Ägyptische Hieroglyphen

altägyptische Schrift ab 3200 v. Chr. j. d

Die ägyptischen Hieroglyphen (altgriechisch ἱερός hierós, deutsch ‚heilig‘, γλυφή glyphḗ, deutsch ‚Eingeritztes‘) sind die Zeichen des ältesten bekannten ägyptischen Schriftsystems, das von etwa 3200 v. Chr. bis 394 n. Chr. im Alten Ägypten und in Nubien für die früh-, alt-, mittel- und neuägyptische Sprache sowie für das Traditionsägyptische (inklusive „ptolemäisches“ Ägyptisch) benutzt wurde.[1] Die ägyptischen Hieroglyphen hatten ursprünglich den Charakter einer reinen Bilderschrift. Im weiteren Verlauf kamen Konsonanten- und Sinnzeichen hinzu, so dass sich die Hieroglyphenschrift aus Lautzeichen (Phonogrammen), Bildzeichen (Ideogrammen) und Deutzeichen (Determinativen) zusammensetzt.

Ägyptische Hieroglyphen
Schrifttyp Hieroglyphen
Sprachen Frühägyptisch, Altägyptisch, Mittelägyptisch, Neuägyptisch, Traditionsägyptisch
Entstehung ca. 32. Jh. v. Chr.
Verwendungszeit ca. 27. Jh. v. Chr. bis 4. Jh. n. Chr. (als vollwertige Schrift)
Verwendet in Ägypten
Offiziell in Altes Ägypten
Abgeleitete vermutlich protosinaitische Schrift, meroitische Schrift
Unicodeblock U+13000–U+1342F
ISO 15924 Egyp
Die Bezeichnung „Hieroglyphen“ in Hieroglyphen

Y3n
nTr S43
Z3

Sesch-ni-medu-netjer
Sš-nj-mdw.w-nṯr
Schrift der Gottesworte

Mit ursprünglich etwa 700 und in der griechisch-römischen Zeit etwa 7000 Zeichen gehören die ägyptischen Hieroglyphen zu den umfangreicheren Schriftsystemen.[2] Von den vielen tausend Zeichen verwendet ein Schreiber der Ramessidenzeit nur höchstens um die 700.[3] Eine Reihenfolge ähnlich einem Alphabet existierte ursprünglich nicht. Erst in der Spätzeit wurden Einkonsonantenzeichen vermutlich in einer alphabetischen Reihenfolge angeordnet, die große Ähnlichkeiten mit den südsemitischen Alphabeten zeigt.[4]

Ptolemäischer Hieroglyphentext am Tempel von Kom Ombo
Rekonstruktion der Entwicklung des Schreibens. Mit der Hypothese, dass die sumerische Keilschrift der Ursprung vieler Schriftsysteme sei.[5]

Name

 
Unvollendete Hieroglyphen zeigen den Entstehungsprozess der Einritzungen mit Vorzeichnung und Ausführung, 5. Dynastie, um 2400 v. Chr.

Die Bezeichnung „Hieroglyphen“ ist die eingedeutschte Form des altgriechischen ἱερογλυφικὰ γράμματα hieroglyphikà grámmata, deutsch ‚heilige Schriftzeichen‘ oder ‚heilige Einkerbungen‘, das aus ἱερός hierós, deutsch ‚heilig‘ und γλύφω glýphō, deutsch ‚(in Stein) gravieren/ritzen‘, zusammengesetzt ist. Diese Bezeichnung ist die Übersetzung des ägyptischen zẖꜣ n.j mdw.w nṯr ‚Schrift der Gottesworte‘, das die göttliche Herkunft der Hieroglyphenschrift andeutet.

Geschichte

 
Dieses Bild ist ein gutes Beispiel für die starke Bildhaftigkeit, mit der Hieroglyphen oft geschrieben wurden.

Frühzeit und Entstehung

Nach der altägyptischen Überlieferung hat Thot, der Gott der Weisheit, die Hieroglyphen geschaffen. Die Ägypter nannten sie daher „Schrift der Gottesworte“.

Die Anfänge dieser Schrift lassen sich bis in die prädynastische Zeit zurückverfolgen. Die früher gewöhnlich zugunsten der Keilschrift entschiedene Frage, ob die sumerische Keilschrift oder die ägyptischen Hieroglyphen die früheste menschliche Schrift darstellen, muss wieder als offen gelten, seit die möglicherweise bislang ältesten bekannten Hieroglyphenfunde aus der Zeit um 3200 v. Chr. (Naqada III) in Abydos aus dem prädynastischen Fürstengrab U‑j zum Vorschein gekommen sind.[6] Die nach Meinung Günter Dreyers voll ausgebildeten Hieroglyphen befanden sich auf kleinen Täfelchen, die – an Gefäßen befestigt – vermutlich deren Herkunft bezeichneten. Einige der frühen Zeichen ähneln sumerischen Schriftzeichen. Daher ist eine Abhängigkeit nicht ganz auszuschließen, aber auch in umgekehrter Richtung möglich. Diese Fragen werden kontrovers diskutiert.[7]

Die Hieroglyphenschrift begann offenbar als Notationssystem für Abrechnungen und zur Überlieferung wichtiger Ereignisse. Sie wurde rasch mit den zu kommunizierenden Inhalten weiterentwickelt und tritt bereits in den ältesten Zeugnissen als fertiges System auf.

Verbreitung

Die ägyptischen Hieroglyphen wurden zunächst überwiegend in der Verwaltung, später für alle Belange in ganz Ägypten benutzt. Außerhalb Ägyptens wurde diese Schrift regelmäßig nur im nubischen Raum verwendet, zunächst zur Zeit der ägyptischen Herrschaft, später auch, als dieses Gebiet eigenständig war. Um 300 v. Chr. wurden die ägyptischen Hieroglyphen hier von einer eigenen Schrift der Nubier abgelöst, der meroitischen Schrift, deren einzelne Zeichen jedoch ihren Ursprung in den Hieroglyphen haben. Die althebräische Schrift des 9. bis 7. Jahrhunderts v. Chr. benutzte die hieratischen Zahlzeichen, war ansonsten aber ein von der phönizischen Schrift abgeleitetes Konsonantenalphabet. Mit den Staaten des Vorderen Orients wurde vorwiegend in akkadischer Keilschrift kommuniziert. Es ist anzunehmen, dass sich die Hieroglyphen wesentlich schlechter zur Wiedergabe fremder Begriffe oder Sprachen eigneten als die Keilschrift.

Wie groß der Anteil der Schriftkundigen an der Bevölkerung Ägyptens war, ist unklar, es dürfte sich nur um wenige Prozent gehandelt haben: Die Bezeichnung „Schreiber“ war lange synonym mit „Beamter“. Außerdem gab es in griechischer Zeit in den Städten nachweislich viele hauptberufliche Schreiber, die Urkunden für Analphabeten ausstellten.

Späte Tradition und Untergang

Von 323 bis 30 v. Chr. beherrschten die Ptolemäer (makedonische Griechen) und nach ihnen das römische und byzantinische Reich Ägypten, die Verwaltungssprache war deshalb Altgriechisch. Das Ägyptische wurde nur noch als Umgangssprache der eingesessenen Bevölkerung benutzt. Trotzdem wurde die Hieroglyphenschrift für sakrale Texte und das Demotische im Alltag verwendet. Die Kenntnis der Hieroglyphen wurde auf einen immer enger werdenden Kreis beschränkt, dennoch wurden ptolemäische Dekrete oft in Hieroglyphen geschrieben. So enthalten ptolemäische Dekrete die Bestimmung, dass sie „in Hieroglyphen, der Schrift der Briefe (d. h.: Demotisch) und in griechischer Sprache“ veröffentlicht werden sollten. Gleichzeitig wurden die Zeichen auf mehrere Tausend vervielfacht, ohne dass das Schriftsystem als solches geändert wurde.

In dieser Form begegneten interessierte Griechen und Römer dieser Schrift in der Spätantike. Sie übernahmen bruchstückhaft Anekdoten und Erklärungen für Lautwert und Bedeutung dieser geheimen Zeichen und gaben sie an ihre Landsleute weiter.

Mit der Einführung des Christentums gerieten die Hieroglyphen endgültig in Vergessenheit. Die letzte datierte Inschrift, das Graffito des Esmet-Achom, stammt von 394 n. Chr. Aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. stammt die Hieroglyphica des spätantiken Philosophs Horapollon, die eine Mischung aus richtigen und falschen Informationen zur Bedeutung der Hieroglyphen enthält, indem sie auch phonetische Zeichen als Logogramme auffasst und durch sachliche Übereinstimmungen zwischen Bild und Wort erklärt.

