgeweitet. Es wird eingesetzt zur Herstellung von Gehäusen, Trommeln und Karosserieteilen. Neben runden Teilen können auch polygonale Hohlkörper bearbeitet werden. Schweißnähte bergen in diesem Fall jedoch die Gefahr das Werkzeug zu beschädigen.

Urformendes Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abformen Abformen ist die Nachbildung körperlicher Gegenstände mit Hilfe von flüssigen, aber bald erstarrenden Substanzen (Abguss) oder formbaren festen Materialien (Abdruck). Abformen gehört nach DIN 8580 Fertigungsverfahren zu der Gruppe der Urform-Verfahren.
Bridgman-Stockbarger-Methode   Die Bridgman-Stockbarger-Methode (nach dem Physiker Percy Williams Bridgman und Donald C. Stockbarger) ist ein Verfahren zum Ziehen großer Einkristalle, beispielsweise Silizium oder Gallium-Arsenid.
Brikettierung   Die Brikettierung ist ein Verfahren der Pressagglomeration von Materialien. Diese Zusammenballung der Partikel unter erhöhtem Druck erlaubt eine Verdichtung von Stäuben oder Spänen zu zylinderförmigen oder achteckigen Briketts. Zunächst für staubartige Feinkohle entwickelt, findet das Verfahren heute seine Anwendung für zahlreiche Materialien. So werden unter anderem Holzstäuben und -spänen zu Holzbriketts komprimiert, auch Schleif- und Fräsabfälle (Metalle, Schaumpolystyrol, Späne andere Kunststoffe), Ofenstäube, Torf, Altpapier, Feinfraktionen aus der Naturfaserverarbeitung und sogar Klärschlamm werden auf diese Weise verdichtet.
Czochralski-Verfahren   Das Czochralski-Verfahren ist ein Verfahren der Werkstofftechnik zur Herstellung von einkristallinenWerkstoffen(Kristallzüchtung). Es ist auch als Tiegelziehverfahren oder Ziehen aus der Schmelze bekannt. Im Tiegel wird die zu kristallisierende Substanz wenige Grad über dem Schmelzpunkt gehalten (innerhalb des Ostwald-Miers-Bereiches, in dem keine spontane Keimbildung stattfindet). In ihre Oberfläche wird ein Keim (z. B. kleiner Einkristall) der zu züchtenden Substanz eingetaucht. Durch Drehen und langsames Nach-oben-ziehen – ohne dass der Kontakt zu der Schmelze abreißt – wächst das erstarrende Material zu einem Einkristall, der das Kristallgitter des Keims fortsetzt. Das Czochralski-Verfahren wurde 1916 im Metall-Labor der AEG vom polnischenChemiker Jan Czochralski (1885–1953, 1904–1929 in Deutschland) durch ein Versehen entdeckt: er tauchte seine Schreibfeder in einen Schmelztiegel mit flüssigem Zinn anstatt ins Tintenfass. Daraufhin entwickelte und verbesserte er das Verfahren, wies nach, dass damit Einkristalle hergestellt werden können und benutzte es, um Kristallisationsgeschwindigkeiten abzuschätzen.
Elektrospinnen Unter Elektrospinnen versteht man die Herstellung von meist sehr dünnen Fasern aus Polymerlösungen durch die Behandlung in einem elektrischen Feld.
Extrusion (Verfahrenstechnik) Bei der Extrusion (von lateinisch extrudere = hinausstoßen, -treiben) werden feste bis dickflüssige härtbare Massen unter Druck kontinuierlich aus einer formgebenden Öffnung (auch als Düse, Matrize oder Mundstück bezeichnet) herausgepresst. Dabei entstehen Körper mit dem Querschnitt der Öffnung, Extrudat genannt, in theoretisch beliebiger Länge.

Die Extrusion von keramischen Massen wird auch Strangpressen genannt. Ein ähnliches Verfahren ist das Strangpressen von Metallen.

Extrusionsblasformen   Das Extrusionsblasformen, auch Hohlkörperblasen genannt, ist ein Verfahren der Kunststoffverarbeitung zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischenKunststoffen. Dabei wird das aufgeschmolzene Polymer über eine Förderschnecke durch die Düse gepresst, so dass ein schlauchförmiger Vorformling entsteht (Extrusion). Dieser wird in eine Blasform übergeben und durch Innendruck den Innenkonturen der Form angepasst (Blasformen). Auf diese Weise hergestellte Hohlkörper finden sowohl als Primärpackmittel wie Kanister oder Fässer als auch als technische Bauteile wie Kraftstofftanks oder Lüftungskanäle Verwendung. Das Extrusionsblasformen erlaubt die Herstellung von Hohlkörpern mit einem Volumen von etwa einem Milliliter (Augentropfenampullen) bis zehn Kubikmetern (Öltanks). Typisches Erkennungsmerkmal für extrusionsblasgeformte Verpackungen ist eine Quetschnaht an der Unterseite. Für druckbelastete Flaschen (beispielsweise für kohlensäurehaltige Getränke) wird in der Regel das Spritzstreckblasen angewendet.
Formpressen Formpressen ist ein Herstellungsverfahren für Kunststoffe, geeignet für leicht gewölbte oder flache Bauteile. Haupteinsatzgebiet dieses Verfahrens ist die Automobilindustrie, wo es zur Produktion größerer Bauteile mit zweidimensionaler oder einfacher dreidimensionaler Struktur, wie zum Beispiel Motorhauben, Stoßfängern, Spoilern oder Heckklappen eingesetzt wird. Es können sowohl duroplastische als auch thermoplastische Kunststoffe verarbeitet werden.
Fügen durch Urformen Das Fügen durch Urformen ist eine Gruppe von Fertigungsverfahren aus der Hauptgruppe Fügen, die Methoden des Urformen nutzt.

Die urformenden Verfahren (insbesondere Gießen und Sintern) können genutzt werden um an einem Werkstück mit geometrisch definierter Form ein Ergänzungswerkstück anzubringen das aus formlosen Stoff (Schmelze, Pulver etc.) gebildet wird oder um zwei Werkstücke miteinander zu verbinden zum Beispiel wenn beide umgossen werden. Außerdem kann der formlose Stoff in Hohlräume eines Werkstückes eingebracht werden um die Festigkeit zu erhöhen.

Galvanoformen   Galvanoformen ist das Urformen aus dem ionisierten Zustand, wobei Metall elektrolytisch aus einem wässrigen Salzbad abgeschieden wird. Es dient hauptsächlich zur Erzeugung metallischer Beschichtungen oder zur Herstellung selbsttragender metallischer Werkstücke, meist in Kupfer- oder Nickelhochleistungsbädern.
Heißisostatisches Pressen Heißisostatisches Pressen (HIP) ist eine Entwicklung in der Fertigungstechnik, bei der Pulver und Feststoffe, besonders Keramiken und Metalle, gleichzeitig heiß gepresst und gesintert werden.
Holzextrusion   Die Holzextrusion ist ein kunststofftechnisches Verfahren (Extrusion), mit dem unter Verwendung von Holz und Kunststoffen in einem kontinuierlichen Verfahren Wood-Plastic-Composites hergestellt werden. Dazu werden die eingesetzten Compound-Materialien zunächst in einem Extruder gemischt, aufgeschmolzen und homogenisiert. Weiterhin wird im Extruder der für das Durchfließen der Spritzdüse notwendige Druck aufgebaut. Nach dem Austreten aus der Düse erstarrt das Material in der gewünschten Form und kann weiterbearbeitet werden.
LIGA (Fertigungsverfahren)   Das deutsche Akronym LIGA oder LiGA (steht für die Verfahrensschritte: Lithographie, Galvanik und Abformung) bezeichnet ein Verfahren, welches auf einer Kombination von Tiefenfotolithographie, Galvanikund Mikroabformung basiert. Das LIGA-Verfahren wurde Anfang der 1980er Jahre am damaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe von einem Team unter Leitung von Erwin Willy Becker und Wolfgang Ehrfeld im Rahmen der Entwicklung des Trenndüsenverfahrens zur Urananreicherung entwickelt, um extrem kleine Trenndüsen herstellen zu können.
Laserverrunden Das Fertigungsverfahren Laserverrunden dient dazu, scharfkantige Wellenabsätze, Werkzeug- und Blechkanten aus Metall abzurunden. Nach DIN 8580 ist das Fertigungsverfahren Laserverrunden der Hauptgruppe 1.1: Urformen aus flüssigem Zustand zuzuordnen.
Matrixspinnen   Das Matrixspinnen ist ein Verfahren zur Herstellung von PTFE-Fasern. Es handelt sich hierbei allgemein um eine Art Nassspinnverfahren, speziell um ein modifiziertes Viskoseverfahren. Aufgrund der durch das Spinnverfahren bedingten charakteristischen Braunfärbung werden solche PTFE-Fasern oftmals als braunes PTFE bezeichnet.
Metallsprayverfahren Für die Herstellung einer höheren Stückzahl gleichartiger Werkstücke ist der Einsatz des Metallsprayverfahrens zur Formherstellung günstig. Diese Formen werden anschließend z. B. zum Spritzgießen oder Blasen von Kunststoffteilen genutzt. Das Metallsprayverfahren ist damit nur ein Element bei der Vervielfältigung der Prototypen, dem sich die eigentliche Herstellung der Klein- oder Mittelserie anschließen muss.
Nassspinnen Unter Nassspinnen versteht man die Herstellung von Fasern aus Polymerlösungen, die in ein Fällbad mit einem weiteren Lösungsmittel(gemisch) eingedüst werden. Dabei fällt das Polymer aus, und eines oder mehrere Filamente können nach mehreren weiteren Verarbeitungsschritten als Faser aufgewickelt werden. Das Nassspinnverfahren kommt bei solchen Polymeren zum Einsatz, die entweder nicht schmelzbar sind, sehr temperaturempfindlich sind, oder überhaupt nur in speziellen Lösungsmittelsystemen verarbeitet werden können.
Pedestalverfahren Das Pedestalverfahren ist ein Verfahren zur Herstellung von hochreinen einkristallinenWerkstoffen (Kristallzucht).
Plastination   Die Plastination ist ein Konservierungsverfahrenfür verwesliche biologische Präparate, das vor allem bei der anatomischen Präparation von Körpern und Körperteilen Verwendung findet.

Die Plastination wurde im Anatomischen Institut der Universität Heidelberg von Gunther von Hagens entwickelt und erhielt 1978 eine Patenterteilung. Die Methode, Wasser aus den Zellen im Vakuum durch Kunststoff zu ersetzen, ist schon viele Jahre in der Histologie bekannt. Hagens’ Verfahren machte aber die Konservierung sehr großer organischer Präparate möglich.

Properziverfahren Das Properziverfahren – in der weiterentwickelten Form auch als Gießradverfahren bekannt – ist eine spezielle metallurgische Fertigungstechnik, die es ermöglicht, dünne Kupfer-, Messing- und Aluminiumstränge mit einem Durchmesser im Millimeterbereich herzustellen. Die Drähte werden für Kabelspinnen, Ankerwicklungen, stromführende Leitungen und viele andere Zwecke benötigt.
Reaction Injection Moulding Reaction Injection Moulding (RIM) oder Reinforced Reaction Injection Moulding(RRIM) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von Kunststoffformteilen. Dabei werden zwei Komponenten (und eventuell weitere Zusätze) in einem Mischer intensiv gemischt und unmittelbar anschließend als Reaktionsmasse in ein formgebendes Werkzeug gespritzt. Die Aushärtung findet in der Form statt. Kennzeichnend für dieses Verfahren ist unter anderem ein geringer Zuhaltedruck der Formwerkzeuge. Die Zeiträume, die benötigt werden, um das Formwerkzeug für ein neues Formteil zur Verfügung zu stellen, dieses Verfahrens liegen zwischen einer Minute und fünf Minuten. RIM findet bevorzugt bei der Herstellung von Formteilen aus Polyurethan, wie z. B. für die Automobilindustrie, Verwendung.
Reaktive Extrusion Die reaktive Extrusion stammt aus der Kunststoffverarbeitung und ist ein Sonderverfahren der Extrusion. Während der Schwerpunkt der Extrusion im Wesentlichen auf der Formgebung (z. B. der Herstellung von Rohren, Halbzeugen etc.) liegt, werden bei der reaktiven Extrusion zunächst verschiedene Komponenten über chemische Reaktion(en) kovalent miteinander verbunden. Verwendet werden hierfür meist Doppelschneckenextruder, da sie sich in Bezug auf ihr Dispersionsverhalten am besten für diesen Prozess eignen.
Schmelzschleudern   Das Schmelzschleudern ist ein Verfahren der Rascherstarrungstechnik.

Hierbei werden durch sehr schnelles Abkühlen einer SchmelzeMaterialien mit besonderen Eigenschaften hergestellt. Beispielsweise sind Metalle in der Regel kristallin, einige Legierungen können aber durch sehr schnelles abkühlen aus dem schmelzflüssigen Zustand als „metallische Gläser“ erhalten werden. Beim Schmelzschleudern wird dazu die Schmelze mittels einer Düse auf ein – oft mit Wasser gekühltes – Kupferrad gebracht, wo sie sofort erstarrt. Die Abkühlgeschwindigkeiten betragen hierbei ca. 10.000 bis 1.000.000 °C pro Sekunde. Durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit wird das so erhaltene Band vom Rad abgeschleudert.

Schmelzspinnen Unter Schmelzspinnen (engl. melt spinning) versteht man die Herstellung von Fasernaus aufgeschmolzenem Polymeren, wobei die Polymerschmelze durch Spinndüsengepresst wird und anschließend die entstehenden Schmelzestrahlen durch verschiedene Nachbehandlungsmethoden verfestigt werden. Bei Einsatz einer Spinndüse mit nur einer Düsenbohrung zumeist größeren Durchmessers entsteht ein sogenanntes Monofil, bei Spinndüsen mit mehreren Düsenlöchern ein Multifilament. Gängige Polymere für Schmelzspinnverfahren sind Polypropylen, Polyester (speziell das PET = Polyethylenterephthalat) und Polyamid. Es ist darüber hinaus möglich mehrere Polymere in einem Filament in definierter Geometrie simultan beim Spinnen zu mischen, wofür das Bikomponentenschmelzspinnverfahren verwandt wird. Das Schmelzspinnen ist das gängigste und produktivste Verfahren um Fasern herzustellen.
Single Line Injection Single Line Injection (SLI) ist ein patentiertes Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen. Patentinhaber ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik (früher: Institut für Strukturmechanik).
Sintern Sintern ist ein Verfahren zur Herstellung oder Veränderung von Werkstoffen. Dabei werden feinkörnige keramische oder metallische Stoffe – oft unter erhöhtem Druck – erhitzt, wobei die Temperaturen jedoch unterhalb der Schmelztemperatur der Hauptkomponenten bleiben, so dass die Gestalt (Form) des Werkstückes erhalten bleibt. Dabei kommt es in der Regel zu einer Schwindung, weil sich die Partikel des Ausgangsmaterials verdichten und Porenräume aufgefüllt werden. Man unterscheidet grundsätzlich das Festphasensintern und das Flüssigphasensintern, bei dem es auch zu einer Schmelze kommt. Sinterprozesse besitzen große Bedeutung bei der Keramikherstellung („Sinterglaskeramik“) und in der Metallurgie(„Sintermetalle“ und „Pulvermetallurgie“)
Spark Plasma Sintering Spark Plasma Sintern (SPS) ist ein mit Heißpressen vergleichbares Sinterverfahren. Es ist auch unter den Synonymen „Feld-Aktiviertes Sintern“ (FAST) und DC-Current Sintering bekannt. Der Term Spark Plasma Sintern ist umstritten, da bisher kein Nachweis erbracht wurde, dass Funken („Sparks“) oder ein Plasma während der Sintervorgangs auftreten. Sinterverfahren dienen zur Kompaktierung von pulverförmigen Materialien.
Spinnen   Spinnen bedeutet zum einen das „Verspinnen“ von Stapelfasern zu Garn (umgangssprachlich auch als Faden bezeichnet) in der Textilindustrie, zum anderen das „Erspinnen“ von Filamenten (Endlosfasern) aus natürlichen und synthetischen Polymeren sowie nichtpolymeren Rohstoffen in der Chemiefaserindustrie. Das Erspinnen von Chemiefasern wird auch als Primärspinnen, das Spinnen in der Textilindustrie als Sekundärspinnen bezeichnet.
Spritzpressen Das Resin Transfer MouldingBE oder Resin Transfer MoldingAE (RTM) ist ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Duroplasten und Elastomeren. Im Vergleich zum Pressen wird hierbei die Formmasse mittels Kolben von einer meist beheizten Vorkammer über Verteilerkanäle in das Formnest eingespritzt, worin sie unter Wärme und Druck aushärtet.

Als Formmasse können Formaldehydharze (PF, MF usw.) und Reaktionsharze (UP, EP) mit kleinen Füllstoffpartikeln und Elastomere verwendet werden.

Sprühkompaktieren Sprühkompaktieren ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe der Urformverfahren. Dabei wird zur Herstellung von endkonturnahen Bauteilen oder von Halbzeugen (Blöcke, Bolzen, Scheiben, Bleche, Rohre) eine Metallschmelze durch eine Düse versprüht. Der Sprühstrahl ist auf ein Substrat oder eine Auffangfläche gerichtet, wo die flüssigen oder in der Erstarrung befindlichen Schmelztröpfchen zu einem festen Körper „kompaktiert“ werden. Versetzt man die Auffangfläche in eine langsame Rotation und zieht sie sukzessive nach unten weg, dann „wächst“ im Gegenzug ein bolzenförmiger Körper herauf. Als einer der Pioniere der Sprühkompaktierung gilt Professor Singer, der in den 1970er Jahren an der Universität Swansea in Wales neue Wege zur Urformung von Stahl suchte.
Strangziehen   Das Strangziehverfahren (auch Pultrusionsverfahren oder Pultrudieren) ist ein kontinuierliches Herstellungsverfahren zur Fertigung von faserverstärkten Kunststoffprofilen. Anfang 1954 entwickelte Ernst Kühne das Strangziehverfahren (Pultrusion) in einem technologischen Entwicklungslaboratorium eines internationalen Elektrokonzerns.
Streckblasen   Das Streckblasen oder auch Spritzstreckblasen ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff, wie PET, PVC und PP. Dieses Verfahren wird zur Herstellung von PET-Flaschen eingesetzt. Das Verfahren grenzt sich ab vom Extrusionsblasformen, durch das ein Hohlkörper aus einem nur in die Länge gezogenen thermoplastischen Schlauch hergestellt wird. Im Streckblasprozess werden Hohlkörper hergestellt, die in Umfangs- und Längsrichtung verstreckt sind. Diese Verfahrensweise basiert auf der biaxialen (in zwei Richtungen) Ausrichtung der Makromoleküle im Kunststoff. Das Kennzeichen der im Streckblasprozess hergestellten Hohlkörper ist ein am Behälterboden erkennbarer Angusspunkt im Gegensatz zu den bei extrudierten Behältern sichtbaren Quetschnähten.
Streckspinnverfahren Als Streckspinnverfahren wird ein Verfahren bezeichnet, das zur Erzeugung von Viskosefasern angewandt wird. Hierbei werden die aus einer Spinndüse kommenden Filamente vor dem Erstarren gestreckt, um die Festigkeit zu erhöhen und um deren Durchmesser zu verringern.
Streichverarbeitung Eine Streichverarbeitung ist eine in der PVC-Verarbeitung angewandte Technologie. Dazu wird eine PVC-Paste (Dispersion von PVC-Pulver in relativ viel Weichmacher) in einer Streichanlage mit einem Streichmesser (Rakel) oder einer Walze auf einer geeigneten Unterlage aufgetragen und anschließend in einem Gelierkanal mittels Heißluft oder Infrarot-Licht zu Weich-PVC-Produkten geliert.
Thixoforming Thixoforming, auch bekannt als Thixoverfahren, Thixocasting und Semi-Solid Metal Casting (SSM), ist ein Urformverfahren in der Metallverarbeitung, das die Vorteile des Gießens und Schmiedens vereint.

Die zu verarbeitende Legierung wird bis zur Übergangstemperatur zwischen fest und flüssig erhitzt. An dieser Schwelle, die je nach Material nur wenige Zehntel Kelvin beträgt, ist der thixotrope Zustand erreicht. Ziel ist eine Mikrostruktur, in der feinverteilte, kristallisierte Bestandteile in zusammenhängende Schmelzbereiche eingebettet sind. Neben der genauen Temperaturregelung werden in der Industrie meist chemische Kornfeinungsverfahren und das elektromagnetische Rühren angewandt.

Tiegelziehen   Das Czochralski-Verfahren ist ein Verfahren der Werkstofftechnik zur Herstellung von einkristallinenWerkstoffen (Kristallzüchtung). Es ist auch als Tiegelziehverfahren oder Ziehen aus der Schmelze bekannt. Im Tiegel wird die zu kristallisierende Substanz wenige Grad über dem Schmelzpunkt gehalten (innerhalb des Ostwald-Miers-Bereiches, in dem keine spontane Keimbildung stattfindet). In ihre Oberfläche wird ein Keim (z. B. kleiner Einkristall) der zu züchtenden Substanz eingetaucht. Durch Drehen und langsames Nach-oben-ziehen – ohne dass der Kontakt zu der Schmelze abreißt – wächst das erstarrende Material zu einem Einkristall, der das Kristallgitter des Keims fortsetzt. Das Czochralski-Verfahren wurde 1916 im Metall-Labor der AEG vom polnischen Chemiker Jan Czochralski (1885–1953, 1904–1929 in Deutschland) durch ein Versehen entdeckt: er tauchte seine Schreibfeder in einen Schmelztiegel mit flüssigem Zinn anstatt ins Tintenfass. Daraufhin entwickelte und verbesserte er das Verfahren, wies nach, dass damit Einkristalle hergestellt werden können und benutzte es, um Kristallisationsgeschwindigkeiten abzuschätzen.
Trockenspinnen Das Trockenspinnen ist ein Spinnverfahren, um synthetische Fasern wie Acetat oder Polyacryl herzustellen.

Das Kunststoffmaterial wird durch Zugabe von Lösungsmittel verflüssigt und mit 5–20 Bar durch Spinndüsen gepresst. Sobald die Masse aus den Düsen austritt, wird das Lösungsmittel mit Hilfe von vorbeigeblasener Warmluft zum Verdunsten gebracht und Filamente entstehen.

Dieses Verfahren wird wie das Nassspinnen als Lösungsspinnverfahren bezeichnet.

Verneuil-Verfahren   Heute wird das Verneuil-Verfahren zur Herstellung von Saphirglas aus synthetischem Saphir verwendet, ursprünglich wurde das Verfahren für die Rubinsynthese entwickelt. Das Verneuil-Verfahren ist ein tiegelfreies Flammschmelzverfahren für die Herstellung synthetischer Edelsteine, das 1902 vom französischen Chemiker Auguste Verneuil veröffentlicht wurde
Vitrifizierung Vitrifizierung (auch Vitrifikation, von lateinisch vitrum ‚Glas‘, genannt) ist das Festwerden einer Flüssigkeit durch Erhöhung ihrer Viskosität, während sie abgekühlt wird – wobei eine Kristallisation ausbleibt und somit ein amorphes Material (Glas) entsteht. Das kann z. B. erreicht werden durch extrem schnelles Abkühlen (z. B. in flüssigem Stickstoff) im Zusammenspiel mit Zusätzen, die die Kristallisation verhindern (sogenannte Kryoprotektiva).
Zonenschmelzverfahren   Das Zonenschmelzverfahren (auch: „Zonenziehen“) ist ein Verfahren zur Herstellung von hochreinen einkristallinen Werkstoffen. Andere Bezeichnungen für Zonenschmelzen sind Float-Zone-Verfahren, Fließzonenverfahren, Zonenreinigung, Zonenrandschmelzverfahren oder Zonenfloating. Es wurde 1950/51 durch William Gardner Pfann an den Bell Laboratories entwickelt.
Überschlagtechnik Die Überschlagtechnik wird im Keramikbereich dazu benutzt um großformatige Keramikteile bis hin zu ganzen Kachelöfen komplett mit weichem Ton aufzubauen und sie dann, während des Trocknungsprozesses wieder in einzelne Kachelteile zu zerlegen, um so handhabbare Stücke zu erhalten. Anfang bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Überschlagtechnik erfunden, um die ausladenden Formen des Barock und Rokoko im Kachelofenbereich zu verwirklichen. Zu dieser Zeit wurde noch der ganze Ofen in Originalgröße als Holzgerüst aufgebaut, auf das dann weiche Tonblätter aufgelegt („überschlagen“) wurden.

Additives Fertigungsverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
3D-Siebdruckverfahren Das 3D-Siebdruckverfahren (engl. 3D screen printing) ist ein binderbasiertes, generatives Formgebungsverfahren zur Herstellung von dreidimensionalen Bauteilen, das als Weiterentwicklung des am Anfang des 20. Jahrhunderts etablierten 2D-Siebdruckverfahrens zu sehen ist.
Binder Jetting Das Binder Jetting (auch 3D-Drucken) ist ein additives Fertigungsverfahren, bei dem pulverförmiges Ausgangsmaterial an ausgewählten Stellen mit einem Binderverklebt wird, um so Werkstücke zu erzeugen.
Continuous Liquid Interface Production   Das CLIP-Verfahren (englisch Continuous Liquid Interface Production) ist ein proprietäres 3D-Druck-Verfahren, das Photopolymerisation verwendet um glatte, feste Objekte aus Kunstharz in einer Vielzahl von Formen herzustellen Es wurde von Joseph DeSimone, Alexander und Nikita Ermoshkin und Edwad T. Samulski erfunden und war ursprünglich von EiPi Systems lizenziert. Es wird heute (2018) von der Firma Carbon weiterentwickelt.
Elektronenstrahlschmelzen   (Selektives) Elektronenstrahlschmelzen ((Selective) Electron Beam Melting, (S)EBM) oder auch Elektronenstrahlsintern ist ein additives Fertigungsverfahren zur schichtweisen Herstellung von metallischen Bauteilen aus dem Pulverbett. Das Verfahren wird zum pulverbettbasierten Schmelzen gezählt und ist eng mit dem selektiven Laserstrahlschmelzen verwandt. Das Elektronenstrahlschmelzen wurde 1993 von Ralf Larsson in Schweden zum Patent angemeldet. Nach Erteilung des Patents 1997, gründete er die Firma Arcam AB, um das Verfahren kommerziell zu vertreiben. Arcam AB ist größter Anbieter von EBM-Anlagen und Inhaber der Marke EBM.
Fused Deposition Modeling   Fused Deposition Modeling(FDM; deutsch: Schmelzschichtung) oder Fused Filament Fabrication (FFF) bezeichnet ein Fertigungsverfahren aus dem Bereich des Rapid Prototyping, mit dem ein Werkstück schichtweise aus einem schmelzfähigenKunststoff oder auch – in neueren Technologien – aus geschmolzenem Metall aufgebaut wird. Maschinen für das FDM gehören zur Maschinenklasse der 3D-Drucker.
Laminated Object Manufacturing   Laminated Object Manufacturing (LOM) ist ein Fertigungsverfahren aus dem Bereich des Rapid Prototyping, mit dem ein Werkstück schichtweise aus Papier aufgebaut wird.
MELATO Als Metal Laminated Tooling (MELATO) bezeichnet man die Herstellung von Werkzeugen durch schichtweisen Aufbau aus Metallblechen. MELATO gehört als generatives Fertigungsverfahren zu den Rapid Prototyping Technologien. D. h. die mit MELATO gefertigten Werkzeuge werden schnell und kostengünstig gefertigt. Sie dienen für Prototypenserien oder kleinere Serien.
Multi Jet Modeling Der Begriff Multi-Jet Modeling (MJM) bezeichnet ein Verfahren des Rapid Prototyping, bei dem ein Modell durch einen Druckkopf mit mehreren linear angeordneten Düsen, der ähnlich wie der Druckkopf eines Tintenstrahldruckers funktioniert, schichtweise aufgebaut wird. Maschinen, mit denen das Multi-Jet Modeling ausgeführt wird, gehören zur Maschinenklasse der 3D-Drucker.
Selektives Laserschmelzen Das selektive Laserschmelzen (englisch Selective Laser Melting, Abk. SLM) ist ein additives Fertigungsverfahren, das zur Gruppe der Strahlschmelzverfahren gehört. Ähnliche Verfahren sind das Elektronenstrahlschmelzenund das selektive Lasersintern.
Selektives Lasersintern Selektives Lasersintern (SLS) ist ein additives Fertigungsverfahren, um räumliche Strukturen durch Sintern mit einem Laser aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff herzustellen.
Stereolithografie   Stereolithografie (abgekürzt SL[1] oder SLA[2]) (zusammengesetzt aus den Worten Stereo, nach dem altgriechisch στερεός stereos, deutsch ‚hart, fest, körperlich‘, auch im Sinne von ‚räumlich‘ und Lithografie, der Drucktechnik nach dem λίθος lithos ‚Stein‘ und γράφειν graphein ‚schreiben‘) ist das älteste patentierte additive Fertigungsverfahren, bei dem ein Werkstück durch frei im Raum materialisierende (Raster-)Punkte schichtenweise aufgebaut wird. Die Fertigung eines Teils oder mehrerer Teile gleichzeitig erfolgt üblicherweise vollautomatisch aus am Computer erstellten CAD-Daten.
Zwei-Photonen-Lithographie Beim 3D-Druck mit Zwei-Photonen-Lithographie handelt es sich um ein Verfahren der Photopolymerisation. An der Technischen Universität Wien wurde im Jahre 2012 ein entsprechender Hochpräzisions-3D-Drucker entwickelt. 3D-Drucker erstellen Objekte, indem Material Schicht für Schicht aufgetragen wird. Die Anmeldung des Patents erfolgte 1984 durch den US-Physiker Chuck Hull.

Gießverfahren Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Afrikanischer Gelbguss   Afrikanischer Gelbguss ist ein afrikanisch-eisenzeitliches Gussverfahren für unterschiedliche Metalllegierungen im Wachsausschmelzverfahren. Der Gelbguss war ursprünglich eine höfische Kunst (Aulik) der eisenzeitlichen Königreiche in Afrika. Die Büsten von Benin stellen Könige und Götter dar und dienten der Ahnenverehrung. Reliefplatten wurden an den Fassaden von Tempeln und Residenzen angebracht. Man stellte auch Schmuck her. Die Goldgewichte der Aschanti(Figuren von Tieren und Pflanzen) dienten zum Abwiegen des Goldstaubes. Der Goldhandel war die Voraussetzung für die Einführung der Technik südlich der Sahara und den Import von Metallen.
Alfer-Verfahren Das Alfer-Verfahren bezeichnet eine Technik, bei der eine Aluminium-Legierung („Al“) um aus Eisen (lateinisch ferrum → „Fer“) gefertigte Teile herumgegossen wird. Es wird unter anderem bei der Herstellung von Grauguss-Laufflächenbuchsen für Motorzylinder angewendet.
Aluminiumdruckguss Unter Aluminiumdruckguss versteht man ein Druckgussverfahren, bei dem Aluminiumim flüssigen oder teigigen Zustand unter hohem Druck in eine vorgewärmte Stahlform gepresst wird. Es verdrängt die in der Form vorhandene Luft und wird während des Erstarrungsvorganges unter Druck gehalten. Die Dauerform aus Stahl ist das um das Schwindmaß vergrößerte genaue Negativ des herzustellenden Abgusses. Die Form besteht aus zwei Hälften (ggf. zusätzliche Schieber), so dass sie nach dem Füllvorgang und Erstarren des Metalls geöffnet und der Abguss aus ihr entfernt werden kann. Aluminiumdruckguss kann grundsätzlich nur auf Kaltkammer-Druckgießmaschinen produziert werden.
Blasformen Das Blasformen ist ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen und zählt zu den Spritzgießsonderverfahren.
Blockguss   Blockguss ist ein Verfahren zum Gießen von Halbzeug aus Metallen und ihren Legierungen. Vergossen werden Knetlegierungen, statt der Gießerei sonst üblichen Gusslegierungen.
Bronzeguss   Der Bronzeguss ist ein Gießverfahren, bei dem flüssige Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, in eine Form gegossen wird, um einen gewünschten Gegenstand aus Bronze herzustellen. Typische Produkte waren und sind u. a. Glocken, Epitaphe, Plastiken, Werkzeuge, Kanonen, Spiegel und Schmuck. Der Bronzeguss hat eine lange Tradition, die bis in das Neolithikum zurückreicht. Im 4. vorchristlichen Jahrtausend haben Menschen begonnen, Kupfer zu schmelzen und zu gießen. Erste Nachweise für gegossenes Kupfer in Mitteleuropa sind Tiegelfunde aus der Pfyner Kultur, Schweiz. Ab etwa 2200 v. Chr. taucht Zinn-Bronze regelmäßig in Mitteleuropa auf.
Castrip Castrip bezeichnet ein Gießverfahren für Stahl.

Bei diesem Verfahren wird ein Band aus Stahl erzeugt, indem heißer, flüssiger Stahl direkt zwischen zwei Walzen gegossen wird, die nur einen geringen Abstand zueinander haben.

Cobapress   Cobapress ist ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Aluminium.
Druckguss   Druckguss (englisch High Pressure Die Casting (HPDC)) ist ein Gießverfahren für die Serien- oder Massenproduktion. Hierfür kommen in der Regel Gusslegierungen mit niedrigem Schmelzpunkt zum Einsatz.
Elektroschlacke-Umschmelzverfahren   Elektroschlacke-Umschmelzverfahren (Abkürzung ESU) ist ein metallurgisches Verfahren zur Herstellung von Stählen mit hoher Reinheit, gerichtet erstarrtem und somit fehlerfreiem Gefüge. Bei diesem Verfahren wird ein fester Stahlblock in das Schlackenbad einer Kokille eingetaucht, welches gleichzeitig als elektrischer Widerstand fungiert. Der Block fungiert als stromführende Elektrode und schmilzt ab. Beim Durchgang durch die Schlacke werden Schwefel und nichtmetallische Einschlüsse von der Schlacke aufgenommen und später abgeschieden. Der Stahl erstarrt unter der Schlacke in einer Kupferkokille.
Endless Strip Production Die Endless Strip Production (deutsch etwa Endlosbandproduktion) ist ein Gießverfahren zur Erzeugung von Flachband aus Stahl, bei welcher der Gießprozess und der Walzprozess gekoppelt sind.
Exjection Das Exjection-Verfahren (auch: Extrusionsspritzguss) zählt zu den Spritzgusssonderverfahren. Das Verfahren ist eine Kombination aus Extrusion und Spritzgießen und dient zur Herstellung langer, dünnwandiger und strukturierter Bauteile, auch aus zähfließenden Thermoplasten auf verhältnismäßig kleinen Spritzgussmaschinen mit geringer Schließkraft.

Der Grundgedanke von Exjection besteht darin, die beim Spritzguss normalerweise feststehende Formkavität durch den Formaufbau im Verhältnis zum Anspritzpunkt zu verschieben und dadurch die Bauteillänge vom erzielbaren Fließweg zu entkoppeln. Damit wird es möglich aus den üblichen, hochviskosen Formmassen Bauteile und Komponenten ohne eine prozesstechnische Beschränkung der Bauteillänge zu fertigen.

Feingießen   Feingießen (engl.: Investment casting), ist ein Verfahren zur Herstellung von Gussteilen (Formguss), mittels dessen auch kleine und kleinste Teile formgetreu und bei minimierter Nachbearbeitung hergestellt werden können. Feingießen ist klassifiziert als Guss aus verlorenen Modellen und verlorenen Formen, da sowohl das Modell, meist aus Wachs oder Kunststoff bestehend, als auch die Form nach dem Guss nicht mehr vorhanden sind.
Formguss Formguss ist ein Gießverfahren. Unter Formguss versteht man die Gesamtheit technischer Möglichkeiten, geschmolzene Metalle – entweder rein oder als Legierung – in eine von der künftigen Verwendung bestimmte Form zu bringen. Dies schließt moderne Techniken, wie den Gradientenguss und den fertigungstechnisch verwandten Hybridguss ein, nicht aber das Gießen von Rohlingen, die den späteren Verwendungszweck zwar andeuten, aber intensiv weiterbearbeitet werden müssen (Beispiele: Gesenkschmieden, Tiefziehen). Das Gießen von Kunststoffen erfolgt meist als Spritzguss von Thermoplasten oder mit Gießharz als Material. Die Herstellung metallischer Schmuck- und Gebrauchsgegenstände durch Gießen geschmolzenen Metalls in eine Form war schon in der frühen Bronzezeit bekannt.
Gashinterdruck-Verfahren Das Gashinterdruck-Verfahren (kurz GHD) ist ein spezialisiertes Spritzgussverfahren, bei dem die Formgebung eines Formteils durch ein Gaspolster zwischen Formteil und Werkzeugwand unterstützt wird.
Gießverfahren Gießverfahren sind Fertigungsverfahren und Verfahrensvarianten zum Gießen von Metallen. Für das Gießen von Lebensmitteln siehe Mogultechnik, für das Gießen von Beton und Keramik siehe dort. Für die Verarbeitung von Polymerbeton siehe Mineralguss. Das Gießen in der Zahnmedizin ist unter Einbettmassebeschrieben. Für die Vor- und Nachbereitung des Gießens (Formherstellung, Schmelzen der Metalle etc.) siehe Gießen (Metall).
Gradientenguss Der Gradientenguss ist ein Gießverfahren in Formgießereien.

Die Bezeichnung wird vom Begriff des Temperaturgradienten abgeleitet, der als Maß für die Abkühlung einer Schmelze in der Gussform dient. Für zwei verschiedene Schmelzen ergeben sich auch unterschiedliche Temperaturgradienten. Damit wird es ermöglicht dass sich eine Schmelze mit einer rascheren Abkühlung in der Gießform, also einem hohen Temperaturgradienten, zuerst an bestimmten Stellen der Form soweit verfestigt, dass sie mit einer Schmelze anderer Zusammensetzung über- oder umgossen werden kann. Dort wo die Schmelzen aufeinandertreffen, entstehen sie verbindende intermetallische Phasen, die aus Elementen beider Schmelzen bestehen.

In-Mold-Verfahren Das In-Mold-Verfahren (oder In-Mould-Verfahren) findet vor allem beim Spritzgießen, aber auch im Thermoformen als In-Mold-Labeling Anwendung. Dabei werden in das Thermoform- bzw. Spritzgießwerkzeug eingelegte Substrate wie Stoff, Papier, Holzfurnier oder beliebig bedruckte oder strukturierte Folien hinterspritzt. Dies gelingt relativ zuverlässig. Auf diese Weise entstehen in einem Arbeitsschritt anspruchsvolle Oberflächen.
In-Mould Decoration In-Mould Decoration (IMD) bezeichnet eine spezielle Form der Verzierung von Kunststoffteilen mit einer farbigen und abriebfesten Beschichtung.

Die in der Praxis häufigste Form der Dekoration sind dünne Folien, die auf einen spritzgegossenen Grundkörper aufgebracht werden (In-Mould-Labeling).

Innendruck-Spritzgießen   Innendruck-Spritzgießen oder auch Fluidinjektionstechnik (FIT) ist ein spezialisiertes Spritzgussverfahren zur Herstellung hohler Werkstücke. Nach einem Arbeitsschritt des herkömmlichen Spritzgießens bzw. nach einer definierten Teilfüllung der Gussform wird ein vorübergehender Füllstoff (Wasser oder inertes Gas, in der Regel Stickstoff) so in eine teilgefüllte Form injiziert, dass es als inneres Formstück (Kern) wirkt. Durch die Verdrängung der Schmelze aus der Mitte wächst zum einen ein Hohlraum und zum anderen wird die Schmelze an bzw. in die äußere Gussform gedrückt. Nach Erstarren der Schmelze entweicht das Fluid wieder.

Es ähnelt damit dem Sandwich-Verfahren beim Mehrkomponenten-Spritzgießen.

Keramikspritzguss Der Keramikspritzguss (englisch ceramic injection moulding, CIM) ist ein endkonturnahes Formgebungsverfahren für Technische Keramik nach dem Prinzip des plastischen Formens. Es bietet nahezu uneingeschränkte Möglichkeiten in der Formgebung. So können anspruchsvolle Geometrien wie dünne Wandstärken und kleinste Bohrungen endformgerecht umgesetzt werden (auch Gewinde).

Das Keramikspritzgussverfahren ist für die Massenfertigung komplizierter Teile geeignet und zeichnet sich durch hohe Produktivität und gute Automatisierungsmöglichkeiten aus.

Kippgießen Kippgießen ist eine Gruppe von Verfahrensvarianten des Kokillengießens.

Beim Kippgießen wird zu Gießbeginn die Eingussseite der Gussform zur Seite geneigt. Anschließend führt die Kokille oder alternativ die gesamte Gießanlage während des Gießvorgangs eine Drehung um eine oder mehrere definierte Achsen aus.

