Aschanti (Volk)
Die Aschanti (auch Asante) sind eine der großen Ethnien in Westafrika.


Die Aschanti leben im Gebiet des heutigen Ghana. Sie sprechen Aschanti-Twi, einen Dialekt der Twi-Sprache aus der Gruppe der Akansprachen.
GeschichteBearbeiten
Erste Berührungen mit Europäern gab es im Jahre 1471 durch die vom portugiesischen Kaufmann Fernão Gomes in Auftrag gegebenen Entdeckungsreisen, die auf die Goldschätze der Aschanti abzielten; hierfür wurde er 1474 geadelt.[1] Noch vor dem europäischen Kolonialismus gab es zwischen 1680 bis 1900 ein großes Königreich der Aschanti.[2] Der Wohlstand der Aschanti rührte aus dem Goldreichtum der Region und dem Sklavenhandel. Das Aschantireich betrieb im 18. und 19. Jahrhundert in großem Umfang Sklavenhandel. Die Aschanti entführten Menschen, die in den umliegenden Staaten lebten, und verkauften sie an Europäer.
Die Aschanti waren eines der wenigen Völker in Afrika, die gegen die europäischen Invasoren ernsthaft Widerstand leisteten. Die endgültige Abschaffung des Sklavenhandels im Jahre 1807 verwickelte die Aschanti in einen 70 Jahre dauernden Konflikt mit dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland von vier Kriegen gegen die Aschanti (1826 bis 1896), davon erstmals einen mit Kanonen. 1900 unterlag das Aschanti-Reich infolge waffentechnischer Unterlegenheit dem Vereinigten Königreich endgültig (die Briten setzten erstmals moderne Maxim-Maschinengewehre von Vickers ein).
GegenwartBearbeiten
1994 machten sie den deutschen CVJM-Bruderschaftssekretär Fritz Pawelzik in der Kleinstadt Konongo als „Chief für die Entwicklung von Konongo“ zu einem Häuptling.[3]
Bekannte AschantiBearbeiten
- Kofi Karikari (1837–1884), Asantehene (Herrscher) des Königreichs Aschanti
- Kwasi Wiredu, Philosoph
- Akwasi Afrifa, ehemaliger Präsident Ghanas
- Ignatius Kutu Acheampong, ehemaliger Präsident Ghanas
- John Agyekum Kufuor, ehemaliger Präsident Ghanas
- Anthony Yeboah, ehemaliger Fußballprofi
- Gerald Asamoah, deutscher Fußballprofi
- Samuel Kuffour, ghanaischer Fußballprofi
- Peter Mensah, kanadischer Filmschauspieler
LiteraturBearbeiten
- Robert Sutherland Rattray: Religion and Art in Ashanti. Clarendon Press, Oxford 1927
- Peter Altenberg: Ashantee. Fischer, Berlin 1897
- Martin Cruz Smith: Die schwarze Rose. Knaus, 1996 (historischer Roman)
- Yaa Gyasi: Homegoing. Alfred A. Knopf, New York 2016, ISBN 978-1-10194-713-5 (historischer Roman)
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Thomas Beck, Der Aufbau der Kolonialreiche, 1986, S. 123
- ↑ Wolfgang Lindig (Hrsg.), Lexikon der Völker, 1986, S. 36
- ↑ CVJM Ostwerk e.V.: Fritz Pawelzik ist tot. Abgerufen am 24. Februar 2015