Moyenvic
Moyenvic | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarrebourg-Château-Salins | |
Kanton | Le Saulnois | |
Gemeindeverband | Saulnois | |
Koordinaten | 48° 47′ N, 6° 34′ O | |
Höhe | 198–317 m | |
Fläche | 14,48 km² | |
Einwohner | 341 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 24 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57630 | |
INSEE-Code | 57490 |
Moyenvic ist eine französische Gemeinde mit 341 Einwohnern (1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins.
GeographieBearbeiten
Die Gemeinde liegt in Lothringen am linken Ufer der Seille, einem Nebenfluss der Mosel, sieben Kilometer südöstlich von Château-Salins. Das Gemeindegebiet umfasst 14,48 km².
Moyenvic bildet einen Knotenpunkt für Fernstraßen. Hier kreuzt sich die Verbindung von Metz nach Lunéville mit der Verbindung von Nancy nach Straßburg.
GeschichteBearbeiten
Der Ort wurde 836 als Mediano vico salinæ erstmals erwähnt,[1] der Name bezieht sich auf die Lage des ehemaligen Dorfs im Saulnois (Salzgau oder Salinengebiet). Die Salinen waren seit dem 9. Jahrhundert in Betrieb.
Moyenvic gehörte den Bischöfen von Metz, die es befestigen ließen. 1418 und 1430 wurde es von den Metzern genommen und verbrannt. 1627 wurde es von Herzog Karl IV. von Lothringen wieder befestigt, kurz darauf jedoch von den Franzosen genommen und 1648 endgültig geschleift. Durch die Bestimmungen im Frieden von Vincennes wurde 1661 Frankreich der Besitz vom Moyenvic bestätigt. Die letzte Saline wurde 1831 wegen Unrentabilität geschlossen.
Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam Moyenvic an Deutschland und wurde dem Kreis Château-Salins, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. 1915–1919 war die Ortsbezeichnung Medewich offiziell gültig.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Dorfbevölkerung von den Deutschen bis auf drei Familien vertrieben, das verlassene Dorf trug 1940–1944 den Namen Mettwich. Im September 1944 wurde Moyenvic von den US-Amerikanern (dem 761st Tank Battalion[2]) eingenommen und bei den Kampfhandlungen fast vollständig zerstört.
BevölkerungsentwicklungBearbeiten
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
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Einwohner | 289 | 318 | 307 | 288 | 324 | 342 | 361 | 345 |
Siehe auchBearbeiten
LiteraturBearbeiten
- Moyenvic, Kreis Château-Salins, Elsaß-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Moyenvic (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 519 (books.google.de).
- C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 70 (books.google.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 183–184 (books.googl.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 804–807 (books.google.de).
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 804–807 (books.google.de).
- ↑ The United States Army in World War II. Special Studies: The Employment of Negro Troops, Center of Military History, United States Army Washington, D.C. 1966 pg 660.