Bergischer HC

deutscher Handballverein
(Weitergeleitet von Bergischer HC 06)

Der Bergische Handball-Club 06 (kurz Bergischer HC oder einfach BHC) ist ein gemeinschaftlicher Profi-Handballverein der bergischen Städte Wuppertal und Solingen. Die erste Mannschaft, der das Bergische Land seinen Namen gibt, spielt nach einem einjährigen Aufenthalt in der 2. Liga seit der Saison 2018/19 wieder in der Handball-Bundesliga.

Bergischer HC
Voller Name Bergischer Handball-Club 06 e. V.
Abkürzung(en) BHC
Spitzname(n) Die Löwen
Gegründet 2006
Vereinsfarben Blau-Weiß
Halle Uni-Halle (Wuppertal)
Klingenhalle (Solingen)
PSD Bank Dome (Düsseldorf)
Mitsubishi Electric Halle (Düsseldorf)
Plätze 2982 (Uni-Halle)
2491 (Klingenhalle)
11.512 (PSD Bank Dome)
4.300 (Mitsubishi Electric Halle)
Geschäftsführer Philipp Tychy (Marketing/Vertrieb)
Jörg Föste (Sport)
Trainer Jamal Naji
Liga Handball-Bundesliga
2022/23
Rang 12. Platz
DHB-Pokal Achtelfinale
Website bhc06.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
National Zweitligameister & Erstligaaufstieg 2011, 2013, 2018

DHB-Pokal-Halbfinale 2016

Für die Vermarktung und den Spielbetrieb ist die BHC Marketing GmbH mit Sitz in Solingen zuständig.

Geschichte Bearbeiten

Hintergrund – Zeit vor 2006 und Gründung Bearbeiten

Nachdem die im Hallenhandball seit jeher erfolgreichsten bergischen Sportvereine (nach dem VfL Gummersbach), der LTV Wuppertal und die SG Solingen, in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren mit einigen Spielzeiten in der Bundesliga ihre größten Erfolge erreicht hatten, klaffte nach 2002 plötzlich eine große Lücke im bergischen Spitzenhandball.

Nach vier Jahren im deutschen Oberhaus wurde der LTV nach dem Bundesliga-Abstieg 2001 (noch unter dem Namen HC Wuppertal) prompt bis in die Regionalliga durchgereicht und war gezwungen, seine Strukturen zu erneuern. Diese Maßnahme brachte ihnen zwar 2004 einen erneuten Aufenthalt in der 2. Bundesliga ein, dieser fiel aber wenig erfolgreich aus, denn nach nur zwei Jahren musste 2006 wieder der Gang in die Regionalliga angetreten werden.

Die SG Solingen, die von der PSVg Jahn Solingen und dem Sportring Solingen-Höhscheid-Widdert gebildet wird, konnte nach dem erstmaligen Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2000 die Klasse nur für zwei Jahre halten und stieg 2002 durch eine Niederlage in der Relegation gegen den Wilhelmshavener HV wieder ab. In den darauffolgenden Spielzeiten in der 2. Bundesliga wurde vergeblich versucht wieder aufzusteigen, bevor in der Saison 2005/06 mit dem 14. Platz die mit Abstand schlechteste Saison der SGS seit Jahren zu Ende ging und das Bergische Land, das in den Jahren zuvor mit Bundesliga-Handball verwöhnt wurde, sich nunmehr mit dem Abstiegskampf in der zweiten Liga begnügen musste.

Angesichts dieses rapiden Leistungsabfalls beider Teams traten die SG Solingen und Stefan Adam, der damalige Manager des LTV Wuppertal und später des Bergischen HC, schon während der Saison 2005/06 in geheime Fusionsverhandlungen ein. Diese resultierten schließlich in einer Einigung, die aber von Funktionären und Fans des Langerfelder Turnvereins kategorisch abgelehnt wurde. Somit konnte Adam lediglich eine Teilfusion verwirklichen, die sich auf den Übertritt des Managements, des Kaders und des Hauptsponsors des LTV zum Solinger Rivalen beschränkte. Der LTV, gebeutelt von diesen elementaren Verlusten, konnte zwar noch eine Regionalligamannschaft auf die Beine stellen, diese war allerdings nicht konkurrenzfähig, was den direkten Absturz in die viertklassige Oberliga bedeutete. Heute spielt die erste Herren-Mannschaft des LTV Wuppertal in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein.