Entzifferung

In der islamischen Welt keimte das Interesse an den Hieroglyphen im 9. Jahrhundert wieder auf. So versuchte der irakische Gelehrte Ibn Wahschiyya im 9. oder 10. Jahrhundert eine Deutung mehrerer dutzend Zeichen und einiger Zeichengruppen, wobei er erkannte, dass die Schrift eine wesentliche phonetische Komponente hat, und einzelne Lautwerte korrekt zuwies.[8][9]

Während der Renaissance entstand auch in Europa ein Interesse an den Hieroglyphen. Aus den Hieroglyphen, die man für eine Bilderschrift hielt, entwickelte man eine eigene Bilderschrift, die Renaissance-Hieroglyphe. Die Angaben Horapollons führten noch die Bemühungen des deutschen Jesuiten und Universalgelehrten Athanasius Kircher und einiger anderer Gelehrten in die Irre. Kirchers Entzifferungsversuche wurden bald als falsch erkannt.

Entscheidende Fortschritte wurden durch den Stein von Rosetta möglich, der während Napoleons Ägyptenfeldzug bei Schanzarbeiten nahe der Stadt Rosetta gefunden wurde. Er enthält ein griechisch, hieroglyphisch-ägyptisch und demotisch geschriebenes Dekret aus der Ptolemäerzeit, wodurch er einen idealen Anknüpfpunkt für weitere Untersuchungen darstellte. 1802 gelang dem Schweden Johan David Åkerblad die Entzifferung einzelner demotischer Wörter auf dem Stein von Rosetta, 1814 erreichte der englische Physiker Thomas Young weitere Fortschritte beim Verständnis des demotischen Textes, außerdem erkannte er die Verwandtschaft des Demotischen mit den Hieroglyphen. Zwei Jahre später entdeckte er für viele hieratische Zeichen ihre hieroglyphischen Gegenstücke. Jean-François Champollion zeigte anhand der Kartuschen für Ptolemaios VIII., Kleopatra II. und Kleopatra III., dass auch die Hieroglyphen phonetische Zeichen besaßen.[10] Durch den Vergleich mit weiteren bekannten Königsnamen, besonders Namen römischer Kaiser, gewann Champollion die Lautwerte vieler Hieroglyphen. Auf diesen Entdeckungen aufbauend konnte Champollion durch den Vergleich ägyptischer Texte mit dem Koptischen zahlreiche weitere Zeichen entziffern und damit Grammatik und Wortschatz des Ägyptischen erschließen. 1822 hatte Champollion es geschafft, die Hieroglyphen im Wesentlichen zu entziffern. Allerdings ging Champollion davon aus, dass die phonetischen Zeichen jeweils nur für einen Konsonanten standen. Erst mit den von Richard Lepsius entdeckten Mehrkonsonantenzeichen und phonetischen Komplementen konnte das ägyptische Hieroglyphensystem vollständig entschlüsselt werden.[11][12]

Altägyptische Schriftsysteme

Je nach Schreibmaterialien und Verwendungszweck lassen sich verschiedene Schriften unterscheiden: zunächst die Hieroglyphen und eine kursive Variante, das Hieratische. Obwohl die Zeichen unterschiedliche Formen annahmen, blieb das Funktionsprinzip der Hieroglyphenschrift erhalten. Die viel jüngere demotische Schrift stammt wiederum von der hieratischen Schrift ab und hat nur noch wenig Ähnlichkeit mit den Hieroglyphen.

Hieroglyphen

Hieroglyphen sind eine auf die Verwendung an Tempel- und Grabwänden ausgerichtete Monumentalschrift. Das Schriftsystem enthält neben orthographischen Aspekten viele Eigenheiten, die sich ausschließlich mit der ornamentalen Wirkung, der Platzausnutzung oder magischen Sichtweisen erklären lassen. Wie einige besonders gut erhaltene Beispiele noch zeigen – so etwa die Inschriften in den Gräbern im Tal der Könige –, wurden die Hieroglyphen ursprünglich vielfach farbig geschrieben. Die Farbe entsprach teils der Naturfarbe des dargestellten Gegenstandes, teils war sie rein konventionell festgelegt. In Einzelfällen konnte allein die Farbe zwei ansonsten formgleiche Schriftzeichen unterscheiden. Dies gilt besonders für mehrere Hieroglyphen mit rundem Umriss.

Ägyptische Wörter werden auch innerhalb eines Textes durchaus variabel geschrieben. Die Hieroglyphenschrift ist trotz der starken Bildhaftigkeit, derer sich die Ägypter bewusst waren, kaum eine Bilderschrift.

Hieratische Schrift

 
Papyrus Prisse

Die hieratische Schrift ist ebenso alt wie die Hieroglyphenschrift. Sie ist eine kursive Variante der Hieroglyphenschrift, die zum Schreiben mit einer Binse auf Papyrus oder ähnlich geeignetem Material (wie Ostraka aus Kalkstein oder Ton) konzipiert war. Zunächst wurde sie auch für allgemeine Texte verwendet, religiöse Texte wurden im Mittleren Reich teilweise auf Papyrus in Hieroglyphen geschrieben; erst mit der Einführung des Demotischen als Alltagsschrift wurde sie auf die Niederschrift religiöser Texte beschränkt. Daher rührt auch ihr von Herodot überlieferter griechischer Name.

Das Hieratische bildet die gleichen Elemente wie die Hieroglyphen ab. Dadurch, dass sie schnell geschrieben wurden, flossen die Zeichen häufiger ineinander und abstrahierten im Laufe der Zeit immer stärker von den bildhaften Hieroglyphen; dennoch blieben die Prinzipien des Schriftsystems die gleichen. Die folgende Tabelle stellt einigen Hieroglyphen ihre hieratischen Entsprechungen gegenüber:

bei Wikipedia nur Darstellung in dieser Ausrichtung möglich
Hieroglyphen Hieratisch Zeichennummer
A1
  A1
D4
  D4
F4
  F4
N35
  N35
V31
  V31
Z2
  Z2

Kursivhieroglyphen

 
In Kursivhieroglyphen geschriebene Passage aus dem Totenbuch

Am Ende des Alten Reiches spaltete sich aus dem frühen Hieratisch eine Schriftform ab, die auf Särge und Papyri geschrieben wurde und sich im Gegensatz zum Hieratischen zwar an das Schreibmaterial anpasste, aber den hieroglyphischen Formen nahe blieb. Bis zur 20. Dynastie wurden religiöse Texte in dieser Schrift geschrieben, danach wurde sie weitgehend vom Hieratischen abgelöst.

Demotische Schrift

Um 650 v. Chr. wurde eine noch flüssigere und stärker von den Hieroglyphen abstrahierende Kursivschrift entwickelt, die demotische Schrift, auch Volksschrift genannt. Sie entstand als Kanzleischrift und wurde zur Gebrauchsschrift in Ägypten, bis sie im 4./5. Jahrhundert n. Chr. von der koptischen Schrift, einer um einige demotische Zeichen ergänzten Form der griechischen Schrift, abgelöst wurde. Auch wenn die demotische Schrift ihre Grundprinzipien mit den Hieroglyphen teilt, kann sie aufgrund größerer Abweichungen kaum noch als Subsystem der Hieroglyphen verstanden werden.

Die Hieroglyphenschrift

Schriftrichtung

 
Die Stele des Anchefenchons mit verschiedenen Schriftrichtungen.
Rechts oben: von links nach rechts
Links oben: von rechts nach links
Unten: von rechts nach links

Ursprünglich wurden die Hieroglyphen meist in Spalten (Kolumnen) von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben, aus graphischen Gründen konnte die Schreibrichtung jedoch variieren. In seltenen Fällen wurden Hieroglyphen als Bustrophedon geschrieben. Die Schriftrichtung ist sehr leicht festzustellen, da die Zeichen immer in Richtung Textanfang gewandt sind, also dem Leser „entgegenblicken“. Am deutlichsten wird dies bei der Darstellung von Tierformen oder Menschen. In einzelnen Fällen wie beispielsweise auf den Innenseiten von Särgen liegt jedoch eine retrograde Schrift vor, in der also die Zeichen gerade dem Textende zugewandt sind; dies gilt etwa für viele Totenbuchmanuskripte und könnte spezielle religiöse Gründe haben (Totenbuch als Texte aus einer „Gegenwelt“ o. Ä.).

