Bundesautobahn 51

Bundesautobahn in Deutschland

Bundesautobahn 51 (Abkürzung: BAB 51) – Kurzform: Autobahn 51 (Abkürzung: A 51) – war der Projektname einer in den 1970er Jahren geplanten Autobahn. Sie sollte von Duisburg-Rheinhausen über Krefeld, Viersen, Hückelhoven nach Aachen führen.

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Bundesautobahn 51 in Deutschland
Bundesautobahn 51
Karte
Verlauf der A 51
Basisdaten
Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland

Bundesland:

Nordrhein-Westfalen

Status: Planung verworfen,
teilweise als B57, B509 & L 473n ausgeführt

Bauvorleistung Bearbeiten

Die Anschlussstelle Krefeld-Gartenstadt (Bundesautobahn 57/B 509) ist als Bauvorleistung für die Bundesautobahn 51 bereits als Autobahnkreuz errichtet worden. Die B 509 ist zudem im Bereich des Autobahnkreuzes vierstreifig, kreuzungsfrei und mit Standstreifen ausgebaut.

Planungsgeschichte Bearbeiten

Im Bedarfsplan des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 30. Juni 1971[1] war zwar noch keine Planung einer Bundesautobahn enthalten, jedoch der zweistreifige und teilweise vierstreifige autobahnähnliche Neubau der B 57n bzw. B 57z vorgesehen. Dieses Vorhaben gliederte sich in folgende Abschnitte:

Abschnitt Bezeichnung Bemerkung Dringlichkeitsstufe
B 57z (Status als Bundesstraße noch nicht abschließend geklärt) Rheinbrücke bei Duisburg-Rheinhausen – AS Duisburg-Kaldenhausen vierstreifig I
B 57n AS Duisburg-Kaldenhausen – Kreuz mit der Bundesautobahn 57 Krefeld-Gartenstadt vierstreifig I
B 57n Kreuz mit der Bundesautobahn 57 Krefeld-Gartenstadt – Krefeld-Inrath-Kliedbruch (Bundesstraße 9)

vierstreifig, zwischen Kreuz Krefeld-Gartenstadt und Krefeld-Verberg (L 475) bereits einbahnig unter Verkehr

I
B 57n Krefeld-Inrath-Kliedbruch – Tönisvorst (Kreuz mit der geplanten B 9n, später als Bundesautobahn 55 bezeichnet) – Viersen-Süchteln (Kreuz mit der geplanten Bundesstraße 7, später als Bundesautobahn 61 bezeichnet) vierstreifig II
B 57n Kreuz Viersen-Süchteln (A 61) – westlich Mönchengladbach-Hardt (Kreuz mit der geplanten Bundesstraße 230, später als Bundesautobahn 52 bezeichnet) zweistreifig II
B 57n Kreuz Mönchengladbach-Hardt (A 52) – Wegberg – östlich Hückelhoven (Kreuz mit der geplanten Bundesstraße 1109, später als Bundesautobahn 46 bezeichnet) zweistreifig III
B 57n Kreuz Hückelhoven (A 46) – westlich Linnich (Kreuz mit der geplanten Bundesstraße 56n, später als Bundesautobahn 56 bezeichnet) vierstreifig III
B 57n Kreuz Linnich (A 56) – südöstlich Baesweiler (Bundesstraße 221) vierstreifig II
B 57n südöstlich Baesweiler – südwestlich Alsdorf Kreuz mit der Bundesstraße 55 – Aachen-Haaren (Kreuz mit der Bundesautobahn 4) |vierstreifig[2][3] I

Noch vor der Neustrukturierung und neuen Nummerierung des Netzes der Bundesautobahnen, die mit Wirkung ab 1. Januar 1975 eingeführt wurde, erfolgte 1973 die Zusammenfassung dieser Bundesstraßenplanungen zu einem einheitlichen Projekt unter der internen Bezeichnung „Autobahn 202“.[4]

Mit der Neustrukturierung des Netzes der Bundesautobahnen, die mit Wirkung ab 1. Januar 1975 eingeführt wurde, erhielt der gesamte Streckenzug die Bezeichnung „Bundesautobahn 51“.[5][6][7][8]

In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre lagen Pläne für die konkrete Linienführung der Autobahn bereits durchgängig vor. Demnach sollte die Strecke wie folgt verlaufen:[9]

Der Bedarfsplan des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 5. August 1976[10] enthielt zahlreiche Änderungen. Bemerkenswert ist die Streichung des Abschnittes zwischen dem Kreuz Viersen-Süchteln (A 61), westlich Mönchengladbach-Hardt (Kreuz mit der A 52), Wegberg und dem Kreuz mit der A 46 östlich Hückelhoven als Bestandteil der A 51. Stattdessen wurde hier nur der Bau einer zweistreifigen B 57n als möglicher weiterer Bedarf vorgesehen. Zudem wurde auch die Fortführung der A 51 zwischen Duisburg-Kaldenhausen und Duisburg-Rheinhausen ersatzlos gestrichen. Es änderte sich schließlich auch die Priorität für den Bau zahlreicher Abschnitte der A 51. Nunmehr waren folgende Dringlichkeitsstufen vergeben:

Abschnitt Bemerkung Dringlichkeitsstufe
Kreuz Krefeld-Gartenstadt (A 57) – Krefeld-Verberg (L 473) zweite Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe Ia
Krefeld-Verberg – Tönisvorst (Kreuz mit der A 55) vierstreifig Ib
Tönisvorst (Kreuz mit A 55) – Kreuz Viersen-Süchteln (A 61) vierstreifig möglicher weiterer Bedarf
Hückelhoven (Kreuz mit der A 46) – westlich Linnich (Kreuz mit der A 56) – nordöstlich Baesweiler (Kreuz mit der A 56) vierstreifig möglicher weiterer Bedarf
Kreuz nordöstlich Baesweiler (A 56) – südöstlich Baesweiler (B 221) vierstreifig Ib
südöstlich Baesweiler – Aachen-Haaren (Kreuz mit der Bundesautobahn 4) vierstreifig Ia

