Speerwurf

Leichtathletikdisziplin
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Speerwurf ist eine Disziplin der Leichtathletik, bei der ein Speer nach einem Anlauf möglichst weit zu werfen ist. Dafür stehen im Wettkampf drei bis sechs Versuche zur Verfügung.

Eric Lemming, dreimaliger Olympiasieger, gilt als Erfinder der modernen Speerwurftechnik.
Warten auf freie Bahn vor dem Anlauf
Auguste Hargus (1927)

Die besten Speerwerfer erreichen bei den Männern über 90 Meter (Weltrekord: 98,48 m), bei den Frauen etwa 70 Meter (Weltrekord: 72,28 m). In den 1980er Jahren waren andere Speere üblich als in der Gegenwart, mit denen sich weitaus höhere Weiten erzielen ließen (Weltrekorde: 104,80 m bei den Männern, 80,00 m bei den Frauen). Aus Sicherheitsgründen wurden jedoch 1986 (bei den Männern) und 1999 (bei den Frauen) die Normen für die Beschaffenheit der Speere verändert (Verlagerung des Schwerpunktes), sodass diese weniger weit flogen.

Der Speerwurf war schon Bestandteil der Olympischen Spiele der Antike und kam in der Neuzeit erstmals 1906 als „Freistil-Speerwurf“ ins Programm der Olympischen Zwischenspiele. Der heute übliche Speerwurf ist seit 1908 Bestandteil der Olympischen Spiele für Männer und seit 1932 für Frauen. Zusätzlich wurde bei den Olympischen Spielen 1912 beidhändiger Speerwurf ausgetragen.

Geschichte Bearbeiten

 
Eine Szene mit Speerwerfern und anderen Pentathleten. Ursprünglich auf einer panathenäischen Amphore aus dem antiken Griechenland gefunden, um 525 v. Chr. – Britisches Museum.

Der Speer ist die älteste Jagdwaffe der Menschheit. Wann zum ersten Mal eine bearbeitete Steinspitze an einem zur Jagd benutzten Stock befestigt wurde, verliert sich ebenso im Dunkel der Urgeschichte wie die erste Gelegenheit, bei der dieses Werkzeug auch zum sportlichen Kräftemessen verwendet wurde. Die ältesten vollständig erhaltenen Funde sind die Schöninger Speere aus dem Paläolithikum, deren Alter auf 270.000 bis 400.000 Jahre geschätzt wird.

Nach der griechischen Mythologie war bereits Herakles ein ausgezeichneter Speerwerfer. Der verzauberte, von Zwergen geschmiedete Speer des nordischen Gottes Odin heißt Gungnir. Bei den Olympischen Spielen der Antike 708 v. Chr. soll es erstmals als Disziplin des Fünfkampfs auf dem olympischen Programm gestanden haben. Der Speer wurde allerdings in den Teildisziplinen Weit- und Zielwurf mit Hilfe einer Schleuder, der sogenannten Ankyle, geworfen. Das war eine Schnur, die mehrmals um den Speer gewunden und am Ende zu einer Schlinge gebunden wurde, in die der Werfer zwei Finger einführte. Beim Wurf wickelte sie sich ab und gab dem Speer einen Drall und somit eine ruhigere Luftfahrt. Tatsächlich haben moderne Versuche ergeben, dass ungeübte Speerwerfer mit dieser Technik größere Weiten erzielen können als ohne Wurfschlinge.

Im 18. Jahrhundert erfreute es sich in Skandinavien wieder großer Beliebtheit. Besonders für die Finnen wurde der Speer und damit der Speerwurf zum nationalen Symbol der Unabhängigkeit.

In seiner bis heute nahezu unveränderten Form (dem Weitwurf) kehrte der Speerwurf 1906 in Athen (Männer) bzw. 1932 in Los Angeles (Frauen) ins olympische Programm zurück.

In Deutschland wurde der Speerwurf erst bekannt, nachdem es der Erfinder der modernen Speerwurftechnik, Eric Lemming im Mai 1906 beim Schwedenmeeting des SC Komet vorführte. Den ersten deutschen Rekord stellte im gleichen Jahr der Berliner Ernst Mallwitz mit 37,70 m auf (Weltbestleistung zu dieser Zeit: Eric Lemming aus Schweden, 53,90 m).

Dominierten bei den Herren lange Zeit skandinavische Werfer die Wettkämpfe, war das Bild bei den Damen weniger homogen. Seit den 1970er und 1980er Jahren schoben sich immer öfter Athleten aus dem Ostblock an die Weltspitze. Wie in allen olympischen Sportarten waren dabei Sportler aus der DDR überproportional vertreten. Bei einem hochklassig besetzten internationalen Sportfest 1984 in Berlin übertraf Uwe Hohn aus Potsdam mit 104,80 m erstmals die 100-Meter-Marke so deutlich, dass die IAAF das Reglement änderte und den Schwerpunkt des Speers verlagerte. Die damit verbundene Verkürzung der Weiten war aus Sicherheitsgründen notwendig geworden – die Stadien wurden zu klein. Hohns Speer blieb nicht weit entfernt von den parallel durchgeführten Sprungwettbewerben und der Laufbahn stecken. 1988 stellte Petra Felke aus Jena mit exakt 80,00 m ebenfalls einen ewigen Weltrekord auf. 1999 verordnete die IAAF auch den Damen einen veränderten Speer.

Bedeutende Athleten und Weiterentwicklung Bearbeiten

 
links:
 Frauen-
 Speer
rechts:
 Männer-
 Speer

Männer Bearbeiten

  • Mauritz Mexmontan (FIN) warf mit 30,58 m den ersten registrierten Rekord der Neuzeit. Allerdings war der Speer leichter als 750 g.
  • Eric Lemming (SWE) stellte 1899 mit 49,32 m den ersten offiziellen Rekord auf und dominierte ca. 15 Jahre die Entwicklung. Seine 62,32 m von 1912 hatten bis 1919 Bestand.
  • Franklin Held (USA) sorgte mit seinem Aluminium-Hohlspeer in den 1950er Jahren für Rekordweiten in Serie – und für technische Reglementierungen. 1953 warf er mit 80,41 m als Erster über die 80-Meter-Marke weit.
  • Mit 91,72 m durchbrach der Norweger Terje Pedersen 1964 die 90-Meter-Marke.