Kokillengießverfahren   Das Kokillengießverfahren ist ein Gießverfahren, bei dem eine Schmelze über einen oben liegenden Einguss in eine Kokillegenannte metallische Dauerform gegossen wird und deren Hohlraum allein infolge der Schwerkraft ausfüllt.
Lost Foam Lost Foam (deutsch Gießen mit verlorenem Schaum) ist ein Gießverfahren, bei dem ein Positivmodell (Schäumling) aus formgeschäumtem, Polystyrol (Styropor) oder Polymethylmethacrylat (Acrylglas) in einen Formstoff, meist aus Quarzsand, eingebettet und der so entstehende Hohlraum mit flüssigem Metall ausgegossen wird. Das Modell wird dabei durch die Metallschmelze thermisch zersetzt. Beim Gießen ist somit für jedes Gussteil ein entsprechendes Positivmodell bereitzustellen, das nach dem Gießvorgang nicht mehr existiert (verlorenes Modell). Ein ähnliches Verfahren ist das Vollformgießen. Der Hauptunterschied ist, dass beim Vollformgießen Sand mit Bindemittel und beim Gießen in verlorenem Schaum Sand ohne Bindemittel verwendet werden. Beide Verfahren gehören zum Gießen mit verdampfenden Modellen.
Magnesiumdruckguss Beim Magnesiumdruckguss werden vorgewärmte Barren, auch Masseln genannt, in den Schmelz- und Warmhalteöfen chargiert, die mit Stahl-Tiegeln bei jeder Druckgießmaschine ausgestattet sind. In der Regel werden elektrisch- oder gasgefeuerte Schmelzofen benutzt. Aus Sicherheitsgründen müssen die Barren vor dem Eintauchen in das geschmolzene Metall vorgewärmt werden. Wegen der starken Tendenz des geschmolzenen Magnesiums, mit dem Luftsauerstoff zu reagieren, ist es unbedingt notwendig, dass eine schützende Gas-Atmosphäre das geschmolzene Metall abdeckt. Für diesen Zweck wird eine Mischung von 0,2 % Schwefelhexafluorid (SF6) in trockener Luft oder Stickstoff oder einer Mischung von 0,5–2 % Schwefeldioxid in trockener Luft verwendet. Das Schutzgas muss so zugeführt werden, dass beim Schmelzen das Brennen und die Oxidation verhindert wird. Eine zu hohe Konzentration von SF6 bewirkt, dass die Stahlteile angegriffen werden.
Maskenformgießen Das Maskenformgießen, auch Croning-Verfahren genannt, ist eine Gießtechnik mit verlorener Form (d. h. einmal nutzbar). Es wurde 1944 von Johannes Croning in Hamburg zum Patent angemeldet.
Mehrkomponenten-Spritzgießen Das Mehrkomponenten-Spritzgießen dient der Herstellung von Spritzgussteilen, die aus zwei oder mehreren verschiedenen Kunststoffen bestehen. Im einfachsten Fall unterscheiden sich die Kunststoffe nur durch die Farbe, um so ein bestimmtes Design zu erzielen. Es können aber auch unterschiedliche Werkstoffe und damit unterschiedliche Eigenschaften gezielt kombiniert werden.
Metallfolienhinterspritzen   Metallfolienhinterspritzen ist ein spezielles Spritzgussverfahren, bei dem eine Metallfolie geprägt und mittels eines Haftsystems mit Kunststoff verbunden wird. Dabei wird die Metallfolie mit einer Dicke bis 0,3 mm in das Spritzgießwerkzeug eingelegt, mit Kunststoff hinterspritzt und geprägt, so dass ein Kunststoffteil mit Metallüberzugentsteht.
Metallpulverspritzguss   Das Metallpulverspritzgießen, auch MIM-Verfahren (englisch für Metal Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.

Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens, kurz PIM (englisch für Powder Injection Moulding), war geboren.

Mineralguss Mineralguss ist ein Werkstoff, der aus mineralischen Füllstoffen wie Quarzkies, Quarzsand und Gesteinsmehl und einem geringen Anteil Epoxid-Binder besteht. Das Material wird gemischt und je nach Fertigungsverfahren als homogene Masse kalt in Gießformen aus Holz, Stahl oder Kunststoff vergossen. Während des Gießvorgangs wird die Gießform gerüttelt, um das Gemisch zu verdichten und zu entlüften. Nach wenigen Stunden kann das Teil entformt werden und ist montagefertig. Der Werkstoff ist auch bekannt unter der Bezeichnung Polymerbeton oder Reaktionsharzbeton; im Englischen sind die üblichen Bezeichnungen „mineral casting“, „polymer concrete“ oder „epoxy granite“. Das Fertigungsverfahren zur Herstellung von Mineralguss heißt dem Werkstoff entsprechend ebenfalls Mineralguss.
Mogultechnik Das Mogulverfahren, auch Stärke- oder Pudergussverfahren, ist eine Methode zur Ausformung von Süßigkeiten aus gießbaren Massen, wie zum Beispiel Weingummi und Schaumzuckerwaren. Es funktioniert nach dem Prinzip der verlorenen Form, indem mit einem Stempel eine Vertiefung in eine Schicht aus Stärkepuder gedrückt, diese mit der Masse gefüllt und nach dem Erstarren das Puder abgesiebt wird. Das Verfahren eignet sich für ein breites Spektrum an Zuckerwaren aus Gelee-, Gummi- und Schaumzuckermasse, Weichkaramell, Fondant und anderem. Es ist heute in der Regel weitgehend automatisiert und läuft auf sogenannten Mogulanlagen. Die Bezeichnung stammt von einem alten amerikanischen Markennamen, wird heute in der Süßwarenindustrie aber herstellerübergreifend gebraucht und hat dem ganzen Verfahren den Namen gegeben.
Naturfaser-Spritzguss   Der Naturfaser-Spritzguss als eine Art des Thermoplast-Spritzgießens ist ein Verarbeitungsverfahren für naturfaserverstärkte Kunststoffe. Er hat in den letzten Jahren auf Grund von technischen Entwicklungen und intensiven Forschungsarbeiten an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Durch seine hohe geometrische Gestaltungsfreiheit im Vergleich zum Fließ- und Formpressen und das daraus resultierende breite Anwendungsspektrum gilt der Spritzguss neben der Extrusion als eines der vielversprechendsten Verarbeitungsverfahren für naturfaserverstärkte Kunststoffe.
Niederdruck-Sandgießen Das Niederdruck-Sandgießen gehört zu den Gießverfahren und ist eine Weiterentwicklung des Sandgießens. Damit sind neue Anwendungsfelder erschlossen worden.
Niederdruckgießen   Niederdruckgießen ist ein industrielles Gießverfahrenzur Herstellung von Gussstücken.
Pulverspritzgießen   Das Pulverspritzgießen, auch PIM- (englisch für Powder Injection Moulding) oder MIM-Verfahren (englisch für Metal Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.

Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens war geboren.

Quellflussprägen Das Quellflussprägen ist eine Weiterentwicklung des Hinterspritzprozesses zur Herstellung von Bauteilen aus Kunststoff mit dekorierten Oberflächen, insbesondere für Folien aus thermoplastischen Polyolefinen (TPO) mit Schaumrücken. Dabei wird die Kunststoffschmelze als Massekuchen in das sich öffnende Werkzeug eingespritzt. Sobald die gesamte Kunststoffschmelze eingespritzt ist, fährt das Werkzeug zusammen und die Kunststoffschmelze formt das Bauteil vollständig aus. Dieses Verfahren ermöglicht geringe Werkzeuginnendrücke und somit eine schonende Dekorverarbeitung.
Sandformverfahren Das Sandform- oder Sandgussverfahren ist ein Gussverfahren für Metall und andere Werkstoffe, das mit Formen aus Sand arbeitet. Es funktioniert nach dem Prinzip der verlorenen Form, das heißt, dass die Form nach einmaliger Verwendung zum Entformendes Gusskörpers zerstört wird.
Schleuderguss Schleuderguss ist ein Gießverfahren zur Herstellung von rotationssymmetrischenBauteilen. Hierzu wird flüssiges Metall (Schmelze) oder flüssiger Kunststoff (z. B. Gusspolyamid) in eine um ihre Mittelachse rotierende Gussform (Kokille) gefüllt. Durch reibungsbedingte Schubkräfte wird die Schmelze ebenfalls in Rotation versetzt und durch die Zentrifugalkraft an die Kokillenwand gepresst. Die Drehzahl der Kokille wird so gewählt, dass hohe Zentrifugalkräfte wirken. Verglichen mit statischen Gießverfahren erstarrt die Schmelze auf diese Weise zu einem Gefüge mit wesentlich weniger Poren, Lunkern, höherem Reinheitsgrad und höherer Festigkeit. Die Außenkontur des Bauteils wird durch die Innengeometrie der Kokille bestimmt.
Schmelzkern-Spritzgießen Das Schmelzkern-Spritzgießen ist ein Sonderverfahren des Kunststoff-Spritzgießens. Es dient zum Herstellen von Formteilen mit Hohlräumen oder Hinterschneidungen, die mit Werkzeugen mit entformbaren Kernen nicht möglich wären.
Schwerkraftgießen Das Schwerkraftgießen ist ein Gießverfahren bei dem die Schmelze unter Wirkung der Schwerkraft in die Gussform gelangt. Es ist das Standardverfahren beim Gießen und wird daher meist nicht ausdrücklich erwähnt. Eine Ausnahme ist das Schwerkraft-Kokillengießen, zur Unterscheidung von anderen Gießverfahren mit Kokillen. Die beiden Alternativen sind das Schleudergießen mit Zentrifugalkraft und das Druckgießen mit Kolbendruck.
Spritzgießen   Das Spritzgießen (oft auch als Spritzguss oder Spritzgussverfahren bezeichnet) ist ein Urformverfahren, das hauptsächlich in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt wird. Dabei wird mit einer Spritzgießmaschine der jeweilige Werkstoffverflüssigt (plastifiziert) und in eine Form, dem Spritzgießwerkzeug, unter Druck eingespritzt. Im Werkzeug geht der Werkstoff durch Abkühlung oder eine Vernetzungsreaktionwieder in den festen Zustand über und wird nach dem Öffnen des Werkzeuges als Fertigteil entnommen. Der Hohlraum, die Kavität, des Werkzeuges bestimmt dabei die Form und die Oberflächenstruktur des fertigen Teiles. Es sind heute Teile im Gewichtsbereich von wenigen Zehntel Gramm bis zu einer Größenordnung von 150 kg herstellbar.
Spritzprägen Das Spritzprägen ist eine Weiterentwicklung des Spritzgießens zur Herstellung hochgenauer oder sehr großer Bauteile aus Kunststoff. Dabei wird die Kunststoffschmelze als sogenannter Massekuchen in das praktisch drucklose, nicht völlig geschlossene Werkzeug eingespritzt. Es wird erst während des Erstarrungsvorganges komplett geschlossen. Der sich dadurch gleichmäßig aufbauende Schließdruck sorgt für die endgültige Ausformung des Formteiles.
Squeeze Casting Squeeze Casting (Pressgießen) ist eine Druckgusstechnik, die auf herkömmliche Druckgieß-Praxis baut und mit Aluminium, Magnesium, Zink und Kupferlegierungssystemen kompatibel ist. Die Zykluszeit ist im Vergleich mit dem herkömmlichen Druckguss wegen längerer Metalleinspritzdauer größer. Die Qualität des Gussteils wird dadurch verbessert, da ein verfrühtes Erstarren reduziert wird. Die meisten mit Squeeze Casting erzeugten Gussteile können wärmebehandelt werden, um die mechanischen Eigenschaften zu verbessern.
Stapelguss Als Stapelguss wird ein Verfahren in der Gusstechnik bezeichnet, bei dem identische Formen vor dem Gießen senkrecht übereinander gestapelt werden.

Verwendung finden dabei verlorene Formen wie Sandformen oder Maskenformen, oft in Verbindung mit maschinellen Formanlagen. Die einzelnen Formen werden vertikal gestapelt und mechanisch oder pneumatisch aneinandergedrückt. Ein gemeinsamer Verbindungskanal sorgt für die Verteilung des Metalls. In der untersten Form des Stapels wird dieser Kanal mit einem Stopfen verschlossen.

Stranggießen   Stranggießen ist ein kontinuierliches Gießverfahren zum Herstellen von Halbzeug aus Eisen- und Nichteisenlegierungen. Beim Stranggießen wird das Metall durch eine gekühlte bodenlose Kokille gegossen und mit erstarrter Schale und meist noch flüssigem Kern nach unten, seitwärts oder oben abgezogen. Nach dem Durcherstarren wird der Strang geteilt.
Sturzguss Das einfachste eine Dauerform nutzende Verfahren ist der Sturzguss, der vornehmlich bei Legierungen mit niedrigem Schmelzintervall Anwendung findet. Eine meist zweiteilige Form, deren Innenseite die Konturen des Gussstücks wiedergibt, wird mit Schmelze gefüllt. Nach kurzer Zeit bildet sich eine Erstarrungsschicht, der noch flüssige Rest der Schmelze wird in den Tiegel zurückgegeben und das Gussstück nach weiterer Abkühlung der Form entnommen.
Thixocasting Thixoforming, auch bekannt als Thixoverfahren, Thixocasting und Semi-Solid Metal Casting (SSM), ist ein Urformverfahren in der Metallverarbeitung, das die Vorteile des Gießens und Schmiedens vereint.
Vakuumdruckguss Vakuumdruckguss ist ein Druckgussverfahren, in dem die beim Einströmen der Schmelze entstehenden Gase der Einbettmasse durch ein Vakuum entfernt werden. Bei den Vakuumdruckgussvarianten wird entweder manuell oder elektronisch gesteuert, wann genau die Schmelze in die Muffel unter Druck überführt werden soll.
Vakuumgießen Das Vakuumgießen ist ein weit verbreitetes Gießverfahren zur schnellen und kostengünstigen Vervielfältigung von Urmodellen/Prototypen, von denen schwerpunktmäßig Abgüsse/Kleinserien aus kunststoffartigen Werkstoffen hergestellt werden sollen. Bei dieser Methode erfolgt die Vervielfältigung eines zuvor mittels verschiedenen Verfahren hergestellten Urmodells (z. B. durch 3D-Druck oder Stereolithographie) in einer Silikonkautschuk-Form. Hierbei findet das Abgießen in einer Vakuumgießmaschine statt, um Lufteinschlüsse im Abgussteil zu vermeiden.
Verbundguss Der Verbundguss ist ein Gussverfahren, bei dem ein einzelnes Gussstück aus verschiedenen Werkstoffen hergestellt wird. Der zweite Werkstoff kann gegossen werden, bevor oder nachdem der erste Werkstoff vollständig erstarrt ist.
Vollformgießen   Das Vollformgießen ist ein Gießverfahren zur Herstellung von komplexen Werkstücken aus metallischen Werkstoffen, z. B. Aluminium. Es gehört zu den Gussverfahren mit verlorener Form. Der Name Vollformgießen leitet sich aus dem Verfahrensmerkmal her. Die Form ist beim Abgießen „voll“, sie hat also keinen Hohlraum, der dem herzustellenden Werkstück entspricht. Ein ähnliches Verfahren ist das Gießen mit verlorenem Schaum. Beide Verfahren gehören zum Gießen mit verdampfenden Modellen.
Wachsausschmelzverfahren   Das Wachsausschmelzverfahren ist ein Formverfahren für den Metall- und Glasguss. Es werden meist einteilige Formen hergestellt. Die Modelle werden meist aus Wachs, seit einigen Jahren zunehmend auch aus Kunststoffen hergestellt. Im Verlauf des Verfahrens wird sowohl das Modell als auch die Form zerstört. Daher wird es auch als Verfahren mit verlorenem Modell bezeichnet, gelegentlich auch als Verfahren mit verlorener Form. Da aber noch andere, gänzlich verschiedene Formverfahren mit verlorener Form existieren, sollte letztere Bezeichnung vermieden werden. Das Prinzip dieses Verfahrens ist seit Jahrtausenden bekannt und fand spätestens seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. Anwendung im Metallhandwerk. Bedeutende Zentren der Metallverarbeitung waren ab dem 5. Jahrtausend Bulgarien mit seinen frühen Kupferminen sowie Kestrel und Göltepe in Anatolien mit einer der frühesten Zinnminen und Zinnproduktion der Alten Welt (4. Jahrhundert v. Chr.).
Zinkdruckguss   Beim Zinkdruckguss wird die flüssige Schmelze einer Zink-Legierung (Zamak-Legierungen) unter hohem Druck und hoher Geschwindigkeit in eine Druckgussform (Gussform) gedrückt. Dieser Vorgang geschieht in Abhängigkeit von der geforderten Oberflächenqualität und Wanddicke innerhalb von ca. 10 bis 20 Millisekunden. Dabei werden Gussteile von hoher Präzision, Härte und Festigkeit erzeugt. Zink wird auf Warmkammer-Druckgießmaschinen verarbeitet.

Nach Werkstoff Bearbeiten

Metall Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Aluchromie
Anlassen   Das Anlassen oder Bläuen ist eine Wärmebehandlung, in der ein Werkstoff gezielt erwärmt wird, um seine Eigenschaften zu beeinflussen, insbesondere um Spannungenabzubauen, aber auch zu rein dekorativen Zwecken. Großtechnisch wird das Anlassen bei der Verarbeitung von Stählen, Aluminium- und anderen Nichteisenmetallen sowie Legierungen und auch in der Glasherstellung eingesetzt.
Aufchromen Aufchromen bezeichnet ein Verfahren der Oberflächentechnik. Dabei wird auf einem Werkstück über ein elektrogalvanisches Verfahren Chrom abgelagert. Diese Chromschicht dient im Gegensatz zum Verchromen nicht dem Korrosionsschutz, sondern der Erhöhung der Materialstärke des Werkstücks.
Bimetallkorrosion   Bimetallkorrosion (auch Kontaktkorrosion, galvanische Korrosion) nach DIN EN ISO8044 ist eine Korrosion durch elektrochemische Reaktion zweier metallischer Werkstoffe oder anderer elektronenleitender Festkörper. Voraussetzung ist eine unterschiedliche Korrosionsbeständigkeit der Werkstoffe, ihr unmittelbarer Kontakt und die gemeinsame Benetzung durch ein wässriges Korrosionsmedium. So bildet sich ein galvanisches Korrosionselement, vergleichbar mit einer kurzgeschlossenen Batterie: Infolge des erzeugten Stroms wird der weniger edle(d. h. weniger korrosionsbeständige) Werkstoff durch elektrochemischen Abtrag zerstört.
Bliemeister-Verfahren Das Bliemeister-Verfahren, nach seinem Erfinder Louis W. Bliemeister benannt, ist die moderne Methode der Herstellung von Bleischrot in kleinen Mengen, die den Schrot-Turm überflüssig machte. Beim Bliemeister-Verfahren wird geschmolzenes Blei aus einer geringen Höhe (einige Millimeter) in heißes Wasser oder ein anderes heißes Kühlmittel gegeben. Die dabei entstehenden Metalltropfen rollen dann eine Unterwasserrutsche entlang, um zu Kugeln abzurunden. Die Temperatur des Wassers wird entsprechend der Abkühlrate gewählt, die von der Größe der Schrotkugeln und der Reinheit des Blei abhängt. Antimonzusätze erniedrigen den Schmelzpunkt des Bleis.
Bombieren Als Bombieren bezeichnet man allgemein eine wölbende Verformung. Bombiert wird überwiegend maschinell, aber auch in handwerklicher Freihandarbeit.
Bondern Bondern ist ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metalloberflächen und zum Erzeugen einer Konversionsschicht durch Phosphatieren. Es dient dem Korrosionsschutz. Bei weiteren Bearbeitungsschritten wie dem Tiefziehen dient die erzeugte Phosphatierung als Gleitschicht.
Borieren Borieren ist ein thermochemisches Randschichthärteverfahren zur Erzeugung einer verschleißfesten Oberfläche auf einem Werkstück. Es kann bei fast allen Stählen, Gusseisensorten und Sintereisen angewendet werden.
Bördeln   Bördeln ist eine Verbindungstechnik in der Blechverarbeitung. Es zählt zur Gruppe Fügen durch Umformen.
Dispersionshärtung Die Dispersionshärtung ist eine Ausscheidungshärtung mit Teilchen (meist Oxide), die bis zur Schmelze des Werkstoffs stabil sind. Die Härtung erfolgt hierbei dadurch, dass die eingebrachten Teilchen von den Versetzungen umgangen werden müssen. Dispersionshärtung findet heute Anwendung im Bereich der Hochtemperaturwerkstoffe.
Drahterodieren   Das Drahterodieren (auch Drahtschneiden (englisch wirecutting); Drahterosion, funkenerosives Schneiden oder Schneiderodieren) ist ein formgebendes Fertigungsverfahren (Schneidverfahren) hoher Präzision für elektrisch leitende Materialien, welches nach dem Prinzip des Funkenerodierens arbeitet: Eine Folge von elektrischen Spannungspulsen erzeugt Funken, die Material vom Werkstück (Anode) auf einen durchlaufenden dünnen Draht (Kathode) sowie in das trennende Medium, das Dielektrikum übertragen. Der Draht wird anschließend entsorgt. Die Genauigkeit des Verfahrens beruht darauf, dass der Funke stets an der Stelle überspringt, an der der Abstand zwischen Werkstück und Draht minimal ist.
Elektrochemisches Abtragen Elektrochemisches Abtragen (englisch Electro Chemical Machining, ECM) oder Elysieren ist der Oberbegriff für eine Anzahl abtragender Fertigungsverfahren, die sich insbesondere für sehr harte Werkstoffe eignen. Sie werden dem Trennen zugeordnet und sind geeignet für einfache Entgratarbeiten (Elektropolieren) bis hin zur Herstellung kompliziertester räumlicher Formen.
Elektrochemisches Mikrofräsen Als elektrochemisches Mikrofräsen (ECF) wird ein 3D- und 2D-Mikrobearbeitungsverfahren für Metalle bezeichnet. Dem Verfahren liegt das gleiche elektrochemische Abtragsprinzip zugrunde wie den bereits bekannten elektrochemischen Abtragsverfahren wie zum Beispiel dem Elektrochemisches Abtragen (ECM), der präzisen elektrochemischen Metallbearbeitung PEM/PECM und dem Elektropolieren. Beim ECF handelt es sich um ein Werkzeug-verschleißfreies, berührungsloses, gratfreies sowie thermisch stressfreies Mikrobearbeitungsverfahren.
Elektroerosion   Elektroerosion ist Materialabtrag durch elektrischen Strom.
Fließbohren   Fließbohren ist ein Bohrverfahren der Metallbearbeitung, welches Bohrungen spanlos durch Plastifizierung des Materials formt. Dabei entsteht durch die Verdrängung ein Wulst im Blech, in den ein Gewinde geschnitten und darin eine Schraube befestigt werden kann.
Fließdrückverfahren Das Fließdrückverfahren (auch Drückwalzverfahren oder Projizier-Streckdrücken) ist ein Fertigungsverfahren zur Verarbeitung von Metallen. Es handelt sich um ein spezielles Umformverfahren. Das Werkstück wird dabei durch die Verwendung von Walzen mit hohem Druck, aber niedriger Temperatur(unterhalb der Rekristallisationstemperatur, daher auch Kaltwalzen) geformt, wobei es zu einer hohen Kaltverfestigung kommt. Bei diesem Verfahren wird der Rohstoff so gut verwertet, dass wenig Abfall anfällt. Daher ist es wirtschaftlicher als andere Verfahren. Ein Nachteil ist, dass nur Produkte geringen Durchmessers hergestellt werden können. Zweck des Verfahrens ist die Herstellung von nahtlosen Hohlkörpern, z. B. Rohren. Hohlkörper ohne Naht sind besonders stabil.
Frühbyzantinisches Kontrollstempelsystem Das Frühbyzantinische Kontrollstempelsystem war im Byzantinischen Reich ein Verfahren zur Prüfung und Kennzeichnung des Silbergehaltes verschiedener Gegenstände.
Funkenerodieren   Das Funkenerodieren (kurz EDM von engl. electrical discharge machining; auch funkenerosives Bearbeiten, funkenerosives Abtragen (DIN 8580) oder elektroerosives Bearbeiten) ist ein thermisches, abtragendes Fertigungsverfahren für leitfähige Materialien, das auf elektrischen Entladevorgängen (Funken) zwischen einer Elektrode (Werkzeug) und einem leitenden Werkstück beruht.
Guerin-Verfahren Das Guerin-Verfahren wird beim Umformen von Blechen durch Pressen verwendet. Im Gegensatz zu anderen Pressverfahren wird nur ein Halbwerkzeug (Patrize) verwendet.
Gummikissen-Pressen   Gummikissen-Pressen ist eine Umformungstechnik für die Herstellung von doppelt gekrümmten Blechenin kleinen und mittleren Serien.
High Frequency Impact Treatment Der englischsprachige Begriff High Frequency Impact Treatment, abgekürzt als HiFIT-Verfahren und im Deutschen Hochfrequentes Hämmerverfahren bzw. Hochfrequenzhämmern genannt, bezeichnet die Nachbehandlung geschweißter Stahlkonstruktionen am Schweißnahtübergang zur Steigerung der Ermüdungsfestigkeit.
Hochenergieumformung Hochenergieumformung ist nach DIN 8584 („Zugdruckumformen“) ein Umformverfahren, bei dem ein Werkstück durch schlagartig freiwerdende Energie einem Impuls ausgesetzt ist und dadurch eine plastische Verformung erfährt. Die Erzeugung des Impulses kann auf verschiedene Arten geschehen, die den unterschiedlichen Verfahren ihren Namen geben.
Hydroerosive Bearbeitung Hydroerosive Bearbeitung, auch Hydroerosives Schleifen (HE-Schleifen), engl. Hydro Erosive Grinding (HEG), ist ein abtragendes Fertigungsverfahren, bei dem eine mit Schleifpartikeln versetzte abrasive Flüssigkeit unter hohem Druck von bis zu 120 bar durch das Werkstück gepumpt wird.
Kornfeinung   Kornfeinung ist eine Möglichkeit zum Erhöhen der Festigkeit metallischer Werkstoffe. Es handelt sich dabei um die Erzeugung eines feineren, kleineren Korns im Gefüge durch geeignete Wärmebehandlungoder Behandlung (Impfen) der Schmelze. Die Feinkornhärtung ist das einzige Härteverfahren auf Basis von Gitterfehlern (in diesem Fall den Korngrenzen), bei dem sowohl Festigkeit als auch Duktilität erhöht werden.
Kümpeln   Als Kümpeln wird das Verfahren zur Umformung von Metallteilen bezeichnet, bei dem gewölbte Formteile ohne Änderung der Materialdicke hergestellt werden. Das Verfahren kann sowohl bei Raumtemperatur als auch mit Warmumformung durchgeführt werden.
Lüstersud Ein Lüstersud (von italienisch lustro für Glanz und Sud heiße Lösung) ist eine Lösung zum Einfärben von Metalloberflächen.
Maschinelles Oberflächenhämmern Das maschinelle Oberflächenhämmern (engl. machine hammer peening, MHP, auch: Festklopfen.Klopfen. Schlagverdichten) ist ein Fertigungsverfahren zur mechanischen Oberflächenbehandlung von Metallwerkstoffen. Durch hochfrequente Schläge eines Hammerwerkzeugs kommt es sowohl zu einer Oberflächeneinglättung als auch zu einer Induktion von Kaltverfestigung und Druckeigenspannungen. Das MHP hat seinen industriellen Ursprung im Werkzeug- und Formenbau zur Oberflächenglättung von Ziehwerkzeugen der Automobilindustrie, wird aber mittlerweile sehr vielfältig eingesetzt.
Massivumformung Der Begriff Massivumformung ist ein Sammelbegriff für Verfahren bei denen ein näherungsweise dreidimensionaler Körper umgeformt wird. Dazu zählt das Gesenkschmieden, Fließpressen, Freiformschmieden, Strangpressen, Rundkneten und Thixoschmieden. Das Gegenstück zur Massivumformung ist die Blechumformung bei der näherungsweise zweidimensionale Werkstücke verarbeitet werden, insbesondere Bleche.
Nadelmarkieren Nadelmarkieren ist ein Markierverfahren aus der Gruppe der Einprägeverfahren nach DIN 8583, das dem Körnen entspricht.

Beim Nadelmarkieren wird durch eine pneumatisch oder elektrisch angetriebene, oszillierende Hartmetallnadel eine dauerhafte Markierung auf nahezu allen Materialien erzielt. Eine Hartmetallnadel wird durch zwei Schrittmotoren in x- und y-Richtung bewegt und durch eine Auf- und Ab-Bewegung ins Material gestoßen. Dadurch entsteht je nach Punktdichte ein Schriftzug, der bei einer hohen Nadelfrequenz zu einer geschlossenen Linie führen kann. Dadurch besteht die Möglichkeit, beliebige Schriftzeichen, Logos oder 2D-Codes, wie beispielsweise einen Data Matrix Code, zu markieren. Ein typischer Anwendungsfall ist die Beschriftung von Typenschildern.

Oberflächenhärtung Die Oberflächenhärtung – auch Randschichthärtung – ist eine Methode, mit der die äußere Schicht metallischer Bauteile gehärtet werden kann.
Patentieren (Wärmebehandlung) Patentieren ist ein Sonderverfahren der Wärmebehandlung. Es wird u. a. auf Band und Draht angewendet. Zweck des Verfahrens ist das Einstellen eines für das anschließende Kaltumformen günstigen Gefüges. Dazu wird der Werkstoff nach erfolgter Austenitisierung auf eine Temperatur abgekühlt, die über der Martensitstarttemperatur liegt. Die Abkühlung kann an Luft oder im Salzbad erfolgen. Bei der Drahtherstellung wird dadurch ein dichtstreifiger Perlit (auch als Sorbit bezeichnet) erzielt, der ein für das Ziehen gut geeignetes Gefüge darstellt.
Plasmanitrieren Beim Plasmanitrieren und -nitrocarburieren wird in einer ionisierten Gasatomsphäre gezielt Stickstoff in die Randzone von Eisenbasislegierungen eindiffundiert. Das Plasmanitrierverfahren wird angewandt, um Funktionsflächen eine höhere Oberflächenhärte zu vermitteln, damit diese einen erhöhten Widerstand gegen abrasiven, adhäsiven und korrosiven Verschleiß bekommen.
Presswerk (Metallbearbeitung) Ein Presswerk bezeichnet eine industrielle Einheit mit einer oder mehreren Pressen zur Umformung(Tiefziehen) von Blechtafeln (Platinen) zu Pressteilen.
Profilierverfahren   Als Profilierverfahren wird ein technischer Vorgang bezeichnet, bei dem Werkstücke mit einem definierten Querschnitt (Profil) aus Blech mit Hilfe von Profilieranlagen geformt werden. Das wichtigste Verfahren in der industriellen Herstellung insbesondere von Stahlprofilen stellt das Walzprofilieren (auch Rollformenoder Kaltwalzen von Profilen, engl. roll forming) dar. Das Walzprofilieren zählt zur Verfahrensguppe des Walzbiegens, das zum Biegeumformen zählt. Verzweigungen in Blechprofilen können durch das Spaltprofilieren erzeugt werden.
Properziverfahren Das Properziverfahren – in der weiterentwickelten Form auch als Gießradverfahren bekannt – ist eine spezielle metallurgische Fertigungstechnik, die es ermöglicht, dünne Kupfer-, Messing- und Aluminiumstränge mit einem Durchmesser im Millimeterbereich herzustellen. Die Drähte werden für Kabelspinnen, Ankerwicklungen, stromführende Leitungen und viele andere Zwecke benötigt.
Repunze Eine Repunze ist ein Stempelzeichen an Gegenständen aus Metall, meist zur Beglaubigung des Edelmetallgehaltes, das zu einem bereits vorhandenen Stempelzeichen hinzugefügt ist.
Ritzmarkieren Ritzmarkieren ist ein Markierverfahren aus der Gruppe der Einprägeverfahren nach DIN 8583, das dem Verfahren der Kaltnadelradierung entspricht.

Beim Ritzmarkieren wird im Unterschied zum Nadelmarkieren die Nadel nicht punktuell über eine Auf-/Ab-Bewegung ins Material gestoßen, sondern in das Werkstück gedrückt (Prägung). In dieser Position wird die pneumatisch oder elektrisch zugestellte Ritznadel aus Vollhartmetall oder Industriediamanten über zwei Verfahrschlitten in x- und y-Richtung bewegt.

Roll-bonding Fügt man zwei Bleche durch Walzen bei großem Druck zusammen, so spricht man vom Roll-Bond-Verfahren. Dabei werden bestimmte Teile des Blechs ausgespart, bzw. mit Trennmitteln behandelt, so dass sie sich dort nicht verbinden können. Anschließend werden diese Bereiche „aufgeblasen“, so dass sich dort feine Kanäle bilden können. Dieses Verfahren wird z. B. zur Herstellung von Absorbern in Flachkollektorenvon thermischen Solaranlagen verwendet. Gut sichtbar sind oft so hergestellte Kühlflächen aus lackiertem Aluminium in Kühlschränken.
Senkerodieren   Das Senkerodieren (auch funkenerosives Senken, Senkfunkenerosion oder Senkerosion) ist ein Verfahren des Funkenerodierens.
Spannungsarmglühen Das Spannungsarmglühen erfolgt mit dem Zweck, im Werkstück innere Spannungen abzubauen. Es wird bei Stahl meist in einem Temperaturbereich von 550 bis 650 °C durchgeführt, wobei der Werkstoff den Spannungen entsprechend plastisch zu fließen beginnt.
Sprengplattieren Sprengplattieren ist ein sprengtechnisches Verfahren, bei dem unter Verwendung brisanter Sprengstoffeein Abdruck eines Gegenstandes in eine plane Fläche erzeugt wird oder zwei verschiedenartige Metalle miteinander flächig verbunden werden. Dabei sind feine und feinste Strukturen z. B. in Kupferplattenrealisierbar bzw. Verbindungen von ansonsten nur schwer darstellbaren Materialkombinationen möglich.
Taumeln (Fertigungsverfahren)   Taumeln (teilweise auch als Radialnieten bezeichnet) ist ein Kaltumformverfahren, bei dem die Umformkraft nur auf eine Teilfläche des Werkstückes wirkt. Durch eine taumelnde Bewegung des oberen Gesenks an einem rotationssymmetrischen Werkstück lässt sich mit relativ geringem Kraftaufwand eine große Umformung verwirklichen.
Thixoforming Thixoforming, auch bekannt als Thixoverfahren, Thixocasting und Semi-Solid Metal Casting (SSM), ist ein Urformverfahren in der Metallverarbeitung, das die Vorteile des Gießens und Schmiedens vereint.
Umformen Das Umformen (auch bildsame Formgebung) ist nach DIN 8580 eine der sechs Hauptgruppen von Fertigungsverfahren. Die wichtigsten Fertigungsverfahren der Umformtechnik sind das Walzen, das Freiformschmieden, das Gesenkschmieden, das Fließpressen, das Strangpressen, das Tiefziehen und das Biegen. Es handelt sich also um Verfahren bei denen Rohteile aus plastischen Werkstoffen (Metalleund thermoplastische Kunststoffe) gezielt in eine andere Form gebracht werden, ohne dabei Material von den Rohteilen zu entfernen wie beim Trennen oder hinzuzugeben wie beim Fügen. Der Werkstoff behält seine Masse und seinen Zusammenhalt bei. Beim Trennen und Fügen wird die Masse und der Zusammenhalt dagegen vermindert beziehungsweise vermehrt.
Vergüten (Metallbearbeitung) Vergütung beschreibt die kombinierte Wärmebehandlung von Metallen, bestehend aus Härten und anschließendem Anlassen. Im Allgemeinen ist hierbei der Werkstoff Stahl gemeint, jedoch auch bei Nichteisenmetallen wie Titanlegierungen ist diese Art von thermischer Gefügebildung und -änderung üblich. Hier wird der Vergütungsprozess anhand des Beispiels Stahl beschrieben, da er in der Praxis am häufigsten anzutreffen ist.
Walzrichten Das Fertigungsverfahren Walzrichten zählt nach DIN 8586 zu den Umformverfahren (Hauptgruppe 2). Das Walzenrichten gehört zum Biegeumformen, genauer gesagt zum Biegeumformen mit drehender Werkzeugbewegung bzw. zum Walzbiegen. Maschinen zum Richten nennt man Walzenrichtmaschinen oder einfach Richtmaschinen. Weitere Unterteilungen sind abhängig von den Eigenschaften der Richtmaschinen.
Warmumformung Mit Warmumformung werden all diejenigen Umformschritte bezeichnet, die oberhalb der Rekristallisationstemperatur eines Metalls stattfinden. Die während der Umformung ablaufende Verfestigung wird durch während und nach dem Umformschritt ablaufende Erholungs- und Entfestigungsprozesse begleitet. Dadurch können sehr hohe Umformgrade erreicht werden.
Wölbstrukturieren   Das Wölbstrukturieren ist ein Verfahren der Umformtechnik, mit dem wahlweise viereckige oder sechseckige dreidimensionale Strukturen in dünnwandige Materialien, wie Blech, Kunststofffolie, Pappe und Papier, eingebracht werden. Es hebt sich von den konventionellen Verfahren der Blechumformung (z. B. Einprägen, Sicken, Hydroforming) durch einen energieminimierten Selbstorganisationsprozess ab, der besonders material-, energie- und ressourcenschonend ist. Die wichtigste Eigenschaft einer Wölbstruktur ist eine erhöhte Steifigkeit (Biege- und Beulsteifigkeit).

Aluminium Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Alfer-Verfahren Das Alfer-Verfahren bezeichnet eine Technik, bei der eine Aluminium-Legierung („Al“) um aus Eisen (lateinisch ferrum → „Fer“) gefertigte Teile herumgegossen wird. Es wird unter anderem bei der Herstellung von Grauguss-Laufflächenbuchsen für Motorzylinder angewendet.
Aluchromie Aluchromie bezeichnet eine Maltechnik, bei der mit Farben auf anodisiertem Aluminium gemalt, gezeichnet oder sonst wie künstlerisch gearbeitet wird. Auch Reliefs oder Vollplastiken sind durch entsprechende Gestaltung der Aluminiumtafeln, -bleche oder -gussstücke möglich.
Aluminiumdruckguss   Unter Aluminiumdruckguss versteht man ein Druckgussverfahren, bei dem Aluminium im flüssigen oder teigigen Zustand unter hohem Druck in eine vorgewärmte Stahlform gepresst wird. Es verdrängt die in der Form vorhandene Luft und wird während des Erstarrungsvorganges unter Druck gehalten. Die Dauerform aus Stahl ist das um das Schwindmaß vergrößerte genaue Negativ des herzustellenden Abgusses. Die Form besteht aus zwei Hälften (ggf. zusätzliche Schieber), so dass sie nach dem Füllvorgang und Erstarren des Metalls geöffnet und der Abguss aus ihr entfernt werden kann. Aluminiumdruckguss kann grundsätzlich nur auf Kaltkammer-Druckgießmaschinen produziert werden.
Aluminiumguss   Aluminiumguss ist das Gießen von Aluminiumlegierungen das in verschiedenen Vorlegierungen angeliefert wird. Nach dem Schmelzen lassen sich durch die Zugabe verschiedener Legierungselemente, die in das flüssige Aluminium eingebracht werden, gezielt die Eigenschaften des Werkstoffes beeinflussen. Diese Eigenschaften sind Härte, Vibrationsabsorption, Zähigkeitund Zerspanbarkeit für die mechanische Bearbeitung.
Cobapress   Cobapress ist ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Aluminium.
Floatforming Floatforming (Fließpressen) ist ein Umformprozess für Bleche mit einer Flüssigkeit als Umformmedium. Der obere und untere Werkzeughalter sind bei diesem Verfahren schwimmend gelagert, so dass sich das Werkzeug nicht durchbiegt.
Harteloxal Harteloxal, als Anwendung auch Harteloxieren, Hartanodisieren oder Hartcoatieren genannt, ist eine elektrolytische Oxidation von Aluminiumwerkstoffen, um Schutzschichten auf der Oberfläche zu erzeugen. Diese dienen als Verschleiß- und/oder Korrosionsschutz, weisen gute tribologische Eigenschaften auf und haben in Abhängigkeit vom Gegenlaufpartner sehr gute Gleiteigenschaften, die durch PTFE-Imprägnierungen noch verbessert werden können.
Niederdruck-Sandgießen Das Niederdruck-Sandgießen gehört zu den Gießverfahren und ist eine Weiterentwicklung des Sandgießens. Damit sind neue Anwendungsfelder erschlossen worden.

Als besonders vorteilhaft hat es sich im Fahrzeugbau erwiesen, wo möglichst leichte und hoch beanspruchbare Bauteile gefragt sind, für die Aluminium mit seinen Legierungen sehr gute Voraussetzungen hat. Hoch beanspruchbare Guss- oder Schmiedeteile aus Aluminium sind zwar teurer als entsprechende Bauteile aus Eisenguss oder Stahl, aber immer mehr Automobilhersteller sind bereit, die Mehrkosten dafür in Kauf zu nehmen. Denn häufig lassen sich mit Aluminium ein Teil des durch Sicherheits- und Komfortausstattungen bedingten höheren Fahrzeuggewichts kompensieren sowie die ungefederten Massen verringern.

Properziverfahren Das Properziverfahren – in der weiterentwickelten Form auch als Gießradverfahren bekannt – ist eine spezielle metallurgische Fertigungstechnik, die es ermöglicht, dünne Kupfer-, Messing- und Aluminiumstränge mit einem Durchmesser im Millimeterbereich herzustellen. Die Drähte werden für Kabelspinnen, Ankerwicklungen, stromführende Leitungen und viele andere Zwecke benötigt.
Ultraschalllöten Das Ultraschalllöten ist ein Lötverfahren, das u. a. in der Solarbranche oder Elektroindustrie Anwendung findet. Das Verfahren ermöglicht das flussmittelfreie Löten von nur schwer lötbaren Materialien wie z. B. Glas, Keramik oder Aluminium.