Die Worttrennung wurde in der Regel nicht angegeben, jedoch lässt sich das Ende eines Wortes häufig an dem das Wort abschließenden Determinativ erkennen.

Funktionen der Schriftzeichen

Ägyptische Hieroglyphen können die Funktion von Phonogrammen, Ideogrammen oder Determinativen übernehmen. Die meisten Hieroglyphen können eine oder maximal zwei dieser Funktionen übernehmen, einzelne auch alle drei. Welche Funktion ein Zeichen hat, zeigt der Kontext, in vielen Fällen lassen sich die Verwendungen kaum abgrenzen. So ist das Zeichen
ra
Ideogramm in
ra
Z1
rꜥ(w) (Sonnengott) „Re“, in der vollständigeren Schreibung des gleichen Wortes als
r
a
ra
Z1
dient es nur als Determinativ; das Zeichen
pr
wird im Wort
pr
r
D54
pr(j) „herausgehen“ als Phonogramm pr aufgefasst, während es in
pr
Z1
pr(w) „Haus“ als Logogramm fungiert. Aufschluss darüber, ob und wie ein Zeichen gelesen werden kann, gibt im Allgemeinen die Zeichenliste der Egyptian Grammar von Alan Gardiner,[13] die jedoch nicht vollständig und in Einzelfällen überholt ist.
Glyphe Funktion Lesung Bedeutung
pr
in
pr
r
D54
Phonogramm pr (/p/+/r/) keine
pr
in
pr
Z1
Ideogramm pr(w) „Haus“
pr
in
a
t
pr
Determinativ – keine – {eine Behausung, Lokalität}

Phonogramme

Als Phonogramme werden solche Zeichen bezeichnet, die einen bestimmten Lautwert wiedergeben. Grundsätzlich gibt es wie im traditionellen Arabisch oder Hebräisch keine Zeichen für Vokale, sondern nur Zeichen für Konsonanten. Dabei verfügt das hieroglyphische Ägyptisch über Zeichen für einzelne Konsonanten (so genannte Einkonsonantenzeichen) und Zeichen für Folgen von Konsonanten (Mehrkonsonantenzeichen), wie zum Beispiel das Zweikonsonantenzeichen
wn
/w/+/n/ wn oder das Dreikonsonantenzeichen
Htp
/ḥ/+/t/+/p/ ḥtp. Für die Verwendung eines Mehrkonsonantenzeichens war es unerheblich, ob in der Aussprache des Wortes zwischen den Konsonanten ein Vokal vorhanden war oder nicht.[14]
Der Lautwert der Phonogramme hängt in vielen, aber nicht in allen Fällen, historisch mit dem gesprochenen Wort zusammen, das durch die jeweiligen Zeichen dargestellt wird: zum Beispiel steht
r
für den IPA-Lautwert /r/ (Transkription: r) und stellt einen Mund, ägyptisch
r
Z1
rꜣ dar. Ebenso steht
tp
für den Lautwert tp und stellt einen Kopf, ägyptisch
tp
Z1
tp[15] dar.

Einkonsonantenzeichen

Ein einfaches hieroglyphisches Alphabet wird in der modernen Wissenschaft mit gut zwei Dutzend Zeichen gebildet, die jeweils einen einzelnen Konsonanten wiedergeben, also eine Art „konsonantisches Alphabet“ darstellen.[16] Obwohl schon mit den Einkonsonantenzeichen die Wiedergabe des Ägyptischen möglich gewesen wäre, waren die Hieroglyphen aber nie eine reine Alphabetschrift. Die Einkonsonantenzeichen werden heute gerne zum Lernen der altägyptischen Sprache und zur Wiedergabe moderner Eigennamen verwendet, wobei hier die moderne wissenschaftliche Behelfsaussprache der Zeichen zugrunde gelegt wird, die in vielen Fällen nicht mit der ursprünglichen ägyptischen Lautung identisch ist. Aus wissenschaftshistorischen Gründen werden nämlich in der ägyptologischen Behelfsaussprache fünf bzw. sechs Konsonanten als Vokale ausgesprochen, obwohl sie in der klassischen ägyptischen Sprache Konsonanten bezeichnet hatten.

Einkonsonantenzeichen
Zeichen Nr. in der
Gardiner-Liste
Transkriptionen
(vgl. unten)
hochdeutsche
ägyptologische
Behelfsaussprachen
gängige
ägyptologische
Rufnamen
dargestelltes Objekt
A
G1 a wie in Land Alef ägyptischer Geier
i
M17 j () ie wie in sie
fallweise j wie in ja
Jod Schilfrohr
y
Z4 j () ie wie in sie Doppelstrich zwei Striche
ii
2× M17 y ie wie in sie Doppelschilfblatt zwei Schilfrohre
a

oder
D36
D36
[17]
D36
oder
2x D36
(ˁ) a wie in Hase
oder
d wie in du[17]
r wie in rufen[17]
Ajin oder d/r Arm
w
oder
W
G43 bzw. Z7 w u wie in Hut,
fallweise w wie in engl.: waw!
Waw Wachtelküken
bzw. Adaption der hieratischen Abkürzung
b
D58 b b wie in Band b Bein
p
Q3 p p wie in Hupe p Hocker oder Matte aus Schilf
f
I9 f f wie in Feld f Hornviper
m
G17 m m wie in Mutter m Eule
n
N35 n n wie in nein n gekräuseltes Wasser
r
D21 r r wie in rufen r Mund
h
O4 h h wie in Hose h Hof
H
V28 h wie in Hose h-mit-Punkt,
emphatisches h
Docht
x
Aa1 ch wie in Dach h-mit-Bogen Brunnenschacht
X
F32 ch wie in ich h-mit-Strich Tierbauch mit Schwanz
z
O34 z s wie in Sand Riegel-s Türriegel
s
S29 s ß wie in Fuß s gefalteter Stoff
S
N39 š sch wie in schießen Schin Teich
q
N29 q k wie in Kind Qāf,
emphatisches k
Abhang
k
V31 k k wie in Kind k Korb mit Henkel
g
W11 g g wie in gut g Krugständer
V33
V33 g (g2[18]) g wie in gut Leinensack
t
X1 t t wie in Tante t Brotlaib
T
V13 tsch wie in Quatsch tsch Strick
d
D46 d d wie in du d Hand
D
I10 dsch wie in Dschungel dsch Kobra

Mehrkonsonantenzeichen

Die meisten Mehrkonsonantenzeichen sind Zweikonsonantenzeichen, bspw.:
D2
ḥr,
D4
jr und
nw
nw.
Einige wenige Mehrkonsonantenzeichen können mehrere verschiedene Lautbestände darstellen, so zum Beispiel:
Ab
, das – je nach Wort – für ꜣb oder mr[19] stehen kann. Der gemeinte Lautbestand wird im Regelfall durch sogenannte Phonetische Komplemente vereindeutigt, die jedoch auch in eindeutigen Fällen gerne benutzt werden: so wird ꜣb gewöhnlich
Abb
ꜣb-b geschrieben, die Transkription lautet jedoch nur ꜣb; mr jedoch
mAbr
m-mr-r oder ästhetischer
Abm&r
mr-m-r, die Transkription lautet ebenfalls nur mr. Aber auch das unzweideutige
mn
mn wird fast immer
mn
n
mn-n (mn) geschrieben. Wird das mehrdeutige Mehrkonsonantenzeichen nicht durch solche Einkonsonantenzeichen vereindeutigt, ergibt sich die Lesung im Regelfall aus dem Kontext.
Zeichen für mehr als zwei Konsonanten sind in einigen Fällen schwer von den Logogrammen (siehe unten) abzugrenzen, zum Beispiel kommt das Zeichen
sxm
, das der Konsonantenfolge sḫm entspricht, nur in Wörtern vor, die mit den Begriffen „Macht“/„mächtig“/„mächtig werden“ (ägypt. sḫm) etymologisch zusammenhängen. Es kann daher ebenso gut als Logogramm aufgefasst werden.

