Gougenheim

französische Gemeinde

Gougenheim (deutsch Gugenheim) ist eine französische Gemeinde mit 543 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Mitglied des Gemeindeverbands Communauté de communes du Kochersberg. Am 1. Januar 2015 wechselte die Gemeinde vom Arrondissement Strasbourg-Campagne zum Arrondissement Saverne.[1]

Gougenheim
Gougenheim (Frankreich)
Gougenheim (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Bouxwiller
Gemeindeverband Kochersberg
Koordinaten 48° 42′ N, 7° 34′ OKoordinaten: 48° 42′ N, 7° 34′ O
Höhe 172–287 m
Fläche 6,58 km²
Einwohner 543 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 83 Einw./km²
Postleitzahl 67270
INSEE-Code
Website gougenheim.fr

Mairie Gougenheim

Geografie Bearbeiten

Gougenheim liegt im Kochersberg zwischen Rohr und Schaffhouse-sur-Zorn.

Geschichte Bearbeiten

Die Vergangenheit des Ortes liegt bis zum Ende des 9. Jahrhunderts im Dunkeln. Klosterbesitz von Weißenburg oder Lorsch ist nicht nachweisbar, ebenso wenig eine Nennung des Ortes in einer Urkunde von 820, wie Ernest Nègre (Toponymie génerale. de la France) behauptet, ohne einen Beweis dafür zu liefern. Es könnte die noch unerschlossene Urkunde über einen Gütertausch zwischen einem Grafen und dem Kloster Weißenburg sein, unvollständig abgedruckt in Regesta Imperii I, 724. Sicher wird Gougenheim als „Cohchinheim“ 884 in der Besitzbestätigungsurkunde Kaiser Karls III. für das Kloster Honau genannt (MGH DD Kar III, 101). 1474 wurde Gougenheim der Hauptort der Ballei Kochersberg, die damals aus 28 Gemeinden bestand. Das Haus des Scharfrichters der Ballei befand sich außerhalb von Gougenheim und wurde 1976 zerstört. Der letzte Scharfrichter von Gougenheim heiratete eine Tochter des Scharfrichters von Sarrebourg, wie es Sitte war. Er verstarb am 18. Juni 1808.[2]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 381 344 324 382 363 580 494 548

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Kapelle Saint-Laurent

Die Kapelle Saint-Laurent wurde ab 1574 gebaut, sie ist Laurentius von Rom gewidmet. Die Mauern der Kapelle bestehen aus Kalkbruchstein und Sandstein. An einigen Stellen wurde der Bruchstein durch Backsteine ersetzt. Die Kapelle steht als Monument historique unter Denkmalschutz.

 
Kirche Saint-Laurent

Die Kirche Saint-Laurent stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Glockenturm wurde später bei einem Brand beschädigt. Das Kirchenschiff wurde ab 1749 durch ein neues Kirchenschiff ersetzt. Die Eingangstür wurde 1843 vergrößert. Die Mauern der Kirche bestehen aus Kalkbruchstein und Sandstein, teilweise als Opus spicatum angeordnet. Im Erdgeschoss sind zwei Schildbögen erhalten geblieben sowie ein verziertes Kreuzrippengewölbe, welches sich jedoch in schlechtem Zustand befindet. Der Türsturz einer der Türen, die von Süden her in das Kirchenschiff führen, ist mit dem Grillrost des Laurentius verziert. Die Mauern des Innenraums sind mit Gemälden der Evangelisten geschmückt. Auch die Pfarrkirche ist ein Monument historique.

Das Maison d’artisan (Haus des Handwerkers) wurde um 1681 erbaut. Diese Jahreszahl findet sich im Deckenbalken der Loggia. Das Haus gehörte einem Maurer oder Zimmerer.[3]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Sonstiges Bearbeiten

Der jüdische Familienname Guggenheim ist vom Dorf Gougenheim abgeleitet.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1438–1439.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gougenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.legifrance.gouv.fr/eli/decret/2014/12/29/2014-1722/jo/texte
  2. Histoire de Gougenheim, auf der Webpräsenz der CC Kochersberg (Memento des Originals vom 20. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kochersberg.fr (französisch) Abgerufen am 9. Oktober 2009
  3. Chapelle Saint-Laurent à Gougenheim@1@2Vorlage:Toter Link/www.patrimoine-de-france.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)
  4. Ralph Weingarten: Guggenheim. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. März 2007, abgerufen am 5. Juni 2019.