Stahl Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Autogenes Brennschneiden   Das autogene Brennschneiden oder Autogenschneiden ist ein Trennverfahren, mit dem unter anderem Metallbleche (insbesondere aus Baustahl) getrennt werden, indem eine Flamme den Werkstoff an der Oberfläche auf Zündtemperatur erhitzt und durch die Zufuhr von Sauerstoff verbrennt. Die freiwerdende Verbrennungswärme erhitzt die darunter liegenden Werkstoffschichten wiederum auf Zündtemperatur, sodass der Prozess sich selbsttätig (autogen) in die Tiefe fortsetzt. Die entstehende flüssige Schlacke wird durch den Schneidsauerstoff aus der Fuge geblasen. Das Werkzeug ist ein Brennschneider, die Werkzeugmaschine ist eine Brennschneidemaschine; genormt ist das Verfahren in der DIN 2310-6.

Das autogene Brennschneiden zählt gemeinsam mit dem Plasma-Schmelzschneidenund dem Laserschneidenzum thermischen Schneiden, das wiederum zum Abtragen zählt. Die Zusatzbezeichnung autogen dient der Abgrenzung vom Laser-Brennschneiden. Unter Brennschneiden oder Schneidbrennenversteht man allgemein sämtliche Schneidverfahren, bei denen Werkstoff verbrannt wird; meist ist damit jedoch das autogene Brennschneiden gemeint.

Bereits 1887 wurde in England ein Leuchtgas-Sauerstoff-Gebläsebrenner zum Aufschmelzen von Blech entwickelt, mit dem 1890 ein Bankeinbruch in Hannover verübt wurde. 1902 entwickelte Ernst Menne einen Wasserstoffbrenner mit starkem Sauerstoffüberschuss zum Aufschmelzen von Hochofenabstichöffnungen.
Brennfugen Brennfugen ist ein Sonderverfahren des Brennschneidens und daher ein thermisches Trennverfahren. Das Ziel ist eine Formänderung eines festen Körpers durch Aufheben des örtlichen Zusammenhalts. Dabei wird ein Brennschneider mit einer speziellen Düse verwendet, welche ca. 30° zur Werkstückoberfläche geneigt ist. Der zu trennende Werkstoff wird auf Entzündungstemperatur erwärmt und verbrannt. Der größte Teil wird in Arbeitsrichtung ausgeblasen. Dabei entsteht bei bewegter Energiequelle eine Fuge. Zusätzlich entstehen formlose Nebenprodukte wie Staub, Schmelze und Dämpfe.
Castrip Castrip bezeichnet ein Gießverfahren für Stahl.

Bei diesem Verfahren wird ein Band aus Stahl erzeugt, indem heißer, flüssiger Stahl direkt zwischen zwei Walzen gegossen wird, die nur einen geringen Abstand zueinander haben.

Chromieren Chromieren (Inchromieren) ist ein Fertigungsverfahren zur Steigerung der Korrosionsbeständigkeitmetallischer Bauteile. Hierbei handelt es sich um eine thermochemische Diffusionsbehandlung der Werkstückrandzone. Bei Temperaturen zwischen 1000 und 1200 °C diffundiert Chrom in unlegierte Stähle ungefähr 10 µm-20 µm, in niedrig legierte Stähle mehr als 100 µm und in Nickelwerkstoffe 25 µm-75 µm in die Randschicht ein und reichert diese bis auf 35 % Chrom an. Bei erhöhtem Kohlenstoffgehalt im Stahl bildet sich eine Chromcarbidschicht, die eine Zone erschwerter Diffusion bildet. Die daraus resultierende sehr harte Oberfläche bleibt bis 800 °C zunderbeständig. Angewandt wird es bei Bauteilen, die hohen Temperaturen sowie einer aggressiven Umgebung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Turbinenschaufeln.
Einsatzhärten Einsatzhärten ist ein Verfahren zur Oberflächenhärtung (Randschichthärtung), bestehend aus dem Aufkohlen, Härten und Anlassen eines Werkstücks aus Stahl.
Formhärten Formhärten ist ein Verfahren der Warmumformung von Blechen, das speziell im Automobilbau zur Anwendung kommt. In der Literatur wird dieses Produktionsverfahren auch als Presshärten bezeichnet. Beim Formhärten wird ein Blech auf eine Temperatur von ca. 950 °C erwärmt und während der Formgebung abgekühlt. Der Begriff leitet sich aus der Verfahrensweise ab, bei dem in einem Warmformwerkzeug (der Form) das herzustellende Bauteil gehärtet wird.
Grobkornglühen Das Grobkornglühen (auch Hochglühen genannt) zählt zu den Wärmebehandlungsverfahren für Stahlund dient der besseren Zerspanbarkeit.
High Frequency Impact Treatment   Der englischsprachige Begriff High Frequency Impact Treatment, abgekürzt als HiFIT-Verfahren und im Deutschen Hochfrequentes Hämmerverfahren bzw. Hochfrequenzhämmern genannt, bezeichnet die Nachbehandlung geschweißter Stahlkonstruktionen am Schweißnahtübergang zur Steigerung der Ermüdungsfestigkeit.
Härten (Eisenwerkstoff) Das Härten von Eisenwerkstoffen (Stahl und Gusseisen) ist ein Verfahren zur Erhöhung ihrer mechanischen Widerstandsfähigkeit durch gezielte Änderung und Umwandlung ihrer Gefüge. Es kann durch Wärmebehandlung mit anschließendem Abschrecken (plötzliches Abkühlen) erfolgen. Wird ein Metall plastisch verformt, so breiten sich im Werkstück Versetzungen aus. Um nun die Festigkeit zu erhöhen, müssen Maßnahmen getroffen werden, die die Bewegung von Versetzungen behindern.
Idealkritischer Durchmesser Der Idealkritische Durchmesser ist ein Begriff aus der Werkstofftechnik und beschreibt das Verhalten von Stahl bei der sogenannten martensitischen Härtung. Je größer der Idealkritische Durchmesser von Stahl ist, umso besser lässt sich eine solche Härtung durchführen. Der Idealkritische Durchmesser ist ein vom Kühlmittel unabhängiges Maß dafür, wie gut sich Stahl härten lässt. Er ist abhängig von der Austenitkorngröße (der durchschnittlichen Größe der Kristalle im Material) und dem vorhandenen Kohlenstoffgehalt.
Induktionshärten Induktionshärten bringt vor allem kompliziert geformte Werkstücke lediglich in bestimmten Bereichen auf erforderliche Härtetemperatur (partielles Härten), um sie anschließend abzuschrecken. Wenn die Wärme schnell genug in den Rest des noch kalten Werkstücks abfließen kann, ist kein Abschrecken nötig. Bevorzugt Vergütungsstähle erreichen Härtewerte, die konventionellem Härten nahekommen. In Sachen Genauigkeit, Steuerbarkeit und Zugänglichkeit wird das Induktionshärten nur durch das Laser- und Elektronenstrahlhärten übertroffen.
Kaltwalzen   Kaltwalzen ist das Walzen von Metallen, dem Walzgut, unterhalb seiner Rekristallisationstemperatur zwischen zwei oder mehr rotierenden Werkzeugen, den Walzen. Das Kaltwalzen findet meist bei Raumtemperatur statt, also ohne vorheriges Anwärmen. Es zählt zum Gebiet der Kaltumformung.
Kolsterisieren Kolsterisieren ist ein form-, farb- und maßfestes Oberflächenhärteverfahren für austenitische, rostfreie Edelstähle.
Konduktionshärten Beim konduktiven Härten oder Konduktionshärten wird das zu härtende Werkstückbzw. die Härtezone durch hochfrequenten Strom durchflossen und auf Härtetemperatur erwärmt.
Nitrieren   Das Nitrieren (chemisch korrekt eigentlich Nitridieren) wird fachsprachlich auch als Aufsticken (Zufuhr von Stickstoffanalog der Zufuhr von Kohlenstoff bei der Aufkohlung) bezeichnet und stellt ein Verfahren zum Härten von Stahl dar. Es gehört in der Gliederung der Fertigungsverfahren zur Gruppe „Stoffeigenschaften ändern“. Der in der Technik übliche Begriff des Nitrierens oder der Nitrierung führt häufig zu Missverständnissen, da in der Chemie so üblicherweise Verfahren bezeichnet werden, die zu Nitraten oder Nitroverbindungen führen, während beim hier beschriebenen Prozess Nitride in den Werkstoffen entstehen. Deshalb wird für die Verwendung des Begriffes Nitridieren plädiert, der sich jedoch in der Praxis bislang nicht durchsetzen konnte.
Normalglühen Normalglühen, Normalisieren oder Rückfeinen ist ein Wärmebehandlungsverfahren für Stahl. Es erfolgt bei einer Temperatur knapp oberhalb des oberen Umwandlungspunkts (maximal 950 °C) Ac3 (bei übereutektoiden Stählen oberhalb des unteren Umwandlungspunkts Ac1) mit nachfolgendem Abkühlen an ruhender Atmosphäre.
Plasma-Schmelzschneiden   Das Plasma-Schmelzschneiden oder kurz Plasmaschneiden ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Thermischen Trennens, das zum Schneiden von Blechen eingesetzt wird. Erforderlich sind hierzu eine Plasmastromquelle, ein Plasmabrenner sowie weitere periphere Komponenten (Kühlung, Gassteuerung, Führungssystem etc.).

Das Plasmaschneiden nutzt den Wärmeinhalt eines Plasmas zur örtlichen Materialverflüssigung und die hohe kinetische Energie des Plasmagasvolumenstroms zum Ausblasen des verflüssigten Werkstoffs. Die trennbaren Blechdicken liegen etwa zwischen 0,5 mm und 160 mm.

Quarto (Walzen) Quarto ist ein Begriff zur Beschreibung von Walzgerüsten mit einem typischen Grundaufbau. Diese Walzgerüste bestehen immer aus zwei Arbeitswalzen und zwei Stützwalzen, sie werden sowohl im Warm- als auch im Kaltwalzbereich eingesetzt.
Rekristallisationsglühen Unter Rekristallisationsglühen versteht man ein Glühen ohne Phasenänderung bei einer Temperatur im Rekristallisationsbereich (bei Stahl in der Regel von 550 bis 700 °C) nach einer Kaltumformung. Das Rekristallisationsglühen wird hauptsächlich nach (und ggfs. zwischen) den einzelnen Umformungsstufen beim Kaltwalzen bzw. -ziehen von Blechen und Drähten angewandt.

Durch Kaltumformung (Ziehen, Walzen, Pressen, Stauchen) wird das Gefüge von Metallen in der Umformungsrichtung gestreckt, die Festigkeit steigt an. Die Verformbarkeit nimmt jedoch ab. Man bezeichnet dies als Kaltverfestigung. Nach einem bestimmten Verformungsgrad (werkstoffabhängig), muss nun ein Rekristallisationsglühen durchgeführt werden, um den ursprünglichen Gefügezustand wiederherzustellen.

Stopfenwalzverfahren Das Stopfenwalzverfahren ist ein Walzverfahren für die Herstellung nahtloser Stahlrohre.

Stopfenwalzanlagen sind maßgeblich auf Stiefel zurückzuführen. Stiefelwalzwerke bestanden ursprünglich aus Lochschrägwalzanlage, Streckschrägwalzanlage, Stiefelscher Stopfenwälzanlage und mindestens einer Glättwalzanlage vor einer nachgeschalteten Reduzierwalzstraße als Fertigstufe. Weil nach den vielen Verfahrensstufen vom Loch- bis zur Reduzierwalzstraße am Rohr ein hoher Temperaturverlust auftrat, wurden in der Regel die Rohre nach dem Glättwalzen noch einmal in einem eigens dafür vorgesehenen Ofen auf Reduzierwalztemperatur nacherwärmt.

Tempcore-Verfahren Das Tempcore-Verfahren ist eine Methode zum Verbessern der Eigenschaften von Stahl. Dabei wird der Stahl direkt nach dem Walzen an der Oberfläche in einer Wasserkühlstrecke auf ca. 100 °C abgeschreckt. Auf dem Kühlbett wandert die Temperatur wieder vom Kern zum Rand. Diese Methode entspricht in etwa der des Anlassens. Dadurch entsteht ein ferritisch-perlitischer Kern und eine angelassene martensitische Randzone.

Es verbessert sich die Duktilität (Zähigkeit) und die Festigkeit des Stahls. Das Tempcore-Verfahren wird besonders bei der Herstellung von Bewehrungsstahl eingesetzt.

Teniferierung Teniferierung ist ein chemisches/physikalisches Verfahren zur Härtesteigerung von Stahlwerkstoffen.
Vakuumhärten Das Vakuumhärten ist ein Verfahren in dem Werkzeugstähle (Kalt-/Warmarbeitsstähle und Schnellarbeitsstähle, konventionell oder pulvermetallurgisch hergestellt) nach dem heutigen Stand der Technik industriell wärmebehandelt werden können. In diesen Anlagen können legierte, hochlegierte Werkzeugstähle und martensitische Edelstähle (z. B. 1.4112 X90CrMoV18) bis zu einer maximalen Temperatur von 1300 °C gehärtet und angelassen werden.
Walzen   Walzen ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe des Druckumformens, bei dem der (meist metallische) Werkstoffzwischen zwei oder mehreren rotierenden Werkzeugenumgeformt und dabei dessen Querschnitt verringert wird. Findet die Umformung oberhalb der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffs statt, wird sie Warmwalzen genannt, sonst Kaltwalzen. Die Arbeit des Walzers ist heute überwiegend automatisiert.

Bezogen auf die Materialverformung ist das Walzen ein Massivumformverfahren und eng verwandt mit dem Hämmern oder Schmieden.

Warmrichten Warmrichten ist eine Fertigungstechnik aus der Metallverarbeitung.

Bei Stahlkonstruktionen können durch partielles Erwärmen, beispielsweise durch Schweißen, und durch die darauf folgende innere Spannung geometrische Abweichungen der Tragwerksgeometrie von der Sollform entstehen, die mit diesem Verfahren korrigierbar sind.

Warmwalzen Als Warmwalzen bezeichnet man den Walzprozess eines Walzguts (Brammen, Knüppel, Draht etc.) bei einer Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatur des zu verarbeitenden Metalls. Bei Stahl ist das in der Regel 720–1260 Grad Celsius, bei anderen Metallen liegen die Temperaturbereiche in anderen Größenordnungen (Aluminium z. B. 250 bis 500 Grad Celsius).
Wasserstoffarmglühen Wasserstoffarmglühen ist ein Teilverfahren der Wärmebehandlung von Stählen, das der Verminderung oder Beseitigung der Wasserstoffversprödung in Bauteilen aus Stahl dient.

Holz Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Beizen (Holz)   Unter Beizen versteht man in der Holzbearbeitung die Behandlung der Oberfläche mit einer Beize. Ziel der Beizung ist in erster Linie die Veränderung des Farbtones, allerdings kann diese auch zum Schutz der Oberfläche gegen Schimmel dienen.
Bürsten   Das Bürsten von Holzoberflächen wird angewandt um die vorhandene Struktur der Jahresringe herauszuarbeiten. Dabei wird mit einer Drahtbürste das weiche Frühholz abgetragen während das härtere Spätholz erhalten bleibt und so eine reliefartige Wirkung erzielt wird. Diese Oberflächenbehandlung wird vor allem bei Weichhölzern wie Tanne, Kiefer oder Fichte angewandt
Dämpfen (Holz) Dämpfen ist ein Verfahren zur Holzbearbeitung. Es dient als einfaches Verfahren, Holz zu veredeln.
Furfuryliertes Holz   Furfuryliertes Holz (englisch: furfurylated wood) beschreibt das Endprodukt einer Behandlung von Holz mit Furfurylalkohol. Dieser Vorgang wird auch Furfurylierung genannt. Die Furfurylierung ist ein kommerziell verwendeter Modifikationsprozess, um die Eigenschaften von Holz zu verbessern. Hierbei werden die Zellwände des Holzes mit Furfurylalkohol gequollen, der innerhalb der Zellwände polymerisiert. Mit dieser Behandlung wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Holzes gesenkt und so die für Holz übliche Neigung zur Verformung bei Feuchteänderung reduziert. Auch die Härte und Fäulnisresistenz des modifizierten Holzes ist gegenüber der von nativem Holz verbessert. Der verwendete Furfurylalkohol wird durch die Hydrierung von Furfural aus biologischen Reststoffen, wie Spelzen oder Bagasse, gewonnen. Die Furfurylierung von Holz ist ein Prozess, der zum ersten Mal von Alfred Stamm in den 1950ern in den USA erforscht wurde, dessen größere Verbreitung auf dem Markt bisher aber ausgeblieben ist. Die erste industrielle Produktion von furfuryliertem Holz in den USA lief ab den 1960er. In den 1980er wurde durch eine Arbeitsgruppe des Professors Marc Schneider in Kanada ein Zweistufenprozess entwickelt.
Holzbearbeitung   Der Begriff Holzbearbeitung beschreibt die grundsätzlichen Techniken zur Bearbeitung und Herstellung von Oberflächen aus Holz. Diese Techniken sind die Grundlage für die Holzverarbeitung. Die formgebenden Bearbeitungsmethoden sind entweder zerspanend oder abrasiv (schabend). Auch farbliche oder strukturierende Bearbeitungsmethoden fallen unter den Begriff Holzbearbeitung, sind jedoch dekorativer Natur.
Reifendrehen   Das Reifendrehen ist eine handwerkliche Fertigkeit, die im Erzgebirge in der Nähe von Seiffen entwickelt wurde und auch heute dort noch gepflegt wird. Das Ergebnis sind kleine Tiere, andere Figuren oder auch Nachbildungen von Häusern aus Holz, die als Spielzeug oder zum Ausschmücken von Weihnachtspyramiden oder -krippen verwendet werden. Reifentiere und -figuren sind ein fester Bestandteil der Erzgebirgischen Volkskunst. Die Technik des Reifendrehens, die sehr viel Erfahrung und Geschicklichkeit erfordert, entstand mit dem Niedergang des Zinnbergbaus um etwa 1800 unter Nutzung der vorhandenen Wasserkraft. Sie ermöglichte im 19. Jahrhundert eine rationelle Massenproduktion von Holzfiguren, da sie schneller und damit auch billiger als das rein manuelle Schnitzen war. I
Tischlerei   Die Tischlerei oder Schreinerei (süddeutsch, westdeutsch) ist die Werkstatt der Tischler beziehungsweise Schreiner zur Herstellung und Bearbeitung von Möbeln, Inneneinrichtungen, Treppen, Türen, Fenstern, Verkleidungen, und anderen Bauelementen sowie weiterer meist individueller Arbeiten.

Hauptsächlich zur Verarbeitung kommende Werkstoffe sind Holzwerkstoffe und Vollholz in ihren verschiedenen Ausprägungen (Plattenwerkstoffe wie Span-, MDF- oder Tischlerplatte, Schnittholz, Furnier usw.) sowie Kunststoffe und Aluminium.

Umleimer   Umleimer ist ein Überbegriff für Plattenschmalseitenbeschichtungen aus dem Tischlerbereich.
Vorspaltung   Die Vorspaltung ist ein Phänomen bei der Zerspanung von Holz. Beim Abnehmen eines Spanes in Faserrichtung eilt der Schneide ein Riss voraus, der die Abnahme vereinfacht und die Standzeit der Schneide verlängert. Die Vorspaltung führt aber zu einer rauen Oberfläche. Die Vorspaltung entsteht beim Arbeiten im Gegenlauf und bei positivem Spanwinkel. Je größer der Spanwinkel, desto größer die Vorspaltung und desto kleiner sind die Bearbeitungskräfte.
Wagenschott   Als wagenschott wird eine bestimmte Art bezeichnet, Holzplanken mit stehenden Jahresringen zu schneiden. Obwohl der Begriff seinen Bestandteilen nach ein Substantiv zu sein scheint, wird er üblicherweise wie ein Adverb verwendet.
Xylektypom   Xylektypom ist ein Holzbearbeitungsverfahren zur reliefartigen Hervorhebung der Holzmaserung.
Ölpolitur Die Ölpolitur ist ein Verfahren zur Veredelung strapazierter Holzoberflächen. Mit einem Bimsstein, einer Schleifmasse aus trocknendem Öl sowie Füllmitteln und Pigmenten wurde das Holz mehrmals geschliffen und erhielt einen gegen Umwelteinflüsse beständigen Schutz. Auf der Oberfläche entsteht ein matter Seidenglanz. Heute wird dieses Verfahren vor allem bei der Restaurierung verwendet. Die Methode wurde vor allem Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts angewendet
Yakisugi   Yakisugi (焼杉) ist eine traditionelle japanische Methode der Holzkonservierung. Yaki bedeutet ‚verbrennen‘, Sugi ist der japanische Name der ‚Sicheltanne‘. Es wird im Westen Japans auch als Shou Sugi Ban (焼 杉 板) bezeichnet; Ban bedeutet ‚Planke‘.

Durch leichtes Verkohlen der Holzoberfläche, ohne das Holz zu verbrennen, wird das Holz durch die Karbonisierung wasserdicht und ist somit haltbarer. Die karbonisierte Schicht schützt auch vor Insekten.

Glas Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Embossing   Bei einem Embossing (engl. to emboss – „prägen“, „gaufrieren“, also eigentlich „Prägung“) wird ein Relief verstanden, z. B. auf einer Glasflasche.
Glasbrechzange Die Glasbrechzange gehört zu den Glaserzangen und wird im Glaserhandwerk zum Brechen von Flachglas nach dem Ritzen verwendet. Das abzutrennende Material wird vom Gutstück mit diesem Werkzeug abgebrochen. Es werden hierbei kleinere Abschnitte abgebrochen und nicht zerbrochen. Das jeweils abgetrennte Material ist mehr, als mit dem Einsatz der Kröselzange zu erreichen. Die Zange gleicht einer Flachzange aus dem metallverarbeitenden Handwerk, wobei dass das Zangenmaul der Glasstärke angepasst ist. Die Zangengriffe werden in der Neuzeit mit Kunststoff ummantelt. Für einfachen Bruch reichen aber oft die Nuten am Glasschneider.
Glasdekorfolie
Glasfalzeinlagen
Glasfusingofen
Glasinnengravur  
Glasmacherpfeife  
Glasmaschine
Glasraffinerie Eine Glasraffinerie ist ein glasverarbeitender Betrieb, in dem Rohglas aus Glashütten durch verschiedene Arbeitsprozesse veredelt wird. Es gibt dabei sowohl materialabtragende Verfahren wie Schleifen oder Gravieren, Ätzen und Sandstrahlen als auch materialauftragende Verfahren wie Bemalen, Bedrucken und Vergolden oder Verspiegeln des Glases. Dazu zählt auch das Brennen von Rohglas zur Beseitigung von Glasbruchkanten oder zum Verändern der optischen und/oder haptischen Glasoberfläche.
Glasschleiferei   Die Glasschleiferei (oder das Glasschleifen) ist ein Kunsthandwerk, bei dem Glas mit Gravuren verziert wird.
Glasschneider   Ein Glasschneider ist ein Werkzeug zum Trennen von Glas.

Die Bezeichnung Glasschneider ist missverständlich, denn ein Glasschneider schneidet das Glas nicht im eigentlichen Sinne. Die durch Anritzen entstandene Fissur führt zu einer Spannungskonzentration (Kerbwirkung) und entlang dieser bricht das Glas auf kontrollierte Druck-, Zug- oder Biegebelastung.

Ionenimplantation Die Ionenimplantation ist ein Verfahren zur Einbringung von Fremdatomen (in Form von Ionen) in ein Grundmaterial, Dotierung genannt. Auf diese Weise lassen sich die Materialeigenschaften (meistens die elektrischen Eigenschaften) des Grundmaterials verändern. Das Verfahren wird unter anderem in der Halbleitertechnik genutzt. Entsprechende Anlagen zur Ionenimplantation werden als Ionenimplanterbezeichnet.
Klotz (Glaserei)   Glaserklötze sind flache Teile aus Holz oder Kunststoff, mit denen Glasscheiben in ihren Fensterflügeln in zwei diagonal gegenüberliegenden Ecken verklotzt bzw. verkeilt werden, um die Maßhaltigkeit bzw. Winkelgerechtigkeit des Bauteiles zu gewährleisten und zu erhalten. Dabei werden die Gewichtskräfte aus der oberen Außenecke des Rahmens über die Diagonale der steifen Fläche der Fensterfüllung in die untere Innenecke des Flügels bzw. auf den dort sitzenden Beschlagabgeleitet.
Magnetorheologisches Polieren Magnetorheologisches Polieren (englisch magneto rheological finishing, MRF) bezeichnet eine Art der Bearbeitung von optischen Komponenten, z. B. Linsen. Der Prozess dient der Politur und der Korrektur der optischen Wirkflächen und kann somit letzter Schritt in der Prozesskette der Passebearbeitung sein. Üblicherweise schließen sich die Randbearbeitung und Zentrierung der Komponente an, gefolgt vom Beschichten (z. B. Vergütung oder Verspiegelung).
Quetschfuß
Satinieren (Glasbearbeitung) Satiniertes Glas wird aus Klarglas hergestellt und zu einem undurchsichtigen, aber lichtdurchlässigen Glas verarbeitet. Dieses Ergebnis kann man durch unterschiedliche Techniken wie der Sandstrahltechnik, dem Siebdruck oder der Behandlung mit Flusssäure gewinnen. Bei der Sandstrahltechnik wird das Klarglas solange mit feinen Korundkörnern bestrahlt, bis es rau und trüb geworden ist.
Spiegelschleifen Als Spiegelschleifen wird das präzise – manuelle oder maschinelle – Herstellen gewölbter Spiegelbezeichnet, wie sie vor allem in der Astronomie für Spiegelteleskope eingesetzt werden. Der Schliff kleinerer Spiegel ist ein beliebtes Hobby mancher Amateurastronomen.
Tempern Der Begriff Tempern beschreibt allgemein das Erhitzen eines Materials über einen längeren Zeitraum. Mit einem solchen Verfahren ist es beispielsweise möglich, die Verteilung mechanischer Spannungen in einem Bauteil aus Glas oder Acryl zu kontrollieren. Durch Tempern ist es aber auch möglich, gezielt die Struktur eines Festkörpers zu ändern, beispielsweise das Gefüge bei Bauteilen aus Gusseisen oder die Umwandlung der Kristallstruktur von dünnen Schichten. Tempern ist eine Form der Wärmebehandlung.
Ultraschalllöten Das Ultraschalllöten ist ein Lötverfahren, das u. a. in der Solarbranche oder Elektroindustrie Anwendung findet. Das Verfahren ermöglicht das flussmittelfreie Löten von nur schwer lötbaren Materialien wie z. B. Glas, Keramik oder Aluminium.
Verspiegeln   Unter Versilbern versteht man alle technischen Verfahren, die auf Gegenständen einen Überzug aus Silber erzeugen. Beim Versilbern von Glas spricht man auch von Verspiegeln.
Vetrox Das Vetrox-Verfahren ist eine von der Schweizer VETROX AG weltweit patentiertes Verfahren, zur Eliminierung von Beschädigungen wie Kratzern oder Verätzungen auf Glasoberflächen.

Kunststoff Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Acrylstein   Acrylstein ist die hersteller- und markenunabhängige Bezeichnung für ein Material, welches als Plattenmaterial oder Formguss im Innenausbau, bei der Möbelherstellung und dem Hygienebereich (z. B. Küchenarbeitsplatten, Waschbecken) verwendet wird.
Blasformen   Das Blasformen ist ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffenund zählt zu den Spritzgießsonderverfahren.
Compoundierung Compoundierung (aus dem Englischen: to compound = „zusammensetzen“) ist ein Begriff aus der Kunststofftechnik, welcher die Aufbereitung von Kunststoffen durch Beimischung von Zuschlagstoffen(Füllstoffe, Additive usw.) zur Erzielung erwünschter Eigenschaftsprofile beschreibt. Die Compoundierung erfolgt überwiegend in Extrudern (hauptsächlich gleichläufige Doppelschneckenextruder, aber auch gegenläufige Doppelschneckenextruder, sowie durch Planetwalzenextruder und Ko-Kneter) und umfasst die Verfahrensoperationen Fördern, Aufschmelzen, Dispergieren, Mischen, Entgasen und Druckaufbau.
Corrugator Ein Corrugator (engl.: corrugated, dt.: gewellt) ist eine Maschine, die hauptsächlich zur Herstellung von gewelltem Kunststoffrohr Anwendung findet. Auf Corrugatoren können auch andere ähnliche Endlosprodukte produziert werden, z. B. Verbindungselemente für Rohre. Das Verfahren wird dem Blasformen zugeordnet.
Doppelschneckenextruder Doppelschneckenextruder sind Maschinen aus der Kunststofftechnik und Lebensmittelindustrie und gehören zu den Mehrwellenextrudern bzw. zur Obergruppe der Extruder. In der Kunststofftechnik werden sie zur Aufbereitung und Formgebung von Kunststoffschmelzen verwendet. Hierzu wird das Polymer durch zwei rotierende Schneckenwellen durch einen beheizten Zylinder gefördert und dabei aufgeschmolzen.
Elastomertechnik Elastomertechnik ist ein technischer Sammelbegriff, der die Einsatzgebiete von elastomeren Kunststoffenumfasst. Elastomere zeichnen sich durch ihren weichen Charakter aus und werden häufig in Art von formhaltenden Schäumen eingesetzt. Die beiden wichtigsten Kennwerte von Elastomeren sind ihre Härte, in Shore gemessen, und ihr Rückstellverhalten. Entsprechend dieser Werte besitzt jeder elastomere Kunststoff ein spezifisches Eigenschaftsprofil, was ihn für bestimmte technische Anwendungen prädestiniert.
Exjection Das Exjection-Verfahren (auch: Extrusionsspritzguss) zählt zu den Spritzgusssonderverfahren. Das Verfahren ist eine Kombination aus Extrusion und Spritzgießen und dient zur Herstellung langer, dünnwandiger und strukturierter Bauteile, auch aus zähfließenden Thermoplasten auf verhältnismäßig kleinen Spritzgussmaschinen mit geringer Schließkraft.
Extrusion (Verfahrenstechnik) Bei der Extrusion (von lateinisch extrudere = hinausstoßen, -treiben) werden feste bis dickflüssige härtbare Massen unter Druck kontinuierlich aus einer formgebenden Öffnung (auch als Düse, Matrize oder Mundstück bezeichnet) herausgepresst. Dabei entstehen Körper mit dem Querschnitt der Öffnung, Extrudat genannt, in theoretisch beliebiger Länge.
Extrusionsblasformen   Das Extrusionsblasformen, auch Hohlkörperblasen genannt, ist ein Verfahren der Kunststoffverarbeitung zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen. Dabei wird das aufgeschmolzene Polymer über eine Förderschnecke durch die Düse gepresst, so dass ein schlauchförmiger Vorformling entsteht (Extrusion). Dieser wird in eine Blasform übergeben und durch Innendruck den Innenkonturen der Form angepasst (Blasformen). Auf diese Weise hergestellte Hohlkörper finden sowohl als Primärpackmittel wie Kanister oder Fässer als auch als technische Bauteile wie Kraftstofftanks oder Lüftungskanäle Verwendung. Das Extrusionsblasformen erlaubt die Herstellung von Hohlkörpern mit einem Volumen von etwa einem Milliliter (Augentropfenampullen) bis zehn Kubikmetern (Öltanks). Typisches Erkennungsmerkmal für extrusionsblasgeformte Verpackungen ist eine Quetschnaht an der Unterseite. Für druckbelastete Flaschen (beispielsweise für kohlensäurehaltige Getränke) wird in der Regel das Spritzstreckblasen angewendet.
Faserspritzen Faserspritzen ist ein Verfahren zur Herstellung von Teilen aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK). Meistens wird ein radikalisch härtendes ungesättigtes Polyester-Harz verwendet, welches im Airless-Verfahren auf eine Form aufgespritzt wird. Über der Spritzpistole ist ein Schneidwerk angebracht, durch das Rovings genannte Glasfaser-Stränge in 5 bis 10 cm kleine Glasfaserteile zerschnitten werden. Durch den Spritzfächer wird das zerschnittene Glas mit dem Harz zusammen auf eine Form aufgebracht und vor dem Aushärten des Harzes mit einer Rolle von Hand verdichtet und entlüftet. Im Faserspritzverfahren werden beispielsweise Bootsteile aus GFK hergestellt.
Folienextrusion Durch Folienextrusion hergestellte Verpackungsfolien haben einen wesentlichen Anteil an den weltweit hergestellten Kunststoffverpackungen.
Formenbau   Formenbau ist der Oberbegriff zur Herstellung von Formen, welche zur Fertigung von Gussteilen sowohl aus Metall als auch aus Kunststoff benötigt werden.

Im nachfolgenden Artikel wird im Wesentlichen die Herstellung von Formen beschrieben, die zur Produktion von Kunststoffteilen verwendet werden. Der Gebrauch und die Herstellung von Formen zur Produktion von Metallteilen wird dagegen im Artikel Gießen (Metall) beschrieben.

Formpressen Formpressen ist ein Herstellungsverfahren für Kunststoffe, geeignet für leicht gewölbte oder flache Bauteile. Haupteinsatzgebiet dieses Verfahrens ist die Automobilindustrie, wo es zur Produktion größerer Bauteile mit zweidimensionaler oder einfacher dreidimensionaler Struktur, wie zum Beispiel Motorhauben, Stoßfängern, Spoilern oder Heckklappen eingesetzt wird. Es können sowohl duroplastische als auch thermoplastische Kunststoffe verarbeitet werden.
Freeformer Der Freeformer ist eine Maschine zur industriellen Herstellung von Kunststoff-Bauteilen auf Basis von CAD-Daten. Die zugrundeliegende Technologie weist Gemeinsamkeiten mit dem Spritzgießen auf und ist dem Additive Manufacturing bzw. 3D-Drucken zuzuordnen.
Fügen von Kunststoffen Die Fügeverfahren nehmen in der Kunststoffverarbeitung eine wichtige Stellung ein.

Grob unterteilen lassen sich diese Verfahren in mechanische, thermische (Schweißen) und klebtechnische Verbindungen.

Gashinterdruck-Verfahren Das Gashinterdruck-Verfahren (kurz GHD) ist ein spezialisiertes Spritzgussverfahren, bei dem die Formgebung eines Formteils durch ein Gaspolster zwischen Formteil und Werkzeugwand unterstützt wird.
Gelieren Gelieren (auch Gelierung oder Gelation) bezeichnet den Vorgang der Bildung eines Gels. Hierbei vernetzen sich zunächst isolierte kolloidale Aggregate, die in Suspension vorliegen (Sol), zu einem dreidimensionalen, viskoelastischen Netz, dem Gel.
Heizelementstumpfschweißen Das Heizelementstumpfschweißen (HS) wird nach Regelwerk DVS 2207 Teil 1 angewandt. Es dient zur Verbindung von Kunststoffrohren aus teilkristallinem Thermoplast (z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylidenfluorid) vorwiegend in großen Dimensionen (z. B. ab 160 mm Durchmesser) und kommt ohne Fittinge und Formteile aus. Die Rohrenden werden auf Schmelztemperatur erhitzt und zur Verbindung stumpf aufeinander gedrückt.
Heizwendelschweißen Das Heizwendelschweißen (HM) dient dem Verbinden von Kunststoffrohren aus teilkristallinem Thermoplast (zum Beispiel Polyethylen, Polypropylen, Polybuten). Es wird nach Regelwerk DVS 2207 Teil 1 angewandt.
Heißkanalsystem   Als Heißkanal oder Heißkanalsystem wird bei der Verarbeitung von Kunststoffen, insbesondere beim maschinellen Spritzgießen von Thermoplasten eine besondere Bauart des Angusssystems bezeichnet, die gegenüber dem restlichen Spritzgusswerkzeug thermisch isoliert und höher temperiert ist.
Heißverstemmen Heißverstemmen, seltener als Warmverstemmen bezeichnet, gehört zu den Fertigungsverfahren, die dauerhafte formschlüssige, kraftschlüssige und teilweise darüber hinaus stoffschlüssige Verbindungen schaffen. In der praktischen Anwendung stellt es eine Alternative zum Kleben, Nageln, Nieten und Schrauben dar.
Holzextrusion   Die Holzextrusion ist ein kunststofftechnisches Verfahren (Extrusion), mit dem unter Verwendung von Holz und Kunststoffen in einem kontinuierlichen Verfahren Wood-Plastic-Composites hergestellt werden. Dazu werden die eingesetzten Compound-Materialien zunächst in einem Extruder gemischt, aufgeschmolzen und homogenisiert. Weiterhin wird im Extruder der für das Durchfließen der Spritzdüsenotwendige Druck aufgebaut. Nach dem Austreten aus der Düse erstarrt das Material in der gewünschten Form und kann weiterbearbeitet werden.
In-Line-Compoundieren Unter In-Line-Compoundieren versteht man das Compoundieren einer polymeren Formmasse und die unmittelbare (direkte) Verarbeitung zum fertigen Produkt ohne den Umweg über ein Granulat oder Halbzeug. Weil dieser Zwischenschritt entfällt, spricht man in diesem Zusammenhang von einem Direktverfahren. Meistens findet man diese Technik bei der Verarbeitung von langfaserverstärkten Thermoplasten (LFT), da sich dadurch im Bauteil längere Fasern (in der Regel mehrere mm), verglichen mit der Verwendung von Halbzeugen, erreichen lassen, was positive Auswirkungen auf das mechanische Eigenschaftsprofil (Festigkeit, Steifigkeit und vor allem Schlagzähigkeit) hat.
In-Mold-Verfahren Das In-Mold-Verfahren (oder In-Mould-Verfahren) findet vor allem beim Spritzgießen, aber auch im Thermoformen als In-Mold-Labeling Anwendung. Dabei werden in das Thermoform- bzw. Spritzgießwerkzeug eingelegte Substrate wie Stoff, Papier, Holzfurnier oder beliebig bedruckte oder strukturierte Folien hinterspritzt. Dies gelingt relativ zuverlässig. Auf diese Weise entstehen in einem Arbeitsschritt anspruchsvolle Oberflächen.
In-Mould Decoration In-Mould Decoration (IMD) bezeichnet eine spezielle Form der Verzierung von Kunststoffteilen mit einer farbigen und abriebfesten Beschichtung.