Für die SG Solingen bedeutete dies allerdings die Umbenennung und somit die Wandlung zum bergischen Großverein, der Zuschauer aus dem gesamten bergischen Städtedreieck (WuppertalSolingenRemscheid) anlocken soll. Die Spielorte des BHC sind seither die Wuppertaler Uni-Halle (bis 2011 die Sonnborner Bayer-Halle) und die Solinger Klingenhalle, auf die die Heimspiele so gut wie möglich jeweils zur Hälfte aufgeteilt werden.

2006 bis 2011 – Aufstiegskampf im Bundesliga-Unterhaus Bearbeiten

Schon die erste Saison des neuentstandenen Bergischen HC stand unter der klaren Zielsetzung des Aufstiegs in die 1. Handball-Bundesliga. Allerdings scheiterten die „Löwen“ an dieser in den darauffolgenden Spielzeiten immer wieder knapp. In den ersten drei Jahren nach der Fusion musste man sich immer mit Plätzen hinter der Aufstiegs- bzw. Relegationszone begnügen. Anders war dies in der Saison 2009/10, als man nach einer starken Saison den zweiten Platz – lediglich hinter der TSG Friesenheim – belegte und sich somit für die Bundesliga-Relegation qualifizierte. Dort traf man auf den zweiten der Nord-Gruppe, den TV Emsdetten, der für sein Heimspiel in die Münsteraner Berg Fidel-Halle auswich, und dort mit 33:27 gewann. Im Rückspiel in der Wuppertaler Bayer-Halle musste der BHC lange einem Rückstand hinterherlaufen. Man gewann die Partie schließlich zwar noch mit 37:36, dies reichte aber natürlich nicht für den Einzug in die zweite Runde, in der der TV Emsdetten knapp am TSV Dormagen scheiterte und ebenfalls in der zweiten Liga verblieb. Gleiches Schicksal schien die Bergischen bis zum letzten Spieltag der Saison 2010/11 zu erwarten. Dort mussten sie am letzten Spieltag zum abstiegsbedrohten EHV Aue, während der um einen Punkt und eine deutlich bessere Tordifferenz überlegene TV Hüttenberg bei der ebenso abstiegsbedrohten HG Saarlouis antreten musste. Hüttenberg unterlag in einem knappen Spiel jedoch mit 36:35 und somit hatte der Bergische HC die große Chance zum Aufstieg. Diese konnten die „Löwen“ durch einen nervenaufreibenden 22:25-Auswärtserfolg nutzen und dem Bergischen Land somit zum ersten Mal seit neun Jahren wieder Bundesliga-Handball bescheren.

Im DHB-Pokal konnte man 2010 ebenfalls zum ersten Mal für bundesweite Aufmerksamkeit sorgen. Nach einem Achtelfinalerfolg gegen die TSG Friesenheim, erreichte man das Viertelfinale, in dem man mit 22:26 am Bundesligisten TuS N-Lübbecke scheiterte. Der Erfolg im Pokal konnte im darauffolgenden Jahr fortgesetzt werden. In der 3. Runde besiegte man nach einer starken zweiten Halbzeit, in der man nur neun Gegentore kassierte, den Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten mit 29:24. Im Achtelfinale wurde man erneut einem Bundesligisten zugelost. Diesmal war es der Spitzenclub Frisch Auf Göppingen, der in der Solinger Klingenhalle antreten musste. In einem spannenden Spiel, das der Bergische HC lange anführte, verloren die „Löwen“ erst nach Verlängerung mit 28:30.

