Hengelo
Hengelo (Niedersächsisch: Hengel) ist eine Stadt in der niederländischen Provinz Overijssel, in der Region Twente, etwa 7 Kilometer nordwestlich von Enschede, etwa 10 Kilometer südwestlich von Oldenzaal. Zur Gemeinde gehören auch die Dörfer Beckum und Oele.
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Provinz | ![]() |
Bürgermeister | Sander Schelberg (VVD) |
Sitz der Gemeinde | Hengelo |
Fläche – Land – Wasser |
61,78 km2 61,03 km2 0,75 km2 |
CBS-Code | 0164 |
Einwohner | 81.429 (1. Jan. 2022[1]) |
Bevölkerungsdichte | 1318 Einwohner/km2 |
Koordinaten | 52° 16′ N, 6° 48′ O |
Bedeutender Verkehrsweg | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Vorwahl | 074 |
Postleitzahlen | 7550–7559 |
Website | Homepage von Hengelo |
GeschichteBearbeiten
Um 1800 war Hengelo ein kleines Bauerndorf. Im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts siedelten sich hier Industriebetriebe an, was dazu führte, dass Hengelo sich stark entwickelte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 6. und 7. Oktober 1944 gezielt von den Alliierten bombardiert.
PolitikBearbeiten
WappenBearbeiten
Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenschrägbalken, vorne begleitet von einer schräg gestellten Sense, gekreuzt mit einem linksschrägen Dreschflegel und belegt mit einer goldenen Korngarbe, hinten von einem goldenen Bienenkorb in einem Schwarm von neun goldenen Bienen.“
Nach der Entscheidung im Gemeinderat zum Führen eines eigenen Gemeindewappens im Jahre 1868 wurde der Entwurf des Gemeindearchitekten am 1. April 1870 durch königlichen Beschluss angenommen.
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
VerkehrBearbeiten
Der Bahnhof Hengelo liegt an der Bahnstrecke Almelo–Salzbergen und der Bahnstrecke Zutphen–Glanerbeek. Die Haupteisenbahnstrecke verläuft Amsterdam – Deventer – Bad Bentheim – Rheine – Osnabrück – Berlin. Von 2010 bis 2013 war Hengelo im Schienennahverkehr über den Grensland Express mit Bad Bentheim und Enschede verbunden. Seit Januar 2018 wird Hengelo mit der RB 61 (Eurobahn) von Bielefeld über Bad Bentheim wieder durch den deutschen Regionalverkehr bedient.[2] Hengelo liegt an den Autobahnen A1/Europastraße 30 und A35. Die Stadt hat ferner einen Hafen am Twentekanaal.
Ansässige UnternehmenBearbeiten
Hengelo ist eine für die Region wichtige Industriestadt.
In der näheren Umgebung wird Kochsalz gewonnen, das hier von Akzo Nobel industriell verarbeitet wird. Seit 1859 gibt es in Hengelo die große Maschinenfabrik Stork. Die frühere Demag-Verdichtertechniksparte am Standort Hengelo wurde 2001 in Siemens-Bereich „Power“ eingegliedert. Ein Produktionsstandort der R.-Stahl-Unternehmensgruppe befindet sich ebenfalls in Hengelo, ebenso die niederländische Niederlassung DELTA BLOC Nederland der MABA Gruppe. In Hengelo befindet sich der Hauptsitz von Thales Nederland.
Hengelo ist darüber hinaus Sitz der Brauerei Huttenkloas.
Öffentliche EinrichtungenBearbeiten
Der Freizeitpark De Waarbeek mit der Achterbahn Rodelbaan, einem kleinen See zum Schwimmen, Surfen usw. liegt im Hengeloer Stadtgebiet.
BildungBearbeiten
Hengelo war Sitz der Hogeschool (Pädagogische Hochschule) Edith Stein.
SportBearbeiten
Im Fanny-Blankers-Koen-Stadion finden seit 1981 die FBK-Games statt, ein international bedeutendes Leichtathletik-Meeting, das nach der Rekordläuferin Fanny Blankers-Koen benannt ist.
PersönlichkeitenBearbeiten
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Kleijs H. Kroon (1904–1983), reformierter Theologe und Pfarrer
- Herman Krebbers (1923–2018), Violinist und Violinpädagoge
- Jet Dubbeldam (1930–2018), Organistin und Musikpädagogin
- Jacqueline de Jong (* 1939), Künstlerin
- Hans Achterhuis (* 1942), Philosoph und Professor für angewandte Philosophie
- Evert Strobos (* 1943), Bildhauer
- Henk Kamp (* 1952), Politiker der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie
- Peter van Merksteijn sen. (* 1956), Rennfahrer
- Mirjam Oldenhave (* 1960), Schauspielerin, Musiktherapeutin und Kinderbuchautorin
- Heleen Mees (* 1968), Ökonomin, Publizistin und Juristin
- Sander Mulder (* 1969), Beachvolleyballspieler
- Kirsten Vlieghuis (* 1976), Schwimmerin
- Niels Oude Kamphuis (* 1977), Fußballspieler
- Joost Posthuma (* 1981), Radrennfahrer
- Danny J. Masseling (* 1981), DJ und Musiker
- Peter van Merksteijn jun. (* 1982), Rallyefahrer
- Tom Prinsen (* 1982), Eisschnellläufer
- Christian Schnaudt (* 1983), deutscher Politikwissenschaftler
- Zeki Erkılınç (* 1998), Fußballspieler
Personen, die in der Stadt gewirkt habenBearbeiten
- Willem Ripperda (1600–1669), Herr von Hengelo, Gesandter der niederländischen Generalstaaten bei den Friedensverhandlungen zum Westfälischen Frieden
- Piet Blom (1934–1999), niederländischer Architekt, bekannt für sein Projekt De Kasbah in Hengelo (1969–1973)
- Kuno Stierlin (1886–1967), Musikdirektor, Komponist und Pianist, dirigierte von 1923 bis 1939 die Oratorienvereinigung in Hengelo
LiteraturBearbeiten
in der Reihenfolge des Erscheinens
- Gerard Kokhuis: Historie van Hengelo. Twents-Gelderse Uitgeverij Witkam, Hengelo 1983, ISBN 90-6693-010-1.
- Jan-Pieter van Vree: Hengelo in oorlogstijd. Stichting Bevrijdingsfeesten Hengelo, Hengelo 1985, ISBN 90-71286-01-0.
- Wim Wennekes, Trix Broekmans: Het boek van Hengelo, 1802–2002. Kroniek van een industriestad. Broekhuis, Hengelo, 2. Aufl. 2002, ISBN 90-70162-37-7.
WeblinksBearbeiten
- Website der Gemeinde (niederländisch, deutsch, englisch)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2022 (niederländisch).
- ↑ RB 61 - Keolis Deutschland. Abgerufen am 30. März 2018 (deutsch).