World Triathlon
Die World Triathlon (bis Oktober 2020 International Triathlon Union) ist der internationale Triathlon-Dachverband. Der Sitz ist seit 2014 im Maison du Sport International in Lausanne, Schweiz. Der Verband organisiert die offiziellen Weltmeisterschaften im Duathlon (Laufen-Radfahren-Laufen), Triathlon (Schwimmen-Radfahren-Laufen), Wintertriathlon (Laufen-Mountainbike-Skilanglauf) und Aquathlon (Laufen-Schwimmen-Laufen). Jährlich findet eine Vollversammlung statt.[1]
OrganisationBearbeiten

Der Verband wurde auf Initiative des damaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch 1989 in Avignon gegründet, um der Sportart Triathlon im Zuge der steigenden Popularität einen offiziellen Rahmen zu geben. Elf Jahre nach der Gründung des Verbandes wurde die Sportart im Jahr 2000 als olympische Disziplin aufgenommen.
Zum ersten Präsidenten wurde 1989 der Kanadier Les McDonald († 4. September 2017) gewählt, der bis zum 21. ITU-Kongress in Madrid im November 2008 im Amt war.[2] McDonalds Nachfolgerin und aktuelle ITU-Präsidentin ist die Spanierin Marisol Casado,[3] die zuvor schon für etwa 20 Jahre dem spanischen Verband „Federación Española de Triatlón“ als Generalsekretärin vorstand und von 2002 bis 2009 Präsidentin der ETU war.[4][5] Im Dezember 2016 wurde Casado in Madrid für eine dritte Amtszeit zur ITU-Präsidentin gewählt.[6] Als Vizepräsident ist Ian Howard (Präsident der British Triathlon Federation) eingesetzt und der Ungar Tamás Tóth ist Vorsitzender des Athletenausschusses.[7]
Die Ziele und Aufgaben sind:
- Veranstaltung von Rennen auf hohem Organisationsniveau
- Förderung der Athleten
- Trainingsprojekte in Entwicklungsländern
- Kampf gegen Doping
Ebenfalls zeichnet die ITU für die offiziellen Duathlon- (Laufen-Radfahren-Laufen) und Aquathlon-Meisterschaften (Schwimmen-Laufen) verantwortlich.
StrukturBearbeiten
- Afrika: Africa Triathlon Union (ATU) – 33 nationale Organisationen[8]
- Amerika: Pan American Triathlon Confederation (PATCO) – 37 nationale Organisationen[9]
- Asien: Asian Triathlon Confederation (ASTC) – 36 nationale Organisationen[10]
- Europa: European Triathlon Union (ETU) – 48 nationale Organisationen[11]
- Ozeanien: Oceania Triathlon Union (OTU) – 13 nationale Organisationen[12]
Auf nationaler Ebene ist
- die Deutsche Triathlon Union
- der Österreichische Triathlonverband
- Swiss Triathlon für die Wettkampfserien in der Schweiz
- die Fédération Française de Triathlon in Frankreich
- die Federação de Triatlo de Portugal in Portugal
- die Federación Española de Triatlón in Spanien und
- der Russische Triathlon-Verband in Russland
zuständig für die Organisation und Aufstellung der Nationalkader sowie die Austragung der nationalen Wettkampfserien.
AthletenkomiteeBearbeiten
Alle zwei Jahre wird von der ITU ein Athletenkomitee bestimmt, das sich aus zehn Athleten aus mindestens drei Kontinenten zusammensetzt und zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen besteht. Die gewählten Mitglieder dienen als Verbindung zwischen Athleten, ITU-Mitarbeitern und dem Vorstand. Im Oktober 2018 wurden ins Athletenkomitee gewählt:[13]
- Frauen: Lisa Nordén (SWE), Rachel Klamer (NED), Ai Ueda (JPN), Claire Michel (BEL), Sally Pilbeam (AUS, Paratriathletin)
- Männer: Tony Dodds (NZL), Tamás Tóth (HUN), Yannick Bourseaux (FRA, Paratriathlet), Simon de Cuyper (BEL), Jonathan Görlach (AUS, Paratriathlet)
Hall of FameBearbeiten
2014 führte die ITU eine „Hall of Fame“ ein, in welcher Athleten für ihre Leistungen ausgezeichnet werden.[14] In der Liste werden Erin Baker, Emma Carney, Karen Smyers, Mark Allen, Simon Lessing und Greg Welch geführt.