2011 bis 2016 – Scheitern in der Bundesliga und Wiederaufstieg Bearbeiten

Mit dem geschafften Aufstieg in die Bundesliga musste sich der BHC auf wichtigen Ebenen umorientieren. Dies traf weniger auf den Kader zu, der nicht wie bei vielen anderen Vereinen völlig umgekrempelt, sondern lediglich gezielt mit relativ wenigen Spielern verstärkt wurde, sondern noch viel mehr auf die Hallensituation im Bergischen Land. Hier sahen sich die Funktionäre mit dem Problem konfrontiert, dass beide Hallen, in denen der BHC seine Zweitligaheimspiele ausgetragen hatte, in ihrem damaligen Zustand in vielerlei Hinsicht nicht bundesligatauglich waren. Dies lag vor allem an der mangelnden Kapazität, der Belichtung und dem Hallenboden, aber auch an zu kleinen oder überhaupt nicht vorhandenen VIP-Bereichen und zusätzlichen Bestimmungen, die vor allem in der hohen Fernsehpräsenz begründet waren. Letztendlich entschied man sich dafür, die Bayer-Halle zugunsten der größeren Uni-Halle vorerst aufzugeben und die Klingenhalle kurzfristig bundesligatauglich aufzurüsten.

Spielerisch durften die Bergischen in der Hinserie ihrer ersten Bundesligasaison auf einige passable Auftritte zurückblicken. Zwar standen auf der Minus-Seite sehr schnell wesentlich mehr Punkte als auf Plus-Seite, aber vor allem durch wichtige Auswärtssiege gegen direkte Konkurrenten um die Nichtabstiegsplätze und nicht zuletzt durch einen euphorisch gefeierten 40:31-Erfolg gegen den etablierten SC Magdeburg, in dem Rückraumspieler Kenneth Klev zehn Tore erzielte, stand zur Jahreswende ein 15. Platz zu Buche, der zum Verbleib in der Bundesliga berechtigt hätte. Jedoch wurde diese günstige Ausgangsposition in der zweiten Saisonhälfte durch zahlreiche Heimniederlagen gegen schlagbare Gegner und nicht zuletzt durch eine spielerische Rehabilitation des VfL Gummersbach wieder verspielt. Somit musste erneut der Gang in die Zweitklassigkeit angetreten werden.

Im September 2012 kündigte Geschäftsführer Stefan Adam an, zum neuen Jahr zum deutschen Rekordmeister THW Kiel zu wechseln. Als Nachfolger fungiert seit Januar 2013 Jörg Föste, der wie auch Adam zu den Gründungsmitgliedern und dem bisherigen Vorstand gehört.

Durch einen 23:15-Auswärtserfolg beim HC Erlangen sicherte sich der BHC bereits fünf Spieltage vor Ende der Zweitliga-Saison 2012/13 den direkten Wiederaufstieg in die Handball-Bundesliga.[1] Durch einen 21:18-Sieg beim TV 05/07 Hüttenberg wurde am vorletzten Spieltag zudem die Zweitliga-Meisterschaft gesichert. In den ersten fünf Spielen der Erstliga-Saison 2013/14 gelangen dem BHC vier Siege in Folge, unter anderem ein 34:27 gegen den amtierenden Champions-League-Sieger HSV Hamburg. In der Folge kam das Team bis zum Saisonende jedoch nur auf fünf weitere Siege und konnte erst am vorletzten Spieltag durch einen 26:25-Sieg beim Tabellenfünften Füchse Berlin den Klassenerhalt sichern.

In der folgenden Saison 2014/15 hielt sich der Verein zu Saisonbeginn lange in der oberen Tabellenhälfte auf, beendete die Saison nach nur wenigen Rückrundensiegen aber auf Rang 14. Die bis dato beste Saison spielte der BHC 2015/16, als man in der Liga – auch dank des Rückzugs des HSV Hamburg – Rang 12 erreichte und ins Halbfinale des DHB-Pokals einzog.

2016 bis heute – Erneuter Abstieg, direkter Wiederaufstieg und Rekordsaison Bearbeiten

