Mündersbach
Mündersbach ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hachenburg an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 50° 36′ N, 7° 44′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Hachenburg | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,26 km2 | |
Einwohner: | 770 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56271 | |
Vorwahl: | 02680 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 268 | |
LOCODE: | DE 5HL | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenstraße 11 57627 Hachenburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Helmut Kempf | |
Lage der Ortsgemeinde Mündersbach im Westerwaldkreis | ||
Geographische LageBearbeiten
Die Gemeinde liegt zwischen Hachenburg und Herschbach und ist von den Waldgebieten Roßbacher Wald, Höchstenbacher Wald und Kuheck (Marother Wald) umgeben. Nachbargemeinden sind Höchstenbach im Norden, Schenkelberg im Osten, Freirachdorf im Süden und Roßbach im Westen der Gemeinde. Im Osten erhebt sich der Hartenfelser Kopf. Bei Mündersbach entspringt der Holzbach.
GeschichteBearbeiten
Der Ort wurde erstmals 1247 urkundlich erwähnt, als Theoderich der Jüngere von Isenburg seine Güter in Mündersbach verschenkte.[2]
Mündersbach gehörte zum Kirchspiel Höchstenbach und bis Ende des 18. Jahrhunderts landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn erst lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert gehörte Mündersbach zur Grafschaft Sayn-Hachenburg.
1799 kam die Grafschaft auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg. Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes kam die Region und damit auch Mündersbach 1806 an das neu errichtete Herzogtum Nassau. Unter der nassauischen Verwaltung war Mündersbach dem Amt Hachenburg zugeordnet. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau, kam der Ort 1866 an das Königreich Preußen und gehörte von 1868 an zur Provinz Hessen-Nassau und zum Oberwesterwaldkreis. Seit 1946 ist Mündersbach Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mündersbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
|
|
PolitikBearbeiten
GemeinderatBearbeiten
Der Gemeinderat in Mündersbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
BürgermeisterBearbeiten
Helmut Kempf wurde am 1. Mai 2011 Ortsbürgermeister von Mündersbach.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 83,89 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Kempfs Vorgänger Winfried Himmerich hatte das Amt 2011 aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben.[6]
WappenBearbeiten
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber. Vorn ein gestürztes silbernes Schwert mit schwarz-silbernem Griff, rundem goldenem Knauf und mit runden schwarzen Knöpfen an der goldenen Parierstange. Hinten eine blaue Wellenleiste, darüber eine schwarze Glocke, darunter ein achtspeichiges schwarzes Mühlrad.“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen spielt in seiner rot-weißen Farbgebung auf das im Ort begüterte Adelsgeschlecht von Isenburg an. Das Schwert symbolisiert die Tradition der Ortschaft als Gerichtsstandort. Die Glocke steht für die Antoniuskapelle im Ort. Das blaue Wellenband nimmt Bezug auf die Gewässer in der Ortsgemeinde und spielt gleichzeitig auf den Ortsnamen an. Das Mühlrad stellt die Tradition als Mühlenstandort dar.[2][8] |
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
KulturdenkmälerBearbeiten
Mündersbacher KircheBearbeiten
Das Kirchengebäude entstand 1901/1902 als zweiklassige Volksschule. Nach der Schulreform 1973 und dem Ende des Schulbetriebes in Mündersbach erwarb die Kirchengemeinde das Gebäude und richtete es als Kirche her.[9]
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
VerkehrBearbeiten
- Die Gemeinde liegt direkt an der B 413 von Bendorf nach Hachenburg.
- Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind in Dierdorf, Neuwied sowie Ransbach-Baumbach an der A 3 Köln–Frankfurt am Main, jeweils etwa 15 Kilometer entfernt.
- Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Beide Ballungszentren erreichen die Züge in 30 bis 40 Minuten.
Öffentliche EinrichtungenBearbeiten
Die Gemeinde verfügt über einen Sportplatz mit Flutlichtanlage und eine Tennisanlage mit drei Plätzen. Die Kinder des Dorfes vergnügen sich auf öffentlichen Bolz- und Spielplätzen. Die Ortsgemeinde Mündersbach unterhält ein Gemeindehaus (Mehrzweckhalle) und einen Kindergarten in kommunaler Trägerschaft.
Siehe auchBearbeiten
LiteraturBearbeiten
- Volker Ecker: Mündersbach. Von der Hofsiedlung zum Industriestandort. 1247–1998, Mündersbach 1998.
- Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2019, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Seite der Ortsgemeinde Mündersbach auf http://www.muendersbach.de/
- ↑ Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b In drei Dörfern im Westerwald gibt es neue Ortsbürgermeister. Westerwälder Zeitung, 27. März 2011, abgerufen am 7. Juni 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hachenburg, Verbandsgemeinde, 24. Ergebniszeile. Abgerufen am 7. Juni 2020.
- ↑ Zur geschichtlichen Entwicklung der Mühlen in der Grafschaft Sayn vgl. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 59. 2016, S. 219–237.
- ↑ Mündersbacher Kirche. Abgerufen am 19. Juni 2011.