Nominiert für die Aufnahme wurden im Jahr 2015:[15]
- Frauen: Michellie Jones, Vanessa Fernandes und Emma Snowsill
- Männer: Hamish Carter, Peter Robertson und Simon Whitfield
Athletensperre 2022Bearbeiten
Die ITU wie auch die Ironman-Group schließen im März 2022 nach dem russischen Überfall auf die Ukraine alle russischen Athleten (FTR) von den Wettkämpfen aus.[16]
Triathlon-WeltmeisterschaftenBearbeiten
SprintdistanzBearbeiten
EliteBearbeiten
Die Weltmeisterschaft auf der Triathlon-Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen) wurde erstmals 2010 in Lausanne ausgetragen.
Männer | Frauen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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JuniorenBearbeiten
Männer | Frauen | ||||||||||||||||||
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TeamBearbeiten
Bei diesem Staffelformat müssen die drei Athleten je eine Drittel-Sprintdistanz absolvieren:
FrauenBearbeiten
Datum/Jahr | Austragungsort | Weltmeister | Zweiter Platz | Dritter Platz |
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12. Aug. 2007 | ![]() |
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1. Nov. 2006 | ![]() |
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31. Juli 2003 | ![]() |
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MännerBearbeiten
Datum/Jahr | Austragungsort | Weltmeister | Zweiter Platz | Dritter Platz |
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12. Aug. 2007 | ![]() |
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1. Nov. 2006 | ![]() |
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31. Juli 2003 | ![]() |
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1992 | ![]() |
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Staffel Mixed-TeamsBearbeiten
Die Weltmeisterschaft im Mixed-Team wurde erstmals 2009 ausgetragen. Ein Team setzt sich aus jeweils zwei Frauen und zwei Männern zusammen, von denen jeder unmittelbar hintereinander einen Triathlon absolviert. Die (somit insgesamt viermal zu absolvierenden) Distanzen variieren gemäß der Regeln der ITU je nach örtlichen Gegebenheiten zwischen 250 m und 300 m Schwimmen, 5 km bis 8 km Radfahren und 1,5 km bis 2 km Laufen.[19]
Dieses Rennformat wurde auch in das Programm der Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020 aufgenommen.


Triathlon-KurzdistanzBearbeiten
Die ITU veranstaltet seit 1989 Weltmeisterschaften über die „Kurzdistanz“ oder auch „Olympische Triathlon-Distanz“ (siehe dazu auch Triathlon-Distanzen). Die Distanzen für diese ITU-Rennen sind
- 1,5 km Schwimmen,
- 40 km Radfahren
- und 10 km Laufen.
Auf der Kurzdistanz ist Radfahren im Windschatten erlaubt. Eine Weltcup-Wertung gab es von 1991 bis 2008: Hier wurden verschiedene Ergebnisse der Weltcup-Rennen einer Saison zusammengeführt.
Erstmals 2009 wurde die Weltmeisterschaft von einem Einzelrennen auf eine internationale Serie verschiedener Wettkämpfe über sieben Wettkämpfe mit dem „Grand Final“ in Australien als Abschluss ausgeweitet. Das Teilnehmerfeld der ITU World Championship Series 2009 war jeweils auf 65 Frauen und Männer limitiert und bei der Finalveranstaltung waren es dann 75. Entscheidend für die Teilnahme sind die internationalen Ranking-Punkte. Pro Nation und Geschlecht waren pro Rennen maximal sechs Athleten startberechtigt.
Im Rahmen der ITU World Championship Series 2015 fanden über das Jahr verteilt zehn Rennen und dann Mitte September das abschließende Finale (Grand Final) in Chicago (USA) statt. Im Jahr 2016 ging die WM-Serie über neun Rennen.
Die Rennserie 2020 wurde auf ein einziges Rennen im September 2020 in Hamburg reduziert, wo die Britin Georgia Taylor-Brown sowie der Franzose Vincent Luis als Weltmeister bestimmt wurden.
Erfolgreichste AthletenBearbeiten
Der Spanier Javier Gómez Noya konnte sich den Titel auf der Kurzdistanz bereits fünf Mal sichern und sich bereits neun Mal in den Medaillenrängen platzieren. Simon Lessing konnte sich den Titel viermal holen und Peter Robertson sowie Mario Mola jeweils dreimal.
Bei den Frauen konnte Flora Duffy von den Bermudas die Weltmeisterschaft viermal für sich entscheiden (2016, 2017, 2021, 2022). Die Australierin Emma Snowsill sicherte sich drei Mal den Titel der Weltmeisterin auf der Kurzdistanz (2003, 2005 und 2006). Karen Smyers, Michellie Jones, Emma Carney, Emma Moffatt und Gwen Jorgensen konnten sich den Titel zweimal holen.
EliteBearbeiten
Männer – Elite | Frauen – Elite | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1987 wurde eine erste „inoffizielle“ Weltmeisterschaft in Australien ausgetragen.
Männer – Elite | Frauen – Elite | ||||||||||||||||||
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Triathlon World CupBearbeiten
Vor der Einführung der ITU World Championship Series fand von 1991 bis 2008 eine Weltcup-Wertung im Triathlon zusätzlich zur bei einem einzelnen Wettkampf ausgerichteten Weltmeisterschaft statt. Hier wurden von der ITU für die Athleten verschiedene Ergebnisse der Weltcup-Rennen einer Saison zusammengeführt und damit eine Gesamtwertung erstellt.
In der Saison 2015 fanden im Triathlon acht Weltcup-Rennen auf der Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen) oder Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) statt.
Männer – Elite | Frauen – Elite | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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TeamBearbeiten
Männer | Frauen | ||||||||||||||||||
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U23Bearbeiten
Auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) werden seit 2002 auch Rennen in der Kategorie U23 ausgetragen.
Mixed Relay U23Bearbeiten
Datum/Jahr | Austragungsort | U23-Weltmeister Team |
Zweiter Platz | Dritter Platz |
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15. Sep. 2018 | ![]() |
![]() Frankreich Sandra Dodet Paul Georgenthum Emilie Morier Léo Bergere |
![]() Deutschland Nina Eim Lasse Lührs Laura Lindemann Gabriel Allgayer |
![]() Vereinigtes Königreich Sophie Coldwell Daniel Slater Olivia Mathias Matthew Willis |
JuniorenBearbeiten
Parallel werden von der ITU auch die Triathlon Junior Triathlon World Championships ausgetragen über die Distanzen 750 m Schwimmen, 20,9 km Radfahren und 5,4 km Laufen ausgetragen.
