Furchhausen

französische Gemeinde

Furchhausen (elsässisch Furichhüse; historisch auch Furenhausen) ist eine französische Gemeinde mit 406 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Furchhausen
Furchhausen (Frankreich)
Furchhausen (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Saverne
Gemeindeverband Pays de Saverne
Koordinaten 48° 43′ N, 7° 26′ OKoordinaten: 48° 43′ N, 7° 26′ O
Höhe 195–251 m
Fläche 2,86 km²
Einwohner 406 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 142 Einw./km²
Postleitzahl 67700
INSEE-Code
Website Webpräsenz

Sie ist von den Dörfern Waldolwisheim, Altenheim, Wolschheim und Schwenheim umgeben.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter Bearbeiten

Burg und Dorf Furchhausen gehörten zur Herrschaft Ochsenstein.[1] Als die Familie derer von Ochsenstein im Mannesstamm mit Georg von Ochsenstein 1485 ausstarb, gelangte das Erbe über dessen Schwester an die Grafen von Zweibrücken-Bitsch.

Neuzeit Bearbeiten

1570 kam es zu einem weiteren Erbfall, der Furchhausen zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die Herrschaft Ochsenstein. In der Verwaltungsstruktur der Grafschaft Hanau-Lichtenberg wurde Furchhausen dem Amt Westhofen zugeschlagen.[2] Philipp V. von Hanau-Lichtenberg führte in den ererbten Gebieten sofort die Reformation durch, die wie sein übriges Herrschaftsgebiet nun lutherisch wurden.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kamen das Amt Westhofen und Furchhausen unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch Furchhausen – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Westhofen Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

1798[3] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2012 2014
150 243 245 253 355 350 341 373 417 414

Literatur Bearbeiten

  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1113–1114.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Furchhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Knöpp, S. 17.
  2. Knöpp, S. 17; Matt, S. 9.
  3. Matt, S. 9.