Saint-Privat-la-Montagne
Saint-Privat-la-Montagne | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Metz | |
Kanton | Rombas | |
Gemeindeverband | Metz Métropole | |
Koordinaten | 49° 11′ N, 6° 2′ O | |
Höhe | 280–342 m | |
Fläche | 5,84 km² | |
Einwohner | 1.897 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 325 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57855 | |
INSEE-Code | 57622 |

Saint-Privat-la-Montagne (deutsch Sankt Privat) ist eine französische Gemeinde mit 1897 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
GeographieBearbeiten
Die Gemeinde liegt 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Metz.
GeschichteBearbeiten
Das Dorf wurde im fünften Jahrhundert von den Mönchen gegründet und nach dem Bischof und Märtyrer Privatus von Mende (franz. Saint-Privat) benannt. Aus dem Jahr 1324 ist die Ortsbezeichnung Saint-Privas-la-Montagne überliefert.[1]
In der Nähe des Ortes fand im Deutsch-Französischen Krieg am 18. August 1870 eine größere Schlacht statt.[2][3] Gegen 16:00 Uhr begann die preußische Artillerie vom Ortsrand von Sainte-Marie-aux-Chênes aus den Ort unter Beschuss zu nehmen. Die Mauern um Gärten sowie schnell ausgehobene Schützengräben gewährten den französischen Soldaten Deckung und Schutz vor dem Artilleriefeuer. Beim anschließenden Infanterieangriff verloren ca. 14.000 Preußen ihr Leben. Das neue französische Chassepotgewehr, welches etwa 400 Fuß mehr Reichweite hatte, kostete die angreifende preußische Gardedivision einen sehr hohen Blutzoll. Der Angriff kam ins Stocken. Erst als gegen Abend die sächsischen Truppen von Roubaix kommend in das Geschehen eingriffen, konnte St. Privat eingenommen werden. Das Gefecht um den Ort St. Privat war ein Teil der Schlacht bei Gravelotte, einer Nachbargemeinde. Daher wird in der Phaleristik von der Doppelschlacht Gravelotte/St. Privat gesprochen. Die Belagerung von Metz konnte aufgrund der somit geglückten Einkesselung am 20. August begonnen werden.
Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland und das Dorf wurde dem Landkreis Metz im Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet.
Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte der Versailler Vertrag 1919 die Abtretung der Region an Frankreich.
Während des Zweiten Weltkriegs war das Gebiet von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand unter deutscher Verwaltung.
BevölkerungsentwicklungBearbeiten
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 1109 | 1105 | 1195 | 1297 | 1398 | 1374 | 1529 | 1909 |
PersönlichkeitenBearbeiten
- Hermann Anacker (* 18. Juli 1917 in Sankt Privat; † 4. Mai 2019), deutscher Radiologe und Hochschullehrer
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
Aussichtsturm und Denkmal zu Ehren des preußischen Gardekorps zur Erinnerung an die Schlacht bei Gravelotte am 18. August 1870
Denkmal des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4
LiteraturBearbeiten
- Saint Privat la Montagne, Landkreis Metz, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Saint Privat la Montagne (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 276 (google.books.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 85 (books.google.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 852–853 (books.google.de).
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 852–853 (books.google.de).
- ↑ Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 276 (google.books.de).
- ↑ Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 85 (books.google.de).