Die in der Praxis häufigste Form der Dekoration sind dünne Folien, die auf einen spritzgegossenen Grundkörper aufgebracht werden (In-Mould-Labelin

Innendruck-Spritzgießen   Innendruck-Spritzgießen oder auch Fluidinjektionstechnik(FIT) ist ein spezialisiertes Spritzgussverfahren zur Herstellung hohler Werkstücke. Nach einem Arbeitsschritt des herkömmlichen Spritzgießens bzw. nach einer definierten Teilfüllung der Gussform wird ein vorübergehender Füllstoff (Wasser oder inertes Gas, in der Regel Stickstoff) so in eine teilgefüllte Form injiziert, dass es als inneres Formstück (Kern) wirkt. Durch die Verdrängung der Schmelze aus der Mitte wächst zum einen ein Hohlraum und zum anderen wird die Schmelze an bzw. in die äußere Gussform gedrückt. Nach Erstarren der Schmelze entweicht das Fluidwieder.
Kalibrierung (Extrusion)   Die Kalibrierung ist eine dem Extruder nachgeschaltete Einheit, um das extrudierte Material auf die späteren Produktmaße zu fixieren. Dabei wird das noch schmelzeflüssige Material auf eine Temperatur abgekühlt, bei der eine nachträgliche Verformung nicht mehr möglich ist. Die vollständige Abkühlung erfolgt in der nachgehenden Kühlstrecke.
Kaltkanalsystem Als Kaltkanalsysteme werden Angusskanäle von Spritzgießwerkzeugen bezeichnet, die auf einer Temperatur unterhalb der Werkzeugtemperatur gehalten werden. Sie dienen dem angusslosen Duroplast-und Elastomer-Spritzgießen. Sie erfüllen dieselbe Funktion wie Heißkanalsysteme bei der Verarbeitung von Thermoplasten.
Keramikspritzguss Der Keramikspritzguss (englisch ceramic injection moulding, CIM) ist ein endkonturnahes Formgebungsverfahren für Technische Keramik nach dem Prinzip des plastischen Formens. Es bietet nahezu uneingeschränkte Möglichkeiten in der Formgebung. So können anspruchsvolle Geometrien wie dünne Wandstärken und kleinste Bohrungen endformgerecht umgesetzt werden (auch Gewinde).
Koextrusion In der Extrusionstechnik steht Koextrusion für das Zusammenführen von artgleichen oder fremdartigen Kunststoffschmelzen vor dem Verlassen der Profildüse.
Konditionierung (Polyamid) Unter Konditionierung versteht man in der Kunststofftechnik das Lagern bis hin zum Gewichtsausgleich (Gewichtskonstanz) durch Wasseraufnahme bei Normklima (23 °C und 50 % Luftfeuchte). Der Prozess des Konditionierens ist reversibel.
Koronabehandlung Die Koronabehandlung ist ein elektrochemisches Verfahren zur Oberflächenmodifikation von Kunststoffen.
Kunststoffbeschichtung Kunststoffbeschichtung ist ein in der Technik gebräuchlicher aber dennoch nicht eindeutiger Begriff. Darunter kann man verstehen, die Beschichtung von Kunststoffen (z. B. Kunststoffmetallisierung) oder die Beschichtung anderer Materialien (z. B. Kupferkabel) mit Kunststoffen.
Kunststoffmetallisierung Kunststoffmetallisierung ist die Beschichtung eines Werkstoffs aus Kunststoff mit einer Metallschicht.
Kunststoffzerspanung Kunststoffzerspanung umschreibt die Bearbeitung von Kunststoffrohlingen durch Drehen, Fräsen, Bohren, Gewinden, Rändeln und Schleifen. Die damit gefertigten Teile bezeichnet man auch allgemeinhin als Kunststoff-Drehteile, die oft unsichtbar als Führungsbuchsen, Federeinstellungen, Dichtringe und Rollen für den zuverlässigen Betrieb von Maschinen und Geräten sorgen.
Laserdurchstrahlschweißen Das Laserdurchstrahlschweißen ist im Vergleich zu anderen Kunststoffschweißverfahren, wie dem Ultraschallschweißen oder dem Heizelementschweißen, ein erst seit Mitte der 1990er Jahre auch industriell etabliertes Verfahren. Bei allen dieser Kunststoffschweißverfahren handelt es sich um einen stoffschlüssigen Fügeprozess, bei dem der Kunststoff durch Energieeinbringung plastifiziert wird.
Masterbatch Unter dem Begriff Masterbatch bzw. Farbgranulat versteht man Kunststoffadditive in Form von Granulaten mit Gehalten an Farbmitteln oder Additiven, die höher sind als in der Endanwendung. Sie werden dem natürlichen Kunststoff (Rohpolymer) zum Einfärben oder zur Veränderung der Eigenschaften beigemischt. Masterbatches erhöhen dabei im Vergleich zu Pulver förmigen Zusatzstoffen die Prozesssicherheit und sind gut zu verarbeiten.
Mehrkomponenten-Spritzgießen   Das Mehrkomponenten-Spritzgießen dient der Herstellung von Spritzgussteilen, die aus zwei oder mehreren verschiedenen Kunststoffen bestehen. Im einfachsten Fall unterscheiden sich die Kunststoffe nur durch die Farbe, um so ein bestimmtes Design zu erzielen. Es können aber auch unterschiedliche Werkstoffe und damit unterschiedliche Eigenschaften gezielt kombiniert werden.
Metallfolienhinterspritzen   Metallfolienhinterspritzen ist ein spezielles Spritzgussverfahren, bei dem eine Metallfoliegeprägt und mittels eines Haftsystems mit Kunststoff verbunden wird. Dabei wird die Metallfolie mit einer Dicke bis 0,3 mm in das Spritzgießwerkzeug eingelegt, mit Kunststoff hinterspritzt und geprägt, so dass ein Kunststoffteil mit Metallüberzug entsteht.
Moving-Mould-Pultrusion Die Moving-Mould-Pultrusion ist ein kontinuierliches Fertigungsverfahren zur Herstellung von faserverstärkten Kunststoffprofilen, das im Gegensatz zur Pultrusion mit stationärer Form die Herstellung gekrümmter Profile erlaubt, aber auch viele andere Nachteile der „klassischen“ Pultrusion vermeidet. Es wurde zunächst gezielt zur Herstellung gekrümmter Profile entwickelt und ist daher auch unter der Bezeichnung „Radius-Pultrusion“ bekannt.
Narbung   Narbung bezeichnet die Strukturierung einer Oberfläche, die wesentlich für die haptischen und visuellen Eigenschaften verantwortlich ist. Charakteristisch sind sich wiederholende Höhenunterschiede, die sowohl unregelmäßig als auch regelmäßig geometrisch gestaltet sein können. Ebenso können diese mit Unterschieden in der Helligkeit verbunden sein.
Naturfaser-Spritzguss   Der Naturfaser-Spritzguss als eine Art des Thermoplast-Spritzgießens ist ein Verarbeitungsverfahren für naturfaserverstärkte Kunststoffe. Er hat in den letzten Jahren auf Grund von technischen Entwicklungen und intensiven Forschungsarbeiten an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Durch seine hohe geometrische Gestaltungsfreiheit im Vergleich zum Fließ- und Formpressen und das daraus resultierende breite Anwendungsspektrum gilt der Spritzguss neben der Extrusion als eines der vielversprechendsten Verarbeitungsverfahren für naturfaserverstärkte Kunststoffe.
Ornamin Das Ornamin-Verfahren ist ein Verfahren zur Herstellung von Pressteilen aus dem Duroplast-Kunststoff Melamin. Es wurde 1953 entwickelt. Bei dem Verfahren wird im ersten Pressvorgang ein Grundkörper aus Melaminharz hergestellt. Im zweiten Schritt werden mit Melaminharz getränkte, oft bedruckte oder eingefärbte, Folien um den Pressling gelegt und mit diesem verpresst.
Planetwalzenextruder Planetwalzenextruder sind Maschinen aus der Kunststofftechnik und gehören zur Obergruppe der Extruder. Er wurde Anfang der 1950er Jahre von Ludwig Wittrock erfunden und fand zunächst weitgehend Anwendung in der PVC-Kalander-Industrie. Heute deckt der Planetwalzenextruder die gesamte Bandbreite der Aufbereitungs- und Reaktionstechnologie ab.
Plastifikation Plastifikation (Kunstwort in Sinne „weichgemacht werden“) bezeichnet den Übergang eines Stoffes vom festen in einen verformbaren oder fließfähigen Zustand, es ist dann plastisch verformbar.
Plastifizieren (Beschichten) Unter Plastifizieren versteht man das Beschichten eines Gegenstands mit einer Schutzschicht aus Kunststoff.
Pulversintern Pulversintern (englisch powder slush oder slush molding) ist in der Kunststoffverarbeitung ein Urformprozess aus Kunststoffpulver zur Herstellung von z. B. Türverkleidungen, Armaturenbrettern oder anderen Oberflächen, die hauptsächlich im Fahrzeuginnenraum verwendet werden. Es entsteht dabei eine optisch und haptischansprechende Oberfläche, da unterschiedliche Narbungen (geometrisch, lederähnlich) in das Werkzeug eingebracht werden können.
Pulverspritzgießen   Das Pulverspritzgießen, auch PIM- (englisch für Powder Injection Moulding) oder MIM-Verfahren (englisch für Metal Injection Moulding) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen komplexer Geometrie und hat seinen Ursprung in der Spritzgusstechnologie der Kunststoffe.

Da sich Metalle und Keramiken in konventionellen Herstellungsverfahren wie z. B. dem Zerspanen oder Gießen deutlich schwerer verarbeiten lassen als Kunststoffe, insbesondere bei komplexen Geometrien, lag der Wunsch nahe, die Einfachheit der Formgebung beim Spritzgießen mit den besseren Materialeigenschaften der Metalle bzw. Keramiken zu verbinden: Die Idee des Pulverspritzgießens war geboren.

Quellflussprägen Das Quellflussprägen ist eine Weiterentwicklung des Hinterspritzprozesses zur Herstellung von Bauteilen aus Kunststoff mit dekorierten Oberflächen, insbesondere für Folien aus thermoplastischen Polyolefinen (TPO) mit Schaumrücken. Dabei wird die Kunststoffschmelze als Massekuchen in das sich öffnende Werkzeug eingespritzt. Sobald die gesamte Kunststoffschmelze eingespritzt ist, fährt das Werkzeug zusammen und die Kunststoffschmelze formt das Bauteil vollständig aus. Dieses Verfahren ermöglicht geringe Werkzeuginnendrücke und somit eine schonende Dekorverarbeitung.
Reaction Injection Moulding Reaction Injection Moulding (RIM) oder Reinforced Reaction Injection Moulding(RRIM) ist ein Urformverfahren zur Herstellung von Kunststoffformteilen. Dabei werden zwei Komponenten (und eventuell weitere Zusätze) in einem Mischer intensiv gemischt und unmittelbar anschließend als Reaktionsmasse in ein formgebendes Werkzeug gespritzt. Die Aushärtung findet in der Form statt. Kennzeichnend für dieses Verfahren ist unter anderem ein geringer Zuhaltedruck der Formwerkzeuge. Die Zeiträume, die benötigt werden, um das Formwerkzeug für ein neues Formteil zur Verfügung zu stellen, dieses Verfahrens liegen zwischen einer Minute und fünf Minuten. RIM findet bevorzugt bei der Herstellung von Formteilen aus Polyurethan, wie z. B. für die Automobilindustrie, Verwendung.
Reaktive Extrusion Die reaktive Extrusion stammt aus der Kunststoffverarbeitung und ist ein Sonderverfahren der Extrusion. Während der Schwerpunkt der Extrusion im Wesentlichen auf der Formgebung (z. B. der Herstellung von Rohren, Halbzeugen etc.) liegt, werden bei der reaktiven Extrusion zunächst verschiedene Komponenten über chemische Reaktion(en) kovalent miteinander verbunden. Verwendet werden hierfür meist Doppelschneckenextruder, da sie sich in Bezug auf ihr Dispersionsverhalten am besten für diesen Prozess eignen.
Retikulieren Beim Retikulieren handelt es sich um eine Nachbehandlung von Schaumstoffen, um eine Flüssigkeits-, Luft- bzw. Gasdurchlässigkeit zu erreichen.
Rotationsformen   Rotationsformen ist ein Kunststoff-Bearbeitungsverfahren für Hohlkörper, bei dem eine Schmelze in einem rotierenden Werkzeug an der Wandung erstarrt.
Rotationsschmelzverfahren Das Rotationsschmelzverfahren (englisch rotational-moulding, rotomoulding) ist ein Herstellungsverfahren für Teile aus Kunststoff. Weitere Bezeichnungen sind unter anderem Rotationssintern (engl. rotational sintering) und Rotationsgießen. Das Verfahren wurde Anfang der 1940er Jahre in den USA entwickelt und ist eines der ältesten Verfahren zur Formgebung von Kunststoffen.
Schleuderguss Schleuderguss ist ein Gießverfahren zur Herstellung von rotationssymmetrischen Bauteilen. Hierzu wird flüssiges Metall (Schmelze) oder flüssiger Kunststoff (z. B. Gusspolyamid) in eine um ihre Mittelachse rotierende Gussform (Kokille) gefüllt. Durch reibungsbedingte Schubkräfte wird die Schmelze ebenfalls in Rotation versetzt und durch die Zentrifugalkraft an die Kokillenwand gepresst. Die Drehzahl der Kokille wird so gewählt, dass hohe Zentrifugalkräfte wirken. Verglichen mit statischen Gießverfahren erstarrt die Schmelze auf diese Weise zu einem Gefüge mit wesentlich weniger Poren, Lunkern, höherem Reinheitsgrad und höherer Festigkeit. Die Außenkontur des Bauteils wird durch die Innengeometrie der Kokille bestimmt.
Schmelzkern-Spritzgießen Das Schmelzkern-Spritzgießen ist ein Sonderverfahren des Kunststoff-Spritzgießens. Es dient zum Herstellen von Formteilen mit Hohlräumen oder Hinterschneidungen, die mit Werkzeugen mit entformbaren Kernen nicht möglich wären.
Single Line Injection   Single Line Injection (SLI) ist ein patentiertes Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen. Patentinhaber ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik (früher: Institut für Strukturmechanik).
Space Puzzle Molding Das Space Puzzle Molding (SPM) ist eine Technologie, welche für die Herstellung von Prototypen, Null-und Kleinserien für Spritzgussteile aus Kunststoff ausgelegt ist. Es ist eine unkonventionelle Weise der Werkzeugkonstruktion für den Kunststoffspritzguss. Durch den minimalistischen Werkzeugaufbau werden die Kosten für eine Form erheblich gesenkt und ermöglichen somit die Produktion von kleinsten Serien mit enorm hoher Komplexität der Formteile. Das Verfahren wurde von Konrad Hofmann in den 80er Jahren entwickelt.
Spinndüse   Eine Spinndüse dient in den Spinnmaschinen zurChemiefaserherstellung sowohl beim Schmelzspinnen als auch beim Trocken- und Nassspinnen als das eigentliche filamentbildende Element.
Spritzgießen   Das Spritzgießen (oft auch als Spritzguss oder Spritzgussverfahren bezeichnet) ist ein Urformverfahren, das hauptsächlich in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt wird. Dabei wird mit einer Spritzgießmaschine der jeweilige Werkstoffverflüssigt (plastifiziert) und in eine Form, dem Spritzgießwerkzeug, unter Druck eingespritzt. Im Werkzeug geht der Werkstoff durch Abkühlung oder eine Vernetzungsreaktionwieder in den festen Zustand über und wird nach dem Öffnen des Werkzeuges als Fertigteil entnommen. Der Hohlraum, die Kavität, des Werkzeuges bestimmt dabei die Form und die Oberflächenstruktur des fertigen Teiles. Es sind heute Teile im Gewichtsbereich von wenigen Zehntel Gramm bis zu einer Größenordnung von 150 kg herstellbar.
Spritzpressen Das Resin Transfer MouldingBE oder Resin Transfer MoldingAE (RTM) ist ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Duroplasten und Elastomeren. Im Vergleich zum Pressen wird hierbei die Formmassemittels Kolben von einer meist beheizten Vorkammer über Verteilerkanäle in das Formnest eingespritzt, worin sie unter Wärme und Druck aushärtet.
Spritzprägen Das Spritzprägen ist eine Weiterentwicklung des Spritzgießens zur Herstellung hochgenauer oder sehr großer Bauteile aus Kunststoff. Dabei wird die Kunststoffschmelze als sogenannter Massekuchen in das praktisch drucklose, nicht völlig geschlossene Werkzeug eingespritzt. Es wird erst während des Erstarrungsvorganges komplett geschlossen. Der sich dadurch gleichmäßig aufbauende Schließdrucksorgt für die endgültige Ausformung des Formteiles.
Strangziehen   Das Strangziehverfahren (auch Pultrusionsverfahren oder Pultrudieren) ist ein kontinuierliches Herstellungsverfahren zur Fertigung von faserverstärkten Kunststoffprofilen. Anfang 1954 entwickelte Ernst Kühne das Strangziehverfahren (Pultrusion) in einem technologischen Entwicklungslaboratorium eines internationalen Elektrokonzerns. Es gelang ihm die ersten Ziehprodukte mit Glasrovings – imprägniert mit Epoxidharz – eigenständig herzustellen. Neben dem eigentlichen Produktionsverfahren entwickelte Ernst Kühne zuvor die dazu benötigten Maschinen sowie die formgenauen Ziehwerkzeuge. Die ersten elektrotechnischen, chemischen und mechanischen Parameter eines stranggezogenen Profils wurden in dieser Zeit ermittelt. Danach erfolgte die Gründung des ersten europäischen Pultrusionsunternehmens, des Ernst Kühne Kunststoffwerks.
Streckblasen   Das Streckblasen oder auch Spritzstreckblasen ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff, wie PET, PVC und PP. Dieses Verfahren wird zur Herstellung von PET-Flaschen eingesetzt. Das Verfahren grenzt sich ab vom Extrusionsblasformen, durch das ein Hohlkörper aus einem nur in die Länge gezogenen thermoplastischen Schlauch hergestellt wird. Im Streckblasprozess werden Hohlkörper hergestellt, die in Umfangs- und Längsrichtung verstreckt sind. Diese Verfahrensweise basiert auf der biaxialen (in zwei Richtungen) Ausrichtung der Makromoleküle im Kunststoff. Das Kennzeichen der im Streckblasprozess hergestellten Hohlkörper ist ein am Behälterboden erkennbarer Angusspunkt im Gegensatz zu den bei extrudierten Behältern sichtbaren Quetschnähten.
Thermoformen   Das Thermoformen oder Warmformen ist ein Verfahren zur Umformung thermoplastischer Kunststoffe unter Wärmeeinwirkung sowie mit Hilfe von Druckluft oder Vakuum. Wegen seiner oberflächlichen Ähnlichkeit zum Tiefziehen von Metallblechen wird es auch als „Vakuumtiefziehen“ oder einfach „Tiefziehen“ bezeichnet, ist aber in wesentlichen Punkten ein anderes Verfahren.
Thixomoulding Thixoforming, auch bekannt als Thixoverfahren, Thixocasting und Semi-Solid Metal Casting (SSM), ist ein Urformverfahren in der Metallverarbeitung, das die Vorteile des Gießens und Schmiedens vereint.
Umbugen Als Umbugen wird das Umlegen eines Dekormaterials (Kunststofffolie oder Textil) um eine Trägerteilkante um 90° bzw. 180° bezeichnet. Das umgelegte Material wird anschließend durch ein geeignetes Fügeverfahren (z. B. Kleben oder Schweißen) auf der Trägerteilrückseite befestigt.
Vakuumgießen Das Vakuumgießen ist ein weit verbreitetes Gießverfahren zur schnellen und kostengünstigen Vervielfältigung von Urmodellen/Prototypen, von denen schwerpunktmäßig Abgüsse/Kleinserien aus kunststoffartigen Werkstoffen hergestellt werden sollen. Bei dieser Methode erfolgt die Vervielfältigung eines zuvor mittels verschiedenen Verfahren hergestellten Urmodells (z. B. durch 3D-Druck oder Stereolithographie) in einer Silikonkautschuk-Form. Hierbei findet das Abgießen in einer Vakuumgießmaschine statt, um Lufteinschlüsse im Abgussteil zu vermeiden.
Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik (Deutschland), Kunststofftechniker(Österreich) bzw. Kunststofftechnologen (Schweiz) bezeichnet man einen Beruf und den dazugehörigen Ausbildungsberuf in der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie.
Werkzeuginnendruck Der Werkzeuginnendruck beschreibt den Druck, der im Werkzeug beim Urformen herrscht.

Die Messung des Werkzeuginnendrucks ist bei der Herstellung von Kunststoff-Formteilen verbreitet. Sie dient dazu, den Herstellungsprozess zu überwachen. Der Druck wird mittels Sensoren erfasst und meist elektronisch ausgewertet. Die Messung wird dazu verwendet, um den Ausschuss beim Einrichten des Spritzgießprozesses zu verringern. Die Messung wird auch zur Qualitätssicherung verwendet.

Wirbelsinterung   Wirbelsinterung ist ein weit verbreitetes Pulverbeschichtungsverfahren, um Kunststoffüberzüge auf Metalloberflächen aufzubringen. Dabei wird Kunststoffpulver durch eine Wirbelschicht gleichmäßig auf eine erwärmte Metalloberfläche aufgebracht. Durch das Aufschmelzen des Kunststoffs entsteht ein dichter Überzug.

Stein Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Drei-Zirkelmethode   Die Drei-Zirkelmethode, auch Zirkelpunktieren genannt, ist eine historisch überkommene, auch heute noch verwendete Technik der Steinbildhauer, die die Herstellung von Modellen oder Originalen in beliebiger Vergrößerung oder Verkleinerung ermöglicht. Von Balthasar Neumann (1687–1753) ist bekannt, dass er für die Berechnungen seiner Rokokobauten einen speziellen Proportionalwinkel, das instrumentum architecturae benutzte.
Gewinnung und Bearbeitung von Stein Die Gewinnung und Bearbeitung von Stein umfasst verfahrenstechnische und fertigungstechnische Komponenten.
Lithurgik Lithurgik (von griechisch λιθουργικήlithurgikḗ, deutsch ‚die Fertigkeit, Steine zu bearbeiten [im weitesten Sinne]‘; zu λιθουργός lithourgós, deutsch ‚Steinmetz, Steinarbeiter [im weitesten Sinne]‘, von λίθος líthos, deutsch ‚Stein‘, und der Endung -ουργός -ourgós/-urgos für jemanden, der eine Tätigkeit ausführt, vergleiche -urg) ist die Lehre von der Verwendung und Bearbeitung von Gestein und Mineralien.
Randschlag (Architektur) Randschlag, auch Saumschlag, bezeichnet in der Steinmetzkunst einen ebenen Streifen am Rand eines Steinquaders.
Steinbearbeitung Der Steinmetz (Plural: Steinmetze oder Steinmetzen; lateinisch aciscularius bzw. lapicida, lapidarius) übt einen der ältesten handwerklichen Berufe aus. Sein ursprünglicher Werkstoff war Naturwerkstein. Heute bearbeitet er ebenfalls Betonwerkstein bzw. Kunststein und verwendet neben althergebrachten Hand-Werkzeugen auch Maschinen. In seinen in der Regel nach Plänen erstellten Objekten dominiert die geometrische Gestaltung. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Grabsteine als allein stehende Objekte oder um Bauelemente wie Steintreppen oder verzierende Teile oder Ornamente in und an Bauwerken. Im Unterschied zum Steinmetz arbeitet der Steinbildhauer, der in Deutschland die ersten beiden Ausbildungsjahre gemeinsam mit den Steinmetzen absolviert, stärker gestaltend. Er ist weniger an geometrische Formen gebunden.
Steinbildhauerei   Steinbildhauer (lat.: Statuarius bzw. Sculptor) stellen plastische Natursteinarbeiten her. Im Gegensatz zum Steinmetz sind ihre Arbeiten mehr gestalterisch und weniger geometrisch, also keine Profilarbeiten oder bautechnischen Arbeiten, wie Treppen oder Küchenarbeitsplatten. Wie andere Bildhauer haben sie meist künstlerische oder kunsthandwerkliche Fähigkeiten. Der Steinbildhauer kann sowohl schöpferisch arbeiten als auch vorgegebene Plastiken in Stein umsetzen. Es fällt auf, dass schon in einer der ältesten Kulturen mit bildhauerischer Tradition, der ägyptischen, auch härteste Gesteine wie Granit, Basalt, Diorit, Gabbro oder Porphyr auftreten. Zweifellos steht die Wahl dieser Werkstoffe im Zusammenhang mit dem Ewigkeitsanspruch entsprechender Werke als Repräsentanten bedeutender Verstorbener. Einen Arbeitsablauf bei den ägyptischen Statuen kann man entsprechend einer Malerei im Grab des Wesir Rechmire (um 1450 v. Chr.) nachvollziehen.
Steinkonservierung Unter dem Begriff Steinkonservierung werden Maßnahmen verstanden, die dem Zweck dienen, den Zustand eines verwitterten Denkmalgesteins zu bewahren, zu erhalten bzw. konservieren. Da die Verwitterung fast immer das Ergebnis der chemischen und/oder physikalischen Wechselwirkung von Wasser mit den gesteinsbildenden Mineralen bzw. deren Gefüge ist, besteht ein Ansatz der Steinkonservierung darin, Wasser vom Stein fernzuhalten und gegebenenfalls aufgelöstes bzw. verloren gegangenes Bindemittel zu ersetzen.
Steinschlägerei   Die Steinschlägerei war ein typisches Handwerk im steinreichen Norden Brandenburgs und Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Als Rohstoff dienten die Findlinge, welche durch die Eiszeit vor zirka 15.000 Jahren überall in der Landschaft zu finden sind. Größere Vorkommen waren die mächtigen Blockpackungen bei Althüttendorfund Sperlingsherberge. Die Steinschläger zerteilten die Steine, um diese als Baumaterial für Großsteingräber, Kirchen, Stadtmauern, Pflasterstraßen und Häuser zu verwenden.
Wetzsteinschleiferei   Eine Wetzsteinschleiferei (auch: Wetzsteinschleife, Wetzsteinmühle oder Schleifmühle) ist eine Produktionsstätte für die Herstellung von Wetzsteinen aus Rohmaterial wie z. B. Sandstein (siehe z. B.: Deistersandstein oder Schwarzachtobler Sandstein).
Zöblitzer Serpentin   Der Zöblitzer Serpentin (petrografisch: Zöblitzer Serpentinit) ist ein über mehrere Jahrhunderte für Architekturanwendungen, künstlerische Arbeiten, kunstgewerbliche Gegenstände und technische Zwecke genutztes Gestein, das in Europa Verbreitung fand. Eine seiner markanten Eigenschaften besteht in der guten Verarbeitungsfähigkeit auf der Drechselbank. Serpentinit ist ein metamorphes Gestein, das zum Großteil aus den so genannten Serpentinmineralen besteht.

Handwerkstechnik Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abkreuzung   Begriff aus dem Zimmererhandwerk. Er wird dort für zwei verschiedene Konstruktionen benutzt, welche denselben Zweck, nämlich die Aussteifung der Konstruktion verfolgen.
Anbrachen   bezeichnet den ersten Arbeitsgang der Pelzherstellung in der Kürschnerei, das „brauchbar machen“ gegerbter Felle durch das Entfernen von Schadstellen, die das Aussehen oder die Haltbarkeit des Endproduktes beeinträchtigen würden. Dies erfolgt durch das Herausschneiden der Stellen in Ellipsen, das Einsetzen von Fellstückenoder Schließen der Fehlflächen durch andere geeignete Arbeitstechniken, wie Zunge ziehen oder, sehr selten, das Umsetzen. Gleichzeitig werden auch natürliche, im Endprodukt störende Fellteile beseitigt, wie zum Beispiel die Mähne beim Fohlenfell oder der Nackenwirbel beim Kalbfell. Das abschließende Nähen geschieht in Fachbetrieben heute mit der Pelznähmaschine, wie beim Handnähen mit einem Überwendlichstich.
Ankohlen   Unter Ankohlen versteht man im Bauhandwerkeine einfache Methode des Holzschutzes durch oberflächliches Anbrennen und rechtzeitiges Stoppen der Verbrennung des Holzstückes durch Schock-Löschen mit Wasser, sodass eine Verkohlungsschicht an der Oberfläche gebildet wird. Im Innern des Holzstückes bilden sich durch pyrolytische Reaktionen ähnlich jener bei der Holzverkohlung teerartige Substanzen mit fungizider Wirkung. Die Verkohlungsschicht ist zusätzlich wasserabweisend und behindert somit die Vermoderung des Holzes.
Auslassen (Kürschnerei)   Das Auslassen oder die Auslasstechnikbezeichnet eine Arbeitsmethode der Kürschnerei, das Herstellen gewünschter Fellformen und eines gewünschten Fellaussehens durch das Verlängern von Fellenauf Kosten der Breite durch V- bzw. A-förmige Schnitte.
Bossieren   Bossieren (auch bosselieren, bosseln, v. franz. bosse, „Buckel, rundliche Erhöhung“), die Kunst, einem weichen Stoff durch Bearbeiten mit einfachen Werkzeugen irgendeine zweckdienliche oder künstlerische Form zu geben. Sie wird hauptsächlich angewandt, um Modelle für die Bildhauerei, die Keramik und für den Metallguss darzustellen, oder auch, um Gegenstände (Bosse, Rondebosse) zu formen, welche unmittelbar selbst als Verzierung oder zu anderem Behuf benutzt werden können. Zum B. benutzt man Bossierwachs, eine beliebig gefärbte Mischung von Wachs mit Terpentin, Talg, Baumöl etc., oder Ton mit einem Zusatz von Glycerin. Runde (nach allen Seiten frei stehende) Gegenstände werden entweder ganz aus Wachs gebildet, oder sie erhalten einen Kern von Holz; zu halb erhabenen Arbeiten trägt man das Wachs auf ein flaches Brett oder eine andere Unterlage auf und bearbeitet es mit hölzernen, eisernen oder beinernenGriffeln (Bossiergriffeln, Bossierhölzern), d. h. Stäbchen, welche an ihren Enden spitzig, rund, schaufelförmig, gebogen oder sonstwie gestaltet sind. Das Bossieren in Ton geschieht auf dieselbe Weise. Die Gegenstände des Bossierens stehen während der Arbeit auf dem drehbaren Bossierstuhl, so dass der Künstler, ohne seinen Platz zu verlassen, die zu bearbeitende Masse nach allen Seiten hin drehen kann.
Boullemarketerie Der Begriff der Boullemarketerie oder Boulletechnikbeschreibt eine Technik aus dem Handwerk der Tischler, die Oberflächen hochwertiger Möbel und Kunstgegenstände zu veredeln. Der Begriff beinhaltet die zur Herstellung verwendete Technik der Marketerieund den Familiennamen eines französischen Ebenisten, André-Charles Boulle. Umgangssprachlich wird der Begriff Boulle-Marketerie sowohl für die verwendete Technik wie auch als Stilbegriff gebraucht.
Buchbinden   Als Buchbinden bezeichnet man den letzten Arbeitsgang der Buchherstellung nach Abschluss der Druckarbeiten. Er umfasst alle Schritte vom Ordnen und Zusammenfügen der Seiten bzw. Lagen eines Buches bis zum Versehen des Buchblocks mit einem Einband und der anschließenden Verzierung. Während Bücher zu binden bis ins 19. Jahrhundert hinein eine rein handwerkliche Tätigkeit war (Handeinband), wird heute ein Großteil der Produktion in industrieller Serienfertigung hergestellt (Verlagseinband).
Buchgestaltung Buchgestaltung betrifft die grafische und typografische Gestaltung des Inhaltes und des Einbandes eines Buches. Meist ist der Verlag für die Gestaltung verantwortlich und nimmt dazu oft die Fachkenntnis von Spezialisten in Anspruch. Das können Buchgestalter, Typografen, Kommunikationsdesigner, in Ausnahmefällen auch freischaffende Künstler sein. Viele Verlage übernehmen die Gestaltung ihrer Bücher in einer dafür spezialisierten eigenen Abteilung, der Herstellung. Ziel ist es, das Buch so zu gestalten, dass es den Inhalt am besten und deutlichsten kommuniziert, in Material und Preis ausgewogen ist und natürlich auch von der möglichen Zielgruppe angenommen wird.
Butterschnitzen Das Butterschnitzen ist eine künstlerische Tätigkeit, bei welcher gefrorene Butter verwendet wird.
Chinesische Stickerei   Die chinesische Stickerei ist eine traditionelle Handwerkskunst aus China. Sie ist Teil der Geschichte der chinesischen Kunst und ist bis heute ein wichtiger Wirtschaftszweig des ganzen Landes. China war das erste Land, das Seide produzierte. Seidenstickerei war außerhalb der chinesischen Welt begehrt. Das alte China produzierte auch Stickereien auf Hanf, Ramie, Baumwolle und Kudzu-Fasern. Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist das Interesse an der alten und modernen chinesischen Stickerei neu erwacht.Sie zeichnet sich hauptsächlich durch ihre bildlichen Motive aus. Viele Symbole implizieren die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, darunter Symbole aus dem Kaisertum oder dem Beamtentum.Für Neugeborene werden Zeichnungen gewählt, die der traditionellen Abwehr böser Geister von Verstorbenen dienen sollen. Älteste in China gemachte Funde von zu Stoff gewebter Seite lassen sich in die Jungsteinzeit bis 6500 v. Chr. datieren. Das früheste Beispiel der in China entdeckten Seidenstickerei wurde in einem Grab der Zhanguo-Zeit (5.–3. Jahrhundert v. Chr.) in Mashan in der Provinz Hubei gefun
Dengeln   Dengeln (im regionalen Sprachgebrauch auch als Dängeln, Dengelen, Tängeln, Demmeln, Dümmeln, Haren oder Klopfenbenannt) bezeichnet ein Verfahren zum Schärfen der Schneide einer Sense, Sichte oder Sichel, bei dem diese zu einer dünnen, scharfen Schneide durch Hämmern ausgetrieben wird. Die erzeugte Schneide wird als Dengel oder regional auch Dangel bezeichnet.
Drechseln   Drechseln ist ein zerspanendes Fertigungsverfahren für Holz, seltener auch für Horn, Elfenbein, Bernstein, Alabaster, Speckstein, Serpentinite, Plexiglas und andere Kunststoffe. Der Drechsler nennt dieses Verfahren im Allgemeinen Drehen. Gedreht wird manuell auf einer Drehbank oder maschinell auf einem Drehautomaten, wobei sich das Werkstück in beiden Fällen in der horizontalen Ebene zentrisch um seine Achse dreht und das Werkzeug die zu erzeugende Kontur abfährt.
Dreiphasenbrand   Als Dreiphasenbrand, (auch: Dreistufenbrand), wird ein Brennverfahren in der Keramikproduktion des antiken Griechenland bezeichnet. Schon bronzezeitliche Gefäße weisen die für dieses Verfahren typische Dreifarbigkeit (Tongrund gelblich bis orange-rot o. ä., Dekor braun-rot und schwarz) auf. Etwa im 7. Jahrhundert v. Chr. wurde das Verfahren in Griechenland perfektioniert, so dass nun hochglänzende schwarze Oberflächen möglich wurden, und bis um 300 v. Chr. zur Herstellung schwarzfiguriger und rotfiguriger Vasen eingesetzt.
Dämpfen (Holz) Dämpfen ist ein Verfahren zur Holzbearbeitung. Es dient als einfaches Verfahren, Holz zu veredeln
Einhalten Einhalten bezeichnet in der Textilindustrie und der Kürschnerei das Zusammenfügen zweier ungleich langer Stoffe oder Pelzteile, ohne dass dabei die längere Kante in erkennbare Falten gelegt wird.
Elfenbeinschnitzerei   Elfenbeinschnitzerei ist die Kunst, durch Schnitzen und andere Techniken wie Schaben, Bohren, Ritzen (Gravieren) aus Elfenbein Skulpturen, Reliefs, Ornamente und kunsthandwerkliche Arbeiten herzustellen.
Falz (Verbindungstechnik)   Je nach der besonderen Ausprägung des Falzes spricht man vom einfachen oder doppelten Falz, vom stehenden oder liegenden Falz sowie auch vom Deckfalz.

Bei der Holzbearbeitung wird ein Falz meist mit Hilfe von Werkzeugen wie dem Falzhobel oder der Fräsehergestellt.

Federkielstickerei   In der Federkielstickerei werden mit den gespaltenen Kielen der Oberschwanzfedern vom Pfau in kunstvoller Handarbeit lederne Geldtaschen, Handtaschen und andere Lederwaren bestickt .
Flechten (Technik)   Die Tätigkeit „Flechten“ ist das regelmäßige Ineinanderschlingen mehrerer Stränge aus biegsamem Material. Der Unterschied zum Webenliegt darin, dass beim Flechten die Fäden nicht rechtwinklig zu der Produkthauptrichtung zugeführt werden.
Floristik (Handwerk)   Floristik ist die handwerkliche und künstlerische Gestaltung von Schnittblumen- und Pflanzenschmuck. Die Bezeichnung ist abgeleitet vom lateinischen Namen Flora, der römischen Göttin der Blumen und Jugend.
Glasschleiferei   Die Glasschleiferei (oder das Glasschleifen) ist ein Kunsthandwerk, bei dem Glas mit Gravuren verziert wird.
Galonieren   Das Galonieren oder die Galonage (in Österreich auch Bandeln) ist eine Arbeitstechnik der Kürschnerei, mit der Felle in der Fläche vergrößert werden. Dies geschieht durch das Einnähenartfremden Materials (Galon – frz. Galon, so viel wie Litze oder Borte), wie Leder- oder Textilband in oder zwischen Fellflächen. Das Galonieren lässt sich so anwenden, dass die Galons von den Haaren verdeckt werden, oder aber dass sie sichtbar sind, zur Erzielung besonderer Effekte. Insbesondere beim Polarfuchsfellführt es zudem zu einer erwünschten Auflockerung des verfilzten Haares. Sind die aufzuwendenden Kosten für das Galonieren niedriger als der Wert des eingesparten Fellmaterials, kann das Galonieren zur Kostenverringerung eingesetzt werden.

Das Galonieren dient gleichzeitig immer der Formgebung. Es wird zwischen Parallelgalons und Keilgalons unterschieden. Parallelgalons ergeben je nach Schnittanlage eine größere Felllänge oder Breite. Keilgalons erzeugen Rundungen.

Gerben   Als Gerben wird die Verarbeitung von rohen Tierhäuten zu Leder bezeichnet. In einer Gerbereibeziehungsweise Lederfabrik wird durch den Einsatz von Gerbstoffen das Hautgefüge stabilisiert und damit Leder hergestellt. Das Gerben ist eine der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Ein Großteil der verwendeten Chemikalien stellt bei unsachgemäßer Entsorgung eine Gefährdung der Umwelt dar.
Grotzen (Fell)   Grotzen, auch Krotzen (von lat. crux = Kreuz), ist in der Pelzbranche der Fachbegriff für die Fellmitte mit dem dunkleren, meist langhaarigeren Rückgratstreifen. Ist der Grotzen sehr ausgeprägt und schmal, wird er in der Zoologie Aalstrich genannt.
Hardanger-Sticktechnik   Die Hardangerstickerei (norw.: Hardangersøm) gehört in der Stickerei zur Technik der Durchbruchstickerei und ist durch spezielle Doppeldurchbrüche charakterisiert. Sie hat ihren Namen aus der norwegischen Hardangerregion, wo sie hauptsächlich für Trachtenblusen und Schürzen angewandt wurde. Die Technik ist orientalischen Ursprungs. Die ersten Durchbruchstickereien entstanden im 7. Jahrhundert in Persien und gelangten nach Italien. Hauptsächlich edle Damen fertigten hier Tischdecken und Altartücher, die im italienischen „reticella“, also kleines Netz genannt wurden. Zwischen Venedig und dem norwegischen Bergen fand zwischen dem 14. Jahrhundert und 1630 ein reger Austausch an Waren statt. Besondere Verbreitung fand die Stickerei mit ihren geometrischen Mustern am Hardangerfjord. Dort nahmen die Landfrauen die Stickerei aus dem fernen Süden auf und entwickelten sie weiter. Jede Familie entwarf ihre typischen Muster, und aus handgewebtem Leinen entstanden aufwändig bestickte Blusen und Schürzen für die Festtagstracht (Bunad). Manche Familie besitzt noch heute eine komplette Brautausstattung, die mit Durchbruchstickerei verziert ist.
Hundshautgerber Die Hundshautgerber gehörten im Mittelalter zu den an vielen Orten missachteten und verrufenen Berufszweigen. Hundeleder wurde besonders zu Handschuhen und bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zu Druckerballen verarbeitet.
Kerzenherstellung Kerzenherstellung wird durch Wachszieher betrieben; es gibt mehrere Arten, Kerzen herzustellen:Pressen, Gießen, Ziehen, Extrudieren, Tauchen und Aufgießen.
Klaiben   Unter dem Klaiben (auch klöben, klieben, kleben, staken oder pliestern) versteht man in der Architektur die Tätigkeit des Ausfüllens von Staken, Schwartenverschlag oder Flechtwerk in den Gefachen von Fachwerkswänden und Zwischendecken mit Lehmbewurf durch Pliesterer.
Klopfen (Kürschnerei)   Das Klopfen der Pelze, meist mit Haselnussstöcken, gehörte einmal zu den Hauptaufgaben der Kürschner. Der weithin vernehmbare, typische Dreiertakt war eines der Kennzeichen des Berufsstandes. Durch das Klopfen werden lockere Schmutzpartikel entfernt, das Haar wird gelockert und die während der Verarbeitung entstandenen Druckstellen werden beseitigt. Mit Abnahme der Pelzsommeraufbewahrung (Pelzkonservierung) und der Erfindung der Pelzklopfmaschine hat diese Tätigkeit, vor allem was die dafür aufzuwendende Arbeitszeit betrifft, an Bedeutung verloren.
Kumihimo   Kumihimo (jap. 組(み)紐, dt. „Flechtschnur“) ist eine traditionelle japanische Flecht-Technik, bei der man mit aufgespulten Garnsträngen Bänder und Kordeln fertigt. Durch das wiederholte Übereinanderlegen der Garnstränge in einer bestimmten Reihenfolge ergibt sich ein Muster. Die Art des Musters hängt vor allem von der Bewegungsabfolge, der Farb- und Materialwahl sowie der Verteilung der einzelnen Farben ab. Die Zahl der verwendeten Garnstränge kann von 4 bis über 170 Strängen variieren, je nach Muster und Flechtstuhl. Als Garn kam früher Seide, heute auch Baumwolle oder Kunstfaser zum Einsatz. Traditionell wird die Technik auf einem Flechthocker oder Flechtstuhl ausgeführt. Dabei kommen zum Einsatz: der Marudai (丸台, dt. „Rundgestell“), Kakudai (角台, dt. „Rechteckgestell“), Ayatakedai (綾竹台), Takadai (高台, dt. „Hochgestell“, auch Kōdai gelesen), Naikidai (内記台).
Legierungsherstellung Unter der Legierungsherstellung versteht der Goldschmied das Legieren eines reinen Edelmetalls (Feinmetall) mit Zusatzstoffen. Er legiert z. B., um die Farbe des Goldes zu verändern, den Schmelzpunkt, die Duktilität und Härte zu beeinflussen und um flexibel in der Preisgestaltung seiner fertigen Schmuckstücke zu sein.
Leinenweberei   Leinenweberei ist die Weberei – Herstellung von textilenFlächengebilden – aus der Flachsfaser, der aus Flachs (Lein)gewonnenen Faser, zum Gewebe Leinen.
Magerung   Die Magerung ist in der Keramikherstellung (Töpferei) eine Technik, mit der zu fette Tone mit mineralischen oder organischen Zuschlagstoffen vermischt werden, zum Beispiel Sand oder gemahlenem Scherben (Schamott). Dies ist vor allem für handgemachte Keramik wichtig.
Marketerie   Marketerien sind, wie auch Intarsien, Einlegearbeiten aus Holzoder anderen Materialien. Wenn auch der Begriff Intarsie geläufiger ist, so darf man die beiden Begriffe dennoch nicht verwechseln: Während bei der Intarsientechnik dünne Materialplättchen in Vollholz eingearbeitet werden, fügt der Kunsthandwerker bei Marketerien ausschließlich dünne Materialien, meist Furniere, zusammen.
Marlinweberei
Nardenmacher
Nut (Technik)   Die Nut, auch Nute (Plural: die Nuten), ist ein in technischerFachsprache gebrauchter Begriff für eine längliche Vertiefung.
Pelzreinigung   Die klassische Pelzreinigung ist auch heute noch das Läuterngenannte Reinigen mit Hilfe von Holzmehl, ursprünglich nur durch den Kürschner. Insbesondere in Verbindung mit Außenstoffen (Stoffbekleidung mit Fellinnenfutter) sowie Pelzvelours und nappierte Pelze wird Pelzbekleidung jetzt auch von auf Pelz und Leder spezialisierten Betrieben chemisch gereinigt.
Pelzumgestaltung   Einen wesentlichen Teil des Kürschnerhandwerks stellt die Pelzumgestaltung dar, auch Pelzumarbeitung, Um- oder Neufassonierung und Pelzrecycling genannt. In der Schweiz wird die Pelzumgestaltung auch alsTransformation bezeichnet, in der deutschsprachigen Schweiz in letzter Zeit weniger.