Doch so greifbar die 100-Meter-Marke auch zu sein schien – erst ab den 1970er Jahren tasteten sich die weltbesten Werfer mit Standardweiten deutlich über 90 Meter langsam an sie heran. 1973 warf der Deutsche Klaus Wolfermann 94,08 m. Sportler wie der Finne Seppo Räty, Steve Backley (GBR), Jan Železný (damals noch TCH) wetteiferten in den 80ern mit den Deutschen Klaus Tafelmeier (BRD), Uwe Hohn und Detlef Michel (DDR) um die besten Weiten. Letzterer wurde 1983 mit „nur“ 89,48 m Weltmeister.

  • Uwe Hohn schockierte schließlich 1984 die Konkurrenz. Fassungslos starrten Zuschauer und Offizielle beim Olympischen Tag in Berlin auf die Anzeigetafel, die 04,80 m zeigte – sie war nur für zweistellige Weiten konzipiert. Die Funktionäre beschlossen danach eine Verlagerung des Speerschwerpunkts nach vorn. Die neue Regelung trat 1986 in Kraft.
  • Klaus Tafelmeier (BRD) erzielte im September 1986 den ersten Weltrekord mit dem neuen Gerät: 85,74 m, konnte sich aber nur wenige Monate lang darüber freuen.
  • Mit 87,66 m stellte Jan Železný im Mai 1987 einen neuen Rekord mit den neuen Speeren auf. Der Tscheche – mit je drei Olympiasiegen und WM-Titeln erfolgreichster Speerwerfer der Geschichte – schraubte die Rekordmarke bis 1996 kontinuierlich auf den noch heute gültigen Wert von 98,48 m. Ihm immer auf den Fersen blieben bis Ende der 1990er die Altmeister Räty und Backley.

Frauen Bearbeiten

  • Der erste überlieferte Rekord bei den Frauen stammt von der Tschechin Božena Šrámková aus dem Jahr 1922. Sie beförderte das 600 g leichte Gerät auf eine Weite von 25,01 m.
  • 1928 warf Guschi Hargus 38,39 m, im Vorjahr verbesserte sie bereits als 18-Jährige bei den internationalen Frauenwettkämpfen in Berlin die von der Polin Lonta aufgestellte Weltbestleistung im Speerwurf und wurde die jüngste Weltrekordlerin, und begründete eine lange Tradition erfolgreicher deutscher Werferinnen, Ihr folgten u. a. Ellen Braumüller, die 1930 als erste über die 40-Meter-Marke schaffte (40,27 m) und Annelie Steinheuer (47,24 m).
  • Die nächsten beiden Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten eine erdrückende Dominanz sowjetischer Athletinnen. Natalja Smirnizkaja übertraf 1949 Steinheuers Rekord von 1942 um mehr als 6 m und eroberte deutlich die 50-Meter-Marke: 53,41 m.
  • In den Folgejahren trieben fast ausschließlich sowjetische Werferinnen den Rekord Richtung 60 Meter. Mit 62,40 m war es schließlich Jelena Gortschakowa, die 1964 diese Marke durchbrach.
  • Ruth Fuchs aus der DDR führte in den 1970er die deutsche Tradition fort und bestimmte rund ein Jahrzehnt lang die Weltspitze mit. Zweimal hintereinander verbesserte sie den Weltrekord. Dazwischen lagen acht Jahre. Trotzdem war es ihr nicht vergönnt, die nächste Schallmauer zu durchbrechen. Mit 69,96 m im Jahr 1980 verfehlte sie diese um ganze 4 cm. Noch im gleichen Jahr warf Tatjana Birjulina den Speer auf 70,08 m und verbuchte wieder einmal einen historischen Rekord für die Sowjetunion.
  • Doch schon stand Fuchs’ würdige Nachfolgerin für die DDR am Start. Der Kampf zwischen Petra Felke und der Finnin Tiina Lillak um die Weltspitze bestimmte die 1980er Jahre. Die Britin Fatima Whitbread, Weltmeisterin von 1987, griff ebenfalls ein. Felke nahm mit 75,40 m 1985 mit einem gewaltigen 5-Meter-Schritt auf Birjulinas Marke zunächst die Zwischenhürde, nahm 1987 mit 78,90 m Maß und setzte mit passgenauen 80,00 m 1988 einen Wert, der bisher nie wieder erreicht wurde. Mit dem Olympiasieg von 1988 krönte sie ihre Karriere (Weite: 74,68 m).
  • Seit den 1990er Jahren führte an der Norwegerin Trine Hattestad kein Weg vorbei. Die Weltmeisterin von 1993 und 1997 musste 1996 trotzdem der Finnin Heli Rantanen den Olympiasieg überlassen und sich mit Bronze begnügen. Die Deutschen Silke Renk und Karen Forkel traten zunächst die Nachfolge von Petra Felke an und gewannen neben anderen internationalen Medaillen bei den Olympischen Spielen 1992 Gold bzw. Bronze, konnten aber auf Dauer ebenso wenig mit der überragenden Norwegerin mithalten wie später Steffi Nerius und Tanja Damaske.
  • 1999 verordnete der Internationale Leichtathletikverband auch den Frauen einen veränderten Speer und rückte damit Felkes Rekord in nahezu unerreichbare Ferne. Die Doppelweltmeisterin Osleidys Menéndez (Kuba) bestimmte seit ihrem Weltrekord von 71,54 m im Jahr 2001 bis 2005 die Szene, als sie diesen bei den Weltmeisterschaften auf 71,70 m verbessern konnte. Nach ihren Europarekorden 2005 und 2007 schien die Deutsche Christina Obergföll die nächste dominante Werferin werden zu können, wurde allerdings schon bei den Weltmeisterschaften 2007 von der Tschechin Barbora Špotáková geschlagen, die 2008 nicht nur den Olympiasieg schaffte, sondern sich zunächst den Europarekord mit 71,42 m und schließlich auch den Weltrekord mit 72,28 m holte.

Weitere Weltrekordentwicklung Bearbeiten

Nach dem Rekordwurf von Uwe Hohn wurde der Speer verändert, um die schnell wachsenden Weiten zu reduzieren, die aufgrund neuer Materialien und verbesserter Flugeigenschaften eintraten. Die Änderungen waren umstritten, da sie die Vergleichbarkeit der Rekordentwicklung unmöglich machen und zumindest bei den Männern nach wenigen Jahren bereits wieder Weiten in den gleichen Größenordnungen erreicht wurden.

