Gorze
Gorze | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Metz | |
Kanton | Les Coteaux de Moselle | |
Gemeindeverband | Mad et Moselle | |
Koordinaten | 49° 3′ N, 6° 0′ O | |
Höhe | 192–356 m | |
Fläche | 17,94 km² | |
Einwohner | 1.155 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 64 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57680 | |
INSEE-Code | 57254 |

Gorze ist eine französische Gemeinde mit 1155 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
GeographieBearbeiten
Die Gemeinde Gorze liegt in Lothringen, rund 20 Kilometer südwestlich von Metz. Inmitten geschützter Wälder wird der Ort vom Flüsschen Gorzia durchflossen, das von zahlreichen örtlichen Quellen gespeist wird und sechs Kilometer weiter in die Mosel mündet. Die Gemeinde liegt im Regionalen Naturpark Lothringen.
GeschichteBearbeiten
Der Ort entstand um das 748 von Chrodegang, Bischof von Metz, gegründete Benediktinerkloster Gorzia (Abtei Gorze). In der ersten überlieferten Urkunde von 748 stattete Hausmeier Pippin der Jüngere das unter seinen Schutz genommene Kloster mit Besitz aus (Regesta Imperii I., 57c). Als König schenkte Pippin seinem Kloster 761 weitere Güter (RI I.,93). Karl der Große bestätigte dem Kloster Besitzungen 773 und 788 (RI I.,154+294). Auch Ludwig der Fromme beurkundete 815 Klosterbesitz (RI I.,579). Kaiser Otto II. schenkte dem Kloster 973 und 982 zahlreiche Güter, darunter den gesamten Besitz eines gefallenen Grafen (RI II.,632+879).
Um 930 war das Kloster Zentrum der Gorzer Reform geworden. Papst Benedikt VII. persönlich empfahl 976 einem Mönch, sich zur Erlernung der neuen monastischen Regeln nach Gorzia zu begeben (RI II.,F550). Gorze wurde 1661 Frankreich einverleibt.
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und der Flecken und Kantonshauptort wurde dem Landkreis Metz im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Landwirte der Ortschaft betrieben Getreide-, Wein-, Obst- und Gemüsebau.[1]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle.
Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Der Ort trug 1915 bis 1918 den eingedeutschten Namen Gorz und 1940–1944 Gorschen.
Von 1912 bis 1933 verband die Elektrische Bahn Novéant–Gorze Gorze mit der Nachbargemeinde Novéant an der Bahnstrecke Lérouville–Metz, damit hatte die Gemeinde für etwas mehr als 20 Jahre Anschluss an das lothringische Eisenbahnnetz.
BevölkerungsentwicklungBearbeiten
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 1203 | 1122 | 1204 | 1254 | 1389 | 1392 | 1260 | 1157 |
SehenswürdigkeitenBearbeiten
- St. Étienne, ehemalige Laienkirche der Abtei Gorze, 12. Jahrhundert
- St. Pierre und St. Paul, ehemalige Stiftskirche, 13. Jahrhundert
- Abteipalast (erbaut 1696–1699)
- Kapelle St. Clément (1603)
Ehemalige Sehenswürdigkeit:
- Abteikirche (11. Jahrhundert), 1609 abgerissen
LiteraturBearbeiten
- Gorze, Landkreis Metz, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gorze (meyersgaz.org)
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 279 (google.books.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 87 (books.google.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 162–182 (books.google.de).
WeblinksBearbeiten
- Gorze.fr – Website der Gemeinde
- Aqueduc de Gorze à Metz. C’est En France – Patrimoine de France (französisch)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 279 (google.books.de).