Beatriz Haddad Maia

brasilianische Tennisspielerin

Beatriz Haddad Maia (* 30. Mai 1996 in São Paulo) ist eine brasilianische Tennisspielerin.

Beatriz Haddad Maia Tennisspieler
Beatriz Haddad Maia
Beatriz Haddad Maia bei den French Open 2022
Nation: Brasilien Brasilien
Geburtstag: 30. Mai 1996 (27 Jahre)
Größe: 185 cm
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Trainer: Rafael Paciaroni
Preisgeld: 5.758.133 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 433:223
Karrieretitel: 3 WTA, 1 WTA Challenger, 17 ITF
Höchste Platzierung: 10 (12. Juni 2023)
Aktuelle Platzierung: 13
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 166:91
Karrieretitel: 7 WTA, 1 WTA Challenger, 9 ITF
Höchste Platzierung: 10 (8. Mai 2023)
Aktuelle Platzierung: 17
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
26. Februar 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere Bearbeiten

Haddad Maia, die Sandplätze bevorzugt, war eine erfolgreiche Jugendspielerin und erreichte zweimal das Doppelfinale des Nachwuchswettbewerbs der French Open. 2012 an der Seite von Montserrat González, als die beiden im Endspiel Darja Gawrilowa und Irina Chromatschowa unterlagen, sowie 2013 zusammen mit Doménica González. Dort mussten sie sich Barbora Krejčíková und Kateřina Siniaková geschlagen geben. 2011 gewann Haddad Maia außerdem, ebenfalls gemeinsam mit Doménica González, das Doppelturnier der Junioren-Südamerikameisterschaften und holte 2012 mit Montserrat González den Titel beim Asunción Bowl. In der Tennisweltrangliste der Juniorinnen erzielte sie mit Rang 15 ihre beste Platzierung.[1]

Schon 2010 gab Haddad Maia ihr Debüt auf dem ITF Women’s Circuit und gewann im Jahr darauf ihren ersten Profititel. 2012 trat sie in Québec erstmals in der Qualifikation zu einem WTA Turnier an, schied jedoch in der ersten Runde aus. Anfang 2014 stand sie in Rio de Janeiro erstmals in einem WTA-Hauptfeld, nachdem sie von den Organisatoren eine Wildcard erhalten hatte, allerdings scheiterte sie auch dort in ihrem Auftaktmatch, genauso wie in der Folgewoche in Florianópolis. Ihren ersten Sieg im Hauptfeld eines WTA-Turniers errang Haddad Maia dann im Jahr darauf aus der Qualifikation kommend in Bogotá über María Herazo González. Zusammen mit ihrer Landsfrau Paula Cristina Gonçalves stieß sie dort sogar ins Endspiel des Doppelturniers vor, in dem sie Irina Falconi und Shelby Rogers bezwangen und somit ihren ersten WTA-Titel holten. Bei den anschließenden French Open startete sie daraufhin erstmals in der Qualifikation zu einem Grand-Slam-Turnier und schied erst in der Schlussrunde aus. Während der Panamerikanischen Spiele zog sie sich eine Schulterverletzung zu und beendete daraufhin ihre Saison frühzeitig.

2016 versuchte Haddad Maia, sich über Matchsiege auf der ITF Tour wieder nach oben zu kämpfen. Mit zwei ITF-Titeln der $50.000-Kategorie schloss sie das Jahr in starker Verfassung ab, die sie zu Beginn der darauffolgenden Saison mit einem weiteren ITF-Titel bestätigen konnte. Nach ihrem zweiten Triumph im Doppelwettbewerb von Bogotá, diesmal an der Seite von Nadia Podoroska, mit der sie sich im Endspiel gegen Verónica Cepede Royg und Magda Linette durchsetzte, erreichte sie in Prag ihr erstes WTA-Viertelfinale im Einzel sowie ihren bislang größten Einzeltitel beim ITF-Turnier der $100.000-Kategorie in Cagnes-sur-Mer, wo sie im Endspiel Jil Teichmann schlug. Daraufhin erstmals unter die Top 100 der Weltrangliste vorgerückt, qualifizierte sich Haddad Maia bei den French Open 2017 souverän zum ersten Mal für die Hauptrunde eines Grand-Slam-Turniers, bevor sie in der Auftaktrunde Jelena Wesnina unterlag. In Wimbledon zog sie dann mit einem Erstrundenerfolg gegen Laura Robson erstmals in die zweite Runde eines Majors ein, in die sie sich Simona Halep geschlagen geben musste, und erreichte in Seoul ihr erstes Einzelfinale bei einem WTA-Turnier, das sie allerdings gegen Jeļena Ostapenko verlor.