Männer | Frauen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Triathlon LangdistanzBearbeiten
EliteBearbeiten


Die ITU vergibt seit 1994 die Ausrichtung offizieller Weltmeisterschaften über die Langdistanz. Ursprünglich betrug die entsprechend dem Triathlon International de Nice, der sich in den Achtziger- und Neunzigerjahren einen Wettstreit um die Medienaufmerksamkeit mit den Ironman Hawaii lieferte und bei dem 1994 und 1995 die ersten offiziellen Weltmeister geehrt wurden, umgangssprachlich auch „Nizza-Distanz“ genannte Streckenlänge 4 km Schwimmen, 130 km Radfahren und 30 km Laufen.[26] 2005 wurden dann die Begriffe Double Olympic (O2: 3 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen) sowie Triple Olympic (O3: 4 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 30 km Laufen) eingeführt.[27] In der Fassung der ITU Competition Rules von 2012 wurde der Begriff „Long Distance“ dann wieder weiter gefasst und ließ damit dem Ausrichter den Spielraum, gemäß der örtlichen Gegebenheiten die Schwimmdistanz zwischen 1000 und 4000 m, die Radstrecke zwischen 80 km und 180 km sowie die Laufstrecke zwischen 10 km und 42,2 km auszulegen.[28] 2013 entfielen die Bezeichnungen O2 (Double Olympic) und O3 (Triple Olympic) wieder aus den Competition Rules, stattdessen wurde ergänzend zur Long Distance noch eine Middle Distance eingeführt,[29] über die bisher aber noch keine Ausrichtung von Weltmeisterschaften vergeben wurde.
Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften über die Sprintdistanz oder die Olympische Distanz starten bei Weltmeisterschaften auf der Langdistanz die Elite-Athleten und Amateure, die in den Altersklassen gewertet werden, gemeinsam.
Den ITU-Langdistanz-Weltmeisterschaften wird in den Medien und damit auch der Öffentlichkeit in den einzelnen Ländern unterschiedliche Bedeutung beigemessen. So konnte sich außer einem zweiten Platz von Lothar Leder 1994 sowie einem dritten Platz des Schweizers Jean-Christophe Guinchard 1997 kein einziger weiterer männlicher Athlet aus dem deutschsprachigen Raum in 22 Jahren auf dem Siegespodest bei der ITU-Weltmeisterschaft über die Langdistanz platzieren. Über die Hälfte der Podest-Platzierungen (34 von 66 Medaillen von 1994 bis 2015) gingen dagegen bei den Männern an dänische, britische und französische Athleten. Im deutschsprachigen Raum genießt resultierend aus der Dominanz des in den Neunzigerjahren mit Abstand größten Triathlons in der Region, des Ironman Europe in Roth, der Ironman Hawaii aber zumindest in den deutschsprachigen Medien und damit auch der Öffentlichkeit eine erheblich höhere Aufmerksamkeit. Während dänische, britische und französische Männer bis auf einen dritten Platz durch Torbjørn Sindballe 2007 noch kein einziges Mal bei der „Flower Ceremony“ (Preisverleihung) des Ironman Hawaii auf dem Siegespodest standen, gab es dagegen alleine 24 Podest-Platzierungen deutscher Männer von 1993 bis 2015 beim Ironman Hawaii.
Auch wenn der Ironman Hawaii seit 1982 unter dem Namen „Ironman World Championship“ beworben wird, ist er allerdings formal keine Weltmeisterschaft im eigentlichen Sinn.[30] Hier handelt es sich um ein Markenzeichen, das sich der Veranstalter bereits lange vor der Gründung von Triathlonverbänden beim Patent- und Markenamt schützen ließ.
1998 wurde dessen Nutzung dem Veranstalter WTC in einer Vereinbarung zugestanden, wobei dieser bestätigte, hierunter keine (im Sinne einer durch einen Verband vergebenen) Weltmeisterschaft zu sehen.[31][32]
2006 bestätigte das CAS diese Vereinbarung.[33][34] Damit erfolgt auch die sportrechtliche Genehmigung des Ironman Hawaii formal durch den amerikanischen Verband USA Triathlon (USAT) – nicht aber durch die ITU. Athleten von außerhalb der USA müssen für den Ironman Hawaii generell eine Tageslizenz des amerikanischen Verbandes erwerben. In der öffentlichen Wahrnehmung ist im deutschsprachigen Raum die Situation im Triathlon vergleichbar mit dem Radsport oder dem Tennis, wo einzelne Veranstaltungen wie die Tour de France oder Wimbledon mehr Aufmerksamkeit genießen als offizielle Meisterschaften.
2010 fanden die ITU-Weltmeisterschaften über die Langdistanz erstmals in Deutschland statt und wurden im Rahmen des Allgäu Triathlon in Immenstadt ausgerichtet.[35] Das Preisgeld betrug 2010 50.000 US$.[36] 2015 in Motala betrug das Preisgeld 90.000 US$ – der Sieger und die Siegerin erhielten jeweils 12.500 US$.[37]
Im Mai 2019 ging das Rennen in spanischen Pontevedra über 3 km Schwimmen, 113 km Radfahren (3 Runden) und 30 km Laufen (vier Runden).
2021 wurde die Weltmeisterschaft zum zweiten Mal nach 2008 in Almere ausgetragen.
Männer | Frauen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zuvor wurden in Nizza von 1982 bis 1993 im Rahmen des Triathlon International de Nice schon „inoffizielle“ Weltmeisterschaften ausgetragen:
Männer | Frauen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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TeamBearbeiten
Parallel erfolgt auch eine Mannschaftswertung auf der Langdistanz (LD):
Männer | Frauen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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MedaillenspiegelBearbeiten
Dieser Medaillenspiegel stellt die gesammelten Ergebnisse der Triathlon-Weltmeisterschaften auf der Kurz- (28 Austragungen) und Langdistanz (23 Austragungen) in der Elite-Kategorie (Profi-Athleten) der Damen und Herren von 1989 bis 2016 dar:
Triathlon | |||||
---|---|---|---|---|---|
Pos | Land | ![]() |
![]() |
![]() |
Gesamt |
1 | ![]() |
23 | 20 | 13 | 56 |
2 | ![]() |
21 | 8 | 8 | 37 |
3 | ![]() |
11 | 9 | 13 | 33 |
4 | ![]() |
10 | 8 | 13 | 31 |
5 | ![]() |
9 | 9 | 6 | 24 |
6 | ![]() |
8 | 10 | 5 | 23 |
7 | ![]() |
3 | 8 | 10 | 21 |
8 | ![]() |
3 | 6 | 3 | 12 |
9 | ![]() |
3 | 5 | 5 | 13 |
10 | ![]() |
3 | 4 | 3 | 10 |
11 | ![]() |
2 | - | - | 2 |
12 | ![]() |
1 | 4 | 5 | 10 |
13 | ![]() |
1 | 4 | 2 | 7 |
14 | ![]() |
1 | 3 | 4 | 8 |
15 | ![]() |
1 | 1 | - | 2 |
16 | ![]() |
1 | - | 1 | 2 |
17 | ![]() |
1 | – | – | 1 |
18 | ![]() |
- | 1 | 2 | 3 |
18 | ![]() |
- | 1 | 2 | 3 |
20 | ![]() |
– | 1 | – | 1 |
21 | ![]() |
- | - | 2 | 2 |
21 | ![]() |
- | - | 2 | 2 |
23 | ![]() |
- | - | 1 | 1 |
24 | ![]() |
- | - | 1 | 1 |
25 | ![]() |
- | - | 1 | 1 |
Gesamt (Stand: 24. Mai 2017) | 102 | 102 | 102 | 306 |
Erfolgreichste Sportler und SportlerinnenBearbeiten
Platz | Name | Land | Von | Bis | ![]() |
![]() |
![]() |
Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Francisco Javier Gómez Noya | ![]() |
2007 | 2015 | 5 | 3 | 1 | 9 |
2 | Simon Lessing | ![]() |
1992 | 1999 | 4 | 2 | 1 | 7 |
3 | Karen Smyers | ![]() |
1990 | 1996 | 3 | 2 | - | 5 |
3 | Peter Robertson | ![]() |