Durch den hohen Wert, die oft lange Haltbarkeit und die Reparaturmöglichkeit von Pelzwaren ist es im Gegensatz zu anderen Kleidungsstücken sehr häufig wirtschaftlich sinnvoll, unmodisch gewordene oder nicht mehr passgerechte Pelze umgestalten zu lassen. Ein Umfärben des Pelzes in eine neue Farbe ist ebenfalls nur bei einer Komplettumgestaltung möglich.

Pelzveredlung   m engeren Sinn wird in der Rauchwarenbranche unter Pelzveredlungoder Rauchwarenveredlung, österreichisch Rauwarenveredlung, die weitere Veränderung der Felle nach der Pelzzurichtung verstanden, vor ihrer abschließenden Verarbeitung zu Pelzen. Heute häufig weiter gefasst schließt der Begriff auch die Zurichtung mit ein. Die hauptsächlichen Möglichkeiten der Pelzveredlung sind, neben anderen, Färben, Scheren, Rupfen des Haars und Veloutieren und Nappieren der Lederseite der Felle.
Pelzzurichtung   Die Überführung der rohen Haut in Leder, also einen gegerbten, vor Fäulnis geschützten Zustand, wird in der Rauchwarenbranche als (Pelz‑)Zurichtung oder Rauchwarenzurichtung, österreichisch Rauwarenzurichtung, bezeichnet, der ähnliche Prozess in der Lederindustrie als Gerbung. Ein seltener, wohl nicht mehr gebräuchlicher Begriff hierfür war lidern.

Die weiterverarbeitenden Prozesse wie Färben, Scheren usw. werden unter dem Begriff (Pelz‑)Veredlung oder Rauchwarenveredlungzusammengefasst. Die Pelzzurichtung besteht im Entfleischen der Felle und einer anschließenden Behandlung mit Gerbstoffen und Fetten.

Plattentechnik Als Plattentechnik bezeichnet man eine der Möglichkeiten als Keramiker oder Töpfer eine Skulptur oder ein Gefäß aufzubauen.
Prickeln Prickeln (von mdal. pricken, (aus)stechen; engl. to prick, stechen) ist eine Basteltechnik, bei der mit einer Nadel Formen ausgestochen werden. Sie gehört zu den Perforationstechniken.

Beim Prickeln (oft auch: „Ausprickeln“) werden entlang einer Linie mit einer Nadel, der Prickelnadel, kleine Löcher in ein Stück Pappe oder Papier gestochen, sodass es sich herauslösen lässt. Dabei wird üblicherweise auf einer Unterlage aus dünnem Schaumstoffoder einer dickeren aus Pappkarton oder Filz gearbeitet, damit sich die Prickelnadel gut durchstechen lässt.

Rabatzen Unter Rabatzen, auch gelegentlich Rabitzen genannt, auch Scrapen, versteht der Pelzzurichter (Pelzgerber) in Deutschland das Abstoßen des Fellfettes durch Maschinen oder manuelles Abschaben, also das Entfernen des Fetts vom Leder nach dem Abziehen des Felles. Wird dieser Arbeitsgang nicht ausreichend ausgeführt, erhitzen sich die Felle bei der Lagerung durch Oxidation des verbliebenen Fetts. In einer Art Verleimungsprozess verhärten sich diese Stellen, sie werden dann als rohverbrannt oder versottet bezeichnet. Mit modernen Methoden ist der Zurichter bei manchen Pelzarten heute in der Lage, beispielsweise bei Zuchtnerzfellen, so perfekt zu rabatzen, dass das eigentlich nachfolgende Fleischenpraktisch mit erledigt wird. Die Felle haben dann ein so sauberes, pergamentartiges Leder, dass sie anschließend direkt gewalkt und gegerbt werden können.
Reifendrehen Das Reifendrehen ist eine handwerkliche Fertigkeit, die im Erzgebirge in der Nähe von Seiffen entwickelt wurde und auch heute dort noch gepflegt wird. Das Ergebnis sind kleine Tiere, andere Figuren oder auch Nachbildungen von Häusern aus Holz, die als Spielzeug oder zum Ausschmücken von Weihnachtspyramiden oder -krippen verwendet werden. Reifentiere und -figuren sind ein fester Bestandteil der Erzgebirgischen Volkskunst.
Rundkneten Rundkneten ist eine Art des Freiformschmiedens durch Krafteinwirkung zum Vermindern des Querschnitts von Massivstäben oder Rohren; es ist ein typischer Arbeitsschritt beim Schmieden, der seit mehr als hundert Jahren angewandt wird. Es wird mit mindestens zwei oder mehr weggebundenen Werkzeugen, die das Werkstück umschließen, durchgeführt. Das Schmiedewerkzeug versetzt dem Werkstück radialeSchläge und gibt dem bearbeiteten Werkstück dadurch einen geringeren Querschnitt. Durch die Dehnung des Materials erreicht man dabei eine höhere Qualität als beim Zerspanen.
Restaurierung   Als Restaurierung bezeichnet man bei Kulturgütern die Wiederherstellung eines alten Zustandes, welcher oft im Laufe der Zeit verloren gegangen ist. Die an einer Restaurierung zu beteiligenden Fachgebiete richten sich nach den zu restaurierenden Objekten (z. B. Baudenkmale, Tafelbilder, Wandmalereien, archäologische Funde, Musikinstrumente, Oldtimer, Filme), den verwendeten Materialien (Holz, Textilien, Malfarben, Stein, Keramik, Papier, Leder, Metall, Glas) und den angewendeten Techniken.
Steinbearbeitung   Sammelbegriff für Bearbeitungen von Steinen.
Schifterschnitt Der Schifterschnitt ist der für die schiefe Gehrung herzustellende Schnitt. Hier sind die beiden Seiten des eingeschlossenen Winkels in den Raumachsen zueinander geneigt. Ein Beispiel für einen Schifterschnitt ist eine Pyramide mit beliebigem Neigungswinkel der Seiten. Schifterschnitte werden auf Kapp- und Gehrungssägen oder händisch hergestellt.
Schmieden   Schmieden ist das Druckumformen von Metallen oder Legierungen zwischen zwei Werkzeugen unter örtlicher Änderung der Querschnittsform. Beim handwerklichen Schmieden werden vom Schmied als Werkzeuge vor allem Hammer und Ambossverwendet. In der Industrie werden auch Gesenke verwendet. Es gibt zahlreiche Definitionen zum Schmieden. Teilweise wird die erhöhte Temperatur der Werkstücke genannt, teils nicht. Kaltgeschmiedete Werkstücke weisen höhere Festigkeiten auf. In der industriellen Fertigungstechnik wird unter Schmieden meist das Freiformen (Freiformschmieden mit Werkzeugen, die die Form der Werkstücke nicht enthalten) sowie das Gesenkschmieden (mit Werkzeugen, die die Form der Werkstücke enthalten) verstanden, teils wird auch noch das Fließpressendazugezählt. Teilweise wird Schmieden synonym zum Umformenverwendet. Im handwerklichen Bereich wird unter Schmieden auch die Wärmebehandlung, das Spalten, Lochen und Feuerschweißen verstanden, also alles, was ein Schmied tut um fertige Werkstücke herzustellen.
Schnitzen   Schnitzen ist eine Technik vorrangig der Holzbearbeitung. Mit dem Begriff wird das Bearbeiten von Holz, Elfenbein und anderen Materialien mit Messern, Schnitzeisen und anderen scharfen Werkzeugen bezeichnet. In waldreichen Gegenden waren zahlreiche Berufe mit der Tätigkeit des Schnitzens verbunden, etwa Löffelmacher und Schnefler. Schnitzerzeugnisse und Skulpturen werden heute verstärkt industriell mit CAD-gesteuerten Kopierfräsern gefertigt. Nahe verwandt mit dem Schnitzen ist das Drechseln, der entsprechende Beruf ist der des Drechslers. Die künstlerische, spanabhebende und kerbende Bearbeitung von Metallen bezeichnet man in der Regel als Gravieren.
Schäften   Schäften oder Schäftung ist eine Methode, mehrere Werkstückemiteinander zu verbinden. Schon in der Vor- und Frühgeschichtewurden Teile durch Schäften zu Werkzeugen oder Waffenverbunden. Durch den Schaft wird ein Gerät „handlicher“.

In der modernen Verbindungstechnik bedeutet Schäften im engeren Sinn, dass zwei zu verbindende Teile an der jeweiligen Kontaktfläche in einem spitzen Winkel abgeschrägt werden.

Scrimshaw   Scrimshaw ist eine Miniatur-Ritz- und Gravurtechnik in tierische Materialien, wie Elfenbein, Horn oder Knochen. Zum Teil kommen auch Kunststoffe zum Einsatz.
Sparterie   Als Sparterie (französisch) oder Sparterieware wird ein aus Holzspänen oder Bastfasern gefertigtes Gewebe bezeichnet. Sparterie findet vor allem bei der Hutherstellung Verwendung. Der Begriff schließt die Herstellung von Produkten aus weiteren harten Fasern mit ein, insbesondere aus Kokosnuss, Sisal(Agave), Jute und Brombeere. Die Technik selbst geht mindestens bis auf die Jungsteinzeit zurück.

Im Jahr 1880 hieß es über das Sparterieweben: „Die Handhabung erfordert große Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit seitens des Mannes, der sie ausübt; er muß genau die Lage der Holzfaser beobachten und ihr mit seinem Theiler folgen; dies ist einer der Gründe, weshalb diese Industrie stets durch die Hand ausgeübt werden muß, nie Maschinenindustrie werden kann.“ Auch im Jahr 1955 wurden die für die Damenhutherstellung verwendeten Spanholzplatten noch auf einem Handwebstuhl hergestellt.

Spinnen   Spinnen bedeutet zum einen das „Verspinnen“ von Stapelfasernzu Garn (umgangssprachlich auch als Faden bezeichnet) in der Textilindustrie, zum anderen das „Erspinnen“ von Filamenten(Endlosfasern) aus natürlichen und synthetischen Polymerensowie nichtpolymeren Rohstoffen in der Chemiefaserindustrie. Das Erspinnen von Chemiefasern wird auch als Primärspinnen, das Spinnen in der Textilindustrie als Sekundärspinnenbezeichnet.
Spitzen (Pelz)   Spitzen, auch Silbern, bezeichnet ein Verfahren der Pelzveredlung. Dabei werden weiße oder hellspitzige Grannenhaare in ansonsten dunkelhaarige Felle eingebracht. Dies geschah anfangs auch durch Einnähen, später ausschließlich durch Einkleben. In der Regel soll dadurch eine weniger wertvolle Pelzart dem Aussehen des teureren Silberfuchsfells oder aber dem des Kreuzfuchses angenähert werden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als die Silberfuchszucht erst begann und das seltene und kostbare Fell von der Mode begünstigt wurde, fand die Spitztechnik erhebliche Anwendung und war ein beachtlicher Teil der Pelzveredlungsindustrie.
Stauchschmieden Das Stauchschmieden ist ein Enden-Umformverfahren zur Herstellung von metallischen Langprodukten wie Nägeln, Schrauben, Kolbenstangen, Ventilstößeln oder Rundstahlankern.
Sticken   Sticken ist eine textile Technik, bei der ein Trägermaterial (Stoff, Leder, Papier) mittels Durchziehen oder Aufnähen von Fäden verziert wird. Es gibt eine Vielzahl von Sticktechniken.
Töpferei Als Töpferei wird heute eine Technik zur Herstellung von Keramik genannt, bei der Gegenstände aus Ton/Lehm geformt, getrocknet, dekoriert und gebrannt werden, wodurch die Endprodukte hart und teilweise wasserundurchlässig werden. Der Wortstamm Topf belegt, dass diese Technik zur Herstellung von Rotationskörpern im Gegensatz zu heute ursprünglich ausschließlich für die Herstellung von topfförmiger Gefäßkeramik verwendet wurde, für die sie auch heute noch gilt.
Punzierung   Eine Punzierung ist eine Prägung in Metall oder Leder, das Motiv ist also in das Material versenkt als Negativ zu sehen. In der Regel versteht man darunter das Eintreiben von Mustern und Formen in das Material in Handarbeit.

Als Werkzeug verwendet man Punzen (auch Punziereisen), dies sind Metallstifte, deren Ende eine einfache geometrische Form besitzt. Häufig werden für kleine Ornamente auch Punziereisen mit vorgefertigten Mustern benutzt, da diese immer gleich aussehen und Arbeit sparen.

Vergolden   Als Vergolden bezeichnet man das Überziehen metallischer und nichtmetallischer Gegenstände mit Gold, Goldlegierungen und anderen dekorativen Metallschichten.
Verzierung   Eine Verzierung dient dem Schmuck, der Verschönerung einer Fläche, eines Gebäudes oder Gegenstandes. Das ist der Zweck der künstlerischen, kunsthandwerklichen oder kunstgewerblichen Ornamentik. Dazu wird ebenfalls die Behandlung metallischer, steinerner oder gläserner Oberflächen durch Schleiftechniken gezählt. Ornamentale Verzierungen gibt es auch in der Gartenbaukunst, etwa bei der Gestaltung und Anlage von Parks und Gärten.
Wannenmacherei   Die Wannenmacherei ist eine Sonderform der Korbflechterei. Die Wannenmacher flochten während der Blütezeit diese Gewerbes im 18. Jahrhundert flache Körbe, in denen das Getreide hochgeworfen wurde, so dass der Wind „die Spreu vom Weizen trennen“ konnte.
Weben   Die Weberei ist eine der ältesten Techniken der Herstellungtextiler Flächengebilde, bei dem mindestens zwei Fadensysteme, die Kette (Kettfaden) und der Schuss (Schussfaden), rechtwinkligverkreuzt werden. Die vorgespannten Kettfäden bilden den Träger, in den nacheinander die Schussfäden von einer Webkantezur anderen durch die gesamte Webbreite eingezogen werden. Das Erzeugnis wird in der Fachsprache als Gewebe bezeichnet, ein Begriff, der sowohl Tuche (umgangssprachlich: „Stoff“) als auch andere Produkte umfasst, wie beispielsweise gewebte Teppiche oder Tapeten. Das Weben gehört, nach Holz- und Steinbearbeitung, zu den ältesten Handwerken der Menschheit und gilt bereits seit 32.000 Jahren als nachgewiesen, erheblich länger als die Töpferei. In den Grabkammern des ägyptischen Altertums sind Gewebereste von Gewändern nachgewiesen worden.
Wulsttechnik   Als Wulsttechnik wird eine keramische Grundtechnik zum Aufbau von Gefäßen und Skulpturen aus Ton bezeichnet.

Es werden mehrere Lagen Tonrollen einem gegebenen Grundriss folgend aufeinander gesetzt. Die hierfür verwendeten Tonrollen können entweder von Hand gerollt oder in einer Strangpresse gepresst werden. Durch Aufrauen und Einschlickern (Aufbringen von Schlicker mittels Fingern oder entsprechenden Werkzeugen) der Verbindungsstelle erhält man eine saubere Verbindung der verschiedenen Lagen. Anschließend werden die hierbei entstehenden Fugen verstrichen und mit weichem Ton verputzt.

Ziegelschnitzerei   verbreitetes traditionelles Ornament in China. Mit Holz- und Steinschnitzerei gehört sie zu den sogenannten 3 Dekorationskünsten der traditionellen chinesischen Architektur, und dient in erster Linie zur Ausgestaltung von äußeren Bauteilen (Abschirmungswänden, Türen, Fenstern, Dächern usw.). Eingeschnitzt werden Bilder und Inschriften unmittelbar auf einen fertiggestellten Backstein, nicht auf ein ungebranntes Tonstück.
Zwecken   Das Zwecken oder Aufspannen ist eine wesentlicher Arbeitsschritt der Pelzherstellung. Es bezeichnet das Aus- und Glattspannen angefeuchteter Felle oder Pelzteile während des Produktionsprozesses. Dies geschieht in der Regel durch ein pneumatisches Auftackern oder das Aufnageln von Hand auf Holzbretter (Zweckplatten)
Überschlagtechnik   Die Überschlagtechnik wird im Keramikbereich dazu benutzt um großformatige Keramikteile bis hin zu ganzen Kachelöfen komplett mit weichem Ton aufzubauen und sie dann, während des Trocknungsprozesses wieder in einzelne Kachelteile zu zerlegen, um so handhabbare Stücke zu erhalten.

Kochverfahren Bearbeiten

Vorbereitung Bearbeiten

Diese Liste umfasst die Kochverfahren, die zur Vorbereitung von Mahlzeiten angewendet werden und ist alphabetisch sortiert. Nicht in dieser Liste enthalten sind einzelne Maschinen, sofern sie nicht namensgebend für das Verfahren sind.

Liste Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Typ
Abdrehen   Unter Abdrehen versteht man das Abteilen kleinerer Mengen aus einer Masse (Teig, Fleischbrät etc.) und das Formen runder Stücke, wie zum Beispiel Knödel (Kartoffel-, Semmel-, Quarkknödel), Hackfleischklopse (Hackbällchen, Frikadellen, Königsberger Klopse etc.) oder auch Backwaren (Brötchen, Brioche, Krapfen etc.). In einigen Küchenregeln wird empfohlen, das „Abdrehen“ von beispielsweise Knödeln mit nassen Händen durchzuführen, da die Masse dann nicht an den Händen haften bleibt und das Abdrehen somit leichter vonstattengeht.
Abflammen   Als Abflammen oder Sengen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung.

Vor der Zubereitung wird geschlachtetes Geflügel zuerst gerupft und dann abgeflammt. Durch die offene Flamme werden restliche Federn, kleine Härchen und Stoppeln entfernt.

Stofftrennen
Abhängen (Zubereitungsart)   Als Fleischreifung bezeichnet man das kontrollierte Lagern von rohem Fleisch, auch von ganzen, ausgenommenen Schlachttieren (inklusive Wildbret), um die Fleischqualität zu verbessern.
Abkochen   Abkochen von Wasser ist das Erhitzen auf den Siedepunkt, um Keime und Mikroorganismen, also Bakterien, Pilze, Algen und andere abzutöten. Durch das Abkochen werden fast alle Mikroorganismen abgetötet, Ausnahmen stellen besondere Bakterien und Viren dar, die bei 100 °C überlebensfähig sind, und solche, die Sporen bilden.
Abschuppen   Als Abschuppen oder Entschuppen oder Schuppen wird in der Küche das Entfernen der Schuppen aus der Haut von Fischen bezeichnet. Notwendig ist dieser Arbeitsschritt, weil Schuppen ähnlich wie Gräten aus Knochensubstanz bestehen und deshalb ungenießbar sind. Beim Garen des Fisches lösen sie sich zudem aus dem Bindegewebe der Lederhaut und verteilen sich im gesamten Gericht. Stofftrennen
Absteifen (Kochen) Als Absteifen bezeichnet man eine Variante des Blanchierens. Es dient dazu, Schlachtfleisch und Innereien wie Bries oder Hirn aber auch Muscheln und Austern durch Eiweißgerinnung eine festere Oberfläche zu verleihen, um eine Weiterverarbeitung wie das Tranchieren in feine Scheiben oder das Spicken zu erleichtern. Auch bei der Herstellung von Leberwurst wird dieses Verfahren angewandt.
Abziehen   Als Abziehen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung.

Beim Abziehen werden dünne Häute und Schalen von Lebensmitteln entfernt. Im Gegensatz zum Enthäuten und Schälen werden nur die obersten Schichten der Häute bearbeitet. Typische Anwendungen sind das Häuten von Gemüse (z. B. Tomaten) und Obst (z. B. Pflaumen, Pfirsiche) und die Vorbereitung von Fisch (z. B. Hering) zur Weiterverarbeitung.

Stofftrennen
Ausbeinen   Als Ausbeinen oder Entbeinen wird küchensprachlich das Herauslösen des Knochens aus dem Fleisch von Schlachttieren bezeichnet. Um das Fleisch so wenig wie möglich zu verletzen, sind Übung und anatomische Kenntnisse erforderlich. Als Werkzeug dient in der Regel ein spezielles Ausbeinmesser mit einer sehr scharfen, dünnen, spitzen und elastischen Klinge Stofftrennen
Ausfüttern Ausfüttern (auch Auswattieren) ist ein Vorbereitungsverfahren von Speisen und Gerichten in der Küche.

Beim Ausfüttern füllt man kalte Massen mit einem Spritzbeutel in Formen. Ein Beispiel dafür ist in der Kalten Küche die Vorbereitung von Schaustücken, bei denen das gesäuberte Knochengerüst ausgefüllt wird (zum Beispiel Rehrücken, Geflügel).

Urformen von Stoff
Auslösen   Als Auslösen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung. Stofftrennen
Ausnehmen   Als Ausnehmen oder Ausweiden, jagdlich Aufbrechen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung. Stofftrennen
Ausstoßen Als Ausstoßen bezeichnet man zwei Vorbereitungsverfahren der Lebensmittelherstellung.

Für die Zubereitung von Wildgerichten ist es nötig, das Fell (die Decke) vom Tierkörper zu trennen. Dafür verwendet man spezielle Ausbeinmesser, die für den Einsatz besonders geformt sind.

Stofftrennen
Auswattieren Ausfüttern (auch Auswattieren) ist ein Vorbereitungsverfahren von Speisen und Gerichten in der Küche.
Bardieren   Beim Bardieren (von französisch barde für ,Speckscheibe‘) wird mageres Fleisch, besonders von Wild und Wildgeflügel, mit Scheiben von frischem Speck belegt oder umwickelt, um das Austrocknen beim Braten zu verhindern und ihm zusätzlich Aroma zu verleihen. Geräucherter Speck wird wegen der meist unerwünschten Geschmacksbeeinflussung nur selten verwendet. Stoffbeschichten
Beizen (Kochen)   Unter Beizen versteht man das Einlegen bzw. das Einreiben eines Lebensmittels. Zumeist werden rohes Fleisch oder Fisch gebeizt, um Geschmack zu verleihen, Geschmack zu entziehen oder auch um das Produkt haltbar zu machen. Dabei unterscheidet man zwischen einer trockenen und einer nassen Beize. Auch Gemüse kann gebeizt werden, wobei man hier eigentlich von einem Marinieren nach dem Garen spricht, wie beispielsweise beim italienischen Antipasti-Gemüse. In der Regel wird die Beize anschließend verworfen.
Blanchieren   Blanchieren (von französisch blanchir, „weiß machen“), auch Brühen, Überbrühen, Abwällen, ist die Bezeichnung für eine kurzzeitige thermische Behandlung von Lebensmitteln in siedendem Wasser oder in heißem Wasserdampf. Blanchieren gehört zur Gruppe der Vorbereitungsverfahren.
Bridieren   Als Bridieren bezeichnet man das Formen von Fisch und Fleisch, vor allem Geflügel, mit Hilfe von Küchengarn, Klammern (wie z. B. Rouladenklammern), Nadeln und Spießchen aus Metall (wie z. B. Rouladennadeln) oder Holz (wie z. B. Holzspießchen oder auch Zahnstochern). Urformen von Stoff
Crapaudine   En oder à la crapaudine (französisch für „nach Krötenart“) ist eine Vorbereitungsart für Geflügel, um es im Ganzen gleichmäßig garen zu können. Das Geflügel nimmt dabei eine flache, an eine Kröte erinnernde Form an. Angewendet wird die Methode vor allem bei kleinerem Geflügel wie Wachteln oder Tauben bis hin zu Hähnchen. Auch in dieser Art zubereitete Gerichte werden z. B. Wachteln à la crapaudine oder Tauben-Crapaudine genannt.
Dressieren (Zubereitungsart)   Dressieren (auch Formen) bezeichnet in der Küche drei verschiedene Verfahren der Speisenzubereitung. Dabei unterscheidet man das zubereitende In-Form-Bringen von noch zu garen­den Speisen wie Klößen oder Fleisch von der Portionierung der fertigen anzurichtenden Speisen. Urformen von Stoff
Emulgieren   Unter einer Emulsion (lat. ex und mulgēre ‚herausgemolken‘) versteht man ein fein verteiltes Gemisch zweier normalerweise nicht mischbarer Flüssigkeiten ohne sichtbare Entmischung. Beispiele für Emulsionen sind zahlreiche Kosmetika, Milch oder Mayonnaise. Stoffvereinigen
Entbarten Unter Entbarten versteht man in der Küchensprache das ruckartige Abziehen des Muschelbartes vom Muschelkörper. Der Muschelbart, mit dem sich die Muschel am Untergrund festsetzt, gilt in der feinen Küche als ungenießbar. Das Abziehen des Bartes beginnt immer am breiteren Ende.
Entgräten   Als Entgräten bezeichnet man das Entfernen der Gräten aus Speisefischen.

Es gilt als Vorbereitungsverfahren für die Zubereitung von Speisen. Man unterscheidet dabei das grobe Entfernen des Fischfleisches vom Skelett vom Filetieren, bei dem das Fischfilet frei von Gräten und Parüren (ggf. auch enthäutet) zugeschnitten wird. Als Spezialwerkzeuge dienen Fischmesser mit kurzen breiten Klingen und Fischzangen bzw. -pinzetten, um Grätenspitzen aus dem Filet zu entfernen.

Stofftrennen
Filetieren/ Filieren   Als Filetieren (auch filieren) bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren bei der Lebensmittelherstellung zur Entfernung ungenießbarer bzw. unerwünschter anhaftender Teile. Stofftrennen
Frappieren Frappieren heißt etwas schnell mittels Eis und/oder Salz und Wasser kühlen.
Farcieren Stoffbeschichten
Fetten Stoffbeschichten
Hacken (Kochen)   Als Hacken bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung.

Beim Hacken teilt man Lebensmittel durch grobes Zerkleinern mittels Keilwirkung. Typisch ist der Einsatz von Küchen- und Hackbeilen und Schlagmessern bei der Bearbeitung von Knochen und Fleisch.

Stoffzerkleinern
Haschieren Die Zubereitung bezeichnet man als Haschieren. Typisch ist die besonders feine Zerkleinerung der Masse durch die Verwendung eines Wiegemessers oder eines Fleischwolfs. Teilweise wird die Verwendung eines Fleischwolfs als untypisch ausgeschlossen. Stoffzerkleinern
Ikejime Ikejime, auch Ike Jime (japanisch 活け締め), ist eine Methode, Fische zu paralysieren bzw. zu töten, um die Qualität des Fleisches nicht zu beeinträchtigen. Die Technik wurde ursprünglich in Japan erfunden. Es wird ein Messer, ein geschärfter Schraubendreher oder ein scharfes Werkzeug in das Rhombencephalon eingeführt, was zum sofortigen Hirntod führt. Dadurch gelangt das Adenosintriphosphat nicht in die Muskeln, was diese andernfalls sauer werden ließe. Wenn der Vorgang korrekt ausgeführt wird, wird das Rückenmark zerstört und Reflexhandlungen des Fisches verhindert.
Klären Unter Klären versteht man das Entfernen von Trübstoffen aus einer Sauce oder Brühe, um eine glatte Sauce bzw. eine klare Brühe zu erhalten. Stofftrennen
Kneten Stoffvereinigen
Kuttern   Ein Kutter oder Cutter (engl. cut ‚schneiden‘) ist eine Maschine, die in der Lebensmittelindustrie, in Metzgereien und Gewerbeküchen zum starken Zerkleinern und Vermischen von Lebensmitteln, vor allem Fleisch, verwendet wird. Stoffzerkleinern
Lösen Stoffvereinigen
Mengen Stoffvereinigen
Marinieren   Marinieren (entlehnt aus französisch mariner„in Salzwasser einlegen“) in Abgrenzung zum Beizen, war ursprünglich das Einlegen von Speisen in Salzlake zur Haltbarmachung für lange Seereisen. Heute versteht man darunter meist das Einlegen von rohem Fleisch oder Fisch in eine würzende, zumeist saure – jedoch nicht salzhaltige – Flüssigkeit, die Marinade. Durch das Einlegen dringen Gewürze und Säure tief in die Speise ein und machen sie aromatischer und zarter.
Mahlen Stoffzerkleinern
Raspeln Stoffzerkleinern
Reiben Stoffzerkleinern
Schneiden Stoffzerkleinern
Mehlieren   Mehlieren, in Österreich auch farinierengenannt, ist der küchensprachliche Ausdruck für das Wenden von Lebensmitteln, meist Fleischoder Fisch, in Mehl. Es dient der Vorbereitung der Stücke zum Braten oder stellt den ersten Schritt des Panierens dar. Stoffbeschichten
Montieren   Unter Montieren (franz. monter ‚steigen‘) versteht man das Aufschlagen von Saucenund Suppen oder eines Pürees mit dem Schneebesen. Meist wird dazu auch aufgeschlagene Sahne oder kalte Butter eingeschlagen. Die Speise soll dadurch cremig, leicht und luftig werden. Durch das Montieren entsteht eine Fett-in-Wasser-Emulsion. Stoffbeschichten
Mürben   Das Mürben oder Plattieren ist ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung. Stofflockern
Panieren   Panieren (von französisch paner, deutsch ‚mit geriebenem Brot bestreuen‘) ist eine Methode, Fleisch- oder Fischstücke, aber auch anderes mit einer Hülle aus Paniermehl zu versehen. Üblicherweise wird das Gargut zuerst in Mehlgewendet (siehe auch Mehlieren), dann in geschlagenem und gewürztem Ei und schließlich in Paniermehl. Anschließend wird es in reichlich Fett ausgebacken. Das Fett sollte dabei rechtzeitig erhitzt werden und zum Braten heiß sein, da sich sonst der Teigmantel mit Fett vollsaugt. Außerdem sollte Fleisch und anderes Paniergut nicht zu lange vor dem Ausbacken liegengelassen werden, da sonst, bedingt durch die vom Salz in den Teigmantel „gezogene“ Feuchtigkeit, die Haftung der Panierschicht verschlechtert wird und verloren gehen kann. Stoffbeschichten
Pudern Stoffbeschichten
Paprizieren   Paprizieren ist ein Ausdruck aus dem Bereich des Kochens. Damit wird der Vorgang des Röstens von Paprika in Pulverform beschrieben. Das Paprizieren erfolgt in heißem Fett (Öl, Schweineschmalz, …) und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Paprikapulver eingestreut, kurz angebraten und anschließend abgelöscht wird. Als Löschmittel wird oftmals Wein oder verdünnter Essig verwendet. Mit dem Paprizieren wird der Geschmack und die Farbe an eine Soße besser abgegeben.
Parieren   Das Parieren bezeichnet in der Küchensprachedie Bearbeitung von Fleischstücken, um sie von Sehnen, Häuten (Bindegewebe) und Fett zu befreien, bevor sie zubereitet werden. Die dabei anfallenden Parüren werden oft für die Herstellung von Fonds und Soßen verwendet. Urformen von Stoff
Pikieren (Kochen)   Um die Bildung von Schimmel zu fördern, werden bestimmte Käsearten während des Reifeprozesses mit breiten Nadeln pikiert, also gestochen, damit durch die entstandenen Nadelkanäle Sauerstoff in den Käse dringen kann. Von den 130.000 Pilzarten sind nur wenige milchwirtschaftlich nutzbar und somit für die Herstellung von Käse als Reifungsorganismen geeignet. Von schädlichen Kulturen unterscheidet diese milchwirtschaftlich genutzten Pilzarten die Tatsache, dass sie dem Käse lediglich ihre spezifischen Aromen verleihen, jedoch für den menschlichen Organismus völlig harmlos sind. Sie zählen daher zu den Edelpilzen und werden als besonders wertvoll eingestuft.
Raffeln   Unter Raffeln, Raspeln oder Reiben versteht man die Zerkleinerung („spanende Bearbeitung“) von Obst, Gemüse oder Käse, entweder durch eine spezielle Küchenmaschineoder manuell mittels einer Reibe/Raspel/Raffel. Typische Anwendungen sind Karotten- und Selleriesalat oder „geriebener Apfel“ im Birchermüesli.
Reduzieren Als Reduzieren bezeichnet man in der Küche das starke Einkochen von Flüssigkeiten wie Fonds, Bratensaft, Saucen oder Sahne mit dem Ziel, den Wassergehalt zu verringern und so den Geschmack zu intensivieren. Durch die in der Flüssigkeit enthaltenen Stoffe tritt dabei meist auch eine Bindung ein.
Reifung (Lebensmittel) Als Reifung bezeichnet man bei Lebensmitteln biologische Vorgänge, die es genießbar machen, es verfeinern oder Vorgänge der Konservierung. Im Allgemeinen handelt es sich um chemische oder durch Mikroorganismen ausgeführte Umwandlungen von Inhaltsstoffen der Nahrung.
Rupfen   Als Rupfen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren der Lebensmittelherstellung.

Beim Rupfen wird das Federkleid von Geflügelund Wildgeflügel entfernt. Die Entfernung der restlichen Härchen und Federn durch Feuer bezeichnet man dagegen als Abflammen oder Sengen.

Stofftrennen
Rühren Rührer sind die Werkzeuge eines Rührgeräts, Rührapparats, Rührkessels bzw. Rührwerks. Sie sind in der Regel austauschbar. Je nach Ausführung und Baugröße wird der Rührer samt Wellegetauscht oder der Rührer wird an der Welle montiert. Rührer sind – zusammen mit Stromstörern – in DIN 28131 genormt. Stoffvereinigen
Montieren   Unter Montieren (franz. monter ‚steigen‘) versteht man das Aufschlagen von Saucenund Suppen oder eines Pürees mit dem Schneebesen. Meist wird dazu auch aufgeschlagene Sahne oder kalte Butter eingeschlagen. Die Speise soll dadurch cremig, leicht und luftig werden. Durch das Montieren entsteht eine Fett-in-Wasser-Emulsion. Stoffvereinigen
Schröpfen (Kochen) Als Schröpfen bezeichnet man in der Küche das Einschneiden von Speisefischen, um deren Gräten zu zerkleinern. Dazu werden in den Fisch oder das Filet Schnitte im Abstand von wenigen Millimetern quer zur Grätenrichtung gesetzt, ohne das Fleisch beim ganzen Fisch bzw. die Haut beim Filet komplett zu durchtrennen. Die kurzen Grätenstücke stören beim Verzehr kaum noch. Vor allem bei grätenreichen Weißfischen ist diese Methode verbreitet. Fischhändler besitzen oft Geräte zum Schröpfen.
Schälen   Schälen im weitesten Sinne bedeutet einem Objekt die äußere Schicht oder Schale zu entfernen. Dazu kommt häufig ein Messer oder einer Ziehklinge zum Einsatz. Am geläufigsten ist sicher das Schälen von Obst und Gemüse zur Vorbereitung auf deren Weiterverwendung beim Kochen oder zum Verzehr. Stofftrennen
Spicken   Beim Spicken, auch Bigarrieren oder Lardieren genannt, wird mageres Fleisch, besonders von Rind (Sauerbraten, Rinderfilet), Wild und Wildgeflügel, mit Streifen von frischem („grünem“), selten geräuchertem fettem Speck durchzogen, um das Austrocknen beim Braten zu verhindern und ihm zusätzlich Aroma zu verleihen. Dazu werden mehrere Zentimeter lange, bleistiftdünne Speckstreifen mit einer Spicknadel durch die obere Fleischschicht gezogen, so dass sie an beiden Enden etwas hervorstehen. Früher diente das Spicken nicht nur dazu, die Fleischstücke „saftiger zu machen“, sondern ihnen sollte damit auch ein „gefälliges, zum Genusse einladendes Ansehen“ gegeben werden. Stofffügen
Stopfen Stofffügen
Spülen   Als Spülen oder Waschen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung. Stofftrennen
Tournieren   Tournieren ist ein Verfahren, mit dem beim Kochen das Zurechtschneiden von Obst, Gemüse, Kartoffeln und Eiern bezeichnet wird. Urformen von Stoff
Wickeln   Als Wickeln bezeichnet man in der Kochkunst ein Vorbereitungsverfahren, in dem Lebensmitteln eine typische gerollte Form gegeben wird. Dabei wird der Rohstoff meist mit Küchengarn, Rouladenklammern, Rouladennadeln, Holzspießchen oder auch Zahnstochern bridiert, teilweise mit Füllungen verbunden. Urformen von Stoff
Wiegen Als Wiegen bezeichnet man ein Vorbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Vorgang der Messung zur Bestimmung einer Masse mittels einer Waage.
Wirken   Wirken ist der zweite Arbeitsgang beim Aufarbeiten von Teigen. Die Brüche werden in kreisenden Bewegungen rundgeknetet. Hierdurch erreicht man eine Porenvermehrung, die der Teigstabilität zugutekommt. Zudem kann das durch die Gärung entstandene Kohlenstoffdioxid aus dem Teig entweichen und neuer Sauerstoff eingearbeitet werden. Diesen braucht die Hefe für ihre weitere Aktivität.
Wolfen   Die grob zerkleinerten Lebensmittel werden in einen Einfülltrichter gegeben und gelangen auf eine waagerechte, von einer Handkurbel oder einem Elektromotor angetriebene Förderschnecke, die sie auch quetscht und teilweise vermengt. Am Ende der Schnecke befindet sich im einfachsten Fall eine fest mit ihrer Achse verbundene und daher ebenfalls rotierende Messerscheibe unmittelbar vor einer feststehenden Lochscheibe, aus der die dann – je nach Größe der Löcher – mehr oder weniger fein zerkleinerte Masse austrit Stoffzerkleinern
Würzen   Würzen ist die Beeinflussung des Geschmacks von Speisen mit Hilfe verschiedener Zutaten.

Die Küche einer historischen Epoche bzw. einer Kultur bestimmt wesentlich den Einsatz von Gewürzen; dies reicht von allgemein anerkannten Standards wie dem Kochen von Kartoffeln, Reis und Teigwaren in Salzwasser über gebräuchliche Kombinationen (Tomate mit Basilikum) bis zu individuellen, manchmal höchst kreativen Erfindungen, die eine Speise in ihrem Geschmack mehr oder weniger stark verändern und sie im Regelfall schmackhafter und bekömmlicher machen.

Kategorie:Vorbereitungsverfahren der Speisenherstellung Kategorie:Liste (Essen und Trinken)

Zubereitung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Adsorptionstrocknung   Bei der Adsorptionstrocknung kommen Adsorptionstrockner oder Trockenschränke zum Einsatz, die mit entsprechenden Trockenmitteln Feuchtigkeit entziehen. Der Vorgang funktioniert nach dem Sorptionsprinzip.
Arrosieren   Arrosieren (von franz. arroser ‚benetzen, bewässern‘) bezeichnet die Kochtechnik des Übergießens von Gargut mit heißer Flüssigkeit.
Aufguss (Zubereitung)   Ein Aufguss oder Infus (lat. infusum „der Aufguss“, lat. infusio „das Hineingießen“, vergl. Infusion) ist ein wässriger Extrakt, der durch das Übergießen von festen Drogen (zum Beispiel Kräutern, Früchten, Pflanzenteilen) mit heißem oder kochendem Wasser gewonnen wird.
Backen   Backen ist eine Garmethode, bei der das Gargut im Backofen mit heißer Luft gelockert, gegart und gebräunt wird. Die Backtemperatur liegt zwischen 150 und 250 °C.
Barbacoa   Barbacoa ist eine Zubereitungsart für Fleisch, bei der in ihrer traditionellen Form große Fleischstücke bzw. ganze Körperteile von Tieren in mit Agavenblättern ausgekleideten und bedeckten Gruben langsam gegart werden. Diese Zubereitungsart hat ihren Ursprung in der Karibik bzw. in Mexiko. Heutzutage gibt es insbesondere in Mexiko eine Vielzahl von Adaptionen dieser Zubereitungsart.
Barbecue   Barbecue ist eine Garmethode, bei der große Fleischstücke in einer Grube oder speziellen Barbecue-Smokern langsam bei mäßiger Temperatur in der heißen Abluft eines Holzfeuers gegart werden. Das Wort kann dabei sowohl die Garmethode selbst als auch das damit zubereitete Essen oder eine Veranstaltung bezeichnen, bei der dieses Essen zubereitet wird. Verbreitet ist Barbecue vor allem in den Südstaaten der USA. Häufig zubereitetes Fleisch ist Schweinefleisch (vor allem Schweineschultern, Spareribs oder ganze Schweine), Rindfleisch (vor allem die Brust), Hammel und Geflügel. Größere Fleischstücke, zum Beispiel die Schultern, werden nach der Zubereitung in kleinen Teilen vom Knochen gelöst und zerkleinert auf einem Sandwich gereicht. Die Barbecue-Saucen unterscheiden sich je nach Region stark, generell reichen sie von „trockenen“ Zubereitungen nur mit Gewürzen, über essig-, senf- oder tomatenbasierte Saucen bis hin zu Saucen, die vor allem aus Ketchup und Sirup bestehen.
Blanchieren   Blanchieren (von französisch blanchir, „weiß machen“), auch Brühen, Überbrühen, Abwällen, ist die Bezeichnung für eine kurzzeitige thermische Behandlung von Lebensmitteln in siedendem Wasser oder in heißem Wasserdampf. Blanchieren gehört zur Gruppe der Vorbereitungsverfahren.

Die Oberfläche von Fleisch nimmt beim Blanchieren eine weißliche Farbe an, daher der Name. Das Blanchieren von Fleisch wird auch Steifmachengenannt, da Haut und Oberfläche fester werden. Weitere Vorbereitungen wie z. B. Spicken fallen dadurch leichter.