Nach dem 12. Platz in der Vorsaison ging man in die Saison 2016/17 mit dem Ziel, sich weiter in der 1. Bundesliga zu etablieren und möglichst wenig mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Nach einer positiv verlaufenen Vorbereitung konnte man sich in der 1. Runde des DHB-Pokals mit Siegen gegen den TV Emsdetten und die HSG Krefeld erfolgreich für das Achtelfinale qualifizieren.[2] Der Start in die Bundesliga misslang jedoch zunächst, die ersten 4 Spiele gingen verloren.[3] Viktor Szilágyi, der seine Karriere am Ende der Vorsaison beendet und den Posten des sportlichen Leiters beim BHC übernommen hatte, kehrte aufgrund zahlreicher Verletzten in der Mannschaft am 5. Spieltag überraschend als Spieler zurück.[4][5] Prompt konnten das Auswärtsspiel in Wetzlar sowie das Heimspiel gegen Minden gewonnen werden, auch im Auswärstspiel bei Göppingen gewann man durch ein 26:26 einen Punkt. Dies sollten jedoch für lange Zeit die letzten Punkte des BHC bleiben. Die komplette Hinrunde gab es keinen weiteren Punktgewinn, sodass man nach der Hinrunde mit 5:29 Punkten abgeschlagen Tabellenletzter war. Ebenso schied man gegen Balingen im Achtelfinale des DHB-Pokals aus.

Aufgrund dieser Negativserie geriet Trainer Sebastian Hinze mehr und mehr in die Kritik. In der Winterpause entschieden die Verantwortlichen jedoch, am Trainer festzuhalten. Als Vorgabe für die Rückrunde wurden 8 Siege ausgegeben, um den Klassenerhalt zu schaffen.[6] Nachdem man zu Beginn der Rückrunde eine bittere 26:35-Heimniederlage gegen Abstiegskonkurrent TVB Stuttgart hinnehmen musste, konnten am 20. Spieltag schließlich mit dem überraschenden 29:30-Auswärtssieg beim amtierenden Weltpokalsieger Füchse Berlin die nächsten Punkte gefeiert werden. Jedoch musste dieser Sieg mit einem Riss des vorderen und hinteren Kreuzbandes bei Viktor Szilágyi, dessen Karriere hiermit endgültig beendet wurde, teuer bezahlt werden.[7] Bis zum Ende der Saison konnten die vorgegebenen 8 Siege mit weiteren Siegen gegen Coburg, Lemgo, Göppingen, Erlangen, Balingen-Weilstetten, Gummersbach und Hannover-Burgdorf eingefahren werden, zudem gab es ein Unentschieden gegen Wetzlar. Insgesamt sammelte der BHC in der Rückrunde 17 Punkte, sodass am Saisonende eine Punkteausbeute von 22:46 und damit eine bessere als in der Vorsaison stand. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses zum punktgleichen VfL Gummersbach musste am Ende jedoch trotz des Erreichens der vorgegebenen acht Siege der Gang in die 2. Liga angetreten werden. Die Entscheidung fiel hierbei am letzten Spieltag, an dem der BHC zu Hause gegen Hannover und Lemgo gegen Gummersbach antreten musste. Gummersbach war aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses de facto schon vor dem Spieltag gerettet, Lemgo stand einen Punkt vor dem BHC auf dem 15. Platz. Dieser erledigte mit einem 32:24-Heimsieg zwar seine Hausaufgaben, konnte aufgrund des zeitgleichen 32:31-Erfolges von Lemgo den Abstieg jedoch nicht mehr verhindern.

Zur Saison 2017/18 wurde ein personeller Umbruch eingeleitet. Mit Csaba Szücs, Max Darj, Milan Kotrč, Bastian Rutschmann, Maximilian-Leon Bettin, Linus Arnesson und Leoš Petrovský konnten sieben neue Spieler verpflichtet werden, während mit Björgvin Páll Gústavsson, Moritz Preuss, Maximilian Hermann, Alexander Hermann, Nils Artmann, Christian Hoße, Ace Jonovski, Uroš Vilovski und Pouya Norouzi Nezhad neun Spieler den Verein verließen. Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief positiv. Im Trainingslager in der Steiermark wurde der österreichische Bundesligist HSG Remus Bernbach/Köflach mit 32:19 deutlich geschlagen.[8] Beim Vorbereitungsturnier im hessischen Linden (Linden-Cup) konnte mit Siegen gegen die Erstligisten HSG Wetzlar (29:26) sowie den Aufsteiger TV Hüttenberg (29:22) ein erstes Ausrufezeichen gesetzt werden. Lediglich dem späteren Turniersieger SC DHfK Leipzig musste man sich mit 24:20 geschlagen geben.[9][10] Das Highlight der Vorbereitung markierte das Testspiel gegen den amtierenden Champions-League-Sieger RK Vardar Skopje, der in der Solinger Klingenhalle mit 27:25 besiegt werden konnte.[11] Den Auftakt in die Pflichtspielsaison bildete das Final-Four-Turnier zur ersten Runde des DHB-Pokals. Mit Siegen gegen den Drittligisten Leutershausen (34:25) und den bereits beim Linden-Cup bezwungenen Erstligisten TV Hüttenberg (26:22) konnte sich der BHC für das Achtelfinale qualifizieren, in welchem er jedoch der HSG Wetzlar knapp mit 27:28 unterlag und somit aus dem Pokal ausschied.

