Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015/4 × 400 m der Männer

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 wurde am 29. und 30. August 2015 im Nationalstadion der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen.

15. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 4 × 100-m-Staffel
Geschlecht Männer
Teilnehmer 16 Staffeln mit 70 Läufern
Austragungsort China Volksrepublik Peking
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 29. August (Vorläufe)
30. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Vereinigte Staaten USA
Silbermedaille Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago
Bronzemedaille Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Das Nationalstadion Peking während der Weltmeisterschaften

Weltmeister wurde die Staffel der USA mit David Verburg, Tony McQuay, Bryshon Nellum und LaShawn Merritt sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Kyle Clemons und Vernon Norwood.
Das Team aus Trinidad und Tobago errang die Silbermedaille in der Besetzung Renny Quow, Lalonde Gordon, Deon Lendore und Machel Cedenio sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Jarrin Solomon.
Bronze ging an Großbritannien (Rabah Yousif, Delano Williams, Jarryd Dunn, Martyn Rooney).

Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läufer aus den Vereinigten Staaten sowie Trinidad und Tobago erhielten entsprechendes Edelmetall. Rekorde und Bestleistungen standen dagegen nur den tatsächlich laufenden Athleten zu.

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord[1]
WM-Rekord
Vereinigte Staaten  USA
(Andrew Valmon, Quincy Watts,
Harry Reynolds, Michael Johnson)
2:54,29 min WM in Stuttgart, Deutschland 22. August 1993

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es wurden zwei Weltjahresbestleistungen und fünf Landesrekorde aufgestellt.

Vorläufe Bearbeiten

Aus zwei Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

Lauf 1 Bearbeiten

29. August 2015, 10:40 Uhr (4:40 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (min)
1 8 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Rabah Yousif
Delano Williams
Jarryd Dunn
Martyn Rooney
2:59,05 SB
2 2 Belgien  Belgien Dylan Borlée (Vorlauf)
Jonathan Borlée
Antoine Gillet
Kevin Borlée
2:59,28 NR
3 7 Frankreich  Frankreich Mame-Ibra Anne
Teddy Atine-Venel
Mamoudou Hanne
Thomas Jordier
2:59,42 SB
4 7 Russland  Russland Artjom Denmuchametow
Pawel Trenichin
Denis Kudrjawzew (Vorlauf)
Pawel Iwaschko
2:59,45 SB
5 9 Polen  Polen Łukasz Krawczuk
Michał Pietrzak
Rafał Omelko
Jakub Krzewina
3:00,72 SB
6 4 Venezuela  Venezuela Alberth Bravo
José Meléndez
Arturo Ramírez
Freddy Mezones
3:02,96 SB
7 4 Japan  Japan Tomoya Tamura
Yūzō Kanemaru
Naoki Kobayashi
Takamasa Kitagawa
3:02,97 SB
DSQ 6 Bahamas  Bahamas Steven Gardiner
Michael Mathieu
Alonzo Russell
Ramon Miller
IAAF Rule 163.3a
Bahnübertretung
[2]

Lauf 2 Bearbeiten

29. August 2015, 10:50 Uhr (4:50 Uhr MESZ)

Platz Bahn Name Land Zeit (min)
1 6 Vereinigte Staaten  USA Kyle Clemons (Vorlauf)
Tony McQuay
Bryshon Nellum
Vernon Norwood (Vorlauf)
2:58,13 WL
2 2 Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago Renny Quow
Jarrin Solomon (Vorlauf)
Deon Lendore
Lalonde Gordon
2:58,67 SB
3 8 Jamaika  Jamaika Peter Matthews
Ricardo Chambers
Dane Hyatt (Vorlauf)
Javon Francis
2:58,69 SB
4 7 Kuba  Kuba William Collazo
Raidel Acea
Adrian Chacón
Yoandys Lescay
2:59,80 SB
5 5 Botswana  Botswana Onkabetse Nkobolo
Nijel Amos
Leaname Maotoanong
Isaac Makwala
2:59,95 NR
6 5 Dominikanische Republik  Dominikanische Republik Gustavo Cuesta
Yon Soriano
Juander Santos
Luguelín Santos
3:00,15 NR
7 4 Brasilien  Brasilien Pedro Luiz de Oliveira
Wagner Cardoso
Hederson Estefani
Hugo de Sousa
3:01,05
8 9 Irland  Irland Brian Gregan
Brian Murphy
Thomas Barr
Mark English
3:01,26 NR

Finale Bearbeiten

30. August 2015, 20:45 Uhr (14:25 Uhr MESZ)

Gegenüber den Vorläufen kam es im Finale zu folgenden Besetzungsänderungen:

  • USA – David Verburg lief anstelle von Kyle Clemons und LaShawn Merritt anstelle von Vernon Norwood
  • Trinidad und Tobago – Machel Cedenio ersetzte Jarrin Solomon
  • Jamaika – Rusheen McDonald lief anstatt Dane Hyatt
  • Belgien – Robin Vanderbemden ersetzte Dylan Borlée
  • Russland – Denis Kudrjawzew wurde durch Denis Alexejew ersetzt