Logogramme und Ideogramme

Ideogramme (Wortzeichen) stehen für ein bestimmtes Wort oder einen Wortstamm. Häufig wird auf die Funktion eines Zeichens als Logogramm/Ideogramm mittels eines sog. Ideogrammstrichs
Z1
explizit hingewiesen. Häufig, aber nicht immer besteht ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen dem abgebildeten Objekt und dem mit dem Logogramm bezeichneten Wort. So steht das Zeichen
pr
, das einen Hausgrundriss darstellt, in der Schreibung
pr
Z1
für „Haus“ (ägyptisch: prw) und das Zeichen
N5
, das die Sonne darstellt, in der Schreibung
N5
Z1
für das Wort für den Sonnengott, Re (rꜥw). Die Zahl der Wörter, die mit solchen Zeichen geschrieben wurden, ist jedoch gering, die Mehrzahl der Wörter wurden mit Phonogrammen geschrieben; dabei nimmt die logographische Schreibung vom Alten Reich an immer mehr ab und wird häufig durch phonetische Schreibungen mit Determinativ ersetzt. Der Logogrammstrich wird vor allem seit dem Neuen Reich im Hieratischen auch hinter Zeichen anderer Funktionen (insbesondere bei Determinativen) gesetzt.

Determinative

Da mit Hieroglyphen nur die Konsonanten, nicht die Vokale, bezeichnet wurden, ergaben sich viele Wörter unterschiedlicher Bedeutung, die gleich geschrieben wurden, da sie den gleichen Konsonantenbestand hatten. Das Determinativ verkörperte ursprünglich als ein bildhaft vereinigendes Schriftzeichen die ihm zugrunde liegenden Phonogramme. Erst später sollten die Determinative mit anderen allgemeinen Begriffen verbunden werden. So wurden den meisten Wörtern sogenannte Determinative (auch Klassifikatoren oder Deutzeichen) zugesetzt, die die Bedeutung näher erklären. So bedeutet die Hieroglyphe „Haus“ mit dem Konsonantenbestand pr ohne Determinativ das Wort „Haus“ (ägyptisch pr(w)), mit zwei laufenden Beinen als Determinativ bedeutet es „herausgehen“ (ägyptisch pr(j)). Auch Namen wurden determiniert, ebenso manche Pronomina. Königs- oder Götternamen wurden durch die Kartusche, einer Schleife um das Wort, hervorgehoben.

Die folgende Tabelle nennt einige Wörter, die alle den Konsonantenbestand wn aufweisen und nur durch ihre Determinative unterschieden werden können:[20]

Determinative
hieroglyphische
Schreibung
moderne
ägyptologische
Transkription
Wortbedeutung vom Determinativ
dargestelltes Objekt
Bedeutung des
Determinativs
wn
n
O31
wn öffnen Türflügel Tor/Tür/Pforte u. Ä.;
öffnen
wn
n
D54
wn(j) eilen Beinpaar Bewegung
wn
n
G37
wn Fehler; Schuld; Tadel Sperling, Spatz, o. Ä. schlecht, übel, unzureichend, u. Ä.;
Schlechtes, Übles, Unzureichendes
wn
n
D3
wn kahl (werden) Haarbüschel Haar, haarig;
Trauer, traurig

Dazu ist jedoch anzumerken, dass sich das System der Determinative im Verlauf der ägyptischen Sprachgeschichte erst im Mittleren Reich voll stabilisiert hatte, während das Ägyptische des Alten Reiches noch mehr spezielle oder ad hoc gebildete Determinative verwendete. Im Neuen Reich nahm der Gebrauch weniger, besonders generischer Determinative weiter zu; teilweise konnte ein Wort hier mit mehreren Determinativen gleichzeitig geschrieben werden.

Weitere Beispiele für Determinative sind:

Frau, weiblich Kind Mann König Kraft erfordernd Bewegung Dinge aus Holz
B1
A17
A1
A42
D40
D54
M3

Phonetische Determinative

Gelegentlich wurden Determinative und die vorangehenden Phonogramme offenbar als Einheit empfunden, so dass Determinative in seltenen Fällen zusammen mit Phonogrammen in andere Wörter gleichen Lautbestandes verschleppt wurden, so beispielsweise
E8
, das aus
ibE8
jb „Bock“ stammte, im Wort
ibE8mwA2
jb(j) „durstig sein“. Aus solchen Schreibungen konnten auch neue Phonogramme entstehen, wie
M5
, das aus
X1
r
M5
tr „Zeit“ stammte, unter anderem in die Partikel
X1
r
M5
tr verschleppt und schließlich zu einem selbstständigen Phonogramm tr wurde. Als eine Art „phonetisches Ideogramm“ wurde das Logogramm
niwt
in
niwt
t Z1
nˀ.t[21] „Stadt“ zum Beispiel in
HHnn
t
niwt
Z1
oder
Hniwt
t Z1
G38
[22] ḥn.t (möglicherweise daher ḥnˀ.t zu lesen) „Pelikan“ verwendet.

Kalligraphische Besonderheiten

Anordnung

In hieroglyphischen Inschriften wurden die Zeichen meist nicht einfach aneinandergereiht, sondern zu rechteckigen Gruppen zusammengefasst. So wurde das Wort sḥtp.n=f „er stellte zufrieden“ im Mittleren Reich folgendermaßen geschrieben:

sHtp
t p
A2n
f

Dies wird von oben nach unten und von links nach rechts in folgender Reihenfolge gelesen:

1 2 5 6
3 4 7
Manche Zeichen wurden vertauscht, damit es zu keiner Lücke kam; in anderen Fällen wurden zwei Zeichen vertauscht, um den Platz optimal auszunutzen und keine irritierenden Lücken entstehen zu lassen:
s H a
statt
saH
. Insbesondere lassen Zeichen mit einem freien Raum hinter sich das ihnen folgende Zeichen vor sich treten:
HAt
N21
statt des sehr seltenen
AHt
N21
ꜣḥ.t „Acker“. Aus Ehrfurcht wurden bestimmte Wörter in der Schrift stets vorangestellt:
N5N28
I9
Ḫꜥj=f-RꜥChafre“, wo das Zeichen
N5
, das für den Sonnengott Re steht, vorangestellt ist, obwohl es in der gesprochenen Form erst am Ende des Namens stand.

Unterdrückung und Verstümmelung von Zeichen

Vor allem in religiösen Texten wurden Hieroglyphen, die Lebewesen darstellen, oft weggelassen oder verstümmelt,[23] vergleiche
Hq
r
in den Pyramidentexten (Pyr. § 382 b) statt sonstigem
Hq
r
A2
ḥqr „hungern“. Oft wurde von Menschen nur der Oberkörper mit Kopf geschrieben, Tiere wurden dagegen gerne durchgestrichen; eine weitere Möglichkeit bestand darin, Determinative, die ein Lebewesen darstellten, durch ein Ersatzzeichen, meist
Z5
, das später im Hieratischen für alle schwer zu zeichnenden Determinative eintrat, zu ersetzen.

Gruppenschrift

Als Gruppenschrift oder Syllabische Schreibung bezeichnet man eine besondere Verwendung der Hieroglyphen, die sich ansatzweise schon im Alten Reich findet, in vollem Umfang aber erst im Neuen Reich speziell für Fremdwörter und einzelne ägyptische Wörter verwendet wurde. Im Gegensatz zu der normalen Verwendung der Hieroglyphen deuten Gruppenschreibungen nach der Interpretation einiger Wissenschaftler Vokale an. Dabei stellen Gruppen von ein bis drei Hieroglyphen eine ganze Silbe dar, wobei diese Silbengruppen teilweise aus Ein- und Zweikonsonantenzeichen, teilweise aus ein- oder zweikonsonantigen Wörtern (wie j „oh“ für „ˀa“ o. Ä.) bestehen. Inwieweit die Gruppenschreibungen eindeutige vokalische Lesungen ermöglicht, ist nicht ganz geklärt. W. Schenkel und W. Helck[24] vertreten beispielsweise die Theorie, dass nur die Vokale i und u, aber nicht a eindeutig wiedergegeben werden konnten. Ein Beispiel ist die hieroglyphische Schreibung des Namens der kretischen Stadt Amnissos:
iA2D37
n
y
SAA
Würde man die Hieroglyphen entsprechend ihrem normalen Lautwert lesen, erhielte man jmnyšꜣ, nach der allgemein anerkannten Forschungsmeinung steht dies in der Gruppenschreibung für die Konsonantenfolge ˀ-m-n-š; nach Schenkel und Helck lässt sich diese Lesung zu ˀ(a)-m(a)-ni-š(a) präzisieren. Auch wenn in Fällen wie diesem die Annahme einer eindeutigen Wiedergabe der Vokale plausibel erscheint, ermöglicht die Materialmenge bislang keine eindeutige Entscheidung. Die Schreibung fremder Wörter mit Gruppenschrift hat Parallelen in anderen Schriftsystemen; so gibt es im Japanischen zur Notation von Wörtern aus fremden Sprachen ein spezielles Syllabar (Katakana).

Zahlzeichen

Die historische Schreibpraxis

Schriftmedien

Die Ägypter verwendeten als Schriftmedien Stein, Ton und Rollen aus Papyrus, Leder und Leinen, die sie gelegentlich kunstvoll mit kolorierten Bildern versahen. Die Werkzeuge des Schreibers waren:

  • ein meist hölzernes Etui mit mehreren Schreibröhren, die am Ende entweder flachgehämmert oder schräg geschnitten waren,
  • eine Platte als Unterlage und zum Glätten des Papyrus,
  • ein Vorrat an schwarzer Tinte (aus Rußpulver, als Bindemittel wird Gummi arabicum verwendet),
  • und einer mit roter Tinte für Titel, Überschriften und Kapitelanfänge (siehe Rubrum), nicht jedoch für Götternamen (aus Zinnoberpulver, einer Quecksilber-Schwefel-Verbindung oder aus Bleioxid),
  • ein Fässchen für Wasser, mit dem die Tinte angerührt wird sowie
  • ein Messer zum Schneiden des Papyrus.

Der längste erhaltene Papyrus misst 40 Meter. Leder wurde vorwiegend für Texte von großer Bedeutung verwendet.

Der Beruf des Schreibers

Die Kenntnis des Schreibens war mit Sicherheit eine der Grundvoraussetzungen für alle Arten einer Laufbahn im Staat. Es gab auch keine eigene Bezeichnung für den Beamten – „sesch“ heißt sowohl „Schreiber“ als auch „Beamter“. Über das Schulsystem ist überraschend wenig bekannt. Für das Alte Reich wird das Famulussystem angenommen: Schüler lernten das Schreiben bei den Eltern oder wurden einem anderen Schreibkundigen unterstellt, der die Schüler zunächst für Hilfsarbeiten benutzte und ihnen dabei auch das Schreiben beibrachte.[25] Ab dem Mittleren Reich gibt es vereinzelte Belege für Schulen, die aus dem Neuen Reich gut bezeugt sind. Die Ausbildung zum Schreiber begann mit einer der Kursivschriften (Hieratisch, später Demotisch). Die Hieroglyphen wurden später gelernt und aufgrund ihrer Eigenschaft als Monumentalschrift nicht von jedem Schreiber beherrscht. Die Schrift wurde hauptsächlich durch Diktate und Abschreibübungen, die in einigen Fällen erhalten sind, gelehrt, faule Schüler wurden durch Züchtigungen und Gefängnisstrafen diszipliniert.

Aus dem Mittleren Reich stammt das Buch Kemit, das anscheinend speziell für den Schulunterricht geschrieben wurde. Die Lehre des Cheti beschreibt die Vorzüge des Schreiberberufes und zählt die Nachteile anderer, meist handwerklicher und landwirtschaftlicher Berufe auf.

Aussprache

Da die Hieroglyphenschrift zu einer Sprache gehört, deren Abkömmling, die koptische Sprache, spätestens seit dem 20. Jahrhundert mit Verdrängung des Koptischen als Verkehrssprache durch das Arabische ausgestorben ist (die koptische Kirche verwendet allerdings nach wie vor teilweise die koptische Sprache zu kultischen Zwecken) und in der Hieroglyphenschrift keine Vokale notiert werden, ist die Rekonstruktion der ägyptischen Wörter und die Transkription hieroglyphischer Namen und Wörter in moderne Alphabete nicht eindeutig. So kommen die recht verschiedenen Schreibweisen des gleichen Namens zustande, wie zum Beispiel Nofretete im Deutschen und Nefertiti im Englischen für ägyptisch Nfr.t-jy.tj. Neben dem Koptischen und den hieroglyphischen Schreibungen selbst geben die strittigen afroasiatischen Lautkorrespondenzen und Nebenüberlieferungen wie griechische und keilschriftliche Umschreibungen Hinweise auf die Aussprache ägyptischer Namen und Wörter. Das aus diesen Überlieferungen resultierende Urkoptisch, eine Sprache mit hieroglyphischem Konsonantenbestand und rekonstruierten Vokalen, wurde in verschiedenen Filmen (meist mit zweifelhaften Ergebnissen) aufgegriffen, unter anderem für den Film Die Mumie oder die Serie Stargate.

Ägyptologen behelfen sich bei der Aussprache des Ägyptischen dadurch, dass im transkribierten Text zwischen vielen Konsonanten ein e eingefügt wird und einige Konsonanten als Vokale gesprochen werden ( und als a, w als w oder u, j und y als i). Das ist die Regel, aber nicht ohne Ausnahme; so werden zum Beispiel Königs- und Gottesnamen auch nach überlieferten griechischen oder koptischen Schreibungen ausgesprochen, wie etwa „Amun“ statt „Imenu“ für ägyptisch Jmn.w. Im Einzelnen haben sich an den einzelnen Universitäten unterschiedliche Konventionen ausgebildet, wie ägyptologische Transliteration hilfsweise auszusprechen ist. So findet sich das Wort nfrt (Femininum von nfr: „schön“) sowohl als neferet ausgesprochen (so vielfach in Deutschland) wie auch als nefret (andernorts in Deutschland) oder als nefert (so unter anderem an russischen Universitäten). Es gibt auch systematische Differenzen bezüglich der Länge oder Kürze der es und des Wortakzents.

Darstellung von Hieroglyphen auf Computersystemen

Hieroglyphen sind im Unicodeblock Ägyptische Hieroglyphen (U+13000–U+1342F) codiert, der beispielsweise durch den ab Windows 10 mitgelieferten Font Segoe UI Historic abgedeckt wird.

Außerdem existiert eine ganze Reihe von hieroglyphischen Textverarbeitungsprogrammen, die ein System zur Kodierung der Hieroglyphen mittels einfacher ASCII-Zeichen benutzen, das gleichzeitig die komplizierte Anordnung der Hieroglyphen abbildet. Die einzelnen Hieroglyphen werden dabei entweder anhand der Nummern der Gardiner-Liste oder ihrer Lautwerte kodiert. Diese Methode wird nach ihrer Publikation[26] Manuel-de-Codage-Format, kurz MdC, genannt. Ein Beispiel für die Codierung einer hieroglyphischen Inschrift bietet der folgende (von rechts nach links zu lesende) Auszug aus einer Stele aus dem Louvre (Paris):

sw-di-Htp:t*p i-mn:n:ra*Z1 sw-t:Z1*Z1*Z1 nTr ir:st*A40
i-n:p*w nb:tA:Dsr O10 Hr:tp R19 t:O49 nTr-nTr
Hr:Z1 R2 z:n:Z2 Szp:p:D40 z:n:nw*D19:N18 pr:r:t*D54
 
Stele aus dem Louvre
swdiHtp
t p
imn
n
ra Z1
swt
Z1 Z1 Z1
nTrir
st A40

in
p w
nb
tA
Dsr
O10Hr
tp
R19t
O49
nTrnTr

Hr
Z1
R2z
n
Z2
Szp
p
D40
z
n
nw D19
N18
pr
r
t D54

Um ein originalgetreues Abbild der Anordnung der Hieroglyphen zu erzeugen, müssen komplexe Hieroglyphensatzprogramme neben den überlappungsfreien Anordnungen auch eine Funktion anbieten, Hieroglyphen zu spiegeln, ihre Größe stufenlos zu verändern und einzelne Zeichen teilweise oder ganz übereinander anzuordnen (vgl. die Zeichenfolge unten rechts im Bild, die hier nicht umgesetzt werden konnte).

Zur Wiedergabe und zum Satz von Hieroglyphen auf dem Computer wurde eine Reihe von Programmen entwickelt. Zu diesen zählen SignWriter, WinGlyph, MacScribe, InScribe, Glyphotext und WikiHiero.

