Wallmerod

Gemeinde in Deutschland

Wallmerod ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der die Gemeinde angehört. Wallmerod ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Wallmerod
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wallmerod hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 29′ N, 7° 57′ OKoordinaten: 50° 29′ N, 7° 57′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Wallmerod
Höhe: 318 m ü. NHN
Fläche: 2,65 km2
Einwohner: 1503 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 567 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56414
Vorwahl: 06435
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 304
Adresse der Verbandsverwaltung: Gerichtsstraße 1
56414 Wallmerod
Website: www.og-wallmerod.de
Ortsbürgermeister: Ulf Peter Ludwig (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Wallmerod im Westerwaldkreis
Karte

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Wallmerod liegt im Westerwald zwischen Montabaur und Rennerod.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Wallmerod grenzt im Norden an die Gemeinde Bilkheim, im Osten an die Gemeinde Molsberg, im Süden an die Gemeinde Weroth, sowie im Westen an die Gemeinde Berod. Im Südosten liegt Hundsangen, das leicht über die B 8 zu erreichen ist.

Geschichte Bearbeiten

Wallmerode wurde am 4. Februar 1276 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Wortendung -rode, rod bezieht sich hierbei auf die mittelalterlichen Waldrodungen zur Gewinnung von Acker- und Weideland.[3] An diesem Tage trafen sich die Erzbischöfe von Köln und Trier, die Grafen Gerhard von Diez, sowie Heinrich von Sponheim und Diether von Molsberg. Dort besiegeln Diether von Molsberg und seine Frau Lisa von Isenburg, dass sie in Zukunft nicht mehr das Kloster Marienstatt schädigen und ihm alle Rechte für immer belassen wollen. Damit wurde unter Beisein zweier Erzbischöfe und mehrerer Landesfürsten ein langer Streit zwischen dem Kloster Marienstatt und den Herren von Molsberg beigelegt.[4]

Wohl vom 13. Jahrhundert an gehörte Wallmerod in der Grafschaft Diez zum Kirchspiel und Kirchspielgericht Hundsangen. 1762 ging der Ort an das neu gegründete Kirchspiel Berod über. Eine Kapelle bestand spätestens 1786. Die heutige Kirche wurde 1885 als Filialkirche fertiggestellt.

Im Herzogtum Nassau wurde 1831 der Amtssitz des Amtes Meudt von Montabaur nach Wallmerod verlegt und Amt Wallmerod genannt.

Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde Wallmerod 1972 zum Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde.

Der heute 1.503 Einwohner zählende Ort war aufgrund seiner Lage früh von Bedeutung. Die mitten durch Wallmerod führende Bundesstraße 8, früher Hohe oder Kölnische Straße genannt, war wohl in ihrem Hauptzweig ein uralter Verbindungsweg von Nordwest nach Südost (von Antwerpen nach Innsbruck). Eine Zollstelle im oder am Ort wird erstmals 1557 erwähnt, eine Posthalterei 1786.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wallmerod, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]

Jahr Einwohner
1815 244
1835 478
1871 544
1905 484
1939 599
1950 669
Jahr Einwohner
1961 676
1970 789
1987 911
1997 1.229
2005 1.315
2022 1.503

Politik Bearbeiten

 
Rathaus der Verbandsgemeinde Wallmerod

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Wallmerod besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl CDU WGR 1 WGR 2 Gesamt
2019 12 4 16 Sitze
2014 9 2 5 16 Sitze
2009 7 9 16 Sitze
2004 9 3 4 16 Sitze

Bürgermeister Bearbeiten

Ulf Ludwig (CDU) wurde am 7. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Wallmerod.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,61 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]

Ludwigs Vorgänger Hans-Peter Krings hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[6]

Wappen Bearbeiten

Die Wappenbeschreibung lautet: „Spaten mit ‚W‘, Spaten für den Wortteil ‚rod‘ von Rodung, ‚W‘ für Wallmerod. Die beiden Kirchen für die evangelische und die katholische Kirche.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Blick in die Eckengasse
 
Sport und Kulturhalle

Bauwerke Bearbeiten

Denkmalgeschützte Bauwerke sind unter anderem das Haus Nuber in der Eckengasse, das 1831 erbaute Amtsgebäude und Gefängnis, die 1834 erbaute Rezeptur mit Getreidespeicher (Zehnthaus) der Herzoglichen Domäne, und das alte Backhaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Sport Bearbeiten

Am 1. Dezember 2006 wurde die Sport- und Kulturhalle eingeweiht, die sich die Ortsgemeinde Wallmerod mit der Verbandsgemeinde Wallmerod teilt.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Bildung Bearbeiten

Wallmerod verfügt über einen Kindergarten und eine Grundschule.

Söhne der Gemeinde Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wallmerod – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Wald und Mensch im Wandel der Zeitalter
  4. vgl. Volker Lemke: Geschichte der Pfarrei St. Ägidius Berod. Ein Beitrag zur Ortsgeschichte von Berod, Wallmerod, Zehnhausen und Molsberg. Berod 1997. S. 16
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. a b Neue Führungsspitze in Wallmerod. Frankfurter Neue Presse, 17. Juli 2014, abgerufen am 8. Juli 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 8. Juli 2020 (siehe Wallmerod, Verbandsgemeinde, 18. Ergebniszeile).