Eduardo Schwank

argentinischer Tennisspieler

Eduardo Jonatan Schwank (* 23. April 1986 in Rosario) ist ein ehemaliger argentinischer Tennisspieler.

Eduardo Schwank Tennisspieler
Eduardo Schwank
Eduardo Schwank 2010 bei den US Open
Nation: Argentinien Argentinien
Geburtstag: 23. April 1986
Größe: 183 cm
Gewicht: 83 kg
1. Profisaison: 2005
Rücktritt: 2015
Spielhand: Rechts
Trainer: Roberto Álvarez
Preisgeld: 1.648.048 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 40:65
Höchste Platzierung: 48 (7. Juni 2010)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 54:54
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 14 (20. Juni 2011)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Leben und Karriere Bearbeiten

2002–2005: Erfolge als Junior und erste Erfahrungen auf Future-Turnieren Bearbeiten

Eduardo Schwank, der Schweizer Vorfahren hat, begann im Alter von vier Jahren, Tennis zu spielen. Seit 2002 trat er auf internationalen Juniorenturnieren an, vor allem auf dem südamerikanischen Kontinent. In den Jahren 2003 und 2004 erreichte er insgesamt acht Finals, von denen er sechs gewinnen konnte. Obwohl ihm bei den Junioren-Grand-Slams ein größerer Erfolg verwehrt blieb, schaffte er es in der Juniorenweltrangliste zwischenzeitlich bis auf Rang 2. Parallel dazu spielte Schwank seit 2002 auch Future-Turniere im Herrenbereich, ebenfalls fast alle in Südamerika.

2006–2007: Erste Titel bei Future- und Challenger-Turnieren Bearbeiten

In den Jahren 2006 und 2007 konnte er insgesamt 9 Future-Titel gewinnen, was ihn bis in die Top 300 der Weltrangliste brachte. Zudem spielte er ab 2006 auch Challenger-Turniere und konnte im Oktober 2007 in Medellín seinen ersten Titel feiern. Bei den Panamerikanischen Spielen 2007 gewann Schwank im Einzel die Bronzemedaille und im Doppel zusammen mit Horacio Zeballos die Goldmedaille. Zudem nahm er 2007 erstmals an Qualifikationen für Grand-Slam-Turniere teil, konnte sich jedoch in Wimbledon und bei den US Open jeweils nicht für das Hauptfeld qualifizieren.

2008–2009: Einstieg in die Top 100 und Grand-Slam-Debüt Bearbeiten

Im Frühjahr 2008 gewann Schwank in Cremona, Rom und Bordeaux drei Challenger-Turniere hintereinander, wodurch er erstmals in die Top 100 der Weltrangliste einstieg. Dabei kam es in Bordeaux zu einem Zwischenfall, als in dem Hotel, in welchem er logierte, ein Feuer ausbrach. Dabei blieb er unverletzt, verlor jedoch seinen Laptop, Pass, sämtliche Kleidung sowie den Preisgeld-Scheck des vorherigen Turniers in Rom. Da das Feuer in seinem Zimmer ausgebrochen war, wurde er im Nachhinein beschuldigt, für das Feuer verantwortlich gewesen zu sein. Bei den folgenden French Open konnte sich Eduardo Schwank erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers qualifizieren. Dort besiegte er in der ersten Runde den ehemaligen Weltranglistenersten Carlos Moyá in fünf Sätzen. Nach einem weiteren Sieg über Marcel Granollers schied er schließlich in der dritten Runde gegen Paul-Henri Mathieu aus. Von nun an spielte er regelmäßig bei ATP-Turnieren und erreichte dabei unter anderem im Juli 2008 in Stuttgart das Halbfinale, wo er sich seinem Landsmann Juan Martín del Potro geschlagen geben musste, der dort seinen ersten Titel gewann.

Über ein Jahr konnte er sich in den Top 100 halten und erreichte im Februar 2009 mit Platz 50 seine bis dahin beste Platzierung. Mitte 2009 fiel er dann jedoch nach neun Erstrundenniederlagen in Folge wieder aus den Top 100 heraus und musste nun wieder Challenger-Turniere spielen. Bis zum Jahresende erreichte er drei Finals, von denen er in Santiago de Chile und Lima zwei gewinnen konnte.