Den Auftakt in die neue Zweitliga-Saison konnte man mit einem 26:23-Heimsieg gegen den Aufsteiger HC Elbflorenz aus Dresden erfolgreich gestalten. Nachdem man die ersten 15 Liga-Spiele alle für sich entscheiden konnte – was einen Start-Rekord für die eingleisige 2. Liga bedeutete – musste man erst bei der 25:30-Heimniederlage am 16. Spieltag gegen den VfL Lübeck-Schwartau den ersten Punktverlust hinnehmen. Die Hinrunde schloss man in der Folge ohne weitere Niederlage mit 36:2 Punkten ab.

In die Rückrunde startete der BHC mit fünf weiteren Siegen, bevor man am 25. Spieltag das Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen mit 25:27 verlor und so die zweite Saison-Niederlage kassierte. Die nächsten sechs Spiele konnten aber wieder gewonnen werden und bereits am 31. Spieltag machte der BHC mit einem 35:22-Heimsieg über den Wilhelmshavener HV den direkten Wiederaufstieg perfekt. Die Meisterschaft sicherte man sich am 34. Spieltag mit einem 31:27-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten SG BBM Bietigheim. In den letzten Saisonspielen leisteten sich die Löwen keinen Punktverlust mehr und konnten so mit 70:6 Punkten einen neuen Rekord für die eingleisige zweite Liga aufstellen.

In die Pflichtspielsaison 2018/19 startete der Bergische HC mit dem „First-Four“-Turnier im DHB-Pokal, das in Pfullingen ausgetragen wurde. Das Halbfinale (1. Runde) bestritt der BHC gegen Drittligist HG Saarlouis und konnte das Spiel mit einem 36:11-Sieg klar für sich entscheiden. Im Finale (2. Runde) traf man auf den Gastgeber und ebenfalls Drittligisten VfL Pfullingen, der im anderen Halbfinale überraschend gegen den Erstligisten Die Eulen Ludwigshafen gewonnen hatte. Trotz einer kleineren Schwächephase konnte man am Ende auch dieses Spiel deutlich für sich entscheiden und gewann mit 35:22. Somit standen die Löwen im Achtelfinale des DHB-Pokals, in welchem sie zuhause auf den Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen trafen und diesem erst nach Verlängerung unterlagen.

Auch in der Liga sorgte der BHC für Aufsehen. Nach dem 27:23-Auftaktsieg gegen die Eulen Ludwigshafen machte man unter anderem mit zwei 35:26-Heimsiegen gegen den TBV Lemgo und den HC Erlangen auf sich aufmerksam, die Teil des besten Saisonstarts in der Vereinsgeschichte waren (14:4 Punkte). Im Laufe der Saison konnte man sich im oberen Tabellendrittel festspielen, sicherte sich mit einem 29:22-Auswärtssieg beim VfL Gummersbach bereits am 25. Spieltag – und damit so früh wie noch nie zuvor – den Klassenerhalt und durfte nach Heimsiegen gegen die direkten Konkurrenten MT Melsungen und Füchse Berlin sogar noch auf Platz fünf oder sechs und somit eine EHF-Cup-Teilnahme in der nächsten Saison hoffen. Zwar verpasste man diese letztendlich aufgrund von Niederlagen gegen die Eulen Ludwigshafen und den Meister SG Flensburg-Handewitt, nichtsdestotrotz beendete man die Saison als zweitbester Aufsteiger in der Bundesliga-Geschichte mit 38:30 Punkten auf dem siebten Platz, was sowohl in Bezug auf Platzierung als auch in Bezug auf Punkteausbeute einen neuen Vereinsrekord bedeutete.