Im Jahr 1992 warf der Brite Steve Backley mit dem „neuen“ Speer wieder über 91 Meter. Der tschechische Ausnahmeathlet Jan Železný, der schon zu Hohns Zeiten zur Weltspitze zählte, verbesserte den Weltrekord seit 1993 in Serie bis zum noch immer aktuellen Rekord von 98,48 m im Jahr 1996. Bei den Frauen haben fünf Athletinnen mit dem neuen Gerät weiter als 70 Meter geworfen, die erste war die Kubanerin Osleidys Menéndez 2001 mit 71,54 m, danach Christina Obergföll, die aktuelle Weltrekordlerin Barbora Špotáková mit 72,28 m, die Russin Marija Abakumowa und die Polin Maria Andrejczyk.

Technik und Regelwerk Bearbeiten

 
Technik beim Abwurf

Der Speerwurf ist eine der technisch anspruchsvollsten Disziplinen. Im Gegensatz zu anderen Wurfdisziplinen ist ein kurzer Anlauf gestattet, aus dem heraus die Phasen des Schwungholens und Abwurfs miteinander synchronisiert werden.

Der Speer ist ein schlanker, sich nach beiden Enden verjüngender Stab aus Holz, Metall, Carbon oder Kombinationen daraus. Bei den Herren ist der Speer 260 bis 270 cm lang und wiegt 800 g, bei den Damen ist er 220 bis 230 cm lang und wiegt 600 g. Alle Speere haben eine 25 bis 30 cm lange Metallspitze. In der Mitte, an der Griffstelle, befindet sich eine textile Umwicklung, einschließlich derer der Durchmesser nicht mehr als 3 cm bei den Herren und 2,5 cm bei den Damen beträgt. Die im Jugend- und Seniorenbereich verwendeten Speere sind leichter und dementsprechend auch kürzer.

Der Wurfbereich ist ein Kreissektor mit 29° Öffnungswinkel und einer Länge von 95 Meter. Er wird an der Abwurfstelle durch eine 4 Meter lange bogenförmigen Abwurflinie begrenzt, die vom Werfer nicht berührt oder überschritten werden darf. Der Anlauf darf für einen gültigen Wurf erst verlassen werden, wenn der Speer den Boden im Sektor berührt hat.

Der Speer muss laut Reglement in der Mitte gefasst werden und die Spitze muss beim Abwurf in Wurfrichtung zeigen. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigte in den 1950er Jahren der Spanier Félix Erausquin mit einer Drehtechnik, die Weiten bis zu 100 Meter ermöglichte. Er muss mit dem Kopf zuerst und innerhalb des Sektors auftreffen, braucht aber nicht stecken zu bleiben. Gemessen wird von der Stelle des ersten Abdrucks bis zur Innenkante der Abwurflinie.

Alle Werfer absolvieren im Wettkampf zunächst drei Würfe. Die acht Besten haben drei weitere Versuche und ermitteln die vorderen Plätze unter sich.

Griffarten Bearbeiten

Es gibt mehrere Griffarten. Als Gemeinsamkeit haben diese leicht verschiedenen Griffarten, dass zwei Finger den Griff am hinteren Ende umschließen und für den Kontakt während des Wurfes sorgen. Die am häufigsten angewandte Griffart ist der Daumen-Zeigefinger-Griff. Hier liegen der Daumen und der Zeigefinger hinter der textilen Wicklung des Speers. Alle anderen Finger liegen auf der Bindung. Zum Zeitpunkt des Wurfes kann es durch die Verwendung dieser Griffart leichter zu einem seitlichen Ausweichen des Speers kommen. Weitere Griffarten sind der Daumen-Mittelfinger-Griff und der Zangengriff. Im Gegensatz zum Daumen-Zeigefinger-Griff wird hier die Wicklung des Speeres mit dem Daumen und Mittelfinger hintergriffen. Der Zeigefinger stabilisiert den Speer, indem dieser leicht gestreckt unterhalb der Wicklung anliegt. Beim Zangengriff bilden der Zeige- und Mittelfinger die Kontaktstelle zum Griff. Hier dient der Daumen zur Stabilisierung seitlich auf dem Griff.

Um den Kontakt zwischen Fingern und Wicklung zu verbessern, ist die Nutzung von Harz oder Magnesia erlaubt.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es neben dem gewöhnlichen ein Freistil-Speerwerfen, bei dem das Greifen des Speeres in der Mitte nicht obligatorisch war und ein Greifen am Ende des Speers zu teilweise größeren Weiten führte. Freistil-Speerwurf war 1908 bei den Olympischen Spielen eine eigene Disziplin, 1906 bei den Olympischen Zwischenspielen gar die einzige Disziplin.

Am Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts wurde bei Wettbewerben ein beidhändiges Werfen verlangt, wobei der Speer jeweils sowohl mit dem stärkeren als auch mit dem schwächeren Arm geworfen wurde und die besten Ergebnisse der Würfe beider Arme zusammengerechnet wurden. 1912 war beidhändiges Speerwerfen eine eigene Disziplin bei den Olympischen Spielen.

Anlauf und Speerrücknahme Bearbeiten

Der Anlauf ist ein Steigerungslauf. Um die Wurfauslage vorzubereiten, wird die Speerposition während des Anlaufs verändert; zunächst wird der Speer locker oberhalb des Kopfes getragen. Dann wird der Speer vor den letzten fünf Schritten nach oben-hinten geführt, um eine möglichst große Verwringung des Körpers zu erzielen.

Diesen Vorgang (i. d. R. über zwei bis vier Schritte) bezeichnet man als Speerrücknahme. Hier gibt es zwei übliche Verfahren: die finnische (bogenförmig von oben-vorne über unten nach oben-hinten) und die schwedische Rücknahme (geradlinige Zurückführung neben dem Kopf).

Die letzten drei Schritte (Impulsschritt und Stemmschritt – links–rechts–links beim Rechtswerfer) sind dabei sehr bedeutend und bilden die Grundlage für gute Bogenspannung und kraftvollen Abwurf.

Physik des Speerwurfs Bearbeiten

Die Flugbahn und damit die Wurfweite eines Speeres beim Speerwerfen nach dem Loslassen beschreibt die klassische Physik. Dabei spielen hauptsächlich drei Effekte eine Rolle:

Schwerkraft

Unter Vernachlässigung des Luftwiderstandes beschreibt der Speer eine Parabel als Flugbahn mit maximaler Weite bei einem Abschusswinkel von genau 45°. Da sich der Abwurfpunkt etwas höher befindet (Schwerpunkt ca. 220 cm, Hand beim Loslassen) als der Auftreffpunkt (Schwerpunkt ca. 100 cm), stellt sich bei gegebener Abwurfgeschwindigkeit die maximal mögliche Wurfweite bei einem Wurfwinkel von knapp unter 45° ein. Den gleichen Effekt erzeugt der Luftwiderstand. Er verschiebt den optimalen Abwurfwinkel auf unter 45°.