2010: Erster ATP-Titel und Grand-Slam-Halbfinals im Doppel Bearbeiten

Im Januar 2010 gelang ihm durch einen Sieg in Bucaramanga der Wiedereinstieg in die Top 100. Im März 2010 spielte er erstmals für die argentinische Davis-Cup-Mannschaft. Obwohl er sein Match gegen Robin Söderling verlor, konnte Argentinien mit 3:2 gegen Schweden gewinnen. Beim ATP-Turnier von Barcelona schaffte er es ins Viertelfinale, unterlag dort jedoch erneut Söderling. Im Mai 2010 war er Teil der argentinischen Mannschaft, die in Düsseldorf den World Team Cup gewann. Zu diesem Sieg steuerte er jeweils einen Einzelsieg gegen Deutschland und Frankreich bei. Eine Woche später bestritt er bei den French Open zum ersten Mal seit elf Monaten wieder ein Grand-Slam-Match, musste jedoch schon in der ersten Runde gegen den Slowenen Blaž Kavčič verletzungsbedingt aufgeben. Auch in Wimbledon schied er im Einzel bereits in der ersten Runde gegen Jewgeni Koroljow aus; im Doppel dagegen kam er an der Seite seines Landsmannes Juan Ignacio Chela bis ins Halbfinale. Im Juli 2010 konnte Schwank zusammen mit Carlos Berlocq in Stuttgart seinen ersten ATP-Titel gewinnen. Bei den US Open im September 2010 erreichte er im Einzel nach einem Sieg über Robby Ginepri die zweite Runde. Im Doppel lief es sogar noch besser: Zusammen mit Horacio Zeballos erreichte er zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Grand-Slam-Halbfinale. Im Davis-Cup-Halbfinale eine Woche später gegen Frankreich verloren die beiden jedoch sowohl ihr Doppel als auch ihre Einzel, so dass Argentinien mit 0:5 verlor. Ende Oktober erreichte Schwank in Montpellier zusammen mit Marc López zum zweiten Mal ein ATP-Finale, sie verloren jedoch in einem knappen Match.

2011: Grand-Slam-Finals im Doppel und Mixed Bearbeiten

Im Einzel konnte Eduardo Schwank erst im Januar 2011 wieder ein Match gewinnen, und zwar in der ersten Runde der Australian Open gegen seinen Landsmann Leonardo Mayer. Gegen seinen nächsten Gegner, den an Position 32 gesetzten Guillermo García López, unterlag er dann jedoch in drei Sätzen. Da er kurz danach wieder aus den Top 100 der Weltrangliste herausfiel, spielte Schwank im weiteren Jahresverlauf hauptsächlich Challenger-Turniere. Dabei konnte er im Einzel in Rom, Cali und São José do Rio Preto drei Finals erreichen, die er jedoch allesamt verlor. Erfolgreicher lief es im Doppel: Bei den French Open erreichte Eduardo Schwank an der Seite von Juan Sebastián Cabal erstmals ein Grand-Slam-Finale, dabei besiegten sie unter anderem die topgesetzten Bryan-Brüder. Im Finale mussten sie sich jedoch in drei Sätzen Maks Mirny und Daniel Nestor geschlagen geben. Bei den US Open stand Schwank in einem weiteren Grand-Slam-Finale, und zwar im Mixed an der Seite von Gisela Dulko. Nach einem knappen Match gingen sie aber gegen Melanie Oudin und Jack Sock erneut als Verlierer vom Platz. Nach zwei Challenger-Titeln im Doppel stand Eduardo Schwank zum Jahresabschluss mit der argentinischen Mannschaft im Finale des Davis Cups gegen Spanien. Zusammen mit David Nalbandian gewann Schwank zwar das Doppel, Spanien gewann das Finale jedoch aufgrund der Einzelsiege mit 3:1.

2012–2015: Letzte Jahre und Karriereende Bearbeiten

Im Jahr 2012 kam er im Einzel selten über die zweite Runde hinaus. Sein größter Erfolg war das Erreichen der dritten Runde der French Open, wo er gegen Rafael Nadal verlor. Auch im Doppel konnte er nicht an das Vorjahr anknüpfen. Am besten schnitt er gemeinsam mit Juan Ignacio Chela in Acapulco ab. Im Halbfinale schieden sie mit 6:7, 6:7 gegen die späteren Sieger David Marrero und Fernando Verdasco aus.

In São Paulo verlor Schwank 2013 das Challenger-Einzelfinale gegen den Kolumbianer Alejandro González. Die Doppelkonkurrenz desselben Turniers konnte er gemeinsam mit dem Brasilianer Fernando Romboli gewinnen. Im September konnte er zudem mit seinem Landsmann Guido Andreozzi den Doppelchallenger in Cali gewinnen.

Im Folgejahr erreichte er mit drei verschiedenen Doppelpartnern drei Finalpartien auf der Challenger Tour. In Salinas verlor er mit Hugo Dellien das Finale, mit Máximo González gewann er das Turnier in Itajaí und in Cali konnte er mit Facundo Bagnis seinen Titel aus dem Vorjahr wiederholen. Außerdem erreichte er mit Máximo González das Halbfinale in Buenos Aires, wo sie gegen Pablo Cuevas und Horacio Zeballos ausschieden. Nach einem Fahrradunfall trat er zwischen Juli 2014 und Mai 2015 bei keinem Turnier an. Er spielte danach noch zwei Future-Turniere, ehe er seine Karriere beendete.[1]

Davis Cup Bearbeiten

Schwank spielte zwischen 2010 und 2014 für das Argentinische Davis-Cup-Mannschaft, unter anderem auch im Finale von 2011. Er spielte 14 Matches, wovon er sieben gewann. Überwiegend wurde er im Doppel eingesetzt, hier war er mit sechs Siegen gegenüber drei Niederlagen erfolgreicher als im Einzel mit einem Sieg gegenüber vier Niederlagen.