In der Saison 2019/20 gewann man im DHB-Pokal das First-Four-Turnier in Pforzheim mit zwei Siegen gegen die TGS Pforzheim und gegen den HC Elbflorenz und zog so in das Pokal-Achtelfinale ein, das man mit 24:27 gegen Lemgo verlor.

Der Start in die HBL verlief mit fünf Punkten aus den ersten vier Spielen erfolgreich. Es folgten einige Niederlagen, zwei Unentschieden sowie Siege gegen unter anderem Erlangen und den TVB Stuttgart. Nach zwischenzeitlich fünf Niederlagen hintereinander konnte erst am 20. Spieltag gegen die HSG Nordhorn-Lingen wieder ein Sieg gefeiert werden – das 31:18 war der bisher höchste Bundesliga-Sieg in der Geschichte des Bergischen HC. Auf den Heimsieg folgten nach der EM-Pause drei weitere Niederlagen, unter anderem ein 20:21 gegen die SG Flensburg-Handewitt aufgrund eines von Jim Gottfridsson verwandelten direkten Freiwurfs nach Ablauf der Spielzeit. Am 24. Spieltag konnte man einen wichtigen 28:27-Heimsieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf feiern und sich so Luft im Abstiegskampf verschaffen. Bis zum Abbruch der Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie folgte neben mehreren Niederlagen noch ein 26:26-Unentschieden gegen die Füchse Berlin, sodass man die Saison quotientengleich mit dem HC Erlangen aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Rang 13 abschloss.

Die Saison 2020/21, die mit 20 Mannschaften ausgetragen wurde, beendete man mit 35 Punkten auf Platz 12. In der darauffolgenden Saison erreichte man mit Platz 11 die zweitbeste Platzierung überhaupt und konnte unter anderem zum ersten Mal einen Auswärtssieg gegen die SG Flensburg-Handewitt feiern.

Platzierungen seit 2006 Bearbeiten

Saison Liga Rang Punkte Tore Aufstieg/Abstieg Pokal
2006/07 2. Bundesliga Süd 03 45:23 956:903 3. Runde
2007/08 2. Bundesliga Süd 05 39:29 1024:972 1. Runde
2008/09 2. Bundesliga Süd 03 44:24 1096:998 2. Runde
2009/10 2. Bundesliga Süd 02 49:19 1030:927 Aufstiegs-Relegation Viertelfinale
2010/11 2. Bundesliga Süd 01 54:14 1052:902 Aufstieg Achtelfinale
2011/12 Bundesliga 16 17:51 921:1037 Abstieg 3. Runde
2012/13 2. Bundesliga 01 57:15 1102:941 Aufstieg 3. Runde
2013/14 Bundesliga 15 22:46 934:1010 2. Runde
2014/15 Bundesliga 14 28:44 982:1064 2. Runde
2015/16 Bundesliga 12 19:45 815:911 Halbfinale
2016/17 Bundesliga 16 22:46 868:954 Abstieg Achtelfinale
2017/18 2. Bundesliga 01 70:6 1132:918 Aufstieg Achtelfinale
2018/19 Bundesliga 07 38:30 891:880 Achtelfinale
2019/20 Bundesliga 13 20:34 709:728 Achtelfinale
2020/21 Bundesliga 12 35:41 1037:1019
2021/22 Bundesliga 11 29:39 851:885 Achtelfinale
2022/23 Bundesliga 12 30:38 955:997 Achtelfinale