Nach einem Sieg bei den Australian Open 2018 erzielte Haddad Maia mit Position 58 ihre bis dahin beste Weltranglistenplatzierung. Zum Beginn der Sandplatzsaison erlitt sie eine Rückenverletzung, die einen operativen Eingriff nötig machte,[2] weshalb sie die French Open sowie die komplette Rasensaison verpasste und im Ranking deutlich zurückfiel. 2019 meldete Haddad Maia sich mit einer Viertelfinalteilnahme in Acapulco zurück, wo sie in der zweiten Runde mit Sloane Stephens erstmals eine Spielerin aus den Top 10 der Weltrangliste besiegen konnte. In Bogotá kam sie als Qualifikantin anschließend bis ins Halbfinale. Am 4. Juni 2019 gab Haddad Maia beim WTA Challenger in Bol einen auf zwei Anabolika positiven Dopingtest ab, woraufhin sie am 22. Juli 2019 von der ITF vorübergehend suspendiert wurde. Die ITF akzeptierte die Erklärung von Haddad Maia wie die Stoffe in ihren Körper gelangten, und verhängte eine 10-monatige Sperre, die am 21. Mai 2020 endete.[3][4][5]

Aufgrund der coronabedingten Saisonunterbrechung, spielte sie erst ab September 2020 wieder Tennis auf der ITF-Tour und gewann dabei vier Titel. 2021 gelang Haddad Maia nach einer erfolgreichen Saison auf der ITF Tour mit insgesamt fünf Einzeltiteln, darunter zwei der $60.000-Kategorie der Wiedereinzug unter die besten 100 der Weltrangliste. Außerdem errang sie beim WTA 1000-Turnier in Indian Wells, nachdem sie nachträglich als Lucky Loserin ins Hauptfeld gekommen war, über die Topgesetzte Karolína Plíšková ihren zweiten Erfolg gegen eine Top-10-Spielerin.

Anfang 2022 machte Haddad Maia vor allem im Doppel auf sich aufmerksam, als sie zunächst an der Seite von Anna Danilina in Sydney mit einem Sieg über Vivian Heisen und Panna Udvardy ihren dritten und bis dahin größten WTA-Titel gewann und im Anschluss bei den Australian Open gemeinsam mit derselben Partnerin ihr erstes Grand-Slam-Finale erreichte. Dort jedoch mussten sich die beiden den Weltranglistenführenden Barbora Krejčíková und Kateřina Siniaková geschlagen geben.

2012 gab Haddad Maia beim 2:1-Erfolg über Venezuela ihren Einstand für die brasilianische Fed-Cup-Mannschaft. Seitdem hat sie für ihr Land 28 Partien im Einzel und Doppel bestritten, von denen sie 18 gewinnen konnte (Einzelbilanz 10:8).