Erfolge Bearbeiten

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250 (1)
ATP Challenger Tour (21)
Titel nach Belag
Hartplatz (0)
Sand (1)
Rasen (0)

Einzel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 7. Oktober 2007 Kolumbien  Medellín Sand Australien  Chris Guccione 7:5, 5:7, 7:5
2. 27. April 2008 Italien  Cremona Hartplatz Deutschland  Björn Phau 6:3, 6:4
3. 3. Mai 2008 Italien  Rom Sand Frankreich  Éric Prodon 6:3, 6:72, 7:63
4. 18. Mai 2008 Frankreich  Bordeaux Sand Russland  Igor Kunizyn 6:2, 6:2
5. 25. Oktober 2009 Chile  Santiago de Chile Sand Chile  Nicolás Massú 6:2, 6:2
6. 21. November 2009 Peru  Lima Sand Chile  Jorge Aguilar 7:5, 6:4
7. 31. Januar 2010 Kolumbien  Bucaramanga Sand Argentinien  Juan Pablo Brzezicki 6:4, 6:2

Doppel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

ATP World Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 18. Juli 2010 Deutschland  Stuttgart Sand Argentinien  Carlos Berlocq Deutschland  Christopher Kas
Deutschland  Philipp Petzschner
7:65, 7:66
ATP Challenger Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 12. August 2007 Brasilien  Campos do Jordão Hartplatz Argentinien  Horacio Zeballos Vereinigte Staaten  John Paul Fruttero
Sudafrika  Izak van der Merwe
3:6, 6:3, [12:10]
2. 18. August 2007 Ecuador  Manta Hartplatz Argentinien  Horacio Zeballos Vereinigte Staaten  John Paul Fruttero
Vereinigte Staaten  Eric Nunez
6:4, 6:2
3. 25. November 2007 Peru  Lima Sand Uruguay  Pablo Cuevas Kolumbien  Michael Quintero
Uruguay  Martín Vilarrubí
6:4, 6:2
4. 19. Januar 2008 Chile  La Serena Sand Ecuador  Nicolás Lapentti Argentinien  Sebastián Decoud
Argentinien  Cristian Villagrán
6:4, 6:0
5. 1. März 2008 Chile  Santiago de Chile (1) Sand Argentinien  Mariano Hood Argentinien  Brian Dabul
Niederlandische Antillen  Jean-Julien Rojer
6:3, 6:3
6. 26. April 2008 Italien  Cremona Hartplatz Serbien  Dušan Vemić Rumänien  Florin Mergea
Rumänien  Horia Tecău
6:3, 6:2
7. 25. Oktober 2009 Chile  Santiago de Chile (2) Sand Argentinien  Diego Cristin Argentinien  Juan Pablo Brzezicki
Spanien  David Marrero
6:4, 7:5
8. 8. November 2009 Kolumbien  Medellín Sand Argentinien  Sebastián Decoud Argentinien  Diego Junqueira
Spanien  David Marrero
6:0, 6:2
9. 18. September 2011 Brasilien  Belo Horizonte Sand Argentinien  Guido Andreozzi Brasilien  Ricardo Hocevar
Schweden  Christian Lindell
6:2, 6:4
10. 13. November 2011 Argentinien  Buenos Aires Sand Argentinien  Carlos Berlocq Uruguay  Marcel Felder
Tschechien  Jaroslav Pospíšil
6:71, 6:4, [10:7]
11. 3. August 2013 Brasilien  São Paulo Sand Brasilien  Fernando Romboli El Salvador  Marcelo Arévalo
Kolumbien  Nicolás Barrientos
6:76, 6:4, [10:8]
12. 14. September 2013 Kolumbien  Cali (1) Sand Argentinien  Guido Andreozzi Kolumbien  Carlos Salamanca
Brasilien  João Souza
6:2, 6:4
13. 12. April 2014 Brasilien  Itajaí Sand Argentinien  Máximo González Brasilien  André Sá
Brasilien  João Souza
6:2, 6:3
14. 3. Mai 2014 Kolumbien  Cali (2) Sand Argentinien  Facundo Bagnis Kolumbien  Nicolás Barrientos
Kolumbien  Eduardo Struvay
6:3, 6:3

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 31. Oktober 2010 Frankreich  Montpellier Hartplatz (i) Spanien  Marc López Australien  Stephen Huss
Vereinigtes Konigreich  Ross Hutchins
2:6, 6:4, [7:10]
2. 4. Juni 2011 Frankreich  French Open Sand Kolumbien  Juan Sebastián Cabal Belarus  Maks Mirny
Kanada  Daniel Nestor
6:73, 6:3, 4:6

Mixed Bearbeiten

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 11. September 2011 Vereinigte Staaten  US Open Hartplatz Argentinien  Gisela Dulko Vereinigte Staaten  Melanie Oudin
Vereinigte Staaten  Jack Sock
6:74, 6:4, [8:10]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eduardo Schwank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eduardo Schwank talks injury, comeback, goals. 15. Mai 2015, abgerufen am 27. November 2022.