Das Werkverzeichnis des Meisters von Meßkirch ist eine Bestandsübersicht des Œuvres eines namentlich unbekannten, mit dem Notnamen Meister von Meßkirch bezeichneten Renaissancekünstlers aus Süddeutschland. Die Liste orientiert sich an dem 1933 von dem Kunsthistoriker Heinrich Feurstein erstellten Werkverzeichnis und dem Katalog zur Großen Landesausstellung „Der Meister von Meßkirch – Katholische Pracht in der Reformationszeit“, vom 8. Dezember 2017 bis 2. April 2018 in Stuttgart.
Der Meister von Meßkirch war ein hauptsächlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts an der Oberen Donau tätiger Künstler, dessen Hauptwerk im Auftrag der in Meßkirch residierenden Grafen von Zimmern entstand. Durch Erbfolge und die besondere Beziehung Joseph von Laßbergs zum Haus Fürstenberg kamen bedeutende Teile des Werkes in die Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen. Von einem ihrer späteren Leiter, Heinrich Feurstein, stammt deshalb auch das erste systematische Werkverzeichnis.
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Stanley Baldwin (*3. August 1867 in Bewdley, Worcestershire; † 14. Dezember 1947 in Astley Hall bei Stourport-on-Severn) war einer der führenden konservativen Politiker im Großbritannien der Zwischenkriegszeit. In den Jahren von 1923 bis 1937 bekleidete er unter anderem dreimal das Amt des Premierministers.
Geboren in eine wohlhabende Familie, durchlief Baldwin eine Upperclass-Ausbildung in Harrow und Cambridge. Nach langen Jahren im Familienbetrieb kandidierte er 1908 erfolgreich bei einer Nachwahl für einen Sitz im Unterhaus. Dort verbrachte er eine Dekade als unbedeutender Hinterbänkler. 1917 erhielt er seinen ersten Regierungsposten in der Koalition aus Konservativen und Lloyd Georges liberaler Teilfraktion und wurde 1921 als President of the Board of Trade Mitglied des Kabinetts. Im Oktober 1922 war er maßgeblich daran beteiligt, beim Carlton Club-Treffen die Koalition zwischen Konservativen und Lloyd Georges Liberalen zu beenden. Danach wurde er Schatzkanzler in Bonar Laws konservativer Alleinregierung und avancierte nach Bonar Laws gesundheitsbedingtem Rücktritt zu dessen Nachfolger als Premierminister.
Nach seinem Rückzug ins Privatleben 1937 weithin als der meistgeachtete Politiker im Land angesehen, wurde Baldwin, beginnend 1940 mit dem Buch Guilty Men, maßgeblich für die Appeasement-Politik gegenüber den faschistischen Diktaturen verantwortlich gemacht. Auch für die nicht ausreichende Wiederaufrüstung in den 1930er-Jahren, die Großbritannien im Sommer 1940 an den Rand einer Niederlage brachte, gab man Baldwin die Hauptverantwortung. Erst in den 1960er-Jahren kam es zu einer ausgewogeneren Beurteilung Baldwins.
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Die Gewöhnliche Bodentrichterspinne oder Erdfinsterspinne (Coelotes terrestris) ist eine Spinne aus der Familie der Trichterspinnen (Agelenidae). Der Trivialname „Erdfinsterspinne“ rührt von der einst angenommenen Zugehörigkeit der Bodentrichterspinnen (Coelotes) mitsamt dieser Art zur Familie der Finsterspinnen (Amaurobiidae), die jedoch mittlerweile widerlegt ist.
Das Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Bodentrichterspinne erstreckt sich von Europa bis in die Türkei. Dort kommt sie in einem breiten Spektrum an Habitaten (Lebensräumen) vor, ist jedoch besonders in Wäldern verschiedener Art auffindbar und bewohnt dort den Bodenbereich. Dabei ist die Häufigkeit der Art von der Diversität des Waldbiotops sowie der Luftfeuchtigkeit abhängig. Letztere ist bei der Wahl des Lebensraumes vor allem deshalb relevant, da die Gewöhnliche Bodentrichterspinne eher hemihygrophil (feuchtigkeitsliebend) ist und deshalb zu trockene, aber auch zu feuchte Habitate meidet.
Die Gewöhnliche Bodentrichterspinne legt wie alle den Trichterspinnen angehörigen Arten ein für die Familie typisches und namensgebendes Trichternetz zum Fang von Beutetieren an, dessen Aufbau allerdings bei dieser Art variieren kann. Mithilfe des Fangnetzes erbeutet die Spinne ein großes Spektrum an anderen Wirbellosen, besonders jedoch Käfer. Das Weibchen zeigt ein verglichen mit anderen Spinnen hochentwickeltes Brutverhalten. Die Jungtiere verweilen noch einige Zeit im Netz und werden von ihrer Mutter gefüttert, ehe sie sich verselbstständigen.
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Die Aufbahrung der Märzgefallenen ist ein Gemälde des deutschen Malers Adolph Menzel aus dem Jahr 1848. Es zeigt eine Menschenmenge auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Die Figuren wohnen der Sargaufbahrung von Zivilisten bei, die während der Berliner Märzrevolution ums Leben kamen. Menzel persönlich hatte an der Zeremonie teilgenommen. Noch während des Ereignisses oder kurz danach begann er mit der Arbeit an ersten Vorstudien zum Gemälde. Die linke untere Ecke des Bildes ist nicht in Ölfarbe ausgeführt, weshalb es in der Forschung überwiegend als unvollendet gilt. Über die möglichen politischen oder ästhetischen Beweggründe des Malers dafür besteht unter Kunsthistorikern Uneinigkeit. Das Bild gehört zu der Gruppe der in Deutschland nur selten entstandenen Revolutionsgemälde. Menzel folgte mit seinem Bild nicht den Vorgaben der traditionellen Historienmalerei. Es wird von der Kunstkritik somit einerseits als „Historienmalerei der Gegenwart“ eingeordnet, andererseits wird die Einordnung als „Historienmalerei“ auch ganz zurückgewiesen. In der öffentlichen Wahrnehmung spielte die Aufbahrung der Märzgefallenen zunächst keine Rolle, da es im Künstleratelier des Malers verblieb. Kurz vor der Jahrhundertwende wurde es nach Zürich an eine Privatgalerie verkauft und ging erst 1902 in den Besitz der Hamburger Kunsthalle über, die es erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machte.
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