Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015/5000 m der Frauen

Der 5000-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 wurde am 27. und 30. August 2015 im Nationalstadion der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen.

15. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 5000-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 27 Athletinnen aus 15 Ländern
Austragungsort China Volksrepublik Peking
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 27. August (Vorläufe)
30. August 2015 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Almaz Ayana (Athiopien ETH)
Silbermedaille Senbere Teferi (Athiopien ETH)
Bronzemedaille Genzebe Dibaba (Athiopien ETH)
Das Nationalstadion Peking während der Weltmeisterschaften

In diesem Wettbewerb gab es einen Dreifacherfolg für die äthiopischen Langstreckenläuferinnen. Es siegte die WM-Dritte von 2013 und amtierende Afrikameisterin Almaz Ayana. Sie stellte im Finale einen neuen Weltmeisterschaftsrekord auf. Vizeweltmeisterin wurde Senbere Teferi. Bronze ging an die Vizeafrikameisterin von 2014 Genzebe Dibaba. Fünf Tage zuvor war sie hier in Peking Weltmeisterin über 1500 Meter geworden.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord Athiopien  Tirunesh Dibaba 14:11,15 min Oslo, Norwegen 6. Juni 2008[1]
Weltmeisterschaftsrekord 14:38,59 min WM in Helsinki, Finnland 13. August 2005

Rekordverbesserung Bearbeiten

Die äthiopische Weltmeisterin Almaz Ayana verbesserte den bestehenden WM-Rekord im Finale am 30. August um 11,76 Sekunden auf 14:26,83 min.

Vorläufe Bearbeiten

Aus zwei Vorläufen qualifizierten sich die jeweils fünf Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die fünf Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1 Bearbeiten

 
Szene aus dem ersten Vorlauf

27. August 2015, 9:40 Uhr Ortszeit (3:40 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Genzebe Dibaba Athiopien  Äthiopien 15:20,82
2 Mercy Cherono Kenia  Kenia 15:20,94
3 Mimi Belete Bahrain  Bahrain 15:20,94
4 Irene Cheptai Kenia  Kenia 15:21,03
5 Susan Kuijken Niederlande  Niederlande 15:25,67
6 Misaki Onishi Japan  Japan 15:33,84
7 Stephanie Twell Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 15:34,72
8 Nicole Tully Vereinigte Staaten  USA 15:41,03
9 Madeline Heiner Australien  Australien 15:47,97
10 Gulshat Fazlitdinova Russland  Russland 15:48,44
11 Nicole Sifuentes Kanada  Kanada 15:50,99
12 Olivia Mugove Chitate Simbabwe  Simbabwe 16:34,70 PB
DNS Nikki Hamblin Neuseeland  Neuseeland

Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Lauf 2 Bearbeiten

27. August 2015, 10:04 Uhr Ortszeit (4:04 Uhr MESZ)

Platz Name Land Zeit (min)
1 Almaz Ayana Athiopien  Äthiopien 15:09,40
2 Senbere Teferi Athiopien  Äthiopien 15:14,57
3 Viola Jelagat Kibiwot Kenia  Kenia 15:15,27
4 Janet Kisa Kenia  Kenia 15:26,49
5 Eloise Wellings Australien  Australien 15:26,67 SB
6 Ayuko Suzuki Japan  Japan 15:28,18
7 Jennifer Wenth Osterreich  Österreich 15:43,57
8 Betlhem Desalegn Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate 15:48,52
9 Karoline Bjerkeli Grøvdal Norwegen  Norwegen 16:02,20
10 Marielle Hall Vereinigte Staaten  USA 16:06,60
11 Azusa Sumi Japan  Japan 16:13,65
12 Abbey D’Agostino Vereinigte Staaten  USA 16:16,47
DNF Jelena Korobkina Russland  Russland
Maureen Koster Niederlande  Niederlande

Im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Finale Bearbeiten

30. August 2015, 19:15 Uhr Ortszeit (13:15 Uhr MESZ)

Die starken Äthiopierinnen Meseret Defar und Tirunesh Dibaba, Siegerinnen vieler großer Rennen in den vergangenen Jahren, waren nicht mehr dabei. Aber auch die jetzt nachrückende Generation hatte viel zu bieten, die Toppläuferinnen kamen weiterhin in aller Regel aus den afrikanischen Ländern oder waren gebürtige Afrikanerinnen. Zu den Favoritinnen gehörten die äthiopische WM-Dritte Almaz Ayana, ihre Landsfrau Genzebe Dibaba – hier bereits Weltmeisterin über 1500 Meter, die kenianische Vizeweltmeisterin Mercy Cherono sowie ihre Landsfrau Viola Jelagat Kibiwot als WM-Vierte und Olympiafünfte. Auch die niederländische EM-Dritte Susan Kuijken musste zumindest zu den Läuferinnen mit Außenseiterchancen gezählt werden.

