Harry Merkel (Rennfahrer)

deutscher Rennfahrer

Harry Erich Merkel (* 10. Januar 1918 in Taucha, Sachsen; † 11. Februar 1995 in Killarney Vale, Australien) war ein deutscher Automobilrennfahrer, Kraftfahrzeughändler und Konstrukteur.

Harry Merkel 1954 im Porsche Spyder Rometsch

Karriere Bearbeiten

Merkel war unter anderem mit einem BMW-Eigenbau von Willi Krakau zum Großen Preis von Deutschland 1952 auf dem Nürburgring gemeldet.[1] Zur Rennteilnahme kam es jedoch nicht.[2] Merkel betätigte sich hauptsächlich als Sportwagenfahrer und startete unter anderem viermal mit einem Porsche 356 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Sein bestes Ergebnis erzielte er nach damaliger Wertung 1962 mit Platz 20 in der Gesamtwertung und Platz 5. der GT-Wagen bis 1,6 Liter Hubraum. Seine Partner waren Frank Kalkuhl und Hans-Otto Kraft. Das Team fuhr 36 Runden bzw. 821,2 km in 7:33:29 Stunden.[3]

Ende der 1950er-Jahre modifizierte Harry Merkel einen Rometsch Spyder, der auf dem Porsche 356 basierte. Das Fahrzeug erhielt eine zweite Tür, wurde neu lackiert und anschließend verkauft. Erst 2009 wurde die Spyderversion von Merkel in einer Lagerhalle in Hockenheim wiederentdeckt und ist nun restauriert im Automobilmuseum Prototyp in Hamburg zu sehen.[4]

Der ehemalige Sportfahrer und Autohändler Harry Merkel war auch einer der damaligen Spitzenreiter im Kadett-Tuning. 1962 konstruierte er in seiner Werkstatt in Hamburg in einjähriger Entwicklungszeit einen Formel-3-Rennwagen. Der Gitterrohrrahmen und die Karosserie waren eine komplette Eigenkonstruktion. Achsen, Lenkung und das hinter dem Heckmotor platzierte Vierganggetriebe übernahm er vom BMW 700 Sport.[5] Der Wagen war 1963 zunächst mit einem Motor von Moto Pinelli ausgerüstet. 1964 erhielt er einen Opel-Kadett-S-Motor, der durch eine veränderte Verdichtung, einen Rennauspuff und eine sogenannte schärfere Nockenwelle, durch die die Ventile länger geöffnet bleiben, 80 PS bei 7200/min leistete. Der nur 400 kg schwere Monoposto soll nach damaligen Aussagen eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreicht haben. Die Formelserie wurde unter der Bezeichnung Merkel Panther 3 bekannt und war auf zahlreichen Rennstrecken in Europa zu sehen.[6]

Statistik Bearbeiten

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1953 Adolf Vianden Porsche 356 Vereinigte Staaten  SEB Italien  MIM Frankreich  LEM Belgien  SPA Deutschland  NÜR Vereinigtes Konigreich  RTT Mexiko  CAP
DNF
1954 Harry Merkel Porsche 550 Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  SEB Italien  MIM Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  RTT Mexiko  CAP
DNF
1955 Porsche 356 Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  SEB Italien  MIM Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  RTT Italien  TAR
64
1957 Harry Merkel Porsche 356 Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  SEB Italien  MIM Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Schweden  KRI Venezuela  CAR
42
1962 Harry Merkel Porsche 356 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  MAI Italien  TAR Deutschland  BER Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Frankreich  TAV Italien  CCA Vereinigtes Konigreich  RTT Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
20
1963 Harry Merkel Porsche 356 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Belgien  SPA Italien  MAI Deutschland  NÜR Italien  CON Deutschland  ROS Frankreich  LEM Italien  MON Deutschland  WIS Frankreich  TAV Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Italien  MON Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI
37

Weblinks Bearbeiten

Commons: Harry Merkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Auto Course Grand Prix Archive@1@2Vorlage:Toter Link/www.autocoursegpa.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  2. [https:dergrandprixinsider.wordpress.com/2009/02/01/samstag-14/ Der Grand-Prix-Insider]. Abgerufen am 11. Februar 2023.
  3. Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-389880-903-0, S. 206.
  4. Prototyp Hamburg (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive)
  5. Foto Rahmen des Merkel Formel 3
  6. Website Historie Opel Kadett