Luftwiderstand

Der Luftwiderstand bremst den Speer und reduziert die Flugweite. Der Effekt ist bei Höhenwettkämpfen und bei sommerlichen Temperaturen geringer ausgeprägt, da er von der Dichte der Luft abhängig ist.

 
Auftrieb beim Speerwurf
Dynamischer Auftrieb

Aufgrund seiner Form wirkt auf den Speer eine durch die Luftströmung verursachte Auftriebs- oder Abtriebskraft (ähnlich der eines Flugzeugflügels). Diese Auftriebskraft setzt am Formschwerpunkt an, der früher mit dem geometrischen Mittelpunkt (also dem Halbierungspunkt des Speers) übereinstimmte. Die Größe der Kraft ist abhängig vom Anstellwinkel (Winkel zwischen Speerachse und Flugrichtung) des Speers, ein steil nach oben zeigender Speer erfährt einen großen Auftrieb, ein in Flugrichtung zeigender keinen Auftrieb und ein nach unten zeigender Speer eine Abtriebskraft.

Bei der Änderung der Regularien in den Jahren 1986/1999 wurde bei den neuen Speeren der Massenschwerpunkt etwa 2 cm vor den Mittelpunkt des Speeres gelegt. Dadurch drückt der Auftrieb die Speerspitze nach unten und reduziert dadurch den Auftrieb im weiteren Fluge des Speers.

Die Physik und Physiologie des Menschen vor dem Abwurf zum Erreichen einer hohen Abfluggeschwindigkeit ist ein komplexes Thema und wird hier nicht behandelt.

Statistik Bearbeiten

Medaillengewinner der Olympischen Spiele Bearbeiten

Männer Bearbeiten

Jahr Goldmedaille Silbermedaille Bronzemedaille
1908 Schweden  Eric Lemming Norwegen  Arne Halse Schweden  Otto Nilsson
1912 Schweden  Eric Lemming Finnland  Juho Saaristo Ungarn 1867  Mór Kóczán
1920 Finnland  Jonni Myyrä Finnland  Urho Peltonen Finnland  Pekka Johansson
1924 Finnland  Jonni Myyrä Schweden  Gunnar Lindström Vereinigte Staaten 48  Eugene Oberst
1928 Schweden  Erik Lundqvist Ungarn 1918  Béla Szepes Norwegen  Olav Sunde
1932 Finnland  Matti Järvinen Finnland  Matti Sippala Finnland  Eino Penttilä
1936 Deutsches Reich NS  Gerhard Stöck Finnland  Yrjö Nikkanen Finnland  Kalervo Toivonen
1948 Finnland  Tapio Rautavaara Vereinigte Staaten 48  Steve Seymour Ungarn 1946  József Várszegi
1952 Vereinigte Staaten 48  Cy Young Vereinigte Staaten 48  Bill Miller Finnland  Toivo Hyytiäinen
1956 Norwegen  Egil Danielsen Polen  Janusz Sidło Sowjetunion 1955  Wiktor Zybulenko
1960 Sowjetunion 1955  Wiktor Zybulenko Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Walter Krüger Ungarn 1957  Gergely Kulcsár
1964 Finnland  Pauli Nevala Ungarn 1957  Gergely Kulcsár Sowjetunion 1955  Jānis Lūsis
1968 Sowjetunion 1955  Jānis Lūsis Finnland  Jorma Kinnunen Ungarn 1957  Gergely Kulcsár
1972 Deutschland  Klaus Wolfermann Sowjetunion 1955  Jānis Lūsis Vereinigte Staaten  Bill Schmidt
1976 Ungarn 1957  Miklós Németh Finnland  Hannu Siitonen Rumänien 1965  Gheorghe Megelea
1980 Sowjetunion 1955  Dainis Kūla Sowjetunion 1955  Alexander Makarow Deutschland Demokratische Republik 1949  Wolfgang Hanisch
1984 Finnland  Arto Härkönen Vereinigtes Konigreich  David Ottley Schweden  Kenth Eldebrink
1988 Finnland  Tapio Korjus Tschechoslowakei  Jan Železný Finnland  Seppo Räty
1992 Tschechoslowakei  Jan Železný Finnland  Seppo Räty Vereinigtes Konigreich  Steve Backley
1996 Tschechien  Jan Železný Vereinigtes Konigreich  Steve Backley Finnland  Seppo Räty
2000 Tschechien  Jan Železný Vereinigtes Konigreich  Steve Backley Russland  Sergei Makarow
2004 Norwegen  Andreas Thorkildsen Lettland  Vadims Vasiļevskis Russland  Sergei Makarow
2008 Norwegen  Andreas Thorkildsen Lettland  Ainārs Kovals Finnland  Tero Pitkämäki
2012 Trinidad und Tobago  Keshorn Walcott Finnland  Antti Ruuskanen Tschechien  Vítězslav Veselý
2016 Deutschland  Thomas Röhler Kenia  Julius Yego Trinidad und Tobago  Keshorn Walcott
2020 Indien  Neeraj Chopra Tschechien  Jakub Vadlejch Tschechien  Vítězslav Veselý

Freistil-Speerwurf, Männer (1906, 1908) Bearbeiten

Jahr Goldmedaille Silbermedaille Bronzemedaille
1906 Schweden  Eric Lemming Schweden  Knut Lindberg Schweden  Bruno Söderström
1908 Schweden  Eric Lemming Griechenland  Michalis Dorizas Norwegen  Arne Halse

Beidhändiger Speerwurf, Männer (1912) Bearbeiten

Jahr Goldmedaille Silbermedaille Bronzemedaille
1912 Finnland  Juho Saaristo Finnland  Väinö Siikaniemi Finnland  Urho Peltonen

Frauen Bearbeiten

Jahr Goldmedaille Silbermedaille Bronzemedaille
1932 Vereinigte Staaten 48  Mildred Didrikson Deutsches Reich  Ellen Braumüller Deutsches Reich  Tilly Fleischer
1936 Deutsches Reich NS  Tilly Fleischer Deutsches Reich NS  Luise Krüger Polen  Maria Kwaśniewska
1948 Osterreich  Herma Bauma Finnland  Kaisa Parviainen Danemark  Lily Carlstedt
1952 Tschechoslowakei  Dana Zátopková Sowjetunion 1923  Alexandra Tschudina Sowjetunion 1923  Jelena Gortschakowa
1956 Sowjetunion 1955  Inese Jaunzeme Chile  Marlene Ahrens Sowjetunion 1955  Nadeshda Konjajewa
1960 Sowjetunion 1955  Elvīra Ozoliņa Tschechoslowakei  Dana Zátopková Sowjetunion 1955  Birutė Kalėdienė
1964 Rumänien 1952  Mihaela Penes Ungarn 1957  Márta Rudas Sowjetunion 1955  Jelena Gortschakowa
1968 Ungarn 1957  Angéla Németh Rumänien 1965  Mihaela Penes Osterreich  Eva Janko
1972 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs Deutschland Demokratische Republik 1949  Jacqueline Todten Vereinigte Staaten  Kate Schmidt
1976 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs Deutschland  Marion Becker Vereinigte Staaten  Kate Schmidt
1980 Kuba  María Caridad Colón Sowjetunion 1955  Saida Gunba Deutschland Demokratische Republik 1949  Ute Hommola
1984 Vereinigtes Konigreich  Tessa Sanderson Finnland  Tiina Lillak Vereinigtes Konigreich  Fatima Whitbread
1988 Deutschland Demokratische Republik 1949  Petra Felke Vereinigtes Konigreich  Fatima Whitbread Deutschland Demokratische Republik 1949  Beate Koch
1992 Deutschland  Silke Renk Vereintes Team  Natalja Schikolenko Deutschland  Karen Forkel
1996 Finnland  Heli Rantanen Australien  Louise McPaul Norwegen  Trine Hattestad
2000 Norwegen  Trine Hattestad Griechenland  Mirela Maniani Kuba  Osleidys Menéndez
2004 Kuba  Osleidys Menéndez Deutschland  Steffi Nerius Griechenland  Mirela Maniani
2008 Tschechien  Barbora Špotáková Deutschland  Christina Obergföll Vereinigtes Konigreich  Goldie Sayers
2012 Tschechien  Barbora Špotáková Deutschland  Christina Obergföll Deutschland  Linda Stahl
2016 Kroatien  Sara Kolak Sudafrika  Sunette Viljoen Tschechien  Barbora Špotáková
2020 China Volksrepublik  Liu Shiying Polen  Maria Andrejczyk Australien  Kelsey-Lee Barber

Medaillengewinner der Weltmeisterschaften Bearbeiten

Männer Bearbeiten

Jahr Goldmedaille Silbermedaille Bronzemedaille
1983 Deutschland Demokratische Republik 1949  Detlef Michel Vereinigte Staaten  Tom Petranoff Sowjetunion  Dainis Kūla
1987 Finnland  Seppo Räty Sowjetunion  Wiktor Jewsjukow Tschechoslowakei  Jan Železný
1991 Finnland  Kimmo Kinnunen Finnland  Seppo Räty Russland  Wladimir Sassimowitsch
1993 Tschechien  Jan Železný Finnland  Kimmo Kinnunen Vereinigtes Konigreich  Mick Hill
1995 Tschechien  Jan Železný Vereinigtes Konigreich  Steve Backley Deutschland  Boris Henry
1997 Sudafrika  Marius Corbett Vereinigtes Konigreich  Steve Backley Griechenland  Konstandinos Gatsioudis
1999 Finnland  Aki Parviainen Griechenland  Konstandinos Gatsioudis Tschechien  Jan Železný
2001 Tschechien  Jan Železný Finnland  Aki Parviainen Griechenland  Konstandinos Gatsioudis
2003 Russland  Sergei Makarow Estland  Andrus Värnik Deutschland  Boris Henry
2005 Estland  Andrus Värnik Norwegen  Andreas Thorkildsen Russland  Sergei Makarow
2007 Finnland  Tero Pitkämäki Norwegen  Andreas Thorkildsen Vereinigte Staaten  Breaux Greer
2009 Norwegen  Andreas Thorkildsen Kuba  Guillermo Martínez Japan  Yukifumi Murakami
2011 Deutschland  Matthias de Zordo Norwegen  Andreas Thorkildsen Kuba  Guillermo Martínez
2013 Tschechien  Vítězslav Veselý Finnland  Tero Pitkämäki Russland  Dmitri Tarabin
2015 Kenia  Julius Yego Agypten  Ihab Abdelrahman Finnland  Tero Pitkämäki
2017 Deutschland  Johannes Vetter Tschechien  Jakub Vadlejch Tschechien  Petr Frydrych
2019 Grenada  Anderson Peters Estland  Magnus Kirt Deutschland  Johannes Vetter
2022 Grenada  Anderson Peters Indien  Neeraj Chopra Tschechien  Jakub Vadlejch
2023 Indien  Neeraj Chopra Pakistan  Arshad Nadeem Tschechien  Jakub Vadlejch

Frauen Bearbeiten

Jahr Goldmedaille Silbermedaille Bronzemedaille
1983 Finnland  Tiina Lillak Vereinigtes Konigreich  Fatima Whitbread Griechenland  Anna Verouli
1987 Vereinigtes Konigreich  Fatima Whitbread Deutschland Demokratische Republik 1949  Petra Felke Deutschland  Beate Peters
1991 China Volksrepublik  Xu Demei Deutschland  Petra Felke Deutschland  Silke Renk
1993 Norwegen  Trine Hattestad Deutschland  Karen Forkel Belarus 1991  Natalja Schikolenko
1995 Belarus  Natalja Schikolenko Rumänien  Felicia Țilea-Moldovan Finnland  Mikaela Ingberg
1997 Norwegen  Trine Hattestad Australien  Joanna Stone Deutschland  Tanja Damaske
1999 Griechenland  Mirela Maniani Russland  Tatjana Schikolenko Norwegen  Trine Hattestad
2001 Kuba  Osleidys Menéndez Griechenland  Mirela Maniani Kuba  Sonia Bisset
2003 Griechenland  Mirela Maniani Russland  Tatjana Schikolenko Deutschland  Steffi Nerius
2005 Kuba  Osleidys Menéndez Deutschland  Christina Obergföll Deutschland  Steffi Nerius
2007 Tschechien  Barbora Špotáková Deutschland  Christina Obergföll Deutschland  Steffi Nerius
2009 Deutschland  Steffi Nerius Tschechien  Barbora Špotáková Rumänien  Monica Stoian
2011 Tschechien  Barbora Špotáková Sudafrika  Sunette Viljoen Deutschland  Christina Obergföll
2013 Deutschland  Christina Obergföll Australien  Kimberley Mickle Russland  Marija Abakumowa
2015 Deutschland  Katharina Molitor China Volksrepublik  Lü Huihui Sudafrika  Sunette Viljoen
2017 Tschechien  Barbora Špotáková China Volksrepublik  Li Lingwei China Volksrepublik  Lü Huihui
2019 Australien  Kelsey-Lee Barber China Volksrepublik  Liu Shiying China Volksrepublik  Lü Huihui
2022 Australien  Kelsey-Lee Barber Vereinigte Staaten  Kara Winger Japan  Haruka Kitaguchi
2023 Japan  Haruka Kitaguchi Kolumbien  Flor Ruíz Australien  Mackenzie Little

Siehe auch Bearbeiten

Weltrekordentwicklung Bearbeiten

Männer Bearbeiten

Weite (m) Name Datum Ort
Alter Speer (vor 1986 vorgeschriebene Bauart)
62,32 Schweden  Eric Lemming 29. September 1912 Stockholm
66,10 Finnland  Jonni Myyrä 24. August 1919 Stockholm
66,62 Schweden  Gunnar Lindström 12. Dezember 1924 Eksjö
69,88 Finnland  Eino Penttilä 1. Oktober 1927 Viipuri
71,01 Schweden  Erik Lundqvist 15. August 1928 Stockholm
71,57 Finnland  Matti Järvinen 8. August 1930 Viipuri
71,70 Finnland  Matti Järvinen 17. August 1930 Tampere
71,88 Finnland  Matti Järvinen 31. August 1930 Vaasa
72,93 Finnland  Matti Järvinen 14. September 1930 Viipuri
74,02 Finnland  Matti Järvinen 27. Juni 1932 Turku
74,28 Finnland  Matti Järvinen 25. Mai 1933 Mikkeli
74,61 Finnland  Matti Järvinen 7. Juni 1933 Vaasa
76,10 Finnland  Matti Järvinen 15. Juli 1933 Helsinki
76,66 Finnland  Matti Järvinen 7. September 1933 Turin
77,23 Finnland  Matti Järvinen 18. Juni 1934 Helsinki
77,87 Finnland  Yrjö Nikkanen 25. August 1938 Karhula
78,70 Finnland  Yrjö Nikkanen 16. Oktober 1938 Kotka
80,41 Vereinigte Staaten 48  Bud Held 8. August 1953 Pasadena
81,75 Vereinigte Staaten 48  Bud Held 21. Mai 1955 Modesto
83,56 Finnland  Soini Nikkinen 24. Juni 1956 Kuhmoinen
83,66 Polen  Janusz Sidło 30. Juni 1956 Mailand
85,71 Norwegen  Egil Danielsen 26. November 1956 Melbourne
86,04 Vereinigte Staaten 48  Al Cantello 5. Juni 1959 Compton
86,74 Italien  Carlo Lievore 1. Juni 1961 Mailand
87,12 Norwegen  Terje Pedersen 1. Juli 1964 Oslo
91,72 Norwegen  Terje Pedersen 2. September 1964 Oslo
91,98 Sowjetunion 1955  Jānis Lūsis 23. Juli 1968 Saarijärvi
92,70 Finnland  Jorma Kinnunen 18. Juni 1969 Tampere
93,80 Sowjetunion 1955  Jānis Lūsis 6. Juli 1972 Stockholm
94,08 Deutschland  Klaus Wolfermann 5. Mai 1973 Leverkusen
94,58 Ungarn 1957  Miklós Németh 26. Juli 1976 Montreal
96,72 Ungarn  Ferenc Paragi 23. April 1980 Tata
99,72 Vereinigte Staaten  Tom Petranoff 15. Mai 1983 Los Angeles
104,80 Deutschland Demokratische Republik 1949  Uwe Hohn 20. Juli 1984 Berlin
Neuer Speer (seit 1986 vorgeschriebene Bauart)
85,74 Deutschland  Klaus Tafelmeier 20. September 1986 Como
87,66 Tschechoslowakei  Jan Železný 31. Mai 1987 Nitra
89,10 Schweden  Patrik Bodén 24. März 1990 Austin
89,58 Vereinigtes Konigreich  Steve Backley 2. Juli 1990 Stockholm
91,46 Vereinigtes Konigreich  Steve Backley 25. Januar 1992 Auckland
95,54 Tschechien  Jan Železný 6. April 1993 Pietersburg
95,66 Tschechien  Jan Železný 29. August 1993 Sheffield
98,48 Tschechien  Jan Železný 25. Mai 1996 Jena

Frauen Bearbeiten

* : Von der Frauensportorganisation FSFI anerkannter Weltrekord, vor der Registrierung von Frauenweltrekorden durch die Internationale Leichtathletik-Föderation IAAF

Weite (m) Name Datum Ort
Alter Speer (vor 1999 vorgeschriebene Bauart)
25,01 * Tschechoslowakei  Božena Šrámková 6. August 1922 Prag
25,325 * Tschechoslowakei  Božena Šrámková 13. August 1922 Prag
27,24 * Tschechoslowakei  Marie Janderová 25. Mai 1924 Ostrava
37,575 * Deutsches Reich  Guschi Hargus 12. Juni 1927 Berlin
38,39 * Deutsches Reich  Guschi Hargus 18. August 1928 Berlin
40,27 * Deutsches Reich  Ellen Braumüller 12. Juli 1930 Berlin
42,28 * Deutsches Reich  Elisabeth Schumann 2. August 1931 Magdeburg
44,64 * Deutsches Reich  Elisabeth Schumann 12. Juni 1932 Berlin
46,745 Vereinigte Staaten 48  Nan Gindele 18. Juni 1932 Chicago
47,24 Deutsches Reich NS  Anneliese Steinheuer 21. Juni 1942 Frankfurt am Main
48,21 Osterreich  Herma Bauma 29. Juni 1947 Wien
48,63 Osterreich  Herma Bauma 12. September 1948 Wien
49,59 Sowjetunion 1923  Natalja Wassiljewna Smirnizkaja 25. Juli 1949 Moskau
53,41 Sowjetunion 1923  Natalja Wassiljewna Smirnizkaja 5. August 1949 Moskau
53,56 Sowjetunion 1923  Nadeschda Konjajewa 5. Februar 1954 Leningrad
55,11 Sowjetunion 1923  Nadeschda Konjajewa 22. Mai 1954 Kiew
55,48 Sowjetunion 1923  Nadeschda Konjajewa 6. August 1954 Kiew
55,73 Tschechoslowakei  Dana Zátopková 1. Juni 1958 Prag
57,40 Australien  Anna Pazera 24. Juli 1958 Cardiff
57,49 Sowjetunion 1955  Birutė Zalogaitytė 30. Oktober 1958 Tiflis
57,92 Sowjetunion 1955  Elvīra Ozoliņa 3. Mai 1960 Leselidse
59,55 Sowjetunion 1955  Elvīra Ozoliņa 4. Juni 1960 Bukarest
59,78 Sowjetunion 1955  Elvīra Ozoliņa 3. Juli 1963 Moskau
62,40 Sowjetunion 1955  Jelena Gortschakowa 16. Oktober 1964 Tokio
62,70 Polen  Ewa Gryziecka 11. Juni 1972 Bukarest
65,06 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs 11. Juni 1972 Potsdam
66,11 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs 7. September 1973 Edinburgh
67,22 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs 3. Oktober 1974 Rom
69,12 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs 10. Juli 1976 Berlin
69,32 Vereinigte Staaten  Kate Schmidt 11. September 1977 Fürth
69,52 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs 13. Juni 1979 Dresden
69,96 Deutschland Demokratische Republik 1949  Ruth Fuchs 29. April 1980 Split
70,80 Sowjetunion 1955  Tatjana Birjulina 12. Juli 1980 Podolsk
71,88 Bulgarien 1971  Antoaneta Todorowa 15. August 1981 Zagreb
72,40 Finnland  Tiina Lillak 29. Juli 1982 Helsinki
74,20 Griechenland  Sofia Sakorafa 26. September 1982 Chania
74,76 Finnland  Tiina Lillak 13. Juni 1983 Tampere
75,26 Deutschland Demokratische Republik 1949  Petra Felke 4. Juni 1985 Schwerin
75,40 Deutschland Demokratische Republik 1949  Petra Felke 4. Juni 1985 Schwerin
77,44 Vereinigtes Konigreich  Fatima Whitbread 28. August 1986 Stuttgart
78,90 Deutschland Demokratische Republik 1949  Petra Felke 29. Juli 1987 Leipzig
80,00 Deutschland Demokratische Republik 1949  Petra Felke-Meier 9. September 1988 Potsdam
Neuer Speer (seit 1999 vorgeschriebene Bauart)
68,19 Norwegen  Trine Solberg-Hattestad 28. Juli 1999 Fana
68,22 Norwegen  Trine Solberg-Hattestad 30. Juni 2000 Rom
69,48 Norwegen  Trine Solberg-Hattestad 28. Juli 2000 Oslo
71,54 Kuba  Osleidys Menéndez 1. Juli 2001 Rethymno
71,70 Kuba  Osleidys Menéndez 14. August 2005 Helsinki
72,28 Tschechien  Barbora Špotáková 13. September 2008 Stuttgart

Weltbestenliste Bearbeiten

Männer Bearbeiten

Alle Speerwerfer mit einer Weite von 87,70 m oder weiter.
Die Liste umfasst nur Würfe mit dem seit 1986 vorgeschriebenen „neuen“ Wettkampfspeer.

Letzte Änderungen: 25. Februar 2024

  1. 98,48 m Tschechien  Jan Železný, Jena, 25. Mai 1996
  2. 97,76 m Deutschland  Johannes Vetter, Chorzów, 6. September 2020 (deutscher Rekord)
  3. 93,90 m Deutschland  Thomas Röhler, Doha, 5. Mai 2017
  4. 93,09 m Finnland  Aki Parviainen, Kuortane, 26. Juni 1999
  5. 93,07 m Grenada  Anderson Peters, Doha, 13. Mai 2022
  6. 92,72 m Kenia  Julius Yego, Peking, 26. August 2015
  7. 92,61 m Russland  Sergei Makarow, Sheffield, 30. Juni 2002
  8. 92,60 m Deutschland  Raymond Hecht, Oslo, 21. Juli 1995
  9. 92,06 m Deutschland  Andreas Hofmann, Offenburg, 2. Juni 2018
  10. 91,69 m Griechenland  Konstadinós Gatsioúdis, Kuortane, 24. Juni 2000
  11. 91,59 m Norwegen  Andreas Thorkildsen, Oslo, 2. Juni 2006
  12. 91,53 m Finnland  Tero Pitkämäki, Kuortane, 26. Juni 2005
  13. 91,46 m Vereinigtes Konigreich  Steve Backley, Auckland, 25. Januar 1992
  14. 91,36 m Chinesisch Taipeh  Cheng Chao-tsun, Taipeh, 26. August 2017
  15. 91,29 m Vereinigte Staaten  Breaux Greer, Indianapolis, 21. Juni 2007
  16. 90,88 m Tschechien  Jakub Vadlejch, Doha, 13. Mai 2022
  17. 90,73 m Lettland  Vadims Vasiļevskis, Tallinn, 23. Juli 2007
  18. 90,61 m Estland  Magnus Kirt, Kuortane, 22. Juni 2019
  19. 90,60 m Finnland  Seppo Räty, Nurmijärvi, 20. Juli 1992
  20. 90,44 m Deutschland  Boris Henry, Linz, 9. Juli 1997
  21. 90,20 m Deutschland  Max Dehning, Halle, 25. Februar 2024
  22. 90,18 m Pakistan  Arshad Nadeem, Birmingham, 7. August 2022
  23. 90,16 m Trinidad und Tobago  Keshorn Walcott, Lausanne, 9. Juli 2015
  24. 89,94 m Indien  Neeraj Chopra, Stockholm, 30. Juni 2022
  25. 89,83 m Finnland  Oliver Helander, Turku, 14. Juni 2022
  26. 89,55 m Polen  Marcin Krukowski, Turku, 8. Juni 2021
  27. 89,54 m Deutschland  Julian Weber, Hengelo, 6. Juni 2022
  28. 89,21 m Agypten  Ihab Abdelrahman, Shanghai, 18. Mai 2014
  29. 89,17 m Litauen  Edis Matusevičius, Palanga, 27. Juli 2019
  30. 89,16 m Vereinigte Staaten  Tom Petranoff, Potchefstroom, 1. März 1991
  31. 89,15 m China Volksrepublik  Zhao Qinggang, Incheon, 2. Oktober 2014
  32. 89,10 m Schweden  Patrik Bodén, Austin, 24. März 1990
  33. 89,06 m Deutschland  Bernhard Seifert, Offenburg, 26. Mai 2019
  34. 89,02 m Australien  Jarrod Bannister, Brisbane, 29. Februar 2008
  35. 88,98 m Finnland  Antti Ruuskanen, Pori, 2. August 2015
  36. 88,90 m Russland  Alexander Iwanow, Tula, 7. Juni 2003
  37. 88,84 m Russland  Dmitri Tarabin, Moskau, 24. Juli 2013
  38. 88,75 m Sudafrika  Marius Corbett, Kuala Lumpur, 21. September 1998
  39. 88,70 m Deutschland  Peter Blank, Stuttgart, 30. Juni 2001
  40. 88,36 m Deutschland  Matthias de Zordo, Brüssel, 16. September 2011
  41. 88,34 m Tschechien  Vítězslav Veselý, London, 8. August 2012
  42. 88,32 m Tschechien  Petr Frydrych, London, 12. August 2017
  43. 88,24 m Finnland  Matti Närhi, Soini, 27. Juli 1997
  44. 88,22 m Finnland  Juha Laukkanen, Kuortane, 20. Juni 1992
  45. 88,20 m Neuseeland  Gavin Lovegrove, Oslo, 5. Juli 1996
  46. 88,01 m Griechenland  Ioannis Kyriazis, Austin, 1. April 2017
  47. 88,00 m Russland  Wladimir Owtschinnikow, Togliatti, 14. Mai 1995
  48. 87,83 m Estland  Andrus Värnik, Valga, 19. August 2003
  49. 87,82 m Finnland  Harri Hakkarainen, Kuortane, 24. Juni 1995
  50. 87,70 m Vereinigte Staaten  Curtis Thompson, East Stroudsburg, 9. Juli 2022

Frauen Bearbeiten

Alle Werferinnen mit einer Leistung von 64,68 m oder weiter.
Die Liste enthält nur Würfe mit dem seit 1999 vorgeschriebenen Wettkampfspeer.

Letzte Änderungen: 16. Juli 2023

  1. 72,28 m Tschechien  Barbora Špotáková, Stuttgart, 13. September 2008
  2. 71,70 m Kuba  Osleidys Menéndez, Helsinki, 14. August 2005
  3. 71,40 m Polen  Maria Andrejczyk, Split, 9. Mai 2021
  4. 70,53 m Russland  Marija Abakumowa, Berlin, 1. September 2013
  5. 70,20 m Deutschland  Christina Obergföll, München, 23. Juni 2007 (deutscher Rekord)
  6. 69,48 m Norwegen  Trine Hattestad, Oslo, 28. Juli 2000
  7. 69,35 m Sudafrika  Sunette Viljoen, New York, 9. Juni 2012
  8. 69,19 m Deutschland  Christin Hussong, Chorzów, 30. Mai 2021
  9. 68,92 m Australien  Kathryn Mitchell, Gold Coast, 11. April 2018
  10. 68,43 m Kroatien  Sara Kolak, Lausanne, 6. Juli 2017
  11. 68,34 m Deutschland  Steffi Nerius, Elstal, 31. August 2008
  12. 68,11 m Vereinigte Staaten  Kara Winger, Brüssel, 2. September 2022
  13. 67,98 m China Volksrepublik  Lü Huihui, Shenyang, 2. August 2019
  14. 67,70 m Australien  Kelsey-Lee Barber, Luzern, 9. Juli 2019
  15. 67,69 m Deutschland  Katharina Molitor, Peking, 30. August 2015
  16. 67,67 m Kuba  Sonia Bisset, Salamanca, 6. Juli 2005
  17. 67,51 m Griechenland  Mirela Manjani, Sydney, 30. September 2000
  18. 67,47 m Belarus  Tazzjana Chaladowitsch, Oslo, 7. Juni 2018
  19. 67,40 m Tschechien  Nikola Ogrodníková, Offenburg, 26. Mai 2019
  20. 67,40 m Vereinigte Staaten  Maggie Malone, East Stroudsburg, 17. Juli 2021
  21. 67,32 m Deutschland  Linda Stahl, New York City, 14. Juni 2014
  22. 67,30 m Russland  Wera Rebrik, Adler, 19. Februar 2016
  23. 67,29 m Ukraine  Hanna Hazko-Fedussowa, Kirowohrad, 26. Juli 2014
  24. 67,29 m China Volksrepublik  Liu Shiying, Shaoxing, 15. September 2020
  25. 67,21 m Turkei  Eda Tuğsuz, Baku, 18. Mai 2017
  26. 67,20 m Russland  Tatjana Schikolenko, Monaco, 18. August 2000
  27. 67,16 m Slowenien  Martina Ratej, Doha, 14. Mai 2010
  28. 67,04 m Japan  Haruka Kitaguchi, Chorzów, 16. Juli 2023
  29. 66,91 m Deutschland  Tanja Damaske, Erfurt, 4. Juli 1999
  30. 66,83 m Australien  Kimberley Mickle, Melbourne, 22. März 2014
  31. 66,80 m Australien  Louise Currey, Runaway Bay, 5. August 2000
  32. 66,53 m Polen  Marcelina Witek, Białogard, 5. Mai 2018
  33. 66,50 m Norwegen  Sigrid Borge, Halle, 20. Mai 2023
  34. 66,25 m China Volksrepublik  Li Lingwei, London, 8. August 2017
  35. 66,18 m Lettland  Madara Palameika, Brüssel, 9. September 2016
  36. 66,17 m Vereinigtes Konigreich  Goldie Sayers, London, 14. Juli 2012
  37. 65,91 m Tschechien  Nikola Brejchová, Linz, 2. August 2004
  38. 65,81 m Griechenland  Elina Tzengko, München, 20. August 2022
  39. 65,70 m Australien  Mackenzie Little, Lausanne, 30. Juni 2023
  40. 65,47 m China Volksrepublik  Zhang Li, Incheon, 1. Oktober 2014
  41. 65,30 m Italien  Claudia Coslovich, Ljubljana, 10. Juni 2000
  42. 65,29 m Kuba  Xiomara Rivero, Santiago de Cuba, 17. März 2001
  43. 65,17 m Deutschland  Karen Forkel, Erfurt, 4. Juli 1999
  44. 65,08 m Rumänien  Ana Mirela Țermure, Bukarest, 10. Juni 2001
  45. 64,98 m China Volksrepublik  Yu Yuzhen, Xi’an, 28. April 2021
  46. 64,90 m Finnland  Paula Tarvainen, Helsinki, 10. August 2003
  47. 64,89 m   Jekaterina Iwakina, Oslo, 28. Juli 2000
  48. 64,87 m Vereinigtes Konigreich  Kelly Morgan, Birmingham, 14. Juli 2002
  49. 64,87 m Lettland  Līna Mūze, Shanghai, 18. Mai 2019
  50. 64,83 m Danemark  Christina Scherwin, Stuttgart, 9. September 2006
  51. 64,83 m Kanada  Elizabeth Gleadle, Kawasaki, 10. Mai 2015

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Speerwurf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Speerwurf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen Bearbeiten