Transkription

Bei der Übersetzung hieroglyphischer Texte wird häufig auch eine Umschrift in ägyptologischer Transkription angefertigt, in der die hieroglyphische Schreibung in die entsprechenden Laute umgesetzt wird. Sinn der Transkription ist es, sich anhand eines typographisch einfacheren Schriftsystems über die Lesung des hieroglyphischen Textes zu verständigen. Da die ägyptologischen Transkriptionssysteme nur Laute und Wortstrukturmerkmale – und insbesondere keine Determinative – wiedergeben, ist dieser Vorgang nur in die eine Richtung eindeutig. Das heißt, hieroglyphische Repräsentationen lassen sich aus einem Text in ägyptologischer Transkription nicht mehr rückgewinnen, wenngleich Vorschläge zur eindeutigen Wiedergabe der Hieroglyphen entsprechend dem bei der Keilschrift angewandten System gemacht wurden.[27] Für die Umschrift werden verschiedene Systeme verwendet, die sich allerdings nicht grundlegend, sondern lediglich in der visuellen Ausgestaltung der Transkriptionszeichen unterscheiden. Beispielsweise wird der Laut, der durch die Hieroglyphe
T
wiedergegeben wird (meist als IPA /tš/ gedeutet), je nach Transkriptionssystem entweder (so seit der „Berliner Schule“ Adolf Ermans) oder neuerdings von einem Teil der Wissenschaftler č (so insbesondere die „Tübinger Schule“ Wolfgang Schenkels) transkribiert. Im Internet und für Zeichenbelegungen von Fonts ist die Kodierung der Umschrift nach „Manuel de Codage“ üblich.
Transkriptionssysteme wichtiger ägyptologischer Werke
Transkriptions-
varianten
Peust
Phono-
logy
[28]
Allen
Middle
Egyptian
Loprieno
Ancient
Egyptian
Hannig
GHWb.;
Wikipedia
Edel
Altägy.
Gr.
Erman
& Grapow
Wb.
Malaise
& Winand
Gr.
Gardiner
Egyptian
Gr.
Schenkel
Tübing.
Einf.
Leiden
Unified
Translit.
[29]
korrespondierendes
Einkonsonanten-
zeichen
Manuel
de Codage
ʾ ( ) sog. Sekundäres Alef
( )
A
A
ỉ ~ j j j j j j
i
i
ỉ ~ j ~ (j) ~ i̯ j j j j j Endungskonsonant
schwacher Verben
j ~ y ~ ï ï j j ~ y j (n. a.)[30] j y y ï ï
y
y
j ~ y y y j ~ y y j j j y y y
ii
i*i
( )
a
a
w
w
oder
W
w
w ~ (w) ~ u̯ (?) w(?) w(?) w(?) w(?) w(?) w(?) w(?) Endungskonsonant
schwacher Verben
b
b
b
p
p
p
f
f
f
m
m
m
n
n
n
r
r
r
l verschieden l
h
h
h
H
H
x
x
X
X
s ~ z z z z s (z) z s s s s z
z
z
ś ~ s s s s s s ś ś s (ś) ś s
s
s
š
S
S
ḳ ~ q q q q q q q
q
q
k
k
k
g
g
g
t
t
t
ṯ ~ č č
T
T
d ~ ṭ d d d d d d d d d
d
d
ḏ ~ č̣ č̣
D
D

Neben den phonetischen Umschriftzeichen enthalten die meisten Transkriptionssysteme auch sogenannte Strukturzeichen, die Morpheme voneinander abgrenzen, um die morphologische Struktur der Wörter zu verdeutlichen. So wird von bestimmten Forschern die altägyptische Verbform jnsbtnsn „diejenigen, die sie verschlungen haben“[31] als j.nsb.t.n=sn transkribiert, um die verschiedenen Präfixe und Suffixe zu kennzeichnen. Die Verwendung der Strukturzeichen ist noch weniger einheitlich als die phonetischen Transkriptionen – neben völlig strukturzeichenlosen Systemen, wie dem, das unter anderem in Elmar Edels Altägyptischer Grammatik (Rom 1955/64) Verwendung fand, gibt es Systeme mit bis zu fünf Strukturzeichen (Wolfgang Schenkel[32]). Auch einzelne Zeichen werden nicht einheitlich benutzt; so dient der einfache Punkt („.“) in der Umschrift der Berliner Schule zur Trennung der Suffixpronomina, in einigen jüngeren Systemen dagegen zur Markierung der nominalen Feminin-Endung. Während James P. Allen ein Präfix j bestimmter Verbformen mit einem einfachen Punkt abtrennt, hat Wolfgang Schenkel hierfür den Doppelpunkt („:“) vorgeschlagen.

Hieratische Texte werden vor der Transkription in Umschrift häufig erst in Hieroglyphen überführt (Transliteration) und so veröffentlicht, damit die Identifizierung der Schriftzeichen mit entsprechenden Hieroglyphen verdeutlicht werden kann. Die Identifizierung der kursiven Schriftzeichen ist nur durch Spezialisten durchführbar und nicht von allen mit der Hieroglyphenschrift Vertrauten einfach nachzuvollziehen. Demotische Texte hingegen werden, weil der Abstand zu den Hieroglyphen zu groß ist, üblicherweise nicht erst transliteriert, sondern direkt in Umschrift transkribiert.

Die Bedeutungen der Bezeichnungen „Transkription“ und „Transliteration“ sind nicht international konsistent; insbesondere werden im englischen Sprachgebrauch die Bezeichnungen „Transcription“ und „Transliteration“ andersherum verwendet.[33]

Darstellung von Transkriptionszeichen auf Computersystemen

Sämtliche für die ägyptologischen Transkriptionen verwendete Zeichen sind im internationalen Zeichenkodierungs-Standard Unicode enthalten. Zuletzt wurde im März 2019 das ägyptologische Jod in den Unicode-Standard aufgenommen (Unicodeblock Lateinisch, erweitert-D).[34] Es sind allerdings nicht alle Zeichen in allen Fonts vorhanden, sodass sich u. U. die Benutzung spezieller Fonts wie New Athena Unicode[35] empfiehlt.

In Transkriptionen sind nur die Kleinbuchstaben üblich; Unicode enthält jedoch für alle diese Buchstaben auch Großbuchstaben-Varianten, die beispielsweise in Überschriften verwendet werden können.

Wegen der Bedeutung der Ägyptologie in der Populärwissenschaft wurden die üblichen Umschriftzeichen bei der 2018 erfolgten Überarbeitung der deutschen Tastaturbelegungs-Norm DIN 2137 berücksichtigt. Somit können diese Zeichen mit der deutschen Standard-Tastaturbelegung E1 eingegeben werden.

Sonderbuchstaben und Zeichen für ägyptologische Transkriptionen[36]
Zeichen Unicode (ggf. Kleinbuchstabe) ggf. Unicode
Großbuchstabe  (a)
Tastatureingabe mit Belegung E1
ꜣ / ( )  (d) U+A723 latin small letter egyptological alef U+A722   (Alt Gr+k) – b/B
ʾ ( )  (b) U+02BE modifier letter right half ring  (c)   (Alt Gr+f) – h
ꞽ / (  /  ) U+A7BD latin small letter glottal i U+A7BC   (Alt Gr+k) – i/I
 (b) i – U+032F combining inverted breve below iAlt Gr+r2k  (e)
ï / Ï U+00EF latin small letter i with diaeresis U+00CF   (Alt Gr+z) – i/I
ꜥ / ( ) U+A725 latin small letter egyptological ain U+A724   (Alt Gr+k) – c/C
 (b) u – U+032F combining inverted breve below uAlt Gr+r2k  (e)
ḥ / U+1E25 latin small letter h with dot below U+1E24   (Alt Gr+ö) – h/H
ḫ / U+1E2B latin small letter h with breve below U+1E2A   (Alt Gr+u) – h/H
ẖ / U+1E96 latin small letter h with line below H – U+0331 combining
 macron below
ẖ:   (Alt Gr+h) – h
H̱: H  
h̭ /  (f) h – U+032D combining circumflex accent below H – U+032D h/HDezimalcode 0813
ś / Ś U+015B latin small letter s with acute U+015A  s/S
š / Š U+0161 latin small letter s with caron U+0160   (Alt Gr+t) – s/S
ḳ / U+1E33 latin small letter k with dot below U+1E32   (Alt Gr+ö) – k/K
č / Č U+010D latin small letter c with caron U+010C   (Alt Gr+t) – c/C
ṯ / U+1E6F latin small letter t with line below U+1E6E   (Alt Gr+h) – t/T
ṭ / U+1E6D latin small letter t with dot below U+1E6C   (Alt Gr+ö) – t/T
ṱ /  (g) U+1E71 latin small letter t with circumflex below U+1E70   (Alt Gr+t) –  t/T
č̣ / Č̣  (b) U+010D latin small letter c with caron
 – U+0323 combining dot below
U+010C – U+0323  c/C  
ḏ / U+1E0F latin small letter d with line below U+1E0D   (Alt Gr+h) – d/D
U+2E17 double oblique hyphen   (Alt Gr+k) – =
U+27E8 mathematical left angle bracket  (h)   (Alt Gr+f) – 8
U+27E9 mathematical right angle bracket  (h)   (Alt Gr+f) – 9
U+2E22 top left half bracket   (Alt Gr+k) – [
U+2E23 top right half bracket   (Alt Gr+k) – ]
(a) 
Sofern hier ein Einzelzeichen tabelliert ist, ist der Unicode-Name identisch zum Kleinbuchstaben nach Ersetzung von „small“ durch „capital“.
(b) 
Nur von einzelnen Autoren verwendet; in populärwissenschaftlichen Texten unüblich.
(c) 
Ersatzdarstellung, da in der speziellen Gestaltung nicht in Unicode enthalten.
(d) 
Als Ersatzdarstellung wird oft die Ziffer 3 verwendet.
(e) 
Die „invertierte Breve unterhalb“ ist in der Tastaturbelegung E1 als Lautschriftzeichen enthalten.
(f) 
Nur von einzelnen Autoren und nur zur Transkription der demotischen Schrift verwendet. Nicht in die Tastaturbelegung E1 aufgenommen, da nicht für Hieroglyphen-Transkription verwendet.
(g) 
Nur von einzelnen Autoren und nur zur Transkription der demotischen Schrift verwendet. (In der Tastaturbelegung E1 für Tshivenda enthalten.)
(h) 
Dies sind trotz ihres Namens die auch in Texten zu verwendenden Winkelklammern, da die ursprünglich dafür in Unicode vorgesehenen Zeichen U+2329/U+232A deprecated sind.[37]

