Stadum

Gemeinde in Deutschland
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Stadum (nordfriesisch: Ståårem) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Stadum
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Stadum hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 44′ N, 9° 3′ OKoordinaten: 54° 44′ N, 9° 3′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Südtondern
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 19,74 km2
Einwohner: 969 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25917
Vorwahl: 04662
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 125
Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 12
25899 Niebüll
Website: stadum.net
Bürgermeister: Bernhard Rensink
Lage der Gemeinde Stadum im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Das Gemeindegebiet von Stadum erstreckt sich südlich des Flusslaufs der Lecker Au im Bereich der sogenannten Lecker Geest östlich vom Langenberger Forst. Die östliche Gemeindegrenze verläuft entlang des Bach­betts der Spölbek (dänisch Spølbæk), dem westlichen Quellfluss der Soholmer Au.[2][3]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Neben dem für die Gemeinde namenstiftenden Dorf befinden sich auch das weitere Dorf Holzacker (dänisch Holtager) sowie die Häusergruppen Fresenhagen (dänisch Fresenhavn, nordfriesisch Frisenhuuwen), Nordstadum und Stadumwatt, außerdem die Haussiedlung Fischerhaus, die Hof-/Höfesiedlungen Hedwigsruh, Hof Berg und Schach und die Streusiedlung Stadumfeld im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Direkt angrenzende Nachbargemeinden zu Stadum sind:[3]

Sprakebüll
Leck   Schafflund
(Kreis Schleswig-Flensburg)
Enge-Sande

Geschichte Bearbeiten

Archäologische Funde belegen, dass das Gemeindegebiet seit der Mittelsteinzeit besiedelt ist. Zwei Hünengräber aus der Bronzezeit liegen im Langenberger Forst. 1976 wurde in einer Baugrube ein Rinderskelett gefunden. Das Tier hat nachweislich im 4. Jahrhundert gelebt, was auf eine frühe landwirtschaftliche Nutzung im Gemeindegebiet hindeutet. Der Ort wurde 1486 erstmals urkundlich erwähnt, tauchte jedoch bereits 1359 in einem Kirchenbuch auf. Der Ortsname bedeutet Wohnstätte. Auf dem Gut Fresenhagen wurde die Leibeigenschaft 1796 abgeschafft.

Am Luftwaffen-Standort Stadum und dem Fliegerhorst Leck löste im Jahre 1994 die ehemalige Flugabwehrraketengruppe 39 mit dem Waffensystem HAWK das aufgelöste Aufklärungsgeschwader 52 ab, gefolgt von Flugabwehrraketengruppe 25 zwischen 2005 und 2012. Heute untersteht der Standort Stadum dem Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum. Die Truppenunterkünfte befinden sich in der Südtondern-Kaserne (vormals (bis 15. Juli 2017) General-Thomsen-Kaserne).[5]

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. Februar 1974 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Holzacker eingegliedert.[6]

Religion Bearbeiten

Die Einwohner Stadums evangelisch-lutherischen Glaubens gehören der Kirchengemeinde Leck an. Diese verfügt im Ort über das Stadumer Kirchenhaus, dem ein separater Glockenstapel beiseite gestellt ist.

Abweichend vom Ort Stadum gehört der Ortsteil Holzacker zur Kirchengemeinde Enge-Stedesand. In diesem Ortsteil besteht kein eigenes Gemeindehaus.[7]

Politik Bearbeiten

Gemeindevertretung Bearbeiten

Nach dem Stimmergebnis der im Rahmen der Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2023 abgehaltenen Gemeindewahl am 14. Mai 2023 verfügt die Aktive Wählergruppe Stadum (AWG) über sechs, die Wählergruppe Stadum (WGS) über fünf Sitze in der Gemeindevertretung. Die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl hatte 56,5 Prozent betragen.[8]

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Blau auf silbernem, mit einem widersehenden, springenden roten Wolf belegten Dreiberg drei mit ihren Ästen ineinander verschlungene silberne Laubbäume.“[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Stadum stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Bildung Bearbeiten

In Stadum gibt es einen Kindergarten, sowie eine Grundschule, die etwa 60 Schüler zählt. Die angrenzende Turnhalle wird vom Turn- und Sportverein Stadum für ein breites öffentliches Sportangebot genutzt. In unmittelbarer Nähe der Schule befindet sich ebenfalls ein öffentliches solarbeheiztes Freibad mit Kiosk und DLRG-Wache.

Verkehr Bearbeiten

Stadum liegt etwa 20 km östlich von Niebüll an der Bundesstraße 199 nach Flensburg. Von dieser zweigt im Gemeindegebiet die schleswig-holsteinische Landesstraße 4 ab, die nach Bredstedt zur Bundesstraße 5 führt.[3]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Der Musiker Rio Reiser (1950–1996) lebte seit den 1970er Jahren bis zu seinem Tod auf einem Hof in Fresenhagen und war dort beigesetzt. Nach dem Verkauf des Hofes wurde er im Februar 2011 auf den Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin umgebettet.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stadum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (pdf) S. 20, abgerufen am 11. Juli 2021.
  3. a b c Relation: Stadum (1416963) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 11. Juli 2021.
  4. Statistisches Landesamt für Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 43 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 11. Juli 2021]).
  5. doa: Neuer Name mit Heimat-Bezug | SHZ. In: shz.de. 16. Juli 2017, abgerufen am 3. März 2024.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 182.
  7. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 166 (dnb.de [abgerufen am 5. August 2020]).
  8. Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Stadum. Abgerufen am 8. Juni 2023.
  9. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein