Lembach (Bas-Rhin)
Lembach ist eine französische Gemeinde mit 1549 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Teil des Naturparks Nordvogesen.
Lembach | ||
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Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Haguenau-Wissembourg | |
Kanton | Reichshoffen | |
Gemeindeverband | Sauer-Pechelbronn | |
Koordinaten | 49° 0′ N, 7° 47′ O | |
Höhe | 177–551 m | |
Fläche | 48,75 km² | |
Einwohner | 1.549 (1. Januar 2018) | |
Bevölkerungsdichte | 32 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67510 | |
INSEE-Code | 67263 | |
Website | www.ot-lembach.com | |
![]() Die Hauptstraße von Lembach (Route de Bitche) |
GeografieBearbeiten
Lembach liegt im Tal der Sauer, umgeben von den Wäldern und Sandsteinfelsen der Nordvogesen an der Route départementale 3. Zu Lembach gehören die Ortsteile Mattstall, Pfaffenbronn, Disteldorf, Eichholz, Les Châtaigniers, Ziegelhutte, Steinacker und Gimbelhof.
GeschichteBearbeiten
Bei Lembach verlief in der Zwischenkriegszeit ein Teilstück der Maginot-Linie, deren Spuren bis heute ausgeprägt vorhanden sind. Westlich der Stadt tobten hier während des Zweiten Weltkriegs am 19. Juni 1940 schwere Kämpfe. Bis zum Abend dieses Tages hatte die deutsche 215. Infanterie-Division die Maginot-Linie in diesem Raum durchbrochen.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 1742 | 1799 | 1782 | 1681 | 1710 | 1.689 | 1728 | 1540 |
DisteldorfBearbeiten
Disteldorf ist der kleinste Ortsteil von Lembach. Der Weiler besteht aus 3 Gebäuden und hat 17 Einwohner (2013). Er ist nur über einen Waldweg erreichbar. Disteldorf wurde im 17. Jahrhundert als Köhlerdorf gegründet, in der näheren Umgebung existierten 5 Glasfabriken. Im 19. Jahrhundert lebten mehr als 100 Einwohner in 12 Häusern und es existierte eine einklassige Schule und eine Kapelle. Nach dem Anschluss Elsass-Lothringens an das Deutsche Reich (1871) sank die Nachfrage nach Holzkohle und die Männer gingen als Waldarbeiter in die Pfalz und nach Rheinhessen. Sie kehrten nur ein- bis zweimal im Jahr zu ihren Familien zurück. Disteldorf wurde im Zweiten Weltkrieg durch Beschuss von der Maginot-Festung „Four à Chaux“ zerstört. Die Einwohner waren, wie die meisten Einwohner des Nord-Elsass, ins Departement Haut-Vienne evakuiert. Nach dem Krieg kehrte nur eine Familie zurück und baute ihre Häuser wieder auf.
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
Lembach ist von vielen in den Sandstein gehauenen Burgen umgeben. Deren bedeutendste ist der Fleckenstein aus dem 12. Jahrhundert, aber auch die Hohenburg und der Löwenstein sind sehenswert und haben als staufische Festungen eine bedeutende Vergangenheit. Im Zentrum stehen die zwei bedeutsamen Kirchen des Ortes: die evangelische Kirche von 1750 mit mittelalterlichem Turm und die neugotische katholische Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Unter Denkmalschutz steht auch die altlutherische Kirche St-Paul am südlichen Ortsrand.
BildungBearbeiten
Lembach hat eine Grundschule, die École primaire Henri Mertz.[1]
Freizeit und TourismusBearbeiten
Lembach ist weit über die Landesgrenzen hinaus vor allem durch ein Haute-Cuisine-Restaurant als Pilgerziel für Feinschmecker bekannt. Der Vogesenclub hat im Umkreis viele Wanderwege markiert, die auch zu sämtlichen Burgruinen und pittoresken Felsen führen.
PersönlichkeitenBearbeiten
- Paul Bertololy (1892–1972), Arzt, Schriftsteller, Ehrenbürger von Lembach
- Henri Mertz (1919–1999), Lehrer und elsässischer Mundartdichter
LiteraturBearbeiten
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1580–1583.
- Charles Schlosser: Lembach. Au fil du temps. Lembach 2014
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Website der Schule (Abgerufen am 2. Oktober 2020).