Cummins (Unternehmen)

Motorenhersteller aus den USA

Cummins Inc. ist ein US-amerikanischer Hersteller von Diesel- und Gasmotoren mit Hauptsitz in Columbus im US-Bundesstaat Indiana. Die Aktien des Unternehmens werden an der New York Stock Exchange gehandelt. Über die Hälfte seines Umsatzes erzielt Cummins außerhalb der Vereinigten Staaten.

Cummins Inc.

Logo
Rechtsform Incorporated
ISIN US2310211063
Gründung 1919
Sitz Columbus, Indiana,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Jennifer Rumsey (President & CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 73.600[2]
Umsatz 28,074 Mrd. US-Dollar[2]
Branche Motorenbau
Website www.cummins.com
Stand: 31. Dezember 2022

Geschichte Bearbeiten

Cummins ist benannt nach dem Erfinder Clessie Cummins, der eine Schlüsselrolle bei der Gründung der Firma spielte. Er wurde ab 1919 von William Irwin finanziell unterstützt, als er begann, die Konstruktion von bestehenden Dieselmotoren zu verbessern.

Duesenberg-Cummins und Versuchs-PKW Bearbeiten

 
Duesenberg-Cummins Diesel Special (1934)

Um die Vorzüge des Dieselmotors herauszustellen, baute Cummins zwischen 1929 und 1934 für die 500 Meilen von Indianapolis einige Duesenberg-Rennwagen. Dave Evans (1898–1974) fuhr mit seinem Duesenberg-Cummins 1931 auf den 13. Schlussrang; bemerkenswert war, dass er die gesamte Strecke ohne Boxenstopp zurückgelegt hatte. Im gleichen Jahr stellte ein Duesenberg-Cummins in Daytona Beach den Weltrekord für Dieselfahrzeuge mit 100,75 mph (162,14 km/h) ein.[3] 1934 qualifizierte sich Wilburn Hartwell Stubblefield (Stubby) in einem Duesenberg-Rennwagen mit der zweitschlechtesten Zeit gerade noch für Indianapolis. Sein Auto hatte einen Sechszylinder Diesel-Zweitaktmotor von Cummins. Es hielt die ganzen 500 Meilen durch und belegte den 12. Schlussrang. Cummins-Diesel wurden bis 1952 gelegentlich in Indy-Rennwagen eingebaut.[4]

1930 war Clessie Cummins mit einem auf Cummins Diesel umgebauten PKW von Indianapolis nach New York gefahren. Für diese Strecke von 792 Meilen (1274 km) verbrauchte er Treibstoff für gerade mal 1,38 US-Dollar. 1935 stellte er auf dem Automobilsalon in New York City einen Auburn-Personenwagen mit Cummins Dieselmotor aus, das Fahrzeug ging nicht in Serie.[3]

Jüngere Geschichte Bearbeiten

1962 gründete Cummins zusammen mit der Kirloskar Group in Indien das Joint-Venture Kirloskar Cummins.[5][6]

Zwischen 1963 und 1968 hatte Cummins einen wichtigen Kunden in Deutschland: Krupp war für den Antrieb seiner Lastkraftwagen Anfang der 1960er Jahre auf der Suche nach einem Ersatz für seine traditionellen, jedoch kaum noch wettbewerbsfähigen Zweitakt-Dieselmotoren und fand diesen bei Cummins. Von 1963 bis zur Einstellung der Lastwagenproduktion 1968 baute Krupp Cummins-Motoren ein.