Ersatzdarstellungen für das ägyptologische Jod

Da das erst im März 2019 zu Unicode hinzugefügte ägyptologische Jod in vielen Fonts noch nicht umgesetzt ist, wurden und werden dafür verschiedene Workarounds genutzt:

Unicode-Bezeichnung Großbuchstabe Kleinbuchstabe Kleinbuchstabe alternativ
right half ring above  (a) — U+0049 U+0357 — U+0069 U+0357 ı͗ — U+0131 U+0357 [38]
i with hook above [39] — U+1EC8 — U+1EC9
cyrillic psili pneumata — U+0049 U+0486 — U+0069 U+0486
superscript comma — U+0049 U+0313 — U+0069 U+0313
(a) 
unterstützt u. a. von den Fonts Junicode und New Athena Unicode.[35]

Darstellungen mit Nicht-Unicode-Fonts

Da erst seit 2019 alle für ägyptologische Transliterationen erforderliche Zeichen in Unicode zur Verfügung stehen, sind für zahlreiche wissenschaftliche Projekte weiterhin Nicht-Unicode-Fonts in Verwendung, die die benötigten Zeichen auf anderen Codepunkten enthalten als durch Unicode standardisiert. Neben allerlei privaten Fonts sind in der Wissenschaft insbesondere die TrueType-Fonts „Transliteration“[40] des CCER und „Trlit_CG Times“[41] weit verbreitet, in denen das Transkriptionssystem des Wörterbuchs der Aegyptischen Sprache von Erman und Grapow und von Alan Gardiners Egyptian Grammar weitestgehend genau auf die Tastaturbelegung des Manuel de Codage (siehe oben) abgebildet wird. Einen Zeichensatz des Ägyptologen Friedrich Junge, mit dem alle gängigen Transkriptionssysteme wiedergegeben werden können, der aber hinsichtlich der Tastaturbelegung vom Manuel de Codage abweicht, stellt die Zeitschrift Lingua Aegyptia zur Verfügung (Umschrift_TTn).[42]

Literatur

(chronologisch sortiert)

Einführungen
Entzifferung
  • Lesley Adkins, Roy Adkins: Der Code der Pharaonen. Lübbe, Bergisch Gladbach 2002, ISBN 3-7857-2043-2.
  • Markus Messling: Champollions Hieroglyphen, Philologie und Weltaneignung. Kadmos, Berlin 2012, ISBN 978-3-86599-161-4.
Grammatiken mit Zeichenlisten
  • Adolf Erman: Neuaegyptische Grammatik. 2. völlig umgestaltete Auflage. Engelmann, Leipzig 1933, (Umfassende Darstellung der Eigenheiten der neuägyptischen Schreibungen: §§ 8–42).
  • Herbert W. Fairman: An Introduction to the Study of Ptolemaic Signs and their Values. In: Le Bulletin de l’Institut français d’archéologie orientale. Nr. 43, 1945, ISSN 0255-0962, S. 51–138.
  • Alan Gardiner: Egyptian Grammar. Being an introduction to the study of hieroglyphs. Third edition, revised. Oxford University Press, London 1957, (Zuerst: Clarendon Press, Oxford 1927), (Enthält die ausführlichste Version der Gardiner-Liste, der Standard-Hieroglyphenliste, sowie eine umfangreiche Darstellung des Schriftsystems).
  • Elmar Edel: Altägyptische Grammatik (= Analecta Orientalia, commentationes scientificae de rebus Orientis antiqui. Band 34/ 39). Pontificium Institutum Biblicum, Rom 1955–1964, (Bietet in §§ 24–102 eine sehr umfangreiche Darstellung der Schreibregeln und der Prinzipien der Hieroglyphen), (Dazu erschienen: Register der Zitate. Bearbeitet von Rolf Gundlach. Pontificium Institutum Biblicum, Rom 1967).
  • Jochem Kahl: Das System der ägyptischen Hieroglyphenschrift in der 0.–3. Dynastie. Harrassowitz, Wiesbaden 1994, ISBN 3-447-03499-8, (= Göttinger Orientforschungen. Reihe 4: Ägypten. 29, ISSN 0340-6342), (Zugleich: Dissertation, Universität Tübingen, 1992).
  • James P. Allen: Middle Egyptian. An Introduction to the Language and Culture of Hieroglyphs. 3. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2014, ISBN 978-1-107-66328-2 (Lehrgrammatik mit Übungstexten, geht auch ausführlich auf den kulturellen Kontext der Texte ein).
  • Pierre Grandet, Bernard Mathieu: Cours d'égyptien hiéroglyphique. Nouvelle édition revue et augmentée, Khéops, Paris 2003, ISBN 2-9504368-2-X.
  • Friedrich Junge: Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen. 3. verbesserte Auflage. Harrassowitz, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-447-05718-9, (Zu den Schreibmaterialien, der Transkription und Transliteration §§ 0.3 + 0.4; zu den Eigenheiten der neuägyptischen Schreibungen § 1).
  • Daniel A. Werning: Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache. Propädeutikum mit Zeichen- und Vokabellektionen, Übungen und Übungshinweisen. 3. verbindliche Ausgabe, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 2015. doi:10.20386/HUB-42129 (online, Version 2018).
Zeichenlisten
Sonstiges
  • Christian Leitz: Die Tempelinschriften der griechisch-römischen Zeit. 3. verbesserte und aktualisierte Auflage. Lit, Münster 2009, ISBN 978-3-8258-7340-0, (= Quellentexte zur ägyptischen Religion. Band 1), (= Einführungen und Quellentexte zur Ägyptologie. Band 2). (Mit Verweisen auf ältere Verzeichnisse der ptolemäischen Hieroglyphen); (Volltext als PDF; 230 KB).
  • Siegfried Schott: Hieroglyphen. Untersuchungen zum Ursprung der Schrift (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 24). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden), Mainz 1950.