Turniersiege Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 24. Oktober 2011 Brasilien  Goiânia ITF $10.000 Sand Portugal  Bárbara Luz 6:2, 6:0
2. 2. April 2012 Brasilien  Ribeirão Preto ITF $10.000 Hartplatz Sudafrika  Natasha Fourouclas 6:0, 6:1
3. 25. März 2013 Brasilien  Ribeirão Preto ITF $10.000 Sand Argentinien  Andrea Benítez 7:62, 6:2
4. 15. April 2013 Turkei  Antalya ITF $10.000 Hartplatz Tschechien  Tereza Martincová 6:4, 6:3
5. 6. November 2016 Vereinigte Staaten  Scottsdale ITF $50.000 Hartplatz Vereinigte Staaten  Kristie Ahn 7:64, 7:62
6. 13. November 2016 Vereinigte Staaten  Waco ITF $50.000 Hartplatz Vereinigte Staaten  Grace Min 6:2, 3:6, 6:1
7. 5. März 2017 Australien  Clare ITF $25.000 Hartplatz Tschechien  Markéta Vondroušová 6:2, 6:2
8. 14. Mai 2017 Frankreich  Cagnes-sur-Mer ITF $100.000 Sand Schweiz  Jil Teichmann 6:3, 6:3
9. 6. September 2020 Portugal  Montemor-o-Novo ITF W25 Hartplatz Vereinigtes Konigreich  Jodie Anna Burrage 6:1, 6:4
10. 20. September 2020 Portugal  Santarém ITF W15 Hartplatz Polen  Martyna Kubka 6:0, 6:0
11. 27. September 2020 Portugal  Porto ITF W15 Hartplatz Brasilien  Ingrid Gamarra Martins 6:3, 6:2
12. 18. Oktober 2020 Portugal  Funchal ITF W15 Hartplatz Portugal  Francisca Jorge 6:3, 6:3
13. 4. April 2021 Argentinien  Villa María ITF W25 Sand Vereinigtes Konigreich  Francesca Jones 5:7, 6:4, 6:2
14. 11. April 2021 Argentinien  Córdoba ITF W25 Sand Ungarn  Panna Udvardy 6:2, 6:2
15. 13. Juni 2021 Portugal  Montemor-o-Novo ITF W25 Hartplatz Georgien  Mariam Bolkwadse 6:4, 6:4
16. 5. September 2021 Schweiz  Collonge-Bellerive ITF W60 Sand Turkei  İpek Öz 5:7, 6:1, 6:4
17. 12. September 2021 Schweiz  Montreux ITF W60 Sand Vereinigtes Konigreich  Francesca Jones 6:4, 6:3
18. 8. Mai 2022 Frankreich  Saint-Malo WTA Challenger Sand ~Niemandsland  Anna Blinkowa 7:63, 6:3
19. 12. Juni 2022 Vereinigtes Konigreich  Nottingham WTA 250 Rasen Vereinigte Staaten  Alison Riske 6:4, 1:6, 6:3
20. 19. Juni 2022 Vereinigtes Konigreich  Birmingham WTA 250 Rasen China Volksrepublik  Zhang Shuai 5:4 Aufgabe
21. 29. Oktober 2023 China Volksrepublik  Zhuhai WTA Elite Trophy Hartplatz (Halle) China Volksrepublik  Zheng Qinwen 7:611, 7:64