Saison 2023/24 Bearbeiten

Aktueller Kader Bearbeiten

Nr. Nat. Name Position Geburtsdatum Größe Im Verein seit Vertrag bis Letzter Verein
1 Deutschland  Christopher Rudeck TW 15. Oktober 1994 2,00 m 2015 2026 Mors-Thy Håndbold
12 Schweden  Peter Johannesson TW 12. Mai 1992 1,91 m 2022 2025 TBV Lemgo Lippe
2 Deutschland  Noah Beyer LA 15. Mai 1997 1,80 m 2022 2026 TUSEM Essen
3 Schweden  Isak Persson RA 7. November 2000 1,90 m 2022 2025 LUGI HF
4 Deutschland  Elias Scholtes RR 17. August 2003 1,90 m 2023 2026 Rhein-Neckar Löwen
6 Polen  Antoni Doniecki KM 19. November 2001 1,92 m 2024 2024 Piotrkowianin Piotrków Trybunalski
8 Deutschland  Tim Nothdurft LA 11. Juli 1997 1,94 m 2022 2025 HBW Balingen-Weilstetten
9 Slowenien  Grega Krečič RR 25. April 1996 1,88 m 2024 2024 RK Celje
11 Deutschland  Djibril M’Bengue RR 13. Mai 1992 1,95 m 2022 2025 FC Porto
14 Danemark  Frederik Ladefoged Blazejewicz KM 15. April 1996 2,01 m 2022 2025 SønderjyskE Håndbold
15 Danemark  Mads Kjeldgaard Andersen RL 14. Dezember 1996 1,95 m 2023 2026 Bjerringbro-Silkeborg
18 Deutschland  Yannick Fraatz RA 12. August 1999 1,85 m 2018 2026 HSG Nordhorn-Lingen
19 Tschechien  Tomáš Babák RM 28. Dezember 1993 1,86 m 2016 2026 TSV St. Otmar St. Gallen
20 Deutschland  Jan Reimer RA 29. Dezember 2000 2023 2024 TSV Bayer Dormagen
23 Deutschland  Tobias Schmitz LA 23. Juli 2001 1,80 m 2014 2025 eigene Jugend
24 Schweden  Linus Arnesson (C)  RL/RM 11. Mai 1990 1,88 m 2017 2025 Redbergslids IK
30 Norwegen  Tom Kåre Nikolaisen KM 29. Dezember 1997 1,96 m 2020 2025 Kolstad IL
33 Deutschland  Eloy Morante Maldonado RM 25. Februar 1998 1,87 m 2023 2025 TUSEM Essen
35 Deutschland  Aaron Exner RM 28. März 2001 1,79 m 2014 2025 eigene Jugend
39 Deutschland  Lukas Stutzke RL 14. Januar 1998 1,95 m 2018 2025 TSV Bayer Dormagen
44 Kap Verde  Ivo Santos KM 28. April 1992 1,99 m 2019 2024 Leichlinger TV
49 Deutschland  Aron Seesing KM 14. Januar 2003 1,96 m 2023 2026 TSV Bayer Dormagen

Legende:

Trainer- und Betreuerstab Bearbeiten

Name Amt Nationalität Geburtsdatum
Jamal Naji Cheftrainer Deutschland  3. Juni 1986
Markus Pütz Co-Trainer Deutschland  5. März 1983
Peer Pütz Co-Trainer Deutschland  7. November 1991
Arnór Þór Gunnarsson Co-Trainer & Scouting Island  23. Oktober 1987
Oliver Schuhmacher Athletiktrainer Deutschland 
Siegfried Knapik Zeugwart Deutschland  8. Mai 1944
Jan Artmann Team-Assistent Deutschland  23. Mai 1991
Dr. Robert Weindl Mannschaftsarzt Deutschland 
Severin Feldmann Physiotherapeut Deutschland  16. Mai 1988
Franziska Wittig Physiotherapeutin Deutschland 
Björgvin Páll Gústavsson Torwart-Mentor Island  24. Mai 1985

Transfers zur Saison 2023/24 Bearbeiten

Zugänge
Nation Name abgebender Verein
Deutschland  Eloy Morante Maldonado[12] TUSEM Essen
Danemark  Mads Kjeldgaard Andersen[13] Bjerringbro-Silkeborg
Deutschland  Aron Seesing TSV Bayer Dormagen
Deutschland  Yannick Fraatz THW Kiel (Leihende)
Deutschland  Jan Reimer[14] TSV Bayer Dormagen, Zweitspielrecht BHC
Polen  Antoni Doniecki[15] Piotrkowianin Piotrków Trybunalski (im Januar 2024)
Slowenien  Grega Krečič[16] RK Celje (im Januar 2024)
Stand: 31. Januar 2024
Abgänge
Nation Name aufnehmender Verein
Norwegen  Simen Högdahl Schønningsen[17] HØJ Håndbold
Deutschland  Fabian Gutbrod[18] Karriereende
Island  Arnór Þór Gunnarsson[18] Karriereende
Slowakei  Csaba Szücs[18] Ziel unbekannt
Deutschland  Tom Bergner[19] TSG Friesenheim (Leihe)
Deutschland  Alexander Weck[20] VfL Eintracht Hagen (Leihe)
Osterreich  Louis Oberosler[21] TSV Bayer Dormagen (Leihe)
Stand: 27. Januar 2024