Mit dem zweiten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 25. August 1980[11] verblieb die Strecke Linnich (Dreieck mit der A 56) – Aachen (Dreieck mit der A 4) als A 51 im Bedarfsplan und erhielt insgesamt die Einordnung in die Dringlichkeitsstufe I. Alle anderen Abschnitte der A 51 wurden gestrichen, darunter die Strecke Tönisvorst – Viersen-Süchteln – Wegberg – Hückelhoven – Linnich ersatzlos. Lediglich der Abschnitt Krefeld-Verberg – Tönisvorst (ehemaliges Kreuz mit der A 55) war als Teil der vierstreifigen Nord-West-Umfahrung Krefeld (B 509/B 9n) in der Dringlichkeitsstufe I noch enthalten.

Das Dritte Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 21. April 1986[12] brachte das Aus für die Bundesautobahn 51. Vorgenommen waren lediglich noch folgende Projekte:

Bezeichnung Abschnitt Bemerkung Dringlichkeitsstufe
B 9n Nord-West-Umfahrung Krefeld (B 9 – Tönisvorst – Krefeld-Forstwald) zweistreifig weiterer Bedarf
B 57 OU Baal zweistreifig weiterer Bedarf
B 57 Linnich – Herzogenrath zweistreifig weiterer Bedarf
B 57 Herzogenrath – Würselen – Aachen (A 4) vierstreifig weiterer Bedarf

Die A 51 war auch nach dem Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 15. November 1993[13] im Bedarfsplan nicht enthalten. Vorgesehen waren:

Bezeichnung Abschnitt Bemerkung Dringlichkeitsstufe
B 9 Nord-West-Umfahrung Krefeld (B 9 – Tönisvorst – Krefeld-Forstwald) zweistreifig vordringlicher Bedarf
B 57 OU Baal zweistreifig weiterer Bedarf
B 57 Linnich – Herzogenrath – Würselen – Aachen (A 4) zweistreifig weiterer Bedarf

Der Bundesverkehrswegeplan 2003 brachte keine Neuaufnahme der A 51. Der Bedarfsplan des Fünften Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 4. Oktober 2004[14] umfasste noch folgende Projekte:

Bezeichnung Abschnitt Bemerkung Dringlichkeitsstufe
B 9 Nord-West-Umfahrung Krefeld B 9 – Tönisvorst – Krefeld-Forstwald zweistreifig weiterer Bedarf
B 57 OU Baal zweistreifig weiterer Bedarf
B 57 OU LinniIch zweistreifig vordringlicher Bedarf
B 57 Gereonsweiler (OU) – Baesweiler (OU) – Alsdorf (OU) mit Anbindung an die alte B 57 zweistreifig vordringlicher Bedarf

In der Priorisierungsliste vom 25. Oktober 2011 des Landes Nordrhein-Westfalen für die Umsetzung der im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2003 vorgesehenen Maßnahmen wurden die OU Gereonsweiler und Alsdorf in die Kategorie „nachrangig planen“ verschoben.

Fertiggestellte Abschnitte Bearbeiten

Auf der für die A 51 vorgesehenen Trasse wurden folgende Vorhaben dem Verkehr übergeben:

  • 1968: Krefeld-Gartenstadt (A 57) – Krefeld-Verberg (3,6 km, zunächst einbahnig, nur teilweise kreuzungsfrei, später als B 509 gewidmet)
  • 1970: Kaldenhausen – Krefeld-Gartenstadt (2,3 km, vierstreifig, nur teilweise kreuzungsfrei, später als B 509 gewidmet)
  • 2005: Kaldenhausen – Mühlenberg (2,5 km, zweistreifig, als L 473n gewidmet)
  • 2009: Mühlenberg – Rheinhausen (2,2 km, zweistreifig, als L 473n gewidmet)
  • 2014: OU Baesweiler (7,5 km, zweistreifig, als B 57 gewidmet)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bundesgesetzblatt Jg. 1971, Teil I, S. 873
  2. Bauleistungen auf Bundesfernstraßen im Jahre 1972. Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985. Anlage zum Straßenbaubericht 1972. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
  3. Bauleistungen auf Bundesfernstraßen im Jahre 1972. Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985. Anlage zum Straßenbaubericht 1972. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
  4. Der Große Shell Atlas, Mairs Geographischer Verlag, Stuttgart 1973/74, Bl. 31
  5. Struktur und Nummerierung der Bundesautobahnen. Vorgesehenes Gesamtnetz. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, 15. Juni 1974, abgerufen am 18. September 2013 (Kartenausschnitt).
  6. Struktur und Nummerierung der Bundesautobahnen. Vorgesehenes Gesamtnetz. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, 15. Juni 1974, abgerufen am 18. September 2013 (Kartenausschnitt).
  7. Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Stand 1. Januar 1976. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
  8. Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Stand 1. Januar 1976. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
  9. Der Große Shell Atlas, Mairs Geographischer Verlag, Stuttgart 1977/78, Bl. 31 und 41
  10. Bundesgesetzblatt Jg. 1976, Teil I, S. 2093
  11. Bundesgesetzblatt Jg. 1980, Teil I, S. 1614
  12. Bundesgesetzblatt Jg. 1986, Teil I, S. 537
  13. Bundesgesetzblatt Jg. 1993, Teil I, S. 1877
  14. Bundesgesetzblatt Jg. 2004, Teil I, S. 2574