Die ersten beiden Kilometer legte das Feld mit den Japanerinnen Misaki Onishi oder Ayuko Suzuki an der Spitze geschlossen zurück. Das Tempo war nicht allzu hoch, doch dann ergriff Ayana die Initiative und beschleunigte deutlich. Dibaba und Cherono blieben ihr an den Fersen, während alle anderen Konkurrentinnen abreißen lassen mussten. Das Feld fiel nun komplett in einzelne Läuferinnen oder kleinere Gruppen auseinander. Ayana hielt das Tempo hoch, doch Kibiwot und die Äthiopierin Senbere Teferi kämpften sich wieder an die drei Führenden heran, sodass jetzt eine Fünfergruppe vorne lag. Nach etwas mehr als drei Kilometern fiel auch diese Gruppe wieder auseinander. Die weiter führende Ayana und Dibaba erarbeiteten sich einen immer größer werdenden Vorsprung vor der Dreiergruppe hinter ihnen mit Teferi, Kibiwot und Cherono.

Drei Runden vor Schluss schüttelte Ayana dann auch ihre letzte verbliebene Gegnerin Dibaba ab und vergrößerte ihren Vorsprung vor allen anderen immer weiter. In der Verfolgergruppe musste dann auch Cherono abreißen lassen. Dibabas Vorsprung vor Teferi und Kibiwot schmolz zusehends zusammen. Schließlich bildeten Teferi, Kibiwot und Dibaba eine Dreiergruppe, in der es um Silber und Bronze ging. Almaz Ayana lief weit vorne ein einsames Rennen und gewann diesen Wettbewerb mit mehr als siebzehn Sekunden Vorsprung. In 14:26,83 min unterbot sie den Meisterschaftsrekord der äthiopischen Weltrekordlerin Tirunesh Dibaba um mehr als elf Sekunden. Den Spurt um die Silbermedaille entschied Senbere Teferi für sich. Auf der Zielgeraden fing diese die 1500-Meter-Weltmeisterin Genzebe Dibaba ab. So gab es einen dreifachen äthiopischen Erfolg. Viola Kibiwot musste sich der Überlegenheit der Äthiopierinnen geschlagen geben und wurde Vierte. Deutlich hinter hier belegten mit Mercy Cherono, Janet Kisa und Irene Cheptai drei weitere Kenianerinnen die Ränge fünf bis sieben. Auf Platz acht lief die Niederländerin Susan Kuijken – heutige Susan Krumins – als beste Nichtafrikanerin ins Ziel.[2]

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
marke
Zwischenzeit Führende 1000-m-Zeit
1000 m 3:01,65 min Misaki Onishi mit einer 10köpfigen Spitzengruppe 3:01,65 min
2000 m 6:06,27 min Ayuko Suzuki mit dem geschlossenen Feld 3:02,62 min
3000 m 8:55,63 min Ayana, Dibaba, Cherono – ca. 2 s vor Kibiwot, Teferi – ca. 7 s vor Kisa, Cheptai 2:49,36 min
4000 m 11:39,25 min Ayana – ca. 5 s vor Dibaba – ca. 15 s vor Teferi, Kibiwot – ca. 17 s vor Cherono 2:43,62 min
5000 m 14:26,83 min Almaz Ayana 2:47,21 min
Platz Athletin Land Zeit (min)
  Almaz Ayana Athiopien  Äthiopien 14:26,83 CR
  Senbere Teferi Athiopien  Äthiopien 14:44,07
  Genzebe Dibaba Athiopien  Äthiopien 14:44,14
04 Viola Jelagat Kibiwot Kenia  Kenia 14:46,16
05 Mercy Cherono Kenia  Kenia 15:01,36
06 Janet Kisa Kenia  Kenia 15:02,68 SB
07 Irene Cheptai Kenia  Kenia 15:03,41
08 Susan Kuijken Niederlande  Niederlande 15:08,00
09 Ayuko Suzuki Japan  Japan 15:08,29 PB
10 Eloise Wellings Australien  Australien 15:09,62 SB
11 Mimi Belete Bahrain  Bahrain 15:17,01
12 Stephanie Twell Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 15:26,24
13 Nicole Tully Vereinigte Staaten  USA 15:27,42
14 Misaki Onishi Japan  Japan 15:29,63
15 Jennifer Wenth Osterreich  Österreich 15:35,46

Video Bearbeiten

Weblinks und Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 13. Januar 2022
  2. Donaukurier, Äthiopischer Dreifach-Erfolg: Dibaba bei Ayanas 5000-m-Sieg nur Dritte. 30. August 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. August 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.donaukurier.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.