Dokumentationen

  • Vom Schreiben und Denken – Die Saga der Schrift (1/3) Der Anfang. Originaltitel: L'odysée de l'écriture – Les origines. TV-Dokumentationsreihe von David Sington, F 2020; deutsche Synchronfassung: Arte 2020 (Auf: youtube.com); mitwirkend: Yasmin El Shazly (Ägyptologin), Lydia Wilson (Historikerin), Brody Neuenschwander (Kalligraph), Irving Finkel (Assyrologe), Günter Dreyer (Ägyptologe), Orly Goldwasser (Ägyptologin), Yongsheng Chen (Philologe), Pierre Tallet (Ägyptologe), Ahmad Al-Jaliad (Philologe) u. a.
Commons: Ägyptische Hieroglyphen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jan Assmann: Stein und Zeit: Mensch und Gesellschaft im Alten Ägypten. Fink, München 2003, ISBN 3-7705-2681-3. S. 80.
  2. Wesentlich geringer wird die Zahl der ptolemäischen Zeichen von Leitz, 2004 angesetzt.
  3. Carsten Peust: Hieroglyphisch – Wort für Wort. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 1997, ISBN 3-89416-317-8, Seite 15.
  4. Jochem Kahl: Von h bis q. Indizien für eine „alphabetische“ Reihenfolge einkonsonantiger Lautwerte in spätzeitlichen Papyri. In: Göttinger Miszellen. (GM) Band 122, Göttingen 1991, S. 33–47, ISSN 0344-385X.
  5. Geoffrey Barraclough, Norman Stone: The Times Atlas of World History. Hammond Incorporated, Maplewood, New Jersey 1989, ISBN 978-0-7230-0304-5, S. 53. (The Times atlas of world history. Auf: archive.org)
  6. Günter Dreyer: Umm el-Qaab I, Das prädynastische Königsgrab U-j und seine frühen Schriftzeugnisse. von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2486-3.
  7. Francis Amadeus Karl Breyer: Die Schriftzeugnisse des Prädynastischen Königsgrabes U-j in Umm el-Qaab: Versuch einer Neuinterpretation. In: The Journal of Egyptian Archaeology. Nr. 88, 2002, S. 53–65.
  8. Aḥmad ibn ʻAlī Ibn Waḥshīyah: Ancient Alphabets and Hieroglyphic Characters Explained. (Original: Šauq al-mustahām fī maʻrifat rumūz al-aqlām). Herausgegeben und übersetzt von Joseph Hammer-Purgstall. London, 1806, S. 43–51 (archive.org, archive.org)
  9. Arabic Study of Ancient Egypt (Memento vom 3. Februar 2014 im Internet Archive)
  10. Simon Singh: Geheime Botschaften. Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet. dtv 2005, S. 247–265.
  11. Nadine Gola, Heinz-Josef Thissen: Entzifferung und Systematisierung der Hieroglyphen. lepsius online, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2014; abgerufen am 16. Dezember 2018.
  12. Richard Lepsius: Lettre à M. Rosellini sur l’alphabet hiéroglyphique. Rom 1837.
  13. A. Gardiner: Egyptian Grammar: Being an introduction to the study of hieroglyphs. Oxford 1927.
  14. Zu möglichen Ausnahmen vergleiche: Wolfgang Schenkel: Rebus-, Buchstabiersilben- und Konsonantenschrift. In: Göttinger Miszellen. Band 52, Göttingen 1981, S. 83–95.
  15. Daniel A. Werning befürwortet die Lesung dp: The Sound Values of the Signs Gardiner D1 (Head) and T8 (Dagger) (PDF; 682 kB), In: Lingua Aegyptia. Nr. 12, 2004, S. 183–203.
  16. laut Erik Hornung: Einführung in die Ägyptologie. Stand ; Methoden ; Aufgaben. 7., unveränderte Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-23641-1, S. 22f.
  17. a b c Vom Alten Reich über das Mittlere Reich bis zur zweiten Zwischenzeit; vgl. Alexandra von Lieven: Kryptographie im Alten und Mittleren Reich. In: Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das so genannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (unter anderem), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5. S. 32.
  18. Wolfgang Schenkel: Glottalisierte Verschlusslaute, glottaler Verschlusslaut und ein pharyngaler Reibelaut im Koptischen, Rückschlüsse aus den ägyptisch-koptischen Lehnwörtern und Ortsnamen im Ägyptisch-Arabischen. In: Lingua Aegyptia. Nr. 10, Göttingen 2002, S. 1–57, besonders S. 32 ff. ISSN 0942-5659 (online)
  19. mḥr nach Joachim Friedrich Quack: Zum Lautwert von Gardiner Sign-List U 23. In: Lingua Aegyptia. Nr. 11, Göttingen 2003, S. 113–116. ISSN 0946-8641
  20. Daniel A. Werning: §8, Funktion von Klassifikatoren. (Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache) Humboldt-Universität zu Berlin, 14. Mai 2018.
  21. So die Lesung bei E. Edel: Altägyptische Grammatik. S. 605. Vgl. aber: njw.t bei A. Gardiner: Egyptian Grammar. Oxford 1927, S. 498 und in Anlehnung daran Hannig: Handwörterbuch. S. 414.
  22. Die zitierten Schreibungen für „Pelikan“ stammen aus den Pyramidentexten, § 278 b, bzw. dem Papyrus Ebers (Notiz (Memento vom 15. Mai 2012 im Internet Archive))
  23. P. Lacau: Suppressions et modifications de signes dans les textes funéraires. In: Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde. Leipzig 1914, Nr. 51, S. 1 ff. (Nachdruck: Biblio, Osnabrück 1975), ISSN 0044-216X.
  24. Wolfgang Helck: Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 5). 2. Auflage, Harrassowitz, Wiesbaden 1971, S. 505–575, ISBN 3-447-01298-6.
  25. H. Brunner: Schule. In: Lexikon der Ägyptologie. Harrassowitz, Wiesbaden 1984, Spalte 741–743, ISBN 3-447-02489-5.
  26. Jan Buurman, Nicolas Grimal unter anderem: Inventaire des signes hiéroglyphiques en vue de leur saisie informatique: manuel de codage des textes hiéroglyphiques en vue de leur saisie sur ordinateur (= Informatique et Egyptology. Band 2). De Boccard, Paris 1988.
  27. E. Edel: Altägyptische Grammatik. § 103; Wolfgang Schenkel: Aus der Arbeit an einer Konkordanz zu den altägyptischen Sargtexten (= Göttinger Orientforschungen. 4. Reihe. Band 12). Harrassowitz, Wiesbaden 1983, ISBN 3-447-02335-X.
  28. Carsten Peust: Egyptian phonology: an introduction to the phonology of a dead language (= Monographien zur ägyptischen Sprache. Band 2). Peust & Gutschmidt, Göttingen 1999, ISBN 3-933043-02-6, doi:10.11588/diglit.1167.
  29. 13th International Congress of Egyptologists: The Leiden Unified Transliteration. Auf: www.iae-egyptology.org/. zuletzt abgerufen am 13. November 2024.
  30. Im Altägyptischen wird 𓏮 / 𓏭 nur als Dual-Klassifikator benutzt (vgl. E. Edel: Altägyptische Grammatik).
  31. belegt in: Pyramidentexte, § 98 c
  32. Wolfgang Schenkel: Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift. Tübingen 1997, § 2.2 c
  33. Humboldt-Universität zu Berlin/ Daniel A. Werning: §3 Das hieroglyphisch-ägyptische Alphabet und „Einkonsonantenzeichen“. − Digitale Einführung in die hieroglyphisch-ägyptische Schrift und Sprache. Auf: wikis.hu-berlin.de Version vom 9. Juli 2019, letzter Zugriff: 7. Juli 2023.
  34. Unicode 12.0.0. Auf: unicode.org; abgerufen am 25. Oktober 2020.
  35. a b New Athena Unicode, v5.007. In: apagreekkeys.org. 8. Dezember 2019, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  36. Daniel A. Werning: Egyptological Transliteration in Unicode. (PDF) Humboldt-Universität zu Berlin, 9. Dezember 2019, abgerufen am 13. November 2020.
  37. Unicode 13.0 Character Code Charts – Miscellaneous Technical. (PDF) In: The Unicode Standard 13.0. Unicode Technical Committee, 10. März 2020, abgerufen am 13. November 2020.
  38. Glossing Ancient Languages contributors, “Unicode,” In: Daniel A. Werning: Glossing Ancient Languages. (Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin, 6. Juli 2018).
  39. Siehe IFAO: Polices de caractères. Auf: ifao.egnet.net; abgerufen am 25. Oktober 2020.
  40. Lingua Aegyptia – Style Sheet. transliteration. auf: gwdg.de; abgerufen am 25. Oktober 2020.
  41. Trlit_CG Times font. Auf: wepwawet.nl; abgerufen am 25. Oktober 2020.
  42. Lingua Aegyptia – Style Sheet. Umschrift TTn. auf: gwdg.de; abgerufen am 25. Oktober 2020.