Hohn (Gemeinde)

Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde
(Weitergeleitet von Julianenebene)

Hohn ist eine Gemeinde und ländlicher Zentralort im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Hohn (Gemeinde)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hohn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 18′ N, 9° 30′ OKoordinaten: 54° 18′ N, 9° 30′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Hohner Harde
Höhe: 11 m ü. NHN
Fläche: 31,95 km2
Einwohner: 2629 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24806
Vorwahl: 04335
Kfz-Kennzeichen: RD, ECK
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 078
Adresse der Amtsverwaltung: Rendsburger Straße 42

24787 Fockbek

Website: www.gemeinde-hohn.de
Bürgermeister: Volker Stiefel (CDU)
Lage der Gemeinde Hohn im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Das Gemeindegebiet von Hohn erstreckt sich im Süden des Naturraums Schleswiger Vorgeest etwa zehn Kilometer westlich von Rendsburg zwischen den Flussläufen Sorge und Eider beim Hohner See. Die höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der südlich vom Fliegerhorst gelegene Eichberg mit 26 m ü. NHN.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Neben dem Dorf gleichen Namens, befinden sich auch die Wohnplätze Garlbek, Großensichten, Mösch und Porrenberg, allesamt Häusergruppen, außerdem die Streusiedlungen Julianenebene und Königsbach im Gemeindegebiet.[2]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Hohn sind:[3]

MeggerdorfFriedrichsholmKönigshügelLohe-Föhrden
Tielen,
Tielenhemme
  Fockbek
FriedrichsgrabenSophienhammBargstallElsdorf-Westermühlen

Geschichte Bearbeiten

 
Marienkirche Hohn

Das Gebiet ist seit der Steinzeit bewohnt. Der Name Hohn wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt und bedeutet wahrscheinlich Höhe.

Nach der Grundsteinlegung am 29. August 1692 wurde die Marienkirche 1694 eingeweiht. Ein Teil ihrer Inneneinrichtung sowie der hölzerne Glockenturm, der vom 17. bis 31. August 1691 im Auftrag von Herzog Christian Albrecht abgebaut und in Hohn wieder errichtet wurde, stammen aus der Rendsburger Campen-Kirche, die wegen Festungsarbeiten abgerissen wurde.[4]

Politik Bearbeiten

Gemeindevertretung Bearbeiten

Wahlbeteiligung: 57,9 Prozent
 %
50
40
30
20
10
0
45,4 %
10,8 %
43,8 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Kommunale Wählergemeinschaft Hohn

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 13 Sitze vergeben. Die CDU und die Kommunale Wählergemeinschaft Hohn erhielten je sechs Sitze und die SPD erhielt einen Sitz.

Bürgermeister Bearbeiten

Bürgermeister ist Volker Stiefel von der CDU.

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „Gespalten von Blau und Gold. Vorn ein Hahn, hinten ein wachsender, oben mit einem Eichenblatt besteckter blauer Dreiberg in verwechselten Farben.“[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Hohn

Hinter dem Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs befindet sich seit September 2018 eine Transall C-160 zu Ausstellungszwecken.[7]

Etwa 1,5 Kilometer westlich der Dorf­lage von Hohn liegt das Naturschutzgebiet Hohner See. Es wird vom Natur- und Umweltschutzzentrum Hohner See betreut.

Seit 2007 gibt es im Ort ein Ottergehege, in dem zwei Fischotter beobachtet werden können (Lage).

Die Gemeinde Hohn ist für ihre Handballbegeisterung überregional bekannt. In den 1960er Jahren spielte die Männermannschaft des Hohner SV während zwei Spielzeiten in der Feldhandball-Bundesliga. In der Saison 2015/2016 spielt die männliche Jugend A in der Jugend-Bundesliga. Dies gilt als größter sportlicher Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte der HSG Eider Harde.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaftsstruktur Bearbeiten

Die Wirtschaftsstruktur in der Gemeinde ist in erster Linie vom hiesigen Bundeswehr­standort geprägt. Auf dem im östlichen Gemeindegebiet befindlichen Fliegerhorst Hohn war seit 1967 das Lufttransportgeschwader 63 stationiert. Die im Stationierungskonzept 2011 geplante Schließung des Standortes konnte Ende des Jahres 2019 abgewendet werden, da die Anlage u. a. zum Ausweichflugplatz für Bundeswehreinheiten bestimmt wurde.[8]

Die Bedeutung des Wirtschaftsbereichs der Landwirtschaft ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stetig zurückgegangen. Waren am Ort im Jahr 1947 noch rund 150 Betriebe aktiv, ist deren Zahl auf neun um die Jahrtausendwende zurückgegangen.[9]

Verkehr Bearbeiten

 
Bahnhof Hohn, heute Naturschutzzentrum

Hohn hatte von 1910 bis 1988 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Rendsburg–Husum. Im Personenverkehr wurde die Strecke bis Mai 1974 bedient, Güterverkehr wurde bis Hohn noch bis zum 28. Mai 1988 durchgeführt. Im Bahnhofsgebäude ist das Natur- und Umweltschutzzentrum Hohner See untergebracht.[10]

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 202 im Abschnitt zwischen Rendsburg und Friedrichstadt.[3]

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Johann Bielfeldt (* 1886 in Hohn; † 1981 in Itzehoe), evangelisch-lutherischer Pastor, Mitglied der Bekennenden Kirche, Propst in Itzehoe

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, abgerufen am 18. Juli 2021.
  3. a b Relation: Hohn (556627) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  4. Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hohn. Geschichte. Abgerufen am 18. Juni 2015.
  5. wahlen-sh.de
  6. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  7. Eine Transall im Vorgarten: Hohn hat eine neue Sehenswürdigkeit. Abgerufen am 18. Juli 2021.
  8. Matthias Hermann: Schliessung abgewendet : Ausweichflughafen und mehr? Fliegerhorst Hohn mit neuen Optionen für die Zukunft. In: Schleswig-Holsteinische Landeszeitung. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 10. Dezember 2019, abgerufen am 19. Juli 2021.
  9. Heinrich Haller: Wo die Engel der Lüfte zu Hause sind. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 328 (dnb.de [abgerufen am 2. Mai 2020]).
  10. Museum der Dorfgeschichte mit Angliederung vom Natur- und Umweltzentrum Hohner See. In: ets-radweg.de. Abgerufen am 31. Oktober 2021.