Transfers zur Saison 2024/25 Bearbeiten

Zugänge
Nation Name abgebender Verein
Deutschland  Sören Steinhaus[22] TSV Bayer Dormagen
Deutschland  Johannes Wasielewski[23] HSG Nordhorn-Lingen
Agypten  Belal Ibrahim Massoud[23] Al Ahly SC
Deutschland  Lukas Diedrich[24] TUSEM Essen
Stand: 27. Januar 2024
Abgänge
Nation Name aufnehmender Verein
Deutschland  Sören Steinhaus[22] TSV Bayer Dormagen (Leihe)
Deutschland  Tim Nothdurft[25] Rhein-Neckar Löwen
Schweden  Peter Johannesson[26] GOG
Deutschland  Tom Bergner[27] GWD Minden
Deutschland  Alexander Weck[23] Ziel unbekannt
Stand: 31. Januar 2024

Weitere Herren-Mannschaften Bearbeiten

Die zweite Mannschaft des BHCs spielt in der Saison 2023/24 in der Nordrheinliga (4. Liga). Darüber hinaus gibt es noch drei weitere Herren-Mannschaften, die in den unteren Ligen aktiv sind.

Jugend und Frauen Bearbeiten

  • Sowohl die männliche als auch die weibliche A-Jugend des Bergischen HC spielen in der A-Jugend-Bundesliga. Der größte Erfolg der Jungen war der Gewinn der A-Jugend-Bundesliga im Jahr 2007.
  • Die B-Jugend ist aktuell sowohl im männlichen als auch im weiblichen Bereich in der Regionalliga Nordrhein vertreten.
  • Die 1. Damenmannschaft stieg 2023 in die 3. Liga auf.[28]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jetzt ist es die stärkste Liga der Welt (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive) vom 8. Mai 2013, abgerufen am 9. Mai 2013
  2. Archivlink (Memento vom 6. Juni 2017 im Internet Archive)
  3. dkb-handball-bundesliga.de (Memento vom 9. Juni 2017 im Internet Archive)
  4. handball-world.news
  5. wuppertaler-rundschau.de
  6. wz.de
  7. wuppertaler-rundschau.de
  8. solinger-tageblatt.de
  9. bhc06.de
  10. giessener-anzeiger.de (Memento des Originals vom 15. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giessener-anzeiger.de
  11. rp-online.de
  12. handball-world.news: Spielmacher Morante Maldonado wechselt 2023 von Essen zum BHC vom 26. Januar 2022, abgerufen am 26. Januar 2022
  13. handball-world.news: Bergischer HC verpflichtet dänischen Rechtshänder von Bjerringbro-Silkeborg vom 25. November 2022, abgerufen am 25. November 2022
  14. handball-world.news: Bergischer HC reagiert auf Persson-Ausfall vom 21. November 2023, abgerufen am 21. November 2023
  15. Antoni Doniecki ab sofort ein Bergischer Löwe. In: bhc06.de. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  16. Bergischer HC mit kurzfristiger Verstärkung im Rückraum. In: handball-world.news. Abgerufen am 31. Januar 2024.
  17. nrk.no: Norsk håndballspiller klar for danske Høj: – Simen er et stort scoop vom 23. März 2023, abgerufen am 12. August 2023
  18. a b c handball-world.news: Fabian Gutbrod beendet im Sommer vorzeitig seine Karriere vom 11. Mai 2023, abgerufen am 11. Mai 2023
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  24. handball-world.news: Lukas Diedrich verlässt TuSEM Essen vom 27. Januar 2024, abgerufen am 27. Januar 2024
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