2000 | 2005 | 3 | 2 | - | 5 |
5 | Emma Snowsill | ![]() |
2003 | 2007 | 3 | 1 | - | 4 |
6 | Peter Sandvang | ![]() |
1998 | 2001 | 3 | - | 1 | 4 |
7 | Luc van Lierde | ![]() |
1995 | 1998 | 2 | 3 | - | 5 |
8 | Michellie Jones | ![]() |
1991 | 2003 | 2 | 2 | 4 | 8 |
9 | Sylvain Sudrie | ![]() |
2009 | 2016 | 2 | 2 | 1 | 5 |
10 | Torbjørn Sindballe | ![]() |
1999 | 2006 | 2 | 2 | - | 4 |
11 | Emma Carney | ![]() |
1994 | 1999 | 2 | 1 | 1 | 4 |
12 | Isabelle Mouthon-Michellys | ![]() |
1994 | 2000 | 2 | 1 | - | 3 |
12 | Caroline Steffen | ![]() |
2010 | 2016 | 2 | 1 | – | 3 |
12 | Leanda Cave | ![]() |
2002 | 2011 | 2 | 1 | – | 3 |
12 | Gwen Jorgensen | ![]() |
2014 | 2016 | 2 | 1 | – | 3 |
16 | Spencer Smith | ![]() |
1993 | 1996 | 2 | - | 1 | 3 |
16 | Ines Estedt | ![]() |
1995 | 2002 | 2 | - | 1 | 3 |
16 | Jodie Swallow | ![]() |
2009 | 2016 | 2 | - | 1 | 3 |
19 | Greg Welch | ![]() |
1990 | 1996 | 2 | - | - | 2 |
19 | Chris McCormack | ![]() |
1997 | 2012 | 2 | - | - | 2 |
19 | Alistair Brownlee | ![]() |
2009 | 2011 | 2 | - | - | 2 |
19 | Emma Moffatt | ![]() |
2009 | 2010 | 2 | - | - | 2 |
19 | Bertrand Billard | ![]() |
2013 | 2014 | 2 | - | - | 2 |
Jonathan Brownlee | ![]() |
2011 | 2016 | 1 | 3 | 1 | 5 | |
Mario Mola | ![]() |
2013 | 2016 | 1 | 2 | 1 | 4 | |
Daniel Unger | ![]() |
2007 | 2007 | 1 | - | - | 1 |
Duathlon-WeltmeisterschaftenBearbeiten
Duathlon KurzdistanzBearbeiten

Von der ITU wird seit 1990 jährlich eine Duathlon-Weltmeisterschaft auf der Kurzdistanz ausgetragen. Das Rennen auf der Kurzdistanz geht über
- 10 km Laufen,
- 40 km Radfahren
- und 5 km Laufen.
Auf der Kurzdistanz ist das Radfahren im Windschatten erlaubt.
2011 wurde der Portugiese Sérgio Silva, der in Cali als erster Mann über die Ziellinie lief, nach dem Rennen wegen Dopings disqualifiziert und für sechs Monate gesperrt.[38][39]
Erfolgreichste AthletenBearbeiten
Der Belgier Benny Vansteelant (2007 nach einem Unfall verstorben) konnte sich den Titel auf der Kurzdistanz vier Mal sichern (2000, 2001, 2003 und 2004). Matthew Brick, Yann Millon, Paul Amey, Rob Woestenborghs, Emilio Martín und Benoît Nicolas konnten sich den Titel zwei Mal holen.
Bei den Frauen konnte sich die Niederländerin Irma Heeren drei Mal den Titel der Weltmeisterin auf der Kurzdistanz holen (1994, 1997 und 1998). Jackie Gallagher, Erika Csomor, Catriona Morrison, Vanessa Fernandes, Emma Pallant und Felicity Sheedy-Ryan konnten sich den Titel zwei Mal holen.
EliteBearbeiten
Männer | Frauen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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