Stofflockern
Blaukochen   Blaukochen ist eine dekorative Zubereitungsart für ganze Süßwasserfische. Vor allem Aal, Karpfen, Schleie und Forelle werden blau gekocht. Die namengebende Blaufärbung ist auf die Schleimschicht der Fischhaut zurückzuführen, die beim Garen eine blassblaue Farbe annimmt.
Blindbacken   Das Blindbacken ist eine Technik zum Backen eines Teigbodens oder einer Teighülle, die nachträglich gefüllt werden soll. Dabei soll der Rand aufgehen können, der Boden aber flach bleiben. Deshalb wird der Teigboden mit einer Gabel mehrfach durchstochen, mit Pergamentpapier oder Aluminiumfolie ausgelegt und mit getrockneten Erbsen, Bohnen, Kichererbsen, Kirschkernen oder Ähnlichem beschwert. Diese „Blindfüllung“, die auch den Teigrand stabilisieren soll, wird nach dem Backen durch die eigentliche Füllung ersetzt.
Braisieren/ Brasieren /Schmoren   Schmoren oder braisieren ist ein kombiniertes Garverfahren, bei dem das Gargut zunächst angebraten und anschließend in siedender Flüssigkeit weitergegart wird. Die beim Anbraten entstehenden Aromastoffe sind wesentlich für den Geschmack des Schmorgerichtes. Zum Schmoren können auch langfaserige und bindegewebsreiche Fleischstücke verwendet werden, die durch Braten allein zäh blieben. Außer Fleisch können auch beispielsweise Gemüse und Pilze geschmort werden.
Braten (Garmethode)   Braten ist trockenes Garen bei starker Hitze. Dabei entstehen durch die Maillard-Reaktion an der Oberfläche des Bratguts Verbindungen aus Eiweißen, Fetten und Zuckern, die für die Bräunung und den typischen Geschmack verantwortlich sind. Beim Braten von Gemüse mit geringem Eiweißanteil spielt die Maillard-Reaktion nur eine geringe Rolle, Bräunung und Aroma entstehen dort vor allem durch Karamellisierung.
Churrasco   Als Churrasco bezeichnet man eine lateinamerikanische Zubereitungsart von Fleisch (vornehmlich Rindfleisch) über Feuer, die regional geringe Unterschiede aufweisen kann. Der Name Churrasco ist vermutlich onomatopoetischen Ursprungs und ahmt das Zischen des ins Feuer tropfenden Fettes nach.
Drying in Place Drying in Place (DIP) ist der englische Ausdruck für ein Verfahren zur Trocknung von verfahrenstechnischen Anlagen ohne wesentliche Umbauten an der Anlage, so dass die durch Cleaning in Place (CIP) und Sterilization in Place (SIP) hergestellten Zustände der Sauberkeit und Sterilität nicht beeinträchtigt werden. Das Verfahren ermöglicht eine neue Anlagenfahrt ohne die Gefahr einer Verdünnung des Produktes und erhöht gleichzeitig durch das Entfernen von Wasser die Dauersterilität einer Anlage im Stillstand.
Dämpfen (Garmethode)  
Dörren   Dörren ist das Konservieren von Lebensmitteln durch Lufttrocknung. Der Begriff ist abgeleitet von der Darre, der gitterartigen Einrichtung, die von alters her zur Trocknung verwendet wird.

Dörren ist vermutlich die älteste Konservierungsmethode überhaupt. Für industrielle Anwendungen werden heutzutage meist raschere Trocknungsverfahren wie die Gefriertrocknung oder die Sprühtrocknung eingesetzt. Das Dörren findet daher vor allem noch zur Trocknung kleinerer Lebensmittelmengen im landwirtschaftlichen oder haushaltlichen Rahmen Anwendung.

Dünsten   Dünsten ist eine Zubereitungstechnik der Kochkunst, bei der rohe Lebensmittel ohne oder mit nur wenig zusätzlicher Flüssigkeit gegart werden. Als Flüssigkeitszugabe werden neben Wasser auch Wein, Brühe oder Fond und fallweise auch Fett verwendet. Besonders geeignet für das Dünsten sind Lebensmittel mit einem gewissen Wassergehalt wie Fisch, Gemüse, helles, fett- und kollagen-armes Fleisch von Kalb, Kaninchen oder Lebensmittel mit einem gewissen Fettgehalt wie Hausgeflügel. Eine ältere Bezeichnung dieser Garmethode ist „Sotten“
Einkochen   Einkochen, Einmachen oder Eindünsten ist eine physikalische Methode, Lebensmittel durch Erhitzen und hermetisches Abdichten zu konservieren.
Einlegen   Einlegen ist eine Möglichkeit, Lebensmittel zu konservieren und zu würzen. Einlegen ist eine Form des Beizens von Lebensmitteln.
Einsalzen   Einsalzen ist neben dem Trocknen eine der ältesten Methoden zur Konservierung von Lebensmitteln. Dabei wird durch das Salz die Feuchtigkeit in den Produkten für Mikroorganismen unbrauchbar. Um zuverlässig zu wirken, muss das Salz die Lebensmittel vollständig und gleichmäßig durchdringen. Dem Salz können auch trockene Gewürze zugegeben werden, um den Geschmack zu verbessern, sowie als zusätzliches Konservierungsmittel Salpeter oder Nitrit, dann wird der Vorgang Pökeln genannt. Auch beim Lufttrocknen wird häufig Salz zur Unterstützung der Haltbarkeit verw
Fallstromerhitzung Fallstromerhitzung, auch allgemeiner als Fallstromverfahren bezeichnet, ist ein besonderes Dampfinjektionsverfahren zur Herstellung von Milch mit verlängerter Haltbarkeit (sog. ESL-Milch). Es ist eng mit der Pasteurisierung verwandt und wird von manchen als deren Weiterentwicklung angesehen. Auffallendes Unterscheidungsmerkmal ist die Verwendung höherer Verarbeitungstemperaturen, weswegen man hier auch von durch Hocherhitzung pasteurisierter Milch spricht.
Fondue   Ein Fondue (frz. u. schweiz. [ˈfõdyː], dt. [fõˈdyː]; aus frz. fondue „geschmolzen“, von fondre) bzw. eine Fonduta (ital.) ist ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse, das aus den Westalpen – der französischsprachigen Schweiz, Savoyen und dem Piemont – stammt. Mittlerweile wird der Begriff allgemein für Gerichte verwendet, bei denen mundgerechte Nahrungsmittelstücke in erhitzte Flüssigkeiten getunkt werden.
Frittieren   Frittieren oder Ausbacken ist eine dem Braten verwandte Garmethode, bei der Lebensmittel in heißem Fett schwimmend gebacken werden. Anders als beim Braten wird das Gargut beim Frittieren vor allem durch Wärmeleitung auf der ganzen Oberfläche erhitzt. Das ist dem Kochen vergleichbar, allerdings bilden sich durch die wesentlich höheren Temperaturen von 140 bis 190 °C eine trockene Kruste und aromatische Röststoffe (Maillard-Reaktion).
Garen   Das Garen bezeichnet die Behandlung von Lebensmitteln mit Wärme, um deren Konsistenz, Geschmack, Verdaulichkeit und/oder gesundheitliche Wirkung zu verändern. Nach ausreichendem Garen wird das Lebensmittel „gar“ genannt. Während des Garvorgangs nennt man es auch das „Gargut“. Es gibt verschiedene Garmethoden. Umgangssprachlich wird Garen und auch die generelle Zubereitung von Lebensmitteln mit Kochen synonym verwendet.
Gefriertrocknung   Die Gefriertrocknung, auch als Lyophilisierung, Lyophilisation oder Sublimationstrocknung bezeichnet, ist ein Verfahren zur schonenden Trocknung von Produkten. Die Gefriertrocknung beruht auf dem physikalischen Prozess der Sublimation: Dabei sublimieren die Eiskristalle ohne zwischenzeitliches Auftreten einer flüssigen Phase direkt in den gasförmigen Zustand. Das Endprodukt der Gefriertrocknung wird als Lyophilisat bezeichnet.
Gelieren   Gelieren (auch Gelierung oder Gelation) bezeichnet den Vorgang der Bildung eines Gels. Hierbei vernetzen sich zunächst isolierte kolloidale Aggregate, die in Suspension vorliegen (Sol), zu einem dreidimensionalen, viskoelastischen Netz, dem Gel.
Glasieren   Glasieren ist ein Nachbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung im Anschluss an die Zubereitung von Speisen. In der Schweizer Küche und anderen wird es zu Grundzubereitungsarten gezählt. Glasieren ist ein Lehnwort aus dem französischen glacer, von lateinisch glaciare, „zu Eis machen“, „gerinnen“. Für das Verfahren werden produktbezogen regional und historisch unterschiedliche Begriffe verwendet: Glacieren, Überglänzen und Nappieren. Es dient der Verbesserung des Aussehens und dem Schutz der Produkte. Beim Glasieren trägt man eine Flüssigkeit mit Pinseln auf, die nach dem Erkalten erstarrt.
Gratinieren   Beim Gratinieren, Überbacken oder Überkrusten bildet sich auf der Oberfläche einer Speise durch starke Oberhitze (Strahlungswärme) eine braune Kruste, wobei sich aus Kohlenhydraten und Eiweiß Röstaromen entwickeln (siehe Maillard-Reaktion).
Grillen   Grillen oder Grillieren (Verb, ins Deutsche übertragen von englisch to grill und französisch griller, abgeleitet von lateinisch craticulum für „Flechtwerk, kleiner Rost“) ist das Braten in Wärmestrahlung.
Heißräuchern   Werden rohes Fleisch oder roher Fisch über wenige Stunden hinweg bei einer Temperatur von 50 bis 85 °C gegart und konserviert, spricht man von Heißräuchern. So behandelte Lebensmittel sind nur wenige Tage haltbar und für den baldigen Verzehr gedacht. Beim Heißräuchern wird die Temperatur nicht durch das Verbrennen des Smok (Räuchermaterial), sondern durch eine zusätzliche Heizquelle in der Räucherkammer erreicht. Diese muss unabhängig vom Räuchervorgang vorhanden sein. Bei Brät-, Fleischwürsten und Kochpökelware wird diese Form der Räucherung und Haltbarmachung angewendet.
Holztrocknung Als Holztrocknung bezeichnet man Verfahren zum Entzug von Feuchte aus Holz. Man spricht auch von kammergetrocknet, in Unterscheidung zu luftgetrocknetem Holz, welches allein durch abgedecktes Liegen langsam Feuchte verliert.
Ikizukuri   Ikizukuri (jap. [生/活]き[作/造]り, dt. „Lebendzubereitung“) oder Ikezukuri ([生/活]け[作/造]り) bezeichnet in der Japanischen Küche eine Sashimi-Variante, bei der ein besonderer Wert auf Frische und lebendiges Aussehen des Gerichts gelegt wird.
Kaltentkeimung Die Kaltentkeimung umfasst Verfahren zur chemischen Sterilisation von Getränken.
Kalträuchern   Das Kalträuchern erfolgt bei 15–25 °C mit speziellen Hölzern (in erster Linie Harthölzer). Für Schwarzwälder Schinken etwa werden Tannenspäne benutzt. Kaltgeräuchert werden Lebensmittel, die länger haltbar gemacht werden sollen, wie zum Beispiel Wurst, Schinken, Speck oder Räucherlachs. Das Kalträuchern ist ein stunden- oder tagelanger Prozess, dabei ist der Räuchervorgang in mehrere Phasen eingeteilt: Räucherphasen und Frischluftphasen. Je nach Fleisch-, Schinken-, oder Wurstart erfolgen drei bis fünf Räucherphasen. Geräuchert wird in einer Räucherkammer, in die Rauch aus einem speziellen Ofen oder dem Schornstein des Hauses geleitet wird. In vielen älteren Bauernhäusern befindet sich eine Räucherkammer im Dachgeschoss. Diese Form des Räucherns wird bei Rohschinken und Rohwurstwaren angewendet. Namensvorsätze wie „Land-“ oder „Bauern-“ werden in Österreich dem Lebensmittelkodex nach für Produkte verwendet, die kaltgeräuchert wurden.
Kandieren   Kandieren (auch Konfieren) ist eine Konservierungsmethode für frische, essbare Pflanzenteile (meist Früchte und Obst), bei denen der Zuckergehalt der Früchte auf mindestens 70 Prozent erhöht und der Wassergehalt reduziert wird.
Kondensationstrocknung Die Kondensationstrocknung ist ein Luftentfeuchtungsverfahren, das häufig im industriellen und privaten Bereich angewandt wird, zum Beispiel im Wäschetrockner oder klassischen Bautrockner. Dazu wird feuchte Luft mittels Ventilatoren über Kühlrippen/-lamellen geführt, deren Temperatur unter dem Taupunkt der Luft der liegt. Dabei kondensiert das Wasser und sammelt sich als Kondenswasser an der kalten Oberfläche, welches in einem separaten Behälter gesammelt wird. Die abgekühlte und entfeuchtete Luft wird anschließend erwärmt und als Trockenluft abgegeben.
Konservierung   Konservierung (lateinisch conservare, „erhalten, bewahren“) bezeichnet die Verlängerung der Haltbarkeit von Gegenständen durch eine Minderung der chemischen Alterung.

Typischerweise werden Produkte wie Nahrungs- und Genussmittel sowie Arzneimittel mit Hilfe von Konservierungsmitteln und -verfahren, für mehr oder weniger lange Zeit konserviert. Bei Gebrauchsgegenständen umfasst die Konservierung auch eine Minderung des Verschleißes und der Korrosion.

Kühlung Kühlung oder Abkühlung ist ein Vorgang, bei dem einem System oder Gegenstand Wärme bzw. thermische Energie entzogen wird. Sprachlich wird deshalb auch Entwärmung als korrektere Bezeichnung für die Kühlung verwendet.

In der Technik bezeichnet Kühlung alle Maßnahmen, die dem Abführen der entstehenden Verlustwärme technischer Komponenten an die Umwelt dienen. Erwünschte Kühlung wird genutzt, um vor Überhitzung zu schützen, bestimmte temperaturabhängige Eigenschaften zu erreichen und zu erhalten oder auch für Konservierungszwecke bei Biomaterial.

Lebensmittelbestrahlung Die Lebensmittelbestrahlung ist ein Verfahren zur Konservierung (im weitesten Sinn) von Lebensmitteln mit Hilfe von ionisierenden Strahlen.
Mijotieren   Mijotieren (sprich: mischotieren – mit stimmhaftem 'sch') ist ein Begriff aus der Küchensprache.

Er bedeutet ein Gericht schonend zu garen, indem die Speise zugedeckt langsam bei ganz schwacher Hitze dünstet oder schmort.

Mikrowellentrocknung Bei der Mikrowellentrocknung, einem Trocknungsverfahren, wird eine nasse Bausubstanz direkt entfeuchtet. Dies geschieht durch die Bestrahlung mit hochenergetischen Mikrowellen, die eine Bewegung der Wassermoleküle im Inneren der Bausubstanz auslösen. Die hierbei entstehende Reibungswärme trocknet die Bausubstanz von innen nach außen. Bei lebenden Organismen ist dieses Verfahren wie jede Trocknung tödlich, zusätzlich fällt die Dämpfung der Ausbreitung der Strahlung mit dem Wasseraustritt weg. Das Verfahren ist nur für metallfreie Bausubstanz geeignet.
Milchsäuregärung Milchsäuregärung bezeichnet Wege des Energiestoffwechsels bei Lebewesen, bei denen Glucose und andere Monosaccharide zu Milchsäure allein oder daneben noch anderen Endprodukten abgebaut werden. Es sind exergone chemische Umsetzungen, die den Lebewesen als Energiequelle dienen.
Niedrigtemperaturgaren   Das Niedrigtemperaturgaren oder die Niedrigtemperaturmethode ist eine Art, Fleisch im Backofen o. ä. zu garen. Die Ofentemperatur liegt dabei bei etwa 80 °C, die Kerntemperatur des Fleisches erreicht etwa 55–70 °C. Die Niedrigtemperaturmethode tritt an die Stelle des Bratens, vermeidet aber weitgehend die Austrocknung und mögliches Zähwerden – das Fleisch bleibt saftig und rosa. Die Garzeit ist wesentlich länger als bei höheren Temperaturen, es bedarf aber keiner Aufsicht und sie kann ohne qualitative Einbußen deutlich verlängert werden.
Paprizieren   Paprizieren ist ein Ausdruck aus dem Bereich des Kochens. Damit wird der Vorgang des Röstens von Paprika in Pulverform beschrieben. Das Paprizieren erfolgt in heißem Fett (Öl, Schweineschmalz, …) und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Paprikapulver eingestreut, kurz angebraten und anschließend abgelöscht wird. Als Löschmittel wird oftmals Wein oder verdünnter Essig verwendet. Mit dem Paprizieren wird der Geschmack und die Farbe an eine Soße besser abgegeben.
Pasteurisierung   Pasteurisierung [ˌpʰa.stø.ʁiˈziː.ʁʊŋ] oder Pasteurisation bezeichnet die kurzzeitige Erwärmung von flüssigen oder pastösen Lebensmitteln auf Temperaturen von mindestens 60 °C (klassisches Verfahren von Pasteur) bis maximal 100 °C (Hochpasteurisieren) zur Abtötung der vegetativen Phasen von Mikroorganismen. Sie dient z. B. dazu, Lebensmittel, unter anderem Milch, Frucht- und Gemüsesäfte und Flüssigei, schonend haltbar (keimarm) zu machen.
Pochieren   Pochieren [pɔˈʃiːrən] oder Garziehen ist eine sanfte Garmethode in heißem, aber nicht kochendem Wasser (65 bis 75 °C). Die Bezeichnung pochieren wurde im 19. Jahrhundert dem Französischen entlehnt (frz. pocher).
Poelieren   Poelieren im deutschen „hellbraun dünsten“ genannt (aus dem französischen poêle für „Bratpfanne“) gehört zur Kategorie der kombinierten Garmethoden. Das Gargut wird zunächst in Fett ohne Farbgebung hell angebraten und dann im Ofen mit geschlossenem Deckel bei etwa 140–160 °C langsam gargezogen. Dabei wird das Gargut immer wieder mit dem eigenen Bratensatz übergossen (arrosiert). Kurz vor Ende der Garzeit wird der Deckel geöffnet, damit das Gargut bei einer Temperatur von 180 °C blonde Farbe annimmt.
Pulsed Electric Fields Pulsed Electric Fields (engl., dt. etwa ‚gepulste elektrische Felder‘) ist ein nicht-thermisches Konservierungsverfahren, bei dem kurze elektrische Pulse zum Aufschlussvon Zellen eingesetzt werden. Es findet Anwendung in der Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik.
Pökeln   Pökeln, in Österreich und Bayern auch Surengenannt, ist die Behandlung von Speisefisch, Fleisch- und Wurstwaren mit Kochsalz sowie mit Natrium- oder Kaliumsalzen der Salpetersäure (Natrium- oder Kaliumnitrat) oder der salpetrigen Säure (Natrium- oder Kaliumnitrit), den sogenannten Pökelstoffen. Hinzu kommen unter Umständen weitere Pökelhilfsstoffe wie Ascorbinsäure, Zuckerartenund Gluconsäure-delta-Lacton, außerdem Gewürze.
Räuchern   Das Räuchern (in Österreich und Bayern auch Selchen) ist ein Verfahren zur Konservierung bzw. Aromatisierung von Lebensmitteln, vorwiegend von Fisch und Fleisch.

Dabei werden die zuvor eingesalzenen oder gepökelten Lebensmittel über einen längeren Zeitraum dem Rauch von Holzfeuern ausgesetzt. Durch die damit einhergehende Trocknung sinkt deren Wassergehalt um etwa 10 bis 40 Prozent; außerdem wirken viele der im Rauch vorhandenen chemischen Verbindungen antimikrobiell (siehe unten). Zudem erfolgt durch das Räuchern eine Härtung der Oberfläche des Räucherguts, was das Eindringen von Mikroorganismen und Kleintieren (Insekten etc.) verhindert.

Der Schornstein wurde erst im 10.–11. Jahrhundert entwickelt, vorher gab es vor allem Einraumhäuser (woraus sich unter anderem Dielenhäuser entwickelten).
Rösten (Zubereitungsart)   Rösten, ursprünglich „auf dem Rost braten“, bedeutet heute das trockene, fettlose Erhitzen von pflanzlichen Lebensmitteln, um ihnen Feuchtigkeit zu entziehen, ihren Geschmack zu verändern oder sie dunkler zu färben. Die Lebensmittel werden auf bis zu 300 °C erhitzt, wobei sich kräftig schmeckende Aromen und Bitterstoffe bilden, die den Appetit anregen. Geröstet werden z. B. Nüsse, Kaffee- und Kakaobohnen, Getreide, Malz oder Kichererbsen. Eine der geschmacksgebenden chemischen Reaktionen, die beim Rösten auftreten können, ist die Maillard-Reaktion.
Sautieren   Sautieren (frz. „springen“) ist eine besondere Form des Kurzbratens.

Dazu brät man das dünn geschnittene oder zerkleinerte Gargut, z. B. Geschnetzeltes, Fisch, Gemüse oder Pilze, bei einer hohen Temperatur von ca. 160 bis 240 °C offen in einer Pfanne mit hochgezogenem Rand (Sauteuse). Es wird nur so viel in die gefettete Pfanne gegeben, dass alles nebeneinander liegen kann und das Gargut die Hitze rasch aufnimmt. Durch fortwährendes Schwenken des Geschirrs wird das Gargut gewendet. Flüssigkeit wird nicht zugegeben.

Schmoren   Schmoren oder braisieren ist ein kombiniertes Garverfahren, bei dem das Gargut zunächst angebraten und anschließend in siedender Flüssigkeit weitergegart wird. Die beim Anbraten entstehenden Aromastoffe sind wesentlich für den Geschmack des Schmorgerichtes. Zum Schmoren können auch langfaserige und bindegewebsreiche Fleischstücke verwendet werden, die durch Braten allein zäh blieben. Außer Fleisch können auch beispielsweise Gemüse und Pilze geschmort werden.
Schwefelung Das Schwefeln (auch Schwefelung) ist eine Konservierungsmethode und wird hauptsächlich für die Verlängerung der Haltbarkeit von Wein, Trockenobst sowie Meerrettich angewendet. Konservierend wirkt dabei das Schwefeldioxid bzw. das in wässriger Lösung gebildete Sulfit.
Sieden   Sieden ist, im Gegensatz zur Verdunstung, ein schnelles Verdampfen, also ein schneller Phasenübergang vom Flüssigen zum Gasförmigen, bei dem der Dampfdruck einer Flüssigkeit den Umgebungsdruck erreicht. Sieden können sowohl Reinstoffe als auch Gemische.
Sieden (Garmethode)   Sieden ist eine Garmethode auf dem Siedepunkt.
Simmern (Garmethode)   Simmern (von englisch to simmer, „sieden“) bezeichnet den Garvorgang in heißem Wasser knapp unter dem Siedepunkt. Für diese Garmethode gibt es auch spezielle, doppelwandige Kochtöpfe, sogenannte Simmertöpfe, die beim Erhitzen, beispielsweise von Milch, das Überkochen und Anbrennen verhindern.
Sprühtrocknung   Die Sprühtrocknung (auch Zerstäubungstrocknung) ist eine Methode aus der Verfahrenstechnik zur Trocknung von Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen. Dabei wird mittels eines Zerstäubers das zu trocknende Gut in einen Heißgasstrom eingebracht, der es in sehr kurzer Zeit (wenige Sekunden bis Bruchteilen einer Sekunde) zu einem feinen Pulver trocknet. Das Konzept wurde im 19. Jahrhundert vermutlich in der Milchindustrie entwickelt. 1872 wurde ein erstes Patent von Samuel R. Percy (nicht Perry wie oft zitiert) zur Sprühtrocknung angemeldet. Verbreiteten kommerziellen Einsatz fand die Sprühtrocknung allerdings erst im 20. Jahrhundert.
Sterilisation   Mit Sterilisation, Sterilisierung und Entkeimung bezeichnet man Verfahren, durch die Materialien und Gegenstände von lebenden Mikroorganismen einschließlich ihrer Ruhestadien (z. B. Sporen) befreit werden. Den damit erreichten Zustand der Materialien und Gegenstände bezeichnet man als „steril“.
Tempura   Tempura, auch Tenpura, (jap. てんぷら / 天ぷら / 天麩羅 / 天婦羅) ist eine Zubereitungsvariante frittierter Speisen in der japanischen Küche. Mit einem Teigmantel aus Mehl, Ei und Eiswasser versehen werden diverse Fisch-, Pilz- und Gemüsesorten sowie Sprösslinge und junge Blätter in heißem (140 bis 190 °C) Öl schnell ausgebacken.
Teppanyaki   Teppanyaki (jap. 鉄板焼き) sind Gerichte der japanischen Küche, die auf einer Stahlplatte (鉄板, teppan) direkt bei Tisch zubereitet werden.

Teppan sind in entsprechenden Restaurants in die Zubereitungsflächen am Tresen integriert oder direkt in die Gästetische eingelassen. In vielen japanischen Haushalten befindet sich eine portable Heizplatte. Optisch ähnelt der Teppan der Plancha. Auf beiden Grills wird mit indirekter Hitze gearbeitet.

Teriyaki   Teriyaki (jap. 照り焼き, von teri, „Glanz“ und yaku „grillen, schmoren“) ist eine Zubereitungsart in der japanischen Küche, bei der Fisch, Fleisch (besonders Rindfleisch oder Geflügel) und Gemüse mit einer speziellen Teriyaki-Sauce mariniert und dann gebraten, gegrillt oder geschmort werden.
Thermisation Thermisation (auch: Thermisierung) ist ein im Vergleich zur Pasteurisierung schonenderes Verfahren zur Haltbarmachung von Milch.
Tiefkühlen   Tiefkühlen ist eine schonende Technik zur Konservierung von Lebensmitteln. Die Begriffe „Tiefgefrieren“ oder „Tiefkühlen“ werden für die industriellen Verfahren benutzt, die Kältekonservierung in der häuslichen Tiefkühltruhe wird als „Einfrieren“ bezeichnet. Durch den Entzug von Wärme durch ein produktspezifisches, schnelles Schockfrosten und das dadurch gestoppte Wachstum von Mikroorganismen können tiefgefrorene Lebensmittel mehrere Wochen, einige sogar über ein Jahr gelagert werden. Der Verlust von Vitaminen und Nährstoffen ist im Vergleich zu anderen Konservierungsverfahren auch nach Monaten sehr gering. Viele Lebensmittel, vor allem Gemüse und Fleisch, werden vor dem Tiefgefrieren blanchiert.
Torrefizierung Torrefizierung, auch Torrefikation (von lateinisch „torrere“ = rösten, dörren) bezeichnet die thermische Behandlung von Biomasse ohne Luftzutritt, was zu einer pyrolytischen Zersetzung und Trocknung führt. Das Verfahren wird bei 250 °C bis 300 °C durchgeführt, einer für die Pyrolyse relativ niedrigen Temperatur. Ziel ist, ähnlich wie bei einer Verkokung, die Erhöhung der massen- und volumenbezogenen Energiedichte und damit des Heizwerts des Rohmaterials, eine Steigerung der Transportwürdigkeit oder eine Reduzierung des Aufwands bei einem nachfolgenden Zermahlen von Biomasse.
Trocknung Unter einer Trocknung oder Austrocknungoder Exsikkation versteht man allgemein den Entzug von Flüssigkeiten aus einem Stoff oder Gegenstand, dem Trockengut, durch Verdunstung, Verdampfung, den Einsatz von Trocknungsmitteln oder anderen technischen wie chemischen Anwendungen. Merkmal einer Trocknung ist daher die Verringerung der Feuchtigkeit (Feuchteentzug, Entfeuchtung) durch eine in der Regel thermisch-physikalische Umwandlung der Flüssigkeit (meist eine Phasenumwandlung in den gasförmigen Zustand).
Tukir   Tukir (auch Tuquir) ist eine traditionelle Methode der Essenszubereitung in Osttimor, bei der Fleisch, teils zusammen mit Reisund/oder Gemüse, im Freien im offenen Feuergegart wird. Sie wird bei Familienfesten und anderen Feierlichkeiten angewandt.
Tyndallisation Tyndallisation ist ein Verfahren zur Keimreduktion in hitzeempfindlichen Lebensmitteln, das auf einer fraktionierten, diskontinuierlichen Sterilisation beruht. Im Gegensatz zur Sterilisation wird das zu tyndallisierende Material nicht einer Temperatur von 121 °C für 20 min, sondern lediglich maximal 100 °C ausgesetzt.
Ultrahocherhitzung Ultrahocherhitzung (Uperisierung oder auch Ultrahochkurzzeiterhitzung) ist ein Verfahren zur Konservierung von Lebensmitteln. Sie ist eine Alternative zur Pasteurisierung. Das Verfahren wurde um 1850 vom britischen Physiker John Tyndall entwickelt.
Vakuumgaren   Zubereitung mittels Thermalisierung

Als Vakuumgaren oder Sous-vide (suːˈviːd; französisch sous ‚unter‘; vide ‚Vakuum‘) bezeichnet man eine Methode zum Garen von Fleisch, Fisch oder Gemüse in einem Kunststoffbeutel bei relativ niedrigen Temperaturen von unter 100 °C. Das Vakuumgaren erfolgt als Variante des Niedrigtemperaturgarens aufgrund des höheren Wärmeaustauschs im Vergleich zu einem Backofen in einem Wasserbad oder in temperaturgeregeltem Dampf.

Die Methode wurde in den 1970er Jahren in Frankreich entwickelt, konnte sich aber aufgrund der schwierigen Handhabung seinerzeit nicht im Haushaltsmaßstab durchsetzen, da es wenig geeignete Geräte gab.
Vakuumtrocknung   Vakuumtrocknung ist ein thermischer Trennprozess bei niedrigen Temperaturen mit kurzen Trocknungszeiten. Das Verfahren ist gut geeignet für temperaturempfindliche Stoffe, da die Siedetemperatur der zu verdampfenden Flüßigkeit entsprechend dem Dampfdruckverlauf herabgesetzt werden kann. Die Trocknung geschieht unter einem gegenüber dem Atmosphärendruck verringerten Systemdruck.
Walzentrocknung Die Walzentrocknung ist eine Methode aus der Verfahrenstechnik zur Trocknung von Lösungen, Suspensionen oder pastösen Massen. Neben der Sprühtrocknung stellt sie insbesondere ein wichtiges Verfahren zur Herstellung von Milchpulver dar.
Warmräuchern   Werden rohes Fleisch oder roher Fisch über wenige Stunden hinweg bei einer Temperatur von 50 bis 85 °C gegart und konserviert, spricht man von Heißräuchern. So behandelte Lebensmittel sind nur wenige Tage haltbar und für den baldigen Verzehr gedacht. Beim Heißräuchern wird die Temperatur nicht durch das Verbrennen des Smok (Räuchermaterial), sondern durch eine zusätzliche Heizquelle in der Räucherkammer erreicht. Diese muss unabhängig vom Räuchervorgang vorhanden sein. Bei Brät-, Fleischwürsten und Kochpökelware wird diese Form der Räucherung und Haltbarmachung angewendet.
Zur Rose abziehen   Zur Rose abziehen (auch bis zur Rose abziehen und statt abziehen auch (bis) zur Rose ziehen/abbinden/abschlagen/abkochen) ist eine Arbeitstechnik aus der Kochkunst und bedeutet, dass eine Creme oder eine Soße mit Hilfe von Eigelb gebunden, also eingedickt wird. Dazu wird die Flüssigkeit unter ständiger Bewegung langsam und gleichmäßig erhitzt, bis der Temperaturbereich der optimalen Bindung und damit die gewünschte dicklich-cremige Konsistenz erreicht ist.
Überkritische Trocknung   Die überkritische Trocknung ist ein physikalisches Verfahren zur kontrollierten und präzisen Abtrennung von Flüssigkeiten aus Feststoffen. Wie auch bei der Gefriertrocknung macht man sich dabei das Phasenverhalten eines Stoffes zunutze, um die Trocknung mittels Verdampfung bzw. Verdunstung zu umgehen. Der Ausdruck überkritisch bezieht sich dabei auf die Druck- und Temperaturbedingungen, die im Verfahren oberhalb des kritischen Punktes liegen.

Nachbereitung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Typ
Abschmecken   abschließende Verkosten und etwaige Nachwürzen einer Speise vor dem Servieren Veredeln
Abschmelzen Überglänzen oder Anschwenken von bereits garen Speisen, etwa Gemüse oder Nudeln, in Speisefett oder Butter. Veredeln
Aprikotieren   Das Küchenfachwort Aprikotieren bezeichnet das Bestreichen von meist backofenwarmen Obstkuchen, Hefe- und Plundergebäck mit heißer Konfitüre aus Aprikosen. Die fertige Schicht wird Aprikotur genannt. Veredeln
Aufwerten   Aufwerten ist ein Nachbereitungsverfahren bei der Lebensmittelverarbeitung.

Im Anschluss an die Zubereitung von Speisen sollen während dieses Prozesses die Verluste an essentiellen Bestandteilen ersetzt werden. Das Aufwerten dient als Möglichkeit, die Nährstoffbilanz der gesamten Mahlzeit zu verbessern. Dies erfolgt insbesondere für die Inhaltsstoffe Eiweiß, Spurenelemente und Vitamine.

Veredeln
Espuma   Espuma (Spanisch für „Schaum“) ist eine kulinarische Zubereitungsmethode, bei der eine flüssige Speise mittels einer mit Distickstoffmonoxid gefüllten Kapsel in einem Sahnesiphon aufgeschäumt wird. Diese Technik, die der angewandten Molekularküchezugeordnet werden kann, wurde von dem spanischen Starkoch Ferran Adrià in seinem 3-Sterne Restaurant el Bulli entwickelt. Veredeln
Flambieren   Flambieren (franz.: flamber = abflammen) bezeichnet das Entzünden des verdunstenden Alkohols einer mit einer Spirituoseübergossenen Speise. Durch das Flambieren nimmt die Speise die Aromastoffe der verwendeten Spirituose an, wodurch der Geschmack der Speise intensiviert wird. Veredeln
Garnieren   Garnieren (englisch: Topping) ist vor allem das Verzieren, aber auch das gefällige Anrichten von Speisen und Getränken. Das Wort garnieren kommt von dem französischen garnir und bedeutet ausrüsten oder ausstatten. Der zugehörige Begriff „Garnitur“ wird in der Küchensprache teils auch enger gefasst und bestimmt beispielsweise in der klassischen Küche auch den Namen eines Gerichts. Veredeln
Glasieren   Glasieren ist ein Nachbereitungsverfahren in der Lebensmittelherstellung im Anschluss an die Zubereitung von Speisen. In der Schweizer Küche und anderen wird es zu Grundzubereitungsarten gezählt. Glasieren ist ein Lehnwort aus dem französischen glacer, von lateinisch glaciare, „zu Eis machen“, „gerinnen“. Für das Verfahren werden produktbezogen regional und historisch unterschiedliche Begriffe verwendet: Glacieren, Überglänzen und Nappieren. Es dient der Verbesserung des Aussehens und dem Schutz der Produkte. Beim Glasieren trägt man eine Flüssigkeit mit Pinseln auf, die nach dem Erkalten erstarrt. Veredeln
Kühlen Kühlung oder Abkühlung ist ein Vorgang, bei dem einem System oder Gegenstand Wärme bzw. thermische Energie entzogen wird. Sprachlich wird deshalb auch Entwärmung als korrektere Bezeichnung für die Kühlung verwendet. Temperierverfahren
Nappieren   Als Nappieren (von französisch nappe ‚Tischtuch‘) wird eine Zubereitungsform in der Küche bezeichnet. Beim Nappieren werden Speisen mit einer Sauce oder einem Gelee überzogen, überstrichen oder gleichmäßig übergossen.[1] Veredeln
Portionieren   Dressieren (auch Formen) bezeichnet in der Küche drei verschiedene Verfahren der Speisenzubereitung. Dabei unterscheidet man das zubereitende In-Form-Bringen von noch zu garen­den Speisen wie Klößen oder Fleisch von der Portionierung der fertigen anzurichtendenSpeisen. Anrichten
Saucieren   Beim Saucieren, auch soßen oder soßieren,nicht zu verwechseln mit der Mehrzahl des Tischgeschirrs Sauciere (Soßenschüssel), wird eine Sauce zu einer Speise hinzugefügt. Anders als beim Nappieren, bei dem die Speise mit Sauce überzogen wird, wird beim Saucieren die Sauce unter oder neben die Speise gegeben. Das Saucieren erfolgt in der Regel unmittelbar vor dem Servieren der Speise. Veredeln
Tranchieren   Richtige und kunstgerechte Zerlegen von Fleisch, Fischund Geflügel, aber auch von Obst und Gemüse. Anrichten
Trempieren   Als Trempieren (zu französisch tremper, „eintauchen“, „tunken“) bezeichnet man das Eintauchen von Konfekt oder Pralinen in einen Überzug, meist aus Kuvertüre. Veredeln
Warmhalten Temperierverfahren
Entwärmen Temperierverfahren
Würzen   Würzen ist die Beeinflussung des Geschmacksvon Speisen mit Hilfe verschiedener Zutaten. Veredeln

Textilientechnik Bearbeiten

Fadenbildung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Ahimsa-Seide Ahimsa-Seide (von indisch Ahimsa, wörtlich das Nicht-Verletzen) bezeichnet eine alternative Seidenraupenzucht im Freiland, bei der der Seidenfaden erst vom Kokon gehaspelt wird, nachdem die Puppe aus dem Kokon herausgenommen wurde oder der Falter aus ihm geschlüpft ist.
Elektrospinnen Unter Elektrospinnen versteht man die Herstellung von meist sehr dünnen Fasern aus Polymerlösungen durch die Behandlung in einem elektrischen Feld.
Kablieren Kablieren ist eine dem Doppeldrahtzwirnen ähnliche Textiltechnik. Dabei erhält der Zwirn bei jeder Spindelumdrehung nur eine Drehung. Einer von zwei Fäden, die beim Zwirnen zusammenkommen, läuft von einer auf der Spindel aufgesetzten Spule (Rolle) ab. Der zweite Faden wird von einer Spule im Spulengatter zugeführt, durch den Hohlraum der Spindel gezogen und um den ersten Faden gewickelt. Auf diese Weise bekommen vorgelegte Garne keine zusätzliche Drehung und behalten ihr ursprüngliches Volumen.
Kompaktspinnverfahren Das Kompaktspinnverfahren (auch Verdichtungsspinnen) ist ein Ringspinnverfahren mit einer modifiziertes Streckwerkskonstruktion zum Zusammenfassen (Kompaktieren) des Faserbändchens und zum Verkleinern oder Unterdrücken des Spinndreiecks vor dem Verspinnen.

Dadurch werden die Einzelfasern besser in das Garn integriert und stehen damit weniger vom Faden ab. Es ergibt sich gegenüber herkömmlichen Ringgarnen eine stark reduzierte Haarigkeit und eine verbesserte Reißfestigkeit, was in der Weiterverarbeitung, etwa dem Weben, zu weniger Flusen und geringerem Energieverbrauch führt, da heutige Webstühle mit Luftdüsen arbeiten und die geringere Haarigkeit weniger Verwirbelung erzeugt.

Luftspinnverfahren Das Luftspinnverfahren ist ein industrielles Spinnverfahren, bei dem durch einen Wirbel aus komprimierter Luft ein fester Mantel aus gedrehten Fasern erzeugt wird, der einen Faserkern umschlingt und festigt. Das Zentrum des Garns bleibt dabei fast frei von Garndrehung.

Das Luftspinnverfahren ist eine etwa 1997 in Deutschland neuentwickelte Technik mit hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit und integrierter Prozessverarbeitung, bei dem Baumwoll- und Polyestergarne sowie Mischgarne mit Feinheiten von 10 bis 40 tex herstellen lassen

Luftspinnverfahren (Drahtseil) Das Luftspinnverfahren ist ein Herstellungsverfahren von Paralleldrahtseilen auf einer Hängebrücke. Dabei werden mehrere Tausend Drähte (keine Drahtseile) ummantelt und mit einer Seilklemme unter hohem Druck zusammengepresst.
Matrixspinnen   Das Matrixspinnen ist ein Verfahren zur Herstellung von PTFE-Fasern. Es handelt sich hierbei allgemein um eine Art Nassspinnverfahren, speziell um ein modifiziertes Viskoseverfahren. Aufgrund der durch das Spinnverfahrenbedingten charakteristischen Braunfärbung werden solche PTFE-Fasern oftmals als braunes PTFE bezeichnet.
Nassspinnen Unter Nassspinnen versteht man die Herstellung von Fasern aus Polymerlösungen, die in ein Fällbad mit einem weiteren Lösungsmittel(gemisch) eingedüst werden. Dabei fällt das Polymer aus, und eines oder mehrere Filamente können nach mehreren weiteren Verarbeitungsschritten als Faser aufgewickelt werden. Das Nassspinnverfahren kommt bei solchen Polymeren zum Einsatz, die entweder nicht schmelzbar sind, sehr temperaturempfindlich sind, oder überhaupt nur in speziellen Lösungsmittelsystemen verarbeitet werden können.
Plattieren Mit Plattieren bezeichnet man Verfahren aus der Metallverarbeitung und der Textiltechnik, bei der ein unedleres Material (Metall bzw. Stoff) mechanisch (nicht galvanisch) durch ein anderes edleres Material überdeckt wird. Stofflockern
Schmelzspinnen Unter Schmelzspinnen (engl. melt spinning) versteht man die Herstellung von Fasern aus aufgeschmolzenem Polymeren, wobei die Polymerschmelze durch Spinndüsen gepresst wird und anschließend die entstehenden Schmelzestrahlen durch verschiedene Nachbehandlungsmethoden verfestigt werden. Bei Einsatz einer Spinndüse mit nur einer Düsenbohrung zumeist größeren Durchmessers entsteht ein sogenanntes Monofil, bei Spinndüsen mit mehreren Düsenlöchern ein Multifilament. Gängige Polymere für Schmelzspinnverfahren sind Polypropylen, Polyester (speziell das PET = Polyethylenterephthalat) und Polyamid. Es ist darüber hinaus möglich mehrere Polymere in einem Filament in definierter Geometrie simultan beim Spinnen zu mischen, wofür das Bikomponentenschmelzspinnverfahren verwandt wird. Das Schmelzspinnen ist das gängigste und produktivste Verfahren um Fasern herzustellen.
Seidenbau   Unter Seidenbau oder Serikultur versteht man den gesamten Prozess der Seidenproduktion mit seinen Bestandteilen Seidenraupenzucht, Anbau und Pflege der Maulbeerkulturen und Verarbeiten der Kokons zu Rohseide.
Spinnen   Spinnen bedeutet zum einen das „Verspinnen“ von Stapelfasern zu Garn (umgangssprachlich auch als Faden bezeichnet) in der Textilindustrie, zum anderen das „Erspinnen“ von Filamenten(Endlosfasern) aus natürlichen und synthetischen Polymeren sowie nichtpolymeren Rohstoffen in der Chemiefaserindustrie. Das Erspinnen von Chemiefasern wird auch als Primärspinnen, das Spinnen in der Textilindustrie als Sekundärspinnen bezeichnet.
Spulen (Textil) Spulen ist in der textilen Produktion ein Arbeitsgang, bei dem Garne von einem Träger auf einen anderen gewickelt werden.
Streckspinnverfahren Als Streckspinnverfahren wird ein Verfahren bezeichnet, das zur Erzeugung von Viskosefasern angewandt wird. Hierbei werden die aus einer Spinndüse kommenden Filamente vor dem Erstarren gestreckt, um die Festigkeit zu erhöhen und um deren Durchmesser zu verringern.
Trockenspinnen Das Trockenspinnen ist ein Spinnverfahren, um synthetische Fasern wie Acetat oder Polyacrylherzustellen.