Als Favoriten gingen die US-Amerikaner als Titelverteidiger in dieses Rennen. Aber bereits in den Vorläufen hatte sich gezeigt, dass es starke Konkurrenz gab. Insgesamt hatten neun Staffeln die drei-Minuten-Marke unterboten, Botswana war unter diesen Mannschaften sogar bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Olympiasieger Bahamas war durch Disqualifikation wegen Übertretens der Bahnbegrenzung durch einen Läufer im Finale ebenfalls nicht dabei. So gab es zahlreiche weitere Teams mit Medaillenchancen, dazu gehörten Jamaika, Trinidad und Tobago, Europameister Großbritannien und auch die Belgier mit den Borlée-Brüdern.

Nach Runde eins lagen die Mannschaften noch sehr eng zusammen. Trinidad und Tobago, Großbritannien und die USA erarbeiteten sich auf den zweiten vierhundert Metern zunächst einen kleinen Vorsprung, aber Jamaika, Frankreich und Belgien kamen wieder näher heran. Beim Wechsel führte Trinidad und Tobago vor den Vereinigten Staaten. Mit geringem Abstand folgten Frankreich und Jamaika, dahinter Großbritannien. Belgien lag nun doch schon etwas deutlicher zurück. Auf der nächsten Gegengeraden schob sich alles wieder zusammen und auf den letzten hundert Metern eroberte Kevin Borlée für Belgien sogar wieder Position drei hinter den USA und Trinidad und Tobago. Vierter war Großbritannien vor Jamaika und Frankreich. So ging es in die Schlussrunde.

Javon Francis riskierte nun von Beginn an ein hohes Tempo und brachte Jamaika an die Spitze. LaShawn Merritt für die USA und Machel Cedenio für Trinidad und Tobago hefteten sich an seine Fersen. Nur knapp zurück folgten Martyn Rooney für Großbritannien und Antoine Gillet für Belgien, während der Franzose Thomas Jordier ein wenig abreißen lassen musste. In der Zielkurve konnte auch der Belgier den vier Führenden nicht mehr ganz folgen. Auf der Zielgeraden gingen dem Jamaikaner dann die Kräfte aus. Mühelos zog Merritt an ihm vorbei und sicherte den US-Amerikanern den Weltmeistertitel. Dahinter erlief Cedenio seinem Team Trinidad und Tobago die Silbermedaille. Ganz dramatisch entwickelte sich der Kampf um Bronze. Rooney schloss mit den letzten Schritten zu Francis auf, die Zielfotografie gab schließlich für Großbritannien den Ausschlag. Zeitgleich mit Jamaika hatten die Briten Bronze gewonnen. Hinter Jamaika wurde Belgien Fünfter vor Frankreich. Deutlich abgeschlagen belegten Kuba und Russland in dieser Reihenfolge die Ränge sieben und acht. Auch diese beiden Staffeln waren zeitgleich.

 
Zieleinlauf in der 4-mal-400-Meter-Staffel (v. l. n. r.):
Machel Cedenio, LaShawn Merritt, Javon Francis
Platz Bahn Land Athleten Zeit (min)
  7 Vereinigte Staaten  USA David Verburg (Finale)
Tony McQuay
Bryshon Nellum
LaShawn Merritt (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Kyle Clemons
Vernon Norwood
2:57,82 WL
  4 Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago Renny Quow
Lalonde Gordon
Deon Lendore
Machel Cedenio (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Jarrin Solomon
2:58,20 NR
  6 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Rabah Yousif
Delano Williams
Jarryd Dunn
Martyn Rooney
2:58,51 SB
4 9 Jamaika  Jamaika Peter Matthews
Ricardo Chambers
Rusheen McDonald (Finale)
Javon Francis
im Vorlauf außerdem:
Dane Hyatt
2:58,51 SB
5 5 Belgien  Belgien Jonathan Borlée
Robin Vanderbemden (Finale)
Kevin Borlée
Antoine Gillet
im Vorlauf außerdem:
Dylan Borlée
3:00,24
6 8 Frankreich  Frankreich Mame-Ibra Anne
Teddy Atine-Venel
Mamoudou Hanne
Thomas Jordier
3:00,65
7 3 Kuba  Kuba William Collazo
Raidel Acea
Adrián Chacón
Yoandys Lescay
3:03,05
8 2 Russland  Russland Artjom Denmuchametow
Pawel Trenichin
Denis Alexejew (Finale)
Pawel Iwaschko
im Vorlauf außerdem:
Denis Kudrjawzew
3:03,05

Video Bearbeiten

Weblinks und Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, 4x400 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 9. Februar 2022
  2. Wettkampfregeln der IAAF, Seite 73 (Memento des Originals vom 21. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF), abgerufen am 14. Februar 2021