Mezzocorona (deutsch auch Kronmetz), bis 1902 Mezzotedesco (deutsch Deutschmetz[2]), ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 5508 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Trient, Region Trentino-Südtirol.
Mezzocorona | ||
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Staat | Italien | |
Region | Trentino-Südtirol | |
Provinz | Trient (TN) | |
Koordinaten | 46° 13′ N, 11° 7′ O | |
Höhe | 200 m s.l.m. | |
Fläche | 25 km² | |
Einwohner | 5.508 (31. Dez. 2022)[1] | |
Angrenzende Gemeinden | Ton, Salurn (BZ), Roveré della Luna, Giovo, Mezzolombardo, San Michele all’Adige | |
Postleitzahl | 38016 | |
Vorwahl | 0461 | |
ISTAT-Nummer | 022116 | |
Bezeichnung der Bewohner | brusacristi | |
Schutzpatron | San Gottardo | |
Website | comune.mezzocorona.tn.it | |
Blick von der Bergstation der Seilbahn auf Mezzocorona |
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Etschtal in der Rotaliana-Ebene etwa 20 Kilometer nördlich von Trient auf einer leichten Anhöhe von 219 Metern unter den hohen Felswänden des Monte di Mezzocorona. Das Wort Mezzocorona lässt sich von dem mittelalterlichen Adelssitz ableiten, der in einer Felsnische eindrucksvoll in einer Felswand errichtet wurde. Der alte Adelssitz ist heute Ruine, der jüngere Adelssitz „Kronmetz“ (Mezzocorona, heute Castel Firmian) entstand im 15. Jahrhundert unter den Felsen neu. im Gemeindewappen ist die Adelskrone ebenfalls unübersehbar. Corona nennt sich aber auch der dortige Fels, bzw. das Felsband oder die Felsenhöhle (heute noch im lokalen Dialekt mit „la crona“ bezeichnet). Mezzocorona ist Verwaltungssitz der Talgemeinschaft Comunità Rotaliana-Königsberg. Mezzocorona ist eine Wein- und Obstbaugemeinde. Im Weinbau dominiert die Rebsorte Teroldego. Nordöstlich liegt die nur wenige Kilometer entfernte Salurner Klause, die die Grenze zu Südtirol bildet und zugleich heute die Sprachgrenze (Mehrheitssprache) ist.
Geschichte
BearbeitenDie fruchtbare Rotaliana-Ebene am Ausfluss des Flusses Noce vom Nonstal in das Etschtal war schon in prähistorischer Zeit besiedelt, wie Funde aus dem Mesolithikum zeigen. In römischer Zeit war der Ort bedeutend als Wegpunkt an der Via Claudia Augusta. 1174 wird „Metze“ in den Traditionsnotizen des Augustinerchorherrenstifts San Michele all’Adige ersturkundlich genannt.[3] Die Kirchengemeinde ist erstmals 1199 bezeugt. Mezzotedesco bzw. Deutschmetz – so die frühere Bezeichnung des Ortes – war bis zum 14. Jahrhundert Gerichtssitz. 1902 wurde die Gemeinde in Mezzocorona umbenannt, da die einheimische italienische Bevölkerung Anstoß an dem alten Namen nahm. Nach dem Anschluss von Mezzocorona an Italien wurde der neue Name 1924 auch von italienischer Seite bestätigt.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche Santa Maria Assunta aus dem 19. Jahrhundert
- Palazzo Firmian aus dem 18. Jahrhundert, als Rathaus genutzt
- Castel Firmian, ein Renaissanceschloss aus dem 15. Jahrhundert
- Castel San Gottardo, eine im 12. Jahrhundert erstmals erwähnte Höhlenburg. Die in der hohen Felswand, an die sich Mezzocorona gleichsam schmiegt, gelegene Ruine ist schon mit den amerikanischen Cliff Dwellings verglichen worden. Die Anlage ist auf steilem Weg zugänglich, wird aber von den lokalen Behörden wegen Steinschlaggefahr nicht als touristische Attraktion beworben.
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Rathaus im Palazzo Firmian
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Pfarrkirche Santa Maria Assunta
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Castel Firmian
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Castel Gottardo
Verkehr
BearbeitenAn Mezzocorona führen die Brennerautobahn (A 22), die Brennerbahn sowie die Nonstalbahn vorbei.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Oswald Eccher ab Eccho (1866–1935), österreichisch-ungarischer Offizier
- Karl Joseph von Firmian (1716–1782), österreichisch-ungarischer Diplomat
Gemeindepartnerschaft
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Dizionario di toponomastica. Storia e significato dei nomi geografici italiani, (2010) UDET, S. 464
- ↑ Hannes Obermair, Martin Bitschnau: Die Traditionsnotizen des Augustinerchorherrenstifts St. Michael a. d. Etsch (San Michele all'Adige): Vorarbeiten zum „Tiroler Urkundenbuch“. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 105, 1997, S. 263–329 (304–306, Not. 1s), doi:10.7767/miog.1997.105.jg.263.