Das Kunststoffmaterial wird durch Zugabe von Lösungsmittel verflüssigt und mit 5–20 Bar durch Spinndüsen gepresst. Sobald die Masse aus den Düsen austritt, wird das Lösungsmittel mit Hilfe von vorbeigeblasener Warmluft zum Verdunsten gebracht und Filamente entstehen.

Verzug (Garnherstellung)   Verzug ist das Auseinanderziehen der Fasern eines Faserbandes zu einem feineren Band. An den Spinnereimaschinen entsteht der Verzug zwischen zwei rotierenden Maschinenteilen, die mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit laufen.
Zwirnen Als Zwirnen wird das Zusammendrehen von Garnen oder Zwirnenzu einem Faden, dem Zwirn, auf Zwirnmaschinen bezeichnet.

Nach dem Verwendungszweck kann man zwei große Gruppen unterscheiden: Glatte Zwirne, die hauptsächlich zwecks Verbesserung der Reißfestigkeit und Gleichmäßigkeit hergestellt werden und Effektzwirne, die im Endverbrauch eine Textilie verschönern oder eine Musterung beleben sollen.

Textilveredelung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Absäuern Bei der Fertigstellung Neutralisation (Chemie) eines alkalischen Prozesses (meistens einer Färbung) mit z. B., Reaktiv-, Schwefel-, und Naphthol- Farbstoffen. Meist werden organische Säuren wie z. B. Essig- oder Ameisensäure eingesetzt, bei Naphtolfarbstoffen jedoch Salzsäure. Die Einsatzmenge bei Essigsäure (60 %) beträgt 1 bis 2 g/l.
Afrikanische Waxprints   Afrikanische Waxprints oder Waxstoffe sind in Afrika, vor allem Westafrika, allgegenwärtige und häufig gebräuchliche Kleidungsstoffe. Es handelt sich dabei um industriell gefertigte bunte Baumwollstoffe mit Batikdruck. Ein Erkennungsmerkmal dieser Stoffe ist das Fehlen einer Unterscheidung in der Farbintensität auf der Vorder- und Rückseite. Aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsprozesse lassen sich die Waxstoffe in verschiedene Qualitätskategorien einteilen.
Alkalisches Abkochen Als Beuchen oder Bäuchen bezeichnet man das alkalische Abkochen mit oder ohne Druck in der Textilveredelung. Das Verfahren dient zur Entfernung verunreinigender und für nachfolgende Prozesse störender Substanzen in Garnen und Geweben aus Zellulosefasern, d. h. aus Baumwolle und Leinen, mit der Wirkung einer Vorbleiche. Der Vorgang wurde auch als Beichen, Bauchen oder allgemein einfach als Laugenbezeichnet.
Alkalisierung Die Alkalisierung bezeichnet den Vorgang der Erhöhung des pH-Werts, so dass das Milieu alkalischer wird.
Antimikrobielle Ausrüstung Die Antimikrobielle Ausrüstung ist ein relativ neues Verfahren, um Textilien so zu bearbeiten, dass Bakterien und Pilze in ihrer Vermehrung gehemmt werden. Bakterien auf der Haut vermehren sich in Anwesenheit von Schweiß sehr schnell und verursachen unangenehme Gerüche.
Appretur Appretur (von frz. apprêt „Ausrüstung, Zurichtung“) bezeichnet die veredelnde Behandlung von Stoffen und Textilien, aber auch Garnen und Fasern sowie Papier und Leder, um ihnen ein besonderes Aussehen und/oder bestimmte Eigenschaften zu geben. Dazu gehören besondere Oberflächenstrukturen, Steifheit, Weichheit, Glanz, Dichte, Glätte, Geschmeidigkeit, aber auch wasserabweisende, antistatische, flammhemmende oder antimikrobielle Ausrüstungen.
Ausrüstung (Textil) Ausrüstung bezeichnet Maßnahmen zur Textilveredelung an textilen Stoffen, Garnen und Fasern. Die Ausrüstung schließt sich häufig an den eigentlichen Erstellungsprozess an. Sie soll die Materialeigenschaften und den Gebrauchswert des Textils im Sinne des gewünschten Einsatzzweckes optimieren, wie beispielsweise Griff oder Aussehen. Unternehmen, welche diese Maßnahmen durchführen, bezeichnet man als Textilausrüster.
Avivieren Als Avivieren beziehungsweise Avivierung oder Avivagebezeichnet man in der Faserverarbeitung Verfahren, um die mit Farbmitteln erzeugten Farben lebhafter und gleichmäßiger hervortreten zu lassen. Dabei werden gefärbte Stoffe mit schwach sauren oder alkalischen Flüssigkeiten wie Seifenlösungen(Modifikationsbeize) behandelt.
Bandhani   Bandhani ist eine Handwerkskunst aus dem südlichen Asien, bei der Textilien gefaltet, abgebunden und gefärbt werden, um diese mit farblichen und reliefartigen Mustern zu versehen. Der Ausdruck leitet sich aus dem Hindi-Wort baandh ab, das „Abbinden“ bedeutet, und bezeichnet sowohl die Technik als auch das fertige Produkt.
Batik   Batik (javanisch „mbatik“ = mit Wachs schreiben) ist ein ursprünglich aus Indonesien stammendes Textilfärbeverfahren, bei dem Muster und Verzierungen in Handarbeit mit flüssigem Wachs mit einem als Tjantingbezeichneten Werkzeug auf das Gewebe (Baumwolle, Leinen, Seide etc.) aufgezeichnet und somit abgedeckt werden, und daher bei dem darauf folgenden Färben des Stoffes im Farbbad nicht durchspült werden und damit ihre ursprüngliche Farbe beibehalten.
Beuchen Als Beuchen oder Bäuchen bezeichnet man das alkalische Abkochen mit oder ohne Druck in der Textilveredelung. Das Verfahren dient zur Entfernung verunreinigender und für nachfolgende Prozesse störender Substanzen in Garnen und Geweben aus Zellulosefasern, d. h. aus Baumwolle und Leinen, mit der Wirkung einer Vorbleiche. Der Vorgang wurde auch als Beichen, Bauchen oder allgemein einfach als Laugen bezeichnet.
Blaudruck   Blaudruck ist ein Färbeverfahren für Gewebe aus Leinen- oder Baumwolle, bei dem ein weißes Muster auf blauem Grund entsteht. Dabei handelt es sich um einen Reservedruck mit sogenannten Modeln, bei dem der Stoff mit einer Schutzmasse bedruckt und mit Indigo gefärbt wird. Der Blaudruck wurde wegen des blauweißen Dekors im 18. Jahrhundert auch Porzellandruck genannt. Der Blaudruck ist als immaterielles Kulturerbe in Österreich und Deutschland sowie in Tschechien, der Slowakei und Ungarn anerkannt und auch in die weltweite Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen worden.
Bleichen   Bleichen ist der Vorgang, unerwünschte Färbungen zu entfernen oder zu schwächen, insbesondere Vergilbungen zu beseitigen. Als Bleichmittel bezeichnet man entsprechend Substanzen, die unerwünschte Farbe aus Rohstoffen der Papier- und Textilindustrie oder Verfärbungen durch Alterung oder Lichtvergilbung entfernen. Außer dem Vorgang der Bleiche wird mitunter auch das Bleichmittel als „Bleiche“ bezeichnet. Industrielle Bedeutung hat vor allem das Bleichen von Zellstoff und Papiersowie von Textilien.
Debarieren Als Debarieren bezeichnet man das Ausbessern von farblichenAbweichungen an Textilfertigware in Handarbeit. Dabei werden Farblösungen aufgesprüht und die Farbabweichungen ausgeglichen.
Dekatieren Das Dekatieren (von frz. décatir „entglänzen, glanzlos machen“) ist ein Veredelungsverfahren für Stoffeund Textilien aus Wolle und Wollmischgeweben. Dabei wird das Tuch vor dem Zuschnitt mit Wasserdampfunter Druck behandelt und schrumpft ein. Dadurch wird ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere, unerwünschte, Dimensionsänderung verhindert.
Digitaler Textildruck Der Begriff Digitaler Textildruck bezeichnet das druckformlose Bedrucken von Gewebe mit Mustern im industriellen Textildruck. Neben neuen Problemen (siehe unten) bietet er einige Vorteile gegenüber dem analogen Druck (vgl. Digitaldruck).
Direktfärbeverfahren Das Direktfärbeverfahren bezeichnet eine Färbemethode, bei der die verwendeten wasserlöslichen Farbstoffe durch zwischenmolekulare Kräfte ohne Zugabe weiterer Chemikalien direkt auf dem Färbegut haften. Besonders geeignet für dieses Verfahren sind Wolle und Seide, da beide funktionelle Gruppen besitzen, die mit entsprechenden Gruppen der Farbstoffe reagieren.
Dispersionsfärbung Bei der Dispersionsfärbung werden in Wasser schwer lösliche oder praktisch unlösliche synthetische Farbstoffe eingesetzt. Da die Färbung auch aus einer wässrigen Lösung erfolgt, werden die Farbmittel feinst zermahlen und zusammen mit Dispergiermitteln in ein auf circa 100 °C erwärmtes Färbebad gegeben. Die darin molekular verteilten Farbstoffpartikel ziehen aus der Flotte auf und diffundieren dann in die Faser hinein, wo sie sich lösen und eine feste Verbindung eingehen. Dieses Verfahren wird nur bei synthetischen Fasern wie Polyester, häufig bei sehr feinfasriger Sportbekleidung, angewandt. Damit erzielt man die geforderten, besonders lichtechten und waschfesten Farben. Als Chromophore dienen vor allem Azo-, Anthrachinon- und Naphtholfarbstoffe. Außerdem werden die Dispersionsfarbstoffe im Transferdruckverfahren zur Bedruckung von Polyestergeweben genutzt.
Dutch Wax Dutch Wax (auch als Wax Hollandais bezeichnet) sind in den Niederlanden bedruckte Baumwollstoffe, die beidseitig farbenprächtig gemustert sind. Sorgfältige Marktforschung, Designentwicklung, die Festigkeit der Farben sowie die Farbgestaltung und eine lange Tradition führen zu den höchsten zu erzielenden Preisen auf dem afrikanischen Markt. Viele halten die in den Niederlanden entworfenen Muster und Farben der Stoffe für authentisch afrikanisch. In vielen Teilen Westafrikas und anderen Teilen des afrikanischen Kontinents sind die gemusterten Stoffe ein unverwechselbarer Bestandteil der afrikanischen Kultur und Identität geworden. Original Dutch Wax wird seit Generationen von der Firma Vlisco hergestellt.
Dämpfen (Textil) Das Dämpfen ist ein Veredelungsverfahren für Stoffe und Textilien. Dabei wird das Gewebe mit Wasserdampf behandelt und dadurch geglättet.
EX-Pollution EXP bedeutet EX-Pollution (engl. ohne Verschmutzung). Es ist die Bezeichnung für eine ökologische maschinenwaschbare Ausrüstung der Wollfaser. Ohne Ausrüstung verfilzen Textilien aus Wolle vor allem beim Waschen in der Waschmaschine.
Entschlichten Als Entschlichten oder Entschlichtung wird in der Textilindustrie die Entfernung des Schutzfilms von den Kettfäden eines gewebten Textils bezeichnet.
Entwicklungsfärbung Beim Entwicklungsfärben erfolgt die Synthese von Farbstoffmolekülen aus löslichen, farblosen Vorstufen direkt auf der einzufärbenden Faser. Auf der Faser bilden sich wasserunlösliche Farbpigmente. Nach der Reaktion, die eine derartige Molekülbildung auslöst,
Flockdruck   Der Flockdruck ist eine spezielle Form des Siebdrucks. Statt Farbe wird hier aber ein Dispersionskleber aufgetragen. In diesen nassen Kleber werden dann Flockfasern eingestreut.
Foulardierung Unter Foulardierung, Klotzen oder Vollbadimprägnierung versteht man ein Verfahren zur Nassbehandlung von Textilien (Geweben, Maschenware und Vliesstoffe) auf einer Foulardmaschine.

Die Ware (Substrat) wird im breiten Zustand durch einen Trog geleitet. In diesem Trog befindet sich die Flotte (zum Beispiel Appreturflotte, Färbeflotte oder Ähnliches). Danach wird das ausgerüstete Substrat durch zwei oder mehrere Walzenpaare geleitet, um den Flottenüberschuss auf ein genau definiertes Maß abzuquetschen und die Ware weiter zu transportieren.

Färben   Beim Färben wird textiles Material durch Aufbringen von Farbstoffen in Färbe- oder Druckprozessen koloriert („gefär
Gasieren Das Gasieren, Abflämmen oder Sengen ist ein industrielles Veredelungsverfahren zum Beseitigen der aus Garnen und Zwirnenund den daraus hergestellten Geweben, Maschenwaren und Filzenhervorstehenden Faserenden (Härchen). Eine besondere Rollen spielt dieses Trockenausrüstungsverfahren für textile Gebilde aus cellulosischen Spinnfasern, insbesondere Baumwolle, aber auch für solche aus Wolle und Synthesefasern bzw. Fasermischungen. Da das Sengen von Garnen unwirtschaftlich ist, wird es meist nur noch bei speziellen Garnen, wie z. B. Nähgarnen, vorgenommen.
Gaufrieren   Das Gaufrieren (französisch gaufre „Waffel“, „Wabe“), auch Prägen oder Blinddruck, ist ein Druckverfahren. Dabei wird ein Muster oder eine Narbung in die Oberfläche eines Erzeugnisses eingeprägt oder eingesenkt, um ein besonderes Aussehen zu erzielen.
Guttatechnik Die Guttatechnik ist eine Form der Konturentechnik bei der Seidenmalerei.

Benzinlösliche Gutta verwendet man, um Begrenzungslinien auf dem Stoff zu ziehen. Normalerweise fließt die Seidenmalfarbe beim Auftragen auf einem nicht behandelten Seidenstoff nach außen und verteilt sich ohne geordneten Verlauf. Die mit Gutta hergestellten Begrenzungslinien ermöglichen ein klares Abgrenzen verschiedener Farbflächen und lassen sie aneinander stoßen. Innerhalb der einzelnen Flächen macht sie sich die Eigenschaften der Seide zunutze, um Schattierungen zu erzeugen.

Heatsetting   Heatsetting (auch Thermofixierung) ist ein Begriff aus der Textilindustrie und bezeichnet den thermischen Prozess, der meist in Dampfatmosphäre oder trockener Hitze abläuft, um produzierten Fasern, Garnen und Geweben dimensionale Stabilität und auch andere wünschenswerte Eigenschaften, wie z. B. größeres Volumen, Widerstand gegen Falten oder erhöhte Temperaturbeständigkeit, zu verleihen.
Hercosett In der Textilindustrie wird mit dem Hercosett-Verfahren (auch superwash genannt) die Wolle filzfrei ausgerüstet. Es wird den Schuppen der Wolle durch teilweises Ablösen (mit Hilfe von Chlor) erschwert, sich zu verhaken und die Verfilzung auszulösen. Auf die Fasern des Woll-Kammzugs (Vorstufe vor dem Spinnprozess) wird dann mit einem Polyamid-Epichlorhydrinharz ein waschbeständiger Film gelegt, der sich reaktiv mit den Aminogruppen des Wollkeratins verbindet. Derartig behandelte Wolle ist wesentlich unempfindlicher und für eine milde Haushaltswäsche in der Waschmaschine durchaus geeignet. Bei Beachtung besonderer Verarbeitungs- und Konfektionsrichtlinien durch den Bekleidungshersteller kann das Kleidungsstück sogar im Trockner getrocknet werden.
Ikat   Ikat ist eine Webtechnik, bei der das Garn vor der Verarbeitung abschnittsweise eingefärbt wird. Mehrere Farben sind möglich, auch können Abschnitte ungefärbt bleiben. Der Begriff leitet sich aus dem Malaiischen ab und bedeutet als Verb: abbinden, umwickeln.
Imprägnierung Imprägnierung (Imprägnieren) (abgeleitet vom spätlateinischen Verb impraegnare für schwängern, durchtränken, füllen mit einer Substanz) ist eine durchtränkende Behandlung von festen porösen Stoffen, wie z. B. Textilien, Papier, Holz, Beton u. ä, mit gelösten, emulgierten oder dispergierten Substanzen, den Imprägnierungsmitteln. Nach dem Verdunsten oder Trocknen des Lösungsmittels bzw. Dispersionsmediums verleihen die aufgebrachten Substanzen den behandelten Materialien veränderte Gebrauchseigenschaften. Dadurch können neue Anwendungsgebiete erschlossen werden.
Ise-Katagami   Katagami (japanisch 型紙) oder Ise-katagami(伊勢形紙 bzw. 伊勢型紙) ist eine Technik der japanischen Handwerkskunst, um Papierschablonen zum Färben von Stoffen herzustellen. Als Zentrum dieser Handwerkskunst gilt die Stadt Suzuka in der Präfektur Mie. Als Ausgangsmaterial dient Japanpapier (和紙), das in mehreren Lagen zusammengeklebt wird. Als Klebemittel dient der Saft der Kaki-Frucht, der dem Papier auch seine charakteristische braune Färbung gibt. Um die Papierschablonen zum Färben von Kimonos auf dem Stoff zu fixieren, wurde früher menschliches Haar, heute meist formstabilere Gaze aus Seide verwendet.
Karbonisieren (Textil) Unter Karbonisieren (Carbonisieren) versteht man ein Bearbeitungsverfahren für textile Produkte und Verbundwerkstoffe.
Kattundruck   Als Kattundruck bezeichnet man das Druckenauf Baumwollgewebe (Kattun). Je nach der Feinheit des verwendeten Gewebes kann der Druck schärfer oder weniger scharf gezeichnet sein. Der Begriff erfreute sich im 19. Jahrhundert eines regen Gebrauches, wird heute aber kaum noch verwendet.
Kostümpatinierung Kostümpatinierung ist der Oberbegriff für Techniken, die dazu dienen, Kostüm-Materialien gealtert und gebraucht aussehen zu lassen. Ein Kostüm soll durch die Bearbeitung „authentisch“ und überzeugend wirken.
Krumpfen Das Krumpfen oder Sanforisieren ist ein Veredelungsverfahren für Stoffe und Textilien aus den meisten Natur- und/oder Chemiefasern. Dabei wird das Tuch vor dem Zuschnitt einer mechanischen Stauchung unterzogen und schrumpft ein. Dieser Zustand wird fixiert und verhindert dadurch ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere – unerwünschte – Dimensionsänderung. Als Monforisieren wird das Krumpfen von Polyestermischgeweben auf Monforisatoren, besonderen Krumpfanlagen, bezeichnet.
Küpenfärberei Die Küpenfärberei (auch als Küperei bezeichnet) bedient sich in der Regel wasserunlöslicher Farbstoffe zum Färben von Textilien auf Cellulosebasis. Obwohl diese Farbstoffklasse auch Affinität zu Protein- und Polypeptidfasern (Wolle, Seide und Polyamid) zeigt, findet sie fast ausschließlich noch auf Baumwolle und Leinen, selten auf Celluloseregeneratfasern, sowie deren Mischungen mit Polyethylenterephthalatfasern (Polyester) Verwendung. Die Küpenfärberei gehört zu den ältesten Färbeprozessen. Bereits im Altertum waren waschechte Färbungen mit vergorenem Färberwaid, Indigo und Purpur bekannt.

Als Küpe wird die Farbflotte bezeichnet. Der Begriff leitet sich ursprünglich von der Bezeichnung des „Küpe“ genannten Gefäßes, eines Bottichs, her.

Laugieren Die Laugierung ist wie die Mercerisation ein Veredelungsverfahren für Baumwollgewebe. Auch hier wird die Baumwolle mit alkalischen Substanzen behandelt, jedoch ohne Spannung.
Lüstrieren Lüstrieren ist ein in der Textilindustrie eingesetztes Appreturverfahren, welches Garnfäden eine glatte, glänzende Oberfläche verleiht. Das Lüstrieren besteht in einem Überziehen des Fadens mit Paraffin, Dextrin oder einer Gummilösung, der die Fasern niederhält. Durch die Behandlung mit Stahlwalzen und Bürsten wird ein erhöhter Glanz hervorgebracht. Das Lüstrierverfahren wird beispielsweise bei der Produktion von Eisengarn verwendet.
Merzerisation   Die Merzerisation (Mercerisation) ist ein Veredlungsverfahren für Baumwolle, das vom Engländer John Mercer in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Er bemerkte beim Filtrieren von Natronlaugedurch ein Baumwolltuch, dass das Gewebeaufquoll und anschließend deutlich andere Eigenschaften aufwies.
Oleophobieren Oleophobieren bedeutet „ölabweisend machen“, also das Aufbringen von Appreturflüssigkeiten (Flotten), um Textilien oder Oberflächen schmutz- und ölabweisend zu machen. Bei Textilien wird diese Technik z. B. bei Teppichen und Teppichböden angewendet, damit an Schuhen anhaftendes Öl oder anhaftender Schmutz den Teppich nicht beschädigt. Dadurch wird verhindert, dass die Fasern das Öl aufsaugen. Weiterhin können Oberflächen oleophobiert werden, um das Eindringen von Öl oder ölverwandten Stoffen zu verhindern. Anwendungsbereiche sind z. B. Küchenarbeitsplatten aus Stein, die solcherart vor der Fleckenbildung durch ölige Substanzen geschützt werden oder auch prophylaktisch Fassaden, an denen dann Graffiti nicht so gut haften und damit leichter entfernt werden können.
Pad Thermosol Pad Thermosol ist ein Färbeverfahren. Im Kontinueverfahren werden meist Baumwollartikel mit Reaktivfarbstoff gefärbt.
Reaktivfärbung Die Reaktivfärbung beruht auf der 1954 gemachten Entdeckung, dass sich bestimmte Farbstoffe mit einem Dichlortriazin-Rest unter alkalischen Färbebedingungen durch kovalente Bindungen an die Faser binden und damit sehr waschechte Einfärbungen liefern können.
Reservetechnik Reservetechnik nennt sich ein indirektes Färbeverfahren, das u. a. bei Textilien und bei Papier Verwendung findet. Das Dekor wird mit heißem Wachs oder mit diversen pastenförmigen Stoffen aufgebracht, wobei diese Substanzen beim Tauchfärben die Aufnahme von Farbe verhindern und anschließend wieder entfernt werden. Hierdurch bleibt an den abgedeckten Stellen die ursprüngliche Farbe erhalten, wie dies z. B. bei der Batik und beim textilen Blaudruck der Fall ist.
Saure Vorbehandlung Die saure Vorbehandlung ist in der Textilindustrie ein Prozess der Stoffvorbereitung, und stellt eine Alternative zum alkalischen Abkochen dar. Die saure Vorbehandlung erfolgt mit Textilchemikalien, wie Schwefelsäure, Ameisensäure oder Essigsäure.
Scheren (Textilveredelung) Scheren (altertümlich Scheeren, englisch 'Shearing') ist ein Veredelungsverfahren in der Textilindustrie. Dabei wird durch Abschneiden hervorstehender Faserenden (dem Flor) eine gleichmäßige Oberfläche erzeugt, nachdem die Schlingenstruktur dieser Textilien aufgeschnitten wurde oder das Gewebe bzw. ggf. Gewirkaufgeraut wurde. Wann das Scheren, das früher besonders zur Veredlung von Tuchen diente, aufkam, bleibt im Dunkeln. Eine Voraussetzung hierfür war die Existenz von Bügelscheren, die im letzten vorchristlichen Jahrtausend mehrfach nachgewiesen werden können. Die ältesten sehr vagen Hinweise für das Scheren findet man in der Zeit um 400 v. Chr. Wesentlich konkreter werden die Belege für die Durchführung dieses Verfahrens in der Zeit der Römer.
Schlichten (Textilien)   Als Schlichten wird in der Textilindustrie das Aufbringen eines Schutzfilms zum Schutz von Garnen genannt, die im darauf folgenden Fertigungsschritt zu gewebten Textilien verarbeitet werden sollen. Die Schlichtemittel sollen die Garne vor Aufspleißen und Durchscheuern beim Weben schützen. Die Auswahl des Schlichtemittels hängt von der Art des zu schützenden Garns und des Faserstoffs ab, aus dem das Garn gefertigt wurde.
Schrumpfen (Textil) Das Schrumpfen bezeichnet eine beabsichtigte oder unbeabsichtigte Dimensionsänderung von Stoffen oder Textilien bei Wasser- und/oder Wärmeeinfluss.
Siebdruck Der Siebdruck ist ein Druckverfahren, bei dem die Druckfarbe mit einer Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedruckt wird. An denjenigen Stellen des Gewebes, wo dem Druckbild entsprechend keine Farbe gedruckt werden soll, werden die Maschenöffnungen des Gewebes durch eine Schablone farbundurchlässig gemacht.
Smarten & Kleedern   Trensen, Smarten (Schmarten), Marlen und Kleedern (Kleeden) sind die seemännischen Bezeichnungen, welche für den Arbeitsablauf zum Schutz der Taue oder Drahtseile verwendet werden.

Verschiedene Phasen des Kleedens auf einem Drahttau von rechts nach links (die blauen Türkenbunde dienen als optische Abgrenzung des Trensens vom Schmarten und sind nicht Bestandteil der Kleedung) In der Seefahrtwird das Tauwerk, meist stehendes Gut, Trossen, Wanten uvm. zum Schutz vor Abrieb (Schamfilung), Rott (Naturfaser) oder Korrosion(Drahttauwerk) mit Hüsing bzw. Schiemannsgarngekleedert („umkleidet“).

Sublimationsdruck (Verfahren) Sublimationsdruck oder Transferdruck bezeichnet das Druckverfahren, bei dem der Farbstoff in den Trägerstoff eingedampft (sublimiert) wird. Dafür werden Transferpapiereund -folien sowie Farbstoffe bzw. Spezialtinten verwendet, die in der Regel auf synthetische Fasern sublimiert werden. Der Transferdruck wurde als neues Druckverfahren Ende der 1960er Jahre eingeführt.
Textilbeschichtung Als Textilbeschichtung wird der Auftrag einer sichtbaren Kunststoffschicht auf einen textilen Untergrund (Trägermaterial) bezeichnet. Ziel dieses Verfahrens ist eine Veränderung der physikalischen Eigenschaften des Trägermaterials, beispielsweise zu nennen sind Wasserdichtheit, mechanische Festigkeit, Chemikalienbeständigkeit, Lichtechtheit, Abriebfestigkeit, Gas- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, Design, Aussehen, Haptik, Oberflächengestaltung und Volumengebung. Die Textilbeschichtung ist ein Unterbegriff der Textilveredelung.
Textildruck Als Textildruck werden Druckverfahren bezeichnet, mit denen Textilien bedruckt werden. Das Bedrucken von textilem Gewebe ist komplexer als das Bedrucken von Papier, da die unterschiedlichen Druckträger (wie Baumwolle oder Polyester) spezielle Farben und Behandlungsformen erfordern.
Textile Vorbehandlung Unter Vorbehandlung versteht man in der Textiltechnik und -veredelung das Vorbereiten der Textilien für die nächsten Prozessschritte (Färben, Textildruck, Appretur).
Textilgalvanik Die Textilgalvanik ist ein Verfahren zur elektrochemischen Abscheidung von Metallen auf textilen Flächengebilden und Garnen. Sie stellt eine Spezialform der Kunststoffgalvanisierung dar. Um die Flexibilität von Baugruppen der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik weiter zu erhöhen, gelangen zunehmend leitfähige textile Strukturen in den Fokus des Interesses. Neben herkömmlich eingesetzten Metalldrähten, -litzen, -fasergarnen oder Fadenkonstruktionen aus Polymerfäden und Drähten werden dafür metallisierte Fäden eingesetzt. Das Interesse an metallisierten Fadenmaterialien wächst in zunehmendem Maße, nicht zuletzt wegen ihrer Flexibilität, Nachgiebigkeit und mechanischen Belastbarkeit.
Textilveredelung Die Textilveredelung ist ein Bereich der Textiltechnik. Sie schließt sich an die Textilerzeugung an und ist mit dieser verfahrenstechnisch in der Praxis vielfach verwoben. Zum großen Teil nutzt sie Verfahren aus der Chemie (Textilchemikalien), jedoch kommen auch rein mechanische und kombinierte zum Einsatz, oft zusammen mit thermischen.
Texturierung Texturierung ist ein Begriff aus der Textilindustrie und bezeichnet den Vorgang, glatten Filamentgarnen eine Kräuselstruktur zu verleihen (Textur). Ziel ist es dabei, den glatten Kunstfasern aus Polyamid, Polyester oder Polypropylen, eine Charakteristik von Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle zu verleihen.
Thermobonding Thermobonding ist ein Prozess der thermischen Verfestigung von Vliesstoffen. Dadurch wird die Bindungsfestigkeit beträchtlich erhöht und es können leichtere Vliesstoffe konstruiert werden. Die Festigkeit der thermisch verfestigten Vliesstoffe hängt vom Polymertyp und den Parametern der Faserherstellung, als auch von den Thermobondierbedingungen ab. Dies ermöglicht ganz neue Einsatzgebiete für Vliesstoffe wie Medizin, Hygiene, Filter, Schallschutz etc.
Thermofixieren Das Thermofixieren ist ein Veredelungsverfahren für Garne, Fasern und Zwirne, sowie für Stoffe und Textilien aus Chemiefasern. Dabei wird die Ware einer Wärmebehandlung unterzogen und schrumpft ein. Dieser Zustand wird fixiert und dadurch ein nachträgliches Eingehen der fertigen Erzeugnisse, und damit eine spätere, unerwünschte, Dimensionsänderung verhindert.
Türkischrotfärbung Als Türkischrotfärbung oder auch Türkisch Rotgarn, Adrianopelrot oder Indischrot wurde im 18. und 19. Jahrhundert eine leuchtend rot gefärbte Baumwolle bezeichnet. Als Farbstoff dienten die getrockneten und gemahlenen Wurzeln des Färberkrapps (botanisch Rubia tinctorum), die einen hohen Anteil des Farbstoffs Alizarin enthalten. Entscheidend für den Farbtonwar ein aufwändiges Verfahren, das es möglich machte, licht- und waschechte Rotfärbungen der Baumwolle herzustellen. Frühere Verfahren zur Färbung von Schafwolle mit dem Färberkrapp ergaben lediglich einen stumpfen, braun- bis ziegelroten Ton, das sogenannte „Krapprot“. Der Ton variiert je nach Herstellverfahren.
Walken   Walken ist die Verformung von Werkstoffen durch mechanisches Bearbeiten wie Kneten, Drücken oder Ziehen. Bei Stoffen wird es als gewolltes Fertigungsverfahren eingesetzt. Bei Reifen aus Gummi bewirkt es Energieverluste bei der Kraftübertragung infolge von Erwärmung.
Yūzen   Yūzen (jap. 友禅, auch: 友禅染, Yūzenzome) ist eine Technik des japanischen Kunsthandwerks zum Aufbringen farbiger Muster auf Stoffen. Es handelt sich um eine Reservefärbung, bei der Reispaste auf den Stoff aufgetragen wird, sodass nur die damit nicht behandelten Stellen beim Färbevorgang Farbe annehmen. Heutzutage werden häufig Papierschablonen (型紙, katagami) verwendet, mit deren Hilfe Muster auf den Stoff aufgedruckt werden.
Zeugdruckerei Die Zeugdruckerei (Stoffdruckerei) ist ein Verfahren, Dessins (farbige Muster) auf Geweben durch Textildruck zu erzeugen. Zeug ist ein altertümlicher Ausdruck für Gewebe aus Baumwolle oder Leinen.

Flächengestaltung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Abzugswiderstand Der Abzugswiderstand oder Abzugsgewicht ist die Kraft, die aufgewendet werden muss, um bestimmte Mechaniken in Gang zu setzen.
Applike   Eine Applike (dt. für franz. applique, vom lateinischen applicare, „anfügen“) oder auch Applikation (z. B. bei Textilien) bezeichnet allgemein speziell gearbeitete und oft hauptsächlich der Dekoration dienende Elemente und Details, die auf Objekte des gleichen oder eines anderen Materials appliziert, also aufgesetzt werden.
Bayeux-Stich   Der Bayeux-Stich ist eine bestimmte Technik des Stickens, der insbesondere zum Füllen von Flächen verwendet wird und deshalb auch Überfangarbeit genannt wird. Seine Bezeichnung verdankt er dem aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammenden Teppich von Bayeux, wo er neben dem Stielstich die dominierende Sticktechnik ist. Die Verwendung auf diesem Werk der Textilkunst ist aber eigentlich ungewöhnlich. Der Stich wurde ursprünglich bei der Stickerei mit Goldfäden entwickelt, da hier wenig Faden auf der Rückseite des Stoffes geführt wurde. Auf der Oberfläche des Stoffes entstand dagegen eine dichte Stickfläche.
Chinesische Stickerei Die chinesische Stickerei ist eine traditionelle Handwerkskunst aus China. Sie ist Teil der Geschichte der chinesischen Kunst und ist bis heute ein wichtiger Wirtschaftszweig des ganzen Landes. China war das erste Land, das Seide produzierte. Seidenstickerei war außerhalb der chinesischen Welt begehrt. Das alte China produzierte auch Stickereien auf Hanf, Ramie, Baumwolle und Kudzu-Fasern. Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist das Interesse an der alten und modernen chinesischen Stickerei neu erwacht.Sie zeichnet sich hauptsächlich durch ihre bildlichen Motive aus. Viele Symbole implizieren die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, darunter Symbole aus dem Kaisertum oder dem Beamtentum.Für Neugeborene werden Zeichnungen gewählt, die der traditionellen Abwehr böser Geister von Verstorbenen dienen sollen.
Durchbrucharbeit Als Durchbrucharbeit (Leinendurchbruch) bezeichnet man Handarbeiten mit Stoffen, bei denen durch Ausziehen von Fäden oder Herausschneiden von Gewebeteilen Muster herausgearbeitet werden, die durch Verknotungen oder Stickereien ergänzt werden können. So entstehen unter anderem Spitzenstickereien.
Federkielstickerei In der Federkielstickerei werden mit den gespaltenen Kielen der Oberschwanzfedern vom Pfau in kunstvoller Handarbeit lederne Geldtaschen, Handtaschen und andere Lederwaren bestickt .

Seine Hauptbedeutung hatte es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Anfertigung der Dekoration der Tracht, insbesondere der Träger von Lederhosen oder dem Leibgurt(Fatschen, Kraxen) . Verbreitet war dieses Handwerk vor allem im Alpenraum Süddeutschlands, im Tiroler Raum, dem Salzburger Land und dem Salzkammergut. Heute ist dieses Kunsthandwerk hauptsächlich im Südtiroler Sarntal zu finden.

Goldstickerei   Als Goldstickerei wird eine Stickform bezeichnet, mit der durch Sticken mit Goldfäden Ornamente auf einem textilen Träger aufgebracht werden. Sie wird hauptsächlich bei der Herstellung von Posamentenund für Paramente liturgischer Gewänder verwendet.
Hardanger-Sticktechnik Die Hardangerstickerei (norw.: Hardangersøm) gehört in der Stickerei zur Technik der Durchbruchstickerei und ist durch spezielle Doppeldurchbrüche charakterisiert. Sie hat ihren Namen aus der norwegischen Hardangerregion, wo sie hauptsächlich für Trachtenblusen und Schürzen angewandt wurde. Die Technik ist orientalischen Ursprungs. Die ersten Durchbruchstickereien entstanden im 7. Jahrhundert in Persien und gelangten nach Italien. Hauptsächlich edle Damen fertigten hier Tischdecken und Altartücher, die im italienischen „reticella“, also kleines Netz genannt wurden. Zwischen Venedig und dem norwegischen Bergen fand zwischen dem 14. Jahrhundert und 1630 ein reger Austausch an Waren statt. Besondere Verbreitung fand die Stickerei mit ihren geometrischen Mustern am Hardangerfjord. Dort nahmen die Landfrauen die Stickerei aus dem fernen Süden auf und entwickelten sie weiter. Jede Familie entwarf ihre typischen Muster, und aus handgewebtem Leinen entstanden aufwändig bestickte Blusen und Schürzen für die Festtagstracht (Bunad). Manche Familie besitzt noch heute eine komplette Brautausstattung, die mit Durchbruchstickerei verziert ist.
Kettenstich   Der Kettenstich (auch Kettstich) dient dem Vernähen (Verbinden) von Stoffteilen in der Textilverarbeitung und ist gleichzeitig ein wichtiger Stich der Stickerei, z. B. bei der Tambourstickerei. Die Nadel sticht hierbei neben der Ausstichstelle ein und bildet so eine Schlinge. Diese wird um die neue Ausstichstelle gelegt. Durch die Wiederholung der Arbeitsschritte entlang einer gedachten Linie entsteht eine Schlingenkette. Industrienähmaschinenkönnen mit Hilfe von Kettenstichen sehr elastische Nähte herstellen.
Kolbenstickerei   Als Kolbenstickerei wird eine Stickform mit Metallfäden auf textilem Träger bezeichnet. Sie dient der Herstellung einer besonderen Form militärischer Kragenspiegel als Distinktion für die hervorgehoben Offiziersverwendung im Generalstab (i.G.) oder Offizier im Generalstabsdienst.
Kostümpatinierung Kostümpatinierung ist der Oberbegriff für Techniken, die dazu dienen, Kostüm-Materialien gealtert und gebraucht aussehen zu lassen. Ein Kostüm soll durch die Bearbeitung „authentisch“ und überzeugend wirken.
Kreuzstich   Als Kreuzstich bezeichnet man eine Handarbeitstechnik mit alter Tradition.

Dabei werden kleine Kreuze auf Stoff mit gut zählbarer Struktur gestickt. Zuerst wird ein schräger Grundstich gemacht, dann ein Deckstich im 90°-Winkel darüber. Stickt man mehrere Kreuze in einer Reihe, so stickt man zuerst alle Grundstiche, wendet und deckt mit dem Deckstich in einer Rückreihe darüber.

Patchwork   Patchwork (ˈpætʃwɜːk, engl. patch für Flicken) bzw. Flickwerk ist eine Form der Textiltechnik, bei der Reste verschiedener Materialien verwendet werden, um neue Textilien anzufertigen.
Plattstich   Der Plattstich ist ein in der Stickerei eingesetzter Füllstich. Der Stich ist der bei den meisten Handstickmaschinenübliche, weshalb diese manchmal auch als Plattstichmaschinen bezeichnet werden. Mit großen Vorstichen wird der Stickboden (das Gewebe) unterlegt, auf der Oberseite werden die Fäden dicht nebeneinander gelegt, so dass ein geschlossenes Muster entsteht. Er erzeugt eine reliefartige Oberfläche. Anhand des Musterblattes, dem der Handsticker am Pantographen folgt, wird bei der Maschinenstickerei die zu stickende Figur bestimmt.
Punchen Als Punchen bezeichnet man das Digitalisieren von Stickereien. In den Anfängen der Maschinenstickerei um 1860 wurde vom Bediener noch ein mit dem Stickrahmen verbundener Hebel bewegt, der im richtigen Moment den Stickrahmen an die entsprechende Nadelposition führte und dadurch ein Muster auf der Stickmaschineentstand.

Später dann, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wurde diese Technik auf Lochkartenautomaten umgestellt, ähnlich wie man sie bis heute von Drehorgeln kennt. Die Lochkarten wurden von Punchern erstellt, die durch das Lochkartensystem auch aufwändigere Muster erstellen konnten und deutlich höhere Maschinendrehzahlen zuließen.

