Bramstedtlund
Bramstedtlund (dänisch Bramstedlund, niederdeutsch: Braamsteedlund) ist eine Gemeinde an der deutsch-dänischen Grenze im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 54° 50′ N, 9° 5′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Südtondern | |
Höhe: | 21 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,85 km2 | |
Einwohner: | 222 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25926 | |
Vorwahl: | 04666 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 018 | |
LOCODE: | DE B73 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Marktstraße 12 25899 Niebüll | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Rosemarie Lorenzen | |
Lage der Gemeinde Bramstedtlund im Kreis Nordfriesland | ||
GeografieBearbeiten
Bramstedtlund liegt etwa 24 km westlich von Flensburg. Durch Bramstedtlund verläuft die Landesstraße 1 von Süderlügum nach Wallsbüll.
GeschichteBearbeiten
Der Ort wurde 1492 erstmals erwähnt. In der moorigen Umgebung wurde Torf abgebaut, der zu Torfkohle, die der Holzkohle entspricht, verarbeitet wurde.
Vor dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte der Ort administrativ zum Kirchspiel Ladelund (Ladelund Sogn) in der Karrharde im Herzogtum Schleswig, Dänemark. 1873 wurde die damalige Gemeinde Bramstedt nach Ladelund eingegliedert. 1954 wurden die Ortsteile Bramstedt und Bramstedtfeld als Bramstedtlund wieder selbständig.
Im Jahre 1989 begann die damalige Daimler-Benz Aerospace (heute: EADS) unter dem Tarnnamen „Kastagnette“ mit dem Bau einer Kurzwellen-Großpeil- und Erfassungsanlage. Am 15. März 1995 wurde in der Anlage, die ca. 3 km nordöstlich von Ladelund errichtet wurde, der Erfassungsbetrieb aufgenommen und 1996 wurde sie offiziell an den Marinefernmeldesektor 71 der Bundeswehr übergeben. Auffälligstes Merkmal der Anlage ist die Wullenwever-Antenne (Kreisgruppenantenne) mit einem äußeren Durchmesser von 410 Metern. Seit einer Umstrukturierung im März 2002 wurde die Aufklärungsanlage vom Fernmeldeaufklärungsabschnitt 911 betrieben. Nachdem letzterer im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr und der damit einhergehenden Auflösung des Fernmeldebereichs 91 zum 31. März 2013 außer Dienst gestellt wurde,[2] liegt der Betrieb der Anlage nunmehr in der Zuständigkeit des neuaufgestellten Bataillons Elektronische Kampfführung 911 (EloKaBtl 911), der nördlichsten Dienststelle der Bundeswehr.[3] Zu den Nutzern zählt u. a. die Bundesstelle für Fernmeldestatistik (BFSt, Tarnbezeichnung für Liegenschaften der Abteilung Technische Aufklärung des Bundesnachrichtendienstes).
Als Bundeswehrstandort verfügt die Gemeinde darüber hinaus noch über ein Sanitätsmateriallager an der Bramstedtlunder Straße, welches zum Materialdepot Wilhelmshaven gehört. Entsprechend dem Stationierungskonzept 2011[4] sollte sich die Zahl der Dienstposten am Standort von bisher 80 auf dann nur noch 8 verringern. Das Sanitätsmateriallager sollte im ersten Quartal 2017 vollständig geschlossen werden.[5] Dann sollte, aufgrund von weniger als 15 verbliebenen Dienstposten, nicht mehr von einem Bundeswehrstandort gesprochen werden.
PolitikBearbeiten
GemeindevertretungBearbeiten
Seit 2008 hatte die Wählergemeinschaft WG alle neun Sitze in der Gemeindevertretung. Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 traten zwei Wählergemeinschaften an. Bei einer Wahlbeteiligung von 73,4 Prozent erreichte die AFB 31,1 Prozent und drei Sitze. Die A.W.B. erhielt 68,9 Prozent und sechs Sitze.[6]
WappenBearbeiten
Blasonierung: „Geteilt. Oben in Blau ein goldenes gleichschenkliges Dreieck, belegt mit zwei schräggekreuzten schwarzverkohlten Ästen und an der Spitze bedeckt mit dicken silbernen Wolken (rauchender Kohlenmeiler). Unten von Silber und Blau elfmal schräglinksgeteilt und drei goldene Pflugeisen in der Stellung 2 : 1.“[7]
WirtschaftBearbeiten
Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die Abwärme einer landwirtschaftlichen Biogasanlage versorgt das Sanitätsmateriallager der Bundeswehr mit Heizenergie.[8]
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2019 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Moin Moin und auf Wiedersehen Pressemitteilung des Kommandos Streitkräftebasis der Bundeswehr vom 25. März 2013, abgerufen am 9. Juli 2013.
- ↑ EloKaBtl 911 offizielle homepage der Bundeswehr, abgerufen am 9. Juli 2013.
- ↑ BMVg – Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland (Oktober 2011)
- ↑ BMVg – Stationierungskonzept 2011: Realisierung und Schließung von Liegenschaften
- ↑ Web-Redaktion: Ergebnisse der Gemeindewahl 2013 im Amt Südtondern. In: www.amt-suedtondern.de. Amt Südtondern, abgerufen am 22. Juni 2013.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Territoriale Wehrverwaltung der Bundeswehr: Verbindung hergestellt. (Memento vom 5. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) Mitteilung vom 1. März 2010, abgerufen am 23. August 2012.