Vorschlag für Donnerstag, 27. Juni 2024: Gaston Bachelard
Gaston Bachelard (* 27. Juni 1884 in Bar-sur-Aube; † 16. Oktober 1962 in Paris) war ein französischer Philosoph, der sich mit Wissenschaftstheorie und Dichtung gleichermaßen beschäftigte. In Wissenschaft wie künstlerischer Imagination sah Bachelard zwei unterschiedliche, aber gleichwertige Möglichkeiten, sich der Differenz des Neuen zu öffnen, als Mensch zu wachsen. Im Bereich der Wissenschaftstheorie sind seine Begriffe Erkenntnishindernis und epistemologisches Profil von Bedeutung. Die Rezeption Bachelards im Ausland findet mit ziemlicher Verzögerung statt: Zu Lebzeiten Bachelards waren nur fünf seiner Werke in Übersetzungen erhältlich. (Die Bildung des wissenschaftlichen Geistes und L’Air et les Songes wurden 1948 respektive 1958 ins Spanische übertragen; in deutscher Sprache ist 1950 die Psychoanalyse des Feuers erschienen, 1960 schließlich die Poetik des Raumes; weiters erschien 1951 eine italienische Übersetzung von Der neue wissenschaftliche Geist.) Erst ab 1970 sollte sich dies etwas bessern. Doch auch heute sind erst fünf seiner Bücher ins Deutsche übersetzt. Im anglo-amerikanischen Raum liegt der Schwerpunkt akademischen Interesses im Bereich der poetologischen Werke Bachelards. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Gaston Bachelard: französischer Philosoph (1884-1962) (Bearbeiten)
Vorschlag für Mittwoch, 26. Juni 2024: Gemeiner Fuchshai
Der Gemeine Fuchshai (Alopias vulpinus), auch als Drescher(-hai) bekannt, ist eine Art der Makrelenhaiartigen (Lamniformes) mit einer maximalen Körperlänge von über sechs Metern. Dieser Hai fällt vor allem durch den sehr langen oberen Teil der Schwanzflosse auf und ist weltweit in den küstennahen Bereichen gemäßigter bis tropischer Meere anzutreffen. Die vergrößerte Schwanzflosse nutzt der Hai vor allem für die Jagd, indem er mit ihr auf seine Beute einschlägt. Der Gemeine Fuchshai erreicht eine Körperlänge von durchschnittlich drei bis vier Metern und kann maximal über sechs Meter lang werden. Der aktuell größte gefangene Fuchshai hatte eine Länge von 7,60 Meter; das bislang größte Gewicht lag bei 340 Kilogramm. Besonders auffällig ist die außergewöhnlich große Schwanzflosse mit der kräftigen Schwanzwurzel. Dabei ist der obere Teil der Schwanzflosse (oberer Lobus) fast so lang wie der restliche Körper des Hais, während der untere Teil im Vergleich zu anderen Haiarten nicht vergrößert ist. Wie alle Makrelenhaiartigen besitzt auch dieser Hai zwei Rückenflossen, von denen die erste ebenso wie die sichelförmigen Brustflossen sehr groß ist, während die zweite wie die Analflosse sehr klein und daher nur undeutlich erkennbar ist. Die erste Rückenflosse setzt hinter dem hinteren freien Ende der Brustflossen an. Die Männchen haben lange, spitze Klaspern. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Gemeiner Fuchshai: Art der Gattung Fuchshaie (Alopias) (Bearbeiten)
Vorschlag für Dienstag, 25. Juni 2024: Jannowitzbrücke
Die Jannowitzbrücke ist eine die Spree überspannende Brücke in Berlin-Mitte. Der Bau der ersten Jannowitzbrücke erfolgte 1822 mithilfe einer durch den Berliner Baumwollfabrikanten Christian August Jannowitz gegründeten Brückenbau-Aktiengesellschaft. Zwischen 1881 und 1930 stand an dieser Stelle eine Eisenfachwerkbrücke. Die neue Konstruktion wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1954 war die bestehende vierte Jannowitzbrücke fertiggestellt. Sie befindet sich direkt an der Berliner Stadtbahn. Nach der deutschen Wiedervereinigung begannen im September 2005 Arbeiten zur umfassenden Sanierung der Brücke, die bis Ende September 2007 andauerten. Dabei wurden Leitungen unter der Brücke neu verlegt sowie Schäden am Tragwerk, am Geländer und an den Widerlagern beseitigt. Gleichzeitig erfolgte eine Verkehrsaufteilung: Beidseitig gibt es nun 8,45 Meter breite Gehwege, daneben je zwei Richtungsfahrbahnen von 7,5 Meter Breite, und der Mittelstreifen konnte durch Entfernen der Straßenbahnschienen auf 3 Meter verengt werden. An der Jannowitzbrücke befindet sich seit 2015 eine von 17 in Berlin festinstallierten automatischen Radzählstellen. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Jannowitzbrücke: Spreebrücke in Berlin (Bearbeiten)
Vorschlag für Montag, 24. Juni 2024: Marsilius von Padua
Marsilius von Padua (italienisch Marsilio da Padova, ursprünglich Marsiglio de’ Mainardini, mittellateinisch latinisiert Marsilius Paduanus; * um 1285/1290 in Padua; † 1342/1343 in München) war ein italienischer Staatstheoretiker, Politiker und Publizist. In seinem staatstheoretischen Hauptwerk Defensor pacis (Verteidiger des Friedens), das er am 24. Juni 1324 in Paris vollendete, übte er heftige Kritik am politischen Machtanspruch des Papsttums, woraufhin er exkommuniziert und als Häretiker verurteilt wurde. Die Wirkung seiner Staatslehre blieb zu seinen Lebzeiten bescheiden. In der Frühen Neuzeit lieferte der Defensor pacis protestantischen Publizisten Argumente gegen das Papsttum. Ein neues Interesse erwachte in der Moderne; man rühmte Marsilius oft als Vorläufer neuzeitlicher Errungenschaften, der für Volkssouveränität, repräsentative Demokratie und Laizismus eingetreten sei. Historiker warnen jedoch vor einer unreflektierten Übertragung neuzeitlicher Begriffe auf spätmittelalterliche Verhältnisse. Unabhängig davon gilt der Defensor pacis heute als Klassiker des politischen Denkens. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Marsilius von Padua: italienischer Staatstheoretiker, Politiker und Publizist (Bearbeiten)
Vorschlag für Sonntag, 23. Juni 2024: Jurafrage
Die Jurafrage ist eine politische Auseinandersetzung in der Schweiz, die zur Entstehung des Kantons Jura führte. Im Kern versteht man darunter ein Minoritätenproblem, das sich nach dem Wiener Kongress aus der Angliederung des ehemaligen Fürstbistums Basel an den mehrheitlich deutschsprachigen Kanton Bern und der daraus entstandenen Abhängigkeit der französischsprachigen Bevölkerung ergeben hat. Nach der Moeckli-Affäre von 1947 kam es zu lang anhaltenden Spannungen zwischen Separatisten einerseits sowie der Kantonsregierung und Antiseparatisten andererseits. Sie spitzten sich in den 1960er Jahren zu, als mehrere Brand- und Sprengstoffanschläge verübt wurden. Um eine friedliche Beilegung des Konflikts herbeizuführen, fanden mehrere Volksabstimmungen statt. Am 23. Juni 1974 erfolgte die Zustimmung zur Gründung eines neuen Kantons, während 1975 der südliche Teil der Region sich für den Verbleib bei Bern aussprach. Der 1979 neu gebildete Kanton Jura umfasst daher nur drei Bezirke im Norden. 1994 spaltete sich auch das angrenzende Laufental, das zu einer Exklave geworden war, ab und schloss sich dem Kanton Basel-Landschaft an. Daraufhin strebten die Kantone Bern und Jura eine endgültige politische Lösung an. Die vorgeschlagene Wiedervereinigung des Kantons Jura und des Berner Jura scheiterte 2013. Hingegen stimmte Moutier, die grösste Stadt des Berner Jura, 2021 dem Kantonswechsel zu. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Jurafrage: Konflikt um Selbständigkeit der französischsprachigen Bevölkerung im Kanton Bern (Bearbeiten)
Vorschlag für Samstag, 22. Juni 2024: Institut für Sozialforschung
Das Institut für Sozialforschung (IfS) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main wurde 1923 durch eine Stiftung des Kaufmanns und Mäzens Hermann Weil sowie seines Sohnes Felix Weil gegründet und am 22. Juni 1924 eröffnet. Nach den Anfängen mit einem akademischen Marxismus in den ersten Jahren erhielt das Institut seine schulbildende Bedeutung mit der Übernahme der Leitung durch Max Horkheimer 1931, der es zur zentralen Forschungsstätte der Kritischen Theorie machte. Nach seiner durch die nationalsozialistische Herrschaft erzwungenen Emigration in die USA wurde es 1951 unter der Leitung Max Horkheimers als Forschungs- und Lehrstätte in Frankfurt am Main wiedereröffnet. Nach Horkheimers Rückzug wurden zunächst Theodor W. Adorno, nach dessen Tod Ludwig von Friedeburg geschäftsführende Direktoren, bevor die Institutsleitung in der Zeit von 2001 bis 2018 von Axel Honneth, einem Schüler von Jürgen Habermas, wahrgenommen wurde. Die kommissarische Leitung lag danach bei dem gebürtigen Österreicher Ferdinand Sutterlüty; per 1. Juli 2021 folgte ihm Stephan Lessenich als Institutsleiter nach. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Institut für Sozialforschung: sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut in Frankfurt am Main (Bearbeiten)
Vorschlag für Freitag, 21. Juni 2024: Schleifendiuretika
Schleifendiuretika sind eine Gruppe harntreibender Medikamente (Diuretika), die an der Henleschen Schleife, einem Teil des harnbildenden Systems der Nieren, wirken. Sie sind über kurze Zeit stark wirksam und werden, da sie über einen weiten Dosisbereich eine nahezu lineare Konzentrations-Wirkungsbeziehung zeigen, auch als „high ceiling“-Diuretika bezeichnet. Bei entsprechender Flüssigkeitsgabe ist es möglich, einen Harnfluss von 35 bis 45 Liter pro Tag zu erreichen. Chemisch handelt es sich bei den Schleifendiuretika um verschiedenartige Substanzen, die alle den gleichen Wirkmechanismus haben. Durch Hemmung eines Transportproteins in den Nierenkanälchen kommt es zu verringerter Wiederaufnahme von Ionen aus dem Primärharn und damit infolge der Veränderung des osmotischen Drucks zur vermehrten Wasserausscheidung. Durch die starke Wirkung der Schleifendiuretika ist eine regelmäßige Kontrolle der Elektrolytkonzentration im Serum notwendig, um – insbesondere bei Langzeitanwendung – Hypovolämie infolge zu starker Entwässerung mit daraus resultierendem Schwindel, Kopfschmerzen, Kollapsneigung und orthostatischer Hypotonie zu verhindern. In schweren Fällen kann es zu Dehydratation und Exsikkose kommen. – Zum Artikel …
Wikidata-Kurzbeschreibung für Schleifendiuretika: Gruppe harntreibender Medikamente (Bearbeiten)
Einbindung der AdT und die Suchfunktion des Browsers