Quillarbeit   Quillarbeit oder Quillstickerei (von englisch quill, Stachel) ist die Bezeichnung für früher vor allem von den Indianern Nordamerikas aus gespleißten Stacheln des Baumstachlers hergestellte Verzierungen von Gegenständen aus Leder oder Birkenrinde. Die Stacheln wurden geplättet – entweder mithilfe von Werkzeugen oder zwischen den Zähnen hindurchgezogen, eventuell gefärbt und auf Kleidung und Gebrauchsgegenstände aufgenäht. Heutzutage werden meist Glasperlen verwendet, deren Verarbeitung weit weniger aufwändig ist, aber für kleinere Gegenstände, z. B. Ohrringe oder Medizinräder, werden auch die Stachelschweinborsten wieder beliebter.
Sashiko Bei Sashiko (jap. 刺し子) handelt es sich um eine textile Verziertechnik. Bei dieser Technik wird der sogenannte Vorstich verwendet, um Motive zu erzeugen. Sashiko ist ursprünglich in Japan eine Reparaturtechnik, um schadhafte Kleidung auszubessern.
Scheren (Textilveredelung) Scheren (altertümlich Scheeren, englisch Shearing) ist ein Veredelungsverfahren in der Textilindustrie. Dabei wird durch Abschneiden hervorstehender Faserenden (dem Flor) eine gleichmäßige Oberfläche erzeugt, nachdem die Schlingenstruktur dieser Textilien aufgeschnitten wurde oder das Gewebe bzw. ggf. Gewirk aufgeraut wurde.
Seidenmalerei   Die klassische Grundlage der Hobby-Seidenmalerei ist Pongée, aber auf Crêpe Satin und Chiffon können stärkere Farbeffekte und schärfere Konturen erzielt werden. Die Konturmittel können farbig oder farblos (Gutta) sein, letzteres lässt sich nach dem Malen auswaschen, wodurch interessante farblose Konturen erreicht werden können.
Sticken Sticken ist eine textile Technik, bei der ein Trägermaterial (Stoff, Leder, Papier) mittels Durchziehen oder Aufnähen von Fäden verziert wird. Es gibt eine Vielzahl von Sticktechniken.

Flächenbildung Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Filzen (Textiltechnik) Filz ist ein textiles Flächengebilde aus einem ungeordneten, nur schwer zu trennenden Fasergut; Filz ist also eine nicht gewebte Textilie.
Kettenstoffverfahren Unter Kettenstoffverfahren versteht man alle Textiltechniken, bei denen auf der Grundlage einer Kette, das heißt eines ausgespannten und fixierten Fadensystems, gearbeitet wird. Dabei handelt es sich um Verfahren, die technisch gesehen Vorläufer oder nahe verwandt mit dem Weben sind.
Kettenwirk-Praxis Die Kettenwirk-Praxis ist seit 1967 das Fachmagazin der Wirkerei. Es berichtet über neue Entwicklungen rund um Anwendungen, Maschinen und Textilien, stellt erfolgreiche Unternehmen vor und informiert über wichtige Trends.
Klöppeln   Klöppeln ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels Klöppel (spindelförmige, meist aus Holz gefertigte „Spulen“) und dem daran aufgewickelten Garn verschiedenartige Spitzen gefertigt werden.
Knüpfen Knüpfen ist eine Verbindungstechnik. Mit Knoten werden Seile, Fäden und Bänder verknüpft und befestigt, aber auch Netze und andere textile Flächenbildungen hergestellt.
Makramee   Makramee (spanische Schreibweise Macramé) bezeichnet eine aus dem Orient kommende Knüpftechnik zur Herstellung von Ornamenten, Textilien oder Schmuck. Spanisch macramé stammt vom arabischen migramah ab. Im arabischen Sprachgebrauch steht dies für „weben“. Dagegen steht / miqrama für „geknüpfter Schleier“. Macramé-Knotenkunstwerke reichen von Ausmaßen um wenige Zentimeter bis zu beeindruckenden 10 Metern. Mit den Kreuzrittern und den Mauren (über Spanien) gelangte diese Technik nach Europa. Hier erlebte sie seitdem mehrere Blütezeiten, in denen zum Teil sehr feine Knotarbeiten entstanden. Die letzte Blütezeit in Deutschland lag in den 1970er Jahren, mit meist sehr rustikal anmutenden Arbeiten.
Occhi   Occhi (italienisch ‚Augen‘), auch Schiffchenarbeitoder Frivolité genannt, ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels des auf ein Schiffchen aufgewickelten Fadens Spitzen hergestellt werden. Da die einzelnen Glieder der Spitze wie kleine Augen aussehen, wird diese Technik „Occhi“ genannt. Eine Vorläufertechnik kam im Mittelalter aus dem Orient nach Europa und war als „Makuk“ bekannt; wegen seiner weiten Verbreitung ist der ursprüngliche Name jedoch unbekannt. Bis zum frühen 19. Jahrhundert sind weder Occhi-Arbeiten im eigentlichen Sinne (also mit den typischen „Augen“) nachgewiesen, noch die alternativen Begriffe Schiffchenspitze und Frivolité. Zwar gibt es aus dem 18. Jahrhundert Abbildungen von Damen, die Schiffchen in der Hand halten, aber diese sind größer als Occhischiffchen und an den Enden gerundet. Wahrscheinlich wurden sie zum „Knötgen knüpffen“ verwendet, einer Technik zur Herstellung von „Frantzen oder auch Trotteln und Quasten“. Das eigentliche Occhi scheint sich erst im Lauf des 19. Jahrhunderts entwickelt zu haben.
Schlichte (Fertigungstechnik) Der Begriff Schlichte stammt ursprünglich aus dem Gebiet der Fertigungstechnik. Mit „schlichten“ bezeichnet man das Glätten der Oberfläche von Werkstücken.
Sprang   Sprang ist eine textile Handarbeitstechnik zur Herstellungnetzartig gewirkter Geflechte aus parallel gespannten Fäden. Diese Geflechte sind dehnbar und können z. B. als Haarnetz, Beutel oder Gürtel verwendet werden.
Strohflechterei   Die Strohflechterei ist ein Kunsthandwerk, bei dem aus Stroh und anderen natürlichen Rohstoffen Gegenstände wie Hüte, Kappen, Taschen, Schuhe, Tressen oder Hutschmuck hergestellt werden. Das Stroh stammt vom Sommerweizen oder Sommerroggen. Es wird gespalten, geflochten, gebleicht und schließlich geplättet. Wurde das Handwerk zunächst noch weitgehend in Heimarbeit von der ländlichen Bevölkerung betrieben, so entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einigen landwirtschaftlich geprägten Regionen Europas daraus ein blühender Industriezweig, der sich vor allem auf die Produktion von Strohhüten konzentrierte und teilweise bis in die 1970er Jahre Bestand hatte.
Tufting   Der Begriff Tufting (englisch to tuft ‚mit Büscheln verzieren‘) oder deutsch Tuften bezeichnet eine Technik zur Herstellung dreidimensionaler textiler Flächen. Es ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Verfahren zur Herstellung von Teppichböden oder hochwertigen automobilen Innen- und Kofferraumauskleidungen. Das Verfahren eignet sich sowohl zur Produktion von Schlingenware als auch von Veloursware.

Nähen Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Anbrachen   Anbrachen, vormals auch Anbrauchen oder Anbraken, in Österreich auch Bestechen genannt, bezeichnet den ersten Arbeitsgang der Pelzherstellung in der Kürschnerei, das „brauchbar machen“ gegerbter Felle durch das Entfernen von Schadstellen, die das Aussehen oder die Haltbarkeit des Endproduktes beeinträchtigen würden. Dies erfolgt durch das Herausschneiden der Stellen in Ellipsen, das Einsetzen von Fellstücken oder Schließen der Fehlflächen durch andere geeignete Arbeitstechniken, wie Zunge ziehen oder, sehr selten, das Umsetzen. Gleichzeitig werden auch natürliche, im Endprodukt störende Fellteile beseitigt, wie zum Beispiel die Mähne beim Fohlenfell oder der Nackenwirbel beim Kalbfell. Das abschließende Nähen geschieht in Fachbetrieben heute mit der Pelznähmaschine, wie beim Handnähen mit einem Überwendlichstich.
Auslassen (Kürschnerei)   Das Auslassen oder die Auslasstechnikbezeichnet eine Arbeitsmethode der Kürschnerei, das Herstellen gewünschter Fellformen und eines gewünschten Fellaussehens durch das Verlängern von Fellen auf Kosten der Breite durch V- bzw. A-förmige Schnitte.
Drapieren (Fertigungsverfahren) Das Drapieren ist das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen.

Zum Anpassen an die Kontur müssen die Halbzeuge gestreckt und verzogen werden. Je nach Bindungs- und Vernähungsart der Gewebe und Gelege ändert sich deren Drapierbarkeit.

Einhalten Einhalten bezeichnet in der Textilindustrie und der Kürschnerei das Zusammenfügen zweier ungleich langer Stoffe oder Pelzteile, ohne dass dabei die längere Kante in erkennbare Falten gelegt wird.
Formbügeln Der Artikel Formbügeln beschäftigt sich mit der Formung von Schnittteilen und halbfertigen Kleidungsstücken, um passgerechte Maßkleidung anzufertigen. Dieser Arbeitsgang heißt in der Schneiderei Dressur.

In der Maßschneiderei wurden ursprünglich, mit wenigen Ausnahmen, alle Schnittteile dressiert. Es handelte sich, je nach Stoffart, um schwere körperliche Arbeit. Der Zweck der Dressur war es, den immer geraden Stoff körper- und verarbeitungsgerecht zu formen. Dazu benötigte man Bügeleisen, Tutscher, Wasser und Körperkraft.

Galonieren   Das Galonieren oder die Galonage (in Österreich auch Bandeln) ist eine Arbeitstechnik der Kürschnerei, mit der Felle in der Fläche vergrößert werden. Dies geschieht durch das Einnähen artfremden Materials (Galon – frz.Galon, so viel wie Litze oder Borte), wie Leder- oder Textilband in oder zwischen Fellflächen. Das Galonieren lässt sich so anwenden, dass die Galons von den Haaren verdeckt werden, oder aber dass sie sichtbar sind, zur Erzielung besonderer Effekte. Insbesondere beim Polarfuchsfell führt es zudem zu einer erwünschten Auflockerung des verfilzten Haares. Sind die aufzuwendenden Kosten für das Galonieren niedriger als der Wert des eingesparten Fellmaterials, kann das Galonieren zur Kostenverringerung eingesetzt werden.
Ketteln

Als Ketteln bezeichnet man:

  • die maschengerechte Verbindung von zwei Maschenwarenkanten zur Erzielung einer elastischen, nichtauftragenden Naht
  • das Einfassen von Stoffrändern (Versäubern) mit einem Stich mehr oder minder senkrecht zur Stoffkante.
Kettenstich   Der Kettenstich (auch Kettstich) dient dem Vernähen (Verbinden) von Stoffteilen in der Textilverarbeitung und ist gleichzeitig ein wichtiger Stich der Stickerei, z. B. bei der Tambourstickerei. Die Nadel sticht hierbei neben der Ausstichstelle ein und bildet so eine Schlinge. Diese wird um die neue Ausstichstelle gelegt. Durch die Wiederholung der Arbeitsschritte entlang einer gedachten Linie entsteht eine Schlingenkette. Industrienähmaschinen können mit Hilfe von Kettenstichen sehr elastische Nähte herstellen.
Konfektion Konfektion ist ein Wort, das über das Französische (confection) aus dem Lateinischen (confectio) abgeleitet ist. Es bezeichnet meist die serienmäßige Herstellung von Kleidungsstücken, aber auch die derart hergestellten Kleidungsstücke selbst. Weniger gebräuchlich ist die allgemeine Bedeutung Anfertigung, Zubereitung für ganz unterschiedliche Objekte anderer Art.
Nähen   Als Nähen bezeichnet man das Verbinden von Stoffen durch eine Naht. Es ist eine der ältesten handwerklichen Tätigkeiten, die frühzeitig entwickelt wurde und im Laufe der menschlichen Geschichte eine wichtige Rolle spielte. Bis heute wurde eine Vielzahl verschiedener Nähverfahren entwickelt.

Heute wird in der DIN 61400 Nähen definiert als jener Vorgang, bei dem ein oder mehrere Fäden vielfach wiederholt durch das Nähgut geführt werden, wobei die Fäden miteinander oder mit Nähgut verschlungen werden. Ähnliche Techniken, wie etwa das Einnadeln beim Tufting oder die Kettenwirktechnik (Nähen mit Maschenbildung) bezeichnet man nicht als Nähen.

Patchwork   Patchwork (ˈpætʃwɜːk, engl. patch für Flicken) bzw. Flickwerk ist eine Form der Textiltechnik, bei der Reste verschiedener Materialien verwendet werden, um neue Textilien anzufertigen.
Pelznähen   Eine Hauptarbeit der Kürschnerei ist das Pelznähen. Die Verarbeitung von Fellen zu Pelzen unterschied sich schon immer wesentlich von der Produktion textiler Bekleidung. Während in den Textil- und Lederberufen das Grundmaterial größtenteils bereits in einem Stück vorliegt, muss sich der Kürschner in der Regel die Fläche, die er zur Herstellung eines Pelzes benötigt, durch das Zusammensetzen von Fellen oder Fellteilen erst schaffen.
Pelzumgestaltung   Einen wesentlichen Teil des Kürschnerhandwerks stellt die Pelzumgestaltung dar, auch Pelzumarbeitung, Um- oder Neufassonierung und Pelzrecyclinggenannt. In der Schweiz wird die Pelzumgestaltung auch alsTransformationbezeichnet, in der deutschsprachigen Schweiz in letzter Zeit weniger.

Durch den hohen Wert, die oft lange Haltbarkeit und die Reparaturmöglichkeit von Pelzwaren ist es im Gegensatz zu anderen Kleidungsstücken sehr häufig wirtschaftlich sinnvoll, unmodisch gewordene oder nicht mehr passgerechte Pelze umgestalten zu lassen. Ein Umfärben des Pelzes in eine neue Farbe ist ebenfalls nur bei einer Komplettumgestaltung möglich.

Pikieren (Schneiderei)   In der Schneiderei bezeichnet Pikieren (von frz. piquer = anstechen) eine Nähtechnik zur dauerhaften und elastischen Einarbeitung der Wattierung in das Mantel- oder Jackenrevers, entweder mit der Hand oder mit Einzweckmaschinen, um ihm Form und festen Halt zu geben. Zumindest in der Industrie wird diese Arbeit heute weitgehend durch die Frontfixierung ersetzt. Eine gut ausgeführte Pikierung lässt das Revers elegant auf den Schließknopf ausrollen.

Das Aufbringen von Zwischenstoffen auf der Lederseite von Pelzenwird in der Kürschnerei ebenfalls als Pikieren bezeichnet.

Schrägschnitt   Beim Schräg- oder Diagonalschnitt wird ein Gewebe im 45°-Winkel zur Webrichtung geschnitten. Dabei sind zwei Schnittrichtungen möglich, die aufeinander senkrecht stehen. Stoff ist in Richtung der Diagonalen elastischer, daher fördert Schrägschnitt die Dehnbarkeit und den leichten Fall eines Kleidungsstücks.
Smok   Smok ist eine Verzierung an Textilien. Es handelt sich dabei um kleine, mit Zierstichen fixierte Schmuckfältchen oder um einen durch mehrfaches Einreihen des Stoffes entstehenden elastischen oder unelastischen Ziereffekt.
Stepparbeit   Als Stepparbeit oder kurz Steppen bezeichnet man eine textile Arbeitstechnik, bei der zwei Flächen aus organischem Material, meist Gewebe, aber auch Filz oder Leder, mit oder ohne Einlage, durch Nähen oder Sticken aufeinandergeheftet werden. Als eines der Entstehungsgebiete wird Zentral- und Ostasien vermutet. Hier sind gesteppte Textilien des 4. bis 3. Jahrhunderts v. Chr. in Gräbern gefunden worden. Bis heute hat sich in China und der Mongolei die Tradition bei der Anfertigung von wärmenden Kleidern und Decken erhalten. Die ältesten Nachweise für ihren Gebrauch sind Bildquellen aus Ägypten (4. Jahrtausend) und Mesopotamien (3. Jahrtausend). Auch in der klassischen Antike wurden gesteppte Hemden als Schutzbekleidung oder als druckminderndes Kleidungsstück unter metallenen Rüstungen getragen.
Taillierung Der Begriff Taillierung wird bei der Kleidung (Kostüme, Sakkos, Mäntel) und bei der Konstruktion allgemein verwendet. Er bedeutet eine Fertigungs- bzw. Bauweise, die eine betont schmale Mitte aufweist.

Bei der Kleidung kann die Wirkung der Taillierung durch Farbgebung, Musterung bzw. Streifen, Accessoires und eventuell durch einen Gürtel noch verstärkt werden.

Verstärkung (Schneiderei) Eine Verstärkung auch Einlage oder veraltet Wattierung genannt, ist in der Schneiderei die unterschlagene und vielfach pikiertezusätzliche Verstärkung, die zwischen Oberstoff und Futtereingearbeitet wird, um Haltbarkeit, Form und Trageeigenschaften des Stoffes zu verbessern. In der Wirkerei bezeichnet Verstärkung das zusätzliche Einstricken eines besonders stabilen Fadens in Maschenwaren
Versäubern Unter Versäubern versteht man in der Textiltechnik das Sichern des Gewebes gegen Ausfransen – man spricht in der Schneiderei auch von „Endeln“. Schlägt man dabei das Gewebe um – man bildet einen Saum – spricht man auch von Versäumen.
Über- und Untertritt Als Übertritt bzw. Untertritt bezeichnet man in der Schneiderei die Mehrlänge bei Kanten und Ärmelschlitzen, in der Kürschnerei das obenliegende Vorderteil einer Jacke oder eines Mantels (bei Damenkleidung das rechte Vorderteil).

Fischerei- und Angeltechniken Bearbeiten

Verfahren Bild Beschreibung Ursprung
Aalfang   Aalfang bezeichnet das Fischen von Aalen mit unterschiedlichen Methoden beziehungsweise Fangtechniken. Je nach Gewässer und Aalart erwies bzw. erweist sich die eine oder andere Methode als erfolgreicher.
Almadraba   Almadraba bezeichnet sowohl Fangeinrichtung als auch eine traditionelle Art des Thunfischfangs in Spanien. Das arabische Wort bedeutet wörtlich „Kampfplatz“. In Aufzeichnungen des 18. Jahrhunderts wird die spanische Bezeichnung „matanza“ (deutsch: Gemetzel) für den Fang und den Fangvorgang verwendet. Unter der Bezeichnung Mattanzawird in ähnlicher Weise Thunfischfang in Sizilienbetrieben. Die Fangtechnik hat sich in den letzten tausend Jahren kaum verändert. Die Herzöge von Medina Sidonia erhielten im 12. Jahrhundert umfangreiche Fischereirechte zum Betrieb von Almadrabas an Atlantik und im Mittelmeer. Aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind aus Spanien etliche Verordnungen zur Regulierung der Almadrabas bekannt. Im 21. Jahrhundert findet die Fangmethode immer seltener Anwendung, da der Thunfisch durch industrielle Überfischung vom Aussterben bedroht ist und die Fangergebnisse schon ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus wirtschaftlichen Gründen vielerorts zur Einstellung des Betriebs führten.
Ama (Taucher)   Ama (jap. 海人, dt. „Meermensch“, für Männer: 海士, dt. „Meermann“, für Frauen: 海女, dt. „Meerfrau“) ist die japanische Bezeichnung für Apnoe- Muscheltaucher, üblicherweise Frauen. Die Schriftzeichen 海人 werden auf in den Ryūkyū-Sprachenuminchu und im Dialekt der Izu-Halbinsel kaito gelesen.
Anfüttern Das Anfüttern ist ein Begriff aus der Sportfischerei und beschreibt das Locken der anvisierten Beute an den Angelplatz. Oft wird hierfür ein Gemisch aus Paniermehlverwendet, das mit Wasser angefeuchtet zu tennisballgroßen Kugeln geknetet wird. Diese sinken zu Grund und zerfallen zu feinsten Flocken, welche die Fische zwar anlocken, aber nicht sättigen. Anfütterungsboote oder auch Futterboote ermöglichen das Ausbringen von Fischfutter oder Montagen an schwierigen oder weit entfernten Angelplätzen.
Austernfischerei   Die Austernfischerei wird zum Fang von Austern in Nord- und Ostsee eingesetzt. Im Wattenmeer, im Limfjord und anderen flachen Gebieten von Nord- und Ostsee gab es natürliche Austernbänke, auf denen die Europäische Auster vorkam. Diese Austernbänke gehörten den jeweiligen Landesherren, die die Nutzung verpachteten. Die Pächter wiederum hatten Unterpächter, die die Bänke bewirtschafteten.
Barbasco   Barbasco ist der in Spanien und anderen spanischsprachigen Ländern verwendete Name für eine Reihe giftiger Blütenpflanzen, die traditionell beim Fischfang verwendet werden, um Fische zu betäuben und so leichter erbeuten zu können.
Binnenfischerei   Die Binnenfischerei bezeichnet die Fischerei in Binnengewässern (in der Regel im Süßwasser). Zu ihr gehören die Fluss- und Seenfischerei, die Teichwirtschaften sowie Anlagen zur Aquakultur.
Bogenfischen   Bogenfischen ist das jagdliche Harpunierenvon Fischen und anderen Wassertieren mittels Pfeil und Bogen. Oft ist der Pfeil über eine Angelschnur mit einer am Bogen befestigten speziellen Angelrolle verbunden. Geeignet ist diese Methode insbesondere in flachem Gewässer. Geschossen wird meist im Wasser stehend oder vom Boot aus in ein bis vier Meter Entfernung. Beim Zielen ist der optische Parallelversatz und die Optische Hebung der Beute durch die Lichtbrechung an der Wasseroberfläche zu berücksichtigen – die Beute ist nicht dort, wo sie dem Schützen erscheint. Erschwerend ist der optische Versatz wegen bei zunehmender Distanz flacherem Blickwinkel von der Entfernung abhängig. Beim Bogenfischen fällt kein Beifang an Von der Steinzeit bis zum Beginn der Neuzeit stand das Bogenfischen gleichberechtigt neben dem Angeln und dem Speeren von Fisch.
Buttgrabbeln Buttgrabbeln ist eine alte Fischfangtechnik aus Ostfriesland. Sie ist in ihrer Anwendung dem Buttpedden ähnlich.
Buttpedden Buttpedden ist eine alte Fischfangtechnik aus Ostfriesland. Sie wurde vornehmlich von Frauen betrieben. Sie ist in ihrer Anwendung dem Buttgrabbeln ähnlich.
Cyanidfischerei Cyanidfischen ist eine nicht-selektive Fischfangmethode, bei der vor allem die chemische Verbindung Natriumcyanid (englisch: sodium cyanide) – eine mit Zyankalieng verwandte Verbindung – eingesetzt wird. Die Chemikalienlösung wird mittels Gerätschaften in die unmittelbare Umgebung der Fische verbracht, worauf diese bewegungsunfähig werden und eingesammelt werden können.

Cyanidfischen ist in den meisten Staaten der Erde verboten.

Dynamitfischerei   Als Dynamitfischen bezeichnet man das Fischen mit Sprengsätzen. Explosivstoffe werden in das Gewässer verbracht, wodurch eine Vielzahl von Lebewesen, unter anderem essbare Tiere, stirbt und abgefischt werden kann. Heute wird dazu oft nicht mehr Dynamitverwendet, sondern andere, stärkere oder leichter herzustellende Sprengstoffe. Auch das Fischen mit Handgranaten oder militärischen Sprengwaffen fällt hierunter.

Dynamitfischerei ist in fast allen Staaten der Erde verboten oder geächtet.

Eisfischen   Eisfischen ist eine Angelpraktik, bei der die Fischeaus zugefrorenen- Meeren oder Seen durch Eislöchergefischt werden.
Elektrofischerei   Elektrofischen (auch Pulsfischerei) ist eine Fischfang-Methode, bei der elektrischer Strom zum Fang der Fische eingesetzt wird. Dabei wird mit Hilfe eines Elektrofanggerätes ein Gleichstrom oder Impulsstrom durch das Wasser geleitet, und bei sachgemäßer Anwendung schwimmen die im Stromkreis befindlichen Fische zur Anode, wo sie eingesammelt werden können.

Da mit dieser Fang-Methode die Tiere unter bestimmten Voraussetzungen relativ leicht zu fangen sind und bei nicht fachgerechter Anwendung ein Gefahrenpotential sowohl für die Fische als auch für den Anwender gegeben ist, unterliegt die Elektrofischerei strengen Regelungen.

Dass man elektrischen Strom zum Fischfang nutzen kann, wurde 1910 in Deutschland durch Zufall entdeckt, als eine 110-Volt-Stromleitung brach. Die Entwicklung brauchbarer Gleich- und Impulselektrofischgeräte begann erst nach dem Jahre 1948 und setzt sich bis heute fort. Mit dem Einsatz neuerer Elektronik wurde der Bau von kleinen und leichten Elektrofischfanggeräten möglich, was dazu führte, dass die Anwendung des Elektrofischens in der Binnenfischerei in vielen Ländern zu einem festen Bestandteil der Fangtechnik geworden ist.
Fangen und Freilassen Unter Fangen und Freilassen (engl. catch and release, nachfolgend auch C & R genannt) versteht man in der Angelfischerei das Zurücksetzen von gefangenen Fischen.
Fischzaun   Der Fischzaun, auch Fischbuhne, Agge oder Arge (englisch fish weir oder fish trap genannt) ist eine weltweit seit dem Mesolithikum in Flüssen, Seen und geeigneten Küstengebieten benutzte Vorrichtung zum passiven Fischfang. Vom Massenfang im Umfeld saisonaler Wohnplätze kann in Europa seit dem Mesolithikum ausgegangen werden. Die Anwohner von Flüssen, Küsten und Seen bereicherten ihren Speiseplan nach dem Abzug der großen Herdentiere durch Fisch.
Fliegenfischen   Das Fliegenfischen oder Flugangeln ist eine Methode des Angelns. Sie unterscheidet sich von anderen Methoden vor allem dadurch, dass der Köder, im Allgemeinen Fliege genannt, zum Werfen zu leicht ist, weswegen das Eigengewicht der Schnur als Wurfgewicht verwendet wird. Dies verlangt eine besondere Wurftechnik und spezielles Angelgerät, insbesondere eine spezielle Schnur.
Grundangeln Grundangeln ist eine passive Angelmethode, bei welcher der Köderam Gewässergrund angeboten und der Biss über die Spitze der Angelrute angezeigt wird. In stark beangelten Gewässern und in den Wintermonaten suchen Fische ihre Nahrung bevorzugt am Gewässergrund, daher ist hier das Grundangeln eine häufige Form des Fischens und sowohl für den gezielten Fang von Fried- als auch von Raubfischen geeignet. Beim Grundangeln werden Naturköder wie Köderfische, Mais, Maden, Würmer, Boilies usw. genutzt. Grundangeln ist eine Angelmethode, mit welcher eine Vielzahl an Zielfischarten gefangen werden können.
Grundfischen Grundfischen ist eine spezielle Art des Sportfischens, bei der keine Pose (Schwimmer) benutzt wird.

Beim Grundfischen wird der Köder mit Hilfe eines Bleis oder anderen Gewichts am Gewässergrund festgehalten. Dadurch wird erreicht, dass vor allem Grundfische wie z. B. Aal, Zander, Karpfenund Karpfenartige gefangen werden. Die Bissanzeige erfolgt durch Registrieren der Bewegung der gespannten Schnur. Früher durch Glöckchen an der Rutenspitze, heute normalerweise durch elektronische Bissanzeiger und Schnurspannsysteme wie Kletteraffen oder Swinger.

Hamenfischerei   Die Hamenfischerei verwendet sackförmige Netze, die passiv in der Gewässerströmung stehen, platziert meist vom Boot aus mit je einem großen Netz an beiden Seiten des Fangschiffs. Sie schleift die Netze nicht wie andere Techniken durch den Grund des Wattenmeeres oder eines Flusses. Weil sie Bewuchs und Tierwelt schont, gilt sie als eine der umweltschonendsten Fischfangtechniken. Die Fische werden an Bord „gehältert“, das heißt, lebend in einem Wasserbehälter gehalten.
Heckaufschleppe   Die Heckaufschleppe ist die vom Heck und etwas unter der Wasserlinie in den Schiffsrumpf eingeschnittene Bahn, die nach vorne und hinauf zum Fangdeck führt. Typisch ist eine Heckschleppe für Hecktrawler und Walfangschiffe bezeichnet.

Bei Heckfängern dient die Heckaufschleppe zum Aussetzen und Einholen des Schleppnetzes. Durch die Heckaufschleppe wird eine weitestgehende Mechanisierung des Aussetz- und Einholvorganges der Steerte ermöglicht. Auf Walfangschiffen dient die Heckaufschleppe dem An-Bord-Ziehen der gejagten Großwale.

Hegefischerei Unter Hegefischen versteht man das gezielte Befischen eines Gewässers.

Dabei kann entweder ein regelrechtes Abfischen gemeint sein, oder aber auch das gezielte Entnehmen von einzelnen Fischarten, obwohl sie unter normalen Umständen z. B. aufgrund mangelhafter Qualität zur Verwendung als Nahrung wieder zurückgesetzt würden.

Highgrading Highgrading bezeichnet den Vorgang in der Fischerei, bei dem Fischer bereits gefangenen Fisch in das Meer zurückwerfen zugunsten späterer Fänge mit wirtschaftlich wertvollerem, d. h. größerem Fisch. Auf diese Weise werten Fischer ihre Fänge auf, denn größere Fische erzielen auf dem Markt bessere Preise. Highgrading ist darüber hinaus ein Weg, die Quotenvorgaben der EU zu umgehen. In den Quotenvorgaben der EU werden nur die angelandeten Fische eingerechnet, nicht jedoch die Fänge (und die Beifänge), die wieder in das Meer zurückgeworfen werden. Die zurückgeworfenen Fische sind meistens tot oder überleben den Rückwurf nicht. In der EU ist Highgrading seit 2009 verboten. Da es jedoch praktisch nicht kontrollierbar ist, wird es weiter durchgeführt. Die Naturschutzorganisation WWFbezeichnet Highgrading als „Perfektion der Verschwendung“
Hochseefischerei   Unter Hochseefischerei versteht man den Fischfang in küstenfernen Gebieten der Ozeane. Die Grenzen der Hochseefischerei zur Küstenfischerei sind fließend und hauptsächlich von der Größe und technischen Ausstattung der Fischereifahrzeuge abhängig. In der Küstenfischerei werden Schiffe mit einer Länge von bis zu 16 m verwendet; die Hochseefischerei erfordert weit größere Fischereifahrzeuge. Nicht zuletzt bei den Befähigungszeugnissen für die Kapitäne wird in eine „kleine Hochseefischerei“ und eine „große Hochseefischerei“ unterteilt.
Kleinfischerei Die Kleinfischerei ist im Gegensatz zur Großfischerei eine Form des Fischfangs, die im Fischereirechtbeschrieben wird. In früherer Zeit wurde die Kleinfischerei in verschiedene Formen unterteilt.
Kormoranfischerei   Die Kormoranfischerei ist der traditionelle Fang von Fischen mit Hilfe von zahmen Kormoranen. Diese Fischfangmethode wird in geringem Umfang noch in China, Japan, Korea und teilweise in Indien und Südostasien praktiziert. Die Vögel tauchen nach Fischen, was ihrer normalen Lebensweise entspricht. Durch Ringe oder Schnüre am Hals kurz über dem Rumpf werden sie am Verschlucken größerer Beute gehindert, die sie ihrem Besitzer überlassen müssen.
Köderfisch   Als Köderfisch werden kleine Fische bezeichnet, die als Köder für Großfische in der Hochsee- und Küstenfischerei dienen. Meist werden die Köderfische an Langleineneingesetzt. Auch beim Sportfischen auf Raubfische werden Köderfische eingesetzt. In Deutschland ist das Angeln mit lebendem Köderfisch durch § 17 des Tierschutzgesetzesverboten.
Langleinenfischerei   Die Langleinenfischerei ist eine Art des Fischens in der industriell betriebenen Hochseefischerei. Dabei werden an einer aus Kunststoff gefertigten Hauptleine (auch Grundleine oder Mutterleine genannt) mit unzähligen Köderhaken versehene Nebenleinen ausgelegt. Langleinen können bis zu 130 Kilometer lang und mit mehr als 20.000 Köderhaken versehen sein. Anzahl der Köder und Länge der Leine variieren allerdings stark.
Loggerfischerei   Die Loggerfischerei oder „Große Heringsfischerei“ war eine küstenferne Hochseefischerei auf Heringe. Sie wurde von etwa 1860 bis 1976 (BRD) bzw. 1981 (DDR) betrieben und bestand zum einen aus den Fischereifahrzeugen, den Heringsloggern, zum anderen aus den Landbetrieben, den Loggereien, in denen der auf See geschlachtete und gesalzene Hering verkaufsfertig weiterverarbeitet wurde und die Logger versorgt und ausgerüstet wurden. Nach dem Niedergang der Ostsee-Heringsfischerei Ende des Mittelalters verlagerte sich die Fischerei und Salzheringsproduktion in die Nordsee. Zum einen fand die ertragreichste Fischerei vor Schottland statt, wobei küstennah gefischt und an Land verarbeitet werden konnte. Zum anderen entwickelten die Holländer eine Fernfischerei mit seetüchtigen Schiffen, den Buisen, auf Kiel gebauten, etwa 23 m langen und 5 m breiten Schiffen, mit einem rahgetakelten Großmast und gaffelgetakeltenkleineren Besan (Treibermast) sowie vorn mit einer Fock. Die Fischerei erfolgte mit Treibnetzen aus Hanf, bei üblicherweise 48 aneinandergefügten Netzen ergab sich eine Länge der sog. Fleet von etwa 1400 m. Der Hering wurde an Bord geschlachtet, gesalzen und in Fässer verpackt. Der Fang erfolgte zwischen Mai und Oktober, in der Regel wurden 1 bis 2 Fangreisen gemacht. Man kehrte erst heim, wenn die Laderäume gefüllt waren. Gelegentlich wurden die Fässer aber auch auf See auf sog. Jager, schnell segelnde Frachtensegler, umgeladen und so Laderaum für die weitere Fischerei freigemacht.

Der Logger, ein schnelles Fangschiff der französischen Kanalfischer, revolutionierte und veränderte ab 1857 entscheidend die bisherige holländische Heringsfischerei mit den vergleichsweise schwerfälligen und plumpen Buisen. Durch ihre Geschwindigkeit konnten mit den Loggern jährlich vier bis fünf Fangreisen durchgeführt werden. Hinzu kam, dass die Fischerei wesentlich erleichtert wurde durch den Ersatz der schweren Hanfnetze durch Baumwollnetze. Die Netze konnten deutlich vergrößert werden, ein Logger führte ca. 70 Netze mit einer Gesamtlänge der Fleet von ca. 2000 m. Mit zum Erfolg der Fischerei trug das Entlohnungssystem für die Besatzung bei. Der Monatslohn wurde durch ein System der Anteile am Fang ersetzt. Der Lohn eines Matrosenentsprach durchaus demjenigen eines Facharbeiters, bei gutem Fang auch deutlich

Mattanza   Die Mattanza (it. „Abschlachten“) ist die traditionelle Thunfischjagd vor den Küsten Siziliens und Sardiniens.

Ab März ziehen die Thunfischschwärme durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer, um ihre Laichgründe aufzusuchen. In Meerengen treiben die Fischer ab Mai vorbeiziehende Fischschwärme in ein System von Netzen, die verschiedene Kammern bilden. Die Thunfische werden durch die Kammern, die immer mehr zusammengezogen werden, bis in die innere Kammer (südital. càmira dâ morti, „Todeskammer“) gelotst, aus der sie dann mit Enterhaken auf die Fischerboote gehoben werden. Der gefangene Thunfisch wird an Land direkt in der tonnara (von tonno, „Thunfisch“) weiterverarbeitet.

Nachhaltige Fischerei   Nachhaltiger Fischfang bedeutet, dass die eingesetzten Fischereimethoden und ihre Anwendungsweisen bestandserhaltend sind und die Reproduktionsfähigkeit der Zielfischarten nicht herabsetzen (keine Überfischung), dass das Ökosystem (z. B. der Meeresboden) nicht geschädigt und der Anteil ungewollter Beifänge weitgehend minimiert wird. Nachhaltige Fischprodukte können aus der Seefischerei, der Binnenfischerei, der Angelfischerei und aus Aquakultur stammen.
Noodling Noodling ist eine vor allem in den Südstaatenund dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten verbreitete und auch als Sport betriebene Technik des Fischfangs, bei der vornehmlich Fische aus der Familie der Katzenwelse mit bloßen Händen gefangen werden.
Pumpen (Angeln) Beim Pumpen handelt es sich um eine Angeltechnik, mit welcher der Fisch eingeholt werden soll, ohne ihn zu verlieren. Man wartet dabei auf die Ermüdung des Fischs. In der Folge wird die Rute erst um 30° herabgesenkt, die Spule blockiert und dann langsam auf etwa 70° gehoben. Bei dem erneuten Absenken der Angelrute wird dann die Schnur aufgewickelt. Sollte der Fisch keine Flucht beginnen, wird der Vorgang wiederholt, bis der Fisch in Reichweite ist.
Ringwadenfischerei   Als Ringwaden werden Netze zum Fischfang bezeichnet, die in der Hochseefischerei bis 2000 m lang sein können und bis in eine Tiefe von 200 m reichen. Auch in der Binnenfischerei werden Ringwaden verwendet, welche jedoch kleineren Ausmaßes sind (50 bis 200 m lang und bis zu 20 m tief).
Schleppfischen   Das Schleppfischen, auch Schleppangeln oder Trolling genannt, ist eine Angeltechnik, bei der ein Köder hinter dem Boot durch das Wasser geführt wird.
Schleppnetzfischerei Schleppnetzfischerei bezeichnet den Fischfang mit Netzen, die hinter einem Schiff hergezogen (geschleppt) werden. Schleppnetze sind heute die wichtigsten Fischfanggeräte der Tiefseefischerei.
Selektiver Fischfang   Selektiver Fischfang ist die Beschränkung auf eine bestimmte Fischart. Für den selektiven Fischfang benötigt der Fischerspezielle Geräte und spezielle Netze. Zudem muss er die Verhaltensunterschiede der einzelnen Fischarten genau kennen. Vorteil ist eine weitgehende Vermeidung des unerwünschten Beifanges. Der Fischer spart Treibstoff, weil er kein volles Netz schleppen muss, und die Arbeit des Aussortierens.
Speerfischen   Speerfischen (englisch spearfishing oder auch underwater hunting) bezeichnet die Unterwasserjagd auf Fische und Krebse. Das Speerfischen ist eine der frühen Techniken zu Nahrungserwerb. In vielen Ländern der Erde ist Speerfischen traditioneller Bestandteil des kommerziellen Fischfangs. Es ist gegenüber allen anderen Fischereiarten besonders ressourcenschonend. Es gibt keinen unerwünschten Beifang oder Beschädigungen durch Netze, Leinen.
Tiefseefischerei   Als Tiefseefischerei wird das Fischen mit Schleppnetzen auf Hoher See jenseits des Kontinentalschelfs verstanden. Die Schleppnetze werden dabei über den Meeresgrund gezogen; nach dem derzeitigen Stand der Technik kann die Tiefsee-Fischerei bis in eine Tiefe von 2 000 m betrieben werden. Diese Art der Schleppnetzfischerei stellt eine Gefährdung der Tiefseefischarten dar, die unter den Lebensbedingungen der Tiefsee keine hohe Reproduktionsrate erreichen. Mit der Entwicklung schwimmender Fischfabriken, die den frischen Fang sofort an Bord verarbeiten und einfrieren, nahm der Tiefseefischfang in den 1950ern und 1960ern einen raschen Aufschwung. Vor allem die Länder Osteuropas und der ehemaligen UdSSR waren zu dieser Zeit an der Tiefseefischerei beteiligt. Diese Beteiligung ging jedoch schon bald zurück, als Ende der 1970er Jahre die Konvention der Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) weltweit von immer mehr Staaten anerkannt wurde und sich Ende der 1980er Jahre mit der Auflösung des Ostblocks die Staaten dieser Gruppe weitgehend aus der Tiefseefischerei zurückzogen.
Treibnetzfischerei   Die Treibnetzfischerei ist eine Methode der passiven Fischerei, die in den Gewässern der EUund vielen anderen Gebieten illegal ist.

Als Fanggeräte finden Treibnetze Anwendung, die zu einer sog. Fleet vereinigt werden. Hauptfangobjekte der Treibnetzfischerei sind Hering, Lachs und Thunfisch. Trifft ein Schwarm auf ein im Wasser schwimmendes Treibnetz, so stoßen die Fische mit den Köpfen durch die Netzmaschen und können nicht weiter. Durch den Druck auf die Kehle spreizen sich die Kiemen, so dass sich der Fisch beim Zurückweichen aufhängt.

Das Treibnetz ist ein senkrecht schwimmendes, rechteckiges Netztuch. Die Ausmaße der Netze sind sehr unterschiedlich, sie reichen von 26 Metern Länge beim Heringsfang bis zu 60 Kilometern Länge beim Thunfischfang. Seit 1992 ist ein Verbot der Nutzung von Hochseetreibnetzen mit einer Länge von über 2,5 Kilometern in Kraft wobei es jedoch Bedenken gibt, dass weiterhin längere Netze genutzt werden.

Siehe auch Bearbeiten

  • Liste von Druckverfahren
  • Liste von Verfahrentechniken
  • Liste von Bauverfahren