1980 gründete Cummins zusammen mit der Case Corporation ein Joint-Venture mit dem Namen Consolidated Diesel Corporation, das Dieselmotoren entwickeln und herstellen sollte,[7] 2008 übernahm Cummins den Case-New-Holland-Anteil an diesem Gemeinschaftsunternehmen.[8]

1996 wurde mit Iveco und New Holland das Joint Venture European Engine Alliance (EEA) gegründet, an dem jedes der Unternehmen mit 1/3 beteiligt war.[9] Cummins verkaufte seinen Anteil an diesem Gemeinschaftsunternehmen 2008 an Fiat Powertrain Technologies.[10]

Vertriebsnetz Bearbeiten

Cummins verfügt über ein ausgedehntes Netz von Produktionsstätten, Distributoren und Händlern mit 550 firmeneigenen und unabhängigen Distributoren sowie mehr als 5000 Händlern weltweit, die Verkauf, Service und Wartung besorgen.

Produkte Bearbeiten

Etwa 2010 kam eine neue V6-und-V8-Motorenfamilie heraus mit einem Aluminiumzylinderkopf mit vier Ventilen, Turboaufladung und piezoelektrischer Einspritzung. Der V6 ist spezifiziert mit 190 PS (142 kW) und 617 Nm.[11]

Der im Dodge Ram verwendete 5,9 l (B-Serie) hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Hochleistungsdieselmotoren mit mehr als 15 Litern Hubraum werden in Seymour (Indiana), Daventry (England) und Pune (Indien) hergestellt.

Motoren Bearbeiten

 
Cummins-LKW-Motor
  • A-Series
    • I3 – 0,9/1,4/1,7 l
    • I4 – 2,0/2,3 l
  • B-Series/ISB
    • I4 – 3,3/3,9 l
    • I6 – 5,9/6,7 l, verwendet in Dodge Ram 2500 Roberit AG
  • C-Series/ISC
  • L-Series/ISL
    • I6 – 8,9 l
    • I6 – 10,0 l
  • M-Series/ISM
  • N-Series
    • I6 – 12,2/14,0 l (verwendet in Triebwagen der British Rail)
  • X-Series/ISX
    • I6 – 14,9 l
  • K-Series/QSK
    • I6 – 19 l
  • V/VT-Series
    • V6 – 5,7/5,8/6,2 l (VIM/VAL)
    • V8 – 7,7/8,3/9,1 l (VINE/VALE)
    • V8 – 14,8 l

Stromerzeugung Bearbeiten

Q-Serie-Motoren

Filtertechnik Bearbeiten

Die Cummins-Tochterfirma Cummins Filtration verkauft unter dem Markennamen "Fleetguard" Filterprodukte für Dieselmotoren.

Turbotechnik Bearbeiten

  • Holset e Range
  • Holset x Range

Hauptwettbewerber Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Cummins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Leadership Team
  2. a b CUMMINS AKTIE Bilanz GuV | Umsatz und Gewinn | 853121A. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  3. a b Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark, jr.: The Standard Catalogue of American Cars 1805–1942. 2. Auflage. Krause Publication, Iola 1985, ISBN 0-87341-111-0, S. 386.
  4. Jon M.l Bill: Duesenberg Racecars & Passenger Cars Photo Archive. Hrsg.: Auburn Cord Duesenberg Museum. Iconografix, Hudson, ISBN 1-58388-145-X, S. 55.
  5. Information Commins Company-History
  6. Cummins’operations in India celebrate 50thAnniversary, Press Release, cumminsindia.com
  7. Jeffrey L. Cruikshank, David B. Sicilia: The Engine That Could. Harvard Business Press, Boston 1997, ISBN 0-87584-613-0, S. 344 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Cummins to Conclude Joint Ventures With CNH and Iveco (Memento vom 11. November 2014 im Internet Archive), abgerufen am 11. November 2014 (englisch)
  9. Engine Joint Venture Planned. In: LA Times, 2. Mai 1996, abgerufen am 11. November 2014 (englisch)
  10. Cummins announces conclusion of joint ventures with CNH Global n.v. and Iveco n.v. In: businesswire.com. Abgerufen am 11. November 2014 (englisch).
  11. Dodge may offer more Cummins diesels in light duty trucks. In: AutoWeek. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2007; abgerufen am 11. November 2014 (englisch).