Doppel Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 25. September 2010 Brasilien  Mogi das Cruzes ITF $10.000 Sand Brasilien  Flavia Guimaraes Bueno Brasilien  Maria Fernanda Alves
Brasilien  Natasha Lotuffo
6:1, 6:3
2. 5. August 2011 Brasilien  São Paulo ITF $10.000 Sand Brasilien  Carla Forte Paraguay  Isabella Robbiani
Indien  Kyra Shroff
6:75, 6:3, [10:7]
3. 28. Oktober 2011 Brasilien  Goiânia ITF $10.000 Sand Brasilien  Paula Cristina Gonçalves Brasilien  Flávia Dechandt Araújo
Brasilien  Karina Venditti
6:4, 5:7, [12:10]
4. 21. Juni 2014 Niederlande  Alkmaar ITF $10.000 Sand Vereinigte Staaten  Bernarda Pera Niederlande  Charlotte van der Meij
Niederlande  Mandy Wagemaker
6:1, 1:6, [10:5]
5. 18. April 2015 Kolumbien  Bogotá WTA International Sand Brasilien  Paula Cristina Gonçalves Vereinigte Staaten  Irina Falconi
Vereinigte Staaten  Shelby Rogers
6:3, 3:6, [10:6]
6. 30. Mai 2015 Italien  Grado ITF $25.000 Sand Schweiz  Viktorija Golubic Kanada  Sharon Fichman
Polen  Katarzyna Piter
6:3, 6:2
7. 24. Januar 2016 Brasilien  Guarujá ITF $25.000 Hartplatz Brasilien  Paula Cristina Gonçalves Brasilien  Laura Pigossi
Schweiz  Jil Teichmann
6:7(3:7), 7:5, [10:7]
8. 3. März 2017 Australien  Clare ITF $25.000 Hartplatz Australien  Genevieve Lorbergs Australien  Alison Bai
Japan  Erika Sema
6:4, 6:3
9. 15. April 2017 Kolumbien  Bogotá WTA International Sand Argentinien  Nadia Podoroska Paraguay  Verónica Cepede Royg
Polen  Magda Linette
6:3, 7:64
10. 22. Juni 2019 Vereinigtes Konigreich  Ilkley ITF W100 Rasen Brasilien  Luisa Stefani Australien  Ellen Perez
Australien  Arina Rodionova
6:4, 6:75, [10:4]
11. 12. September 2020 Portugal  Figueira da Foz ITF W25+H Hartplatz Brasilien  Ingrid Gamarra Martins Schweden  Jacqueline Cabaj Awad
Portugal  Inês Murta
7:5, 6:1
12. 15. Januar 2022 Australien  Sydney WTA 500 Hartplatz Kasachstan  Anna Danilina Deutschland  Vivian Heisen
Ungarn  Panna Udvardy
4:6, 7:5, [10:8]
13. 14. Mai 2022 Frankreich  Paris WTA Challenger Sand Frankreich  Kristina Mladenovic Georgien  Oksana Kalaschnikowa
Japan  Misaki Doi
5:7, 6:4, [10:4]
14. 12. Juni 2022 Vereinigtes Konigreich  Nottingham WTA 250 Rasen China Volksrepublik  Zhang Shuai Vereinigte Staaten  Caroline Dolehide
Rumänien  Monica Niculescu
7:62, 6:3
15. 7. Mai 2023 Spanien  Madrid WTA 1000 Sand ~Niemandsland  Wiktoryja Asaranka Vereinigte Staaten  Cori Gauff
Vereinigte Staaten  Jessica Pegula
6:1, 6:4
16. 29. Oktober 2023 China Volksrepublik  Zhuhai WTA Elite Trophy Hartplatz (Halle) ~Niemandsland  Weronika Kudermetowa Japan  Miyu Katō
Indonesien  Aldila Sutjiadi
6:3, 6:3
17. 12. Januar 2024 Australien  Adelaide WTA 500 Hartplatz Vereinigte Staaten  Taylor Townsend Frankreich  Caroline Garcia
Frankreich  Kristina Mladenovic
7:5, 6:3

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Turnier2015201620172018201920202021202220232024Karriere
Australian Open222133
French OpenQ3Q21Q12HF HF
WimbledonQ122 Q31AF AF
US OpenQ11Q2Q222 2

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Qualifikationsrunde; nicht ausgetragen

Doppel Bearbeiten

Turnier20172018201920202021202220232024Karriere
Australian OpenAFF2AFF
French Open22 2
WimbledonAF AF2 AF
US Open1AFVF VF

Mixed Bearbeiten

Turnier2022Karriere
Australian Open
French OpenVFVF
WimbledonAFAF
US Open

Weblinks Bearbeiten

Commons: Beatriz Haddad Maia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Beatriz Haddad Maia – Juniors profile. Website der International Tennis Federation, abgerufen am 11. Januar 2015
  2. 'She's one of my idols': Haddad Maia serves up Stephens stunner for career win in Acapulco. In: wtatennis.com. 27. Februar 2019, abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
  3. Decision in the case of Beatriz Haddad Maia. In: antidoping.itftennis.com. 10. Februar 2020, abgerufen am 11. Februar 2021 (englisch).
  4. Doping-Vergehen: ITF suspendiert Beatriz Haddad Maia
  5. Wimbledon qualifier Beatriz Haddad Maia fails drugs test